Die Gegend zwischen Mont Saint Michel und Saint Malo
Hier geht es um die Steilküste an der Pointe du Grouin und die Felsfiguren des Abbé Fouré der in Rothéneuf skurile Figuren in Stein gehauen hat.
Nach den stillen Tagen in Gouville fahren wir weiter südlich einen weiteren Badestrand an. Über kleine, verwinkelte Sträßchen finden wir bei Dragey einen weiteren strandnahen Stellplatz unter Pinien. Dieser auch weitläufige Sandstrand liegt vor dem Mont Saint-Michel in einer Bucht und macht uns irgendwie nicht wirklich an. Unser deutscher Stellplatz-Nachbar hat seine Stereoanlage aufgedreht, und das permanente Bumm-Bumm-Bumm geht uns nach einer Weile gehörig auf die Nerven.
Stellplatz in Hirel
Wir entscheiden kurzerhand, 2:0-stimmig ohne Gegenstimmmen, weiterzufahren. Das ist der Vorteil vom Haus auf Rädern. Und siehe da, kurze Zeit später fahren wir am Mont Saint-Michel vorbei und sind in der Bretagne angekommen. Weil wir diese letzte Tagesetappe nicht geplant hatte, genießen wir die Fahrt im allerschönsten Abendlicht, es wird fast dunkel als wir den Stellplatz in Hirel anfahren. Der liegt auch beinahe am Meer, nur die Straße trennt uns davon, und die Salzwiesen, und das endlose Watt. Kurz gesagt, das Meer ist so weit weg, dass man es mit dem Fernglas suchen muss. Macht aber nichts, wir wollen eh nur in Ruhe übernachten und dann geht es weiter. Morgens sollte eigentlich jemand vorbeikommen und die 5 Euro Stellplatzgebühr kassieren, es kam aber niemand. Da kann man nichts machen, also fahren wir los.
Pointe du Grouin
Hinter Cancale an der Pointe du Grouin halten wir für eine Nacht, nutzen das trübe Wetter für PC-Arbeiten und Brainstorming bezüglich unserer Buchprojekte und sind ansonsten auf dem Küstenwanderweg entlang der Klippen unterwegs. Die felsige Küste wird immer mal wieder von kleinen Sandstränden unterbrochen. Das Wandern macht großen Spaß und wir sind trotz trübem Wetter stundenlang unterwegs. Im Frühjahr haben wir über diesen Küstenabschnitt bereits berichtet. Der Stellplatz entlang der Straße ist sehr beliebt und wir nutzen den auch ganz gern, wenn wir im Mobil arbeiten und dabei übers Meer schauen möchten. Ansonsten ist uns Meerblick gar nicht so wichtig, weil wir sowieso immer bis Sonnenuntergang und länger mit dem Füßen im Sand stehen und fotografieren.
Pointe du Grouin und Cancale im Frühjahr
Skurile Steinfiguren in Rothéneuf
Der nächste größere Halt ist das Städtchen Rothéneuf, kurz vor dem ehemaligen Piratennest Saint Malo. Der dortige Stellplatz hat gute Referenzen, kostet 8 Euro die Nacht und bietet Stromanschluss. Ja, man gewöhnt sich leicht an den Luxus und gerät in Gefahr, zum Weichei zu mutieren.
Das Dörfchen Rothéneuf ist weltbekannt für die etwa 300 skurrilen Steinfiguren, die der örtliche Abbé Fouré (1839–1910) , ein Sonderling und Eigenbrötler, in jahrelanger Arbeit in die Felsklippen an der Küste geschlagen hat. Mit 30 erlitt der arme Mann einen Schlaganfall und zog sich danach zu diesen Felsen zurück.
Wir waren vor vielen, vielen Jahren mit unseren drei Kids schon mal hier gewesen, doch einen weiteren Besuch lassen wir uns diemal nicht entgehen. Damals konnte man noch mit dem Wohnmobil zum Parkplatz fahren, das ist jetzt nicht mehr möglich. Vom Stellplatz aus führt ein Wanderpfad bei Ebbe durch den Hafen, bei Flut durch Pfade im Ort und dann entlang der Küste zu den Skulpturen. Die Wanderung lohnt genauso wie der Besuch der Skulpturen.
Wir laufen um den Hafen herum. Mauerbewehrten Villen stehen um den Hafen herum, da muss man außen herum, teilweise auf der Straße laufen.
Es ist Ebbe und hier kann man sich richtig verlaufen. Die Schiffe balancieren auf ihren Stelzen im Hafenschlick oder liegen auf der Seite.
Über den Küstenwanderpfad GR 34 erreichen wir die Rochers sculptes, die Felsen mit den Figuren. Um den kleinen Parkplatz sind ein Souvenirladen, ein nicht so preiswertes Restaurant und natürlich das Kassenhäuschen arrangiert. 3 Euro pro Person und wir dürfen zwischen den steinernen Werken des Pfarrers herumklettern.
Für die Fotos mussten wir geduldig warten, bis nicht ganz so viele andere Touristen im Motiv standen.
Im Frühjahr besuchten wir Saint Malo zum ersten Mal. Auf dieser Seite findest du zahlreiche Nachtaufnahmen und Leuchtturm-Fotos: