Wir scheinen etwas windgeschützt zu wohnen hier auf der Insel, draußen tobt der Sturm. Aber im Haus bekommen wir nur wenig davon mit.
Wintersturm auf den Lofoten mit Wellen in Henningsvaer
Wir nutzten das Wetter, um zu ruhen, zu lesen, zu spielen. Ich war jedoch neugierig, wollte gern wissen, ob sich schon Wellen bilden oder nicht. Wenn wir nämlich vor der Tür horchen, hören wir ein relativ lautes Grundrauschen. Aber woher es kommt, ob es Wellen oder Wind ist, das wissen wir nicht. Also fuhren wir nur zum Rorvik Strand, das ist die Straße von Henningsvaer raus und das reichte schon für einen Eindruck. Es stürmt tatsächlich sehr stark, es bilden sich hohe Wellen. Der Wind kommt ständig stark mit heftigen Böen, die mit aller Kraft zuschlagen. Wir fotografierten die aufgepeitsche See, nach und nach rollten die Wellen herein. An einer eher flachen Stelle knallten die Wellen explosionsartig auf die Felsen, es war schon ziemlich dunkel, man brauchte das Stativ, doch würde das dem rüttelnden Sturm standhalten? Ich nutzte meinen Körper als Windschutz, und schaffte es kaum, mich auf den Beinen zu halten.
Auf der Straße bildet nass geregneter Schnee einen spiegelglatten Belag, in Kombination mit den Böen ist es da sehr schwierig sich gefahrlos fortzubewegen oder eben nur stillzustehen. Der Sturm bläst dich einfach weg. Na, wir stellten die Kamera auf Serienaufnahme und taten unser Bestes. Ich mag das ja, wenn ich salziges Wasser auf den Lippen schmecke, Thalassotherapie vom Feinsten ist das. Meine Kamera mag Thalasso übrigens nicht.
Morgen soll der Sturm noch anhalten und es soll regnen. Bisher hat der Wetterbericht nicht gestimmt, am besten, wir sehen, wie es aussieht, wenn wir aus dem Fenster schauen…
knallende Wellen in Henningsvaer, Lofoten
Wasser läuft von den Felsen ab, Henningsvaer, Lofoten im Winter
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2011/02/GReichert-2454.jpg533800Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2011-02-25 23:12:422020-09-22 11:56:45Wintersturm und Wellen auf dem Lofoten
Das war wieder mal ein trüber Tag. Für mich als Fotografin sind das die Tage an denen ich ohne schlechtes Gewissen ausruhen und Leute treffen kann.
Wir hatten uns am Nachmittag mit Tor Andreas und seiner Tochter Rose verabredet. Aber zuerst freuen wir uns auf das ausgedehnte Frühstück. Die Mahlzeit ist fast unsere wichtigste des Tages, weil wir viel unterwegs sind und mittags meist nicht kochen können.
Von meiner schwedischen Freundin Maria lernte ich, wie man Smoothies macht. Da mir Milch und Brot Bauchschmerzen bereiten, sind diese Obst-Smoothies für mich eine geniale Möglichkeit für eine leckere Morgenmahlzeit. Da ich zur Zeit vor dem Frühstück schon den Blogeintrag schreibe, hat Noah die Smoothiezubereitung übernommen und sie perfektioniert.
Smoothieanleitung:
Wir weichen abends Mandeln und evtl Trockenfrüchte ein. Die Mandeln werden morgens mit kochendem Wasser überbrüht und geschält. Landen danach mit etwas Wasser im Mixer. Dazu geben wir die eingeweichten Trockefrüchte um das Ganze etwas zu süßen. Noah nimmt da manchmal auch Zucker und Zimt. Zur Abrundung gibt es etwas Kokosfett und Banane. In eine Schüssel schneiden wir das Obst, welches gerade im Angebot war. Äpfel, Ananas, Bananen, und ich mag Avocado mit drinnen. Zum Schluss noch ein paar Mandeln, Nüsse und rohen Kakao oder Knabberhanf obendrauf.
Noah bereitet das Frühstück
Zutaten fürs Smoothie
Lecker
So gestärkt machten wir uns erst einmal auf nach Svolvaer, um unsere Brot- und Obstvorräte aufzustocken; Nahrungsmittel, die in einem drei-Teenager-Haushalt eine recht kurze Halbwertszeit besitzen.
Wir waren zu früh für unsere Verabredung aber in relativer Nähe von Hov, und deswegen statteten wir den dortigen Stränden einen kurzen Besuch ab. Der Wellengang war schon im Fjord recht heftig. Zudem herrschte Fluthöchststand und ich war neugierig, wie unsere Strandfelsen bei Hochflut wirken. Ich fand, dass im Vergleich zu Unstad, die Wellen eher klein hereinrollten, dafür hatte sich eine Menge frisch losgerissener Tang angesammelt – eine extrem fotogene Kombination. Ich wagte mich trotz hohem, feuchtem Risiko nah an die Wellen, das wirkt auf dem Foto dramatischer.
Tang und Wellen und Flut
Wellen die kommen und gehen
Ein Stück weiter, im Northern Light Basecenter, stand ein VW-Bus und wir sahen Licht im Inneren. Ich hatte gelesen, dass ein spanisches Paar dieses Center leitet und war neugierig. Wollte die beiden gern kennenlernen. Sie waren drinnen beschäftigt, ich stellte uns vor und wir unterhielten angeregt, wie Reisende das gern untereinander tun. Christina und Rodrigo haben ein Jahr Auszeit von Spanien genommen, und für sie ist es genauso wie für uns, ein großes Erlebnis, so weit im Norden zu überwintern. Und relativ gesehen sind sie ja noch weiter „verschoben“:-) Wir vereinbarten, uns demnächst noch einmal treffen um ausgiebig zu quatschen.
Schließlich fuhren wir in den engen, ruhigen und zugefrorenen Olderfjord zu Tor Andreas und seiner Tochter Rose. Dort saßen wir am warmen Feuer, erzählten, schauten zusammen Filme im Internet an und tauschten uns aus. Tor ist weitgereist und voller Geschichten, die er gern mit uns teilt. Er ist Lappe und fühlt sich als Schamane; er straht die Ruhe eines weisen Mannes aus.
Amy freundete sich mit der 13 jährigen Rose an. Wir erfuhren einiges Interessantes über die Schule, die Rose besucht. Die Schule betreut 13 Kinder, sechs davon in Roses Klasse. Rose mag die Schule nicht immer, liebt aber English und Norwegisch.
Etwas zu spät liefen Tor Andreas, Gunter und ich noch los, um die Energieplätze am Fjord zu sehen. Der Schnee am Fjord war hoch aber festgefroren, so konnten wir drüber laufen ohne einzubrechen. Das Eis am Fjordrand lud zum Fotografieren ein. Ich hatte jedoch das Stativ im Auto gelassen, und es war schon viel zu dunkel für Bilder aus der Hand.
Wir machten trotzdem ein paar Fotos von Tor Andreas. Zurück am Haus, es war schon fast dunkel, behandelte Tor mich. Er ist Heiler und ich habe Probleme mit einem Auge. Das war sehr angenehm und ich bin ihm dafür äußerst dankbar. Der Rest der Familie saß währenddessen in der guten Stube und verspeiste das mitgebrachte Brot und den Käse. So waren wir dann nicht allzu hungrig, als wir in dunkler Nacht wieder den Heimweg antreten mussten.
Tor Andereas – Diese Overalls nennt man Lofoten Anzug
Während wir am Frühstückstisch saßen, schickte uns die arktische Sonne warme, freundliche Lichtsstrahlen auf das schlabbrige norwegische Brot. Gestern war einer dieser WOW Tage gewesen. Einer dieser extrem fotogenen Tage. Glücklich strahlend wie die Sonne saß ich am Tisch und überlegte: „Was können wir mit diesem wunderschönen Tag anfangen?“ Ich rief kurz die Emails ab, unser USB-Modem funktioniert jetzt. (zwar nicht zum surfen aber für mails gar nicht schlecht). In der FC stand unter einem Nordlichtbild der Hinweis, „schaut doch mal die Wellen in Unstad an!“
Ja, warum auch nicht. Wir waren ja bereits in Eggum und in Utakleiv gewesen, Stände, die wir favorisieren, aber am Surferstrand Unstad, wo ich 2009 auch das Gewinnerbild des Europäischen Naturfotgrafenwettbewerbs aufgenommen hatte, da waren wir noch nicht. Und Wellen gab es zur Zeit schon an Stellen, wo man normalerweise nur dümpelndes, träges Wasser findet. Was würden wir wohl in Unstad vorfinden? Wir passierten die enge gewundene Straße und den schmalen, dunklen Tunnel, und da sahen wir bereits in der Ferne, wie die Wellenberge majestätisch auf den Strand rollten. Sie bewegten sich fast wie in Zeitlupe, was Rückschlüsse auf die Größe zulässt.
Wir parkten auf einem Parkplatz aus Eis, und schlitterten vorsichtig alle zusammen ergriffen den Strand entlang. Monsterwellen kamen gischtsprühend und ohne Unterlass auf uns zu. Zum Glück hielt der ablandige Wind die Gischt von uns ab. Die Kinder testeten die Schneereste auf Festigkeit, sammelten Strandgut oder betrachteten die Wellen, während wir fotografierten. Nach einigen Stunden waren wir völlig durchgefroren vom Wind, und wärmten uns im Auto mit heißem Tee und Kaffeestückchen wieder auf . Mit dem guten Gefühl, etwas Einmaliges erlebt zu haben, traten wir die lange Rückfahrt an.
Welle rollte mächtig rein….
Noah in der Luft
Wellenexplosion
So lange es noch halbwegs hell war, konnten wir uns an den tollen winterlichen Farben ergötzen. Der Himmel und die Berge sind so gandios und wunderschön, wenn keine Wolken die Sicht versperren. Die Aussichten während der Fahrt waren schlicht weg ergreifend! Wir staunten und genossen die brillanten Farben der nahenden Nacht. Dazu hörten wir passenderweise Frank Schätzings Geschichten aus einem unbekannten Universum. Das Kapitel über die Meeresströme fanden wir hoch interessant. Vor allem, weil der Golfstrom hier auf den Lofoten das Klima bestimmt. Das Wissen um diese gewaltigen Stömungen im Meer macht die Sache hier etwas greifbarer.
Ausgehungert kamen wir daheim an. Der Kalorienbedarf hier im hohen Norden ist gigantisch. Ich ruhte jedoch nicht, sondern fing sofort damit an, die Daten zu sichern. Die Wellenfotografie frisst Speicherkarten zum Frühstück.
Gunter stellte Kartoffeln für seinen beliebten Kartoffelsalat auf den Herd. Ich war gerade mit dem Heruntgerladen fertig geworden und sichtete mit Loch im Bauch die Fotos, da meldete Gunter: „Nordlichter vom Feinsten“. Also sprangen wir schnell rein ins Auto und machten uns auf den Weg zum Strand. Die Kids blieben diesmal im Haus. So früh hatten wir noch nicht mit den Nordlichtern gerechnet. Eine kurze Verschnaufpause wäre so schön und nötig gewesen. Doch jetzt entwickelte sich ein prächtiges Himmelsschauspiel. Das war eine Aufführung vom Feinsten.
Es war noch nicht mal 19:00 Uhr. Wir machten zahlreiche Stopps, hatten aber das Gefühl, die besten Nordlichtdarbietungen zu verpassen, weil wir nicht parken konnten. Sie waren so stark, dass sie selbst während der Fahrt aus dem Autofenster deutlich zu sehen waren. Was für ein Erlebnis. An unserem Ziel in Hov angekommen, waren die Nordlichter dann nur noch schwach, aber immer noch fotogen. Am geschützten Strand war es weniger stürmisch als in Henningsvaer. Leider störten uns zwei orangefarbene Straßenlaternen bei der Fotografie. Der Wind war in Henningsvaer so heftig und so eiskalt gewesen, dass ich schon völlig ohne Gefühl in den Fingern mit der Fotografie angefangen hatte. Wegen des überstürzten Aufbruchs musste ich die Speicherkarten im Freien wechseln und hatte mir dabei fast die Fingerspitzen abgefroren. So kalt war es gewesen!
In Hov sahen und fotografierten wir vielfarbiges Nordlicht über dem Meer. Im nassen, weichen Sand des Standes hielten die Stative nicht still – sie sackten langsam ein. Wir blieben, bis der Himmel keine Farbe mehr hergab.
Zurück daheim ging ich noch einmal mit Noah zusammen über die Insel, aber, der Wind war geblieben, er biss uns ungemütlich in die Gesichter. Aua! Wir und die Fotoausrüstung hielten es nicht lange aus. Bis spät in die Nacht hielt ich noch nach Nordlichtern Ausschau und begutachtete die Bilder im Notebook. Was für ein Tag! Ich glaube, ich hatte vor lauter Aufregung eine Überdosis frische Luft und nicht genug gegessen.
Die Nordlichter kommen später:-) Spannung muß sein…..
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2011/02/GReichert-7261.jpg533800Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2011-02-05 10:51:082018-09-30 12:38:44Hohe Wellen in Unstad und Nordlichter vom Feinsten
Wir waren gestern sehr lange unterwegs. Aßen aber vorher ausgiebig und schmierten auch mächtig viele Brote., dann noch Obst in Unmengen, gekochte Eier. Wow, was die Kinder eben verdrücken können! Trotzdem reichte es nicht….Wir genossen die hohen Wellen. Für einen meeresbegeisterten Menschen wie mich ist das Rauschen der Wellen die beste Musik. Ah, traumhaft. Das Wetter, nein eher nicht. Immer wieder regnete es. Morgens sahen wir für wenige Minuten die Sonne, dann war sie wieder weg und kam auch nicht mehr. Aber, wir machten trotzdem Meeresfotos mit halbwegs weißen Bergen im Hintergrund. Wir wollten andere Reisende treffen: Oliver, Karen und Andreas mit ihren beiden sehr ausergewöhnlichen Hunden. Vor Jahren hatte ich mal Hans getroffen, der hatte drei Lundehunde und wir waren genau in Uttakleiv ins Gespräch gekommen. Oliver und Karen haben einen dieser Hunde und von daher kam die Verbindung. Oliver wollte lernen, wie man das Nordlicht fotografiert.
Ein lappländischer Rentierhund und ein Lundehund
nordische Hunde von Oliver und Karen
lapplänischer Rentierhund, Saga und im Hintergrund der Lundehund Beite. Mehr Infos auf den oben verlinkten Seite von Hans.
Treffen in Utakleiv
So trafen wir uns dann in der Nähe von Haukeland. Im letzten Licht des Tages fotografierten wir die Wellen in Utakleiv, ich erklärte Oliver die Zusammenhänge von Blende und Zeit und der ISO. Die Wellen und das Licht waren fantastisch doch schnell waren die Farben weg. So saßen wir dann bei Kaffee und Keksen zusammen, unterhielten uns lange über Norwegen und unsere Begeisterung für das Land. Und schauten immer wieder nach dem Nordlicht.
Nordlichter fotografieren im Regen
Sterne standen am Himmel. Ein dicker Berg verbarg die Sicht nach Norden. Hmmm, Vorhersage war ja eher nicht so gut. Aber im Norden bei freiem Himmel. Ein Blick würde sicher nicht schaden. So fuhren wir auf die andere Seite des Berges und siehe da: ein kleiner Nordlichtbogen war zu sehen. So konnte Oliver das Gelernte jetzt direkt umsetzen. Die Wolken kamen jedoch bald wieder und es gab interessante Lichtmomente mit den orangenen tiefhängenden Wolken.
Schließlich hing immer mehr Feuchtigkeit in der Luft, und es fing wiede an zu regnen. Und immer noch der Nordlichtschimmer am Himmel. Interessante Mischung. Und die regennasse Landschaft so absolut schwarz.
Nordlichtbogen über dem Strand
Nordlicht in Regenweolken gehüllt
Wir fuhren erst sehr spät heim. Diese regennassen Straßen sind sowas von schwarz, ich mag das Fahren da gar nicht. Selbst das Fernlicht des Autos wird von der Schwärze verschluckt. Und die Temperatur fiel gut unter Null und die Nässe fror leicht an. Ein Auto lag im Graben.
Wir hatten angefangen einen spannenden Krimi von Charlotte Link zu hören. Das ist keine gute Idee in so finsterer Nacht. Viel zu spannend. Und Amy schlief aus diesem Grund dann bei mir im Bett, was den wohlverdienten Schlaf nicht ganz so erholsam machte.
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2011/02/GReichert-6748.jpg533800Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2011-02-03 12:19:542022-10-04 10:19:14Nordlicht im Regen und hohe Wellen
Zur Abwechslung mal kein Schnee.Vorstellung des „Sehnsucht nach dem Meer Kalenders 2011“
Nur als kleiner Hinweis, falls ihr noch keinen neuen Kalender habt oder vielleicht ein Weihnachtsgeschenk sucht, zeige ich mal eine Auswahl der Kalenderfotos des „Sehnsucht nach dem Meer 2011“ Kalenders:
Brignogan, Bretagne
Brignogan Plage bei Sturm, Kalenderfoto Sehnsucht nach dem Meer
Mein Lieblingsstrand in der Bretagne, auch, oder besonders bei Sturm.Wir waren letztes Jahr gerade aus England gekommen und genossen die sehr frei zugänglichen Strände der Bretagne sehr. Was für ein Genuß. Wir bewegten uns dann die nächsten Tage auch nicht mehr vom Strand weg, es war fantastisch….
Le Treport, Normandie
Abendstimmung in Le Treport, Sehnsucht nach dem Meer
Der letzte Tag am Meer nach 6 Monaten unterwegs und was für ein klasse Sonnenuntergang. Die Normandie lieben wir sowieso, ah, was für ein Abschluß einer grandiosen Reise.
John o’Groats, Schottland
Wellen, die heranrollen, ich kann stundenlang zusehen Kalenderfotos Sehnsucht nach dem Meer
John O‘ Groats, die Wellen kamen, eine nach der anderen. Es war ein perfekter Sonnentag, und als Bonus, schwammen Robben in der Dünung. Dazu mehr im Reisenbericht auf unserer Webpage.
Vikten, Lofoten, Norwegen
Mitternachtssonne in Vikten
Der Strand bei Vikten auf den Lofoten bot mir unzählige Motive. Ich war bis lange nacht Mitternacht unterwegs. Wahnsinn, wie lange sich diese Stimmung halten kann.
Alle Bilder des Kalenders „Sehnsucht nach dem Meer“ könnt Ihr auf der Webpage von Weingarten sehen. Bestellen kann man den Kalender in allen Buchläden. Meist ist er bei Buch Habel vorrätig. Auch im Internet ist er zu bestellen. Natürlich bei Amazon, aber auch bei Weltbild.
Und morgen geht es weiter mit dem schwedischen Winter. Habe heute nur Skifahren gelernt und ansonsten mal langsam gemacht. Ahh, das tat gut. Morgen soll es schneien, bin mal gespannt.
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2010/12/MG_2512.jpg533800Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2010-12-15 22:05:152023-08-04 19:32:33Sehnsucht nach dem Meer 2011
Und wieder waren wir sehr erstaunt, dass uns blauer Himmel empfing am Morgen. Welch ein Glück, wenn man bedenkt, wie viel es geregnet hatte in den letzten Tagen. Da hatten wir bisher doch gute Bedingungen für Wanderungen und Fotografie gehabt. Ich verbrachte ein paar Stunden mit Amy und Noah am Strand. Die Wellen rollten immer noch wunderschön in die Bucht. Ich machte zu viele Fotos.
Das Meer war aber so wild, dass fotografieren schwierig war, denn die Gischt war überall und das Meer schien fast überzukochen. Alles war weiss vor Schaum, die Wellen waren nicht mehr so schön geformt, sondern sahen aus wie überkochende Milchsuppe. Fast schon zu wild das Ganze. Schön, dass die Strände immer wieder anders aussehen und man sich immer wieder auf neue Situationen einstellen muß. Dann bleibt das Leben und die Fotografie spannend. Den Kids wurde es bald zu kalt, Gunter und ich fotografierten noch eine Stunde, dann beschlossen wir weiterzufahren.
Pointe de Trevignon
Wir fuhren Richtung Pointe de Trevignon. Leider wurden wir da von Womoverbostschildern überfallen, was mich frustrierte. Ich hätte gern kurz den Hafen angesehen, aber wir durften auf km langer Stecke nicht mal Halten. Ich war so frustriert, dass ich nicht mal Lust hatte den Strand zu erkunden, als wir endlich einen Womoparkplatz gefunden hatten. Amy und Noah verbrachten ein, zwei Stunden am Strand während wir philosophierten, vor allem über die Übel in der Gesellschaft. Und ich überlegte ernsthaft, ob es noch Sinn macht, mit dem Mobil unterwegs zu sein? Wahrscheinlich sitzt bei mir der Werkstatt Schock von vor der Abreise noch zu tief. Das ist mir zur Zeit alles zu viel!
Wir fanden schließlich zwei Stellplätze für Mobile, man kann also nicht mehr selbst entscheiden, was man ansehen möchte, sondern muß danach gehen, wo man parken kann! Das ist fotografisch und auch touristisch ein Spaßkiller! Ein sehr großer sogar. Und die Bretagne war immer so schön mit Mobil. Wahrscheinlich ist es einfach zu viel geworden mit den Mobilen? Ich kann die Anwohner verstehen, aber ich denke trotzdem, dass jeder das Recht haben sollte sich das Meer anzusehen. In der Vorsaison ist ja fast gar nichts los, da könnte man doch die Parkplätze öffnen? Es ist so frustrierend, wenn man an sehr großen, absolut leeren Parkplätzen vorbeifährt und selbst nicht mal halten kann.
Für uns ist eine Reise mit dem Wohnmobil die eizige Chance ans Meer zu kommen. Denn kurze Reise mit 5 Leuten, und die Kids zählen ja bis auf Amy alle schon als Erwachsene, mit Hotel, Zug oder Flugzeug, können wir uns nicht leisten. Ein kleineres Mobil geht leider auch nicht. Wir hatten mal dran gedacht, auf einen VW Bus umzusteigen, aber es ist sinnlos, viel zu eng für uns. Was an diesem Tag am frustrierendsten war: die Häuser waren alle für den Winter geschlossen. Nur die Reichen können sich die Häuser am Meer leisten. Und die meisten Häuser werden nur als Sommerresidenz genutzt!! FRUST!
Zaun am Strand, Plage de la Torche, Bretagne
Amy und Noah am einsamen Strand
Wellen
Dicke Wolken, wilde Wellen
Alter Bunker – das Meer wird früher oder später aufräumen damit….
Also, genug gemeckert, wir machten uns auf den Weg nach Penmarch. Und fuhren direkt zum Plage de la Torche, denn da hatten wir immer die schönsten Wellen bisher. Und auch heute war das so. Nur waren die Wellen noch höher und wilder als bisher. Keine Surfer waren im Wasser, das war zu gefährlich und zu wild. Außerdem ging die Flut wieder ganz hoch, bis zur Düne. Regenschauer peitschten immer wieder über die Region, das zauberte Regenbögen und dramatische Stimmungen, machte uns aber hie und da auch mal naß. Als es zu heftig wurde machten wir uns auf den Weg ins Mobil. Dort angekommen schien die Sonne wieder. Also gingen wir nochmal los und fotografierten eine Weile und als wir zurück ins Mobil kamen stellten wir fest, dass die Toilette mal wieder entleert werden mußte. Na gut, hier wissen wir, wo es eine Station gibt, nämlich an der Kläranlage. Im Sturm war das Leeren nicht so einfach, weil die Kacke überall herumgeweht wurde und auch der Eimer mehr als einmal durch die Luft flog.
Über Umwege fanden wir dann den Stellplatz fast direkt am Meer. Da die Sonne noch in den tiefhängenden Wolken hing und diese rosa färbte, lief ich noch schnell los um ein paar letzte Fotos zu machen während Gunter mit den Kindern im warmen Mobil das Essen zubereitete. Ich bestaunte die Wellen, so hoch hatte ich sie an dieser Küste noch nie gesehen. Ein paar Fotos mit bunten Wolken waren noch möglich, dann war die Sonne ganz verschwunden und die Wellen knallten ohne besondere Lightshow immer weiter an die Felsen. Ich freute mich im Mobil auf die warme Suppe.