Unterwegs am Küstenpfad der Cote de Granit Rose in Tregastel und Ploumanac’h. Schau dir dir Fotos an als Inspiration für deine Reiseplanung.
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Ich liebe Inseln, fahre aber nicht gerne mit Fähren. Ich liebe Sonnenaufgänge, stehe aber ungern früh auf. Nun, jeder Käs hat Löcher – ich überwinde also meinen inneren Schweinehund, besuchte trotzdem Inseln und freue mich über gelungene Fotos im Morgenlicht.
Abends bin ich natürlich immer auf Fotopirsch. Im hohen Norden passiert es mir oft, dass ich bis 1:00 Uhr nachts das weiche Abendlicht nutze, kurz die Fotos runterlade, und gleich wieder losziehen muss, weil die Sonne die Landschaft schon wieder mit frischem Morgenlicht übergießt. Der Schlaf kommt in diesen Zeiten bei mir definitiv zu kurz.
Trotz aller Mühen bin ich jedes Mal froh, Zeuge davon zu werden, wie die Welt vom Schlaf erwacht. Füchse und andere Tiere kommen aus ihrem Bau, die Vögel fangen an zu singen. Ich habe das Gefühl, Teil der Natur zu sein! Meistens bin ich allein, was dieses Verbundenheit mit der Natur noch intensiviert!
Warum ist das Licht des Sonnenaufgangs so faszinierend?
Wenn früh morgens die Welt erwacht, ist das morgendliche Licht unglaublich klar und sauber. Vor Sonnenaufgang gelingen meistens pastellige Fotos, die ersten Sonnenstrahlen sind die „wärmsten“. Meist dauert die fotogenste Phase am Morgen nur einige Minuten, dann wird das Sonnenlicht unaufhaltsam greller. Die Farben sind in der Frühe nicht so sehr vom Rot dominiert, wie beim Sonnenuntergang, sondern mehr gelblich. Das Grün wirkt dadurch besonders frisch und knackig, Tautropfen hängen an den Blättern. Ich streife mit der Kamera durch die Natur, atme tief durch, komponiere meine Fotos und ruhe in mir selbst. Erst nach mehreren Stunden kehre ich zurück, wecke ich die Kinder und wir frühstücken gemeinsam. Ich fühle mich erfüllt von der Arbeit im Licht! Mein Tag ist perfekt, wenn ich ihn mit einer Fototour starten kann! So habe ich mitunder um 9:00 Uhr früh bereits bis zu fünf Stunden „Arbeit“ hinter mir!
Hier live Bericht zum Dunnotar Castle
Mit dem Wohnmobil haben wir manchmal das Glück, direkt vor Ort übernachten zu können. Ich erkenne schon von meinem Bett aus, ob sich eine Fototour lohnen wird oder nicht. Das Aufstehen fällt leicht, wenn das Licht und die Wolken eine fotogene Vorstellung liefern – wie zum Beispiel letzten September auf den Lofoten – in die Stiefel springen, den Fotorucksack schnappen und raus – da bin ich innerhalb von Sekunden hellwach!
In der Nacht hat die Flut die Strände frei von allen Spuren geputzt, nur hie und da sieht man, wo ein Otter unterwegs gewesen war.
Ich fotografiere so gut wie nie „den Sonnenaufgang“ selbst, sondern mich interessiert die Landschaft im weichen, klaren Licht des Morgens. Nun, manchmal versteckt sich die Sonne geschickt hinter Wolken, was meist sogar besser als ein wolkenloser Sonnenaufgang ist, so wie letzten September auf Vagsøy.
Wie wir es trotzdem schafften, steht hier.
Warum es sich lohnt morgens zu fotografieren – die Vorteile auf einen Blick:
- klares, weiches Licht, welches intensive Farben liefert
- minimale Luftverschmutzung durch Staubaufwirbelung
- die Landschaft ist sehr früh am morgen menschenleer
- Sandstrände sind jungfäulich frisch und unvertrampelt
Morgenmuffel Claudia von Claudi um die Welt hat mir dieses Blogstöckchen zugeworfen. Ich möchte allen fotografischen Morgenmuffel mal ans Herz legen, auch den inneren Schweinehund zu überwinden, sich aus dem Bett zu quälen und dann zu Staunen, wenn die Welt erwacht!
- Ich möchte mal einen Fotoblogger einladen, dieses Blogstöckchen aufzugreifen. Gunther Wegner ist fotografisch in der Welt unterwegs und hat sicher den ein oder anderen Sonnenaufgang fotografiert. Na, Gunther, was war Dein schönster Sonnenaufgang.
- Timo von Bruder Leichtfuß ist oft auf dem Wasser unterwegs, er müßte da freie Sicht zur frühen Sonne haben. Und, Timo – hast Du Sonnenaufgänge fotografiert?
Der Ostseereisebericht ist ja bereits seit zwei Wochen nicht mehr live. Wir waren zur Buchmesse daheim und gleich aktiv, daher hinke ich diesmal etwas hinterher.
Der Morgen in Lubmin war ganz besonders magisch. Es war traumhaft ruhig. Das Wasser der Ostsee hatte diese glatte, weiche und trotzdem spiegelige Struktur. Eine Frau saß mit den Notebook arbeitend auf einer Decke im Sand. Ich fotografierte die meditative Morgenstimmung, doch die Frau zog mich in ihren Bann. Obwohl wir noch kein Wort gesprochen hatten spürte ich ihre Ausstrahlung.
So sprach ich sie an – trotz der Arbeit in die sie vertieft war. Stunden später, die bezaubernde Stimmung des frühen Lichtes war dem härteren Mittagslicht bereits gewichen – standen wir immer noch, ich jetzt barfuß im warmen weichen Sand, ins Gespräch vertieft. Da hatten sich mal wieder zwei gefunden.
Fotos gibt es aus diesem Grunde wenig, die Stimmung des netten Gesrächs bleibt mir im Gedächtnis – ich werde ihr heute noch eine mail schreiben.