Küstenort Alvor, der Leuchtturm über der Höhle, Traumstrand Marinha
Um näher bei Ann Barbro und Eric zu sein, fahren wir zum Stellplatz nach Alvor. Der hat genauso wenig Flair, wie der Stellplatz in Gale ihn hatte. Es ist einfach nur ein sehr holpriger geschotterter Parkplatz, den man bei Regen am besten direkt verlässt. Es gibt Entsorgung und frisches Wasser, für 4,50 Euro nicht schlecht, vor allem, weil die Küste und der Hafen in Laufweite sind. Wobei ich anmerken muss, dass die Restaurants hier um Einiges teurer sind als anderswo. Wir parken neben zwei Oldenburger Mobilen – Leute, die gemeinsam reisen sind meist besonders freundlich. Und das ist hier auch so. Ich komme direkt mit einer netten Frau ins Gespräch, wir sind definitiv auf einer Wellenlänge, philosophieren sofort und sind uns sympathisch.
Der Strand in Alvor
Gunter und ich laufen zum Strand und steuern direkt die felsige Ecke der Küste an. Diese Badebuchten haben was. Wenn man die großen Hotelbauten dahinter ausblenden kann. Viele Leute tummeln sich hier im Wasser, wir beschließen, es morgens zum Sonnenaufgang nochmal fotografisch zu versuchen.
Wir schlendern in die andere Richtung zum den Hafen, dort flicken die Fischer ihre Netze, reparieren die Mopeds und lassen die Musik dazu laufen – da ist was los. Und nicht extra für die Touristen, das hat was. Leider nehmen wir uns nicht die Zeit, das mal genauer anzusehen. Die Ortschaft schmiegt sich hier an den Hang. In den engen Gassen tummeln sich die Souvenirbuden, es gibt Sonnenhüte, die auch nötig sind und allerlei Krimskrams, der meist in China hergestellt wird.
Ich kaufe mal wieder Kühlschrankmagnete. Unser armer Kühlschrank; wenn wir zurückkommen wird der an der Last der neuen Magnete zusammenbrechen. Außerdem besorge ich mir noch so ein dünnes Stirnband, welches ich über die Ohren ziehen kann. Der Wind tut mir da nämlich manchmal ziemlich weh, aber ein »richtiges« Stirnband ist viel zu warm.
Vor den Restaurants, die in wassernähe um das doppelte teurer sind als im Ort, stehen zig Buden, die alle mit dem gleichen Foto der Benagil Höhle Werbung für ihre Bootstouren machen. Dieses spezielle Foto hatte ich bei meiner Reiseplanung gesehen, logisch, ich will die Höhle auch sehen. Wir quatschen mit einem der Anbieter und nehmen uns vor, die Tour am nächsten Tag zu machen. Pro Person kostet es 25 Euro für eine 2 stündige Bootstour entlang der Küste. Ein Transfer nach Portofino, wo das Boot startet, ist inklusive.
Leuchtturm Alfanzina
Wir treffen abends wieder Ann Barbro, unternehmen wieder ne Tour mit dem Auto, fotografieren gemeinsam und kommen erst spät wieder zum Mobil zurück. Auf dem Platz ist noch was los. Da sitzen überall Leute zusammen und erzählen. Unsere Nachbarn tun das auch – ich sage kurz hallo, schon werden wir auf ein Glas Wein eingeladen. Cool. Besonders, als ich erfahre, dass die Nachbarn Gaby und Günther heißen. Bis spät in die Nacht diskutieren wir über den Sinn von Schule – Gaby ist überzeugte Kunstlehrerin, ich begeisterte Freilernermutter.
Es fällt uns schwer, morgens vor Sonnenaufgang mit den Rädern loszuziehen, wir schaffen es aber. Die Badebuchten liegen mit frischem Sand im weichen Licht vor uns. So macht es Spaß die Strände anzusehen.
Bootstour zu den Grotten
Die Bootstour startet am frühen Vormittag. Es ist heiß, wir cremen uns gut ein, setzen einen Sonnenhut auf die Rübe und los gehts. Das Boot ist mit 12 Personen ausgebucht. Die Fahrt mit dem VW Bus zum Hafen ist etwas ruppig, wir sind das langsame Womo gewöhnt.
Die Küste sieht vom Meer aus traumhaft aus. Wir sitzen ganz hinten im kleinen Boot und haben dadurch etwas Bewegungsfreiheit, die wir aber kaum nutzen können, weil es ziemlich schaukelt und das, obwohl es fast windstill ist. Gerne würde ich so eine Tour früh morgens machen, wenn das Licht nicht ganz so hart ist.
Die Tour gefällt uns gut, allerdings sieht man gerade die Benagil Grotte fast gar nicht. Wir fahren auch nicht hinein in diese Höhle, sondern schauen nur ganz kurz von draußen hinein, und Schwupps gibt der Kapitän wieder Gas und weg sind wir. Schade.
Die Hafeneinfahrt nach Portimao ist dagegen besonders fotogen. Insgesamt lohnt sich so eine Bootstour.
Wieder unternehmen wir abends mit Ann Barbro eine kurze Fototour. Diesmal besuchen wir den Leuchtturm Alfanzino, den wir tagsüber vom Boot aus gesehen hatten. Der steht auf einer Grotte, in die wir hineingefahren waren.
In dieser Nacht sitzt eine Gruppe Briten vor den Mobilen zusammen. Einer hat eine dermaßen laute Stimme, dass wir so gegen 2:00 Uhr vom Gegröhle ziemlich genervt sind. Wir sind hundemüde, hatten den ganzen Tag über zuviel frische Meerluft und möchten gern schlafen. Glücklicherweise ist es morgens trüb, wir ignorieren den Wecker und schlafen uns aus.
Günstige Womoreparatur und Hühnchen Piri Piri
Seit unser Mobil aus der Werkstatt kam, macht unser Mobil knarzende Geräusche beim Bremsen. In Spanien fragten wir schon in einer Werkstatt nach, wo wir beruhigt wurden. Doch es wird eher noch lauter und wir möchten lieber Sicherheit, dass auch alles in Ordnung ist. Eric kennt eine gute Werkstatt, dort geben wir das Mobil ab, dann fahren wir ca 80 km in die Berge nach Monchique ins Land. Ann Barbro und Eric kennen dort ein super gutes Restaurant, welches den Ausflug lohnt. Die Berglandschaft ist so saftig grün, das tut den Augen gut. Es ist einige Grad kühler in der Höhe. Wir können die Städte und die Küste sehen.
Das Hühnchen Piri Piri schmeckt wirklich extrem lecker. Wir trinken noch einen Kaffee americao und wundern uns, dass die Rechnung für das uppige Essen für vier Personen unter 40 Euro bleibt!
Das Mobil hat tatsächlich kein ernsthaftes Problem – die Bremsen scheinen verschmutzt gewesen zu sein. Jetzt knarzt und rüttelt nichts mehr. Die »Reparatur« kostet 20 Euro. Wir sind unendlich dankbar für diesen genialen Tag!
Praia Marinha – der Traumstrand
Zum Abschluss kommt jetzt aber noch die Krönung. Wir fahren zum berühmten Algarve Strand »Praia Marinha«. Dort parken abseits des Autoparkplatzes zahlreiche Wohnmobile. Die Region ist traumhaft, das Licht passt auch. Wir fotografieren bis weit nach Sonnenuntergang.
Am nächsten Morgen sind wir früh unterwegs. Wir wandern bis zum Leuchtturm über der Höhle, Alfanzino, und wieder zurück. In Benagil gibt es auch keine Bootstour zur Höhle, wir sollen hin schwimmen. Das würde ich gerne machen, wenn ich nur einen wasserdichten Beutel für die Kamera hätte. Obwohl mir das Schwimmen etwas Angst macht. Nicht wegen der Entfernung oder der Wellen, sondern wegen all der Boote, die diese Höhle ansteuern. Nach 5 Stunden sind wir wieder zurück am Mobil. Für diese Wanderung sind Wanderschuhe empfehlenswert, auch, wenn danach die Füße wegen der Hitze qualmen.
Uns gefällt es so gut am Praia Marinha, dass wir zwei Nächte bleiben.
Roadtrip Atlantikküste Spanien, Portugal, Frankreich
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Hallo Gabi,
die Höhle ist ja magisch. Entweder ihr habt einen guten Zeitraum erwischt oder ist es dort immer so relativ leer? Mit den Felsen und dem Strand eine tolle Kulisse. Danke, für den Einblick und die damit verbunden Bilder.
Liebe Grüße aus Lübeck
André
ja, die Küste ist hier schon sehr außergewöhnlich und vor allem abwechslungsreich. Das Wetter ist auch gut.
Aber, es ist eben auch ziemlich voll.
liebe Grüße
Gabi
Also ihr macht mir Portugal wirklich schmackhaft mit Euren Bildern !
Diese Küsten sind ja traumhaft !