Withernsea Lighthouse und Flamborough Lighthouse, Vogelkolonie Bempton Cliffs
Die Yorkshire Küste ist steil, felsig und abwechslungsreich, außerdem gut mit Leuchttürmen bestückt. Darum zieht es uns nicht all zu schnell nach Schottland. In Withernsea steht mitten zwischen den Häuserreihen ein weißer, hoher Turm, vom Meer ist nichts zu sehen. Wir parken unsere große Kiste an einem unbefestigten Weg und besichtigen den Leuchtturm. Der Eintritt kostet 2,50 Pfund pro Person. Die freischwebende Treppe schlängelt sich an der Wand entlang hoch zur Spitze. Der Turm ist in ein Museum konvertiert worden, die Geländer hängen voller Flaggen und Memorabilia. Eine Horde Kinder stapft unbeschwert quasselnd ihren Eltern hinterher die Treppen hinauf, trotz all der Dekoration hallt es im Leuchtturm. Es ist laut, es ist Sonntag und ganz England scheint auf den Beinen zu sein. Hoch oben versuche ich einen freien Blick aus den Panoramafenstern zu erhaschen. Plötzlich bin ich ganz allein. Von unten hören ich noch den Trubel, doch jetzt gehört der Turm für ein paar Minuten nur mir und ich kann in aller Ruhe fotografieren. Das Meer liegt einige Häuserreihen vor mir. Der Leuchtturm ist leider nicht mehr aktiv – deswegen dürfen sich Besucher so frei darin bewegen.
Der Flamborough Leuchtturm im Regen
In Flamborough steht ein weiterer weißer Leuchtturm, diesmal hoch auf den Klippen. Direkt am Leuchtturm gibt es einen großen, gebührenpflichtigen Parkplatz, ein Restaurant und einen Souvenirladen. Der Trubel hält sich hier in Grenzen, das liegt am Regen und der heute extrem schlechten Sicht. Wir trinken einen heißen, duftenden Kaffee und warten, dass der Regen nachlässt. Nun, es regnet gar nicht wirklich stark, es nieselt, aber von dieser extrem nassen Art, den die Schotten „Smirr“ nennen. Man geht raus, denkt, es nieselt ja nur, doch trotzdem ist die Kleidung nach wenigen Minuten völlig durchnässt. Wir bleiben darum drinnen, naja, fast. Die drei anderen Reicherts, samt Grindel bleiben drinnen – ich erkunde kurz die Region. Ob ich den Leuchtturm noch besichtigen soll?
Wir entscheiden uns in der Region zu bleiben und suchen einen Campingplatz. Per Internet checken wir die Lage und die Preise. Auf der Wold Farm finden wir optimale Bedingungen für uns: Nähe zur Küste und zu einem Vogelfelsen, und der Platz ist recht günstig mit 16 Pfund inklusive Strom.
Das schickt man doch keinen Hund vor die Tür
Es regnte sich weiter ein. Ich laufe abends mit Grindel los um noch etwas die Gegend zu erkunden. Der Vogelfelsen zieht mich unwiderstehlich an. Doch Grindel mag nicht, bei dem Wetter schickt man ja auch keinen Hund vor die Tür, und vor allem keinen Dackel. Klatschnass kommen wir zurück und legen uns direkt ins Bett. Vielleicht haben wir ja am nächsten Morgen mehr Glück?
Zur Vogelkolonie in Brempton
Früh morgens ist es ruhig, kein Regentrommeln auf dem Womodach nervt uns. Ich ziehe direkt die Regenhose an, eine lange Unterhose drunter, wie Timo das in seinem Blog so schön beschrieben hat. Regenjacke drüber, Rucksack auf den Rücken und los geht’s. Der Rest der Familie schläft noch, der Dackel auch. Es ist noch vor 7:00 Uhr. Nebel hängt an der weißen Kreideküste und zieht sich langsam hoch, das Gras ist klatschnass, der Weg ist weit. Ich laufe und genieße den Ausblick, trotz des schlechten Wetters. Dann erspähe ich die ersten Basstölpel. Wie schön und elegant diese Vögel doch sind. Ich laufe weiter darauf zu. Eine Stunde strammer Marsch und dann bin ich endlich dicht an den Basstölpeln dran. Ich habe das 100-400mm Tele auf der Kamera und fotografiere, was das Zeug hält. So schlecht ist das Licht im nebligen Morgen gar nicht. Keine harten Schatten und ausreichend hell. Ich bin allein mitten in der Tierwelt und genieße die Ruhe.
Leider ist die Stelle mit der schönsten Sicht auf den Vogelfelsbogen abgesperrt und nur für Mitarbeiter des RSPB Naturschutzgruppe zugänglich. Das ist extrem schade, denn den Felsbogen würde ich unheimlich gern ordentlich fotografieren. So halte ich nur die Kamera über meinen Kopf und mache ein paar Schnappschüsse.
Als ich ein paar Stunden später wieder zum Mobil zurückkomme sind alle wach, sogar Grindel, die sonst gerne länger schläft.
Der Wind hat gedreht und wir merken deutlich, dass wir mit 500 Schweinen die Farm teilen. Wir campen wirklich auf einer Schweinefarm. Die Leute sind aber nett hier, wir schwätzen eine Weile mit unseren Nachbarn.
Steilküste Flamborough
Gegen Mittag fahren wir wieder zum Leuchtturm raus und wandern an der Küste lang. Es ist Flut, die Wellen rauschen über den Strand, der, wie die Steilküste, aus weißem Kaltstein besteht. Wir sind so froh draußen in der regenfreien Natur zu sein, dass wir vergessen, den Leuchtturm zu besichtigen. Ich würde auch gerne nochmal mit der Familie zu den Vögeln laufen, deswegen verbringen wir eine weitere Nacht auf dem Campingplatz. Wir haben aber Pech: es regnet sich wieder ein, eine Wanderung unter diesen Konditionen macht keinen Sinn.
Morgens sieht es leider genauso aus, Regen, Regen, Regen…
Besichtigung des Flamborough Leuchtturms
Zum Abschluss besichtige ich den Flamborough Leuchtturm, diesmal mit einer geführten Tour, weil der Leuchtturm noch in Benutzung ist, dann fahren wir weiter Richtung Norden.
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Sorry für die vielen Tippfehler! Das Smartphone ist da nicht ideal. Ich meine natürlich super Fotos!
Hallo Gabi! Wie immer schaffe ich es gar nicht jeden Deiner Artikel im Detail zu lesen und überfliege diese. Die obere
Leuchtturmtreppenaufnahme gefällt mir s es gut. Hast Du sie aus der Hand oder mit Stativ geschossen? Die nahe Basstölpelaufnahme, vermutlich mit dem 400 mm Objekt gemacht ? fängt super den „bösen“ Blick des linken Vogels ein.
Als wir vor ein paar Jahren in Schottland waren hingen wir quasi fast nur zwischen zwei engen Wolkenschichten und es hat aus Kübeln geregnet, so dass ich es nach zwei Wochen nicht mehr aushielt und wir damals nach Borkum für die letzte dritte Woche übersetzten. Ihr könnt Euch glücklich schätzen, dass Ihr so viel Zeit habt. Daher wünsche ich euch noch viele wunderschöne Tage in Schottland und ftreue mich auf weitere tolle Berichte und Fotos…
P.S.: Übernächsten Freitag und Samstag ist wieder wie seit vielen Jahren das bunte sehr sehenswerte Welttheater der Straße in Schwerte. Es lohnt sich irgendwann dafür mal unsere Kleinstadt Schwerte an der Ruhr am Rande des Sauerlands und Ruhrgebietes zu besuchen.
Ganz liebe Grüße
Viviane
Tolle Bilder von der Küste von Flamborough. Die Basstölpel habe ich vor einigen Wochen sehr lieben gelernt, als sie das einzige Lebenszeichen bei der Fahrt über den Nordatlantik waren (deine Bilder sind genial!).
Den „Smirr“ hatten wir heute auch in Aachen :-(
LG Michaela
Hallo,
herrliche Bilder der Tölpel, aber die Treppenhäuser der Leuchttürme, die finde ich einfach genial ;-)
Aktuell haben wir wieder eine Hitzewelle, bis 40° am Freitag. Wir schicken euch mal ein paar Grad hoch.
LG Ursula
Gerade mit dem Nebel und der Wolkenstimmung finde ich die Bilder sehr schön.
Drücke Euch auch die Daumen, daß das Wetter besser wird !
Liebe Grüsse
Hallo Gabi,
wie Edeltraud sagt, schöne Aufnahmen! Berufsbedingt find ich die Fotos von den Leuchturmtreppenhäusern am schönsten (ärgere mich gerade mit einem simplen Wohnhaustreppenhaus rum :-(. )
LG und beste Wünsche für schönes Wetter! Hier wird es gerade heiß, alle Urlauber am Strand…. Gabi
Hallo,
oh wie schön die Basstölpel, sicherlich extra für mich aufgenommen, danke.
Ja die Landschaft ist wunderschön. Ganz besonders gefallen mir noch die beiden Aufnahmen mit den roten und gelben Blüten.
Ich bin einfach nur begeistert.
lg edeltraud