Sommer-Radtour, Teil 1: Der romantische Rhein, der Beginn einer Schottland Radreise, die vorläufig in Düsseldorf endete
Das ist ein „nachgeschobener“ Beitrag über meine erste Reiseetappe vor einigen Wochen. Ich musste wegen Knieproblemen abbrechen, bin aber mittlerweile da, wo ich hin wollte: Schottland!
Vor einiger Zeit fuhr ich mit dem Rad von zuhause los, mein Ziel war Schottland. Anfangs sah ich den Rhein nur als Wegweiser, dem ich bis an die Nordsee folgen musste, um zum Fährhafen zu kommen. Als ich dann aber durch das Rheintal hinter Bingen rollte, änderte sich meine Einstellung dem Rhein gegenüber abrupt.
Brauchen wir den Reiz des Neuen, um ein Urlaubsziel toll zu finden?
Wir übersehen oft die Schönheit unserer gewohnten Umgebung. Der Rhein, die Weinberge – das fand ich lange Zeit nicht allzu spannend. „Da fahre ich doch lieber nach Norwegen und schaue mir die Nordlichter an“ dachte ich mir schon oft. Als ich dann in Norwegen das Lichterspektakel ansprach, winken die Norweger ab: „Ach, das schon wieder. Wenn wir Nordlicht haben, wird’s nur kalt.“
Der romantische Rhein
Verliert eine Sehenswürdigkeit ihren Reiz, wenn sie direkt vor unserer Haustür liegt? Ich denke nicht. Wir vergessen ihn nur. Als ich nämlich am Rhein entlang radelte, vorbei an Burgruinen, Wäldern und malerischen kleinen Ortschaften, bemerkte ich einmal wieder, dass meine Heimat auch einiges zu bieten hat. Am schönsten ist der Rhein zwischen Bingen und Remagen – ein Abschnitt von 140 Kilometern, bekannt als „Romantischer Rhein“.
Zu beiden Seiten türmen sich die Hügel auf, zwischen denen sich der Rhein im Laufe der Jahrtausende eingegraben hat. Alle paar Kilometer münden andere Flüsse ein den Rhein, die ähnlich tief in der Landschaft liegen; die Mosel kommt in den Sinn.
Ich tastete mich auch ein paar Kilometer an der Lahn hinauf, um einen Freund zu besuchen. Ich fahre am Euro-Velo Fernradweg 15 entlang. Dieser gehört zu einem internationalen Radweg-Netzt, welches sich über ganz Europa spannt. Die Wege am Rhein entlang sind Spitze, ich bin oft nur wenige Meter vom Wasser entfernt.
Ich bleibe eine Nacht in Bad Ems und fahre dann weiter, erst durch Koblenz, dann nach Bonn, Köln und Düsseldorf. Leider fängt mein Knie nach ca. 100 Kilometern an, zu schmerzen. Erst denke ich mir nichts dabei, es ist immerhin aushaltbar, doch als ich in Düsseldorf bei Freunden Rast machte, wird es immer schlimmer. Ich muss schließlich abbrechen.
Trotzdem genoss ich die Strecke am Rhein entlang sehr. Es machte richtig Spaß, sich im Rheintal durch die Landschaft zu winden und ohne Sorge um navigatoriche Probleme oder steile Hügel die Landschaft zu genießen. Ich freue mich schon auf den Weg zurück aus dem Norden :)
Hi Esra,
ich kann auch nur jedem Menschen eine Deutschland-Tour empfehlen. Haben das mal im großen Stil gemacht und waren völlig begeistert. Elbsandstein Gebirge, Erfurt, Donau-Eschingen, Leipzig, Dresden, Rhein, Straßburg…einfach nur genial!
Die Fotos finde ich auch klasse. Fotografiere selber viel (Seite ist verlinkt).
Gute Gelingen weiterhin!
Bye
Nils
Hallo Esra,
„Verliert eine Sehenswürdigkeit ihren Reiz, wenn sie direkt vor unserer Haustür liegt? Ich denke nicht. Wir vergessen ihn nur.“
Da gebe ich dir vollkommen Recht.Wir wohnen ca. 12km entfernt vom Steinhuder Meer, aber wie oft sind wir dort…viel zu wenig.Stattdessen giert man in die Ferne.
Ein Trost bleibt: Ist man zu alt für weite Touren, wird es für die nähere Umgebung hoffentlich noch reichen.
Ich wünsche dir weiterhin viel Spaß auf deiner Tour und drücke die Daumen, dass sich dein Knie in Zukunft zurückhält mit Meckern.
LG Maria