Nach dem mogendlichen Womo-Service fahren wir über das Gezeitenkraftwerk von Saint Malo vorbei an Dinard und St. Cast-le-Guildo hinauf zum Cap Frehel.
Gemütlicher Campingplatz am Cap Fréhel
An der mit Sandstränden gespickten Klippenküste finden wir unseren heutigen Übernachtungsplatz, ein Campingplatz unter Pinien, der in der Nebensaison als Stellplatz dient. Der Platz hat zwar geschlossen, ist aber zugänglich, die Toiletten und Duschen sind jedoch geschlossen und die Übernachtung soll eigentich 5 Euro pro Nacht kosten. Es kam aber niemand zum Kassieren und wir haben auch keine Möglichkeit zum Bezahlen ausfindig machen können. Wir rden mit unseren niederländischen Nachbarn, die auch versuchen zu bezahlen aber keinen Erfolg haben.
Strand- und Küstenwanderungen am Cap Fréhel
Die Gegend ist ideal für Strand- und Küstenwanderungen. Wir bleiben also gleich zwei Nächte, damit wir auch nur annähernd das Gefühl haben, die Region ein wenig kennengelernt zu haben. Wie Perlen an einer Schnur liegen hier die schönsten Sandstrände am Küstenwanderweg. Kurz vor Sonnenuntergang wechseln wir auf die Fahrräder und radeln über den Radweg zum vier Kilometer entfernten Cap Frehel für die letzte Fotosession des Tages. Das Kap mit dem großen viereckigen Leuchtturm hoch auf den Klippen. Das Wetter nervt. Keine noch so kleine Wolke hängt am Himmel. Schon tagelang strahlend blauer Himmel. Für Fotos ganz schlecht. Wir nehmens gelassen, wandern viel und fotografieren etwas weniger.
Leuchtturmfotofie in der Nacht am Cap Fréhel
Den Leuchtturm Fréhel haben wir schon mehrfach fotografiert in den letzen Jahren und er ist im Jahr 2020 im Leuchtturm Kalender von Delius Klasing abgedruckt.
Leuchtturm Fotos in der Nacht
Da das Wetter tagsüber einfach zu gut und deswegen fotografisch langweilig ist, fotografieren wir den Leuchtturm in der Nacht.
Der Mond wird fast voll sein und dem Leuchtturm wenigstens etwas Licht abgeben. Hoffen wir, werden aber enttäuscht. Wir sind bereits seit Stunden auf den Beinen, wollten den Sonnenuntergang aufnehmen, der wie erwartet aufgrund fehlender Wolken, langweilig ausfiel.
Schon bevor es ganz dunkel ist, fängt der Leuchtturm an, seine Licht über das Meer zu schicken. Doch es ist noch zu hell, wir sehen keine Lichtsstrahlen. Es ist erstaunlich viel los in der Nacht. Immer wieder laufen Leute an uns vorbei. Manche trauen sich tatsächlich sogar in der Dunkelkeit mit Flipflops auf die felsigen Pfade.
Endlich werden die Strahlen des Lichtes länger und es sieht gut aus auf den Fotos. Fehlt nur noch das Mondlicht auf dem Gebäude. Aber der Mond lässt sich soviel Zeit. Wir frieren uns in kurzen Hosen die Knie rot und blau. Der Wind geht durch und durch. So richtig kalt ist es nicht, es ist nur der Wind und das lange Stehen.
Nun denn, der Mond hängt als orangener Ball tief am Horizont. Er strahlt einfach gar kein Licht über die Landschaft in der dunklen Nacht. So hilft uns der Mond bei unserer Fotografie eher wenig. Die Kamera geht ans Limit.
Das grelle Licht des Leuchtturms in der tiefschwarzen Nacht. Bis auf 10000 ISO gehe ich hoch, sonst wird die Belichtungszeit zu lang für das Leuchtturmlicht. Belichte ich länger als 2 oder 3 Sekunden wandert in dieser Zeit der Strahl des Lichtes einmal herum und ist dann auf dem Foto nicht zu sehen. Die Belichtungszeit muss nach Möglichkeit bei circa 1 Sekunde sein. Sehr spät wird das Licht des Mondes endlich stärker und der Leuchtturm ist endlich schwach beleuchtet.
Die Rückfahrt mit dem Fahrrad ist dann gemein. Es geht nur Bergab und wir machen Tempo. Brr, das ist jetzt echt kalt. Aber auch sehr belebend.
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Nachtaufnahmen des Leuchtturms am Cap Fréhel
Das Fahrrad als ideales Transportmittel für Fotografen
Mit dem Fahrrad haben wir hier das ideale Transportmittel. Schnell sind wir an interessanten Orten, wie das Fort la Latte und dem Leuchtturm und haben keine Parkplatzprobleme. Allerdings sind die Steigungen im Wind etwas anstrengend, wenn man wie Gabi nicht mal langsam radeln kann. Mit dem Wohnmobil wäre es schwierig, in jede Ecke zu kommen. Außerdem ist das nicht wirklich umweltfreundlich, ein so großes Gefährt als Sightseeingauto zu nutzen. Schon auf der letzten Reise planten wir so, dass wir die Stellplätze an fotogenen Orten suchen und die Kurzstrecken zu Fuß oder dem Rad zurücklegen. Mit dieser Methode werden wir auch fitter. Zehn Kilometer am Tag zu Fuß sind Minimum, dazu meist noch 20 km mit dem Rad. Was sich nicht viel anhört. Da wir fotografieren kommen so oft 6-7 Stunden draußen zusammen.
Besichtigung des Leuchtturms am Cap Fréhel
Endlich ist es soweit. Schon immer wollte ich den Leuchtturm am Cap Fréhel besichtigen. Aber wir waren immer zur falschen Zeit dort. Diesmal warteten wir solange, bis es klappte. Wir planten den Besuch des Turms trotzdem kurz vor der Schließung in der Hoffnung auf gutes Licht gegen Abend. Klappte leider nicht. Die Sonne ist auch gegen 17 Uhr noch ziemlich grell. Ich freue mich schon auf die freischwebende Treppe. Die gibt es zwar, aber es gibt auch einen Fahrstuhl! Und der ist mit einem geländer gesichert. Also wird das fotografieren schwierig. Glücklicherweise besitzt die neue Canon 6d MII ein Klappdisplay, damit schaffe ich ein paar Fotos der Treppe.
145 Stufen führen zur Aussichtsplattform von wo aus wir über die sowieso schon 70 Meter hohen Klippen schauen. Und auf den alten Leuchtturm, der nach dem Plan des Phare du Stiffs (Quessant) gebaut wurde.
Fort la Latte
Danach radeln wir noch zum Fort La Latte, welches wir auch vom Leuchtturm aus gesehen hatten. Da ist Sonntags bei so schönem Wetter viel los. Wir besichtigen das Fort nicht, wandern aber entlang des Küstenpfades, der recht anspruchsvoll steil über Steine führt. Das Wasser strahlt uns türkisfarben an. Am Strand klettern wir etwas waghalsig über große und kleine Felsen, damit wir die Farbenpracht aufs Foto bannen können. Auf den Bildern wirkt es leider nicht so knallig wie in echt.
Abends am Strand Cap Fréhel
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