Einkaufen in Dundee
Wir verabschiedeten uns von Lovat und fuhren nach Dundee, aber stoppten dort nur, um im Tesco unsere schwindenden Vorräte aufzustocken. Heute wollten wir Edinburgh umfahren und hofften auf moderates Verkehrsaufkommen, die Mittagszeit schien dafür perfekt. Der Plan ging leidlich gut auf, ein kurzer Stau vor der Brücke und nur wenige Roundabouts. Wuchtige Wolkengebirge trieben den ganzen Tag über den Himmel und schufen einen fantastischen Rahmen für die berühmte Eisenbahnbrücke über den Firth of Forth. Anhalten hätten wir aber vor der Brücke gemusst, wie schade: strahlende Farben in der Sonne, Boote überall, dazu diese enormen Wolken.
North Berwick und der Bass Rock
Unser Tagesziel North Berwick rückte näher. Vor drei Jahren hatte ich einen ersten Blick auf den Bass Rock werfen dürfen. Damals sind wir nicht näher herangefahren und ich bereute das heute noch. Jetzt setzte ich alles dran, so nah wie möglich zu übernachten. Schwierig, schwierig. Wir erkundigten uns in einem Campingplatz mit Küstenblick nach den Übernachtungsgebühren und nahmen schnell Abstand von einem Stellplatz dort. Mehr als 40 Pfund hätte er gekostet, weil jedes der Kids 7 Pfund hätten zahlen müssen. Für alleinreisende Paare durchaus erschwinglich, aber absolut familienfeindlich. Nein, das unterstützen wir nicht! Wir fuhren als nächstes zur Schloßruine, die näher am Bass Rock liegt, und hofften, dass der Parkplatz übernachtungsfähig ist. Doch auch hier große Enttäuschung. Der Eintritt war wieder sehr teuer, wir wollten den Vogelfelsen sehen, nicht das Castle erwerben. Und der Parkplatz schloß um 17:00 Uhr. Also waren wir mal wieder ein, zwei Kilometer gelaufen nur um nichts als das Souvenirbüdchen zu sehen.
So schnell gebe ich nicht auf – Bass Rock am Abend
Hmm, Gunter wollte jetzt weiterfahren und das wäre es wieder gewesen. Nein, diesmal gab ich nicht auf, ich würde es wieder bereuen, denn ich wollte diesen Felsen sehen und auch fotografieren! Aber Zwischen Ruine, Campingplatz und Stadt gab es nur Golfplätze. Überhaupt ist dieser Zipfel Schottlands geradezu mit Golfplätzen „zugepflastert“. Es gibt keinen Ort von dem aus man nicht auf das kurzgetrimmte Grün schaut.
Wir parkten am Stadtrand von North Berwick und ich ging mit Esra auf Erkundung. Wir mußten wieder einige Kilometer zurücklegen um einen halbwegs vernünftigen Blick auf den Felsen werfen zu können. Doch auch das Städtchen war recht nett aufgemacht, natürlich sehr auf Golf-Tourismus getrimmt. Die Ferien hatten gerade in Schottland begonnen, es war Sonntag, und Scharen von Golfern waren auch noch unterwegs. Die Blechlawinen krochen träge durch die Gassen , die Parkplätze alle voll, für Womos sowieso kein Platz. Doch, Esra und ich fanden am anderen Ende weit hinter der Strandpromenade eine Stellmöglichkeit. Wir kehrten zurück zum Mobil und nahmen noch einen Umweg über die Touristeninfo. Ich hoffte auf eine Gelegenheit, mit dem Boot zum Felsen zu fahren!! Im Vogelzentrum fanden wir leider heraus, dass für den heutigen Tag alles ausgebucht war, aber morgen wäre es möglich. Ich buchte noch nicht, wollte das Wetter im Blick halten und mit Gunter Rücksprache halten. Den vulkanischen Felsen mit den Basstölpeln und einem Stevenson Leuchtturm würde ich unbedingt aus der Nähe sehen wollen! Auf dem Weg unterhielten wir uns mit einigen Sonntagsausflüglern. „Die Insel war mal grün und da lebten Schafe drauf“ meinte einer. Ob’s stimmt? Keine Ahnung!
Drei Jahre später umrundete ich den Felsen mit dem Boot UND machte eine Fototour zu den Basstölpeln.
Stellplatz am Golfplatz, North Berwick, Schottland
Eigentlich wollten wir uns noch mit Thania aus Edingburgh treffen, doch leider hatten wir uns mit der Zeitrechnung vertan. Irgendwie war uns die Zeit dafür abhanden gekommen. Ich hoffe, wir können die Fotosession mit Thania bald noch nachholen!
Als nächstes parkten wir unser Mobil auf einem golfnahen Parkplatz mit einem „no overnight parking“ Schild. Gerade als wir ankamen drangen ein paar Sonnenstrahlen durch die Wolken und fielen auf den Bass Rock. Tausende Basstölpel blitzten grell vor dunklen Regenwolken auf, während sie um den Felsen mit dem Leuchtturm kreisten.
Als Gunter unser Abendessen vorbereitete, lief ich mit Esra nochmal über den Golfplatz. Doch der Strand direkt vor dem Bass Rock ist privat, da durften wir nicht hin. Aber die Strände auf dem Weg dahin waren voller Fotomotive: Felsen, Tang und Algen. Gegen Abend lockerte die Bewölkung wieder etwas auf, und nach dem Essen lief ich mit Gunter mit Stativen bewaffnet im besten Licht am Strand lang.
Um nicht direkt vor dem Verbotsschild zu übernachten, parkten wir den großen Kasten etwas weiter unten am Strand in einer unauffälligen kleinen Bucht.
Übersichtsseite Wohnmobil Tour durch Schottland, Großbritannien