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Wir bereisen mit Vorliebe die Küsten der Welt. Leuchttürme ziehen uns dabei natürlich in ihren Bann. Unser Blog wimmelt daher nur so von Leuchtturmfotos und -erlebnissen. Klick Dich am besten mal durch die Sammlung dieser Seiten, oder gehe durch die einzelnen Reiseberichte.
Im Delius Kalsing Verlag erscheint der „Leuchttürme 2014, Gabi Reichert 2014″
 

Beiträge

2013 schottische Inseln im Winter, 2013 Shetland

Insel Bressay, Shetland

Wir widmeten den ganzen Tag unserer Insel Bressay. Warum immer so viel fahren? Auf der kleinen Insel ist es abwechslungsreich und traumhaft schön.

Eine Robbe schwimmt im alten Hafen

Frierend auf den Felsen stehend begrüßte ich früh morgens allein die Robbe im alten Hafen. Jetzt war mir auch klar, warum die sich so viel Fett angefuttert hat. Ich wollte mich gerade nicht im Wasser tummeln, der Robbe machte es anscheinend Freude. Gegen 9:00 liefen wir im Sonnenschein alle zusammen den Berg hinauf zum Vogelfelsen und dann weiter, wieder hinunter entlang der Küste. Ein Wanderpfad  führt bis zum Hafen nach Noss, vier Stunden soll man dafür einplanen. Leider haben wir keine Möglichkeit, von Noss wieder zum Leuchtturm zu kommen, also war es nicht sinnvoll, die ganze Strecke zu wandern. Wir wurden alsbald von einem üblen Schafgatter aufgehalten, das Problem war gelöst. Es war so fest verknotet und verschlossen, dass wir das als Hinweis deuteten, dieses Schafsweide unbetreten zu lassen. Am Zaun entlang kamen wir nur bis zum nächsten Gatter und was lag da denn am Boden? Ein Exschaf! Fell und saubere Knochen.

Bressay Lighthouse, Shetland

Bressay Lighthouse, Shetland

Schafskelett

Praktischer Biologieunterricht und ganz spontan! Wir verglichen die Wirbel mit denen, die wir vor einigen Tagen auf Great Bernera gefunden hatten. Wesentlich kleiner waren sie. Ob das doch keine Robbe war, die wir damals eingepackt hatten? (davon hatte ich noch gar nicht berichtet, was? Hole ich dann nach!)

Vor allem der Schädel war interessant. Wir bauten das obere Schädelteil und die Unterkiefer zusammen, drapierten es auf der Mauer und fotografierten das grinsende, ehemalige Schaf. Dann steckten wir die drei Teile in den Fotorucksack! Das Schaf reist mit nach Deutschland!

Exschaft auf der Mauer, Shetland

Exschaft auf der Mauer, Shetland

 

making of "Schafschädel"

Making of „Schafschädel“

Carpe Diem

Windig müde breiteten wir das Mittagessen. Ich hibbelte schon wieder rum, raus will ich! Manchmal komme ich mir vor wie so ein kleiner, verspielter, neugieriger Hund, der immer um die Familie kreist. Ich laufe dahin und zurück und dann in die andere Richtung und zurück. Ich verbringe jede Minute des Tages mit Tageslicht draußen am Meer! Schaue über die Wellen, beobachte die Vögel und Robben und fotografiere.
Wir zogen schließlich mit dem Wagen los um die Insel genauer zu erkunden. Es scheint wilde Shetland Ponies zu geben, wir suchten, hielten Ausschau, fanden sie nicht. Einige vielversprechende Straßen endeten auf den Schrottplätzen der Farmen. Parken konnten wir an einigen Stellen, die wir gern angesehen hätten, nicht.
Beim Bootsanleger zur Insel Noss soll es öfters Wale und Delfine zu sehen geben. Wir parkten und Esra und ich liefen hinunter. Die anderen zogen es vor, mit dem Fernglas im windgeschützten Auto das Meer ab zu suchen. Mir gefiel die Gegend ausgesprochen gut. Das Meer war wild, die Küste abwechslungsreich, die Wellen knallten auf die Felsen. Es lag zwar viel Müll am Strand, viele potenzielle Flaschenpostflaschen, aber sie waren alle leer! Vor kurzem wurde vor Shetland von einem Fischerboot die älteste je gefundene Flaschenpost an Land gezogen. Ich muß nochmal nachlesen, wie alt sie war (schwierig mit dem langsamen Internet!) Vielleicht hat jemand Lust mal zu googln?

typische Mauer und Landschaft, Bressay

Typische Mauer und Landschaft, Bressay

Meerestimmung, Bressay, Shetland

Meerestimmung, Bressay, Shetland

mit dem Seemann im Gespräch

Mit dem Seemann im Gespräch

Die Bressay Sund Fähre und Lerwick

Die Bressay Sund Fähre und Lerwick

Wir trafen einen älteren Mann in der typischen gelben und orangen Fischermannsölkeidung. Winddicht und daher warm! Sollten wir auch jetzt drüber ziehen, denn der Wind kühlt mächtig aus.
Der ehemalige Seemann war ein echter Bressay Insulaner, hier aufgewachsen und zur Schule gegangen, dann zur See gefahren. Er war voller Geschichten von fernen Ländern, wir interessierten uns aber besonders für diese kleine Insel. Ja, das Leben wäre früher hart gewesen. Als fünfjähriger hätte er jeden Tag die zwei Meilen zur Schule laufen müssen. Im winterlichen Shetland Wetter eine Herausforderung für kleine Kinder. Wenn man bedenkt, dass es ihm über 60 Jahre später noch so im Gedächtnis hängt. Die weiterführende Schule in Lerwick war dann ein Internat, die Strecke mit der Fähre, die bis in die 70er Jahre wesentlich kleiner gewesen war, und der Fußweg wären zu viel gewesen. Wenn man bedenkt, wie einfach und schnell das heute geht. „Wenn man Monate lang auf See ist, kann man die Landschaft hier sehr bewußt genießen!“ meinte unser Gesprächspartner gerade. Vielleicht ist das der Grund, warum ich Inseln so mag! Die Freiheit, die Weite, die frische Luft,nach einer anstrengenden Fährfahrt mit all den Einschränkungen, vor allem bezüglich der Atemluft, man nimmt sie intensiver wahr!
„Wale habe ich hier nur ein einziges Mal in den 72 Jahren meines Lebens gesehen! Das wird überbewertet.“ Wir hielten trotzdem Ausschau, Glück gehört ja auch dazu.
Auf der Suche nach einem alten Friedhof landeten wir versehentlich auf einem seltsamen, gerümpeligen Bauernhof. Zahlreiche Hühner liefen umher, mitten in den herumliegenden Farmutensilien. Die Häuser sahen sehr trist aus. Würde ich hier wohnen, ich hätte Angst in der Nacht! Schließlich stolperten wir auch über den Friedhof, mit Blick auf das Meer und dicken Regenwolken.
Es zog sich zu, Regen fiel theatralisch herab, nee, fotogen vom Himmel! Wir betrachteten die Fähre aus der Ferne, Lerwick im Hintergrund – es sah klasse aus! Ich schlich noch etwas um den Leuchtturm herum, aber von Horizont zu Horizont war es tief blau, schwere Regenwolken verzierten den Himmel, die Wellen ruhten sich aus und es wurde schnell dunkel. Unsere Nachbarn, die wohl im Leuchturm wohnen um absolute Ruhe zu haben – sie reden kaum mit uns – parkten den Wagen. Ich lief sockig raus um zu fragen, ob unser Bus so gut stehen würde und sie genug Platz hätten. Da sah ich den Himmel! Himmel Hergott! Kann man hier nicht mal die Füße hochlegen! Ich drechte um, meinte schnell, ich muß wohl nochmal raus, schnappte die Kamera, das Stativ, vergass aber Handschuhe und Mütze und los, wieder den Berg hoch. Der Himmel schien rot, knallrot! Kitschig rot! Das muss ich doch aufnehmen, hätte ich wenigstens an die Handschuhe gedacht, aua! Na, das bläst ja eh nur der Wind durch! Ich hielt aus, Gunter stand unten im T-Shirt und fotografierte, er huschte aber bald wieder in die warme Stube!

Bressay Lighthouse, Shetland

Bressay Lighthouse, Shetland

Nachtaufnahmen machen oder nicht?

Die Chancen auf Nordlicht waren gut. Der Schweinehund in uns wollte einen Tee trinken, oder besser noch Whisky zum Aufwärmen. Ich schaffte es Gunter zu überreden, allein war es mir auf den steilen Klippen nicht wohl. Wir fotografierten nochmal eine ganze Weile, aber der Himmel blieb dunkel, es waren auch kaum Sterne am Himmel, ein feiner Nebelschleier lag über uns.

Bressay Lighthouse, Shetland

Bressay Lighthouse, Shetland

Unser ausführlicher Live Reisebericht Shetland zum Schmökern

Zum nächsten Blogbeitrag:

Schafe und Schnee im Süden Shetlands

22. März 2013/10 Kommentare/von Gabi
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2013/03/Bressay-2816.jpg 400 600 Gabi https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.png Gabi2013-03-22 11:20:162021-11-29 13:06:06Insel Bressay, Shetland
2013 schottische Inseln im Winter, 2013 Shetland

Südliches Shetland, Sumburgh Head Lighthouse

Endlich richtig ausschlafen! Das tat gut. Aber alles ist relativ. Die Sonne schien schon ca. 30 Minuten früher als auf der Isle of Lewis ins Fenster rein; ich sprang schnell raus aus dem Bett. Da will ich doch gleich wieder los und mir die Gegend anschauen.

Meine unstillbare Neugierde

Die anderen Reicherts sind da ruhebedürftiger als ich. In mir steckt unstillbare Neugier. Bei dieser fantastischen Leuchtturmunterkunft muß ich ja nur aus der Tür hinaus, um Wellen zu sehen. Freudig stelle ich fest, dass das sogar auf Socken geht. Genial! Mein Blick schweifte über das glitzernde Wasser, das Meer hatte sich seit gestern schon etwas beruhigt. Die Wellen knallten nicht mehr allzuhoch an die Felsen, es gab nicht mehr überall weisse Wellenkämme. Etwas nördlich von uns sind Überreste eines alten Hafens zu sehen. Richtig angezogen und mit Schuhen an den Füßen, kletterte ich wenige Minuten später über die Felsen und dann zur glitschigen, moosigen Hafenmauer. Immer vorsichtig, ich weiss ja, wie schnell das gehen kann mit dem Abrutschen. Außer dem Rauschen der Wellen und dem Wind war es still. Kalt schnitt mir der Wind ins Gesicht und in die Finger. Dafür ist die Luft sauber, frisch und meerig salzig.

Shetland Pony, Bressay

Shetland Pony, Bressay

Ungeduldig frühstückte ich nach dem kurzen Ausflug mit der Familie; ich will raus, nur raus und die Insel ansehen. Sonst hatte ich keine Gedanken. Noch wollte keiner mit mir losziehen. Die Wohnung war wohlig warm, der Wind wehte geräuschvoll am Leuchtturm vorbei. Ich wählte Noah als Freiwilligen aus! Einer musste jetzt mit mir gehen.

Wanderung Richtung Insel Noss

Der Leuchtturm, der übrigens von David & Thomas Stevenson im Jahr 1858 erbaut wurde, liegt nur 32 m über dem Meer. Hinter dem Haus geht es den Berg hinauf, Eissturmvögel segeln beständig entlang des Kliffs. Begleitet von den Luftakrobaten liefen wir den Berg hinauf. Könnten wir doch auch so wunderbar mühelos segeln, wie diese Vögel. Wir gewannen auch wandernd an Höhe; kamen ins Schwitzen, denn der Hang war windgeschützt. Immer höher stiegen wir hinauf, immer besser wurde die Aussicht. Fantastisch. Noah konnte die Aussicht nicht ohne meine begeisterten Ausrufe genießen. Ich war ganz aus dem Häuschen. Vor uns lag die Insel Noss, die Naturreservat und Schaffarm in sich vereint. Die meisten der Sommergäste sind noch nicht angekommen, die stecken wohl noch in Deutschland im Schnee fest.

Ab Mai ist es möglich mit einem kleinen Schlauchboot zur Insel zu fahren. Schade, das schaffen wir nicht, denn wir werden im April wieder gen Deutschland fahren. 100000 Vögel brüten dann auf der Insel und es ist in dieser Zeit möglich, fotografierend nahe an zahlreiche verschiedene Vögel heran zu kommen.

Robben im Yachthafen, Bressay

Robben im Yachthafen, Bressay – die hintere Robbe ist echt ganz schön rund, oder?

Bressay Lighthouse

Bressay Lighthouse – da gibt es jetzt jeden Tag mindestens ein Foto.

Eissturmvogel

Eissturmvogel

Sumburgh Head Lighthouse, Shetland

Sumburgh Head Lighthouse, Shetland

Aussicht vom Hang über die Insel Noss

Wir liefen bis ganz hoch, standen auf der Spitze angekommen, staunend im jetzt sehr kalten Wind. Geschäftig und ununterbrochen schwebten die Eissturmvögel an uns vorbei. Wolken lockerten das Himmelsblau auf, so konnte die Sonne richtig schöne Sonnenstrahlen gen Meer schicken. Das Wasser glitzerte und tanzte auf der einen Seite, lag dunkel grau, oder schwarz, oder blau auf der anderen. In der kahl wirkenden Moorlandschaft lockerten kleine, strahlende Seen das Bild auf. Perfekt! Zwei Stunden später waren wir im Leuchtturm zurück! Mein erster Eindruck: Shetland ist unglaublich schön! Ja, ja ich wiederhole mich! Was ist, das ist!

Ich drängte die Familie zum Aufbruch. Die Sonne schien, vielleicht würde das nicht lange so bleiben. Es soll ja viel regnen, hier in Shetland. Am besten wir nutzen jeden Tag. „Carpe diem“, das ist mein Motto.

Erste Begegnung mit den Shetland Ponies

Auf dem Weg zur Bressay Sund Fähre sahen wir zum erstenmal Shetland Ponies. Ja, klar, davon hatten wir gehört. Ich fand die bisher immer etwas langweilig. Eher sowas für kleine verwöhnte Mädchen – sorry. Ich parkte das Auto. In der Ferne sahen wir die beiden kleinen Tiere. Wie klein sie wirklich sind, sahen wir erst, als sie in unsere Richtung trabten. Wir mußten sie übrigens nicht rufen, das Zuschlagen der Autotür reichte aus. Innerhalb von Sekunden kamen sie zum Zaun und wollten von uns geknuddelt werden. Die halben Pferde schmusten sich richtig an uns an; sei waren neugierig und freundlich. So süß! Ich geb es nur ungern zu: das dauerte nur wenige Minuten, bis sie mich von ihrer Schönheit überzeugt hatten. „Die sind ja sowas von genial!“ Hätte ich nicht gedacht! Ich verspreche, dass ich mir ganz besonders viel Mühe geben werde, mal richtig gute Fotos von denen zu machen. So, dass das auch rauskommt, wie durchweg überzeugend diese Tiere sind! Eins habe ich schon mal, was denkst du?

Robben im Yachthafen, Bressay, Shetland

Wir fuhren nur wenige Meter weiter, da sah ich im kleinen Yachthafen etwas liegen, das die Form einer Robbe hatte. Hmm, war das eine? Ja, und da sonnten sich noch weitere Meeressäuger auf den Felsen. Also Objektiv wechseln und wieder raus. Gunter traute sich einmal zu nah ran und drei der Robben robbten ins Wasser. Die Tiere waren enorm dick, sie schafften es kaum ins feuchte Nass.

Dann erreichten wir tatsächlich die Fähre, groß ist die Insel ja nicht. 400 Menschen leben hier, es gibt fast nur Single Track Roads auf der 11 mal 8 km großen Insel.

Fahrt in den Süden Shetlands

Die Fähre muss nur auf der Hinfahrt bezahlt werden, was ich praktisch finde. Bis zur südlichen Spitze Shetlands ist es nur ca. 40 km weit. Schon auf der Fahrt kam ich wieder ins Schwärmen: überall der Blick aufs blaue Meer, die Hügel und die Siedlungen. Die Wolken waren so fotogen, ein Fotoclub auf Tour hätte die nicht besser bestellen können. Traumhaft!

Die Straßen sind gut ausgebaut und angenehm zu fahren. Immer wieder finden sich gute Park- oder Haltemöglichkeiten. Wir nutzten sie für kurze Fotostopps. Kurz vor dem Sumburg Leuchttum (der nach der umfassenden Renovierung auch als Unterkunft zu mieten ist) gab es zahlreiche Warnschilder und unglaublich viel Asphalt. Ah, hier ist die Landebahn des Flughafens und wir fahren gerade drüber. Interessant. Der Leuchtturm liegt auf der Höhe, er wirkt wie ein Schloss oder eine Burg. Die Wolken umschlossen ihn, als wäre er in Watte gepackt. Im Sommer gibt es hier viel Geschrei und Gekreisch, dann wimmelt es hier nur so von brütenden Seevögeln. Was für eine Unterkunft das ist! Hier kann man dann in Socken Papagaitaucher aufnehmen. Im Leuchtturm zwischen den Vögeln mitten im Meer zu leben ist einer meiner Träume! In Gedanken plane ich bereits eine weitere Reise, im Mai. Wenn wir uns das nur leisten könnten!

Wir wanderten erst den einen Berg, dann den anderen hoch, staunten, genossen, froren, hatten viel Spaß und fotografierten.

Dann fuhren wir weiter, Richtung Westküste. Einige Male endeten wir auf Farmen, weil die Straße meist einfach mitten drin aufhört. Wir fanden keinen Zugang zur Küste – vielleicht gibt es den, wenn man weiß wie. Das Parken ist an diesen Stellen schwierig, oft tun wir uns schon beim Wenden des langen VW’s schwer.

Spiggie Beach, Shetland

An der Spiggie Beach liefen wir im weichen Sand bis der eiskalte Wind uns zurück ins Auto trieb. Der Wind tat jetzt wieder im Gesicht und dann den Händen weh.

Tombolo am St Ninians Beach

Auch den berühmten Strand von St Ninian verpassten wir fast, weil man das Gefühl hat, auf einen privaten Hof zu fahren. Doch die Straße schlängelt sich irgendwie durch die engen Gassen und weiter geht’s auf einer Single Track Road. Die Kids entschieden sich dazu, jetzt im Wagen zu blieben und von dort die Sicht auf die Insel zu genießen. Es war mehr als unangenehm draußen und wir konnten sie verstehen. Die Insel liegt nah vor der Küste, von beiden Seiten lädt das Meer den Sand ab, es bildet sich ein perfekter Tombolo, ein Streifen aus Sand, der die Insel mit dem Festland (ha!) verbindet.

St Ninian Beach, Shetland

St Ninian Beach, Shetland

Mainland Shetland

Apropos Festland. Die Insel, auf der Lerwick liegt nennt sich Mainland Shetland. Schottland, was ja eigentlich Mainland wäre, wird hier nur der „Süden“ genannt!

Wir fotografierten also, bis die steif gefrorenen Finger den Dienst quittierten. Wie sehr vermisse ich doch meine schwedischen, winddichte Handschuhe!! (Dass ich den rechten davon daheim in Deutschland tagelang suchte, schrieb ich bei den Vorbereitungen zur Reise)

Lerwick

In Lerwick fanden wir den Tesco und kauften ein. Wir verpassten eine Fähre nach Bressay, schlenderten im Dunkel der Nacht durch die verlassen wirkende Hauptsstad Shetlands. So begnügten wir uns mit einem Schaufensterbummel auf der Insel. Die Schilder über den Läden wirken altertümlich, wir fühlten uns fast wie Zeitreisende, und um 50 Jahre zurück versetzt, wären da nicht die teilweise doch sehr modernen Schaufensterauslagen gewesen.

Auf der Fahrt zum Leuchtturm schien es uns, als verfolgten uns zwei Autos, tatsächlich fuhr eines davon bis zur Unterkunft hinter uns her, wendete dann und verschwand in der Nacht.

Und hier gibt es noch ein großes Panorama der Insel St Ninian.

St Ninian Isle, Panorama, Shetland

St Ninian Isle, Panorama, Shetland

Unser ausführlicher Live Reisebericht Shetland zum Schmökern

Zum nächsten Blogbeitrag:

Insel Bressay, Shetland

22. März 2013/14 Kommentare/von Gabi
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2013/03/Bressay-3929-2.jpg 400 600 Gabi https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.png Gabi2013-03-22 00:47:072021-11-29 13:05:20Südliches Shetland, Sumburgh Head Lighthouse
2013 schottische Inseln im Winter, 2013 Shetland

Endlich Shetland

Leider nur ein ganz kurzer Blogeintrag, bald geht es „normal“, also ausführlich weiter….

Bressay Lighthouse in der Nacht, Shetland

Bressay Lighthouse in der Nacht, Shetland – was für eine geniale Unterkunft, nicht wahr!

Wilde Wasser im Norden von Großbritannien

Die Fährfahrt war so heftig, dass wir immer noch etwas erschöpft sind. Wir fuhren bei Windstärke 8-9, 15 Stunden lang von Aberdeen nach Lerwick. Es schaukelte so heftig, dass wir es nur liegend, zum Glück in den Kabinenbetten, aushalten konnten. Da hatten wir uns auf Lewis die ganze Zeit Wellen gewünscht. Jetzt hatten wir sie!

Nun, wir haben es geschafft. Der Kapitän der Fähre meinte mehrmals, dass dieses Überfaht ja alles andere als angenehm gewesen war! Bei Drehmanövern, wenn er versuchte, dass Schiff etwas angenehmer in die Wellen zu legen, durften die Passagiere immer 5 Minuten lang nicht aufstehen, weil es zu gefährlich war!

Bei der Ankunft fiel Amy dann sogar in Ohnmacht. Es war viel zu warm und nach einer ganzen Nacht heftigsten Seegangs, war es zu viel. Ihr geht es aber wieder gut. Der Wind bringt sehr viel frische Luft. Der Boden schien noch einen ganzen Tag unter unseren Füßen geschwankt zu haben.

Hier nur mal ein paar Bilder der Fahrt und unserer Unterkunft. Genial ist’s! Das war die Fährfahrt dicke wert!! Morgen schreibe ich wieder ausführlicher!

im Hafen von Aberdeen

im Hafen von Aberdeen – die Wellen kamen sogar so hoch wie der Leuchtturm, nur konnte ich da nicht fotografieren, weil der Wind zu stark war!

im Hafen von Aberdeen

im Hafen von Aberdeen –  der Himmel sagt alles!

geschafft nach einer sehr rauhen Nacht

geschafft nach einer sehr rauhen Nacht

Bressay Lighthouse, Shetland

Bressay Lighthouse, Shetland

erste Aussicht vom Schiff, unsere Unterkunft auf Shetland!!

erste Aussicht vom Schiff, unsere Unterkunft auf Shetland!!

 

Ist die Qualität der Bilder in Ordnung? Bei mir sehen sie relativ schlecht aus. Ich lade die Sachen zur Zeit per USB Stick hoch und das klappt nicht wirklich gut.

Unser ausführlicher Live Reisebericht Shetland zum Schmökern

 

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Die Fährfahrt nach Shetland – Sturm und Wellen!

 

20. März 2013/10 Kommentare/von Gabi
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2013/03/Bressay-4765.jpg 467 700 Gabi https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.png Gabi2013-03-20 02:41:072021-11-29 13:03:39Endlich Shetland
2013 schottische Inseln im Winter, 2013 Shetland, Reisetipp - Schottland, schottische Insel

Die Shetland Inseln – ein Traumreiseziel

Infos und Reiseerlebnisse über die Shetland Inseln. Außergewöhnliche Unterkünfte in Leuchttürmen, Wandertipps, Strände.

Weiterlesen
18. März 2013/7 Kommentare/von Gabi
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2013/08/MG_5151-3.jpg 467 700 Gabi https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.png Gabi2013-03-18 20:40:172022-10-30 08:30:54Die Shetland Inseln – ein Traumreiseziel
2013 - Isle of Lewis & Harris, 2013 schottische Inseln im Winter

schottische Telefonzelle, Leuchtturm bei Stornoway

Unsere Vorräte waren wieder aufgebraucht, also machten wir uns auf nach Stornoway. Außer in der Stadt gibt es auf der Insel keine nennenswerten Läden. Wir haben außer auf Harris nicht mal so einen ganz kleinen Laden gesehen. Also, auf in die große Stadt. Was alles relativ ist! Nun, auf der Isle of Skye gab es einen Kreisel, den wir öfters mal fuhren, hier gibt es drei in Stornoway. Damit kann ich ganz gut leben. Auf dem Festland sind diese städtischen Kreisel immer anstrengend.

Straßen auf der Isle of Lewis – vor allem im Winter und Dunkelheit anstrengend

Das Fahren auf der Isle of Lewis & Harris ist ermüdend, weil wir oft bis nach Sonnenuntergang an einem Strand weit entfern von daheim verweilen und dann die meist tiefschwarzen, schlecht markierten Straßen in der Dunkelheit fahren müssen. Und die Wege sind weit! Hier auf unserer kleinen Insel Bernera sind die Single Track Roads zudem nicht nur kräftig kurvig, sie haben auch noch ein welliges Auf-und-Ab. Das bedeutet, dass die Scheinwerfer in den Kurven nur selten die Fahrbahn beleuchten. Abends finden sich zudem oft Schafe am Rand der Fahrbahn oder direkt darauf. Daher dauern unsere Fototouren länger als es uns lieb ist. Die abschließende Fahrt ist immer anstrengend und erfordert die volle Konzentration. Mittlerweile kenne ich die scharfen Kurven schon ziemlich gut.

Jetzt waren wir auf dem Weg zum Supermarkt und in den Buchladen. Wir hatten uns ein paar Wolken und wechselhaftes Wetter für unsere Fotos gewünscht; das war wohl ungenau gewünscht…. Es etwas zu viel, kaum ein Sonnenstrahl trifft auf die Erde. Es nieselte bei grauen, konturlosen Wolken. Ich fand die Landschaft selbst in diesem Licht sehr reizvoll. Das ist ehrlicher für einen schottischen Winter auf den Hebriden.

Esra skypt :-) In der Telefonzelle lag ein Zettel mit den Gottesdiensten

Esra skypt :-) In der Telefonzelle lag ein Zettel mit den Gottesdiensten

Unterwegs fahren wir jedesmal an einer einsam stehenden, klassischen roten Telefonzelle und einem Briefkasten vorbei. Jetzt fotografierten wir die beiden.

Briefkasten und Telefonzelle

Briefkasten und Telefonzelle

Im Buchladen kauften wir dann einen kleinen Wanderführer und eine Landkarte. Es war schwierig zu entscheiden, wie genau wir die Karten wohl brauchen würden. Wir entschieden uns für die Übersichtskarte vor allem für die Autofahrten und für Wanderungen nutzen wir die genaueren Karten im Wanderführer.

In Stornoway hielten wir uns lange in den beiden Lebensmittelläden auf. Wir sind noch etwas desorientiert, finden die Sachen nicht in den Regalen und gewöhnen uns erst an das schottische Angebot. So gibt es auch in Supermärkten viel zu entdecken. Die Lebensmittel sind ganz andere als daheim. Gunter findet großen Gefallen an den Pasties.

Da war sie doch die Sonne - die Aussichten auf der Insel sind fantastisch

Da war sie doch die Sonne – die Aussichten auf der Insel sind fantastisch

Der Leuchtturm Tiumpan

Östlich von Stornoway liegt die Halbinsel Point mit dem Leuchtturm Tiumpan, den wir letzte Woche bereits besuchten. Mittlerweile hatte der Nieselregen aufgehört und fotogenen Wolken hingen am Horizont. Die Klippen am Leuchtturm sind beeindruckend, nicht so hoch wie die beim Butt of Lewis, dafür übersichtlich und mit dem typischen Dreizehenmöwen Gekreisch. Bis eine Stunde nach Sonnenuntergang waren wir im kühlen Wind auf dem Klippen. Die Kids fanden eine Geochaching Dose und legten wir paar kleine Schätze hinein.

Klippen nach Sonnenuntergang, Point

Klippen nach Sonnenuntergang, Point

Leuchtturm im Abendlicht, Isle of Lewis

Leuchtturm im Abendlicht, Isle of Lewis

2. März 2013/6 Kommentare/von Gabi
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2013/03/MG_9825.jpg 467 700 Gabi https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.png Gabi2013-03-02 00:11:022015-06-21 15:33:07schottische Telefonzelle, Leuchtturm bei Stornoway
2013 - Isle of Lewis & Harris, 2013 schottische Inseln im Winter

Isle of Harris, weite Strände und Wanderung zum Leuchtturm Scalpay

Lange vor Sonnenaufgang war das Licht pastellig weich und fotogen. Ich schlich mich aus dem Haus und arbeitete mich fotografiernd über die Schafweide zum alten Haus. Tief im Gras und Erde versteckt fand ich eine grüne Glaslasche, die wahrlich alt wirkte, weil sie eingedruckte Buchstaben drauf hatte. Ich kämpfte einige Minuten um sie zu befreien, nur um fest zu stellen, dass da keine Flaschenpost drin war. Haben die früher auch schon Spam verschickt. So eine Frechheit :-)

Malcoms Lieblingsschaf

Malcoms Lieblingsschaf

das alte Haus und die Schafe von Malcom

das alte Haus und die Schafe von Malcom, dem Hobbyschafhirten

Immer noch strahlte die Sonne am völlig blauen Himmel. Das war das ideale Wetter für weite Sandstände, die es auf der Isle of Harris wie Sand am Meer gibt. Für uns, in der Mitte von Lewis & Harris bedeutet das etwa 1,5 h Fahrt. Wir pendeln sozusagen von Nord nach Süd und wieder in die Mitte. Es hört sich an, als seien Lewis & Harris zwei Inseln. Der Name stammt aus Zeiten, zu denen die Menschen eher mit Booten als per Auto unterwegs waren. Es gab keine Straße durch die bergige Mitte und per Boot schienen es zwei Inseln zu sein. Der Süden der Insel ist bergiger, felsiger mit vielen Sandstränden und Buchten. Der Norden der Insel ist nur hügelig, weniger Strände, hat mehr Klippen. Zwei völlig unterschiedliche Gesichter also. Daher dachten die Menschen früher, es seien zwei Insel und gaben dem Süden den Namen Harris, dem Norden den Namen Lewis. Tatsächlich handelt es sich um eine Inselgruppe. Wir sind zum Beispiel auf Great Bernera, einer kleinen Inselgruppe in der Mitte. Südlich von Bernera liegt noch ein weiteres Gebiet mit eigenem Namen, Uig.

Wellengardinen, Isle of Harris

Wellengardinen, Isle of Harris

Wir machten uns also auf, den Süden der Insel, der mittlerweile mit einer Straße verbunden wurde, zu besuchen. Wir genossen grandiose Aussichten auf leicht schneebedeckte Berge, hielten hie und da für Fotos. Die 100 km lange Fahrt zog sich. Weitläufige helle Sandstrände entlohnten bald die Mühe. Am Horizont hingen glücklicherweise fotogene Wölkchen. Es bereitete uns große Freude einfach nur an der Wasserlinie des enlosen, langen Strandes entlang zu laufen und einen leichten Wind um die Nase zu spüren. So nach und nach klapperten wir einige Strände ab, an manchen war die leichte Brise zu einem bissigen Wind angewachsen, was die Verweildauer direkt proportional zur Windstärke verkürzte. Die fotogenste Stelle für uns war allerdings ein felsiger Küstenabschnitt. Wie durch einen Tunnel schoß in unregeläßigen Abständen die Welle einige Meter hoch in den Himmel. Ich kletterte mutig tief hinuter, natürlich nachdem ich das Spektakel eine Weile beobachtet hatte und mich sicher fühlte, und war so sehr nah am Geschehen und windgeschützt noch dazu. Gunter meinte nur, dass ich klatschnaß geworden wäre, hätte der Wind einen kurzen moment ausgesetzt, weil ich dann unter der Wellenfontäne gestanden hätte.

_sieht doch fast aus wie Sommer, oder?

sieht doch fast aus wie Sommer, oder?

Stundenlang waren wir in der frischen Winterluft, hatten kilometerweit Sand unter die Füße genommen, jetzt verlangte der Körper nach Nahrung. Harris kam uns einsamer als Lewis vor und weit und breit war keine Stadt in Sicht. Alle Buden oder Fish & Chips Lädchen zum Beispiel in Bussen, waren winterfest verschlossen. Ein kleiner Supermarkt bot vor allem Bohnen in Dosen und Angelausrüstung. In Tarbert leuchtete weit sichtbar neongrell ein Fish & Chips Schild in einem winzigen Fensterchen. Esra rüttelte halb ausgehungert an der Tür, sie zeigte sich von all der jugendlichen Manneskraft unbeeindruckt. Sie war verschlossen und blieb es auch, egal wie hungrig wir waren. Die Tage der Inselerkundung sind lang. Fast scheint es, als wären wir Robinson auf der einsamen Insel – ganz allein und auf der Suche nach Nahrung :-)
Nun, dann müssen wir zukünftig doch Brote schmieren. Schade, wo wir ausgerechnet heute mal Essen gehen wollten!

Auf der kleinen Insel Scalpay steht seit 1789 der älteste Leuchtturm der Hebriden.  Von der Fähre Uig – Tabert aus kann man den rot-weiß gestreiften Turm zwischen den Klippen sehen. Mir war der typische Stevenson mit außergewöhnlicher Farbe natürlich auch direkt ins Auge gefallen. Dabei war ich in diesem Moment tief ins Gespräch mit  dem Amerikaner Charles vertieft gewesen.

Die Straßen der Insel sind tatsächlich der Rede wert :-) Wie froh ich doch mal wieder war, nicht im Mobil, sondern im VW Bus zu sitzen. Ständig kurvig geht es auf und ab auf einer Straße, die exakt die Breite unseres Autos hatte.  Wir fragten einen älteren Herrn nach dem Leuchtturm: „Ja, am Ende der Straße und dann 30 Minuten zu Fuß.“ kam die Antwort. Hmm, die Zeitangaben sind sehr relativ – wir scheinen immer langsamer als die Schotten zu wandern! Es war etwa 90 Minuten vor Sonnenuntergang, würden wir es schaffen?

Erst seit 1997 gibt es eine Brücke auf diese kleine Insel Scalapy.


Größere Kartenansicht

Hügelig, wie die ganze Insel, ging es auf der Wanderung weiter. Über Stock, nein eher nicht, über Stein, ja, schon eher, und durch Matsch und über weiches, dickes, trockenes Gras. Den Markierungen folgend legten wir einige Höhenmeter zurück. Die Wellen rauschten über Felsen, dann wieder Ruhe auf der Höhe. Wir liefen schnell und kamen kräftig ins Schwitzen. Wenn’s nicht regnet wird man eben von innen nass. Und dann noch einmal den Berg hinauf und wieder hinunter. Der höchste Hügel der Insel ist 100m, wir sind diesen gefühlt fünf mal hoch und runter. In der Ferne sahen wir die Spitze des Leuchtturms, dann war sie wieder weg, weil wir wieder im Tal waren. Der Wind blies auf die geschwitzte Haut, auch durch winddichte Pullis.

Immer hielten wir die Sonne im Blick, würde sie bloß nicht noch früher untergehen! Die Landschaft sah traumhaft aus und es verzückte uns über all die Hügel, in die Täler und auf die Seen und das Meer zu schauen. Ach, grandios! Doch der Zeitmangel verdarb den Spaß. Der Leuchtturm schien so nah, noch ein wenig weiter und wir würden ihn ganz sehen; doch, kennt ihr das auch?  Es täuscht! Viel weiter ist der Weg, das Ziel schien vor uns davonzulaufen. Gunter verdrehte sich in der Eile das Knie. Das war gar nicht gut! Wir übernahmen sein Fotogepäck, er humpelte nun etwas vorsichtiger aber jetzt in Richtung des Autos. Für heute hatten wir aufgegeben. Schade!

Ein Foto habe ich vom halben Turm, aber nur zur Dokumentation! Die Gefahr uns in der Dunkelheit der Nacht zu verirren war uns zu groß. Immerhin ist es Winter und friert nachts. Durch das hügelige Gelände würden wir im Dunkeln keine Orientierung mehr haben. Wir nahmen uns vor, diese Wanderung mit mindestens zwei Stunden mehr Puffer nochmal zu machen.

Blick über die Insel Scalapy

Blick über die Insel Scalapy

In Tarbert fuhren wir einen kleinen Umweg, ob da jetzt vielleicht jemand Fritten brutzeln würde? Die Tür, an der Esra vorher ach so vergebens gerüttelt hatte, strand nun offen. Der typische Geruch von heißem Fett strömte uns bereits entgegen, bevor die Tür des Autos offen war. Wir bestellten soviel, dass uns der nette Herr fragend und etwas mitleidig anschaute: „Nein, nicht nur für uns, da sind noch zwei im Auto“ meinte Gunter verlegen. Er und hungrig oder gar verfressen – wie kommt der Mann bloß darauf!

Wir mapften wie auch wahrscheinlich Robinson sein erstes warmes Mahl auf der Insel eingenommen hat. Schmatzend und mit den Fingern. Und es war ach so lecker! Jetzt konnten wir mit brummendem Auto, ohne knurrende Mägen die Rückfahrt antreten. Es war auch gar nicht mehr so übel, dass sie so lange war. Wir hören zur Zeit fast nur klassische Musik. Beethoven hat es uns angetan. Vor allem die Beethoven: Symphonies Nos.5 & 7
Auf der Isle of Skye kam in Fernsehen eine tolle deutsche Sendung über diese Symphonie – war klasse! Nur so „by the way“!

Es war tiefe Nacht – nun im Winter beginnt sie bekanntlich wesentlich früher als später im Jahr – als wir endlich „daheim“ eintrudelten. Wir waren verdient müde!

27. Februar 2013/4 Kommentare/von Gabi
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2013/02/GA_9851.jpg 467 700 Gabi https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.png Gabi2013-02-27 02:21:322018-07-18 13:22:18Isle of Harris, weite Strände und Wanderung zum Leuchtturm Scalpay
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Gunter & Gabi Reichert

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