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Wir freuen uns darauf, deine Meinung zu einigen Fotos unseres geplanten Bretagne Kalenders 2024 zu hören. Die Rückmeldungen sind wichtig für uns. Wir möchten einen Kalender zusammenstellen, der sich vom unüberschaubaren Angebot der immer ähnlichen Kalender abhebt. Und trotzdem zufriedene Kunden findet.
Ich habe mich durch das Angebot der Bretagne Kalender in Amazon durchgeklickt. Unglaublich, wie viele es durch den Anbieter Calvendo jetzt gibt. Leider kann man bei den hochwertigeren und im Vergleich günstigeren Verlagskalendern die Motive im Innenteil nicht mehr sehen.

Sind Sehenswürdigkeiten in Kalendern langweilig oder wichtig?

Einige berühmte Sehenswürdigkeiten sind fast in jedem Kalender zu finden. Und uns ist auch klar warum. Diese Sehenswürdigkeiten sind nicht umsonst so berühmt und in der Regel auch extrem fotogen.
Aber da liegt das Problem. Wie viele Fotos mag es vom Mont Saint Michel wohl geben? Ist es überhaupt noch möglich neue Ansichten zu fotografieren?
Auf der einen Seite ist das Motiv also abgenutzt und totfotografiert, auf der anderen Seite weckt es bei sehr vielen Menschen Erinnerungen, und es besitzt natürlich einen extrem hohen Wiedererkennungswert.
Ein paar dieser absoluten Hotspots werden wir ganz sicher auch im Kalender zeigen. Die gehören einfach dazu.
Hier die erste Frage:

Sollen wir den Mont Saint Michel nächstes Jahr mit reinnehmen?

Und wenn ja, wie wäre es mit einer unüblichen Ansicht des berühmten Klosterbergs? Welches Foto würdest du gerne im Kalender sehen?

Bitte klick auf die Fotos, um die große Ansicht zu sehen!

 

Welches Foto des Mont Saint Michels würdest du gern im Bretagne Kalender sehen?

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Weitere Fotos des Mont Saint Michel

Split-Foto in Beg Meil

In einem Zoom Talk hatten wir über diese Split-Fotos schon gesprochen. Sie sind mir wichtig, weil das Glitzern des Lichts im Wasser und die Muster im Sand einfach zum Bretagne Feeling dazu gehören.

Eins der Fotos kommt ganz sicher in den Bretagne Kalender.

Her haben wir ein paar zur Auswahl. Der Junge lief mir ins Bild hinein, als ich gerade in Position war. Das ist eines meiner Lieblingsfotos der diesjährigen Reise. Bisher hatte ich noch nie Leute auf den Kalenderfotos – wenn, dann wesentlich kleiner. Was meinst du? Sollen wir lieber ein Foto auswählen, auf dem niemand zu sehen ist. Soll ich den Jungen wegstempeln? Oder ein anderes Foto der Serie nehmen?

Bitte klick auf die Fotos, um die große Ansicht zu sehen!

Welches Split-Foto von Beg Meil soll in den Kalender?

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In unserem Bretagne-Kalender möchten wir natürlich eine möglichst große Vielfalt an Motiven zeigen, um die gesamte Schönheit der Region zu präsentieren. Du darfst gespannt sein. Der Kalender geht demnächst in den Druck. Herzlichen Dank für deine Rückmeldung!

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Kalender selbst machen – Seminar

Ein kurze, aktuelle Meldung von uns aus der Bretagne.

Seit ein paar Wochen fotografiere ich mit einem Unterwasserbeutel um diese Split-Fotos aufzunehmen. Wer am Meer unterwegs ist kennt es: das Wasser ist klar, es ist bewegt, das Sonnenlicht malt Muster auf den sandigen Meeresboden. Aber es ist schwierig, diese Stimmung auf einem Foto einzufangen.

Das ist der Grund, warum ich unbedingt solche Fotos machen wollte: Unterwasser, aber auch über Wasser. Bei meiner Liebe zu den Leuchttürmen, kannst du dir denken, wo ich mich am liebsten aufhalte.

Hier mal drei Fotos von gestern abend.

Le Coq, Benodet

Le Coq, Benodet

 

Le Coq, Benodet

Le Coq, Benodet

 

Le Coq, Benodet

Le Coq, Benodet

Welches gefällt dir am besten?

Ankündigung des Zoom Talks am 18.6. um 11 Uhr

In einem Zoom-Talk möchte ich mit unseren Lesern drüber reden, wie ich solche Fotos mit minimalem finaziellem Aufwand umsetzen kann.
Außerdem kannst du uns Fragen zu allen Themen der Bretagne stellen.  Noch sind wir vor Ort und können sogar recherchieren, falls wir keine Antwort parat haben sollten.Natürlich beantworten wir auch alle Fragen zum Thema Küstenfotografie!

Falls du keine Zeit für den Zoom-Talk hast, stell deine Fragen trotzdem, wir beantworten alle in einem Blogbeitrag!

Schreib deine Frage einfach in die Kommentare.

In Trevignon gibt es auch einen kleinen Leuchtturm und auch da war ich im Wasser.

Möchtest du keinen Zoom-Talk verpassen?

Das ist ein Austausch unter Fotografen. Da kannst du auch Fragen stellen und dich einbringen. Über Fotothemen zu reden ist spannend als Ergänzung zu den Fototipps in unserem Blog. Wir freuen uns sehr, wenn du für dich interessante Fotothemen vorschlägst.

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E-Book, Reise- und Fototipps für die Bretagne

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Meistens fallen die Seesterne in der Bretagne erst auf, wenn sie am Strand liegen und in der Sonne vertrocknen. In den Gezeitenbecken musst du schon genau hinschauen, um sie zu finden. Sie verstecken sich nämlich vor der Sonne im Schatten der Felsen. Meist findest du sie auf der Unterseite überhängender Felsen. Da muss man sich schon ganz schön bücken.

Aber warum werden Seesterne an den Stränden überhaupt angespült?

Seesterne jagen und bewegen sich dabei auch auf Sand. Kommt unverhofft ein Sturm, der eine Strömung verursacht, kommen sie nicht schnell genug in felsige Refugium, wo sie sich festsaugen können. Je nach den Wetterbedingungen kannst du dann sehr viele Seesterne am Strand im Spülsaum finden.

In der Bretagne gibt es verschiedene Seesternearten. Fangen wir mit dem kleinesten Seestern an:

Buckeliger Seestern – Asterina gibbosa

Der kleine Asterina gibbosa, auch Sheriffstern oder buckeliger Seestern genannt, ist nur wenige Millimeter bis zu 7 cm groß. Er ist leicht zu übersehen.
Während seiner ersten vier Lebensjahre ist der Seestern männlich, dann zwittrig und danach wird der Seestern weiblich. Er legt zwischen April und Juni Eier aus denen direkt kleine Seesterne schlüpfen. Die meisten dienen den Raubtieren als Futter doch ein paar werden immer übersehen.

Die meisten anderen Arten vermehren sich durch planktonische Larven. Das bedeutet, dass die Nachkommen als Larven in der Strömung schwimmen und sich so auch verbreiten.

Da das Leben des Buckelseesterns sich auf eine kleine felsige Region konzentriert und seine als Seesterne geborenen Nachkommen auch dort leben, ist die Ausbreitung der Individuen und damit die genetische Vermischung sehr begrenzt. Um diesem Nachteil auszugleichen, hängen sich die sehr jungen Seesterne kopfüber auf die Wasseroberfläche und schwimmen so mit der Strömung von den Eltern weg. Eine Art jugendliches „Surfen“ für die Diversität der Gene. Beeindruckend, was sich die Natur so alles einfallen lässt.
Du kannst dir beim Beobachten des kleinen Seesterns Zeit lassen. Der kleine Seestern kann 2,5 Zentimeter pro Minute zurücklegen. Begrenzender Faktor ist dann wohl die hereinkommende Flut.

Buckeliger Seestern

Buckeliger Seestern

Astérie Bossue - buckeliger Seestern

Asterina gibbosa – buckeliger Seestern

Buckeliger Seestern auf meinem Finger

Buckeliger Seestern auf meinem Finger

Der gemeine Seestern (Asterias Rubens) – kommt am häufigsten vor

Der gemeine Seestern

Der gemeine Seestern

Dieser Seestern ist in der Nähe von Muschelbänken zu finden. Das macht auch Sinn, denn so lebt er inmitten seiner Nahrung. Wer schon mal versucht hat, eine Muschel ohne Messer oder Werkzeug zu öffnen, weiß, dass das ein schwieriges Unternehmen ist. Der Seestern hat jedoch mehrere Superkräfte!

1.Superkraft

Schaust du genau hin, siehst du, dass der Seestern Füße an den Armen hat. An den zahlreichen kleinen Füßchen sind Saugnäpfe und mit diesen greift der Seestern die Muschelschalen und zieht sie mit einer Kraft von bis zu 5 kg auseinander.
Dann stülpt er den Magen aus und verdaut mithilfe der Magensäfte die Beute außerhalb seines Körpers.

2. Superkraft

Die zweite Superkraft des Seesterns ist seine Regenerationsfähigkeit. Selbst wenn er 75 % seines Körpers verliert, kann er sich wieder regenerieren. Früher wussten das die Muschelzüchter anscheinend nicht. Ärgerten sie sich über die Seesterne, die ihre Muscheln oder Austern fraßen, schnitten sie diese in der Hälfte durch in der Annahme, sie umzubringen. In Wirklichkeit wurden nur zwei Seesterne daraus.

Auf der Oberseite sieht man zwischen den kalkhaltigen Stacheln kleine, flexible Röhren, sogenannte Papeln. Diese sind für den Gasaustausch nötig.
Am Ende der Arme befinden sich rötliche Lichtsensoren.
Auf der Oberseite in der Mitte des Sterns sitzt der sehr kleine Anus.
Die Füße funktionieren mithilfe des Wassers durch eine Art Hydraulik, die über das kleine Gitter neben dem Anus gesteuert wird. Schon cool, dass so ein niederes Tier so viel Genialität besitzt.

Regenerationsfähiger Seestern

Regenerationsfähiger Seestern

Oben und Unter aber kein Vorne

Ein Seestern hat zwar ein oben und unten. Hintern nach oben, Mund nach unten, aber er hat aufgrund der 5 Arme kein vorne oder hinten und kann deshalb in jede Richtung „laufen“. Und im Vergleich zum Sheriffstern oder buckeligem Seestern sogar relativ schnell: 30 Zenitmeter pro Minute.

Der gemeine Seestern

Der gemeine Seestern

Der Eisseestern (Marthasterias glacialis)

Der Eisseestern lebt sowohl im Atlantik als auch im Mittelmeer und fast überall auf der Welt. Die Farben dieser Art sind äußerst vielfältig. Ich habe in der Bretagne schon einige farbenfrohe Exemplare gefunden. Diese Seesterne sind ziemlich groß, meist 15-30 Zentimeter, sie können sogar einen Durchmesser von 80 Zentimetern erreichen.
Die Nahaufnahmen der Arme sind beeindruckend detailreich.

Am Ende der Arme befinden sich rötlich gefärbte lichtempfindliche Sensoren.

Eisseestern

Eisseestern

Detail des Seesternarms

Detail des Seesternarms

Lichtsensoren am Ende des Armes des Eisseesterns

Lichtsensoren am Ende des Armes des Seesterns

Grünlicher Eisseestern

Grünlicher Eisseestern

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Seestern am Plage Blancs Sablons

Eisseestern am Plage Blancs Sablons – was für eine schöne Farbe!

An französichen Stränden erforschten wir immer das maritime Leben.

Unsere Kinder bringen einen großen Eisseestern wieder ins Wasser

Luidia ciliaris

In Lesconil sahen wir diesen siebenarmigen Seestern in den Gezeitenbecken.

Siebenarmiger Seestern

Siebenarmiger Seestern

Seestern in Gezeitenbecken

Seestern in Gezeitenbecken

Seeanemonen – Tier oder Pflanze?

Seepocken – so hast du die Krebse selten gesehen

Die Fotos in diesem Beitrag wurden mit der Olympus Tough TG-6 aufgenommen.

E-Book, Reise- und Fototipps für die Bretagne

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Phare de Trevignon – Quadratisch, praktisch, gut

Auf unserer Tour im südlichen Finistere besuchen wir auch den Leuchtturm am Pointe de Trevignon, südlich von Concarneau. Wieder einmal, denn hier lassen sich bei gutem Wetter die weiten Sandstrände und felsigen Küstenabschnitte rechts und links des Pointe de Trevignon bestens genießen. Und diesmal hat es auch mit dem Wetter geklappt, denn die letzten Begegnungen mit dem kleinen Leuchtturm waren eher verregnet.

Samtgras und Leuchtturm am Pointe de Trevignon

Samtgras und Leuchtturm am Pointe de Trevignon

 

Sonnenuntergang am Pointe de Trevignon

Sonnenuntergang am Pointe de Trevignon

 

Felsen am Strand von Trevignon

Felsen am Strand von Trevignon – das war eine sehr ruhige Abendstimmung. Tagsüber, weil Pfingsten, war der Strand voll, abends und morgens war ich ganz allein.

Portlandzement als Baumaterial

Der 1924 in Betrieb genommene acht Meter kurze quadratische Turm mit der grünen Balustrade steht an der Hafeneinfahrt, erhöht auf einer kleinen Felseninsel. Gebaut wurde er mit Portlandzement, einer schnell abbindenden Betonmischung, die für solch kleine Bauwerke ideal geeignet ist. Der Leuchtturmfels ist mit einem Damm aus Beton und Steinen mit dem Festland verbunden. Eigentlich ist das Betreten des Dammes verboten, aber absolut niemand hält sich daran. Gerade bei Sonnenuntergang herrscht auf dem Leuchtturmfelsen reger Personenverkehr, fast wie auf einem Volksfest. Als könne man nur vom Leuchtturm aus die Sonne im Meer versinken sehen.

Leuchtturm am Pointe de Trevignon

Leuchtturm am Pointe de Trevignon – hier zu sehen, dass die Solarpanele die Schrift verdeckt. Im Hintergrund, das Gebäuder der Seenotrettung und der Hafen.

 

Sonnenuntergang am Pointe de Trevignon

Sonnenuntergang am Pointe de Trevignon

 

Sonnenuntergang am Pointe de Trevignon

Sonnenuntergang am Pointe de Trevignon

 

Sonnenuntergang am Pointe de Trevignon

Sonnenuntergang am Pointe de Trevignon

 

Sonnenuntergang am Pointe de Trevignon

Sonnenuntergang am Pointe de Trevignon

Fotografieren kann schwierig sein

Unsere Kamera steht auf dem Stativ, das Licht ist abendlich warm aber leider völlig wolkenlos und just als wir den Auslöser betätigen möchten, setzt sich eine ältere Dame mit ihrer am Handy dudelnden Tochter an den Fuß des Leuchtturms. Sie lacht uns noch kurz an. Wir meinen fast, ein wenig frech. So können wir das jetzt nicht mehr fotografieren. Die Plätze am Fuß des Leuchtturms füllen sich in den nächsten Minuten sowieso weiter. Also ziehen wir von dannen und gestalten stattdessen ein paar Fotos mit den Touristen als Silhouette. Und nehmen uns vor, morgens früh nochmal zu kommen. Das klappt nicht, weil wir zur Zeit bis nach 23 Uhr draußen sind und morgens um 6 Uhr schwer aus den Federn kommen. Vor allem, wenn zusätzlich eine Radtour zum Fotomotiv nötig ist.

Seenotrettungsstation auf Stelzen

Der Leuchtturm steht in unmittelbarer Nachbarschaft der Seenotrettungsstation. Diese sieht so aus wie die in Ste-Evette bei Audierne. Ein großes rechteckiges Haus auf Stelzen. Ich mag sie, obwohl diese Stationen bei genauerer Betrachtung ziemlich hässlich sind. Aber der gute Zweck heiligt die Ästhetik.

Seenotrettungsstation in Trevignon

Seenotrettungsstation in Trevignon

 

Seenotrettungsstation in Trevignon

Seenotrettungsstation in Trevignon

Unterwasserfotos am Pointe de Trevignon

Vor einigen Jahren hat der Leuchtturm ein Solarpaneel erhalten, um die Stromversorgung der Lampe zu unterstützen. Zuerst haben wir das für einen ziemlichen Stilbruch gehalten. Weil das Sonnenpanel so angebracht ist, dass die Aufschrift Trevignon nicht mehr zu lesen ist. Doch jetzt ist, zumindest in Deutschland, die Solarenergie richtig populär geworden ist, und auf allen möglichen Gebäuden wurden Solarmodule installiert, da hat sich auch unser ästhetisches Empfinden scheinbar an den Zeitgeist angepasst. Diesmal störte es uns nicht mehr so stark.
Am nächsten Vormittag radeln wir wieder zum kleinen Leuchtturm. Dieses Mal sind wir mit der alten Canon 6D im EwaMarine-Unterwasserbeutel bewaffnet und ich stapfe bei warmen Temperaturen glücklich im kühlen Wasser herum. Der Wellengang ist relativ hoch, was es schwierig macht Über-/Unterwasser-Split-Aufnahmen zu schießen. Mir gelingt es aber. Hier kannst du sie dir ansehen.

Unterwasser Split Fotos vom Leuchtturm am Pointe de Trevignon

Unterwasser Split-Fotos vom Leuchtturm am Pointe de Trevignon

 

Unterwasser Split Fotos vom Leuchtturm am Pointe de Trevignon

Unterwasser Split-Fotos vom Leuchtturm am Pointe de Trevignon

 

Unterwasser Split Fotos vom Leuchtturm am Pointe de Trevignon

Unterwasser Split-Fotos vom Leuchtturm am Pointe de Trevignon

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Das Cap Sizun und Audierne

Wir sind seit ein paar Tagen am Cap Sizun. Wir wechseln zwar ständig den Übernachtungsplatz, bleiben aber zwischen Audierne und dem Pointe du Van.
Diese Region ist ein großer Kontrast zur Nordküste der Bretagne, von der wir uns zuvor kaum lösen konnten. Hier wechseln sich gewaltige, grandiose Steilküsten mit Sandstränden und kleinen Küstenorten ab. Für unser PS-schwaches Mobil sind die zum Teil engen und steilen Straßen eine Herausforderung. Nun, eher für mich als Fahrerin, ich habe da immer meine Bedenken. Aber bisher haben wir es überall hinauf und hinunter geschafft.
Der Stellplatz in Audierne liegt direkt am Fluß Goyen, fußläufig sind wir in wenigen Minuten in der Stadt. Zum Leuchtturm an der Hafenmole sind es zwei Kilometer, zum Fähranleger zur Ile de Sein noch ein gutes Stück weiter. Da nehmen wir dann lieber das Fahrrad.

Pointe de Brezellec

Wir kennen die Region natürlich von früheren Reisen und suchen nun die Ecken, die wir bisher nicht erkundet haben. Am Pointe Brezellec, ein paar Kilometer östlich vom Pointe du Van, stehen wir mit dem Wohnmobil direkt auf der Klippenspitze. Das Wetter ist biestig stürmisch und kalt. Lange Wanderungen sind anstrengend. Trotzdem sind wir zu den besten Zeiten immer an der Steilküste unterwegs. Überall blüht es zwischen den Felsen auf der kargen Erde. Darunter strahlt uns das Meer blau und türkis an, als könnte es kein Wässerchen trüben. Basstölpel schießen zum Beutefang immer wieder hinab ins Wasser. Die kommen sicher von den Sept Iles hier her zum Essen. Felsen türmen sich zu Kunstwerken auf, hinter jeder Biegung lauern neue Aussichten.

Unser Wohnmobil-Nachbar raucht bei geöffnetem Fenster eine Zigarette nach der anderen. Ich grüße freundlich und wir kommen ins Gespräch. Durch Rucksack und Stativ bin ich unverkennbar Fotografin – darauf werde ich sehr oft angesprochen. Wir sind trotz Sprachbarriere schnell in ein philosophisches Gespräch vertieft. Unser Nachbar liebt die Natur, er angelt leidenschaftlich, ich erfreue mich an der Natur und fange sie durch die Kamera ein. Wir beide lieben die Bretagne. Das verbindet uns. Wir tauschen unser kleines Bretagne Buch gegen fünf Makrelen. Diese kurzen Gespräche mit Menschen aus der Region genieße ich ganz besonders.

Pointe de Brezellec

Pointe de Brezellec

 

Pointe de Brezellec

Pointe de Brezellec

 

Kleiner Hafen an der Pointe de Brezellec

Kleiner Hafen an der Pointe de Brezellec

 

Facebook Freunde treffen

In Plouhinec treffen wir Facebook-Freunde. Es schon interessant. Über Jahre hinweg sehe ich fast jeden Tag die Fotos von Ursula und Matthias. Jetzt treffen wir uns in der legendären Bar Buvette in Pors Théolen. Fredi, Ursulas Mann kommt aus Bingen, die Welt ich echt klein. Als wir gerade beim zweiten Wein sind, kommt zufällig Matthias mit Frau und Hund und schnell photophilosophieren wir.
In den nächsten Tagen trinken wir bei Matthias und Judy einen Kaffee und wir dürfen in einem warmen Badezimmer duschen. Mit einen grandiosen Ausblick noch dazu. Für Wohnmobil Reisende ist eine Dusche in einem Haus immer ein Vergnügen.
Bei Ursula und Ferdi probieren wir Langustinos, die nach der Pfiemelei ziemlich gut schmecken. Um satt zu werden, halte ich mich dann doch lieber an Fisch. An diesem Abend treffen wir auch Mareike, die mit ihren drei Hunden in der Bretagne unterwegs ist.
In Zukunft werde ich zu den in Facebook geteilten Fotos die Leute kennen. Solche Facebook Gruppen sind schon toll, wenn sie Menschen auch im richtigen Leben zusammenbringen.
Nur seltsamerweise habe ich bei diesen Treffen gar keine Fotos gemacht und kann jetzt auch nichts zeigen.

Nebelstimmungen fotografieren

Leuchtturm in Audierne

Leuchtturm in Audierne

 

Semaphor Audierne

Semaphor Audierne

 

Abendstimmung am Strand, Audierne

Abendstimmung am Strand, Audierne

Wir flüchten abends relativ spät vor dem Nebel am Pointe du Van nach Audierne. Wenn der Nebel kommt, ist es so biestig feuchtkalt, das wird uns im Wohnmobil schnell unangenehm. Wir möchten nachts nicht die Heizung laufen lassen. Als wir die Straße von Esquibien zum Stellplatz fahren, fällt uns eine gewaltige Zypresse auf dem Hügel auf. Sie thront richtig über der Stadt. Sie muss sehr alt sein. In Audierne bleibt uns nicht viel Zeit. Wir laufen die etwa zwei Kilometer zum Leuchtturm und erleben einen Sonnenuntergang, der zwar nicht spektakulär ist, aber nach drei, vier Tagen regnerischem Wetter das Herz erfreut. Der Nebel kriecht nun auch hier über die Hügel in die Stadt. Es wird dunkel, als wir gerade an einigen verlassenen im Verfall befindlichen Häuser vorbeilaufen. Irgendwie gruselig mit dem Nebel, vor allem, weil Gunter, der gern Krimis liest, von Jack the Ripper zu reden anfängt. Die Lichter in der Stadt und im Hafen wirken gespenstisch wunderschön. Wir haben das Stativ natürlich dabei und der Rückweg dauert wegen der Fotostopps genauso lang wie der Hinweg. Der Nebel im Hafen von Audierne ist ein wunderbares Fotomotiv. Über diese Fotos freue ich mich später am meisten.

Nebelstimmung im Hafen von Audierne

Nebelstimmung im Hafen von Audierne

 

Nebelstimmung im Hafen von Audierne

Nebelstimmung im Hafen von Audierne

 

Nebelstimmung im Hafen von Audierne

Nebelstimmung im Hafen von Audierne

Samstag ist Markttag in Audierne. Es ist windstill und ich bin schon vor Sonnenaufgang unterwegs. Diese Ruhe auf dem Wasser und im Hafen. Die Marktstände werden gerade aufgebaut. Ich laufe durch die engen Gassen zu den Kirchen und fotografiere im morgendlichen Dunst. Auf dem Markt treffe ich Ursula und später gehen Gunter und ich nochmal gemeinsam los. Diese Zypresse hat es uns angetan. Ob wir sie auf dem Hügel finden?

So sieht die Zypresse von der Straße aus aus

So sieht die Zypresse von der Straße aus aus

Monterey Zypresse in Audierne

Monterey Zypresse in Audierne

Monterey Zypresse in Audierne

 

Gunter an der Monterey Zypresse in Audierne

Gunter an der Monterey Zypresse in Audierne

 

Monterey Zypresse in Audierne

Monterey Zypresse in Audierne

 

Monterey Zypresse in Audierne

Monterey Zypresse in Audierne

 

Ja klar, sie ist der größte Baum in der Region und wir sind schnell da. Und was für ein Glück. Die Haus- und Gartenbesitzer machen sich gerade auf den Weg zum Markt und wir laufen uns über den Weg. Sie bemerken unsere ehrfürchtigen Blicke und wir kommen ins Gespräch. Die Zypresse ist 100 Jahre alt und diente den Fischern als Landmark zur Navigation. Ein Leuchtturm-Baum sozusagen. Es ist eine von drei Montrerey-Zypressen dieses Alters am Cap Sizun. Der Baum ist 25 Meter hoch und hat etwa sechs Meter Umfang.

Während der Winterstürme mache ihm der Baum schon manchmal aus Angst. Er zeigt auf die Äste, die ein Profi abgeschnitten hat. Sie sehen aus, wie gefällte Bäume und haben einen eindrucksvollen Durchmesser.

Die Besitzer scheinen sich genauso über das Treffen zu freuen wie wir. Als wir schon eine Weile gesprochen hatten, fragt mich die Frau so wie im geheimen Vertrauen: „Möchtest du den Baum einmal anfassen?“ Ja, aber natürlich würde ich mir den Baum gerne genauer anschauen und ihn anfassen. Umarmen geht bei dieser Größe nicht. Wir dürfen den Garten besichtigen und den Baum berühren. Als wir unter der Zypresse stehen und den enormen Stamm nach oben schauen spüren wir die Kraft und erleben auch ein Gefühl von Zeit. Der Garten der beiden würde unseren Kids gefallen. Überall blüht es im eher unaufgeräumten, nicht gemähten Gras. Wir müssen aufpassen, dass wir nicht auf etwas treten. Diese kurze spontane Begegnung hat uns riesig gefreut.

Hier noch ein paar Infos zu den Monterey Zypressen:

Die Monterey-Zypresse, auf lateinisch Cupressus macrocarpa var. lambertiana ist die größte der kalifornischen Zypressenarten. Du kennst vielleicht die Fotos von der Lone Cypress am 17-Mile-Drive bei Carmel, das ist die berühmteste ihrer Art.
Die Monterey-Zypresse ist ein immergrüner Baum mit ausladender schirmartiger Krone. Wild wird der Baum 20 bis 25 Meter hoch, mit einem Stammdurchmesser von gut einem Meter. In „Gefangenschaft“ unter Idealbedingungen kann sie allerdings Wuchshöhen von bis zu 34 Metern erreichen, mit einem Durchmesser von über drei Metern. Unser Exemplar in Audierne hat es noch nicht ganz so hoch geschafft, das kann aber noch werden. Ein Problem bei stürmischem Wetter sind ältere Äste. Die neigen zum Abbrechen und sollten regelmäßig entfernt werden. Das macht der Zypresse nichts aus, sie ist sehr wachstumsfreudig.
Natürliche Vorkommen gibt es fast keine mehr, den größten Bestand gibt es im kalifornischen Point Lobos State Park. Glücklicherweise hat die Monterey-Zypresse als Zierbaum ihren Weg weltweit in Gärten und Parks gefunden.
Die Monterey-Zypresse mag feuchtes Meeresklima und kühle Sommer. In wärmeren Gebieten ist sie extrem krankheitsanfällig.

Bretagne und stürmisches Wetter, das gehört untrennbar zusammen. Und über die Wintermonate hat die Bretagne mehr als genug davon abgekommen. Wir sind seit Mitte März in de Bretagne und zum Glück von den stärksten Orkanen verschont geblieben. Wir sind da zwiespältig – natürlich würden wir gerne einen richtigen Sturm fotografieren, aber nicht, wenn wir mit dem Wohnmobil unterwegs sind. Das Ding fährt sich bei hohen Windstärken nicht unbegindt gut. Außerdem ist im Sturm an Schlaf nachts nicht zu denken. Im Womo ist es dann extrem laut und wir bekommen Angst um die Dachluken.

Bei Sturm im Wohnmobil

Allerdings ist schon die Anfahrt in die Bretagne gegen Dauerwinde und Sturmböen kein Spaß. Und auch bei einigen Übernachtungen an der Küste hat uns der Sturm so gewaltig durchgerüttelt und so laut geheult, dass wir Zuflucht ins Landesinnere nehmen mussten. Dann sind wir mitten in der Nacht in den nächsten Ort auf den Parkplatz gefahren. Da ist es meist besser.

Bei solchen extremen Windbedingungen fotografieren wir am Meer nur bei außergewöhnlichen Anlässen. Nicht das Ruhighalten der Kamera ist das Hauptproblem, der herumfliegende feine Sand fühlt sich an, als würden wir sandgestrahlt. Er kriecht in alle Ritzen, in Hosentaschen in den Kragen, in die Haare, in die Schuhe und natürlich auch in die Kameraausrüstung. Da brauchst du schon ein Unterwassergehäuse, um die Kamera zu schützen. Die teure Ausrüstung möchten wir nicht riskieren.
In so einem Fall lassen wir den Sturm toben und bleiben in unserem warmen Wohnmobil. Wir speichern und sortieren unsere Fotoausbeute und schreiben lieber so Sachen, wie den Artikel hier.

Unseren ersten Sturm in diesem Jahr hatten wir in Dinard und Ploumanac’h. Kannst du hier nachlesen:

Sturm Mathies in Ploumanac’h

Nach der regnerischen Sturmnacht kommt die Sonne

Nach der regnerischen Sturmnacht kommt die Sonne

 

Mit der Nase im Wind stehen

Mit der Nase im Wind stehen

Bei Sturm am Meer

Draußen setzt der Wind den Wellenkämmen weiße Häubchen auf. Anbrandende Wellen haben kaum Gelegenheit, hoch aufzuspritzen, der Sturm verweht die Gischt sofort. Die landet dann auf uns und unserem Wohnmobil, trocknet und bildet eine klebrige Salzkruste.

Bei Sturm wechselt das Wetter an der Küste noch schneller als sonst. Erst sieht es aus, als würde ein Weltuntergang bevorstehen, und eine Viertelstunde später scheint die Sonne vom mit Regenwolken verhangenen Himmel. Es passiert uns immer wieder, dass wir bei Sonnenschein loslaufen, und am entferntesten Punkt der Tour werden wir kräftig geduscht. Oder wir sitzen bei Regen im Mobil und möchten konzentriert arbeiten. Und dann scheint plötzlich die Sonne auf die regennasse Landschaft, alles ist dunkelbunt und die Wolken regnen nicht mehr ab, sondern sind extrem fotogen. Dann renne ich natürlich umgehend los, um die Lichtstimmung einzufangen. Da heißt es: Schnell sein! Oft wechselt das Wetter dann wieder so plötzlich, dass ich mal wieder nass werde. Aber, was tut man nicht alles für ein gutes Foto.

Bei dem Strand bin ich zig mal rein und raus gerannt. Immer wieder kam der Regen nach solch schönen Ansichten

Bei dem Strand bin ich zig mal rein und raus gerannt. Immer wieder kam der Regen nach solch schönen Ansichten

Gestern waren wir auf einer Abendwanderung bei kräftigem eiskaltem Ostwind, der ging durch und durch. Trotz winddichter Jacken scheint der Wind dir die Wärme aus dem Körper zu ziehen. Er geht buchstäblich bis auf die Knochen. Die ganze Nacht haben wir gefroren wie die Schneider, trotz zusätzlicher warmer Decken. Dabei war es nicht besonders kühl in unserem Mobil. Da hat uns der Sturm wohl zu viel Energie geklaut, und ein heißer Grog mit viel Rum wäre das angesagte Gegenmittel gewesen. Nächstes Mal vielleicht. Mir reicht eigentlich auch ein warmer Tee oder eine Hühnerbrühe.

Letztens an der Plage des Amiets stürmte es so sehr, dass wir mitten in der Nacht das Weite suchten. Fotografieren war morgens zum Sonnenaufgang unmöglich, denn es zerrte so heftig an der Kamera und der Sand knallte mir ins Gesicht. Da muss man auf die kurzen Momente warten, wenn der Wind nachlässt und dann schnell raus. Jedenfalls war es nach einer extrem stürmischen Nacht morgens nach dem Kaffee soweit. Wir konnten bei Sonnenschein raus und fotografieren. Die Wellen rollten eine nach der anderen wie in Zeitlupe heran. Daran merkt man, wie groß die Wellen wirklich sind.
Wir können natürlich richtige Stürme nicht gut einschätzen. Noch haben wir zu wenige heftige Stürme erlebt. Da dieser Sturm in der Wettervorhersage keinen Namen bekommen hatte, dachten wir, es ist halt eher ein Wind. Am nächsten Tag wird er dann schließlich Noa genannt. War also doch ein richtiger Sturm.

Regenwetter und Sturm an der Plage des Amiets

Regenwetter und Sturm an der Plage des Amiets

 

Regenwetter und Sturm an der Plage des Amiets

Regenwetter und Sturm an der Plage des Amiets

 

Regenwetter und Sturm an der Plage des Amiets

Regenwetter und Sturm an der Plage des Amiets

 

Wasser läuft an der Hafenmauer herunter

Wasser läuft an der Hafenmauer herunter

 

Morgens nach dem Sturm, Amiets

Morgens nach dem Sturm, Amiets

Wechselhaftes, extrem fotogenes Wetter in Brignogan

Ein paar Tage später haben wir das Glück in Brignogan, einem unserer absoluten Lieblingsorte in der Bretagne, dieses genial wechselhafte bretonische Wetter erleben zu dürfen. Regen prasselt ohrenbetäubend laut auf das Wohnmobildach, ich sitze am Notebook und schreibe. Normalerweise muss ich für die Arbeit am Notebook die Vorhänge schließen, um nicht geblendet zu werden. Doch an diesem Tag schaue ich immer wieder durch die Ritzen nach draußen.
Der Wolkenrand regnet noch kräftig auf uns herab, da sehe ich schon einen hellen Himmelsstreifen dahinter. Kommt da die Sonne? Dramatische Sturmwolken hängen vor mir über dem Strand. Es ist Flut und die durch den Sturm aufgewühlten Wellen rauschen donnernd an die Felsen. Ideale Bedingungen für kurze Langzeitbelichtungen. Dreimal schon hat mich eine Regenfront zurück ins Mobil gescheucht. Das sah sicher lustig aus. Rein ins Mobil, raus aus dem Mobil, durch den weichen Sand zum Strand, wieder rein ins Mobil und so weiter. Das kostet auch Kraft. Schnell mit der Kamera und Stativ über weichen Sand rennen. Dann zieht diese gigantische Regenwolke, die voller schwerer Regentropfen ist, über uns hinweg und die Sonne kommt raus. Das Meer leuchtet sturmgrün. Ich liebe diese besondere Farbe, die nur ein aufgewühltes Meer hat. Dazu diese nassgeregneten goldenen Granitfelsen und in der Ferne der kleine Leuchtturm Phare de Pontusval.
Seit Jahren ist das unser absoluter Lieblingsleuchtturm. Ich bin leider zwei Kilometer vom Leuchtturm entfernt, als das Licht kinoreif wird. Mit der umgehängten Kamera und dem Stativ in der Hand renne ich los, den holprigen Küstenpfad entlang Richtung Leuchtturm. Noch liegt die Sonne nicht auf dem Leuchtturm, aber es dürfte jeden Moment soweit sein. So eine unwirkliche Lichtstimmung erlebe sogar ich nur extrem selten. Ich murmele „Danke, Danke, Danke“ so vor mich hin. Dazu reicht mein Atem noch. Innerhalb weniger Minuten ist der Spuk vorbei. Die Sonne scheint, der Himmel ist blau, sogar die Farbe im Meer ist wieder „nur“ normal blau.

Brignogan im wechselhaften Aprilwetter

Brignogan im wechselhaften Aprilwetter

 

Nach der Regenstimmung

Nach der Regenstimmung

 

Brignogan im wechselhaften Aprilwetter

Brignogan im wechselhaften Aprilwetter

 

Regenbogen

Der Tag geht übrigens im gleichen Stil weiter. Immer wieder kommen Regenschauer, dann die Sonne, dann ein knallbunter Regenbogen. Immer wieder renne ich los, immer wieder muss ich die Klamotten trocknen und die Schuhe von nassem, klebrigen Sand befreien. Abends bin ich so erschöpft und glücklich, dass ich vor lauter Freude kaum einschlafen kann. Das sind die idealen Tage für Fotografen und Leuchtturmliebhaber.

Regenbogen über dem Phare du Pontusval, Brignogan

Regenbogen über dem Phare du Pontusval, Brignogan

 

Regenbogen über dem Phare du Pontusval, Brignogan

Regenbogen über dem Phare du Pontusval, Brignogan

Übrigens besuchten wir den Phare du Pontusval schon oft. Hier kannst du viele weitere Fotos sehen.

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Seeanemonen – Blumentiere in der Bretagne

Seeanemonen sehen zwar aus wie Pflanzen, sie sind aber Tiere.

Die Seesterne stellte ich bereits vor, jetzt widmen wir uns den Seeanemonen.

Erdbeeranemone in einem Gezeitenbecken

Erdbeeranemone in einem Gezeitenbecken

Seeanemonen sind Tiere

Pferdeaktinie

Pferdeaktinie

Blumentiere, auch Seerosen, Seenelken oder Aktinien genannt.

Seeanemonen sind halbsesshaft – sie können sehr langsam mit der Fußscheibe „kriechen“.
Weichtiere sind wie der Name schon sagt, weich, aber im Allgemeinen durch eine Schale geschützt. Nicht so, die Anemonen. Sie wehren und schützen sich anders als Quallen nämlich durch Nesselzellen.
Quallen und Anemonen gehören alle zum selben Stamm und ihre Anatomie ist sehr ähnlich.

Grüne Wachsrose

(Anemonia viridis) – Hohltiere (Coelenterata) – Blumentiere (Anthozoa)

Die grüne Anemone – Wachsrose – lebt an sonnigen Stellen in von Wellen getroffenem Flachwasser, in der Gezeitenzone nur in tiefer gelegenen Felstümpeln. Sie kann ihre bis zu 200 circa 18 cm langen Tentakel nicht zurückziehen. Das macht ihr aber nichts, denn sie kann auch bei Ebbe sehr gut überleben. Sonne, ein hoher Salzgehalt und Süßwasser an Regentagen machen ihr nichts aus. Das ist eine gewaltige Leistung.
Wie viele Meeresbewohner startet die grüne Wachsrose ihr Leben im Schwimm-Modus. Aber im Gegensatz zu ihren Quallen-Verwandten entscheidet sie sich schnell, sesshaft zu werden.
Sie kann sich jedoch noch bewegen! Wenn auch sehr, sehr langsam.
Wenn es ums Futtern geht, setzt die Wachsrose auf ihre Tentakel, um sich ein leckeres Mahl aus den vorbeischwimmenden Meeresbewohnern wie Plankton und kleine Fische, zu schnappen.

Die grüne Farbe verdankt sie einzelligen Algen, die in ihren Zellen leben.
Bei dieser sogenannten Endosymbiose profitieren beide Partner voneinander. Die Algen wohnen im Innern der Anemone und versorgen die Anemone im Austausch für ihren Schutz und Nahrung mit Sauerstoff und Zucker (Produkte der Photosynthese).
Übrigens, in Spanien serviert man die Wachsrosen frittiert, nachdem man die Nesselzellen mit Essig außer Gefecht gesetzt hat. Ich würde das tatsächlich gerne einmal versuchen.

Wachsrose im Gezeitenbecken

Wachsrose im Gezeitenbecken

Pferdeaktinie – Actinia equina

Die Pferdeaktinien kommen in felsigen Becken und in der Gezeitenzone der Bretagne sehr häufig vor.
Diese Anemonen werden in Frankreich auch Meerestomaten genannt.
Ihren Spitznamen „Meerestomate“ verdanken sie ihrem erstaunlichen Verhalten. Wenn die Flut sich zurückzieht und die Anemone bei Ebbe auf dem Trockenen liegt, ziehen sie ihre 192 Tentakel ein und rollen sich zu einer Kugel zusammen. Das sieht tatsächlich aus wie eine Tomate!
Ich fragte mich immer, warum die Anemone auf Deutsch Pferdeaktinie heißt. Dieser Spitzname für die Anemone hat nichts mit ihren Tentakeln zu tun, die vielleicht an eine elegante Mähne erinnern könnten. Nein, der Name kommt von der Ähnlichkeit der zusammengerollten Anemone zu einem Pferdeanus. Wenn ich sie mir jetzt anschaue, kann ich nur schmunzelnd zustimmen.

Jedenfalls widersteht das Tier in dem zusammengerollten Zustand dank des enthaltenen Wassers und seines schützenden Schleims lange Zeit dem Austrocknen.
Bei den Pferdeaktinien entwickelt sich die befruchteten Eier im Innern zu vollentwickelten Jungtieren, die sich in unmittelbarer Nähe der Eltern festsetzen. Falls sich zu wenig Nahrung findet, Nesseln sich die Tiere gegenseitig auf Abstand oder lassen sich mit der Strömung ganz davontreiben. Das kannst du an den blauen Kugeln am Rand der Anemone sehen. Die Anemonen vertreiben übrigens andere Anemonenarten vehementer als ihre eigenen Artgenossen. So reagiert eine Pferdeaktinie aggressiver auf eine Erdbeeranemone als auf eine andere Pferdeaktinie.

Wenn die Flut kommt, fahren alle 192 Tentakel wieder aus und die Anemone entfaltet sich. Das räuberische Tier ist nun bereit, die kleinen Krabben, Garnelen oder Fische zu fangen, von denen es sich ernährt. Sie lähmt ihre Beute mit Hilfe von Nesselzysten. Dabei handelt es sich um kleine, unter Druck stehende Kapseln, die bei Kontakt mit einem Fisch oder anderen Tier durch einen Hohlfaden eine stechende Flüssigkeit abgeben. Danach verdaut die Anemone ihre Beute im Verdauungsbeutel. Als Raubtier weiß die Anemone auch, wie sie sich verteidigen kann: Die blauen Kugeln, die sie umgeben, setzen Giftstoffe frei, um mögliche andere Angreifer abzuwehren.

Rote Pferdeaktinie mit Nesselzellen

Rote Pferdeaktinie mit Nesselzellen

Seeanemone auf meiner Hand

Seeanemone auf meiner Hand – diese Anemone hatte sich gelöst und schwamm wohl frei. Ich sammelte sie am Strand auf und setzte sie wieder ins Gezeitenbecken.

Anemone mit Baby Anemone

Seeanemone mit Baby Anemone

Erdbeeranemone

Erdbeeranemone

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Weitere Anemonen-Variationen in den Gezeitenbecken

Felsengoldrose, Anemone in der Bretagne

Felsengoldrose, Seeanemone in der Bretagne – Schau genau hin und du siehst das Baby!

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Seedahlie, Anemone in der Bretagne

Seedahlie, Anemone in der Bretagne

Die Anatomie eines Nesseltiers

Die Anatomie eines Nesseltiers (Anemone oder Qualle) ist einfach:
Es ist eine Art Verdauungsbeutel, der von Tentakeln umgeben ist.
Die Verdauungsöffnung dieser Tiere dient sowohl als Mund als auch als Anus. Mit anderen Worten: Nesseltiere fressen mit dem Anus und scheiden ihre Nahrung mit dem Mund aus. Das ist zwar rudimentär, aber effektiv. Eine Qualle kann übrigens an einem Tag das Sechsfache ihres Gewichts verschlingen. Im gleichen Ausmaß würde ein Mensch eine ganze Kuh futtern!

Sind die Nesselzellen für den Menschen gefährlich?

Mach dir keine Sorgen, wenn du die Anemone berührst. Die Nesselzysten sind zu schwach, um dich zu verletzen. Vermeide aber unbedingt nach einer Berührung den Kontakt mit Schleimhäuten. Das könnte eine allergische Reaktion auslösen.

Die Erdbeeranemone ist lebengebährend.

Korallenanemonen

Diese sehr kleinen Anemonen bilden Kolonien mit sehr leuchtenden und vielfältigen Farben. Wir haben sie in Camaret im Hafen gefunden. Dort kannst du sie an den Wänden der Bootsstege finden.
Diese kleinen Anemonen bilden Teppiche mit sehr unterschiedlichen Farben und fluoreszierendem Leuchten: Grün, Lila, Rot, Orange, Rosa, Gelb usw.

Diese sehr kleinen Anemonen fotografierte ich nur im Hafen von Camaret. Bisher konnte ich solche Anemonen nicht in einem Gezeitenbecken finden. Die Details der Anemonen sah ich erst auf den Fotos. Als Besonderheit sind die Tentakel der Anemone an ihrer Spitze verdickt. Vor Ort konnte ich sie aufgrund der Grüße mit bloßem Auge nicht erkennen.

Diese Fotos sind in niedriger Tiefe mit dem eingebauten Blitz an der Unterwasserkamera entstanden. Die Farben sind nicht verstärkt worden!

Korallenanemone, Bretagne

Korallenanemone, Bretagne

Korallenanemone, Bretagne

Korallenanemone, Bretagne

Eine Wellen-Fadenschnecke frisst eine Dahlie

Eine Wellen-Fadenschnecke frisst eine Dahlie – sie lagert das Nesselgift dann in ihren Stacheln ein, um sich selbst vor Feinden schützen zu können.

Glatte Seedahlie in Camaret

Glatte Seedahlie in Camaret

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Weitere Anemonenarten in der Bretagne

Eine weiße Anemone in einem Schwamm, Camaret

Eine weiße Seeanemone in einem Schwamm, im Hafen von Camaret

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Ich habe zahlreiche Bestimmungsbücher und konnte trotzdem nicht zu jeder Seeanemone den Namen finden.

Unterwasser-Fotografie in Gezeitentümpeln – ganz einfach!

Diese Fotos habe ich mit kleinen Unterwasserkameras aufgenommen. Zur Zeit arbeite ich mit der Olympus TG 6

Bretagne Kalender 2024 – Küstenlandschaften und Leuchttürme

Wir bieten hier zwei besondere Bretagne Kalender abseits der üblichen Sehenswürdigkeiten an.

Wie jedes Jahr ergänzen wir auch dieses Jahr diesen beiden Kalendern mit einem umfangreichen E-Book. Für die fotografisch Interessierten verraten wir die EXIF Daten zu jedem Kalenderfoto. Für diejenigen, die in der Reiseplanung stecken, bieten wir Tipps über die jeweiligen Regionen mit zahlreichen weiteren Fotos. Auf Landkarten siehst du, wo wir die Fotos aufgenommen haben und hast schnell einen guten Überblick.