Zur Zeit gibt es keine Live Reiseberichte. Wir sind noch daheim, die Ursache ist bekannt. Aber unser Wohnmobil ist endlich wieder angemeldet. Im Beginn der Corona-Zeiten war es tatsächlich nicht möglich, Fahrzeuge anzumelden, weil die Zulassungsstelle zugelassen wurde! Zur Zeit werden Online Termine mit Wartezeiten vergeben, und jetzt haben wir es geschafft. Das Mobil ist versichert und angemeldet und wir dürfen wieder auf Achse. Aber haben wir auch Lust dazu? In dieser seltsamen Zeit? Ausgerechnet kurz vor den Sommerferien? Hier in Bubenheim ist es wie immer im Sommer, sehr laut. Wir tun uns hier schwer, uns aufs Schreiben zu konzentriern, sehnen uns nach dem Meer und vor allem nach Ruhe und frischer Luft.
Also werden wir probeweise auf kurze Touren in unserer Region aufbrechen. Vielleicht schaffen wir es sogar bis in die Niederlande. Ich merke extrem, wie mir das Fotografieren fehlt. Letztens fotografierten wir Hühner für einen Flyer, und ich war plötzlich wieder im Flow und hatte richtig Spaß.
neugieriger Hahn
Hahn und Hühner
Hahn
unterschiedlich große Eier
Hier gehts ins sichere „Wohnmobil“
Hallo Huhn, was gibt’s?
Neue Bildgalerien
Im Blog gibt es zahlreiche neue und umfangreiche Galerien. Wir kommen endlich einmal dazu, die Flut an Fotos in aller Ruhe zu sichten, entwickeln und sortieren. Für ein wenig Reisefeeling kannst du dich durch die Galerien klicken!
Der Bretagne widmeten wir uns im Jahr 2019 auf zwei monatelangen Reisen intensiv. In dieser Bretagne Galerie haben wir die Fotos nach Regionen sortiert präsentiert. Eignet sich also ideal zur Reiseplanung:
Wir werden öfters gefragt, ob unsere Fotos als Leinwand zu kaufen sind. Hier in Bubenheim haben wir eine kleine Galerie im Keller eingerichtet. Dort hängen zahlreiche Leinwandfotos an den Wänden. Doch das Versenden der Leinwände ist aufwendig und teuer. Also haben wir jetzt einen Bildershop eingerichtet. Dort gibt es nicht nur Leinwände sondern auch Fotoabzüge, Drucke auf Fineart, Acrylglas, Aludibond und Puzzles. Hast du Interesse an einem Foto, welches noch nicht im Shop gelistet ist? Schreib uns an, und wir laden es dann dort hoch.
Klick auf „Kaufen“ um die Bildergalerien im Shop anzusehen.
In der langen reisefreien Zeit wurde mir richtig bewusst, wieviele Fotos bei uns noch auf dem Festplatten schlummern. Das ist sehr schade! Denn wir haben jedes einzelne Foto mit viel Liebe aufgenommen. Ich gebe es zu: das fotografieren in der Natur macht mir viel mehr Spaß als die Arbeit am Computer. ABER: wenn ich es schaffe, die Fotos einer Reise zu sortieren, die RAW Daten der Bildauswahlen liebevoll zu entwickeln, Galerien zusammenzustellen und Bücher zu gestalten – dann fühlt sich das einfach super gut an. Wir bringen zur Zeit Projekte endlich zu Ende.
Geht es dir genauso wie uns?
Du hast noch einige unvollendete Projekte daheim liegen und willst weiterkommen?
Du willst deine Fotos analysieren, damit du auf der nächsten Tour noch besser wirst?
Du willst fotografisch wachsen?
Dann ist unser individuelles Fotocoaching genau für dich gemacht! Schreib uns an! Noch haben wir Zeit! EMail
Wie unser individuelle Coaching abläuft steht hier geschrieben.
In diesem Teil unseres umfassenden Reisefotografie Tutorials zeigen wir dir, wie du Brennweiten kreativ einsetzt und welche Menüeinstellungen sinnvoll sind, um bestmögliche Bildqualität aus deiner Kamera herauszuholen.
1. Der kreative Einsatz der Brennweiten
Weitwinkelobjektive sind nicht nur dazu gedacht, soviel wie möglich aufs Bild zu bringen, und ein Tele ist nicht nur ein bequemes Instrument für Lauffaule.
Weitwinkelbrennweiten vergrößern den Vordergrund überproportional, der Hintergrund wird relativ klein abgebildet. Er rückt in weite Ferne. Vorder- und Hintergrund werden mit dem Weitwinkelobjektiv weit auseinandergezogen.
Teleobjektive haben einen sehr engen Blickwinkel. Sie betonen den Hintergrund und holen ihn näher heran. Vorder- und Hintergrund rücken im Bild dicht zusammen. Damit werden auch die Größenproportionen wahrheitsnäher abgebildet.
Kreuz von Kapelludden auf Öland. Nah am Kreuz stehend, mit 18 mm Weitwinkel augenommen wirken die Fischerhütten relativ klein.
Kreuz von Kapelludden auf Öland. Gehe ich etwas weiter weg und benutze ein leichtes 55 mm Tele, erscheinen die Hütten in Relation zum Kreuz viel größer.
Das eröffnet unzählige Möglichkeiten für das Spiel mit der Perspektive:
Hast du dich nicht schon darüber geärgert, dass die mächtigen Berge auf dem Gruppenbild mickrig aussehen und ganz und gar nicht imposant wirken?
Der Fotograf hat wahrscheinlich dicht vor der Gruppe gestanden, wollte gleichzeitig viel aufs Bild bekommen und hat darum eine Weitwinkelbrennweite eingesetzt.
Wäre er hundert Meter zurück gegangen, und hätte ein Tele benutzt, wären die Größenverhältnisse ausgeglichener.. Die Berge im Bild wären jetzt keine kleinen Steinhaufen, sondern würden mächtig und imposant über den Leuten thronen.
Ein Beispiel für Vordergrundbetonung haben wir auf den Shetland-Inseln bei den Ponys eingesetzt. Die weichen samtigen Schnauzen haben uns dermaßen fasziniert, dass wir sie unbedingt prominent ins Bild setzen wollten. Wir haben dafür unsere stärkste Weitwinkelbrennweite eingesetzt, den Ponys die Kamera direkt vor die Schnauze gehalten, und dann eine ganze Bildserie geschossen. Auf den Bildern dominiert die Pony-Schnauze das Bild total, und lädt geradezu zum Anfassen ein. Alles andere drumherum, wie Weide, Zäune und Wolken, ist nur Beiwerk.
Das Shetland Pony wurde mit 11mm Weitwinkel bei blende f/8 und mit Aufhellblitz fotografiert.
Über den kreativen Einsatz von Brennweiten ist schon so viel geschrieben worden. Wir wollen nicht alles nochmal wiederkäuen, sondern dich an dieser Stelle ermuntern, intensiv damit herum zu experimentieren. Das ist mehr wert als tausend Bücher zu lesen.
Das gemäßigte Tele bringt den aufziehenden Schneesturm groß ins Bild.
Das gleiche Motiv, nur mit Weitwinkel aufgenommen. Die Sturmwolke ist von blauem Himmel umgeben und wirkt kleiner, nicht mehr so bedrohlich.
2. Wichtige Kamera-Grundeinstellungen
In diesem Abschnitt tauchen wir in die Tiefen des Kameramenüs ab. Neben Zeit, Blende und ISO, die für die Belichtung zuständig sind, gibt es noch andere Basis-Einstellungen, die Einfluss auf die Qualität der Aufnahme haben. Zum Glück musst du die meisten davon nur ein einziges Mal korrekt einstellen.
2.1 Das Dateiformat
Hier hast du die Wahl zwischen RAW- und JPG-Format. RAW-Dateien fallen gegen JPGs hinsichtlich Brillanz und Farbe auf den ersten Blick deutlich ab. Das liegt daran, dass die JPG-Bilder automatisch in der Kamera verarbeitet und optimiert werden, während du deine RAW-Bilder später selbst am Computer bearbeitest.
Eine RAW-Datei kannst du dir wie einen Stapel verschiedener Bildversionen vorstellen. Im RAW-Format stecken viel mehr Daten drin, als du auf den ersten Blick siehst.
Selbst krass fehlbelichtete und farbstichige Bilder lassen sich aus einer RAW-Datei noch rekonstruieren. Wegen des hohen Informationsgehaltes sind RAW-Dateien um ein Vielfaches größer als JPGs. Und für die Bearbeitung am Computer benötigst du einen RAW-Konverter. Diese Bildoptimierung wird, angelehnt an die klassische Dunkelkammerarbeit, Entwicklung genannt. Entsprechende Programme liegen meist den Kameras bei, oder du kaufst dir die Software von Adobe Lightroom, Capture One oder DxO Optics.
Ein Tipp: Wenn du deine Bilder normalerweise als JPG speicherst, weil du mit RAW-Dateien wenig anzufangen weisst, oder du nicht nachbearbeiten willst, beachte bitte folgendes:
Bei interessanten Motiven, oder schwierigen Lichtverhältnissen, welche das JPG-Format wahrscheinlich überfordern, stell in deinem Kameramenü die Bildspeicher-Option so ein, dass JPG- und RAW-Format parallel gespeichert werden. Die RAW-Datei hast du dann als Edelreserve in der Hinterhand und du kannst dich bei Bedarf an der RAW-Entwicklung versuchen.
2.2 Der Bildstil
Mit dem Bildstil bestimmt ihr die allgemeine Bildwirkung. Soll es bunt und grell wirken, oder doch eher luftig und sanft?
Kontrast, Farbsättigung, Farbton und Schärfe sind in Voreinstellungen festgelegt. Bei »Neutral« und »Natürlich« sind die Farben verhalten, bei »Landschaft« sind sie kräftig bunt. Der »Porträt«-Stil bewirkt gedämpfte Farben und einen weichen Eindruck durch verhaltenes Schärfen.
Wir benutzen meist die Bildstile »Landschaft« und »Neutral«.
Bildstil: Landschaft. Bunte kräftige Farben direkt aus der Kamera.
Bildstil: Neutral. Dezente Farbgebung, passt mehr für Portraits. Dieses Bild ist ebenfalls ohne Nachbearbeitung.
Andere Bildstile wie »Sepia« oder »Monochrom« sind absolut unnütz. Mit denen wird die komplette Farbinformation aus der Aufnahme entfernt, und lässt sich nicht mehr zurückholen, außer du benutzt das RAW-Format. Diese Effekte kannst du ausgiebig am Computer auf tausend verschiedene Arten mit der Bildbearbeitungssoftware ausprobieren.
Bildstil: Monochrom. Damit kannst du wenig anfangen. Ein Farbbild bietet in Verbindung mit einem Schwarz-Weiß-Konverter tausend Mal mehr Möglichkeiten der Kontraststeuerung.
2.3 Der Weißabgleich
Der Weißabgleich sorgt dafür, dass Weiß auch im Bild weiß bleibt, und nicht gelblich oder lila wird. Wir nutzen den automatischen und den benutzerdefinierten Weißabgleich. Der automatische Weißabgleich bringt fast immer akzeptable Ergebnisse. Und da wir im RAW-Format fotografieren, ist ein falscher Weißabgleich nicht tragisch, wir können ja bei der Entwicklung die Farbtemperatur auf beliebige Werte nachregeln.
Den benutzerdefinierten Weißabgleich stellen wir bei farbkritischen Motiven ein, wenn die Farbtemperatur exakt stimmen muss. Dafür benötigst du eine postkartengroße Neutralgraukarte, zur Not geht auch ein weißes DIN A4-Blatt. Das wird für die Referenzmessung vor Ort abfotografiert. Zusätzlich muss dieses Bild im Kameramenü als Referenzaufnahme ausgewählt werden. Erst dann nimmt die Kamera die nachfolgenden Bilder farbrichtig auf.
Merke: Weißabgleich und Bildstil lassen sich bei RAW-Dateien jederzeit nachträglich ändern!
2.4 Der Autofokus – die beiden Grundeinstellungen
Wir setzen bei der Mehrzahl unserer Aufnahmen den One-Shot-Autofokus, kombiniert mit manueller Messfeld-Wahl ein. Die Entfernungseinstellung speichern wir über den halb durchgedrückten Auslöser. Das die sicherste Methode für das bewusste Platzieren der Schärfe auf einen bestimmten Punkt, wenn auch nicht die allerschnellste.
Für bewegte Motive und Actionaufnahmen schalten wir auf den kontinuierlichen Autofokus um.
Den kombinieren wir mit automatischer Messfeldauswahl und Bewegungsverfolgung. Das ist die schnelle Methode für dynamische Motive, wenn auch nicht die sicherste.
ACHTUNG: Nicht alle Kameramodelle und Objektive sind entsprechend leistungsfähig für eine Bewegungsverfolgung, auch wenn alle diese Option zulassen.
Tipp: Teste den kontinuierlichen Autofokus deiner Kamera gründlich, bevor du auf eine längere Reise gehst. Damit kriegst du ein Gefühl dafür, was du deiner Ausrüstung zutrauen kannst.
Die »intelligenten« Autofokus-Vollautomatiken mit kombinierter Gesichts-, Bewegungs-, Offene-Augen- und Lächeln-Erkennung sind in der Theorie ideal, in der Praxis kommt es aber immer wieder zu Fehlfokussierungen. Die Automatik mag plötzlich den verästelten Wald im Hintergrund lieber als die davorstehenden Personen, und daheim stellst du dann entsetzt fest, dass der einmalige Schnappschuss unscharf ist.
Wir haben zum Beispiel festgestellt, dass die Gesichtserkennung im Nahbereich gut funktioniert. Sobald aber die Person weiter entfernt steht, legt die Automatik die Schärfe oft auf den Hintergrund, obwohl der Schärfeindikator eindeutig auf dem Gesichtsbereich liegt.
2.5. Sonstige Einstellungen
Es gibt noch weit mehr Einstellmöglichkeiten im Kameramenü und in den sogenannten Custom-Einstellungen. Diese sind in erster Linie dazu da, die Kamera möglichst gut an deine Bedürfnisse und deine Arbeitsweise anzupassen.
Arbeite dich an einem ruhigen Abend durch die verschiedenen Einstellebenen des Kameramenüs, nimm das Kamerahandbuch zum Nachschlagen und probiere die unterschiedlichen Einstellungen durch.
Bei Menüpunkten, wie Tonwert- oder Farboptimierung, solltest du vor und nach dem Verstellen ein paar Testbilder schießen. Vergleiche die Testdateien miteinander. Neben der Farbabstimmung und dem Kontrasteindruck richte dein Augenmerk (bei 100%iger Darstellung) auf Detailwiedergabe, Rauschverhalten und auf die Hell-Dunkel-Kantenübergänge.
3. Überflüssige Menü-Einstellungen
3.1 Das Digitalzoom
Diese Funktion bringt absolut keinen Qualitätsgewinn! Sie schneidet nur den Randbereich des Bildes rundherum ab, die Bildmitte wird vergrößert. Damit simuliert die Kamera einen engeren Bildwinkel, und täuscht eine Teleaufnahme vor. Mit dem Digitalzoom gemachte Bilder haben entsprechend geringere Auflösung. Diese Art des Beschneidens kannst du effektiver am PC durchführen. Hier kannst du nicht nur die Bildgröße, sondern auch die Position des Ausschnitts frei wählen.
3.2 Farbfilter, Effektfilter, Sepia-Modus, Schwarzweiß-Modus und andere Bildverfremdungen
Ob Bildstil, Effektfilter oder Motivprogramm, dieses Bündel an Bildwerkzeugen ist unnütze Spielerei. Als Resultat hast du ein Bild, welches mit einem einzigen, nicht mehr rückgängig zu machenden Effekt verschandelt ist.
Fotografiere einfach ein farbiges und unverfälschtes Bild. Am PC kannst du deinem Spieltrieb dann freien Lauf lassen. Da kannst du hunderte von Effekten anwenden und alle gelungenen Varianten speichern. Speziell die Schwarz-Weiß-Konvertierung kannst du am PC viel besser und genauer durchführen.
3.3 Rauschunterdrückung bei hohen ISO
Bildrauschen automatisch entfernen, das hört sich verlockend an: du schaltest die Rauschunterdrückung ein, und hast im Handumdrehen ein glattes, sauberes Bild.
Die Sache hat leider einen Haken: Diese Funktion beseitigt zwar effektiv die Körnigkeit im Bild, aber gleichzeitig auch die feinen Strukturen. Haare, Wiesengras, Äste oder Laub mutieren zu unschönen matschigen Farbflecken. Da ist mir ehrlich gesagt ein bisschen Rauschen lieber. Das kann ich bei der Bildbearbeitung gezielt und fein gesteuert vermindern, und gleichzeitig auf die Bilddetails Rücksicht nehmen.
3.4 Datumseinblendung und Bilderrahmen
Die Unsitte der Datumseinblendung ist völlig veraltet und hat auch bei Dokumentaraufnahmen keine Beweiskraft mehr. Das digitale Bild enthält sowieso in den Metadaten die Werte für Zeit, Datum, zusätzlich noch viele Kamera- und Belichtungseinstellungen. Wenn du diese Daten wirklich in dein Bild hineinkopieren willst, kannst du das nachträglich ohne viel Aufwand mit deiner Bildbearbeitungssoftware bewerkstelligen. In jeder beliebigen Größe, Farbe und Position.
Die Bilderrahmenfunktion findet sich meist in Kompaktkameramodellen für den Gelegenheitsknipser, und als App in Smartphones und Tablets. Das ist ganz lustig, wenn ihr mal schnell liebe Grüße über Facebook schicken wollt, nur mit so einem eingerahmten Bild kannst du sonst nicht viel mehr anfangen.
Nochmal unser Papageitaucher. Wenn schon Rahmen, dann mit der Bildbearbeitung an einer Kopie des Originals.
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2016/04/06_MG_0160_900.jpg600900Gunterhttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGunter2016-04-17 09:21:522023-03-23 21:40:11Reisefotografie – kreativer Einfluß der Brennweite auf die Bildgestaltung
Wir waren schon immer viel mit unseren Kindern unterwegs. Vor der Schule bereisten wir die USA, Kanada und Neuseeland. Das tat dem Familienzusammenhalt gut, wochenlang auf engem Raum im Reisemobil zu wohnen und die Welt zu erleben. Unsere Kinder waren unterwegs immer neugierig, wissbegierig, ausgeglichen und fröhlich. Als die Kids zur Schule gingen, nutzten wir zwangsläufig die Ferienzeiten zum Reisen. Uns fehlten jedoch die Langzeitreisen. In zwei Wochen mal schnell in die Bretagne ist stressig. An Termine gebunden sein hemmt die Spontanität. Wenn es uns wo super gut gefällt, können wir nicht bleiben. Die Zeit drängte, pünktlich zum Schulbeginn mussten wir ja wieder zurück sein.
Im Jahr 2009 wagten wir endlich den Absprung: Wir nahmen ein halbes Jahr Auszeit, zogen mit unserem Wohnmobil los und erkundeten das nördliche Europa. Das hat uns so gutgetan, dass Gunter im Jahr darauf seinen Job endgültig kündigte, und seither reisen wir gemeinsam etwa sechs Monate im Jahr.
Heute Abend werden wir – Esra und Noah, und Gabi und Gunter – im Rahmen der Bildungskonferenz im Interview zu hören sein. Hier stellen wir ein paar unserer Erkenntnisse in kompakter Form vor.
Wandern auf der Isle of Skye
1. Selbstbestimmtes Lernen ist wahres Lernen
Lernen kann man nicht erzwingen. Lernen findet sowieso nur im eigenen Kopf statt. Das englische Sprichwort bringt es für mich auf den Punkt: »When the Student is ready, the teacher will appear« Auf Deutsch in etwa: »Wenn du bereit bist, wird Dein Lehrer auftauchen« Oder, wenn du dich für ein Thema interessierst, wirst du einen Weg finden, dir Wissen dazu anzueignen. Du wirst dir in der Regel selbst einen Mentor suchen, oder ein Video im Internet oder ein Buch. Jedenfalls wirst du automatisch lernen, wenn du für das Thema brennst. Dieses aus eigenem Interesse angeeignete Wissen wird sich in deinem Kopf und Verständnis festsetzen. Das ist das wahre Lernen. Das ist ein Wissen, welche dauerhaft bestehen bleibt.
2. Selbstbestimmtes Lernen funktioniert am besten, wenn die ganze Familie ein selbstbestimmtes Leben lebt.
Wir erkannten, dass unsere Kinder sich wesentlich wohler fühlen, wenn sie frei ihren Interessen nachgehen konnten. Doch wie ist das in unserer Gesellschaft umsetzbar? Wenn die Eltern jeden Tag arbeiten gehen, ist ein Miteinader in der Familie schwer möglich. Die Woche wird in Arbeits-/Schultage, Wochenende, und Feierabend aufgeteilt. Für uns war es, auch aufgrund der rechtlichen Lage in Deutschland, der einzige Weg, den »sicheren« Job zu kündigen und gemeinsam hinaus in die Welt zu ziehen. So nahmen die Kinder an unserem Leben teil, sie lebten in der Welt der Erwachsenen. So macht selbstbestimmtes Lernen, welches ja dabei permanent stattfindet, für die Familie Sinn und Spaß obendrein. Sie lernen nicht an künstlichen für den Schulunterricht geschaffenen Szenarien, sondern an der Realität. Das Leben erleben ist unser Motto.
3. Kinder brauchen die Natur
Je mehr wir in der Natur unterwegs waren, desto weniger künstliche Unterhaltung brauchten unsere Kids. Mit Treibholz Häuser bauen, Steine ins Wasser werfen, schauen, wie lange ein Tannenzapfen im Fluss schwimmt, Tiere beobachten. Das tat den Kindern in jungen Jahren äußerst gut. Gekauftes Spielzeug wurde unwichtiger, je länger wir auf Reisen waren. Aber auch mit den Kindern im Teenageralter macht es riesigen Spaß Wanderungen zu unternehmen, Nordlichter zu erleben und sich bewusst zu machen, dass wir alle Teil der Natur sind.
4. Beim mühelosen Lernen verschmelzen die Themen immer miteinander
Es ist nahezu unmöglich, ein Schulthema isoliert zu erlernen. Sprachen sind dazu da, sich mitzuteilen oder etwas zu erfahren. Am besten lernst du eine Sprache, wenn du dich für ein bestimmtes Thema interessierst, welches nur in dieser Sprache kommuniziert wird.
Und meist fällt ein Thema auch in zwei oder mehr Fachbereiche. Wenn wir zum Beispiel mit einem Norweger über Fischerei und Überfischung sprechen, das ist dann fachübergreifend Geschichte, Ökonomie, Gesellschaftskunde und Biologie. Und natürlich findet das Gespräch in Englisch statt.
5. Das Familienleben ist harmonisch, wir leben nicht nur nebeneinander her.
Durch die viele Zeit, die wir gemeinsam unterwegs verbracht haben, kennen wir uns untereinander sehr gut. Unser Zusammenhalt ist viel stärker als er es noch zu Schulzeiten war. Damals brachte jeder seinen Stress von der Schule oder der Arbeit mit, zuhause entludt sich die Anspannung und wir pflaumten uns oft an. Mittlerweile verstehen wir uns oft schon ohne Worte, wir arbeiten als eingespieltes Team zusammen.
6. Lernen sieht man von außen nicht
Oft merkten wir es nicht sofort, wenn die Kinder etwas Neues gelernt hatten. Zum Beispiel verbrachten Esra und Noah enorm viel Zeit damit, Warhammer-Figuren zusammenzubauen und zu bemalen. Natürlich wollten sie sich auch mit anderen Fans austauschen. Sie wurden im Internet aktiv, schrieben auf englischsprachigen Foren und suchten dort nach Rat und neuen Ideen.
Als Mutter der Beiden erschien mir das anfangs als reine Zeitverschwendung. Doch als Esras Englisch-Prüferin ihn für sein makelloses geschriebenes Englisch lobte, erkannte ich, dass auch scheinbar nutzlose Beschäftigungen wichtig sind. Nebenbei lernten die beiden Wichtiges über selbstständige Organisation und Planung, und fanden Wege, wie man sich effizient Wissen und Techniken aneignet. Außerdem bot diese eher meditative Tätigkeit viel Raum zum Hören von Hörbüchern. Da kann man sich ne Menge Literatur so nebenher reinziehen.
7. Glückliche Menschen sind wichtig für eine funktionierende Gesellschaft
Natürlich profitiert die gesamte Gesellschaft davon,, wenn jemand seinem Tun mit viel Leidenschaft nachgeht, statt seinen Job nur lustlos auszuführen, in sehnsüchtiger Erwartung des Wochenendes. Unserer Erfahrung nach fällt es selbstbestimmt Lernenden leichter, ihre Interessengebiete zu finden und darin zu glänzen. Tendenziell finden sich Freilerner regelmäßig in der Spitzengruppe bei Berufsausbildung und Studium wieder. Tatsächlich üben alle erwachsenen Freilerner in unserem Bekanntenkreis inzwischen einen Beruf aus, auf den sie schon seit Jahren hingearbeitet haben und der sie glücklich macht. Solche Menschen braucht die Gesellschaft!
Mittlerweile legten alle drei Kids nach Jahren des freien Lernens externe Schulabschlüsse ab. Esra machte das Abi, Noah und Amy den Realschulabschluss. Für uns war es eine erstaunliche Erkenntniss, dass für einen Realschulabschluss zwei Monate effektive Lernzeit von etwa 6 Stunden am Tag für einen guten Abschluss ausreichen. Den Schulstoff so geballt zu lernen ist der Hauptvorteil der externen Abschlüsse. Mathe zum Beispiel wird auf so kleine Happen aufgeteilt, dass der Sinn hinter den Übungen verloren geht. Ich vergleiche das mit einem Lied, welches zu langsam – viel, viel zu langsam – gespielt wird. In einem weg gelernt versteht man die Zusammenhänge, ja das macht das sogar großen Spaß.
Zur Zeit lernt Noah für das Abi und Amy übt sich im Geschichtenschreiben.
PS Ich selbst habe das Abi auf dem 2. Bildungsweg gemacht. Das beruhigte mich auch im Bezug auf unsere Kinder, denn ich wusste, wenn man das Abi will, dann kann man es jederzeit machen. Notfalls eben im 2. Bildungsweg.
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2015/07/MG_7993.jpg467700Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2016-03-25 21:04:132021-03-07 17:42:40Als Familie auf Tour – Sieben Gründe warum Kinder auf Reisen besser lernen als in der Schule
VeröffentlichungAm Muttertag Interview mit den Reicherts im Radio – SWR 1 Leute
Eine kurze Mitteilung – die 5reicherts im Interview
Am 10.5. 2015 (morgen) von 10:00 – 12:00 Uhr werden wir – Gabi, Gunter und Esra – beim SWR 1 in der Sendung „Leute“ interviewt.
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2015/02/MG_8369.jpg6671000Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2015-05-09 21:18:582015-06-20 22:36:12Am Muttertag Interview mit den Reicherts im Radio – SWR 1 Leute
Alexandra von Silvesterkind warf mir ein Blogstöckchen zu. Gerne beantworte ich ihre inspirierenden Fragen. Danke Alex!
Das Beantworten von Fragen zum Thema Reisen finde ich anregend. Ich komme da auf Ideen, die mir allein nicht eingefallen wären. Ich empfinde das fast wie eine Art Therapie oder ein Reflektieren. Beim Beantworten von Alexandras Fragen merke ich, dass ich vielleicht zu wenig in mich gehe und das ganze Erlebte verdaue. Hmm – es wird wohl endlich Zeit, den Gedanken freien Lauf zu lassen und zu philosophieren. Ihr werdet bald ausführlicher zur meiner Reisephilosophie von mir hören! Versprochen!
Welches Land hat dich am meisten beeindruckt?
Wellen auf den Lofoten, Norwegen
Wir waren vor den Kindern oft in den USA unterwegs und kannten Europa fast gar nicht. Unsere ersten langen Reisen mit den Kindern führten uns dann wieder in die USA und Kanada und dann nach Neuseeland. Europa kam uns erstmal ziemlich langweilig und klein vor. Als wir dann zum ersten Mal nach Norwegen kamen, waren wir vollkommen aus dem Häuschen. So grandios kann Natur in Europa sein?! Unglaublich! Mit Großbritannien geht es uns übrigens genauso, und mit Frankreich und Dänemark und sogar mit der deutschen Ostseeküste!
Es ist genial, dass jedes Land, dem man genügend Zeit widmet, plötzlich wunderschön erscheint, und die Menschen dort überaus nett und hilfsbereit sind!
Welches Land hat dich zur Verzweiflung gebracht?
In Belgien suchten wir mal einen schönen Küstenabschnitt. Leider Fehlanzeige. Allerdings war auch das Wetter extrem mies. So hielten wir nur einmal kurz an und verliessen das Land schleunigst Richtung Frankreich.
Die Nummer 1 auf deiner Bucket List ist…
Grönland
Gibt es ein Ritual, das du auf jeder Reise vollführst?
Ja, die Speicherkarten für die Kameraausrüstung kommen in dem praktischen, kleinen Mäppchen in meine Hosentasche und von da an habe ich sie immer dabei.
Was ist dein liebster Soundtrack beim Koffer packen?
Opern-arien oder Beethoven’s Fünfte. Aber richtig laut muss es sein!
Wo gibt es den schönsten Sonnenuntergang?
Felsen unter Wasser, Sandness, Lofoten – Im Sonnenuntergang konzentriere ich mich gerne auf Details!
Im Norden. Je weiter nördlich desto besser. Allerdings nur vor oder nach der Mitternachtssonne. Die steht mir im Juni/Juli viel zu hoch. Also April/Mai oder August/September! Dann ist es dort gigantisch! Bis zur totalen Erschöpfung kann ich dann fotografieren – wenn es nicht regnet!
Wen würdest du gerne in die Wüste schicken?
Humorlose Menschen.
Navigatöse Wendy – da kommen wir auch manchmal vom Weg ab!
Bei welcher Gelegenheit hast du dich als Reisender blamiert?
Bei den ersten Reisen in die USA mit meinem Englisch, das macht mir mittlerweile glücklicherweise keine Probleme mehr. Ich würde gerne noch andere Spachen sprechen, wenigstens die essentiellen Sachen. Wenn wir lange und in vielen Ländern unterwegs sind, dauert es manchmal lange, bis ich mich mit den jeweiligen Münzen vertraut gemacht habe. An den Kassen ist es dann ein wenig peinlich, wenn man sein Kleingeld nicht kennt.
Wie orientierst du dich, Kompass, Smartphone, Karten etc.?
Gunter liest die Karten und wir haben eine Navigatöse – Wendy – über die sich mein Gatte gern und oft aufregt.
Badewanne, Isle of Lewis – eher ungeeignet für meine Zwecke!
Was vermisst du am meisten, wenn du unterwegs bist?
Erst nach ein paar Monaten – die Badewanne!
Stell dir vor, du könntest durch die Zeit reisen – wohin geht’s?
Das ist schwierig. Zum einen wäre es schön mehr unberührte Natur erleben zu können. Zum anderen waren zu den Zeiten, als es noch wilde Natur gab, die sozialen Bedingungen – besonders für Frauen – nicht unbedingt überzeugend. Hmm, wahrscheinlich würde ich nicht allzuweit in die Vergangenheit gehen, vielleicht in die 60er und dann nach San Francisco.
Vor nicht allzulanger Zeit nahmen wir an der Blogparade von Jenny teil. Nur Ausreiserin Nicole und Lutz beantworteten die Fragen, deswegen nutze ich die leicht abgewandelt ganz frech noch einmal.
Was ist der wichtigste Aspekt für Dich beim Reisen?
Wie lange und wie genau planst Du eine Reise im voraus?
Nutzt Du zur Reiseplanung: Reiseführer oder das Internet?
Wie wichtig ist Dir die Reisefotografie, persönlich und für Deinen Blog?
Wie umfangreich ist Dein technisches Gepäck: Kamera, Laptop, Stativ?
Was war Deine außergewöhnlichste Unterkunft?
Welche Länder reizen Dich am meisten und warum?
Wie lang war Deine längste Reise?
Wo ist es Deiner Erfahrung nach am einfachsten/schwersten, mit Einwohnern in Kontakt zu kommen?
Spielt Umweltverträglichkeit bei Deinen Reisen eine Rolle?
Über was freust Du Dich am meisten, wenn Du nach Hause zurückkehrst?
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2014/02/GA_0076-1.jpg467700Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2014-02-27 17:12:162014-02-27 17:13:32Blogstöckchen zum Thema Reisen – von Beethoven bis Badewanne
Jenny von den Weltwunderern nominierte uns für den Best Blog Award. Herzlichen Dank Jenny! Hier sind meine Antworten zu Deinen elf Fragen.
BestBlogAward
1. Was bedeutet Reisen für dich?
Das ist die beste Frage! Diesem Thema werde ich bald einen ganzen Blogbeitrag widmen. Aber schon mal kurz meine Ansicht: Reisen ist für mich wie eine Meditation. Da ich ständig von Neuem umgeben bin, aufmerksam betrachte – was auch mit der Fotografie zu tun hat – neugierig auf Menschen zu gehe, bin ich im Jetzt! Das ist keine 30 Minuten/Tag Meditation, nein teilweise dauert sie drei Monate am Stück! Es fühlt sich wunderbar an!
2. Warum machst du dir den Stress des Reisebloggens?
Ja, es stimmt. Reisebloggen kann auch stressig sein. Doch ich lebe durch das Bloggen intensiver. Erstens nehme ich mehr wahr – ich recherchiere zum Beispiel auch Themen, die mich eher nicht, aber, die unsere Leser interessant finden. Es endet immer darin, dass ich danach auch für das Thema brenne! NICHTS – ja, gar nichts ist langweilig!
Als Beispiele nenne ich hier mal: Wolle, Tweed, Shetland Ponys :-)
Shetland Pony
Zweitens, verdaue ich das Erlebte indem ich es aufschreibe!
Über das Bloggen hatte ich einen ausfühlichen Artikel verfasst:
3. Was willst du deinen Kindern mitgeben, wenn sie aus dem Haus gehen?
Ich möchte meine Kinder dazu anregen zu träumen und trotzdem im Jetzt zu leben! Ist man sich seiner Träume bewußt und weiss genau, was man gerne machen würde, wenn Geld keine Rolle spielt – dann ist man jederzeit bereit JA zu sagen, wenn sich die Chance bietet. Und Chancen bieten sich immer wieder auf vielfältigste Weise.
Kids am Leuchtturm
4. Wohin reist du am liebsten und warum?
In die Natur, da macht Menschsein Sinn und Spaß!
5. Was muss immer dabei sein, wenn ihr verreist?
Eine Kameraausrüstung und ein Rubiks Cube (der 4×4)
6. Gibt es auch Ziele, die dich gar nicht interessieren?
Große häßliche Städte
7. Ist Neuseeland für dich ein besonderes Land? Warum?
Ja, Neuseeland steht für Natur und Einsamkeit. Ich schaue immer, wieviele Einwohner es pro qkm gibt und je weniger es sind, desto besser! Neuseeland ist in etwa so groß wie Deutschland, hat aber nur soviele Einwohner wie Berlin! Da ist viel Platz für Natur und Wildlife. Für mich als meeresliebender Mensch, der vor allem Küsten liebt, sind Inseln immer am besten! Auch, wenn sie groß sind.
Unsere Kids in Neuseeland im Jahr 2001
8. Gewissensfrage: Wie stehst du zum Thema Nachhaltigkeit – in Bezug auf das Reisen?
Ja, wieder so ein Thema über das ich wohl in Zukunft einen ganzen Blogbeitrag schreiben werde! Nach vielen Jahren Wohnmobilreisen wissen wir alle ganz genau, was wir zum Leben wirklich brauchen. Wir sind genügsam! Wir brauchen zwar das Diesel, um das Fahrzeug zu bewegen – was sich auf langen Reisen jedoch sehr schnell relativiert – doch wir leben ansonsten sehr bewußt. Zum Haarewaschen brauchen wir gerade mal 2 Liter Wasser! Wir waschen uns unterwegs meist nur und duschen, wenn wir auf Campinplätzen sind. Wasser ist kostbar und wir wissen das!
Unser Solarpanel gibt uns seit über zehn Jahren genügend Strom für zwei Notebooks und die Kamerabatterien. Es sei denn es regnet mal tagelang am Stück, dann stöpseln wir uns in eine Steckdose.
Wir heizen auf Reisen kaum. In nordischen Ländern ist es oft kalt. Wenn wir frieren gehen wir raus, in Wind und Wetter. Bewegung tut gut, heizt den Körper auf und schwups fühlen wir uns im Mobil wieder warm. Auch, wenn es nur 15- 16 ° C hat. Außerdem heizen fünf Leute auf so engem Raum schon ohne Hilfsmittel ganz ordentlich. Zuhause würden wir wesentlich mehr Energie für Heizung und Strom verbrauchen.
Selbst das Internet nutzen wir unterwegs sehr gezielt. Mit Surfsticks ist der Traffic immer begrenzt, stundenlanges Surfen und Youtube Filme schauen ist nicht drin! Wir bearbeiten unsere Emails, schreiben für das Blog und checken das Wetter!
Ich habe kein schlechtes Gewissen, wenn wir große Strecken fahren. Wir hetzen nicht und lassen und dafür Zeit – auch da kommen Pendler auf wesentlich mehr gefahrene Kilometer pro Jahr als wir!
Flugreisen nach Neuseeland – nun darüber machte ich mir auch Gedanken. Wir arbeiten daran uns dieses Reiseziel wieder zu ermöglichen, die letzte Neuseelandreise liegt 12 Jahre zurück. Ich suche gerade nach Alternativen zum Fliegen. Aber selbst wenn wir fliegen: es würde kein Drei-Wochen-Trip, eher drei Monate, und somit relativiert sich die Energiebilanz.
Nein! Ich mache mir da gar keine Sorgen, dass wir die Umwelt übermäßig belasten durch unsere Reisen – eher das Gegenteil!
Vor allem unsere Kinder wurden auf den zahlreichen Langzeitreisen geprägt:
Konsum belastet- weniger ist mehr
das einfache Leben macht glücklich, wir brauchen keinen Kram, sondern die Natur
wir sind uns sehr bewußt darüber, was wirklich zu Leben notwendig ist
Wenn wir nach monatelangen Touren daheim ankommen, genießen wir ein heißes Bad und den Platz den wir im Haus haben! Die Betonung liegt auf genießen :-)
Sterne über dem Wohnmobil, Norwegen
9. Hand aufs Herz: Sind Reisen ohne Kinder nicht auch mal schön?
Wir sind so aufeinander eingespielt, das wir die Kinder wahrscheinlich vermissen würden und es schade fänden, dass sie besondere Situationen nicht miterleben können. Es fühlt sich ja schon komisch an, wenn nur einer fehlt, da ist irgendwie ein Loch.
10. Wohin geht eure nächste Reise?
Wir wissen es noch nicht genau. Unsere Reiseplanung ist immer sehr spontan, nur so, sind wir frei und können Chancen, die sich bieten auch wahrnehmen. Einige Reiseziele haben wir seit Jahren auf der Wunschliste. Zum Beipiel Island und Grönland. Schauen wir mal. Aber auch die kleineren Inseln der Nordsee und Ostsee stehen auf dem Programm. Wir möchten unbedingt wieder nach Shetland und hoffen, dass es dieses Jahr klappen wird!
11. Wo wärst du gern in zehn Jahren?
Unterwegs! Und vielleicht mal ohne die ständige Sorge, ob mal wieder das Mobil zusammenbricht und wir uns Gedanken machen müssen, wie die Reparatur finanziert wird!
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Ja, und da wir aus gesundheitlichen Gründen mit unseren Antworten viel zu spät dran sind, stelle ich Euch mal 11 Fragen, nominiere aber niemanden direkt. Wer mag, holt sich das Blogstöckchen und beantwortet die Fragen in seinem Blog ODER unsere Besucher, die keinen Blog haben, beantworten sie hier in den Kommentaren!
Wie wichtig sind Reisen in Deinem Leben?
Wie lange und wie genau planst Du eine Reise im voraus?
Nutzt Du zur Reiseplanung: Reiseführer oder das Internet?
Welches war die außergewöhnlichste Speise, die Du unterwegs probiert hast?
Veränderte eine Reise Deine (Ess)-Gewohnheiten?
Welche Länder reizen Dich am meisten und warum?
Wie lang war Deine längste Reise?
Musstest Du mal eine Reise abbrechen, und warum?
Wo ist es Deiner Erfahrung nach am einfachsten/schwersten, mit Einwohnern in Kontakt zu kommen?
Spielt Umweltverträglichkeit bei Deinen Reisen eine Rolle?
Wie wichtig ist Dir die Reisefotografie, persönlich und für Deinen Blog?
Die Ausreiserin Nicole beantwortete als Erste unsere Fragen. Danke Nicole
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2014/02/Bressay-3929pony.jpg467586Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2014-02-02 20:37:132014-12-29 15:11:13Best Blog Award: 11 Fragen zum Thema Reisen
Auf dieser Seite sammeln wir Tipps für das Reisen mit einem Wohnmobil. Wir sind jetzt seit mehr als 20 Jahren mit Wohnmobilen unterwegs und werden weitere Reisetipps hier sammeln.