Lange Auto- oder Wohnmobilfahrten müssen nicht langweilig sein. Als unsere Kinder klein waren haben wir die Hörbücher immer zusammen angehört. Der Gedanke, dass jeder einzelne mit Kopfhörern auf den Ohren in seiner eigenen Welt ist, gefiel uns nie.
Das gemeinsame Hören macht gemeinsame Freude, es verbindet und bietet Gesprächsstoff für lange Strandspaziergänge. Unsere Kids hörten auch mal TKKG und Bibi Bloksberg – allerdings sind das die Art Hörbücher, bei denen sich die Eltern doch bald schalldichte Kopfhörer auf die Kinderohren wünschen.
Da die Liste recht breit ist, habe ich sie auf einer extra Seite untergebracht.
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2013/07/1706.jpg467700Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2013-07-07 21:49:152023-08-04 19:38:52Unsere Hörbuch-Liste für lange Autofahrten – für Eltern & Kinder bis ca.12
Hier in Schweden habe ich die Möglichkeit, auf dem zugefrorenen See Auto fahren zu lernen. Der See hatte nämlich über den Winter mehr als genug Zeit gehabt, eine dicke Eisschicht zu bekommen, ca. 45 cm. Nachdem ich nun gesehen hatte, dass man auf dieser Eisschicht eine Rennstrecke in den Schnee geräumt hat und dass man dort ohne von einer einzigen Verkehrsregel gestört zu werden, Autofahren darf, wollte ich es natürlich auch mal ausprobieren. Und weil Magnus und Maria eh vorhatten, wie jeden Winter, das Auto rutschen zu lassen, fuhr ich einfach mit. Wir suchten uns den Montag aus, da in der Woche das Eis menschenleer ist; nicht wie am Wochenende, an dem jeder Autobesitzer in einem Umkreis von 50 km versuchte, die Rennstrecke noch ein wenig mehr zu verstopfen.
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.png00Esrahttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngEsra2011-03-15 13:29:302014-08-29 09:26:15Autofahren auf Glatteis
Hörbücher sind perfekt dazu geeignet, sich während einer langen Fahrt die Zeit zu vertreiben. Es ist im Grunde genau so, als lese man ein Buch, nur dass man es halt nicht selbst liest sondern es vorgelesen bekommt. Neben dem Hörbuch, das von einem einzigen Leser vorgelesen wird, gibt es da noch das Hörspiel, welches generell nervig und oft lächerlich ist, da es von vielen Lesern vorgelesen wird und mindestens 3825 idiotische Soundeffekte beinhalten muss. Zudem werden meist nur Kinderbücher als Hörspiel vorgetragen, was sich negativ auf den durchschnittlichen literarischen Wert von Hörspielen auswirkt. Also vergesst Hörspiele und lest, was ich euch über Hörbücher berichten kann.
wenn’s mal langsam geht…….
Die Vorteile, wenn man Bücher gemeinsam hört
Einer der größten Vorteile ist der, dass viele Leute das selbe Buch gleichzeitig lesen bzw. hören können. Will man sich zum Beispiel nach dem Lesen eines guten Buches mit einer anderen Person darüber unterhalten, dann muss man erst warten bis diese Person das Buch auch gelesen hat. Ist dies dann endlich eingetreten, dann hat man selbst wieder die ganze Handlung nicht mehr so in Erinnerung, weil man gerade ein anderes Buch liest. Auch ist die Verfügbarkeit eines Hörbuches bei Büchern wie Harry Potter von großem Vorteil, weil es jeder direkt nach Erscheinung lesen will. Bei einer Papierausgabe kann man lange warten, bis man es in die Finger bekommt.
keine Langeweile auf langen Fahrten dank Hörbüchern
Nun trifft es sich ja gut, dass wir sehr viel reisen und desshalb auch viel fahren. Gigabyte-weise Hörbücher kommen da wie gerufen. Wo andere sich auf stundenlangen Fahrten langweilen wie ein Jugendlicher während einer Lateinstunde, da hören wir die besten Bücher. Da ist allerdings ein Problem: „So, 20000 Meilen unter dem Meer ist fertig, was hören wir jetzt?“ Eine von Amys Einhornlektüren? Ich und Noah: „HILFEEEE!!“ Vielleich ein Thriller oder einen Krimi? Amy: „Viel zu gruselig, das könnt ihr vergessen!!“ Oder ein romantisches Schnulzendrama? „Nee, da lauf ich lieber nach Norwegen!!“
Wenn nach einiger Zeit der empörten Entrüstungen über des anderen Hörbuchideeen endlich eine Übereinstimmung gefunden wird, macht man das Buch an. Jetzt kann man entweder Glück oder Pech haben. Wenn man Glück hat, dann taugt der Vorleser was und man hört mit Freuden zu. Wenn man Pech hat, dann wird das Buch von einem Papagei vorgetragen, der die Kunst des Betonens erst noch erlernen muss. So hatten wir mal eine Version von Moby Dick, die von einer Schlaftablette vorgelesen worden war. Der Typ klang so, als müsste er das Telefonbuch vorlesen. Manchmal kann man auch an jemanden geraten, der mit größtmöglichem Eifer versucht, jede einzelne Silbe perfekt zu betonen, dies aber nicht nicht wirklich hinbekommt. O. Der. Leu. Te. Die. Ganz. Ab. Ge. Hackt. Re. Den. Ja, alles ist möglich.
gehörte Bücher mit Erlebnissen verbinden und nie wieder vergessen
Nun ein paar nette Beispiele, wie man Hörbücher zusammen erleben kann: Vor ein paar Wochen hörten wir uns ein Buch von Charlotte Link an. Diese Autorin schreibt generell recht spannend und teilweise auch brutal, was Amy überhaupt nicht in den Kram passte. Nun waren wir gerade an einer Stelle, wo eine der Protagonistinen sich in höchster Gefahr befand, denn der skrupellose Mörder schlich sich in der Dunkelheit herum, um ihr den Gar auszumachen, und wir fuhren gerade durch dunkelste Regennacht, die selbst das Fernlicht unseres Autos verschluckte. Das passte Amy natürlich noch weniger, ja sogar Gabi fing an sich zu gruseln, und bald äußerten die beiden den Wunsch, das Buch zu unterbrechen. Als wir es dann ein paar Tage später weiter hörten, war es nicht mondlose Nacht, sondern schönstes Nordlicht, und irgendwie schien das Buch gar nicht mal so gruselig zu sein, obwohl die Spannungskurve gerade ihren Gipfel erreicht hatte. Nordlicht und Hörbuch kamen übrigens zeitgleich zum Höhepunkt, was fast nicht mehr auszuhalten war. Diese Nacht werden wir nie vergessen! Da wir Amy auf trockenste und analytischste Art erklärten, wie die Autorin das so spannend macht, und dass man sich davor nicht fürchten muss, beschloss sie, nicht mehr davor Angst zu haben. Mittlerweile versucht sie sogar, diese Art des Spannungsaufbaus auch in ihren eigenen Texten einzubauen.
Gemeinsam Lachen – das verbindet die Familie
Doch natülich hören wir nicht immer nur megaspannende Krimis, eigentlich stehen humoristische Romane ein paar Plätze höher auf unserer Beliebtheitsskala. Besonderst bei Tommy Jauds „Millionär“ bekringelten wir uns vor Lachen, was nicht nur an den literarischen Künsten Jauds, sondern auch am Talent des Vorlesers lag. Es ging gerade um einen Motivationstrainer, der einem Publikum eine Geschichte über Hühner und Adler erzählter, dies aber in einem solch übertriebenen ostdeutschen Akzent tat, dass aus Hühnern „Höööner“ und aus Adlern „Ooodler“ wurden. Dann wechselte er das Thema auf den berühmten Feuerwehrmann „Red Adair“, aus dem „Reddedär“ wurde. Als Tor Andeas letztens beiläufig erwähnte, er hätte mal mit dem berühmten „Red Adair“ zuammengearbeitet, ob wir den kennen, da ging ein Grinsen über all unsere Gesichter und ich meinte nur zu Noah: „He, Noah! „Reddedär!““, da fingen wir wieder herzlich an zu lachen.