Wir waren natürlich aufgrund von anregenden Gesprächen später aufgebrochen als geplant und das obwohl ich schon gegen 6:00 Uhr am Strand spaziert war.
Auf der Insel Noirmoutier sollte es einen großen Stellplatz geben. Den hatte uns jemand empfohlen, der wohl Trubel mag. Wir fanden den Platz nachdem wir durch zahlreiche mit Autos, Fahrradfahern und schlendernden Touristen verstopften Kreisel endlich zur Stadt gekommen waren. Der staubige, trostlose, schattenlose und völlig überfüllte Parkplatz war so laut und ungemütlich, dass wir ganz unsicher waren, was wir tun sollten? Noch dazu war es so heiß und schwül. Jedesmal, wenn ein Wohnmobil durch die Reihen fuhr um noch einen Platz zu ergattern, oder eines der rasenden, lauten Mopeds wieder eine Runde drehte, hüllte uns eine Staubwolke ein und legte sich danach schmutzig über das Mobil und die Polster. Die offenen Fenster liesen Dreck und Lärm ungehindert zu uns hinein.
Ich lief mit den Jungs in die Stadt Richtung Hafen. Wir hatten eigentlich beschlossen zu blieben, so kehrten wir vor dem Hafen wieder um, denn die Sonne brannte nur so auf meine eh schon verbrannte Haut. Ich könnte da ja später in den Abendstunden bei besserem Licht noch fotografieren. Wir aßen zu Mittag und es wurde immer trubeliger um uns herum. Wie unangenehm, ständig kamen und gingen Mobile und Autos, dazuzwischen noch die Motorräder und Roller. Es war unglaublich laut und stickig. So fuhren wir relativ spät doch noch weiter. Wir sehnten uns nach einer ruhigen Nacht und frischer Luft.
Das Fahren ging mir schließlich an die Nerven; die Straßen waren eng und voll und nach ein paar Stunden konnte ich keine weiteren Kreisel mehr sehen. Das Lenken des Wohnmobils ist Schwerstarbeit. Tausende Schilder müssen in kurzer Zeit gelesen und interpretiert werden. Esra und ich hatten einen netten Campingplatz angesehen, aber Gunter wollte dort nicht hin. Es war ihm lieber, das Geld zu sparen und einen günstigeren Stellplatz zu finden. Schade eigentlich. Der Platz lag schattig mit großen Parzellen im Wald und hatte Strandzugang.
Schließlich fanden wir den Platz in der Nähe der Kirche von Notre Dame de Monts. Als dann gegen 21:30 Uhr der Himmel anfing sich orange zu verfärben machten wir uns doch auf die Suche nach dem Meer! Und es war wirklich schön, als wir es geschafft hatten, an den unzähligen Souvenirbuden und Fischrestaurants, Spielhöllen und sonstigen von Touristen überfüllten Einrichtungen vorbei, auf nassen Sand zu treten. Wir durften einen traumhaften Sonnenuntergang bewundern und fotografieren. Esra lief den ca. 1,5 km langen Rückweg barfuß zurück.
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bald geht es weiter…