Von Løten nach Geiranger
Am letzten Abend bei Mary zündeten die Kinder ein Lagerfeuer an. Sie grillten Marshmallows und Würstchen. Morgens hatten wir noch viel zu besprechen, dass wir erst gegen 11:00 Uhr gen Norden aufbrachen. Das Wetter war weiterhin sonnig und warm, nur die Nächte sind schon relativ kalt.
In Lillehammer konnten wir innerhalb weniger Minuten das Internetstick-Problem lösen – er war beim Kauf nicht richtig registiert worden. Jetzt surften wir in hoher Geschwindigkeit. Beruhigt stockten wir noch unsere Vorräte auf. Wir erreichten das Fjordland. Die typisch grünlich, milchigen Gletscherbäche flossen neben der Strasse, die Berge reckten sich höher, Seen und Fjorde kamen in Sicht.
In Lom fotografierten wir, umgeben von geschätzten 100 Japanern, die Stabkirche.
Deutsches Kampfflugzeug im Nirgendwo
Im Vorbeifahren entdeckte ich plötzlich auf einem Rastplatz ein Nachbau eines deutsches Kriegsflugzeug, welches als Filmulisse diente. Noch haben wir den Film „Into the White“ noch nicht angesehen. Ich parkte und wir sahen uns das näher an. Vor allem Esra war begeistert. Er versuchte sich an einer Videobotschaft. Immer wieder hörten wir: „Mist! Nochmal…“ wenn er sich im schnellen Sprechen verhaspelte. Wir überlegten, auf der Hochebene zu übernachten. Doch Gunter wollte nicht, er meinte, es wäre besser, etwas weiter zu kommen.
Aussichtspunkt zum Geiranger Fjord
Wir erreichten den Summit der Strasse, 1500m über dem Meer.
Jetzt begann die Abfahrt. Immer im 2. Gang, zwischendurch kurz abbremsen und dann wieder mit der Motorbremse. Die Kehren fuhren sich gut, so spät herrschte kaum noch Verkehr. Als wir an einem Aussichtspunkt das Panorama fotografierten, fiel mir auf, dass Unmengen Wasser aus dem Mobilboden herausliefen. Wir trockneten erstmal den nassen Zwischenboden mit Tüchern, dann parkte ich das Wohnmobil gerade, damit wir beurteilen konnten, wo das Wasser herauskommt. Dazu mussten wir gewaltig umräumen – hinterher standen wir alle etwas ratlos im absolut chaotischen Mobil herum, denn es gab keine undichte Stelle. Nach einer nervenaufreibenden Stunde kamen wir zum Schluss, dass Esra den Wassertank morgens wohl überfüllt hatte, und sich das überschüssige Wasser einen Weg an den Dichtungen vorbei in den Zwischenboden gebahnt hatte. Uff, nochmal Glück gehabt.
Da wir ideal am Flydalsjuvet Aussichtspunkt standen, mit Toilette neben dem Mobil, blieben wir für die Nacht. Gunter kämpfte für unser Abendessen mit riesigen Flintsteaks, die nicht nur ihn, sondern auch den Wohnmobilboden mit Fett bespritzten. Nach dem Essen waren wir pappsatt und müde! Ich hatte mir vorgenommen nachts noch Sterne aufzunehmen. Legte mich mit den Klamotten kurz ins Bett, schlief dann aber ein und schlief bis zum Morgen durch.
[yellow_box]Das Touristenörtchen Geiranger mit seinen knapp 300 permanenten Einwohnern steigert diese Zahl im Sommer auf über 2000.
Als einer der beliebtesten norwegischen Anlaufhäfen für Kreuzfahrschiffe kommen jährlich über 300.000 Passagiere auf diesen schwimmenden Hotels vom Westen her durch den Geirangerfjord herangeschippert.
Horden von Autos, Wohnmobilen und Reisebussen bringen eine weitere Viertelmillion Touristen ins Ort. Kein Wunder also, dass die Einwohner alle Hände voll zu tun haben, an diesem Ansturm ihr Geld zu verdienen.
Mitverantwortlich für die Popularität des Geirangerfjords ist neben der majestätischen Landschaft auch die regelmässigen Besuche von der norwegischen Königin Sonja. Der Fjord ist seit 2005 UNESCO Weltkulturerbe und das bekannteste Reiseziel Skandinaviens.
Jeden Juni findet der Geiranger-Vom Fjord zum Gipfel-Event statt. Von Geiranger aus auf Meereshöhe quälen sich Läufer in dem Halbmarathon hinauf bis zum 1497 m hohen Gipfel des Dalsnibba. Die Strecke kann auch per Fahrrad bewältigt werden, natürlich bergauf.[/yellow_box]
Hallo Ihr 5,
freut mich, daß der Internetstick endlich funktioniert. Nun könnt ihr wenigstens vernünftig damit arbeiten und wir Leser uns auf gaaanz viele interessante Beiträge freuen !!
Und daß mit den Sternen, Gabi………läuft Dir bestimmt nicht davon ! Die Gelegenheit für eine Mütze voll Schlaf muß schon auch nutzen.
Gute Fahrt weiterhin und seid alle ganz lieb gegrüsst !
Die Bildunterschrift zu dem Flugzeugbild hat mich spontan an den Roman „Gletschergrab“ erinnert, bei dem 50 Jahre nach dem Ende des 2. WK in Island ein verschollenes Flugzeug vom Eise befreit wird. Ein sehr spannendes Buch!
Ach, und Esra: mach dir nix draus, wenn du dich beim Filmen immer wieder verhaspelst. Mach einfach weiter und quatsch so, wie dir der Schnabel gewachsen ist. Mit Versprechern und so. Ist authentischer und mit der Zeit wirst du sowieso besser und dann passierts dir eh nicht mehr so oft. Ging mir mit meinen zahlreichen Videotutorials, die ich mal vor Jahren gemacht habe auch so.
PS: Und außerdem möchte ich endlich mal ein paar Videobotschaften von dir sehen! ;)
Da hattet ihr wirklich Glück mit dem Wassereinbruch- oder besser -ausbruch.
Ein tolles Bild von Lom – die Stav vor strahlend blauem Himmel, einfach herrlich.
Weiterhin gud tur!
LG Ursula