Phare de Trevignon – Quadratisch, praktisch, gut
Auf unserer Tour im südlichen Finistere besuchen wir auch den Leuchtturm am Pointe de Trevignon, südlich von Concarneau. Wieder einmal, denn hier lassen sich bei gutem Wetter die weiten Sandstrände und felsigen Küstenabschnitte rechts und links des Pointe de Trevignon bestens genießen. Und diesmal hat es auch mit dem Wetter geklappt, denn die letzten Begegnungen mit dem kleinen Leuchtturm waren eher verregnet.
Samtgras und Leuchtturm am Pointe de Trevignon
Sonnenuntergang am Pointe de Trevignon
Felsen am Strand von Trevignon – das war eine sehr ruhige Abendstimmung. Tagsüber, weil Pfingsten, war der Strand voll, abends und morgens war ich ganz allein.
Portlandzement als Baumaterial
Der 1924 in Betrieb genommene acht Meter kurze quadratische Turm mit der grünen Balustrade steht an der Hafeneinfahrt, erhöht auf einer kleinen Felseninsel. Gebaut wurde er mit Portlandzement, einer schnell abbindenden Betonmischung, die für solch kleine Bauwerke ideal geeignet ist. Der Leuchtturmfels ist mit einem Damm aus Beton und Steinen mit dem Festland verbunden. Eigentlich ist das Betreten des Dammes verboten, aber absolut niemand hält sich daran. Gerade bei Sonnenuntergang herrscht auf dem Leuchtturmfelsen reger Personenverkehr, fast wie auf einem Volksfest. Als könne man nur vom Leuchtturm aus die Sonne im Meer versinken sehen.
Leuchtturm am Pointe de Trevignon – hier zu sehen, dass die Solarpanele die Schrift verdeckt. Im Hintergrund, das Gebäuder der Seenotrettung und der Hafen.
Sonnenuntergang am Pointe de Trevignon
Sonnenuntergang am Pointe de Trevignon
Sonnenuntergang am Pointe de Trevignon
Sonnenuntergang am Pointe de Trevignon
Fotografieren kann schwierig sein
Unsere Kamera steht auf dem Stativ, das Licht ist abendlich warm aber leider völlig wolkenlos und just als wir den Auslöser betätigen möchten, setzt sich eine ältere Dame mit ihrer am Handy dudelnden Tochter an den Fuß des Leuchtturms. Sie lacht uns noch kurz an. Wir meinen fast, ein wenig frech. So können wir das jetzt nicht mehr fotografieren. Die Plätze am Fuß des Leuchtturms füllen sich in den nächsten Minuten sowieso weiter. Also ziehen wir von dannen und gestalten stattdessen ein paar Fotos mit den Touristen als Silhouette. Und nehmen uns vor, morgens früh nochmal zu kommen. Das klappt nicht, weil wir zur Zeit bis nach 23 Uhr draußen sind und morgens um 6 Uhr schwer aus den Federn kommen. Vor allem, wenn zusätzlich eine Radtour zum Fotomotiv nötig ist.
Seenotrettungsstation auf Stelzen
Der Leuchtturm steht in unmittelbarer Nachbarschaft der Seenotrettungsstation. Diese sieht so aus wie die in Ste-Evette bei Audierne. Ein großes rechteckiges Haus auf Stelzen. Ich mag sie, obwohl diese Stationen bei genauerer Betrachtung ziemlich hässlich sind. Aber der gute Zweck heiligt die Ästhetik.
Seenotrettungsstation in Trevignon
Seenotrettungsstation in Trevignon
Unterwasserfotos am Pointe de Trevignon
Vor einigen Jahren hat der Leuchtturm ein Solarpaneel erhalten, um die Stromversorgung der Lampe zu unterstützen. Zuerst haben wir das für einen ziemlichen Stilbruch gehalten. Weil das Sonnenpanel so angebracht ist, dass die Aufschrift Trevignon nicht mehr zu lesen ist. Doch jetzt ist, zumindest in Deutschland, die Solarenergie richtig populär geworden ist, und auf allen möglichen Gebäuden wurden Solarmodule installiert, da hat sich auch unser ästhetisches Empfinden scheinbar an den Zeitgeist angepasst. Diesmal störte es uns nicht mehr so stark.
Am nächsten Vormittag radeln wir wieder zum kleinen Leuchtturm. Dieses Mal sind wir mit der alten Canon 6D im EwaMarine-Unterwasserbeutel bewaffnet und ich stapfe bei warmen Temperaturen glücklich im kühlen Wasser herum. Der Wellengang ist relativ hoch, was es schwierig macht Über-/Unterwasser-Split-Aufnahmen zu schießen. Mir gelingt es aber. Hier kannst du sie dir ansehen.
Unterwasser Split-Fotos vom Leuchtturm am Pointe de Trevignon
Unterwasser Split-Fotos vom Leuchtturm am Pointe de Trevignon
Unterwasser Split-Fotos vom Leuchtturm am Pointe de Trevignon
Wir sind seit ein paar Tagen am Cap Sizun. Wir wechseln zwar ständig den Übernachtungsplatz, bleiben aber zwischen Audierne und dem Pointe du Van.
Diese Region ist ein großer Kontrast zur Nordküste der Bretagne, von der wir uns zuvor kaum lösen konnten. Hier wechseln sich gewaltige, grandiose Steilküsten mit Sandstränden und kleinen Küstenorten ab. Für unser PS-schwaches Mobil sind die zum Teil engen und steilen Straßen eine Herausforderung. Nun, eher für mich als Fahrerin, ich habe da immer meine Bedenken. Aber bisher haben wir es überall hinauf und hinunter geschafft.
Der Stellplatz in Audierne liegt direkt am Fluß Goyen, fußläufig sind wir in wenigen Minuten in der Stadt. Zum Leuchtturm an der Hafenmole sind es zwei Kilometer, zum Fähranleger zur Ile de Sein noch ein gutes Stück weiter. Da nehmen wir dann lieber das Fahrrad.
Pointe de Brezellec
Wir kennen die Region natürlich von früheren Reisen und suchen nun die Ecken, die wir bisher nicht erkundet haben. Am Pointe Brezellec, ein paar Kilometer östlich vom Pointe du Van, stehen wir mit dem Wohnmobil direkt auf der Klippenspitze. Das Wetter ist biestig stürmisch und kalt. Lange Wanderungen sind anstrengend. Trotzdem sind wir zu den besten Zeiten immer an der Steilküste unterwegs. Überall blüht es zwischen den Felsen auf der kargen Erde. Darunter strahlt uns das Meer blau und türkis an, als könnte es kein Wässerchen trüben. Basstölpel schießen zum Beutefang immer wieder hinab ins Wasser. Die kommen sicher von den Sept Iles hier her zum Essen. Felsen türmen sich zu Kunstwerken auf, hinter jeder Biegung lauern neue Aussichten.
Unser Wohnmobil-Nachbar raucht bei geöffnetem Fenster eine Zigarette nach der anderen. Ich grüße freundlich und wir kommen ins Gespräch. Durch Rucksack und Stativ bin ich unverkennbar Fotografin – darauf werde ich sehr oft angesprochen. Wir sind trotz Sprachbarriere schnell in ein philosophisches Gespräch vertieft. Unser Nachbar liebt die Natur, er angelt leidenschaftlich, ich erfreue mich an der Natur und fange sie durch die Kamera ein. Wir beide lieben die Bretagne. Das verbindet uns. Wir tauschen unser kleines Bretagne Buch gegen fünf Makrelen. Diese kurzen Gespräche mit Menschen aus der Region genieße ich ganz besonders.
Wir flüchten abends relativ spät vor dem Nebel am Pointe du Van nach Audierne. Wenn der Nebel kommt, ist es so biestig feuchtkalt, das wird uns im Wohnmobil schnell unangenehm. Wir möchten nachts nicht die Heizung laufen lassen. Als wir die Straße von Esquibien zum Stellplatz fahren, fällt uns eine gewaltige Zypresse auf dem Hügel auf. Sie thront richtig über der Stadt. Sie muss sehr alt sein. In Audierne bleibt uns nicht viel Zeit. Wir laufen die etwa zwei Kilometer zum Leuchtturm und erleben einen Sonnenuntergang, der zwar nicht spektakulär ist, aber nach drei, vier Tagen regnerischem Wetter das Herz erfreut. Der Nebel kriecht nun auch hier über die Hügel in die Stadt. Es wird dunkel, als wir gerade an einigen verlassenen im Verfall befindlichen Häuser vorbeilaufen. Irgendwie gruselig mit dem Nebel, vor allem, weil Gunter, der gern Krimis liest, von Jack the Ripper zu reden anfängt. Die Lichter in der Stadt und im Hafen wirken gespenstisch wunderschön. Wir haben das Stativ natürlich dabei und der Rückweg dauert wegen der Fotostopps genauso lang wie der Hinweg. Der Nebel im Hafen von Audierne ist ein wunderbares Fotomotiv. Über diese Fotos freue ich mich später am meisten.
Nebelstimmung im Hafen von Audierne
Nebelstimmung im Hafen von Audierne
Nebelstimmung im Hafen von Audierne
Samstag ist Markttag in Audierne. Es ist windstill und ich bin schon vor Sonnenaufgang unterwegs. Diese Ruhe auf dem Wasser und im Hafen. Die Marktstände werden gerade aufgebaut. Ich laufe durch die engen Gassen zu den Kirchen und fotografiere im morgendlichen Dunst. Auf dem Markt treffe ich Ursula und später gehen Gunter und ich nochmal gemeinsam los. Diese Zypresse hat es uns angetan. Ob wir sie auf dem Hügel finden?
So sieht die Zypresse von der Straße aus aus
Monterey Zypresse in Audierne
Monterey Zypresse in Audierne
Gunter an der Monterey Zypresse in Audierne
Monterey Zypresse in Audierne
Monterey Zypresse in Audierne
Ja klar, sie ist der größte Baum in der Region und wir sind schnell da. Und was für ein Glück. Die Haus- und Gartenbesitzer machen sich gerade auf den Weg zum Markt und wir laufen uns über den Weg. Sie bemerken unsere ehrfürchtigen Blicke und wir kommen ins Gespräch. Die Zypresse ist 100 Jahre alt und diente den Fischern als Landmark zur Navigation. Ein Leuchtturm-Baum sozusagen. Es ist eine von drei Montrerey-Zypressen dieses Alters am Cap Sizun. Der Baum ist 25 Meter hoch und hat etwa sechs Meter Umfang.
Während der Winterstürme mache ihm der Baum schon manchmal aus Angst. Er zeigt auf die Äste, die ein Profi abgeschnitten hat. Sie sehen aus, wie gefällte Bäume und haben einen eindrucksvollen Durchmesser.
Die Besitzer scheinen sich genauso über das Treffen zu freuen wie wir. Als wir schon eine Weile gesprochen hatten, fragt mich die Frau so wie im geheimen Vertrauen: „Möchtest du den Baum einmal anfassen?“ Ja, aber natürlich würde ich mir den Baum gerne genauer anschauen und ihn anfassen. Umarmen geht bei dieser Größe nicht. Wir dürfen den Garten besichtigen und den Baum berühren. Als wir unter der Zypresse stehen und den enormen Stamm nach oben schauen spüren wir die Kraft und erleben auch ein Gefühl von Zeit. Der Garten der beiden würde unseren Kids gefallen. Überall blüht es im eher unaufgeräumten, nicht gemähten Gras. Wir müssen aufpassen, dass wir nicht auf etwas treten. Diese kurze spontane Begegnung hat uns riesig gefreut.
Hier noch ein paar Infos zu den Monterey Zypressen:
Die Monterey-Zypresse, auf lateinisch Cupressus macrocarpa var. lambertiana ist die größte der kalifornischen Zypressenarten. Du kennst vielleicht die Fotos von der Lone Cypress am 17-Mile-Drive bei Carmel, das ist die berühmteste ihrer Art.
Die Monterey-Zypresse ist ein immergrüner Baum mit ausladender schirmartiger Krone. Wild wird der Baum 20 bis 25 Meter hoch, mit einem Stammdurchmesser von gut einem Meter. In „Gefangenschaft“ unter Idealbedingungen kann sie allerdings Wuchshöhen von bis zu 34 Metern erreichen, mit einem Durchmesser von über drei Metern. Unser Exemplar in Audierne hat es noch nicht ganz so hoch geschafft, das kann aber noch werden. Ein Problem bei stürmischem Wetter sind ältere Äste. Die neigen zum Abbrechen und sollten regelmäßig entfernt werden. Das macht der Zypresse nichts aus, sie ist sehr wachstumsfreudig.
Natürliche Vorkommen gibt es fast keine mehr, den größten Bestand gibt es im kalifornischen Point Lobos State Park. Glücklicherweise hat die Monterey-Zypresse als Zierbaum ihren Weg weltweit in Gärten und Parks gefunden.
Die Monterey-Zypresse mag feuchtes Meeresklima und kühle Sommer. In wärmeren Gebieten ist sie extrem krankheitsanfällig.
Bretagne und stürmisches Wetter, das gehört untrennbar zusammen. Und über die Wintermonate hat die Bretagne mehr als genug davon abgekommen. Wir sind seit Mitte März in de Bretagne und zum Glück von den stärksten Orkanen verschont geblieben. Wir sind da zwiespältig – natürlich würden wir gerne einen richtigen Sturm fotografieren, aber nicht, wenn wir mit dem Wohnmobil unterwegs sind. Das Ding fährt sich bei hohen Windstärken nicht unbegindt gut. Außerdem ist im Sturm an Schlaf nachts nicht zu denken. Im Womo ist es dann extrem laut und wir bekommen Angst um die Dachluken.
Bei Sturm im Wohnmobil
Allerdings ist schon die Anfahrt in die Bretagne gegen Dauerwinde und Sturmböen kein Spaß. Und auch bei einigen Übernachtungen an der Küste hat uns der Sturm so gewaltig durchgerüttelt und so laut geheult, dass wir Zuflucht ins Landesinnere nehmen mussten. Dann sind wir mitten in der Nacht in den nächsten Ort auf den Parkplatz gefahren. Da ist es meist besser.
Bei solchen extremen Windbedingungen fotografieren wir am Meer nur bei außergewöhnlichen Anlässen. Nicht das Ruhighalten der Kamera ist das Hauptproblem, der herumfliegende feine Sand fühlt sich an, als würden wir sandgestrahlt. Er kriecht in alle Ritzen, in Hosentaschen in den Kragen, in die Haare, in die Schuhe und natürlich auch in die Kameraausrüstung. Da brauchst du schon ein Unterwassergehäuse, um die Kamera zu schützen. Die teure Ausrüstung möchten wir nicht riskieren.
In so einem Fall lassen wir den Sturm toben und bleiben in unserem warmen Wohnmobil. Wir speichern und sortieren unsere Fotoausbeute und schreiben lieber so Sachen, wie den Artikel hier.
Unseren ersten Sturm in diesem Jahr hatten wir in Dinard und Ploumanac’h. Kannst du hier nachlesen:
Draußen setzt der Wind den Wellenkämmen weiße Häubchen auf. Anbrandende Wellen haben kaum Gelegenheit, hoch aufzuspritzen, der Sturm verweht die Gischt sofort. Die landet dann auf uns und unserem Wohnmobil, trocknet und bildet eine klebrige Salzkruste.
Bei Sturm wechselt das Wetter an der Küste noch schneller als sonst. Erst sieht es aus, als würde ein Weltuntergang bevorstehen, und eine Viertelstunde später scheint die Sonne vom mit Regenwolken verhangenen Himmel. Es passiert uns immer wieder, dass wir bei Sonnenschein loslaufen, und am entferntesten Punkt der Tour werden wir kräftig geduscht. Oder wir sitzen bei Regen im Mobil und möchten konzentriert arbeiten. Und dann scheint plötzlich die Sonne auf die regennasse Landschaft, alles ist dunkelbunt und die Wolken regnen nicht mehr ab, sondern sind extrem fotogen. Dann renne ich natürlich umgehend los, um die Lichtstimmung einzufangen. Da heißt es: Schnell sein! Oft wechselt das Wetter dann wieder so plötzlich, dass ich mal wieder nass werde. Aber, was tut man nicht alles für ein gutes Foto.
Bei dem Strand bin ich zig mal rein und raus gerannt. Immer wieder kam der Regen nach solch schönen Ansichten
Gestern waren wir auf einer Abendwanderung bei kräftigem eiskaltem Ostwind, der ging durch und durch. Trotz winddichter Jacken scheint der Wind dir die Wärme aus dem Körper zu ziehen. Er geht buchstäblich bis auf die Knochen. Die ganze Nacht haben wir gefroren wie die Schneider, trotz zusätzlicher warmer Decken. Dabei war es nicht besonders kühl in unserem Mobil. Da hat uns der Sturm wohl zu viel Energie geklaut, und ein heißer Grog mit viel Rum wäre das angesagte Gegenmittel gewesen. Nächstes Mal vielleicht. Mir reicht eigentlich auch ein warmer Tee oder eine Hühnerbrühe.
Letztens an der Plage des Amiets stürmte es so sehr, dass wir mitten in der Nacht das Weite suchten. Fotografieren war morgens zum Sonnenaufgang unmöglich, denn es zerrte so heftig an der Kamera und der Sand knallte mir ins Gesicht. Da muss man auf die kurzen Momente warten, wenn der Wind nachlässt und dann schnell raus. Jedenfalls war es nach einer extrem stürmischen Nacht morgens nach dem Kaffee soweit. Wir konnten bei Sonnenschein raus und fotografieren. Die Wellen rollten eine nach der anderen wie in Zeitlupe heran. Daran merkt man, wie groß die Wellen wirklich sind.
Wir können natürlich richtige Stürme nicht gut einschätzen. Noch haben wir zu wenige heftige Stürme erlebt. Da dieser Sturm in der Wettervorhersage keinen Namen bekommen hatte, dachten wir, es ist halt eher ein Wind. Am nächsten Tag wird er dann schließlich Noa genannt. War also doch ein richtiger Sturm.
Regenwetter und Sturm an der Plage des Amiets
Regenwetter und Sturm an der Plage des Amiets
Regenwetter und Sturm an der Plage des Amiets
Wasser läuft an der Hafenmauer herunter
Morgens nach dem Sturm, Amiets
Wechselhaftes, extrem fotogenes Wetter in Brignogan
Ein paar Tage später haben wir das Glück in Brignogan, einem unserer absoluten Lieblingsorte in der Bretagne, dieses genial wechselhafte bretonische Wetter erleben zu dürfen. Regen prasselt ohrenbetäubend laut auf das Wohnmobildach, ich sitze am Notebook und schreibe. Normalerweise muss ich für die Arbeit am Notebook die Vorhänge schließen, um nicht geblendet zu werden. Doch an diesem Tag schaue ich immer wieder durch die Ritzen nach draußen.
Der Wolkenrand regnet noch kräftig auf uns herab, da sehe ich schon einen hellen Himmelsstreifen dahinter. Kommt da die Sonne? Dramatische Sturmwolken hängen vor mir über dem Strand. Es ist Flut und die durch den Sturm aufgewühlten Wellen rauschen donnernd an die Felsen. Ideale Bedingungen für kurze Langzeitbelichtungen. Dreimal schon hat mich eine Regenfront zurück ins Mobil gescheucht. Das sah sicher lustig aus. Rein ins Mobil, raus aus dem Mobil, durch den weichen Sand zum Strand, wieder rein ins Mobil und so weiter. Das kostet auch Kraft. Schnell mit der Kamera und Stativ über weichen Sand rennen. Dann zieht diese gigantische Regenwolke, die voller schwerer Regentropfen ist, über uns hinweg und die Sonne kommt raus. Das Meer leuchtet sturmgrün. Ich liebe diese besondere Farbe, die nur ein aufgewühltes Meer hat. Dazu diese nassgeregneten goldenen Granitfelsen und in der Ferne der kleine Leuchtturm Phare de Pontusval.
Seit Jahren ist das unser absoluter Lieblingsleuchtturm. Ich bin leider zwei Kilometer vom Leuchtturm entfernt, als das Licht kinoreif wird. Mit der umgehängten Kamera und dem Stativ in der Hand renne ich los, den holprigen Küstenpfad entlang Richtung Leuchtturm. Noch liegt die Sonne nicht auf dem Leuchtturm, aber es dürfte jeden Moment soweit sein. So eine unwirkliche Lichtstimmung erlebe sogar ich nur extrem selten. Ich murmele „Danke, Danke, Danke“ so vor mich hin. Dazu reicht mein Atem noch. Innerhalb weniger Minuten ist der Spuk vorbei. Die Sonne scheint, der Himmel ist blau, sogar die Farbe im Meer ist wieder „nur“ normal blau.
Brignogan im wechselhaften Aprilwetter
Nach der Regenstimmung
Brignogan im wechselhaften Aprilwetter
Regenbogen
Der Tag geht übrigens im gleichen Stil weiter. Immer wieder kommen Regenschauer, dann die Sonne, dann ein knallbunter Regenbogen. Immer wieder renne ich los, immer wieder muss ich die Klamotten trocknen und die Schuhe von nassem, klebrigen Sand befreien. Abends bin ich so erschöpft und glücklich, dass ich vor lauter Freude kaum einschlafen kann. Das sind die idealen Tage für Fotografen und Leuchtturmliebhaber.
Regenbogen über dem Phare du Pontusval, Brignogan
Regenbogen über dem Phare du Pontusval, Brignogan
Übrigens besuchten wir den Phare du Pontusval schon oft. Hier kannst du viele weitere Fotos sehen.
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2023/04/Brignogan-2.jpg8001200Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2023-04-30 15:04:402023-04-30 15:24:09Sturm in der Bretagne -Plage des Amiets und Brignogan
Es ist immer spannend mit Leuten zu reden, die sich dazu entschieden haben, auszuwandern. Wir treffen Claudia in Les Amiets, wo wir im Mobil erstmal Kaffee trinken und reden. Dann laufen wir eine Runde durch die Blütenpracht am Strand. Weitere Fotos folgen bald. Vom Pferdestall, der bald Ferienhaus ist und vom Lastenfahrrad mit dem Claudia ihren Hund zu den Stränden fährt.
Claudia Wagner an der Plage des Amiets
1. Dein erster Besuch in der Bretagne war ja eher ein Zufall. Erzähle mal wie es dazu kam.
Als ich 17 Jahre alt war, meinten meine Eltern, ich soll für sie, meinen Bruder und mich, das Urlaubsziel für eine Woche in den Pfingstferien aussuchen. In der Tageszeitung stieß ich auf eine Anzeige für ein schönes Ferienhaus in der Bretagne. Es gefiel mir gut, da es ein für hier typisches bretonisches Steinhaus war. Wir buchten es. Erst danach stellten wir fest, wie weit entfernt von Süddeutschland die Bretagne doch ist, eigentlich zu weit für eine Woche Urlaub. Aber nun war es schon gebucht und wir fuhren hin. Das Ferienhaus war in Kerfissien und in dieser Region bin ich dann auch hängen geblieben.
2. Was hat dir auf Anhieb in der Bretagne gefallen?
Ich war fasziniert von den verschiedenen Farbtönen des Meeres, es gab so unglaublich viele Blautöne und das ganz besondere Licht hier in der Bretagne.
Die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Bretonen. Ich kann mich noch genau daran erinnern, dass ich mit meiner Familie in einem Restaurant in Plouescat war und mein Vater eine Meeresfrüchteplatte bestellt hat. Die Senior-Chefin hat wohl unsere Unwissenheit und leichte Verzweiflung bemerkt, denn sie kam zu unserem Tisch. Mit Händen und Füßen konnten mein Vater und sie sich verständigen und sie hat ihm gezeigt, wie man so einen Krebs knackt.
Die Ruhe hier, die Natur, kein Lärm, die Einsamkeit, die Gelassenheit. Das beste Beispiel dafür ist für mich die Supermarktkasse. Jeder hält erst einmal ein Schwätzchen mit der Kassiererin. Sie wartet dann geduldig, bis man die Einkäufe in die einzelnen Taschen verpackt hat, beim Kassieren erklärt sie einem noch die einzelnen Gutscheine und faltet den Kassenzettel. Und die Menschen in der Schlange dahinter stört es nicht. Es ist so toll sich darauf einzulassen. Ich liebe das.
3. Wie oft warst du in der Bretagne, bis du dich dazu entschieden hast, ein Haus zu kaufen?
Über 15 Jahre verteilt, unzählige Male. Oft mehrfach im Jahr. Selbst wenn ich z.B. in Skandinavien oder Italien im Urlaub war, hat es mich dann doch noch im selben Jahr in die Bretagne gezogen. Die Sehnsucht war immer riesig.
4. Wie kam es dann dazu, dass du ausgewandert bist?
Als ich das Ferienhaus gekauft habe, war schon klar, dass dies mal mein Rentensitz werden wird. Ich hab mich mit unserem Wohnort, den Menschen und der Region sehr verbunden gefühlt. Die Urlaube waren immer sehr intensiv und ich wollte nicht mehr weg. Auch für meinen Mann war klar, dass er hierher möchte. Die Ruhe und Weite der bretonischen Landschaft, dass viele Alltagsthemen wesentlich entspannter und friedlicher angegangen werden, das hat es ihm angetan. Wir haben dann irgendwann beschlossen, dass wir nicht bis zur Rente warten werden, vielleicht noch höchstens 10 Jahre…
Im Herbst 2021 sagte ich dann zu meinem Mann, warum noch solange warten, man weiß nie, ob man sich dann seine Träume noch erfüllen kann. Lass uns mal rechnen, planen, recherchieren…Und nach intensivem Einlesen ins französische Sozialversicherungssystem, Beratung und diversen Erkundigungen haben wir im Dezember 2021 unsere Jobs und unsere Wohnung gekündigt und sind seit 2022 nun fest hier.
5. Welcher Strand gefällt dir am besten?
Jeder Strand für sich ist schön. Es kommt ganz auf meine Tageslaune an. Habe ich Lust auf einen langen Sandstrand, eine kleine Bucht oder möchte ich interessante Felsformationen sehen? Wir haben das Glück, dass unser Haus nicht weit von verschiedenen Buchten und langen Sandstränden entfernt liegt. So dass wir jeden Tag die Wahl haben. Zudem hängt für uns hier viel von den Gezeiten ab. Oft sind Urlauber enttäuscht, weil der Eindruck entsteht, dass das Wasser immer weit weg ist. Es kommt aber darauf an, was man möchte, danach richtet sich die Wahl des Strandes. Ein Spaziergang auf dem Meeresboden, Muscheln sammeln, kleine Meerestiere beobachten, geht bei Ebbe wunderbar in den größeren Buchten, diese sind dann meist komplett leer. Baden geht wiederum an den langen Sandstränden auch bei Ebbe. Und mit dem Mond wechseln ja auch wieder die Gezeiten und dadurch die Uhrzeit von Hoch- und Niedrigwasser.
Hinzu kommt noch die Wassertemperatur. Bei steigendem Wasser ist die Temperatur niedriger als bei abfließendem Wasser. Und das Wasser in den Buchten ist meist wärmer. Außerdem sind die Buchten bei Niedrigwasser ein Paradies zum Planschen für Kinder.
Die Landschaft ändert sich bei Ebbe und Flut total, es ist spannend das zu beobachten. Es lohnt sich, wenn man sich auf die Gezeiten einlässt, man macht tolle Erfahrungen.
6. Du machst einen besonderen Wassersport, magst du da mal etwas drüber erzählen?
7. Ihr baut gerade ein Ferienhaus aus. Wann wird es fertig sein und welche Pläne habt ihr noch mit dem Projekt?
Wir sind guter Dinge dieses Jahr fertig zu werden. Nein, Scherz, also ja, wir werden ab 2024 spätestens vermieten. Wer schon für nächstes Jahr Interesse hat, darf sich gerne melden. Für dieses Jahr können wir aber noch kein Datum nennen. Wir sind ein zwei Mann Team und es gibt bei einem alten Haus immer Unvorhergesehenes. Als wir angefangen haben standen nur die Grundmauern und das Dach, es war nur ein Erboden drin. Das Haus ist wirklich alt, das Grundgerüst stammt aus dem 15. Jhh. Es ist ein, für unsere Region typisches Steinhaus. Wir lassen viel von unserer Kreativität und Individualität fließen.
Wir würden gerne mit interessierten Urlaubern unsere Kenntnisse über die Region teilen. Wer möchte kann sich bei uns auf einen regen Austausch und Insidertipps freuen. Es gibt hier interessante Ecken zu entdecken, die man nicht im Reiseführer findet. Genauso auch die Menschen der Region, ein Einkauf beim Biobauern, beim Fischer vor Ort oder bei der Rinderfarm, bietet mehr persönlichen Kontakt und Gespräche als auf dem Markt und im Supermarkt.
Ich konnte schon Französisch als wir hierher gezogen sind. Ich mag die Sprache, den Singsang. Ich unterhalte mich viel, bin offen, habe keine Schwierigkeiten mit Telefonaten und rede immer drauflos. Ich denke es ist wichtig keine Hemmungen zu haben. Meine Grammatik ist grauenhaft und ich möchte mehr Vokabeln lernen. Einmal in der Woche gehe ich zu einem Französischkurs für Ausländer und ich übe täglich Zuhause. Mein Mann tut sich schwerer, er hatte keine Französischkenntnisse. Und Deutsch und Englisch sind mit Französisch nicht vergleichbar. Es hilft nur lernen, umsetzen und dranbleiben.
Um hier zu leben ist die Sprache essentiell.
Spannend ist natürlich auch, dass die Bretonen eine ganz eigene Sprache haben, die nichts mit dem Französischen zu tun hat. So findet man hier alle Ortsschilder oder die Hinweisschilder für öffentliche Gebäude nicht nur auf französisch, sondern auch auf bretonisch.
Als Urlauber geht es natürlich auch ohne Sprachkenntnisse. Der Franzose freut sich aber sehr, wenn man die Grundkenntnisse wie „Bonjour“, „Au revoir“, „S’il vous plaît“ und ähnliches kann. Und es macht ja auch Freude, auf der Anfahrt in die Bretagne ein paar Wörter zu lernen.
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2023/04/Claudia-Wagner-6431.jpg8001200Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2023-04-24 22:34:002023-04-30 15:24:38Interview mit Auswanderern – Claudia aus Guisseny
Cleder – Plage des Amiets – geliebte Orte immer wieder fotografieren
Wir können es nicht lassen und besuchen zum wiederholten Mal einen unserer Lieblingsstrände. An der Plage des Amiets finden wir sehr viele Fotomotive, wir kennen drei Übernachtungsmöglichkeiten für Wohnmobile, und wir können uns noch ein wenig vom Stress erholen. Ich kann das am besten, indem ich mir am Strand die Füße platt laufe.
Kreativität kommt bei mir erst so richtig in Gang, wenn mir die üblichen Motive in den bekannten Gegenden langweilig werden. Wenn ich alles schon bei besserem Licht fotografiert habe. Dann fange ich an, zu experimentieren. Darauf warte ich jetzt am Plage des Amiets. Ich bin fotografisch so entspannt drauf, dass ich mir viel Zeit für Gespräche nehmen kann. Und ich werde tatsächlich oft angesprochen und es entwickelt sich sogar eine Freundschaft aus einem dieser Gespräche. Dazu mehr weiter unten.
Seit vielen Jahren schon ärgere ich mich immer wieder über nasse Füße. Die Füße wären eigentlich nicht das Problem. Es sind die nassen Schuhe. Denn die trocknen einfach nicht, wenn sie immer wieder nass werden und irgendwann fangen sie an zu stinken. Also habe ich Gummistiefel mitgebracht. Ich mag sie aber irgendwie nicht. Weil ich sehr oft in die Hocke gehe, drücken sie mir in den Kniekehlen. Und das Laufgefühl nervt, sie fühlen sich so starr an.
Jetzt habe ich Surfsocken aus Neopren gekauft und die sind ideal. Ich kann durch das Wasser laufen und wenn mir mal eine Welle über die Füße schwappt, bleiben sie trotzdem warm. Es fühlt sich wie Barfußlaufen an, aber die Fußsohlen sind vor Steinen geschützt. Für Unterwasserfotos klettere ich immer auf Felsen herum, da sind diese Neoprendinger superpraktisch. Nasse Füße sind jetzt nicht mehr schlimm.
Ich habe aber Respekt vor großen Wellen. Mit den Neoprenschuhen ist es einfach, weiter hinauszugehen. Wellen können mich umwerfen oder sogar ins Meer hinausziehen. Dessen bin ich mir bewusst und passe gut auf. Bei Ebbe macht es richtig Spaß, weil ich einfach durch die vielen Pfützen laufen kann. Ich laufe bei zurückgehender Tide los, da fühle ich mich sicherer.
Meistens ziehe ich auch bei kühlem Wetter kurze Hosen an. Nasse Hosenbeine machen auch wenig Spaß.
Kreativität
Aber zurück zu unserem Lieblingsstrand. Im letzten Jahr fotografierten wir in der Gegend sehr ausgiebig und besseres Licht konnte es kaum geben. Deswegen mache ich mich jetzt auf die Suche nach Details und nach Ansichten, die mir damals nicht aufgefallen waren. Irgendwie fühlt sich das entspannend an, es fordert meine Kreativität und lässt mich sehr gelassen werden.
Da kommt uns natürlich auch unsere zeitliche Freiheit entgegen. Wir müssen nicht nach nur einigen Wochen nach Hause zurückkehren, sondern haben praktisch Open End.
Nur eines fällt mir schwer: Ich sollte regelmäßig E-Mails schreiben, in Social Media posten und Blogartikel verfassen. Es muss schon kräftig regnen, damit ich brav im Wohnmobil bleibe. Und selbst dann warte ich ungeduldig darauf, dass der Regen wieder aufhört.
Eine rollende Welle in Les Amiets
Schnecken und Blüten, Les Amiets
Kleine Schneckchen
Ein Surfer nach Sonnenuntergang
Zöllnerhäuschen am frühen Morgen
Gespräche unter Fotografen
Wie schon erwähnt, ich werde immer wieder beim Fotografieren angesprochen, oder ich spreche selbst Leute an. Daraus entwickeln sich interessante Gespräche am Strand. Und diesmal habe ich fast nur Leute getroffen, die auch in der Region leben. Das hätte ich zu Ostern nicht erwartet. Dachte, da sind eher Touristen am Strand und Einheimische daheim. Einige der Unterhaltungen führte ich sogar auf Französisch. Nein, ich kann immer noch kein Französisch, aber, wenn ich den Leuten sage, dass ich etwas verstehe, wenn sie langsam reden und ich langsam Englisch spreche, klappt es ganz gut. Notfalls hole ich die Handy App raus.
UND ich habe endlich wieder angefangen, Französisch zu lernen. Nur mag ich DuoLingo nicht wirklich. Es ist soo langweilig. Immer dieselben stupiden Übungen. Vielleicht wird es noch?
Wir übernachten zwei Tage auf dem örtlichen Campingplatz mit Blick aufs Meer. Zum Sonnenaufgang laufe ich mit meinem schweren Kamerarucksack durch den Sand Richtung Zöllnerhäuschen. Kleine Schnecken sitzen auf den gelb-lila Blüten. Es ist windstill doch leider habe ich das Makro-Objektiv im Wohnmobil gelassen. Die Schneckchen müssen also noch ein Weilchen auf mich warten.
Insgesamt verbrachten wir dann doch fast eine Woche in Les Amiets, erlebten einen Sturm und wunderbar sonniges, warmes Wetter.
Am Strand steht eine Fotografin mit Stativ. Seit Jahren spreche ich jeden mit Stativ bewaffneten Menschen an. So auch heute. Wir reden Englisch und Französisch und tauschen uns begeistert über diverse Fotothemen aus. Später schreiben wir uns noch via Facebook.
Hundefotografie am Strand
Kurz darauf rennen vier Australian Shepards an mir vorbei. Es ist eine Hundemutter mit drei Welpen. Ich schnappe schnell mein Teleobjektiv und fotografiere die quirligen Hunde. Was ist schöner als ein Strandspaziergang? Ein Spaziergang mit glücklichen Hunden. Auch die drei „Hundeleute“ kommen aus der Gegend und erzählen mir von den besten Surfplätzen in der Region.
Drei Australien Shephard Welpen am Strand
Australien Shephard am Strand
Und Action
Strandläufer
Abend entdecke ich einen Schwarm Strandläufer am Strand. Die rennen unaufhörlich synchron zum Wasser und wieder zurück. Dieser Vogelschwarm umfasst mehrere hundert Strandläufer. Es ist spät und trist und nieselt leicht. Also dunkel und kontrastarm. Außer mir ist fast niemand am Strand. Ich möchte die Vögel nicht verscheuchen und setze mich einfach in den Sand und warte. Dann gehe ich ein klein wenig näher heran und irgendwann ignorieren sie mich. Überall um mich herum rennen die Strandläufer hin und her. Ich bin im Glück in dieser Beobachtung der kleinen Vögel. Bis irgendwann ein Jogger vorbei läuft und der Schwarm auffliegt.
Strandläufer, Les Amiets
Strandläufer, Les Amiets
Strandläufer, Les Amiets
Strandläufer, Les Amiets
Strandläufer, Les Amiets
Wellen nach Sonnenuntergang
Fotobücher
Vom anderen Ende des Strandes ein Fotografentrio auf mich zu. Einer mit einem Spektiv und einer mit einem langbrennweitigen Tele mit Konverter. Das fällt mir sofort auf. Schnell sind wir in ein Gespräch vertieft. Mit Vögeln kenne ich mich nicht so gut aus, ich fotografiere sie halt gern. Wir tauschen uns lange über Fotothemen aus. Der jüngere Mann kann etwas Englisch, ansonsten klappt es wieder mit langsamen Französisch und Englisch.
Am nächsten Tag schreibt mich einer der Fotografen, Gilles Perrier, an, und wir verabreden uns. Ich habe im Internet entdeckt, dass Gilles ein Buch über Ouessant verfasst hat, und das möchte ich kaufen oder gegen unsere Bücher tauschen. („Bretagne – Reise und Fototipps“ und „Natur-Fotografie macht glücklich“)
Gemeinsam in der Natur fotografieren
Wellen in Amiets
Gilles in Les Amiets
In den nächsten Tagen treffen wir uns einige Male in Les Amiets und Brignogan Wir möchten nämlich zusammen mit meiner wasserfesten Olympus Kompaktkamera unter Wasser fotografieren. Gilles ist fasziniert von den Bildern dieser winzigen Lebewesen in den Gezeitenbecken und er möchte erfahren, wie ich sie fotografiere.
Ich kann euch sagen: Wir haben riesigen Spaß gehabt an diesem schönen Tag.
An der Plage des Amiets liegt Richtung Hafen ein künstliches Becken, in dem Wasser aufgestaut wird. Gilles trägt Stiefel, ich meine Neoprenschuhe und kurze Hosen und Gunter fotografiert, wie wir aufmerksam durchs Wasser waten.
Während wir uns langsam weiter bewegen, sehen wir immer wieder winzige Fische, die flink vor der Kamera flüchten. Gilles meint: Photo impossible! Ich gebe nur zurück, dass das mit ein wenig Geduld schon klappt. Er schaut mich zweifelnd an.
Weiter draußen vor dem Becken finden wir auf einem Tangblatt eine circa ein Zentimeter lange Nacktschnecke. Das Wasser fließt ständig hin und her, und der Tang schwebt schwankend darin herum. Hier die Kamera zu positionieren ist kompliziert. Ich halte die Kamera, Gilles meine wasserdichte kleine LED-Leuchte. Wir schaffen es, in dieser anstrengend hockenden Haltung ein paar Fotos zu schießen.
Dann kommt die Flut viel zu schnell und wir weichen zurück. Gunter fotografiert inzwischen die vor uns an die Felsen knallenden Wellen.
Im großen Pool setzen Gilles und ich jetzt den unfotografierbaren Fischchen nach. Eines schnellt direkt weg, als wir kommen. Bewegungslos sind diese kleinen Fische fast unsichtbar im Sand getarnt. Wir haben uns gemerkt, wo es sich niedergelassen hat und nähern uns vorsichtig. Wir können in aller Ruhe das Licht setzen, die Kamera positionieren, die Aufnahmen prüfen und nochmal fotografieren. Die winzige Kreatur hält absolut still. Gilles hat jetzt ein Lachen im Gesicht. Ich auch. Ein Fischchen als Starmodel.
Gunter macht uns auf ein kleines Lebewesen aufmerksam, das uns immer wieder kurz beobachtet und dann wieder verschwindet. Wir kommen aus dem Wasser, und wo mag das kleine wuselige Wesen sein? Da, ein Wiesel. Es schaut uns kurz an, dann rennt es wieder weg. Irgendwann beschließt das Wiesel, dass wir ihm nichts Böses antun wollen und spaziert einfach dicht an uns vorbei. Wir sind alle so glücklich über die Begegnungen mit der Tierwelt. Was für ein Naturgenuss an diesem Tag.
Mein Fazit für den Tag: Wenn ich lange genug still halte, entdecke ich mehr oder die Lebewesen kommen schon von selbst auf mich zu. Egal, welche Sprache man spricht, Kommunikation ist immer möglich.
Eine Kommunikation ist auch ohne gemeinsame Sprache sehr gut möglich. Mein Tipp: habe keine Berührungsängste, egal, um welches Thema es geht.
Gilles sieht sich als Künster, was er mehrfach betont. Deswegen sind ihm seine eigenen Ausdrucke und die selbstgebauten Rahmen sehr wichtig.
Amiets Gabi & Gilles bei der Unterwasserfotografie
Schnecke, Amiets
Schnecke, Amiets
Fischchen, Amiets
Zurück im Wohnmobil schauen wir unsere Ausbeute direkt am Notebook an und bearbeiten die gelungensten Aufnahmen. Sie sind eine gemeinschaftliche fotografische Arbeit.
Am Nachmittag besuchen wir Gilles und seine Frau, füllen dort noch Wasser in das Wohnmobil auf und schauen uns sein Atelier inklusive Großformat-Drucker und Rahmenwerkstatt an. Beeindruckende Arbeit, Gilles!
Das Wiesel war zu schnell für geniale Fotos
Das Wiesel war zu schnell für geniale Fotos
PS Die Kreativität hat sich noch nicht so richtig eingestellt. Das Wetter passte nicht – naja, tolle Ausrede. Oder es lag an mir. Aber in Brignogan! Da entfacht eine alte Liebe neu und die Kreativität kommt in großen Schritten. Dazu aber mehr im nächsten Beitrag.
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2023/04/Amiets-Unterwasser-4150967.jpg8001200Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2023-04-19 10:17:552023-04-20 10:22:13Gemeinsam in der Natur fotografieren – Les Amiets
Wir stehen in Dinard mit Blick auf den Strand Port blanc, wie im vorherigen Blogbeitrag erwähnt. Im Internet wird ein später Wintersturm angekündigt. Der soll vor allem am Cap Sizun heftig werden. Ich würde dort sehr gern fotografieren, möchte aber auf keinen Fall mit unserem Wohnmobil gegen den Sturm fahren. Am Pointe du Raz sind Windgeschwindkeiten von 140 km/h gemeldet. Der Sturm ist so heftig, dass er einen Namen verdient hat: Mathis.
Unsere relativ große weiße Kiste mag vor allem seitlichen Wind nicht. Seitlichen Sturm schon gar nicht. Aber auch der Wind von vorne macht uns zur Zeit große Probleme. Auf der Fahrt in die Bretagne bemerkten wir, dass Gegenwind und eine Fahrgeschwindigkeit von 80 km/h unseren linken Scheibenwischer über die Schreibe hinausdrückt. Der Wischer bleibt dabei hin und wieder am Scheibenrand hängen. Das stresst mich. Würde der Scheibenwischermotor Schaden nehmen – ohne klare Sicht können wir nicht mehr im Regen und Sturm fahren. Wir machen uns im Internet schlau. Das Problem ist bekannt, und als sich das Wetter mal beruhigt, versetzt Gunter den Wischer einfach etwas nach unten.
Wellen am Men Ruz in Ploumanac’h
Wir entscheiden uns für das relativ nahe Ploumanac’h als nächstes Ziel. Erstens schaffen wir diese Strecke auch im Sturm, zweitens denken wir, dass der Stellplatz in Tregastel windgeschützt ist, und wir von dort aus tolle Fotomotive finden können.
Mathies trifft auch die Küste von Ploumanac’h ziemlich heftig. Wir hoffen auf Wellen am Leuchtturm Men Ruz. Davon träume ich schon seit einiger Zeit. Letztes Jahr waren wir zwei Wochen in Tregastel, aber die Wellen waren nicht der Rede wert. In unseren Fotos zeigen wir gerne die Bewegung des Wasser als dynamisches Element.
In Tregastel angekommen laufen wir nach Ploumanac’h. Leider ist der Uferweg an der Gezeitenmühle gesperrt. Warum, ist nicht erkennbar. Wir laufen trotzdem entlang. Da der Grund, die Mauer wird ausgebessert. Am nächsten Tag ist jedoch die Absperrung verschärft, da wir radeln lieber den Hügel hoch und runter nach Ploumanac’h.
Am Leuchtturm werden wir tatsächlich mit beeindruckendem Wellengang belohnt. Trotz Ebbe und niedrigem Koeffizienten. Wir radeln mehrmals zu verschiedenen Zeiten und Flutständen an die Küste in Ploumanac’h. Leider ist auch der Zöllnerpfad in der Nähe des Eiffelhauses gesperrt. Abends im besten Licht bei wildem Meer nervt mich der doch recht weite Umweg durch das Hinterland.
Phare de Men Ruz im Sturm Mathis
Weitere Sturmfotos des Leuchtturms Men Ruz, sogar mit Regenbogen, findest du in der aktualisierten Seite:
Obwohl wir die Region schon ausgiebig fotografierten finden wir auch in Tregastel interessante, neue Motive. Manchmal warten wir stundenlang auf besondere Lichtsstimmungen. Im Wind wird es schnell sehr kalt. Vor allem, wenn wir vorher eine Strecke mit dem Rad gefahren sind und leicht ins Schwitzen kamen. Wir nehmen uns vor, uns wärmer anzuziehen.
Während unserer Ausflüge werden wir immer wieder von Einheimischen angesprochen und freuen uns über die Gespräche. Gunter meint, ich sehe aus wie ein Packesel mit all dem Fotogepäck, absolut masochistisch professionell. Das macht wohl die Leute neugierig.
Felsen in Tregastel
Boote in Tregastel – Immer mit einer Chance auf Regen
Sonnenuntergang und gewaltige Felsen in Tregastel
Ein Leser unseres Blogs spricht mich an
Eines Morgens bin ich allein an der Plage de Ker ar Vir. Das Stativ hatte ich im Womo vergessen. Das wird mir so früh morgens nicht mehr passieren. Am Strand fotografiert ein Mann in meinem Alter konzentriert mit einer kleinen Kamera und Stativ. Deswegen erwähne ich mein Vergessenes – ich hatte ein schlechtes Gewissen.
Als ich an ihm vorbeigehe und freundlich grüße, spricht er mich an. Er erkennt mich von unserem Blog. Er freut sich sehr, denn ich hätte ihn überhaupt dazu inspiriert, eine Kamera zu kaufen. Unseren Blog kennt er bereits seit fast 20 Jahren. Und dann laufen wir uns in der Bretagne zufällig über die Füße.
Ich freute mich über solche Rückmeldungen. Das ermutigt zum Weiterschreiben. Wir freuen uns übrigens immer über eine E-Mail oder einen Kommentar, wenn wir auch dich inspirieren konnten.
Ist Fotografie auch Umweltschutz?
Für mich ist Fotografie auch Umweltschutz. Durch intensive Konzentration auf die Umwelt und die Analyse der Fotos, mache ich mir die Welt bewusster. Je genauer ich schaue, und das Gesehene auf mich wirken lasse, desto mehr fange ich an, die Natur zu lieben. Was man liebt, beschützt man. Hoffentlich. Deswegen freue ich mich über jeden, den ich zum Fotografieren inspirieren kann.
Langzeitbelichtung auf der Ile Renote
Wir wandern abends durch die Felslandschaft der Ile Renote
Aktualisierte Seite mit weitere Fotos und Tipps zur Ile Renote.
Vor Jahren schrieb ich auf Reisen immer auf, was mich gerade beschäftigte.
Ich schrieb authentisch, wie es mir an den besuchten Orten gefiel, wie ich mich fühlte, wenn ich zum ersten Mal nach langer Zeit das Meer wieder sah, und ich berichtete auch drüber, was schief laufen kann, wenn man unterwegs ist.
In den letzten Jahren machten wir das nicht mehr, denn auf Dauer wird das langweilig. Wer möchte das schon lesen?
Wir schrieben nur noch Blogbeiträge, die unseren Lesern bei der Reiseplanung helfen sollten. Und das werden wir auch weiterhin machen.
Hurra – es gibt wieder Live Reiseberichte
Aber ich möchte wieder unser typisches, live- Reisetagebuch schreiben. Es tut mir selbst gut, wenn ich frei Schnauze berichten kann, was mich gerade bewegt, und kann aktuelle Fotos zeigen. Klar, nichts von alldem ist dann perfekt zu Ende editiert. Nicht der Text, es gibt weniger Infos zu den Regionen, und die Fotos sind tagesaktuell und nur basismäßig aus den RAW-Dateien entwickelt.
Natürlich bleiben wir weiterhin an den praktischen Reisetipps dran. Wir werden die teilweise schon existierenden Seiten für die Regionen auf dieser Tour noch ergänzen, wenn wir Neues entdecken. Hier im Reisetagebuch werde ich auf die entsprechenden Beiträge mit den Reisetipps verlinken.
Es wird also zwei Reiserubriken geben: Das Reisetagebuch und nachfolgend die Reiserecherchen mit Fototipps.
Du kannst die stressigen Reisevorbereitungen überspringen – weiter unten, wo du die Bretagne- Fotos siehst, wird es wieder freundlicher.
Leider fange ich diesmal mit ziemlich vielen Reisevorbereitungspannen an. So ist das eben gelaufen!
Ein saublöder Reisebeginn
Da war wirklich der Wurm drin. Wir wollten in die Bretagne und fotografieren, aber es kam dauernd etwas dazwischen. So ein Frust aber auch. Ich werde jetzt nicht weit ausholen und nicht zu ausführlich schreiben. Das wäre viel zu lang. Und es ist gekürzt eigentlich schon zu lang.
Unsere Misere begann im September. Da waren wir reisebereit, unser Dackel geimpft, denn der sollte mit auf Tour. Aber unserer Tochter Amy brach das Auslandsemester in Dijon ab. Es brachte ihr nichts, und so kam sie nach fünf Wochen wieder zurück und wir blieben daheim, um sie noch zu empfangen.
Danach streikten die Raffinieren in Frankreich und wir verschoben die Reise noch ein Stückchen. Im Oktober und November waren wir voll damit beschäftigt unsere Kalender zu verkaufen und jemanden neues für die Buchhaltung und Steuer zu finden. Unser bisheriger guter Steueranwalt ist leider verstorben.
Im Januar und Februar machte uns die Steuer dann wirklich einen Strich durch die Reisepläne. Es war extrem schwierig, einen Steuerberater zu finden. Alle waren voll ausgelastet und immer noch mit der Grundsteuer beschäftigt. Wir hatten gut ein halbes Jahr und mehr als 60 Anfragen gebraucht, bis wir endlich mit der Sucherei Erfolg hatten.
So lange wir noch in der Heimat weilten, fotografierten wir intensiv für ein Weingut. Die Fotoausrüstung war also ständig in Benutzung und alles damit in Ordnung. Später komme ich darauf nochmal zurück.
Die ganze Zeit arbeitet ich parallel unter Hochdruck an unserem Blog. Von außen siehst du das nicht, aber er ist jetzt wesentlich schneller. Die Blogbeiträge sind besser strukturiert. Schau dir mal den Beitrag über die europäischen Leuchttürme an. Auch einige Blogbeiträge über die Inseln haben wir grundlegend überarbeitet. Wir veröffentlichten ein paar Reportagen in Reisemagazinen. Einige dieser Berichte findest du jetzt auch hier im Blog: Gotland Bornholm Aland
Die bretonischen Inseln liegen uns ganz besonders am Herzen. Für deine Reiseplanung überarbeitete ich die Übersichtsseite zur Belle Ile nochmal umfassend. Die anderen Inseln folgen so nach und nach.
Wasserprobleme im Wohnmobil
Die Grand Marees, die Springtiden um den Neumond herum im März wollten wir UNBEDINGT erleben. Also beeilten wir uns mit dem Packen des Wohnmobils und bereiteten alles soweit vor.
Beim Füllen des Wassers platzte das Reihenfilter vor der Wasserpumpe. Das merkten wir erst, als der Zwischenboden unter Wasser stand. Gunter fuhr die 20 km zu Fritz Berger nach Bad Kreuznach, aber das Teil war nicht vorrätig. Wir bestellten es im Internet. Es dauerte und dauerte. Also fing Gunter tags darauf noch einmal die Recherche an. In Bad Kreuznach war das Teil auf Lager. Waren die Mitarbeiter nicht in der Lage gewesen, richtig nachzuschauen? Also nochmal hinfahren und das Ersatzteil holen. Der Einbau war etwas fummelig und anstrengend, klappte aber und alles war wieder dicht.
Jetzt war endlich alles gepackt und alle Fotoarbeiten daheim abgearbeitet. Am nächsten Tag sollte es früh losgehen. Rechtzeitig würden wir zur Springtide in Saint Malo sein. Endlich.
Heizung im Haus
Am Sonntagmorgen dann die nächste Überraschung. Das Heißwasser im Haus war eiskalt, die Heizung auch. Schon seit einem Jahr suchten wir jemanden, der Heizung warten sollte. Aber, wie bei der Steuer – es war niemand zu bekommen. Es sei denn wir würden uns für eine neue Heizung entscheiden?!?! Nun denn, jetzt war sie kaputt. Die Zentralsteuerung hatte den Geist aufgegeben.
Glücklicherweise schaute ein Freund von uns mit drauf. Er kam zur gleichen Diagnose. In eBay fanden wir ein gebrauchtes Steuerelement. Da hatten wir gerade Glück, dass jemand es just an diesem Tag anbot. Ungeduldig warteten wir mal wieder auf die Post.
Wenigstens konnte ich weiter am Blog arbeiten. Da war noch genügend Arbeit zu tun. DieDatenbank war extrem voll. Gut, dass ich das noch entdeckt habe und aufräumen konnte. Wir hätten spätestens in der Bretagne gemerkt, dass die Webpage nicht mehr funktioniert. Irgendwie haben Selbständige immer was zu tun. Ruhetage einzulegen muss ich wirklich dringend lernen.
Vier Tage später baute unser Freund das neue Steuerelement in die Heizung ein. Es passte, der Einbau klappte, aber die Heizung heizte nicht. Der Brenner lief nicht. Also noch einen Tag warten, bis unser Freund in den späten Abendstunden nach seiner Arbeit noch einen gebrauchten Brenner einbauen konnte. ENDLICH lief wieder alles. Wie angenehm doch warmes Wasser sein kann.
Nochmal Wasserprobleme im Wohnmobil
Jetzt geht’s aber endlich los. Vielleicht habe ich Glück und könnte wenigstens die Grand Maree in Saint Malo mit richtig hohen Wellen in Saint Malo fotografieren? Bisher hatte immer der passende kräftige Wind gefehlt, als wir dort waren. Jetzt sah es richtig super gut aus.
Ich duschte morgens mit heißem Wasser, packte gerade die letzten Sachen ein, da rief Gunter herauf: „Heute fahren wir nicht in die Bretagne!“ „Hä?“ Jetzt macht er schlechte Scherze, mein Mann, war mein erster Gedanke. Aber nein! Der Druckausgleichsbehälter im Womo war geplatzt, und wieder stand unser Wohnmobil unter Wasser. Der hätte auch die Tage vorher platzen können. Diesmal schauten wir direkt im Internet nach, ob das Teil auch in Bad Kreuznach lagerte und holten es dann ab.
Die verpassten Wellen
Am 25. März fuhren wir dann endlich los. Grand Maree mit Sturm war leider schon am 24. März gewesen. Da warte ich nun schon einige Jahre drauf, und wieder knapp vorbei.
Kreditkarten
Kurz vor unserer Abfahrt in dieser blöden Reparaturhektik kamen unsere neuen Kreditkarten an. Wir lasen den beiliegenden Brief nicht, sondern überflogen ihn nur. Ein Fehler, den wir nicht noch einmal machen werden. Wir hätten nämlich die Kreditkarten zuhause im Geldautomaten aktivieren müssen. So taten wir uns auf der Autobahn schwer, mit den Karten zu tanken. Irgendwann kam die Meldung: „Zu viele falsche Pin-Eingaben“. Mit einer von Gunters Bankkarten konnten wir gerade so noch tanken. Anders wäre das wirklich ganz übel gewesen. Wir brauchten dann mehrere Anrufe bei der Bank und mehrere Anläufe an verschiedenen französischen Bankautomaten, bis die Karten wieder freigeschaltet und aktivert waren.
Gasdruckreduzierventil
Das nächste Problem, welches wir noch lösen mussten, war Gasgeruch im Wohnmobil. Manchmal roch es, manchmal nicht. Wir hatten das Gasdruckreduzierventil erneuert, und da schien etwas nicht ganz dicht zu sein. Nur fanden wir den Fehler tagelang lang nicht. Das war echt stressig. Glücklicherweise ist es zur Zeit noch ziemlich kühl. Wir drehten nachts das Gas ab und somit war auch der Kühlschrank aus.
Mit Hilfe von Gasleckspray fanden wir die undichte Stelle und fragten bei einem sehr freundlichen Wohnmobilhändler in Dinard nach. Er zog die Schraube, die wir schon einige Male angezogen hatten, so richtig brutal an. So fest anzuziehen hatten wir uns nicht getraut. Außerdem meinte er, die französischen Gasflaschen würden in fast leerem Zustand stark riechen. Jedenfalls ist die Luft im Mobil wieder frisch und es riecht nach Meer und leckerem Käse.
Nach zwei Nächten fahren wir die wenigen Kilometer nach Dinard zum Campingplatz Port Blanc. Ich bezahle in einem Anflug von Verschwendungssucht die 3,50 Euro extra pro Nacht, damit wir einen Meerblick genießen können. Darüber freue ich mich die nächsten Tage ganz besonders. Das sollten wir uns wirklich öfters mal gönnen: Vom Womo aus direkt aufs Meer zu schauen.
Ich nehme mein erstes Bad im Meer. Die Wellen knallen ziemlich heftig auf den Strand, von oben herab sehen sie so harmlos aus. Als ich hüfttief im Wasser stehe, sind sie plötzlich gewaltig. Ich traue mich nicht zu schwimmen. Macht ja nichts, ich spüre auch so den Kälteimpuls mit Prickeln in den Beinen und Unterleib und bin den Rest des Tages warm.
Wir laufen wieder den Küstenpfad lang, aber das Licht ist heute nicht so doll. Meine Canon R6 hat zur Zeit Probleme mit dem Autofokus, was ziemlich frustrierend ist. Die Fotos sind einfach nicht so knackscharf wie gewohnt. Mal sehen, ob ich diesen Fehler finde.
Fotogalerie Dinard
Und dann kam der Sturm Mathies mit Wellen
Hitchcock
Küstenweg bei Dinard
Auf dem Wanderweg Richtung Dinard mit Blick nach Saint Malo
Dinard
Le Grand Jardin
Es gibt endlich wieder mehr Unterwasserfotos
Fotos von den Lebewesen in den Gezeitentümpeln sind spannend. Ich fotografiere ja schon seit einigen Jahren in den Gezeitenbecken und Häfen. Für diese Reise habe ich mir eine neue Kamera gekauft, die Olympus TG 6. Die Pentax-Kameras sind uralt und nicht mehr dicht. In Saint Malo und in Dinard bin ich damit beschäftigt, die neue Kamera zu testen. Darüber schreibe ich dann mehr in unserem Blogbeitrag über die Unterwasserfotografie. Jedenfalls finde ich ein paar sehr interessante Lebewesen und bin bisher von der kleinen Kamera begeistert.
Der Küstenwanderweg bis nach Dinard beschrieben wir schon im Blogbeitrag vom letzten Jahr.
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2023/04/Saint-Malo-8269.jpg8001200Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2023-04-11 16:54:102023-04-14 12:31:54Reisetagebuch – Anreise in die Bretagne mit Schwierigkeiten
Der Wald Huelgoat stand schon lange auf unserer Reiseliste. Auf dieser Reise waren wir bereits wochenlang am Meer unterwegs. Erst wenn ich soviel Meer erleben durfte, kann ich mich auf das Landesinnere einlassen. Ich bin definitiv „meeressüchtig“.
Jetzt war es soweit. Ende Oktober hofften wir auf herbstliche Farben im Wald.
Boot auf dem Lac de Huelgoat
Blick über den Lac de Huelgoat
Blick über den Lac de Huelgoat
Lac de Huelgoat – ein ruhiger Stellplatz am See
Der Ort Huelgoat liegt an einem kleinen See, wer hätte es gedacht, Lac de Huelgoat heißt. Am westlichen Ufer des Sees liegt ein kleiner Campingplatz, daneben ein Wohnmobil-Stellplatz, auf dem wir unser Womo abstellen.
Bis zur Mühle am Felsenchaos, neben dem Zugang des Waldes laufen wir ziemlich genau 1000 Meter am Seeufer entlang. Direkt hinter dem Zebrastreifen liegt der Waldpfad. Und kaum haben wir ihn betreten, befinden wir uns auch schon in einer anderen Welt.
Links von uns rauscht der Silberbach, Riviere d’Argent lautstark über und unter riesigen Granitbrocken hindurch. Über uns breiten gewaltige Bäume ihre Laubkronen aus, es ist schon recht düster im Wald, auch zur Mittagszeit. Zum Glück haben wir unsere Stative mitgenommen.
Der Waldweg ist nichts für Stöckelschuhe oder Badelatschen. Es geht auf und ab, zwischen Bäumen und Granitfelsen hindurch. Stellenweise wird es gefährlich rutschig, es hat vor nicht allzulanger Zeit geregnet.
Als Fotografen sind wir erst mal von den Eindrücken überwältigt. Das Fotografieren im Wald ist nicht einfach, und wir müssen sehen, wie wir einigermaßen Bildgestaltung in dieses Chaos aus Felsen und Bäumen bringen.
Wir folgen mehr oder weniger dem Waldpfad entlang des Silberbaches, mit Abstechern zu besonderen Felsformationen, wie die Teufelsgrotte oder dem Haushalt der Jungfrau.
Hier im Wald vergeht die Zeit extrem schnell. Weil es überall etwas zu Entdecken gibt und das Blätterdach den Himmel verbirgt, merken wir gar nicht, dass die Sonne schon untergegangen ist. Nur die immer länger werdenden Belichtungszeiten der Kameras machen uns darauf aufmerksam, dass es besser wäre, schleunigst zurückzugehen. In der zunehmenden Dämmerung über glitschige Pfade zu laufen, wollen wir ungern riskieren.
Im Wald Huelgoat, Bretagne
Im Wald Huelgoat, Le Menage de la Vierge, Bretagne
Wir schlendern in der blauen Stunde noch durch den Ort Huelgoat, wo es merklich heller ist als im Wald. Die Nacht auf dem Stellplatz ist extrem ruhig.
Kirche in Huelgoat
Herbstliches Laum am Lac de Huelgoat
Am frühen nächsten Morgen tauchen wir wieder das schummrige Licht des Waldes ein. Diesmal wird uns die Dämmerung nicht überraschen. Was uns gestern schon verwundert hat, warum sind die Baumkronen noch so dicht, es ist ja Ende Oktober. Der einzige Indikator, dass der Herbst schon eingezogen ist, ist ein wenig Laub auf dem Waldboden. Am See sind alle Bäume herbstlich gefärbt, im Wald ist alles noch Grün. In den Wipfeln weht stetig ein Wind und pflückt ein paar Blätter von den Ästen. Erstaunlich, wie viele Blätter so ein Baum haben muss, dass diese Menge an gefallenem Blattmaterial die Baumkronen kaum lichtet.
Heute haben wir ausreichend Zeit, um uns in Ruhe weiter umzusehen und auf Motivsuche zu gehen. Und wieder halten wir uns an den Silberbach. Es gibt noch weitere Sehenswürdigkeiten, wie den Wildschweinteich, das Lager und die Grotte von König Artus, die liegen aber weiter entfernt vom Bachlauf.
Obwohl der Wald von Huelgoat nicht sehr ausgedehnt ist, durchkreuzen ihn viele Waldpfade, deren Erkundung Zeit erfordert. Das ist kein langweilig angelegter Forst zum Durchjoggen. Hier ist jeder moosbewachsene Fels, jeder knorrige Baum, jeder gluckernde Bachabschnitt eine Sehenswürdigkeit.
Hier kannst du als FotografIn gerne mehrere Tage einplanen.
Rivière d’Argent, Huelgoat
Rivière d’Argent, Huelgoat
Rivière d’Argent, Huelgoat
Huelgoat
Rivière d’Argent, Huelgoat
Panorama in Huelgoat, Bretagne
Einen kleineren, verwunschenen Wald kannst du in der Nähe von Locronan finden.
Eines dieser Fotos ist Kalenderbild in unserem ersten Bretagne Kalender.
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2023/01/Huelgoat-3746.jpg267400Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2023-01-25 15:18:122023-03-20 18:46:11Huelgoat, der magische Wald im Herzen des Finistère
Kostenloses E-Book: Reise- und Fototipps für die Bretagne
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Es ist voller Infos für deine Reiseplanung in die Bretagne.
Infos zu den Sehenswürdigkeiten in der Bretagne
Anhand von Fotos kannst du dir die verschiedenen Regionen besser vorstellen
Landkarten zu den einzelnen Fotos – damit du deine Reise planen kannst
Tipps für die Fotografie – die Fotos werden durch die EXIF Daten ergänzt
Im Buch beschreiben wir die Sehenswürdigkeiten entlang der Küste und im Landesinneren der Bretagne.
Die Tipps für die Reise entlang der Küste starten am Mont Saint Michel, gehen über Saint Malo an der Cote de Emeraude entlang der Cote de Granit Rose immer weiter in den Westen zur Cote des Legendes. Die Inseln Ouessant, Ile de Sein und Belle Ile sind genauso vertreten wie der südliche Teil der bretonischen Küste bis zum Morbihan.
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2023/02/EBook-Bretagne-Vorschaut.jpg160240Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2023-02-01 11:23:562023-02-15 15:17:55Reise- und Fototipps für die Bretagne – E-Book
Exklusives Extra für diesen Kalender – EBook mit Infos und Reisetipps zu jedem Kalenderblatt
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Der Bretagne Kalender hat das Format A3 (43×30 cm) und kostet 24 Euro.
Unterstütze uns mit dem Kauf des Kalenders als unabhängige Fotografen und Autoren.
Der Kalender ist ausverkauft! Herzlichen Dank an alle Käufer des Bretagne Kalenders!
01 – Phare la Jument, Ouessant
La Jument, Ouessant
Der Leuchtturm La Jument steht im Meer vor der Insel Ouessant. Im wilden Winterwetter wird der immerhin 47 Meter hoche Leuchtturm bis über die Spitze von Wellen umtost.
Wir empfehlen dir, die Insel Ouessant für länger als einen Tag zu besuchen. Wir selbst waren zweimal dort, einmal für eine Wochen und dann nochmal drei Wochen lang. Da sich Ebbe und Flut ständig abwechseln und das Wetter entsprechend schnell über die kleine Insel zieht erhält man jeden Tag ganz unterschiedliche Eindrücke. Am liebsten würde ich auf der Insel überwintern, damit ich das wilde Winterwetter hautnah erleben kann.
02 – Pointe de Poulains, Belle Ile
Pointe de Poulains, Belle Ile
Der kleine Hausleuchtturm am westlichen Zipfel der Belle Ile steht auf einer Gezeiteninsel. Bei Flut kommt das Wasser von beiden Seiten hereingelaufen, deswegen musst du unbedingt die Gezeiten im Blick halten, wenn du nicht einen mehrstündigen Zwangsaufenthalt beim Leuchtturm einlegen willst.
Wie Ouessant, lohnt sich auch die Belle Ile für einen längeren Besuch.
03 – Pont Aven
Blick über den Aven zum Quai Theodore Bortei in Pont Aven, Bretagne
Wir besuchten Pont Aven weit in der Vorsaison. Kunstinteressierte sollten das Städtchen unbedingt besuchen, denn die Galerien, die Ortschaft und ganz besonders die fotogenste Toilette der Bretagne sind absolut sehenswert. Du findest vor allem Kunst von Paul Gaugin in Pont Aven. Gaugin suchte in der Bretagne das einfache Leben und hat die „Schule von Pont-Aven“ quasi gegründet.
Weitere Fotos von Pont Aven bei uns im Blog. Pont Aven
04 – Phare Men Brial auf der Ile de Sein
Ile de Sein
Und schon kommen die dritte Insel und der dritte Leuchtturm ins Bild. Von der Ile de Sein wird gemunkelt, dass sie mal mehr Kneipen als Einwohner gehabt hat. Wenn du unseren Blog bereits länger kennst, weißt du, dass uns Inseln und Leuchttürme ganz besonders am Herzen liegen. Warst du schon des Öfteren in der Bretagne, hast aber noch keine Insel besucht? Mach das unbedingt. Die entspannte Inselatmosphäre ist etwas ganz Besonderes.
Diese wunderschöne und sehr bekannte Aussicht auf den Plage de Ile Vierge auf der Halbinsel Crozon kann man sich erwandern. Wir starteten in Morgat, wo wir auf dem Wohnmobilstellplatz übernachtet hatten. Frühmorgens lag im April noch Frost auf der Landschaft. Die Wanderung ist echt anstrengend, so liefen wir uns schnell warm. Leider ist der Zugang zum Strand aktuell gesperrt. Der Abstieg dahin ist sehr steil, wahrscheinlich verletzten sich zu viele Leute. Mit dem Kajak kann man noch an den Strand heranfahren.
Der Sommer ist eigentlich nicht unsere bevorzugte Bretagne-Zeit. Unsere liebsten Reisezeiten sind der Frühling und Herbst. Aber ich wollte unbedingt einmal die Hortensien blühen sehen. Dieses Jahr im Juni war es dann soweit. Der weitgestreckte Strand in Saint Pabu ist einer unserer Lieblingsstände geworden. Wir blieben Woche lang auf dem Campingplatz L’Aber Benoit und wanderten von dort aus kilometerweit in jede Richtung.
Einmal lief ich ganze zehn Kilometer barfuß über den feinen Sand des Strandes und im kühlen Wasser entlang, dass war zwar mega anstrengend, aber absolut traumhaft.
07 – Hafenleuchtturm Audierne
Hafenleuchtturm Audierne
Mehrmals besuchten wir Audierne, aber wir hatten meist wenig Glück mit dem Licht. Oft war es bedeckt und regnerisch. Den kleinen Leuchtturm im Hafen wollte ich aber unbedingt bei guten Wetterbedingungen fotografieren. Also blieben wir dieses Mal so lange, bis das Wetter passte.
Diese magische Abendstimmung hielt sich nur für circa 15 Minuten.
Eines der Fotos von diesem Abend ist in einem Geo Kalender erschienen.
Die Ile Renote ist eine unter Naturschutz stehende kleine Halbinsel / Landzunge, und seit geraumer Zeit keine richtige Insel mehr. An ihrer Spitze findest du mit die eindruckvollsten fantastischen Felsformationen der Cote Granit Rose. Wenn du mal an der Cote de Granit Rose bist, wandere unbedingt einmal um die Ile Renote herum. Bei Ebbe kannst du durch das Watt zu den vorgelagerten Gezeiteninseln wandern.
Die Bretagne bietet nicht nur Strände, Steilküste und Leuchttürme, sondern auch wunderschöne Wälder. Dieser Wald bietet einen wundervoll romantischen Mix aus Naturwald, Felsenmeer und Bachläufen. Um ihn ranken sich viele Legenden um die Artussage. Berühmte Stellen sind das „Felschaos der Mühle (Chaos du Moulin),“ die „Teufelsgrotte (Grotte du Diable),“ der „Silberfluß (Rivière d’Argent)“ und der „Abgrund (Gouffre).“Hier ein Fotos aus dem Wald Huelgoat.
11 – Wellentanz in Lesconil
Wellen in Lesconil
Diese außergewöhnlichen Wellen, die an die Hafenmauern von Lesconil donnern und wieder zurück rollen, wollte ich unbedingt einmal sehen. Gunter war schon ziemlich genervt, weil wir schon vier Tage vor Ort waren und ich nicht aus Lesconil wegwollte. Es stürmte heftig, aber die Wellen kamen einfach nicht. Zum Glück blieb ich hartnäckig, und am fünften Tag war es endlich so weit.
Dieser unscheinbare Leuchtturm steht an der Nordküste des Cap Sizun. Du erkennst ihn vom Wanderweg aus kaum. Er sieht von hinten einfach aus, wie ein Haus. In der Nacht ist er aus mehreren Gründen schwierig auf ein Foto zu bannen. Und das ist auch nicht ungefährlich. Warum beschreibe ich hier: Phare de Millier
Die Übersichtsseite des Kalenders
Bretagne Kalendermotive 2023
Das ist unser erster Bretagne Kalender. Wir haben ihn selbst verlegt und er ist vorerst nur hier auf unserer Seite zu bestellen.
Die Bretagne hat viele Gesichter – mal ist sie aufbrausend, mal strahlt sie Ruhe aus. Die wilden Küstenklippen und Felslandschaften wechseln sich mit weiten Stränden ab, die zum Verweilen einladen.
Der berühmte Küstenwanderweg GR 34 führt auf mehr als 2000 Kilometern einmal komplett um die Bretagne herum.
Die Leuchtturmdichte ist in der Bretagne besonders hoch. Das spiegelt sich im Kalender wider. Auf sechs der Bilder zeigen wir einige der fotogensten Leuchttürme der Bretagne.
Exklusives Extra für diesen Kalender – E-Book mit Infos und Reisetipps zu jedem Kalenderblatt
E-Book, Reise- und Fototipps für die Bretagne
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Der Bretagne Kalender hat das Format A3 (43×30 cm) und kostet 24 Euro plus 5 Euro Verpackung und Versand.
Der Kalender ist ausverkauft! Herzlichen Dank an alle Käufer des Bretagne Kalenders!
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2022/09/Bretagnekalender-2023-Titel-web.jpg8491200Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2022-09-14 10:52:402023-03-11 00:49:43Kalender „Reise durch die Bretagne 2023“
Sehenswürdigkeiten, Inseln und Leuchttürme an der Côte de Granit Rose
Die Côte de Granit Rose ist eine einzige Sehenswürdigkeit. Für uns ist dieser Teil der Küste einer der schönsten und außergewöhnlichsten der Bretagne. Auf den Wanderungen entlang der Küste wechseln sich Abschnitte mit den farbigen Felsen mit den skurilsten Formen mit weiten traumhaften Sandstränden ab. Dazwischen kannst du Städtchen mit touristischem Flair oder kleine Hafenstädtchen erkunden. Du blickst auf die vorgelagerten Vogelinseln. Wir empfehlen unbedingt eine Tour zu den Sieben Inseln.
Diese Sehenswürdigkeite solltest du nicht verpassen
Die Côte de Granit Rose erstreckt sich im Norden der Bretagne von Paimpol bis Trebuerden. Hier im Blog findest du bereits einige Beiträge zur Cote de Granit Rose. In diesem Beitrag möchte ich einmal einen Überblick zu den Sehenswürdigkeiten und die Landschaften und Inseln an der außergewöhnlichen Rosa Granit Küste geben. Das liest sich vielleicht etwas langweilig, sollte dir aber bei der Reiseplanung helfen.
Ich sags vorweg: Plane viel Zeit für diese Küste ein!
Ich verlinke dir zur ausführlichen Lektüre unsere Blogbeiträge zur Cote de Granit Rose ganz unten im Beitrag. Schau dir die Fotos an, dann kannst du schon sehen, wie genial dieser Küstenabschnitt ist.
Sehenswerte Ortschaften der Cote de Granit Rose
1. Paimpol
Wir empfehlen unbedingt, die Abbaye de Beauport zu besuchen. Am besten im Sommer, wenn die Hortensien blühen.
In Paimpol findest du ein paar Schiffswracks und nette Lädchen im Ortszentrum. Im Hafen schaukeln zahlreiche Segelboote und ein paar wenige Fischerboote.
Paimpol
Paimpol, Bretagne
Bootswracks in Paimpol
2. Perros-Guirec
Perros-Guirec ist ein Badeort mit langen Ständen und einer ebenso langen Promenade. Dort findest du Geschäfte, ein Casino, Restaurants und Cafes. Das Ausflugsboot zu den „Sieben Inseln“ fährt vom Plage de Trestraou in Perros Guirec aus los. Perros- Guirec ist ein wichtiger Touristenort mit Ferienwohnungen und Hotels.
Perros-Guirec, Bretagne
Perros-Guirec, Bretagne
3. Ploumanac’h
Der Hafen von Ploumanac’h
Ploumanac’h hat Flair. Der Hafen liegt hinter der Ortschaft gut geschützt in einer Bucht. Wenn man den Hafen von Ploumanac’h zum ersten Mal sieht, überlegt man: „Wo ist denn das Meer?“ Die Einfahrt liegt etwas versteckt zwischen großen Felsen. Der Hafen von Ploumanac’h ist sogar der am besten vor Wind geschütze Hafen der gesamten Nordküste der Bretagne. Hier dümpeln bis zu 400 Boote bei Flut, bei Ebbe liegen sie im Matsch.
Die Mühlen im Hafen von Ploumanac’h
In die Hafendeiche sind zwei Gezeiten-Mühlen aus dem 18. Jahrhundert integriert. Eine Mühle mahlte Getreide, die andere diente Anfang des Jahrhunderts zum Zerhacken des Eises für den Fang der Fischer.
Hafen, Ploumanach und Didi Hallervorden
Der Zöllnerpfad von Ploumanac’h
Die Küste liegt voller gewaltiger rosa Granitfelsen. Der Küstenpfad, der als Zöllnerpfad errichtet wurde, ist eine der beliebtesten Strecken des Grand Randonee 34, des Küstenwanderwegs. Historisch korrekt ist der Name des, die gesamte Bretagne umspannenden über 2000 Kilometer langen Weges „Sentier des Douaniers.“ Je nach Licht und Gezeitenstand sieht die Küstenlandschaft völlig unterschiedlich aus. Die Farben der Felsen kommen zum Sonnenuntergang sehr gut zur Geltung. Tagsüber wirken die Felsen eher grau, abends färbt die untergehende Sonne sie mit einem intensiven Rosa. Liegt morgens Nebel über dem Meer, kommen die Formen der Felsen ideal zur Wirkung. Sie sehen im Gegenlicht wie gewaltige Scherenschnitte aus, die Boote, die zwischen den Felsen liegen dienen als Größenvergleich. Ebbe und Flut ändern das Erscheinungsbild der Felsen noch einmal mehr. Wir mögen es am liebsten, wenn abends und morgens im besten Licht Flut ist. Aber jede Kombination von Ebbe/Flut und Licht hat ihren ganz besonderen Reiz.
Wir lieben es, diese Küste zu erwandern und staunen immer wieder darüber, welche Figuren wir in den Felsen wiederfinden können. Es war mein Traum, wenigstens eine Woche zwischen den Felsen und unter den eindrucksvollen Bäumen wandern zu können. Und auf der Reise in 2022 haben wir es auch getan. Wir bleiben neun Nächte und trotzdem fällt mir der Abschied wieder sehr schwer.
Das Oratorium Saint Guirec am Strand Saint Guirec
Auf dem Plage de Guirec in Ploumanac’h steht das Oratorium St-Guirec. Bei Flut hat der Heilige nasse Füße. Bei Ebbe kann man die Statue besichtigen. Einer Legende zufolge können Mädchen, die noch in diesem Jahr zu heiraten wünschen, der Statue eine Nadel in die Nase stecken. Ist sie nach der Flut noch da, wird sich der Wunsch erfüllen. Jetzt kannst du dir vorstellen, wie die arme Nase des Heiligen wohl aussieht. Welche Nase?
Plage de Saint Guirec, Ploumanac’h, Bretagne
Der Leuchtturm Men Ruz
Der ehemalige Leuchtturm Men Ruz wurde 1860 aus dem grauen Granit von der Ile Grande gebaut. Wenn du genau schaust, siehst du die alten Teile des damaligen Leuchtturms noch. Er wurde im zweiten Weltkrieg zerstört und 1947 aus rotem Granit wieder aufgebaut. Jetzt passt er sich der Felslandschaft farblich besser an. Der neue Leuchtturm wirkt mit seinen 11 Metern Höhe relativ zierlich.
Wir fotografierten den Leuchtturm in den letzten Jahren mehrfach bei Flut und dramatischem Licht. Auf der diesjährigen Reise gab es erstens kaum Wellen, zweitens entweder zu wenige oder zu viele Wolken und die Flut kam zur falschen Zeit, mittags. Wir fotografieren den Leuchtturm Men Ruz zum ersten Mal in der Nacht unter einem klaren Sternenhimmel.
Phare de Men Ruz, Cote de Granit Rose – ganz rechts unten in der Ecke siehst du die Teile des alten Leuchtturms aus grauem Granit.
Das Wächterhaus der Zöllner
Die Zöllner überwachten auf diesem ehemaligen Zöllnerpfad die Region und unterbanden den unerlaubten Handel der Schmuggler. Das Häuschen diente auch als Pulverlager für die Kanonen und soll Gerüchten zufolge nie ein Dach gehabt haben. Was ich mir nicht vorstellen kann, wenn dort Pulver gelagert wurde.
Das Zöllnerhäuschen an der Cote de Granit Rose
Der Skulpturenpark in Ploumanac’h
Hier direkt neben der Durchgangsstraße bei der Abzweigung nach Ploumanac’h kannst du dir 20 Skulpturen aus Granit von zeitgenössischen Künstlern anschauen.
Skulpturenpark Ploumanac’h
Skulpturenpark Ploumanac’h
Skulpturenpark in Ploumanac’h
Die Bäume in Ploumanac’h
Entlang der Wanderwege von Ploumanac’h und Tregastel wachsen eindrucksvolle Bäume, meist Zypressen und einige Pinien, die für uns als Meeresliebhaber so interessant wie die Küste sind.
In Tregastel wechseln sich ausgedehnte Sandstrände mit der felsigen rosa Granitküste ab. Bei Flut erfreuen wir uns an der intensiven blauen und türkisen Farbe des Meeres. Früh morgens hat man die Strände fast ganz für sich allein.
Strand bei Tregastel an der Cote de Granit Rose
Ile Renote
Auf der Ile Renote, die vor 1885 noch eine Gezeiteninsel, war, gibt es vieles zu entdecken. Heute kann man die Insel mit dem Auto oder dem Fahrrad besuchen. Die rund zwei Kilometer lange Wanderung um die Insel dauert bei Fotografen wesentlich länger als geplant, weil die Felsen und die Küste einfach unwiderstehlich fotogen sind.
Langzeitbelichtung auf der Ile Renote
5. Haus zwischen den Felsen und Le Gouffre
Das ist zwar keine Stadt oder ein Ort aber eine der Haupt-Sehenswürdigkeiten der Cote de Granit Rose.
Wenn du unseren Blog schon eine Weile kennst, weißt du, dass wir Inseln lieben. Vor der Cote de Granit Rose liegen einige atemberaubende kleine Inseln. Oft sind es die eher unscheinbaren Inseln, die dich bei einem Besuch positiv überraschen. So erging es uns mit der Ile Grande. Auch die Ile aux Moines gefällt mir ausgesprochen gut.
Leuchttürme sind für uns immer als Fotomotiv interessant. Manche Leuchttürme bieten vielfältige Fotomöglichkeiten, andere weniger. Die Lage des Turms ist dazu enorm wichtig. Unsere Lieblingsleuchttürme an der Cote de Granit Rose sind Men Ruz, Paon auf der Insel Brehat und Nantuar.
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2022/05/MenRuz-GraniteRose-.jpg6101400Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2022-05-28 13:16:412023-05-19 21:38:52Sehenswürdigkeiten, Inseln und Leuchttürme an der Cote de Granit Rose, Bretagne
Was wäre der Himmel ohne Wolken. Langweilig. Wolken sind faszinierende Gebilde. Immer in Bewegung, immer in Veränderung, und in allen möglichen Formen und Farben.
Flauschige Federn, feine Schleier, kuschelige Schäfchen, aufquellende Gebirge, schwere heranrollende Gewitterfronten, die Bandbreite ist riesig. Die Farben ändern sich mit der Tageszeit, im Licht der untergehenden Sonne leuchten die Wolken oft grellfarbig auf.
Strand, Ameland, Niederlande
Deutsche Ostseeküste
Pelzerhaken, deutsche Ostsee
Pelzerhaken, deutsche Ostsee
Deutsche Ostseeküste
Liste West Leuchtturm, Sylt, Deutschland
List West Leuchtturm, Sylt, Deutschland
Scheveningen, Niederlande
See in Brandenburg, Deutschland
See in Brandenburg, Deutschland
Pelzerhaken, deutsche Ostsee
Deutsche Ostseeküste
Deutsche Ostseeküste
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Sylt, Deutschland
Bodensee, Deutschland
Bodensee, Deutschland
List West, Sylt, Deutschland
List West, Sylt, Deutschland
Ameland, Niederlande
Ameland, Niederlande
Prerow, Nordstrand, Deutschland
Wolken und Wetter in Frankreich
Gatteville, Normandie, Frankreich
Biarritz, Frankreich
Cote Sauvage, Bretagne
Cote Sauvage, Bretagne, France
Cote Sauvage, Bretagne
Saint Mathieu, Bretagne
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Felsenlandschaft, Pern, Ouessant, Bretagne
Felsenlandschaft, Pern, Ouessant, Bretagne
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Loctudy, Bretagne
Langoz, Bretagne
Langoz, Bretagne
Le Treport, Normandie
Audierne, Bretagne, Frankreich
Hourdel, Nordfrankreich
Fischerboot im Hafen von Guilvinec, Breatgne
Gouville, Normandie, Frankreich
Gatteville, Normandie, Frankreich
Carteret, Normandie, Frankreich
Carteret, Normandie, Frankreich
Carteret, Normandie, Frankreich
Carteret, Normandie, Frankreich
Carteret, Normandie, Frankreich
Carteret, Normandie, Frankreich
Carteret, Normandie, Frankreich
Berck, Nordfrankreich
Pointe de Poulains, Belle Ile, Bretagne
Sauzon, Belle Ile, Bretagne
Audierne, Bretagne, Frankreich
Audierne, Bretagne, Frankreich
Audierne, Bretagne, Frankreich
Audierne, Bretagne
Cap Antifer, Normandie, Frankreich
Donnant, Belle Ile, Bretagne
Donnant, Belle Ile, Bretagne
Leuchtturm in St Valery en caux, Normandie, Frankreich