Wir planten dazu ein kurzes abgeschlossenes Ebook über die externen Abschlüsse unserer Kinder nach den langen Reisen durch Europa zu schreiben. Der Plan ging schief, weil wir einfach zu viele Ideen und Themen hatten, die uns für das Buch wichtig waren. Deswegen haben wir eine 46 seitige Leseprobe eines wesentlich umfangreicheren Werks zum kostenlosen Download bereit gestellt.
Wir denken, dass das Buch noch besser werden kann, wenn wir auf Eure Fragen und Anregungen eingehen können. Also: lade Dir das eBook runter und lass uns wissen, was du davon hälst. Was sollte noch rein ins Buch? Wie sind Deine Erfahrungen mit dem freien Lernen?
Hier die kurze Beschreibung unseres eBooks:
Im EBook »Langzeitreisen und externes Abitur, Gedanken und Tipps zum freien Leben und Lernen« erzählen wir von unseren eigenen Erfahrungen mit dem selbstbestimmten Lernen weil sich das auf unser Familienleben ausgewirkte.
Wir möchten dich dazu inspirieren, über das Reisen, das Lernen und die Schulabschlüsse neu zu denken. Wir möchten wir dir Mut machen, in die Fähigkeiten deiner Kinder zu vertrauen. Unsere Kids hatten im Bezug auf das Lernen die volle Freiheit. Sie trafen die Entscheidung für die externen Schulabschlüsse selbst und bereiteten sich dann auch selbstständig auf Prüfungen vor.
Zum kostenlosen eBook kommst du hier entlang. Außerdem liegen da natürlich auch unsere anderen eBooks (Bretagne, Die richtige Reisekamera, Nordlichtfotografie) – das lohnt also! Du abonnierst damit gleichzeitig unseren Newsletter der etwa einmal im Monat erscheint. Abbestellen kannst du den jederzeit direkt und einfach mit dem Klick auf den Link, in jedem Newsletter.
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2013/07/IMG_2543.jpg454700Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2018-04-09 11:46:532021-03-30 12:28:2746 Seiten Ebook „Nach der Langzeitreise zum Abitur“
Unsere erste lange Reise mit Kindern im Jahr 2000 – Mit drei Kleinkindern im Wohnmobil durch die USA und Kanada
Wir arbeiten im Moment am Blog. Auch, wenn es nach außen nicht direkt sichtbar ist, es tut sich was. Prinzipiell sortieren wir unsere Reiseberichte und Fototipps, damit die Navigation einfacher ist. Die uralten Live Reiseberichte liegen noch auf html-Seiten. Das möchten wir nun ändern. Wir holen sie wieder aus den Tiefen des Internets hoch und bringen sie in Form. Diesen Reisebericht über unsere erste lange Reise mit den Kindern schieb ich für das Buch: Mit Kindern die Welt entdecken: Ein Reisehandbuch von Christine Sinterhauf.
Die beiden langen Live Berichte USA folgen morgen. Ich finde den Vergleich sehr schön: zum einen der Bericht, der Jahre nach der Tour verfasst wurde, zum anderen die täglichen Reiseeindrücke, die die Realität direkt wiedergeben.
Abenteuer Roadtrip mit drei Kleinkindern
In jungen Jahren nutzten wir jeden sich bietenden, längeren Urlaub um den Westen der USA zu bereisen. Doch irgendwann war die Zeit für Kinder gekommen, und wir beschäftigten uns mehr mit Windel wechseln und ähnlichen Dingen. Lange Zeit kam nicht einmal der Gedanke an eine Reise auf. Wir waren einfach zu sehr beschäftigt. Nach dem dritten Kind war unsere Familienplanung soweit abgeschlossen. Endlich einmal keine Schwangerschaft, die die Sache erschweren würde, und dann der Glücksfall, dass mein Mann seinen Job verlor. (Ja, richtig gelesen – man sollte Gelegenheiten nutzen, wenn sie kommen). Unser Ältester war zu diesem Zeitpunkt 5 Jahre alt, der Schulbesuch abzusehen – also die Freiheit noch schnell nutzen. So kam es, dass wir volle drei Monate mit drei Kleinkindern durch die USA und Kanada reisten.
Leuchtturm in Oregon, USA – die meisten der Bilder dieses Artikes sind gescannten Dias
Zum ersten Mal mit dem Wohnmobil unterwegs
Bei unseren früheren Reisen in den USA waren wir mit dem Auto unterwegs gewesen. Das ständige Ein- und Auspacken war mir in negativer Erinnerung geblieben, vor allem, wenn wir mit dem Zelt unterwegs gereist waren. Mit dem Gepäck einer 5-köpfigen Familie im Hinterkopf, stellte ich den Erholungswert einer Autoreise sehr in Frage. Mein Bruder war kurz zuvor mit einem Miet-Wohnmobil in Kanada unterwegs gewesen, und schwärmte von den Vorteilen dieser Reiseart. Einmal die Koffer auspacken, immer auf die Sachen in den Schränken Zugriff haben, immer im gleichen Bett schlafen, egal wo man ist: und allezeit eine Toilette in Reichweite haben – ein sehr überzeugendes Argument, war doch Noah gerade aus dem Windelalter heraus und Amy noch voll drin. Wir buchten für die Vorsaison und bekamen ein supergünstiges Mietangebot über die gesamten drei Monate.
Esra und Noah spielen am Bach, Big Sur, Californien
Unsere drei Kids spielen auf einem Campingplatz, USA
Seesterne am Neptun Beach, Oregon
Bachlauf bei Sol Duc im Olympic National Park, Washington
Küste im Abendlicht, Nordkalifornien
Stranddetail an der Pazifikküste
Nordkalifornische Pazifikwellen im Abendlicht
Redwood-Riesen im Humbold Redwoods State Park
Reisegepäck für eine Familie
Beim Packen realisierte ich zum ersten Mal, was wir da vorhatten. Noch nie waren wir länger mit den Kindern unterwegs gewesen. Entsprechend chaotisch und unsicher gestalteten sich die Vorbereitungen. Es gab viel Gepäck: Spielzeug und Windeln, extra Klamotten für alle möglichen Witterungsverhältnisse, Bücher für die Kinder und die Rückentrage für Amy, unsere Jüngste.Ganz zu schweigen von unserer Fotoausrüstung und den Stativen.
Windpocken kurz vor der Abreise
Drei Wochen vor der Reise fingen sich Esra und Noah die Windpocken ein. Jetzt begann das Zittern: würde Amy sie auch noch bekommen? Natürlich! Zehn Tage vor dem Flug sah Amy wie ein Streuselkuchen aus. Kurz vor Reisebeginn besorgten wir uns vom Arzt ein Gesundheitszeugnis, denn Amy war zwar wieder halbwegs munter und nicht mehr ansteckend, hatte aber noch alle Pusteln, vor allem im Gesicht. Dass das auch Vorteile haben kann merkten wir bald. Am Flughafen und im Flugzeug hatten wir relativ viel Freiraum, da die Leute Abstand hielten.
Kleinkinder und Flug – müde Eltern vorprogrammiert
Der Flug war anstrengend, weniger für die Kinder, denn die schliefen, wenn auch zu unterschiedlichen Zeiten. Wir waren als umsorgende Betreuungspersonen die ganze Zeit gefragt, und doch selbst auch hundemüde. Trotzdem erreichten wir ohne Probleme San Francisco. Herrlich, im Sonnenschein in dieser wunderschönen Stadt anzukommen.
Das Wohnmobil hatten wir direkt in der Stadt für die erste Nacht gemietet. Wir durften also drinnen schlafen und uns eingewöhnen, aber versicherungsbedingt erst am nächsten Tag damit fahren. Der Service des Vermieters versorgte uns nicht, wie im Prospekt angekündigt, mit den nötigen Lebensmitteln. Der nächste Supermarkt viel zu weit weg. Selbst kann man ja mal Hunger leiden, aber mit kleinen Kindern funktioniert das nicht. Glücklicherweise haben wir Freunde in der Stadt, und die brachten uns spätabends noch Hamburger und Pommes frites.
Fenster in Fort Ross, einem ehemals russischen Handels-Stützpunkt in Kalifornien
Fünfmal Jetlag Disharmonie
Aufgrund der Erfahrungen früherer Reisen waren wir auf Jetlag eingestellt. Diesmal gestaltete sich die Sache aber ausgesprochen hartnäckig. Fünf Jetlags, die nicht harmonierten. Die Kleinen schliefen in Schichten, einer war immer wach. Wir waren nahe dran, nach zwei Wochen Schlafentzug die Reise hinzuschmeißen, als sich endlich der normale Schlafrhythmus wieder einstellte. Die Kinder hatten in dieser Eingewöhnungszeit überhaupt keine Probleme. Sie konnten, dank Wohnmobil, ja fast immer schlafen. Wir Eltern krochen dafür auf dem Zahnfleisch. Und wir stellten uns arme Eltern vor, die nach drei Wochen Urlaub völlig erschöpft nach Hause zurück müssen. Ha, wir hatten es gut. Nach diesen anstrengenden 14 Tagen fing die Reise ja erst richtig an.
Alltag mit dem Wohnmobil in USA
Wohnmobilreisealltag
Wir hatten uns schnell an das Wohnmobilleben gewöhnt und unsere Routine gefunden. All unser Gepäck hatte seinen Platz eingenommen, so dass es auch wiederauffindbar war. Das Fahren mit dem knapp acht Meter langen Vehikel ging erstaunlich leicht von der Hand, zumindest wenn man sich von Innenstädten fernhielt.
In Städten war es mit den Kindern sowieso zu stressig. Zu viele Autos, Geschäfte in denen man ruhig sein musste, zu viel Trubel. Wir lernten das alle schnell, und besuchten Städte später nur noch sehr sporadisch und relativ kurz; wenn es denn sein musste. Die Natur tat den Kindern und der Familie am besten. Und so konnte ich mich auf meine Fotografie ebenfalls ausgezeichnet konzentrieren.
Von San Francisco nach San Diego
Von San Francisco aus starteten wir Richtung Norden. Zum ersten Mal kamen die Kinder mit dem Meer in Berührung. Sie liebten es – die Strände waren weit, und so viel Sand hatten die begeisterten Drei noch nie auf einmal gesehen. Wir machten Abends meist mit selbst gesammelten Strandgut Feuer. Was für ein Abenteuer!
Redwoodbäume im Küstennebel, Nordkalifornien
Wir waren schon immer sehr spontan, das kam uns nun sehr entgegen, denn gerade mit kleinen Kindern sollte man nicht so viel vorausplanen. Es ist besser, zu sehen, was geht und was zu viel ist. Zwei Ziele hatten wir uns trotzdem vorgenommen: San Diego und Vancouver. Wir bewegten uns nach der kleinen Nordschleife an der Küste entlang Richtung Süden, wobei wir an Orten, die uns gefielen, verweilten. Zurückblickend hätten wir noch öfter und länger verweilen können. Viel Zeit zu haben ist gewöhnungsbedürftig.
Die Kinder verpassten oft schlafend die schönsten Straßen, so z.B. die Küstenstraße nach Big Sur. Wir legten die Fahrten immer absichtlich auf die Mittagsschlafenszeit der Kinder, so waren sie morgens und abends für kleinere Wanderungen ausgeruht. In Big Sur erkundeten wir die faszinierenden Redwood-Wälder. Das Wohnmobil hat den großen Vorteil, dass wir in den allerschönsten Gegenden übernachten konnten. Morgens und abends befanden wir uns mitten in der Natur, und nicht wie bei Motelreisen an großen Straßen. Die Ruhe zwischen den Mammutbäumen war Balsam für die Seele.
Küste nach Sonnenuntergang, südlich von San Francisco
Gefahren der wilden Natur
Im Gegensatz zu den meisten Vätern haben Mütter immer die Gefahren, die auf kleine Kinder lauern, im Blick. Nie zuvor war mir bewußt geworden, wie gefährlich es in den USA, vor allem für Kinder, sein kann. Es gab Warnschilder vor dem Cougar, dem Berglöwen, der ohne Vorwarnung die Kleinsten in der Gruppe angreift. Man sollte während einer Wanderung auf Kinder aufpassen, und geräuschvoll unterwegs sein. Bisher hatten wir die Kinder immer darum gebeten ruhig zu sein im Wald, damit wir Tiere sehen und hören können. Jetzt baten wir sie darum etwas lauter zu sein. Wir ernteten leichte Verwunderung von Seiten der Kinder, sie meisterten jedoch diese Aufgabe mit Bravour. Es stellte sich ein Abenteurergefühl bei uns allen ein, und wir arbeiteten als Familie perfekt zusammen. Den Cougar sahen wir dann schließlich doch noch, leider nur ausgestopft im Museum.
Esra, Gunter und Amy treffen einen Puma – im Visitor Center
In den USA gibt es auch allerlei giftige Pflanzen, Krabbel- und Kriechgetier, was einem erwachsenen Reisenden keine Probleme bereitet, wenn man weiß was man meiden soll. Für Kinder müssen die Eltern mit aufpassen, was bei uns relativ gut funktionierte. Dummerweise hatte ich ein Buch über die giftige Fauna und Flora des Südwestens dabei, nach dessen Lektüre man überall Gefahren lauern sah. Später auf der Reise fiel mir auf, dass selbst Amerikaner, die ihr Leben lang mit ihren Kindern unfallfrei Campingurlaub gemacht hatten, nicht alle Gefahren kannten. Man sollte sich also von Büchern nicht zu sehr verunsichern lassen.
Bachlauf bei Sol Duc im Olympic National Park, Washington. Ideal zum Spielen
Kinder brauchen Spielplätze, Parks und Bewegung
Die Küste wurde immer bevölkerungsreicher, je weiter wir Richtung San Diego kamen. So suchten wir zeitweise lange nach schönen Stränden, und am Wochenende kam uns unsere Spontaneität in die Quere. Küstennahe Campingplätze erforderten eine Reservierungen. Alternativ suchten wir dann Familiencampingplätze in den Bergen, und die Kinder tobten ausgiebig auf den Spielplätzen herum, die es in den USA nur in XXL-Größe gibt. Die Kinder waren absolut begeistert auf echten Dampf-Loks und „richtigem“ Gerät zu spielen.
In San Diego besuchten wir Sea World. Sammelt man die Rabatt-Coupons, die überall auf Campingplätzen herumliegen, kann man beim Eintritt viel Geld sparen. Trotz der Ersparnis war der Park für uns, mit drei Kindern, immer noch teuer. Und leider waren Amy und Noah noch so klein, dass sie die meisten Attraktionen gar nicht benutzen durften. Es gab einige Shows, Vorführungen mit Tieren, mal lustig, mal lehrreich. Und Delfine konnten wir füttern, was das Highlight für die ganze Familie war.
Küstenabschnitt in Oregon, ein riesiger Abenteuerspielplatz
In Stadtnähe fanden wir oft Campingplätze mit Schwimmbädern. Nach ausgiebigem Plantschen in denselben wurden die Kinder richtig müde und schliefen nachher immer gut. Pools waren auch immer dann äußerst beliebt, wenn die Fahrt länger als die angestrebten drei Stunden dauerte, um die eingerosteten Knochen wieder auf Trab zu bringen.
Joshua Trees im gleichnamigen National Monument
Wüsten und Klapperschlangen
Nach dem Aufenthalt in San Diego fuhren wir Richtung Osten ins Landesinnere. Die Hitze in der Wüste war im April gerade noch erträglich, aber ohne Klimaanlage wären wir in unserem Wohnmobil dennoch des öfteren gewaltig ins Schwitzen gekommen.
Was die berühmt-berüchtigten Klapperschlangen betraf, vertraute ich darauf, dass die Schlangen noch ihren Winterschlaf hielten. Nur einmal hörten wir eine Klapperschlange klappern. Zu Gesicht bekamen wir sie aber nicht.
In Joshua Tree National Park campierten wir inmitten der außergewöhnlichen Wälder. Die Joshua Trees sehen so ganz anders aus als die Redwoods, mehr wie verbogene Kerzenhalter, doch diese Bäume werden auch bis zu 1000 Jahre alt.
Sternenhimmel über dem Joshua Tree National Monument
Las Vegas durchquerten wir auf der kürzestmöglichen Route, die Kinder waren für Casinos definitiv zu jung. Und auf Stadt hatte sowieso keiner Lust. Wir fuhren weiter, bis die öde Wüste plötzlich von roten Felsformationen abgelöst wurde. Grauer Kalkstein und roter Sandstein ergaben wunderbare und abwechslungsreiche Muster und vor allem Abends sah es aus, als stünde das Tal in Flammen, daher auch der Name. Wir waren im „Valley of Fire“ angelangt.
Auf dem Stellplatz des Stateparks hatte Amy nichts besseres zu tun, als ihre Ärmchen in alle möglichen Felslöcher zu stecken. Der Ranger vor Ort erzählte uns später, dass die Wüste im Grunde recht ungefährlich sei. Nur vor den Felslöchern sollte man sich hüten, darin würden oft Klapperschlangen hausen.
Die Reicherts im Bryce Canyon
Die großen Nationalparks der Rocky Mountains
In Utah erwanderten wir mit den mittlerweile gut lauf-trainierten Kindern den Zion National Park und genossen dort die Canyons und das frische Grün der Bäume.
Weiter ging es zum Grand Canyon. Es war ja noch sehr früh im Jahr und kaum Touristen unterwegs, aber es lag auch noch teilweise Schnee und es war kalt. Wir waren beeindruckt von der Weite und Tiefe des Canyons mit seinen unterschiedlichen Rottönen im weichen Abendlicht. Amy saß in der Rückentrage, die beiden Jungs hielten wir fest an den Händen. Gemeinsam erfreuten wir uns an der Stille, die uns umgab, und wurde selbst ganz ruhig.
Richtung Süden in Arizona besuchten wir wieder wärmere Gegenden. Viele Amerikaner hatten uns Sedona empfohlen, weswegen wir einen Umweg fuhren über eine enge, gewundene Straße in das Tal. Wir merkten jedoch schnell, dass das nichts für Familien mit Kindern ist. Hier gab es richtiges Touristenabenteuer: Hubschrauberflüge und Ausflüge mit Allradfahrzeugen in die Wüste waren nicht nur zu teuer, drei Fünftel der Reicherts waren für solche Sachen in jedem Fall noch zu jung. Wir begnügten uns mit Abenteuern in XS-Format.
Im nächsten Nationalpark, dem Bryce Canyon, wanderten wir sofort nach der Ankunft los. Es war ein großartiges Gefühl zwischen diesen riesigen Hoodoos (Pfeiler aus Stein) hindurch zu laufen. In den Canyon kamen wir schnell hinein, auf dem Rückweg zum Mobil machte sich jedoch die Höhenlage des Bryce Canyons deutlich bemerkbar. Bei 3000 Metern über dem Meeresspiegel kamen wir ganz schön außer Atem, speziell mit Amy in der Rückentrage.
Unten im Antelope Canyon, Page, Arizona
Im Bauch der Erde – der Antelope Canyon
Ein absolutes Highlight war es, den Antelope Canyon im Navajo Gebiet bei Page zu besuchen. Wir sind da eher zufällig draufgestoßen, was ein Glück. Jeder Fotograf hat davon schon Fotos gesehen, und so etwas will man dann auch gerne selbst erleben und fotografieren. Ein Führer brachte uns zum kaum zu erkennenden Eingang des langen Canyons. Wir quetschten uns durch den engen Spalt. Auf Leitern ging es nach unten und es blieb eng. Man quetscht sich sozusagen durch, und eine faszinierende unwirkliche Welt eröffnet sich einem. Vom Antelope Canyon geht etwas ehrfürchtiges aus. Er ist am ehesten mit einer Kathedrale vergleichbar. Die wenigen Lichtstrahlen, die es bis zum Canyonboden schaffen, lassen sich durch Staubwerfen sichtbar machen. Das ließen sich die Kinder nicht zweimal sagen. Nur mit dem Aufhören der Staubwerferei gab es Probleme.
Familienverpflegung unterwegs
Da wir zu Beginn der Reise das Kochen auf engem Raum im Wohnmobil noch nicht gewohnt waren, gingen wir des öfteren in Restaurants essen. Nach einer Weile war das nervig: es kostete viel, die Kinder aßen ihnen unbekanntes Essen ungern oder gar nicht, es dauerte oft lange, bis wir ein Restaurant fanden, bestellt und gegessen hatten. Die Auswahl an Restaurants, welche uns zugesagt hätten, war zudem dürftig: in den ganz billigen schmeckte das Essen nicht, und in den besseren, feineren Restaurants waren wir als Familie, mit den sehr kleinen Kindern oft nicht unbedingt gern gesehen. Da lächelten die Bedienungen erst, wenn wir das Gebäude wieder verließen, obwohl die Kids sich ruhig verhalten hatten.
Das Reh im Zion National Park sieht durch den Fellwechsel etwas gerupft aus
Deshalb gingen wir nach ein paar Wochen dazu über unsere Mahlzeiten fast ausschließlich selbst zu kochen. Da es günstiger war, stiegen wir nach einer Weile auf mexikanische Küche um, denn Bean-Burritos, Tortillas und Chili con Carne sind nahrhaft und schnell zuzubereiten. Als Tipp kann ich Eltern raten, neue Gerichte dann auszuprobieren, wenn die Kinder wirklich hungrig sind. Das klappt immer gut.
Brot war auch problematisch. In den USA gibt es kaum gutes Brot. Im Wohnmobil hatten wir keinen Toaster, und ungetoastet schmeckte es uns nicht. Wir rösteten das Brot schließlich mit Butter in der Pfanne. Das ging schnell und das Brot wurde dabei schön knusprig. Nur der Feueralarm ging dabei regelmäßig los. Wir gewöhnten uns sehr schnell daran, beim Kochen und Toasten den Feuermelder ins Bett unter die Decke zu stecken. Somit hatten wir oft abends noch mal unseren Spaß, wenn Gunter sich wieder einmal zum Schlafen auf dem Feuermelder niedergelassen hatte.
In den frühen Abendstunden grillten wir häufig über offenem Lagerfeuer. Was sich so idyllisch anhört gestaltete sich oft chaotisch. Nach einer Wanderung haben Kinder Hunger, und zwar sofort. Hektisch grillen kann man aber nicht. Diese kritische Situation hatte jedoch auch ihre Vorteile: wir kamen leicht mit unseren Campingnachbarn ins Gespräch, durften über deren Feuer grillen, oder wurden von den äußerst kinderlieben Amerikanern zu verschmorten Marshmallows eingeladen.
Bemooste und flechtenbehangene Bäume im Rockport Statepark, Washington
Yellowstone und danach ein mystischer Regenwald
Auf unserem weiteren Weg in den Norden besuchten wir Freunde in Idaho. Unsere Kinder nutzten das üppige Platzangebot und tobten die ganze Zeit in Haus und Garten herum.
Auf unserem Weg zum Yellowstone Nationalpark lagen noch einige interessante Stateparks, wie Craters of the Moon, wo wir einen Vulkan hinauf wanderten.
Wir sahen imposante Wasserfälle, und fuhren im Schnee über Bergpässe. Kurz vor Yellowstone dann eine ganz neue Erfahrung. Wir fuhren über ein Metallteil auf der Straße und es machte laut pffffffff. Ein Hinterreifen war platt. So waren wir gezwungen in dieser Nacht irgendwo mitten im „Nichts“ zu übernachten. Am nächsten Morgen fanden wir glücklicherweise schnell eine kleine Tankstelle, die den Reifen wechseln konnte. Für die Kinder war sogar das hochinteressant. Danach besuchten wir schneebedingt auf großen Umwegen, den ältesten Nationalpark der USA: Yellowstone! Ende April hatten wir den Park noch fast für uns alleine. Abgesehen von den vielen Tieren, die uns andauernd über den Weg liefen. Wir sahen Bisons, Kojoten, Rehe, viele Vögel, natürlich auch die Geysire, Schlammvulkane, Sinterterrassen und viele weitere Naturattraktionen. Auch hier trafen wir beim Wandern und auf dem Campingplatz auf nette, naturliebende Menschen und führten sehr interessante Gespräche.
Weiter gegen Norden erlebten wir ganz unerwartet das absolute Highlight unserer Reise: der Regenwald bei Rockport in Washington. So etwas hatten wir noch nie gesehen. Wir fuhren von der Hauptstraße ab in den kleinen Statepark und plötzlich war alles grün, aber richtig! Jeder Zentimeter in diesem Wald war GRÜN, und die Bäume gigantisch in ihren Ausmaßen. Wir fühlten uns wie in einem Märchenwald. Die einzige leichte Unannehmlichkeit war, es regnete in diesem Statepark im Durchschnitt 16 Stunden pro Tag, und die Statistik tat zum Zeitpunkt unseres Aufenthalts ihr bestes, um diesen Wert noch zu übertreffen.
Kalter Regenwald im Rockport State Park, Washington
Abstecher nach Kanada: Victoria und Vancouver Island
Langsam wurde es dann Zeit sich wieder Richtung Küste zu orientieren, wir sehnten uns nach dem Meer. In Viktoria auf Vancouver Island besuchten wir Freunde. Es tat richtig gut sich für eine Weile bekochen und Sehenswürdigkeiten zeigen zu lassen. Aber die Kinder vermissten nach wenigen Tagen die Ruhe und den Schlaf, den sie im Wohnmobil gewohnt waren. So eine Reiseroutine, ist sie erst mal gefunden, kann richtig entspannend sein! Wir erkundeten noch die Insel und gingen in Tofino auf Waltour, was mit so jungen Kindern nicht einfach war. Wir sahen zwar keine Wale aber Bären, die am Strand nach Krebsen suchten.
Jetzt führte uns der Weg entlang der Westküste der USA wieder Richtung San Francisco. In Oregon hatten wir an der Küste leider nur Regen, aber dafür ist die Gegend ja berühmt.
Esra und Noah am Neptun Beach in Oregon
Das bißchen Haushalt: Duschen und Wäschewaschen
Nach einer langen Zeit im Mobil und auf Campingplätzen sehnt man sich dann doch nach einer Dusche in einem warmen Haus. Wir machten unterwegs die unterschiedlichsten Duscherfahrungen, über die man sich hinterher amüsiert. In den USA gibt es leider sehr oft Klimaanlagen, die auch dann laufen, wenn es gar nicht warm ist. Brrr. Es ist sehr unangenehm in einer kleinen Duschkabine zu stehen, wenn die Klimaanlage von oben auf die nasse Haut bläst. Oftmals kam nur ein kleiner Wasserstrahl aus dem Duschkopf, und man hatte Mühe, die Seife auf der Haut wieder los zu werden. Aber die Duschen mit den Gummivorhängen waren die schlimmsten. Öffnete jemand die Tür des Gebäudes, drückte der Luftzug den nicht ganz hygienischen Vorhang auf ganzer Körperlänge auf die frischgewaschene Haut. Sehr angenehm! Steigern lässt sich der Spaß noch, indem man die Kinder mit zum Duschen nimmt. Eine besonders komische Situation ergab sich einmal als ich mit meiner eineinhalbjährigen Tochter Amy duschte, sie mit dem Handtuch Richtung Klo lief und es in die Schüssel stopfte, während ich noch splitternackt und nass in der engen Kabine stand. Im prüden Amerika stand Nachrennen außer Frage….
Große Campingplätze besuchten wir mindestens einmal pro Woche. Eine fünfköpfige Familie mit Kindern unter einem Meter produziert einen wahnsinnig großen Wäscheberg, wenn sie täglich in der Natur und an Stränden unterwegs ist. Damit die nasse Kleidung im engen Mobil nicht irgendwann anfing zu gammeln, suchten wir regelmäßig eine Waschgelegenheit auf. Aber auch bei dieser eher langweiligen aber notwendigen Tätigkeit trafen wir nette Menschen, führten gute Gespräche und lernten so interessantes über Land und Leute kennen.
Redwoodbäume und Farne in Nordkalifornien
Kinder sind von Natur aus neugierig
Wir erforschten die atemberaubenden Strände und Landschaften entlang der Küste und trafen unterwegs noch Freunde, die wir per Email kennen gelernt hatten. Im Norden von Kalifornien waren wir am meisten von den Redwood-Wäldern beeindruckt. Die riesigen Bäume werden uns für immer in Erinnerung bleiben. Für die Kinder war jeder noch so kleine Bach ein Erlebnis. Dort konnten wir fotografieren und die Kinder Steine werfen. Mein Sohn Esra befand sich damals im „Wieso-Weshalb-Warum-Alter“ und es erstaunte mich selbst, wie anregend seinen Fragen für mich waren: „Wer hat denn die Steine so schlecht hierher gelegt? (Weil er manchmal nicht weiter kam) Wie hat die Natur die Steine hingelegt? Warum geht der Wasserläufer nicht unter? Schläft er unter oder über Wasser? Wo kommt das Wasser her, und wie lange ist es schon da?“
Multnomah Falls in Oregon
Und immer zogen wir weiter, auch als alle Schuhe und Hosen schon nass waren, was auch bei ganz winzigen Bächen mit ganz wenig Wasser, und immerzu funktionierte.
Jean Liedloff und Gabi Reichert im Gespräch
Ganz entspannt verbrachten wir die letzte Woche der langen Reise bei Freunden in San Francisco. Erschöpft von den Erlebnisse waren wir glücklich damit, Filme im Fernsehen anzusehen, auf dem Sofa zu liegen und keine Besichtigungen mehr zu unternehmen.
Blick vom Mount Diabolo Richtung San Francisco in die Nachmittagssonne
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2018/02/esranoah3.jpg571860Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2018-02-16 21:18:132023-03-11 10:38:52Nordamerika – Roadtrip mit drei kleinen Kindern
Unsere reisefreudige Dackeldame Grindel führt Sie zu 19 majestätischen, landschaftsprägenden Leuchttürmen, die wir in 53 hochwertigen Aufnahmen präsentieren.
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Dackel-Leuchtturm-Tischaufsteller
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Den DIN A5 Tischaufsteller mit 58 Seiten gibt es für 15 Euro. Alle Interessenten außerhalb Deutschlands zahlen 17 Euro und melden sich bitte ausschließlich per Email bei uns. Versandkosten sind inklusive.
Ein dreibändiger Reiseführer? Herausgegeben von einer Ferienhausvermittlung? Kann das denn was Vernünftiges sein?
Erst war ich etwas misstrauisch, aber schnell merkte ich, das hier jemand mit Fach- und Ortskenntnissen und viel Herzblut am Werk war. „Mein Herz schlägt für Dänemark“ macht seinem Namen alle Ehre und das dreibändige Werk dürfte der ausführlichste Dänemark-Reiseführer in deutscher Sprache sein.
Kathrin von Maltzahn bereist seit über 40 Jahren dieses Land zwischen Nord- und Ostsee und kennt jede Ecke. Das schlägt sich auch in den Beschreibungen nieder, die, nach Regionen aufgeteilt, authentisch, persönlich und sehr informativ sind.
Welche Sehenswürdigkeiten bietet mir der Ort, welche Aktivitäten, wo kann ich wohnen, was gibt es Gutes zu Essen? All das ist angenehm lesbar und ausführlich beschrieben. Tipps erkennt man am roten Herzchen im Text, begleitet von Kurzhinweisen am Rand.
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Für jedes Kapitel gibt es einen QR-Code für Smartphone- und Tabletbesitzer, der auf die Seite von fejo.dk weiterleitet, auf der es noch weitaus mehr und ausführlichere Informationen zum jeweiligen Ort gibt.
Die drei Reiseführer erschöpfen sich nicht nur in Ortsbeschreibungen. Ganze Abschnitte widmet Kathrin Schwerpunktartikeln, wie Urlaub mit Hund, mit Familie, mit Teenagern, Essen und Einkaufen, Badesicherheit, mit der Fähre nach Dänemark, Mikrobrauereien, Smørrebrød, weiterführende Links und vieles mehr.
So gut mir die drei Reiseführer auch gefallen, zwei Dinge hätte ich mir noch gewünscht: ein ausführlicher Stichwortindex mit all den herzchen-markierten Tipps, und etwas detailreichere Kartenabbildungen. Wobei das mit den Karten meist über das Smartphone abgedeckt ist.
Mein Tipp: Ein Muss für jeden Dänemark-Fan! Nicht nur Dänemark-Neulinge finden hier wichtige Informationen, auch alte Hasen können hier noch viel entdecken.
Wir waren schon oft in Dänemark. Meist als Zwischenstopp auf der Reise nach Schweden oder Norwegen. Einmal konnten wir die eisige Küstenlandschaft in Jütland erleben. Uns gefällt ja vor allem die wunderschöne Ostseeinsel Bornholm.
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2017/07/GAL3848.jpg573860Gunterhttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGunter2017-06-10 16:00:472018-09-29 15:39:04Mein Herz schlägt für Dänemark – von Kathrin von Maltzahn
Den Blog „sechspaarschuhe.de“ verfolge ich schon eine ganze Weile mit großem Interesse. Vor allem, weil ich die Filme, die die Videografin Maria zusammenschneidet so super schön finde. Traumhafte Natur, glückliche spielende Kinder, und die Musik von Thor – das passt einfach gut zusammen.
Jetzt wollen die beiden zusammen mit Sandy und Benny, einer anderen weltreisenden Familie, einen Film machen. Ich habe Thor kurz interviewt und als Audiodate hochgeladen. Viel Spaß beim Anhören und schau Dir auch den kurzen Film über das Projekt an.
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.png00Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2016-12-22 00:05:092016-12-22 00:17:52Interview: Maria und Thor reisen mit ihren vier Kindern um die Welt
Vor knapp zwei Jahren empfand Dackel Grindel, dass es eine gute Idee wäre, bei uns einzuziehen. Mit ihrem umwerfenden Charme und dem unwiderstehlichen Dackelblick hatte sie auch uns davon in Rekordzeit überzeugt Sie begleitet uns seither auf all unseren Leuchtturmtouren. Unseren treuen Blogbesuchern brauche ich das nicht mehr erzählen. Darum mache ich es kurz: Wenn ein kleiner Hund so lang und süß aussieht, wie unsere Grindel, muss er einfach als Fotomodell herhalten.
Dackel Fotos mal anders
Wie bei all unseren Fotomotiven suchen wir unsere ganz eigene Perspektive. Ich muss also zum Fotografieren auf die Knie und manchmal auch auf den Bauch. Auf Augenhöhe mit unserem Dackel sozusagen. Diesen wuseligen, gut gelaunten kleinenHund lichte ich am liebsten zusammen mit meinen Lieblingsmotiven, den Leuchttürmen ab. Die beiden geben einen ziemlich heftigen Kontrast ab. Der Dackel lang und flach, dunkel und wuselig, der Leuchtturm hoch aufragend, hell und unverrückbar feststehend. Geduld ist gefragt bei diesem Projekt, und wir brauchen zahlreiche Leckereien, um die Kooperationsbereitschaft von Grindel zu gewinnen. Grindel hat den Dreh schon raus: sobald sie einen Leuchtturm und mich mit der Kamera in Bodennähe sieht, fordert sie mit Nachdruck Leckerlis. Da krieche ich also auf Knien und Ellenbogen durch den feuchten Sand, um auf Augenhöhe mit meinem Dackel zu sein. Gunter und Amy versuchen gleichzeitig, Grindel gut in Pose zu bugsieren. Passanten bleiben stehen und amüsieren sich über dieses Schauspiel. Was tut man nicht alles für ein ansprechendes Foto? Jetzt nach etlichen Leuchttürmen in Schweden, Holland, Deutschland und Frankreich sind wir ein eingespieltes Team.
Dackel Fotos – Aufnahmetechnik
Zum Schluss noch eine Anmerkung zur Aufnahmetechnik: Ein Blitz ist essentiell, ohne gesonderte Aufhellung hat Grindels dunkles Fell fast keine Zeichnung. Mit dem Fell tut sich auch der Autofokus schwer, oft stelle ich deshalb manuell scharf und blende stark ab. Das Weitwinkelzoom ist mein Objektiv der Wahl damit unser Dackel groß raus kommt und nicht von der Präsenz der Leuchttürme erdrückt wird..
Klick aufs Foto für die Bildbeschreibung!
Dackel Grindel vor dem Leuchtturm von Texel
In Schweden roch es nach Wald und See, Karlstad
Nach einem langen Strandspaziergang setzt Grindel sich auch mal gern in die Heide, Sandhammaren, Schweden
Grindel im Winter auf Sylt
Dackel Grindel beim Hoburg Leuchtturm, Gotland, Schweden
Auf der Mauer … Dackel Grindel bei Petit Minou
Ganz flach kommt ein Dackel geschlichen, När, Gotland
Am Strand von Rattray in Schottland kamen wir auf die Idee zu den Leuchtturmfotos.
Eigentlich war das Otto-Leuchtturm-Gelände für Hunde verboten. Das Schild war aber verdeckt und keiner schien sich drum zu scheren.
Hier mal zum Vergleich – einmal ein Leuchtturm ohne Dackel und einmal mit.
Ich finde, jeder Leuchtturm sollte seinen Dackel haben!
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2016/11/MG_8697.jpg573860Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2016-11-13 22:38:152022-03-16 19:40:49Lang und flach trifft schmal und hoch: Ein Dackel reist zu den Leuchttürmen
Als unsere Kinder klein waren suchte ich immer Kinderbücher mit Fotos. Es gab keine. Na, nicht ganz, der Bestseller „Mein Esel Benjamin“ fand meine Begeisterung. Jetzt bekamen wir zwei Kinderbücher zur Rezension zugeschickt. Ein solches Buch hätte ich für unsere Kids damals gern gekauft, als wir in zum Beispiel mit den kleinen Kids in Kanada unterwegs waren.
Biotologe Yann
Yann ist ein aufgeweckter, neugieriger Junge, der ein Jahr lang mit seinen Eltern, beide Klimatologen, um die Welt gereist ist. Dabei erlebt er die verschiedensten Abenteuer und kommt mit der Flora und Fauna der jeweiligen Region in Kontakt.
Jeder der 12 Bildbände ist einem natürlichen Lebensraum gewidmet, der vom Klimawandel bedroht ist.
Die Geschichten kommen locker flockig und nicht belehrend rüber, auch wenn sie viel Information beinhalten. Sie tragen fantastische Elemente, wenn Yann etwa mit Tieren spricht oder einer Waldfee begegnet. Das ist aber kein Nachteil, Kinder mögen das.
Illustriert werden die Bände von Fotografien, die Yanns älterer Bruder gemacht hat. Genaugenommen finden sich die Texte in den Bildern integriert. Wir finden es besonders gut, dass die Bücher mit Fotos illustriert sind. Die Kinder können sich so gut mit Yann identifizieren.
Als Ergänzung steht am Ende jedes Bandes ein Glossar, in dem die jeweilige Region ausführlich beschrieben wird, und mit welchen Problemen die Natur dort zu kämpfen hat.
Wir haben zwei der 12 Bände hier:
2. Abenteuer in Kanada, Biotologe Yann spricht mit dem Wolf
Hier begibt sich Yann auf eine Odyssee in die kalten Regenwälder der kanadischen Westküste, bekommt Hilfe von einer Waldfee und redet mit einem weißen Wolf. Die Bilder folgen eng der Handlung und ergänzen sich so gut.
Etwas zu kritisieren gäbe es nur von unserem Standpunkt als Fotografen: ein paar Fotos zeigen technischen und gestalterische Unzulänglichkeiten, an denen sich die Zielgruppe der Vorschulkinder aber wenig stören dürfte.
12. Abenteuer in Brandenburg, Biotologe Yann baut mit dem Biber
Yann ist im abschließenden Band zurück von der Weltreise und erforscht jetzt seine Heimat, das Naturschutzgebiet Uckermark. In der Geschichte baut er zusammen mit einem Biber einen Staudamm, um einer Kranichfamilie zu helfen, die im austrocknenden Moor brütet. Die Handlung baut auch hier geschickt aufeinander auf. An den Fotografien dieses Bandes haben wir gar nichts auszusetzen, die sind fantastisch.
Fazit:
Yanns Abenteuer sind eine echte Bereicherung für die Fantasie und Erlebniswelt von 4- bis 6-jährigen oder auch älteren Kindern. Die Fotogeschichten sind interessant geschrieben und illustriert. Die Glossare liefern anfangs umfangreiches Hintergrundwissen für die Eltern, falls was genauer erklärt werden muss. Sind die Kids dann älter, ist es auch für sie informativer Lesestoff.
Das wäre was für Deine Kinder? Wir verlosen die beiden Bücher unter den Kommentatoren. Schreib uns, warum das was für Euch wäre!
Unsere erste Tour mit einem Hausboot war eine Überraschung für mich. Ich dachte mir schon, dass diese Reiseart etwas für uns ist, dass es aber soviel Spaß macht, das hatte ich nicht erwartet. Schon unterwegs h
abe ich Kontakt mit Bootbesitzern geknüpft und sie ausgefragt: Warum macht ihr das? Wie teuer ist es? Welches Boot? Wo kommt man damit überall hin?
Wollte ich nicht schon IMMER auf einem Boot wohnen? Eigentlich schon. Gunter war immer dagegen, weil er schon beim Gedanke an eine Bootstour seekrank wird. Auf der Havel allerdings war alles gut. Wir fühlten uns wohl – die Langsamkeit ließ uns innerlich locker lassen.
Vielleicht ist bei uns einfach die Zeit gekommen, etwas Neues zu machen?
Esra hingegen meckerte: „Zu langsam. Mit dem Fahrrad wäre ich schon viel weiter gekommen und da bin ich auch in der Natur“. Tönte es neben mir während ich gerade versuche, die Ruhe in mich aufzunehmen. Noah sah man an, dass es ihm gefiel. Er mag Bäume und Wasser und ihm macht die Langsamkeit nichts aus. Von ihm hört man wenig, er genießt in aller Ruhe die Ruhe um uns herum. Amy nutzte die Einsamkeit auf dem Wasser, sie versank in ihre Bücherwelt. Auf dem Boot liest es sich während der Fahrt besser als im Mobil, wo es zu laut brummt und zu viel wackelt. Gegen Ende der Reise war Esra übrigens auch vom Hausboot überzeugt!
Amy auf dem Hausboot – wir haben gerade angelegt
Falls Ihr auch schon immer mal eine Hausboot-Tour machen wolltet, es aber noch nicht in die Tat umgesetzt habt, habe ich Euch 10 Gründe für eine solche Unternehmung zusammengetragen:
1 – Eine Hausboottour ist langsam und daher entspannend
Im Gegensatz zum Straßenverkehr geht es auf dem Wasser sehr gemächlich zu. Langsam gleitet das eckige Hausboot im Fußgängertempo über die spiegelnde Wasseroberfläche der Havel. Wir fühlen uns nicht gehetzt, sondern ausgebremst, entschleunigt. Anfangs irritiert es ein wenig und am liebsten würden wir anschieben. Wir gewöhnen uns jedoch schnell an die neue Reisegeschwindigkeit und lernen, dass das der wahre Genuß ist. Da uns den ganzen Tag frische, gegen Ende September auch frische Luft um die Nase weht, sind wir abends, obwohl wir uns nicht wirklich viel bewegt haben, rechtschaffen müde und fallen schon um 22:00 Uhr ins Bett.
Esra genießt die Naturlandschaft der Havel
2 – Wir befinden uns immer direkt am und auf dem Wasser
Wenn wir mit dem Wohnmobil unterwegs sind suchen wir auch immer die Nähe zum Wasser. Sei es ein Fluß, ein See, ein Fjord oder das Meer – wir wollen immer möglichst nahe am Wasser sein. Mit einem Hausboot gelingt das zu jeder Zeit. Wunderbar!
3 – Ein Hausboot bietet fast soviel Platz wie eine Ferienwohnung – es ist super gemütlich
Während wir im Wohnmobil, zumindest auf langen Reisen, das geringe Platzangebot als großen Nachteil empfinden, kann ein Hausboot richtig guten Komfort bieten. Es gibt natürlich auch wesentlich kleinere Boote, als das, welches wir hatten. Diese lassen sich dafür auch einfacher steuern. Wir genossen jedenfalls den Luxus!
Mit dem Hausboot mitten in der Natur
4 – Der Weg ist das Ziel
Das Reisen war so angenehm und trotz der Langsamkeit interessant, so dass wir nicht unbedingt das Bedürfniss hatten direkt an Land zu hüpfen, nachdem wir angelegt hatten. Nein, wir ruhten, saßen beisammen, schauten aufs Wasser, redeten und waren ausnahmsweise früh im Bett und schliefen den Schlaf der Gerechten. Wir fuhren nicht irgendwo hin um irgendetwas zu machen, wir machten es, indem wir fuhren.
5 – Teamwork stärkt die Familie
So ein Hausboot fährt sich nicht allein. Laut Vertrag müssen mindestens 2 Leute an Bord sein. Wir waren fünf-ein-halb (unser Dackel Grindel mit eingerechnet!). Kam eine Schleuse in Sichtweite, rief Gunter mit norddeutschen Akzent: „An die Leinen, Männer!“ Esra schnappte sich vorne eine Leine, Noah lief die fast 15 Meter nach hinten und stand mit der Leine in der Hand bereit. Wir wurden ein gutes Team, spätestens nach der dritten Schleuse wußte jeder, wohin und was tun war. Das machte Spaß, war aber auch aufregend, denn wir wollten das große Hausboot ja möglichst sicher durch alle Engpässe manövrieren. Das Teamwork war gut für die Familie!
Lichtdurchflutet – wie gut, dass sich das Hausboot nicht fürs Surfen im Internet eignet! Auch, wenn ich das auf dem Foto gerade versuche.
6 – Die Nähe zur Natur
Straßenverkehr ist nicht nur hektisch und anstrengend, meisten sieht man auf den Autobahnen auch kaum etwas von der Natur. Natürlich gibt es landschaftlich schöne Strecken, die sich auch für interessante Roadtrips eignen, doch so nah an der Natur wie auf einem HAUSboot kann man mit einem Auto nicht sein. Selbst mit einem Cabriolet nicht. Das Hausboot hatte den Vorteil, dass wir vorne nur wenige Zentimeter über der Wasseroberfläche stehen oder sitzen konnten. In der freien Natur. Der Fahrtwind war nicht der Rede wert, die frische und vor allem saubere Luft jedoch schon! Aufgrund der geringen Geschwindigkeit konnten wir bequem Eisvögel, Reiher, Adler, Bisamratten und ähnliches beobachten, die Tiere fühlten sich auch nicht von uns belästigt. Wir sahen Bäume, die so nah am Fluß ganz anders aussahen, als in den Wäldern. Die Landschaft glitt an uns vorüber, fast wie im Film.
Wir sahen auf der Tour sehr viele Reiher
Bäume am Ufer neigen sich über die Havel
7 – Man kann sich während der Fahrt in Ruhe mit der ganzen Familie unterhalten
Das das Boot wirklich leise fährt (das Tuckern der beiden Dieselmotoren ist unauffällig), ist es möglich, sich auch während der Fahrt normal zu unterhalten. Im Wohnmobil ist das oft schwierig, vor allem auf den langen Autobahnfahrten. Da unterhalten sich Gunter und ich miteinander vorne im Fahrerhaus, und die Kids sitzen hinten und reden untereinander.
8 – Fotografieren während der Fahrt
Ich schoss die meisten Fotos dieses Trips während der Fahrt. Es lohnt sich, sehr früh loszufahren, denn frühmorgens ist an den Schleusen nichts los und die Flußlandschaft ist am fotogensten. Nebel hängt über dem Wasser, die Sonne taucht See oder Fluß in ein warmes Licht, nur Fischer und Angler sind unterwegs. Es ist einfach traumhaft schön!
Nebel über dem Stolpsee
Morgens um sieben: Blick zurück, kurz nach dem Ablegen
Sonnenaufgang, der Dunst steigt aus den Wäldern auf
9 – Im Prinzip kann man ganz Europa bereisen
Es dauert zwar länger, aber es ist möglich im Hausboot ganz Europa auf Flüssen und Kanälen zu bereisen. Wenn man ein seetüchtiges Boot auswählt, erweitert sich der Radius nochmal um die Küstengewässer!
10 – Etwas Neues lernen
Autofahren und Radfahren kann jeder, Bootfahren ist erstmal eine Herausforderung. Wir haben eine ungefähr vierstündige Einführung ins Hausbootfahren bekommen. Wir lernten neue Verkehrschilder und Zeichen kennen, wie wir ein Hausboot fahren und lenken müssen, wie man Knoten macht, um das Boot zu sichern, einiges über die Bordtechnik und anderes mehr. Klar, das war auch anstrengend. Es tat uns jedenfalls gut, etwas Neues zu lernen. Nach der einen Woche waren wir so gut eingespielt, dass wir gerne noch länger über die Havel und die Seen getuckert wären.
Sonnenuntergang bei Regenwetter ist uns egal! Oder sogar extra fotogen…
Übernachtungsplatz Burgwall – die Übernachtung war kostenlos, wenn man im Restaurant einkehrt!
Ich schaue mir den Sonnenuntergang am Röddelinsee vom Hausboot aus an!
ein klitzekleiner Vertreter der Hausbootfraktion, zurück zu den Wurzeln Huckleberry Finns
Früh morgens schon unterwegs auf der Havel
Sonnenschein und morgendliche Ruhe auf der Havel
Unser Hausboot – Loftboot – wartet vor einer Schleuse
Im Hafen Hindenburg am Röddelinsee im schönsten Abendlicht
Bewegte Bilder zur Hausboot-Tour auf der Havel. Wir verbinden in dem kurzen Youtube-Video kurze Filmsequenzen mit Zeitrafferaufnahmen. Morgens um sieben ist die Welt noch in Ordnung, gell?
Unterwegs sah ich diese BunBo – Bungalowboote – und fand die ziemlich interessant, weil sie wendiger waren. Inka schrieb in ihrem Blog: Mein Sommermärchen: Mit dem BunBo auf Hausboot-Tour durch Brandenburg. Da findet ihr alle wichtigen praktischen Informationen zu einer Hausboottour.
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2015/10/MG_7639.jpg533800Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2015-10-16 00:25:302020-02-29 16:33:2610 Gründe für einen Hausboot Urlaub
Wir testeten die niederländische Insel Texel auf ihre Hundefreundlichkeit und waren begeistert.
Die Rudelwanderungen mit Jos Oosting sind unbedingt empfehlenswert. Amy wagte einen Tandemfallschirmsprung aus 3000m Höhe, wir besichtigten den Leuchtturm der Insel und fotografierten im Ecomare Seehunde.
Ein Dackel auf Texel – ja, das ist nicht Grindel!
Reiseberichte von der niederländischen Insel Texel
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2015/11/MG_9260.jpg573860Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2015-11-12 16:27:512021-12-20 12:41:15Die Insel Texel mit Hund