Wir bereisen mit Vorliebe die Küsten der Welt. Leuchttürme ziehen uns dabei natürlich in ihren Bann. Unser Blog wimmelt daher nur so von Leuchtturmfotos und -erlebnissen. Klick Dich am besten mal durch die Sammlung dieser Seiten, oder gehe durch die einzelnen Reiseberichte.
Im Delius Kalsing Verlag erscheint der „Leuchttürme 2014, Gabi Reichert 2014″
Nur ganz kurz, ich hänge hinter her…. Bekomme zur Zeit sehr wenig Schlaf!
Wir hatten gestern Nordlicht! Was für ein Erlebnis! Und heute fingen die Wellen an. In Leuchtturm sind wir tatsächlich am perfekten Ort! Nur Internet gibt es erst 10 km entfernt und ich arbeite im Auto sitzend und frierend.
Ein Bild vorab! Jetzt haben wir alles auf einmal: Nordlicht, der Komet und der Leuchtturm! Es wird noch besser, unglaublich!
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2015/07/MG_7975.jpg533800Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2013-03-30 20:40:362019-07-19 13:31:44Nordlicht und Wellen!
Das Auto blieb an diesem sonnigen Tag stehen. Morgens fotografierte ich mit Amanda, der Wohnmobil Nachbarin, die Vögel in den Felsen. Ich versuchte mich als Fotolehrer, was ausgezeichnet funktionierte. Bei den Erklärungen merkte ich, dass bei meiner Fotografie, die sich leicht anfühlt, doch sehr viel Erfahrung steckt. Amanda versuchte die Eissturmvögel im Flug aufzunehmen, doch sie klickte immer dann, wenn die Vögel direkt auf uns zuflogen. Ich beobachtete erst, studierte die Muster im Flugverhalten, hatte nach einer Weile einen guten Plan. Ich fotografierte die Vögel immer dann, wenn sie kurz innehielten um zu wenden. Sie taten das immer an den gleichen Stellen im Fels. Für mich und meine Schülerin war es also sehr lehrreich. Nach der Tour zogen wir mit eiskalten Fingern Richtung Leuchtturm. Die Männer kamen mit, wir berabeiteten die Fotos gleich gemeinsam um eine Auswertung des Gelernten zu machen. Wir Frauen saßen am Notebook, während die Männer angeregt schwätzten.
Ebbe in Eshaness
Sonnenuntergang
Eissturmvogel
Gabi fotografiert mit zwei Kameras gleichzeitig
Klippen am Abend
Sonnenschein und Wolken
Tang im Licht
Beim Wandern
Küste bei Ebbe
Zum Abschied beschlossen wir uns nochmal zu treffen, wir sind ja noch zwei Wochen hier. Wir bekamen englisches Bier geschenkt.
Am Nachmittag zogen wir alle zusammen hinunter zu Küste. Die Sonne lachte, das Licht war nicht wirklich gut. Das Meereswasser hatte sich zur Ebbe hin verzogen, der Tang lugte aus dem seichten Wasser, leuchtete knallig gelborange in der Sonne. Wir versuchten diese Szene zu fotografieren. Kletterei war angesagt um nah an die Motive heranzukommen. Vorne war es erwartungsgemäß sehr glitschig, bei jedem Schritt war Vorsicht angesagt. Die Landschaft ist weit, der Blick zieht ständig über die Hügel und Seen zu den Klippen. Wir liefen immer Richtung Leuchtturm, der fast immer gut sichtbar auf der Höhe steht. Die Seen hingegen verstecken sich teilweise in den Senken. Sie lenkten uns wandermäßig zeitweise gewaltig ab.
Große Umwege waren nötig. Ich war wieder den ganzen Tag auf den Beinen gewesen. Jetzt kam aber erst das beste Licht, die Sonne schien schräg über die grasigen Hügel, das Licht wurde wärmer, der Wind kälter. So, wie der Abend zuvor, nämlich absolut windstill, war es heute nicht. Wir konnten also keine Spiegelungen aufnehmen. Liefen dafür weiter entlang der vulkanischen Eshaness Klippen. Das Meer, welches sich hier oft von der wildesten Seite zeigt, dümpelte fast wellenlos fünfzig Meter unterhalb der Steilküste vor sich hin! Unvorstellbar, dass die Steine, die oben auf den Klippen zu finden sind, von Wellen hochgeworfen wurden! Michael hatte uns davon erzählt. Der starke Sturm im Februar diesen Jahres hatte massenweise kleine Steine über den Leuchtturm geworfen. Der Hof mußte von zwei Männern von dieser schweren Last befreit werden.
Wanderung in Eshaness
Der Weg entlang des Cliffs kann anstrengend sein, der Leuchtturm schien nah, doch immer wieder gibt es tiefe Gräben, Einschnitte und eingefallene Höhlen, die umwandert werden müssen. Diese nennen sich Geo, tiefe Schluchten und Felsspalten. So tief, wie wir sie noch nie bisher gesehen haben!
Schneesturm über dem Leuchtturm – raus aus dem Bett
Abgeschafft und mit schweren Beinen, ausgekühlt vom eiskalten Wind, sanken wir müde in die Sofas. Bereits um 22:00 Uhr lag ich erschöpft und träge im warmen Bett. Draußen hörte ich ein lautes Rauschen, ob doch die Wellen stärker wurden? Ich schlummerte gerade ein, da kam Esra gelaufen. „Wir werden gerade von einem Schneesturm überfallen“, rief mein Ältester. „Der Schnee sieht im Licht des Leuchtturms genial aus!“ Ich sprang raus aus dem Bett, griff nach der Kamera und schoß mit noch müden Augen ein paar Aufnahmen aus dem Fenster. Wie ein Strahl aus einem Ufo (so, wie das in den Science Fiction Filmen immer dargestellt wird) zog ein großer, weißer Beam über die Landschaft. Cool! Ein richtiger Leuchtturm mit einem Strahl, so wie er immer in Gemälden gezeigt wird – oder wie bei dem Mailprogramm Netscape. Das Bild aus dem Fenster war genial! Ich sprang in den Norwegeranzug, zog die Crogs und Mütze über, griff das Stativ und lief los. Esra rannte mit einer Taschenlampe hinterher. Wir waren das perfekte Team. Ich experimentierte mit der Belichtungszeit, harmonierte die Aufnahmen mit dem Lichtstahl, denn in die Kamera sollte er nicht scheinen, Esra beleuchtete das Gebäude. Oft blieb ihm dazu wenig Zeit, deswegen wedelte er wild mit dem Licht herum. Von der Ferne, wenn überhaut sichtbar, muss das wie ein Laserschwerkampf ausgesehen haben.
Noch bis tief in die Nacht lud ich die Fotos runter, schaute sie staunend an. Sowas habe ich noch NIE gesehen, geschweige denn fotografiert! Mensch, war ich glücklich! Danke Esra!
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2013/03/Eshaness-4178.jpg400600Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2013-03-29 07:06:512019-07-04 15:48:44Eshaness im Sonnenschein und Schneesturm
Bei unserer Ankunft im Leuchtturm hatte Frank erwähnt, dass er Leuchtturmwärter war; auch hier in Bressay. Ich war damals extrem „fährfertig“ gewesen, konnte deswegen den Journalisten in mir nicht einschalten. So griff ich zum Telefon, fragte einfach nach, ob wir ein Interview mit ihm machen könnten! Franks Frau war dran und sehr nett. Er würde sich telefonisch bei uns melden, meinte sie. Doch das Telefon blieb stumm. Nur noch ein einziger Tag war uns im Bressay Lighthouse vergönnt. Notfalls würden wir dieser kleinen, vielseitigen Insel einfach noch einen Besuch abstatten um die Gelegenheit zu bekommen, mit Frank zu sprachen. Kaum hatte ich diesen Gedanken gefasst, da fuhr ein kleines rotes Auto auf den Hof. Frank stieg aus, wir liefen raus. Ich fragte ihn nach einem kurzen Interview. „Ach, besser nicht“ meinte er bescheiden.
Neugier – Fragen an den Leuchtturmwärter
Die große Neugier in mir brach trausend-Fragen-stellend aus mir heraus. Wir erzählten, er beantwortet alle Fragen, merkte gar nicht, dass ein Interview einfach nur ein nettes Gespräch sein konnte. Frank übte den Beruf des Leuchtturmwärters 34 Jahre lang aus. Er hörte 1989 auf, weil die Leuchttürme so nach und nach automatisiert wurden. Frank hatte seinen Dienst auf allen berühmten sogenannten „Rock Lighthouses“ gemacht. Er war auf Bass Rock (den mit der großen Basstölpelkolonie in der Nähe von Edingburgh – schaut im Sommer Schottland Reisebericht nach), auf dem nörlichsten Leuchtturm Schottlands, Muckle Flugga vor der Insel Unst auf einem Leuchtturm vor Oban, auf der entlegenen Fair Isle. All diese Leuchttürme würde ich gerne mal sehen! Was für ein Job!
Frank und Gunter
Frank hätte seine Arbeit sehr geliebt, er war aber auch froh, nach 34 Jahren etwas anderes tun zu können. Alkohol ist auf den Leuchttüren strengstens verboten. Schläft ein Leuchtturmwärter ein einziges Mal im Dienst ein, wird er entlassen! Zu viel hing damals von seiner Arbeit ab, Fehler wurden nicht toleriert. In Bressay zum Beispiel wurde die Drehung der Fresnellinse durch ein Gewicht im Turm erzeugt. Dieses Gewicht mußte in gewissen Zeitabständen hochgekurbelt werden. Verpasste ein Wärter das Aufziehen, tönte ein Alarm beim „Principal Lighthousekeeper“, das war Franks Position gewesen. Und dann gab es Ärger!
Die Famlien der Leuchtturmwärter auf Shetland
Drei Familien lebten zusammen in den Häusern hinter dem Leuchtturm. Sie seien immer sehr gut miteinander ausgekommen. Allerdings wurde die Nutzung der gemeinsamen Räumlichkeiten auch ganz genau festgelegt. Die Frau des Principle Keepers durfte zum Beispiel Montags die Wäsche waschen. Im Originalbau des Leuchtturms gab es keine Toiletten in den Häusern. In Wind und Sturm mußten die Familien die Hütten außerhalb aufsuchen. Jede Familie hatte eine Außentoilette! Jetzt wurde für die Touristen extra ein Bad mit Toilette angebaut. (Vielleicht ist es deswegen kälter hier?)
Frank hatte einen dicken Schlüsselbund, er wollte uns den Leuchtturm zeigen, doch leider paßte keiner der Schlüssel mehr. Schade! Aber wir schauten zusammen den Maschinenraum an. Dort wurde das Nebelhorn mit Pressluft versorgt. Drei schwere, massive Motoren waren dafür nötig. Der Nebel kam meist im Sommer, dann mußte das Pressluft betriebene Nebelhorn alle zwei Minuten tönen.
Eshaness Leuchtturm, Shetland
WINDSTILL!
unser neues Domizil, Eshaness Lighthouse
Bressay Fähre
Tanks für die Komprimierte Luft
GischtFenster
der Blick aus dem Wohnzimmerfenster, Bressay
Fähre zum Festland Shetland – Gespräche mit Einheimischen
Wir verabschiedeten uns von Frank, vom Leuchtturm und der Insel Bressay. Nicht ganz, wir verpassten mal wieder die Fähre! Die nächste würde erst in 1,5 Stunden fahren, das gab uns Zeit für eine letzte Inselrundfahrt. Die Sonne lachte, der Wind war fast warm und zart. Ich wollte nocheinmal den Lerwick Hafen fotografieren, diesmal im Sonnenschein. Auf der Höhe parkte ich das Auto, da schaute freundlich grüßend eine Frau über eine Mauer. Ich dachte, die Mauer wäre Teil einer Hausruine, es war aber ein Garten und von Anfang an dazu erbaut. Schnell kamen wir ins Gespräch, sie erzählte, ich fragte hie und da nach.
Kaninchenplage auf Shetland
Das sind diese lockeren Momente mit fremden Menschen, die ich so sehr genieße. „Das ist ein gutes Leben hier auf der Insel“, meinte sie. Wir bauen unser Gemüse und die Kartoffeln selbst an. Die Mauer hier dient nicht nur als Windschutz, sie schütz unser Grünzeug vor allem vor den hungrigen, wild buddelnden Kaninchen. Die Mauer war komplett mit einem Netz überzogen, als extra Schutz vor den kleinen Eindringlingen. „Wir wollen das Netz noch über die Mauer ziehen und so eine Falle für die Kanninchen machen. Wenn die dann versuchen über die Mauer zu springen, was sie auch tun, wenn sie das leckere Gemüse riechen, dann landen sie in der Falle und danach in unserem Kochtopf!“ sagte sie lachend, als ich gerade fragen wollte, warum niemand die Kaninchen, die die ganze Insel durchlöchern, fängt. Auch Frank hatte kurz davor über diese Plage gesprochen. „4000 werden jedes Jahr geschossen, doch es macht keinen Unterschied“.
Die Kaninchen seien sehr lecker, weniger Fett als die Hühner. Sie werden auch Unterirdische Hühner genannt.
Die Gärtnerin erzählte weiter: „wir haben Hühner, Schafe und unser ältester Sohn ist Fischer. Er fährt raus um Hummer aber auch Haddock zu fangen. So können wir uns bestens selbst versorgen! Immer im Einklang mit der Natur um uns herum.“ In den dunklen nassen Wintermonaten würde sie Quilten und die Sachen dann auf dem Markt verkaufen. Wir quatschten angeregt, Gunter wollte nochmal versuchen den Hügel hochzufahren, doch die Zeit lief uns davon. Jetzt, wo ich gerade erfahren hatte, wo wir langfahen müßten. Wir fotografierten unterwegs nochmal die Robben, die nicht mehr ganz still dalagen, sondern sich hie und da auch mal drehten, herum robbten oder sich sogar die Nase kratzten. Fast hätten wir die Fähre verpasst! Wir schafften es in letzter Minute. Da die Sonne schien, der Wind nachgelassen hatte, stieg ich auch erstmals während der Fahrt aus dem Auto und fotografierte die Fährfahrt.
Im Tesco kauften wir ein, dann machten wir uns auf Richtung Norden. Wir hatten uns für 16:00 Uhr mit den Caretaker Michael verabredet, dann würden wir erstmals „unseren“ zweiten Leuchtturm sehen! Ich war sehr neugierig darauf. Dei Fahrt war angenehm, jetzt sahen wir neue Landschaften. Bei der Landenge Mavis Grind, nur 33 m breit, kann man auf der einen Seite die Nordsee, auf der anderen den Atlantik sehen! Das ist die einzige Stelle in England, wo man an der Nordsee stehend einen Stein in den Atlantik werfen kann, vorausgesetzt, man kann gut werfen! Wir werden das mal versuchen. 33 m sind dafür dann schon relativ viel.
Stacks von Stenness
In Stenness liefen wir an den Strand, suchten im Strandgut herum und fotografierten die Stacks vor der Küste. Michael, der den Leuchtturm in Eshaness betreut, begrüßte uns und zeigte uns erklärend herum. Auch hier wieder viel Platz, drei schöne Schlafzimmer und ein gemütliches Wohnzimmer. Fantastisch. Die fotogensten Klippen liegen direkt vor der Tür. Michael meinte, es wäre wohl sein größter Fehler gewesen, den Leuchtturm zu verkaufen. Er hätte 12 Jahre darin gewohnt, damals sei es aber noch sehr kalt gewesen. Wir lachten später, als wir in einer Schublade in der Küche sechs Bettflaschen fanden!
In den letzten Tagen hatte ich auf meinem Kindle das Buch von Shona Krauskopf „The last Lighthouse“ gelesen. Dort beschreibt eine Amerikanerin die Suche nach einem schottischen Leuchtturm. Über viele Jahre hatte sie mit ihrem Mann versucht einen Leuchtturm zu kaufen, den letzte Leuchtturm, nämlich der in Eshaness, ersteigerten sie schießlich. Sie hat den Leuchtturm vor ca. sechs Jahren wieder verkauft, besucht Schottland und „ihren“ Leuchtturm, doch jedes jahr einen Monat lang.
Auf dem Parkplatz standen zwei Wohnmobile, ein toller Übernachtungsplatz. Mit einem älteren Herrn fing ich ein Gespräch an, seine Schwester hätte Probleme damit ihre Kamerabatterien zu laden. Ich bot an, sie im Haus einzustecken. Das nahm sie dankbar an. Wir liefen los um zu fotografieren. Nachts könnte es laut Vorhersage Nordlicht geben, und darauf wollte ich mich vorbereiten. Mit unserem Womonachbarn verabredeten wir uns für den Abend, wir könnten ja gemeinsam fotografieren. Leider hingen Wolken am Horizont, den Kometen würden wir also schon mal nicht auf ein Foto bannen können. Schade!
Es zeigte sich kein Nordlicht. In der Nacht war es sehr kalt, ich lief mit meinem Norwegeranzug draußen herum und fror trotzdem noch. So setzten wir uns auf einen Tee drinnen zusammen, erzählten und schauten Fotos an. Ein insgesamt sehr netter Abend.
Die Sonne strahlte sanft ins gischtbeschlagene Fenster, ich war so müde und blieb bis nach 8:00 Uhr liegen. Natürlich stattete ich dem Meer, direkt hinter der Mauer, einen kurzen Besuch ab, testete dabei das Wetter. Es war relativ warm, der Wind eher schwach, die Sonne wärmte. Ah, wie angenehm. was für ein Unterschied zu gestern. Draußen zog sogar ein kleines Segelschiff vorbei.
Ausruhen ist dringend nötig
Trotzdem machte ich heute mal langsam, trank einen Kaffee und einen Tee, aß etwas und dann eine Stunde später nochmal was anderes. Gemächlich!
Aber nur bis 11:00 Uhr. Dann traute ich mich erstmals über die Leuchtturmmauer, das Wetter war erstmals ideal dafür. Der ehemalige Leuchtturmwärter hatte zwar gemeint, wir sollten nicht auf den Mauern klettern. Nun, machte ich ja auch nicht, nur einmal drüber und auf der anderen Seite ganz vorsichtig weiter. Es gibt außen sogar Stufen! Mark, der Nachbar, hatte auch gesagt, da kann man rüber. Es gefiel mir, den Leuchtturm von der anderen Seite zu sehen, da sieht er doch tatsächlich wieder ganz anders aus. Übrigens steht man auf dieser Seite dann fast auf dem Felsbogen. Soweit wagte ich mich aber nicht vor! Ich machte das 17-40 mm auf die Canon 5d MII, um das volle Weitwinkel zu nutzen.
Bressay Lighthouse, Shetland
[yellow_box]Der Leuchtturm von Bressay wurde 1858 erbaut. Grundlage war ein Plan der Brüder David und Thomas Stevenson aus der berühmten Stevenson-Familie von Leuchtturm-Architekten.
David glaubte anfangs, einen Leuchtturm auf den Shetland-Inseln zu bauen, wäre viel zu gefährlich und zu teuer. Und verlautbarte außerdem: „jedes Schiff, was in den Gewässern von Shetland fährt, muss verrückt sein“. Trotz dieser Vorbehalte wurde der Leuchtturm von der ortsansässigen Firma Alex Wilson gebaut.
Die Konstruktion des Leuchtturms kostete £ 2324, 15 Shilling und 5 Dime. Dazu kamen noch knapp £ 250 für den Reflektor und dessen Mechanik. Das entspricht einem heutigen Wert von ungefähr £ 200,000, was relativ preiswert ist, wenn man den beträchtlichen Aufwand berücksichtigt.
Der Leuchtturm am Eingang des Bressay Sounds hat die letzten 150 Jahre die Seeleute frühzeitig vor den Klippen und Untiefen gewarnt, und noch heute ist er ein willkommener Anblick für viele Schiffsreisende, die Shetland besuchen. Zumindest bedeutet sein Anblick das ersehnte Ende einer meist rauhen Fähr-Überfahrt.
1989 wurde das Leuchtfeuer des Turms automatisiert und die Unterkünfte der Leuchtturmwärter an den Shetland Amenity Trust veräußert, der sie als Ferienwohnungen vermietet. Der Leuchtturm selbst und seine Instandhaltung sind noch dem Northern Lighthouse Board unterstellt.[/yellow_box]
Gunter und ich zogen allein los. Die Kids wollten Schulkram machen und ausruhen. Die letzten windigen Tage waren doch sehr anstrengend gewesen.
Robben im Hafen von Bressay, Shetland
Wir statteten den Robben im kleinen Hafen einen Besucht ab, fuhren danach Richtung Noss. Auf unserer Seite des Bressay Sunds war es wellenmäßig sehr ruhig gewesen, hier auf der anderen Seite der Insel war mächtig was los. Hoch türmte sich das Wasser auf, knallte dann weiss schäumend auf die Felsen. Mir machte das Fotografieren Spaß, Gunter fand es etwas felsig. Wir kamen nicht richtig an die Wellen heran. Da gehe ich kein Risiko ein, wenn es so knallt! Es war noch kühl, aber nicht mehr so, wie in den letzten Tagen. Die Sonne schien den ganzen Tag, bescherte uns einen blauen Himmel und ein tiefblaues Meer.
Welle auf den Felsen, Bressay, Shetland
Welle, Bressay
Robbe im Abendlicht, Bressay, Shetland
Auf dem Rückweg lagen die Robben immer noch träge auf den Felsen, aber jetzt im fotogenen Abendlicht. Im Leuchtturm angekommen ging ich gar nicht erst rein. Wir haben das beste Motiv ja direkt vor der Tür. Wir wohnen sogar drin. Ich fand wieder neue Perspektiven, und ging erst rein, als es nach Sonnenuntergang empfindlich kalt wurde.
Nach dem Sichern der Fotos zog ich in Ermangelung von Freiwilligen in der Nacht noch einmal allein los. Jetzt hatte ich den Dreh mit der Mauer raus . Das Glitzern des Mondlichts auf dem Wasser machte mich seltsamerweise seekrank?! Komisch, das hatte ich noch nie! Ich lief auch nochmal auf den Hügel, bekam Angst, als eine große Wolke vor den Mond zog und ich so ganz allein in der jetzt dunklen Nacht stand, ich geb’s ja zu! Da laufen doch eine Menge Kanninchen rum und nachts sind die vie größer.
Ich war sehr zufrieden mit den Aufnahmen, die Mühe hatte sich meiner Meinung nach gelohnt. Was meint Ihr?
Ab morgen sind wir im zweiten Leuchtturm, ich hoffe, wir haben dort Empfang mit dem Internet Stick! Wundere dich also nicht, falls ich keinen Beitrag schaffe!
Nachtaufnahme Bressay Lighthouse
Blick über die Leuchtturmmauer in der Nacht, Bressay Lighthouse, Shetland
Vor unserem shetländischen Meeresdomizil, dem Bressay Lighthouse, wüteten die Wellen. Eine hauchdünne Schneedecke überzog die Landschaft. Wenn ich morgens aus dem Fenster schaue, sieht es übrigens immer aus, als hätte es geschneit. Die eben erwähnten Wellen werfen Unmengen an Gischt auf alles, was im Weg steht. Die Fenster des Hauses und unseres Busses kommen als erste dran. Das gibt der Landschaft beim Blick aus dem Fesnter einen ganz besonders aquarelligen Anblick, den ich sehr mag.
Ich lief also mit der Kamera und gut eingepackt den Hügel hoch und fotografierte. Hmm, das Stativ lag dummerweise im Auto, aber Langzeitaufnahmen schienen reizvoll. Also wieder den Hügel runter, Gatte auf und Gatter zu, Stativ holen. Bei dem Wind und dem grasigen Untergrund würde ich einfach ein paar mehr Aufnahmen machen müssen, um die Chance auf scharfe Fotos zu erhöhen. Die Eissturmvögel genossen das Schweben im Wind, ich das Zuschauen. Immer wieder flogen sie durch den Felsbogen. Das machen die sicher auch nur aus Spaß und Übermut! Fand ich klasse!
Eisskulptur, Bressay, Shetland
Die Zeit verflog, ich auch; war durch den Wind sozusagen. Die Finger, sie froren so vor sich hin, irgendwann ignorierte ich es einfach. Nach einem sehr kurzem Aufwärmen im warmen Leuchtturmstübchen – wir sind bei unseren Ausflügen an Fährzeiten gebunden – sprangen wir ins Auto und los gings. Wir waren knapp dran.
Zu knapp, denn wir sahen die Bressay Fähre in der Ferne von dannen ziehen. Tja, Pech gehabt. Erst in 1,5 Stunden würde die nächste kommen. Ich ahnte es aber bereits: das war vorbestimmt. Die Küste vor der Insel Noss hatte mir sehr gut gefallen. „Da sehen wir jetzt bestimmt Wale oder Delfine“, meinte ich gerade, als ich an einem Trinkwasssersee eine große Fläche Eiskristalle sah. Der Wind schaukelte das Wasser des kleinen Lochs hoch, es schwappte an dieser Stelle ständig spritzend über. Es ist anscheinend auch so kalt, wie es sich anfühlt. Dort hatten sich bereits große Eisgebilde aufgetürmt. FOTOMOTIVWARNUNG an! Wir sprangen alle raus, aus dem warmen Gefährt und quatschten über die nasse Wiese, um uns das Naturkunstwerk anzusehen.
Es war schwierig diesem Fotomotiv gerecht zu werden. Die Eiskristallproduktion war noch im Gange, wild spritze uns das Wasser um die Ohren. Ich kniete mich, um näher an die eisumschlossenen Grashalme zu kommen, mein Knie wurde plötzlich eiskalt. Ja, klar, es war ja auch nass! Ich stand übrigens ganz im Wasser, auch die Füße waren klatschnass. Da hatte ich im Eifer vergessen auf meine Umgebung zu achten.
Der Wind wehte über den See, direkt auf uns zu. Brrr, die Finger! Ich konnte kaum fotografieren, so kalt war ich. Der strenge Wind schob eine Wolke weg, jetzt erstrahlten die Kristalle wie Diamanten im Sonnenschein. Plötzlich funktionierten die Finger wieder. Schönheit geht vor Schmerz!
Am Aussichtspunkt versuchte ich ein Panorama aufzunehmen, doch der böige Wind rüttelte an der Kamera und lies es nicht zu.
Die Wartezeit war schneller vorbei als erwartet. Wir erreichten schließlich die Fähre. Das Geschenk der verpassten Fahrt hatte uns erfreut :-) Glücklich grinsend saßen wir auftrauend auf dem schaukelnden Schiff.
Eisskulptur, Bressay, Shetland
Bootsrecyling, Shetland
Gatter, immer und überall!
Shaun das Schaf :-), Shetland
Noch ein Gatter, Shetland
In Lerwik kaufte ich als erstes Handschuhe! Arbeitshandschuhe aus Ziegenleder. Die sind zwar nicht optimal für die Fotografie, weil etwas zu groß; mir bleibt aber keine andere Wahl. Wir sind auf einer abgelegenden Inselgruppe und die Auswahl ist nicht gross. Das Leder der Fingerkleidung fühlt sich klasse an und an diesem Tag frieren meine Hände nicht mehr.
Wir fuhren Richtung Nordosten und erkundeten Mainland Shetland. Die Küstenlandschaft ist wunderbar, die Aussichten während der Fahrt atemberaubend. An einem felsigen Strand versuchten wir uns mit der Fotografie, es klappte nicht. Der Wind rüttelte am Stativ und Kamera, an unseren Jacken und im Gesicht. Ständige flappt mir der Kragen an die Wangen.
Es war Ebbe, die Wellen zu weit entfernt. Das war so eine ungeduldige Fotografie, die ist meist wenig ergiebig. Trotzdem sog ich diese Küstenlandschaft mit allen Sinnen in mich auf. Die Steine und Felsen waren vielfältig in Farbe und Form, das Gras leuchtete leicht grünlich in der Sonne und das Meer war tiefblau. Ich suchte nach Strandgut, fand wieder Schädel; sie wurden mir vom Wind aber aus der Tasche geweht. Einen gut erhaltenen Basstölpelschädel mit Schnabel hätte ich gern mitgenommen. Schade.
Wetterbeding verkürzten wir den Ausflug, es war einfach viel zu kalt. Beim Warten auf die Fähre lief ich in Lerwick schnell noch allein durch den alten Ortsteil und kam dabei mit einem Shetländer ins Gespräch. Wir philosophierte innerhalb der wenigen Minuten über das Glück! Er meinte, das sei genetisch veranlagt, ich war der Meinung, dass es eine Entscheidung ist, die jeder treffen kann.
In der Fähre fahren wir oft ganz vorne, schauen vom Auto aus aufs Meer. Da spielen wir meist in Gesprächen so einige Szenarien durch: was, wenn wir diese kleine Fähre nach Aberdeen entführen würden? Oder sollten wir mal „top Gear“ anscheiben und sie zum Wettrennen mit diesem wenig schnittigen Schiffen anregen?
[yellow_box]Tatsächlich gibt es eine Geschichte einer älteren Dame, über 70 war sie, die vom Süden der Insel nach Lerwick wollte. Sie mochte das Fahren über Land nicht, nahm ein Boot. Unterwegs ging der Kapitän über Bord, die Crew versuchte ihn zu retten. Jetzt waren alle Männer im Wasser, sie kamen nicht mehr ins Boot. Die Dame merkte nichts, saß unten drinnen, mit einem Liter Milch und ein paar Keksen. Acht Tage lang tieb sie im Meer, bis das kleine Boot in Norwegen ans Land spülte. Die Norweger schickten die Oma zurück nach Shetland, wo sie als Heldin herzliche empfangen wurde. Sie verlies ihr Heimatdorf nach diesem Zwischenfall nicht mehr und lebte noch gute 20 Jahre![/yellow_box]
Solche Geschichten gibt es hier einige. Mal sehen, ob ich es schaffe, das noch von unterwegs für Euch zusammenzustellen.
Bressay Lighthouse am Morgen
gleichs Stelle, Bressay Lighthouse am Abend
unser Abendessen
Laden in Lerwick – sind die nicht schön?
In Lerwicks alten Gassen – hauseigener Strand!
Von der Höhe aus sahen wir, dass ein Mann mit Fotoapparat im Garten des Leuchtturms unterwegs war. Interessant! Ein Gesprächspartner :-) Schon seit Stunden mußte ich dringend pinkeln, im Freien geht das zur Zeit nicht. Jetzt war die Neugier doch noch größer als der Druck auf meiner Blase. Ich lief hin und fragte, wo er her kam, was er mache ….. Neugierig halt, wie ich bin. Ich quatschte eine ganze Weile mit Mark, unserem Nachbarn, er wohnt oben auf dem Berg, dann aber flott aufs Klo und mit Stativ nochmal zu den Klippen raus. Mark trieb sich unten bei den Vögeln rum, ich oben bei den wilden Wellen. Wir trafen uns dann als es schon fast dunkel war, erzählten, tauschten uns fotografisch aus, ich lud ihn auf einen Tee ein. Noch immer hatte ich nasse Füße, seit vielen Stunden schon. Das große Verlangen endlich aus diesen kalten Schuhen zu kommen überkam mich. Den Rest des Abends verbrachte ich mit dem Aufwärmen meines Körpers. Ja, und natürlich dem Sichern der Bilder und dem Schreiben des Berichts. Tatsächlich bin ich abends schlags kaputt und müde, aber da ich weiss, dass nicht nur Ricarda in Norwegen morgens den frischen Bericht sucht, rappelte ich mich auf und schrieb noch bis nach 12:00 Uhr!
[yellow_box]Shetland – ein Text von Noah,
Die Shetland-Inseln sind eine zu Schottland gehörende Inselgruppe, gelegen zwischen Nordschottland und Norwegen. Die kombinierte Landmasse beträgt 1500 Quadratkilometer, welche nur mit Gras, einigen wenigen Bäumen, und Felsen bedeckt sind sind. An manchen Stellen ragen Steilklippen in Höhen von bis zu 300 Metern in die Luft. Das Klima der Inseln ist rau und feucht, oft treffen schwere Stürme auf die Küstenregion, welche die An und Abreise über eine Fährverbindung erschweren.
Bekannt ist die Inselgruppe vor allem für die bei Kindern beliebten Shetland-Ponies, und die kunstvoll gestrickten Pullover welche sich sogar international großer Popularität erfreuen. Weitere produzierte Exportgüter sind Schafe und Fische. Doch das große Geld wird durch die Gewinnung großer Mengen an Öl von der Küste Shetlands gewonnen, dank dem sich die Bewohner der Insel ausgezeichneter Lebensqualität rühmen, die Arbeitslosenrate der Bevölkerung ist die geringste in ganz Schottland. Auch hat Shetland die niedrigste Verbrechensrate ganz Großbritanniens, seine Einwohner leben durchschnittlich länger als die Bürger des Festlandes und die Bevölkerungsdichte der Insel gehört zu den geringsten im ganzen vereinigten Königreich.
Die Shetländische Kultur ist nicht wie im restlichen Schottland pictisch orientiert, also die bekannte Schottenrock und Dudelsack-Kultur, sondern stammt von den Skandinaviern ab. Als diese in der Zeit der Wikinger in Shetland einfielen, vertrieben sie einen Großteil der damaligen Bevölkerung und gestalteten die Insel fast 500 Jahre lang nach ihren eigenen Vorstellungen, bis Schottland schließlich erneut die Herrschaft an sich riss. Heute zeugen viele Gebäude, alte Werkzeuge und der sogar der shetländische Akzent von skandinavischem Einfluss. [/yellow_box]
Noch ein eiskalter Tag. Der Wind wird hier als „bitter cold“ im Wetterbericht beschrieben. Das trifft es! Es ist bitter kalt. Noch immer vermisse ich meine winddichten Handschuhe, eigentlich mehr denn je! Selbst ich war morgens nicht allein um den Leuchtturm unterwegs, sondern arbeitete am Computer. Unser zweites Notebook macht Ärger. Das stresst mich! Wenn das auch noch aufgibt, kann ich nichts mehr machen! Immer, wenn ich mit Lightroom arbeite, läuft der Ventilator und hört erst auf, wenn das gute Gerät wegen Überhitzung abschaltet. Das passierte immer häufiger, zum Schluss konnte ich nur noch fünf Fotos als jpg’s exportieren, dann sah ich schwarz! Wir standen ratlos da! Bauten mal das aus, was leicht erreichbar war, bliesen mit einem Blasebalg heftig in die Lüftungsschlitze. Große Staubwolken flogen uns um die Ohren! Aha! Das scheint es hoffentlich zu sein. Nach minutenlangem fachmännischem Schauen – das hilft immer, haben wir am Womo schon oft praktiziert – legten wir es wieder richtig herum, schalteten es ein und testeten. Seither läuft es, zwar langsam aber ohne Notabschaltung. Glück gehabt!
Shetlandponies auf dem Weg zum Knuddeln – ich würde diese netten, freundlichen Tiere gerne mal auf der Weide stehend aufnehmen, aber es klappt nicht. Sobald die Autotür geht, rennen sie auf mich zu!
Insel Foula in der Ferne, Shetland
Lerwick am Abend, Shetland – Freihand mit Stabi geht super! Tamron 24-70, 2,8, echt klasse!
Warten auf die Fähre nach Bressay, Shetland
In der Not checkten wir das Fotonotebook nochmal. Vielleich, mit etwas Glück, läuft das auch wieder? Wir hatten es anders herum in der Tasche gelagert, falls es ein Wackelkontakt gewesen war. Außerdem hat das gute Stück die Fährfahrt von Aberdeen nach Lerwick mitgemacht. Da sind sicher alle Drähte, Platinen und Schrauben neu sortiert worden :-) Gunter steckte den Stecker ein, das Licht leuchtete auf! Tata! Wir ließen es laden, schalteten es nicht ein, nichts übereilen.
Guter Dinge machten wir uns im eisigen Wind auf den Weg gen Westen. Vom Himmel herab war es trocken, Wolken verdeckten die Sonne, die gefühlte Temperatur war „Tiefkühltruhe“. Das allein reicht nicht, ständig rüttelt der Wind an den Jacken, schmeißt uns die Kapuze ins Gesicht. Wir legten eine Lage winddichte Kleindung oben drauf, konnten uns kaum noch bewegen. Geschweige denn an die Hosentaschen dran. Mir tropft im Wind immer die Nase, wenn ich nicht ans Taschentuch komme, fliegt der Rotz, meist auf die Kamera. Igit. Ich fühlte mich wie ein Raumfahrer im Schutzanzug – ungelenk und eingeschränkt.
wir entdeckten Steilküsten, Sandstrände mit sehr viel Müll! Da kaum ein Lichtsstahl auf die Erde traf, zumindest nie da, wo wir gerade waren, suchten wir nach Flaschenpost und sonstigen Schätzen. Amy fand etwas Wachsartiges, Konsistenz Ambra, aber es stank nicht. Sicherheitshalber nahmen wir es mit! Allein die Chance, dass es was sein könnte, lies uns träumen. Amy wollte nur Bücher kaufen. Wir hatten nämlich in Lerwick den Buchladen besucht, die Bücher gehen zur Neige.
Die Kids wollten irgendwann nicht mehr raus. Der unbarmherzige bissige Wind lies ihnen keine Ruhe. Nur wenn wir wieder mal Ponies sahen, sprangen sie auch aus dem Wagen. Auch die Jung’s :-)
Während der Fähr-Wartezeit versuchte ich mit Stativ und richtig ordentlich, die Stadt aufzunehmen. Nach nur drei Bildern hatte ich absolut gar kein Gefühl mehr in den Fingern. Aua! Der Outdoor- und Arbeitsbekleidungsladen war leider geschlossen – da gibt es Handschuhe!
Gunter testete heute das neue 24-70 mm, 2,8 er Tamron Objektiv. Der Stabilisator arbeitet so effektiv, dass er schnell im Vorbeigehen mal noch die Straßen aufnehmen konnte! Die Belichtungszeiten lagen weit von denen entfernt, die wir normalerweise noch aus der Hand aufnehmen. Er belichtete mit 1/8 teilweise sogar nur 1/4 Sekunde und die Fotos sind scharf! Großes Plus für diese Linse.
Nachts lauschten wir dem Sturm, wir wagten uns nicht raus. Stundenlang hing mir noch die Kälte in den Knochen. Die Bettflasche war angesagt!
[yellow_box]Die klassischen englischen Wasserhähne – von Gunter
Sie finden sich überall auf den britischen Inseln. In Privathäusern, in Ferienwohnungen, auf Campingplätzen, selbst in modernen Hotels. Die Wasserhahn-Pärchen. Das ist kein schwules Geflügel sondern die Standard-Installation für heißes und kaltes Wasser an Waschbecken, Badewannen und an der Küchenspüle. Mit möglichst weitem Abstand voneinander und mit dem typischen vierarmigen Drehrad. Sich mit fließendem Wasser zu waschen, verlangt dabei einiges an Koordination und Gespür für das richtige Mischverhältnis „on the fly“.
Und selbst wenn die Briten eine Art Mischbatterie installiert haben, ist Vorsicht zu wahren. Wir haben uns in unserem Ferienhaus auf Bernera zu früh über die „Mischbatterie“ in der Küche gefreut und hinterher die Unfähigkeit der englischen Konstrukteure verflucht. Da kam kein gleichmäßig warmes Wasser heraus, sondern alternierend heiß und kalt.
Das hat uns dann doch beschäftigt. So doof kann man doch nicht sein. Vielleicht steckt da ja ein tieferer Sinn dahinter.
Also haben wir die Eingeborenen mit Fragen gelöchert, bis sich ein halbwegs sinnmachendes Bild ergeben hat: die zwei Hähne haben zwar auch mit der englischen Vorliebe für Traditionen zu tun, wie das Inch, die Ounce, der Pint, der Landrover usw., dahinter stecken aber auch handfeste technische Gründe. Und die Angst vor Mikroben.
Heißes Wasser wird entweder in einer Art Bottich mit Tauchsieder auf dem Dachboden zubereitet, oder ebenerdig, dann mit einer schwachen Pumpe für die Verteilung. Jedenfalls haben das Kaltwasser- und das Heißwassersystem unterschiedlich hohed Druck, und die Angst geht um, dass das kalte Hochdruckwasser sich bei einer Mischbatterie in die druckschwächeren Heißwasserleitungen schummelt, und dabei die Temperatur dort so weit absenkt, dass Bakterien fröhliche Vermehrung feiern können. Darum die strikte Trennung.
Jetzt stellt sich noch die Frage, wie die Briten duschen. An einer Pobacke Erfrierungen, an der anderen Verbrühungen mögen die auch nicht, auch wenn sie sie gerne als tough hinstellen. Ist auch nicht unser Ding. Für diesen Spezialfall hat jedes Badezimmer einen Durchlauferhitzer mit einem Haufen Knöpfe und Drehrädern. Hier obliegt es dem Nutzer, die eine richtige Kombination aus hunderten zu finden, die erstens eine angenehme Wassertemperatur, und zweitens ausreichend Wasservolumen produziert (Gabi hat gerade probiert, sich damit die Haare zu waschen, jetzt hängen fast Eiszapfen darin).
typische Wasserhähne
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Wollt Ihr mal sehen, wie es im Leuchtturm aussieht? Eure Neugier kann ich bis nach Shetland riechen :-)
Amy schläft noch…
Esra mit der Freundin im Bett, haha!
Noah am Esstisch, das ist gleichzeitig das Wohnzimmer
Diese Frühstücksbrettchen gibt es hier überall, nur schneiden darf man nicht darauf? komisch!
Bad und Küche kommen morgen. Gunter fotografierte das Bad als ich in der Wanne lag, das zeig ich Euch nicht :-)
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2013/03/WestMainland-6505.jpg400600Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2013-03-24 00:17:152019-07-04 15:47:10westliches Mainland Shetland und „Wie sieht es im Leuchtturmwärter Haus aus?“
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