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Wir fotografieren eine gigantische Wolkenstimmung am Weststrand von Ameland

Schönes Wetter ist relativ. Der durchschnittliche Urlauber mag natürlich lieber blauen Himmel, ein paar flauschige Wölkchen und wärmende Sonne. Wir Fotografen interessieren uns eher für die ganz besonderen Lichtstimmungen. Vor und nach Regenwetter sieht es besonders schön aus. Fotografen finden dann ihre Fotomotive und riskieren dafür auch gerne einmal in einen Regen zu kommen.

 

Schlechtes Wetter ist Fotografen-Wetter

Wir mögen Wolken und Wind. Wind ist spannend, weil es dann Verwehungen am Strand gibt und das Wetter häufiger wechselt. Langweilige Wolken sind schnell wieder weggeweht. Fotografenwetter ist meist körperlich anstrengend. Aber das nehmen wir gern in Kauf.

Es dreht sich bei uns also alles ums Wetter. Wir checken dreimal am Tag die Wetter- und Windbedingungen, um besondere Momente abschätzen zu können.

Aber auch der Zeitpunkt ist enorm wichtig. Im Moment halten wir tagsüber Ruhepausen ein oder tätigen Besorgungen. Zu den fotogensten Zeiten, morgens vor und nach Sonnenaufgang und abends vor und nach Sonnenuntergang sind wir fotografisch aktiv. Das schaffen wir natürlich nicht immer perfekt. Sind wir zu lange an den Stränden, kommt das Abendessen wieder mal zu kurz. Wir können einfach nicht in Ruhe kochen, wenn das Licht fotografisch nutzbar ist.

Ja, und zu diesen ganzen Bedingungen kommen noch Ebbe und Flut. Hier auf Ameland finden wir es schön, wenn Ebbe zu Abend- und Morgenstunden stattfindet. Dann gibt der Strand seine angeschwemmten Geheimnisse preis. Wir fotografieren die Muster im Sand.

In der Bretagne mögen wir es eher umgekehrt. Dort wirkt die felsige Küstenlandschaft bei Flut imposanter.

Es scheint ein eher langweiliger, fotografischer Abend zu werden

Es ist recht windig aber den ganzen Tag über klar, mit schönen, weißen Wölkchen. Wir verausgaben uns tagsüber im Sturm beim Vorankommen auf den Radwegen. Abends sind wir müde und ausgepowert. Zurück in unserem Wohnmobil und essen schnell etwas. Dann rappeln wir uns auf und radeln die sieben Kilometer zum Weststrand.

Das Licht ist langweilig, der Himmel ist bedeckt, aber keine dramatischen Wolken zeichnen sich ab. Wir fotografieren mehr aus Pflichtgefühl ein wenig am Radweg, und machen noch ein Foto des Leuchtturms von Ameland und auch als wir in den Dünen stehen, sehen wir nicht, was uns am Strand erwarten wird. Hätte die Bequemlichkeit gesiegt, wären wir wieder zurück zum warmen Mobil gefahren.

 

Der Leuchtturm von Ameland – das Licht ist eher langweilig

 

Radweg auf Ameland

Radweg auf Ameland

Doch wir sind ausgehungert nach Meer und Strand. Also binden wir unsere Räder an einen Pfosten, schultern unsere Fotorucksäcke und Stative und stapfen die Dünen hinunter durch den tiefen, weichen Sand zum Strand.

Abendüberraschung am Weststrand von Ameland

plötzlich sehen wir dramatische Wolken!

Auf halber Höhe angekommen, erkenne ich sofort, dass das ein absolut genialer Abend werden wird.

So, wie es den perfekten Sturm gibt, so gibt es für mich als Fotografin die perfekten Wolken.

Am Horizont hängen die Wolken schwer und dunkel in mannigfaltigen Farbnuancen. Direkt über uns ist die Wolkendecke uniform grau und dünn. Durch sie strahlt relativ viel Licht, welches die Oberfläche des Meeres erhellt. Genau diesen Kontrast finden wir absolut fotogen. Helles Wasser und Sand und tief dunkle Wolken am Horizont, die sich im Sonnenuntergang rosa färben.

Das ist der erste Blick auf die Wolkenstimmung am Strand an diesem Abend

 

Welle und Wolken

Langzeitbelichtung von ablaufenden Wellen

Nach ein paar ersten Fotos schraube ich das 64 fach Graufilter auf das Objektiv. Ich fotografiere natürlich mit meinem Stativ. 5 scharfe Tipps für das Fotografieren mit Stativ. Mit meiner neue Canon R6 ist das Arbeiten mit dem Graufilter für die Langzeitbelichtungen extrem angenehm. Endlich brauche ich die pfiemelige Okularabdeckung nicht mehr und die Kamera stellt auch mit Graufilter scharf. Ich muss nicht mehr für jedes Foto das Filter abnehmen und wieder alles neu einstellen und dann das Filter wieder draufschrauben. Das ND Filter kommt drauf und ich fotografiere als wäre nichts, nur mit längeren Belichtungszeiten. Über das Arbeiten mit der Systemkamera R6 schreibe ich in Kürze einen ausführlichen Blogbeitrag.

An diesem Abend brauchte ich nur dieses eine 64 fach Graufilter (ND 6), weil es schon dunkel wurde. Am Abend kann man mit diesem Filter durch die Wahl der Blende und ISO kurze und lange Langzeitbelichtungen aufnehmen.

Langzeitbelichtung

Seichte, ablaufende Wellen am Strand als Kontrast zu den Wolken – mit dem 64fach Graufilter aufgenommen.

Plötzlich stehe ich inmitten einer Fotogruppe

Ich bin so begeistert in die Arbeit vertieft, dass mir nicht auffällt, dass es eigentlich für kurze Radhosen und T-Shirt viel zu kalt ist. Über dieses im Flow sein bei der Naturfotografie habe ich bereits ausführlich geschrieben. Im Jahr 2020 ist sogar ein ganzes Buch „Natur-Fotografie macht glücklich“ daraus entstanden.

Mein Stativ steht mit den Beinen im Wasser, weil ich ablaufende Wellen aufnehme. Neben mir ragen die bekannten Buhnen aus dem Sand und der Brandung. Plötzlich kommt noch jemand mit Stativ, dann noch einer und als ich mich umsehe, sind es ein ganzes Dutzend. Eine Fotografengruppe hat mich umzingelt. Im Sand liegen mehr als zehn Fotorucksäcke verteilt herum.

Die Buhnen sind wohl so beliebt, dass jeder sie fotografieren will. Ich fühle mich nicht mehr wohl, weil ich mich nicht mehr bewegen kann, ohne irgendwem im Bild zu stehen. So schieße ich noch zwei, drei Buhnenfotos und entferne mich von der Gruppe.

Langzeitbelichtungen mit dem 64 fach ND-Filter auf Ameland

Die Wolkenstimmung wird von Minute zu Minute imposanter.

Die kreativen Möglichkeiten für die Fotografie sind enorm, auch Gunter ist fleißig ins Fotografieren vertieft. Die Sonne ist schon längst untergegangen und die Nacht legt sich langsam über uns. Die Wolken sind nun tiefschwarz und bedrohlich nahe.

Kräftige Regenschauer oder sogar Gewitter können wir nicht ausschließen. Noch ein paar letzte Aufnahmen und wir machen uns eilig auf den Heimweg. Immerhin haben wir noch sieben Rad-Kilometer vor uns. Noch habe ich meinen Pullover nicht übergezogen. Jetzt tue ich es auch nicht mehr, ich radle mich lieber warm. Falls es anfängt zu Regnen, wären bei mir nicht viele Klamotten nass geworden. Ich habe einen integrierten Regenschutz in meinem Fotorucksack, aber Gunter nicht.

Wir möchten natürlich nicht, dass unsere Kameras nass werden. Wir Fotografen sind ja wasserfest und trocken ohne Schäden wieder, aber die Kameras?

Also treten wir kräftigst in die Pedale. Ich denke, so schnell sind wir noch nie geradelt. Glücklicherweise strahlt der helle Muschelkalk der Radwege in der Nacht. Das macht das Fahren ungefährlicher. Unsere Radlichter erschrecken die Kaninchen am Wegesrand, und wir müssen nur aufpassen, dass uns keines unter die Räder gerät.
Völlig außer Puste aber glücklich über unsere Foto Ausbeute kommen wir am Campingplatz an. Geregnet hat es an diesem Abend nicht.

 

Dramatische Wolken, helle Wellen auf Ameland

Dramatische Wolken, helle Wellen – mit der Canon R6 und dem EF 70-200 mm

 

Fotoimpulse für Wolkenstimmungen am Sandstrand

Unsere Ideen zur Fotografie sind uns an diesem Abend durch den Kontrast unserer Fotografie im Vergleich zur Fotogruppe klar geworden. Die meisten  Teilnehmer der Gruppe standen viel zu weit vom Wasser weg. Sie schienen nur die Wolken am Strand zu fotografieren.

Durch die Nähe zu den Wellen kommt Dynamik in diese Wolkenstimmung. Dazu variieren wir die Belichtungszeit immer wieder. Mal machen wir kurze Langzeitbelichtungen von 2-5 Sekunden damit man die Bewegung noch sieht, oder wir schrauben die dichteren Graufilter drauf und belichten so lange, dass das Meer eine glatte Fläche wird.

Also heißt die Devise: nah ran und verschiedene Perspektiven ausprobieren in Kombination mit den unterschiedlichen Belichtungszeiten. Die Belichtungszeiten variieren wir durch Einstellung der Blende und der ISO. Mit kurzen Langzeitaufnahmen die Dynamik des Meeres einfangen in Kombination mit den Wolken am Horizont.

Ich springe an so einem Abend andauernd mal hier hin und mal dahin. Schraube die Stativbeine ganz rein und wieder raus. Sieht wahrscheinlich lustig aus von der Ferne aber gerade dadurch habe ich am Ende Fotos von den unterschiedlichen Blickwinkeln.

Weitere Infos zu Ameland hier im Blog

Die niederländische Insel Ameland

Mein 15. „Sehnsucht nach dem Meer“ Kalender ist jetzt auf dem Buchmarkt erhältlich. Wahnsinn – 15 eigene Kalender zum Thema Meer in Folge. Das sind mehr als 180 außerordentliche Fotografien von Meereslandschaften.  Es wird leider, coronabedingt, der letzte Meereskalender beim Weingarten-Verlag sein. Das stimmt mich sehr traurig. Werden die Menschen wegen der Krise keine Kalender mehr kaufen?

Nun, wir werden uns etwas anderes, hoffentlich besseres, überlegen. Ein paar Ideen habe ich bereits. Ganz normale Kalender werden wir aber im Eigenverlag nicht machen, soviel steht fest.

Falls du immer schon einen meiner Kalender kaufen wolltest, ist jetzt die letzte Möglichkeit. Denn mein Leuchtturm Kalender ist ebenfalls den Sparmaßnahmen des Verlages wegen der Corona-Krise zum Opfer gefallen.

Die wunderschönen Meereslandschaften des Kalenders „Sehnsucht nach dem Meer“ für das Jahr 2021.

Kalendertitelblatt Sehnsucht nach dem Meer 2021

Kalendertitelblatt Sehnsucht nach dem Meer 2021

Trafalgar, Andalusien, Spanien

Kalender: Sehnsucht nach dem Meer

Eine Welle im Gegenlicht, Trafalgar, Andalusien, Spanien

Am Kap Trafalgar liegt ein kleiner Campingplatz ganz in der Nähe zweier unglaublich unterschiedlicher aber extrem fotogener Strände. Der erste Strand ist flach und sandig. Die Wellen rollen seicht über den Sand. Wind- und Kitesurfer reiten vor der Küste über die Wellen. Der Strand geht Richtung Kap in einen felsigen Teil mit tollen Felsformationen über. Dann erreicht man den Leuchtturm. Diese Kombination von abwechslungsreichen Stränden und Leuchtturm mag ich persönlich am liebsten. Der Leuchttürm thront an der Kapspitze oben auf einer Düne. Von dort schaut man herab auf den zweiten, sehr langgezogenen breiten Strand. Hier türmen sich die Wellen mächtig auf und treffen mit Getöse auf das Land. Wagemutige Surfer finden hier ideale Bedingungen. Auch uns haben es diese Wellen  angetan. Wir blieben gleich mehrere Tage vor Ort und kehrten sogar später noch ein zweites Mal an diesen Strand zurück. Für mich ist der Strand nördlich vom Kap Trafalgar einer der allerbesten Wellenstrände.

Magst du die anderen Strände am Kap Trafalgar sehen? Hier gehts zum Live Reisebericht, Cap Trafalgar

Myrland, Lofoten, Norwegen

Kalender: Sehnsucht nach dem Meer

Myrland, Lofoten, Norwegen

Das ist definitiv unser Lieblingsstrand in Norwegen. Wir entdeckten den abgelegenen Strand vor vielen Jahren auf einer unserer ersten Roadtrips zu den Lofoten. Hoch oben am Strand ist eine Haltebucht mit gerade genug Platz für ein Auto oder Wohnmobil. Dann geht es auf einem kleinen Trampfelpfad an der Böschung steil hinunter zum Strand an dem sich wohlgeformte Felsen tummeln. Bisher waren wir bei jedem Aufenthalt allein auf dem Strand. Einmal versuchte ich im Winter auf den Strand zu kommen, blieb aber im Schnee stecken. Der Weg hinunter war nicht begehbar, es war zu gefährlich. Auch der Rückweg zur Hauptstraße auf der einsamen Schotterpiste war im Schneesturm ein Abenteuer. Schon einige meiner Bilder von diesem Strand schafften es in die Kalender. Im Prinzip kein typisches Lofotenfoto – ich liebe es vielleicht gerade deswegen.

Wir versuchten einmal in Myrland Nordlichter zu fotografieren. Aber es klappte nicht wirklich, die Wolken verdeckten den Blick und es stürmte. Aber schau selbst, was du von den Myrland Nordlichtfotos hältst.

Blick über die Ostsee, Kronholmen, Gotland, Schweden

Blick über die Ostsee, Kronholmen, Gotland, Schweden, Kalender: Sehnsucht nach dem Meer

Blick über die Ostsee, Kronholmen, Gotland, Schweden

An die Ostsee mussten wir uns erst gewöhnen. Sie wirkt oft zu normal und unspektakulär. Sie kann sich aber auch richtig dramatisch in Szene setzen. Übrigens ist das erste Meer, welches ich richtig erleben und fotografieren konnte, der Pazifik in Kalifornien. Was für ein krasser Unterschied. Die schwedische Insel Gotland liegt mitten in der Ostsee und bietet für Fotografen unglaublich vielseitige Meeresmotive. Leuchttürme, Felsenküste aber eben auch solche beeindruckenden Wolkenstimmungen.

Schau, welche Fotomotive auf der Insel Gotland auf dich warten.

Baie de Trespasses, Bretagne

Kalender: Sehnsucht nach dem Meer

Baie de Trespasses, Bretagne

Was hatten wir für ein Glück mit dem Licht an diesem Strand zwischen dem Pointe du Raz und dem Pointe du Van. Es war richig trüb, als wir ankamen. Die Wellen rollten gleichmäßig, aber das Licht der Sonne fehlte. Ich bin sowieso immer draußen, wenn wir unterwegs sind. Also lief ich auch hier mit Kamera und Stativ hinüber zum Strand und machte einige Lanzeitaufnahmen. So war ich genau in der richtigen Position, als die Sonne rauskam und den Phare de la Vieille in goldenes Licht tauchte.

Trafalgar, Andalusien, Spanien

Kalender: Sehnsucht nach dem Meer

Trafalgar, Andalusien, Spanien

Dieses Foto ist zum Titelfoto meines allerletzten „Sehnsucht nach dem Meer“ Kalender gekürt geworden. Das ist der erste Strand, an den man vom Campingplatz aus kommt. Mühsam war der Weg trotzdem. Die Strecke durch den sehr feinen weichen Sand ist anstrengend zu laufen. Oft blieben wir bis spät abends am Strand, dass auf den Rückweg die Hintertür des Campingplatzes bereits verschlossen war. Da mussten wir unsere müden Knochen noch den langen Weg zum Haupteingang schleppen. Was macht man nicht alles für ein Titelfoto!

Weitere Fotos des Strandes und der Dünenlandschaft findest du im Live Reisebericht zum Cap Trafalgar.

Sonnenuntergang beim Flügger Leuchtturm, Fehmarn, Deutschland

Kalender: Sehnsucht nach dem Meer

Sonnenuntergang beim Flügge Leuchtturm, Fehmarn, Deutschland

Wir waren eigentlich auf dem Weg nach Polen als unser Wohnmobil muckte. Ein Hinterrad lief dauernd heiß. Die Werkstatt in Rostock fand die Ursache nicht. Also blieben wir in Deutschland. Die Ostseeinsel Fehmarn ist immer eine Reise wert. Wir wanderten abends zum Leuchtturm immer mit Blick auf das klare Wasser des Meeres und passten die besten Stimmungen ab.

Du möchtest den Leuchtturm sehen und dessen Treppenhaus bewundern?

Praia de Manta Rota – Portugal

Kalender: Sehnsucht nach dem Meer

Praia de Manta Rota – Portugal

Schon immer wollten wir einmal nach Portugal und Spanien fahren. Aber jedes Mal blieben wir in der Bretagne hängen. Doch im Jahr 2017 war es endlich soweit. Wir ließen uns nicht beirren. Wir steuerten unser Mobil möglichst „Bretagne-fern“ Richtung Süden. Der Strand auf dem Bild liegt in Süd-Portugal, nahe der Grenze zu Spanien. Direkt nach unserer Ankunft auf dem Stellplatz öffnete der Himmel mit Blitz und Donner seine Schleusen, und ich wurde mehrere Male patschnass. Das machte mir überhaupt nichts aus. Ich war so was von glücklich – was für Wolkenstimmungen. Dummerweise hatte ich beim Wechsel der nassen Klamotten auch den Ersatz-Akku für die Kamera im Wohnmobil liegen lassen. Mit dem allerletzten Fünkchen Strom des Akkus schoss ich diese Fotos. Der fast vier Kilometer lange Strand führt zu einer traumhaften Lagune, an der die Muscheln nur so darauf warteten, von mir aufgesammelt zu werden. Mit unserer Wohnmobilnachbarin zog ich später noch Mal los, und wir sammelten als Dank für die tollen Motive mehrere Säcke Müll.

Praia de Manta Rota Strand und Lagune – schau dir weitere Fotos an.

Nordlichtbogen über Hov, Lofoten, Norwegen

Kalender: Sehnsucht nach dem Meer

Hov, Lofoten, Norwegen

Der September ist die ideale Zeit, um mit dem Wohnmobil eine Reise zum Nordlicht zu unternehmen. Es ist noch nicht allzu kalt, die Straßen sind noch eis- und schneefrei. Wir waren mit der ganzen Familie unterwegs und beobachteten die Nordlichter manchmal sogar im T-Shirt. In Hov lag das Wasser des Meeres sehr ruhig vor uns und eignete sich so ideal für diese Spiegelung.

Du willst selbst Nordlichter fotografieren? Schau dir unser großes Nordlicht Tutorial an.

Elgol, Isle of Skye Schottland

Kalender: Sehnsucht nach dem Meer

Elgol, Isle of Skye Schottland

Im Februar zur Isle of Skye? Ja, im Nachhinein war das eine sehr gute Idee. Einziger Nachteil – die Tage sind zu der Jahreszeit sehr kurz, die Nächte dafür sehr lang. Wir waren diesmal mit dem VW Bus unterwegs und hatten Ferienwohnungen auf mehreren schottischen Inseln gemietet. So kamen wir an Strände, die für uns mit dem Wohnmobil nicht erreichbar gewesen wären.

Fotolocations auf der Isle of Skye, Schottland.

Supertubus, Peniche, Portugal

Kalender: Sehnsucht nach dem Meer

Supertubus, Peniche, Portugal

An diesem portugisischen Strand an der Westküste gibt es für Surfer ideale rollende Wellen. Leider aber nicht an diesem Tag, als wir ihn besuchten. Da lungerten viele Surfanfänger am Strand und wagten sich vorsichtig ins Wasser. Die knallig bunten Farben von Strand, Wasser und Himmel waren dankbare Motive. Wir standen mit den Füßen im warmen Wasser und fotografierten.

Fotogene Leuchttürme und gewaltige Felsen in Peniche, Portugal.

Weitere Fotos aus dem Süden.

Blick über den Strand Pen Hat am Pointe de Toulinguet, Crozon, Bretagne

Kalender: Sehnsucht nach dem Meer

Blick über den Strand Pen Hat am Pointe de Toulinguet, Crozon, Bretagne

Schon vor Sonnenaufgang loslaufen um die Ruhe auf dem jungfäulichen Strand zu genießen ist immer wieder eine Freude. Wir waren frühmorgens auf dem Weg zum Leuchtturm Toulinguet und freuten uns über die frische grüne Farbe des Strandgrases. In der Ferne siehst du die Felsen des Pointe de Pen Hirs. Nicht weit entfernt im kleinen Hafenstädtchen Camaret-sur-Mer werden sich bald die Touristen tummeln, Segler aus ihren Kabinen kriechen und die Restaurants öffnen. Auf dem Wohnmobil-Stellplatz auf der Höhe hinter dem Ort findet man Ruhe und ist zu Fuß schnell unten an diesem Strand.

Schau dir die Gassen von Camaret und den Schiffsfriedhof an.

Pointe de Pen Hir, Bretagne

Kalender: Sehnsucht nach dem Meer

Pointe de Pen Hir, Bretagne

Ja, da ist der Pointe de Pen Hir, welches du auf dem vorherigen Fotos in der Ferne gesehen hast. Dieses Felsenkap ist so schroff und steil, dass sich hier Bergsteiger auf Klettertouren in den Alpen vorbereiten. Hochalpine Kletterei und Meeresbrise. Wo hat man das schon beieinander? Wer nur für die Aussicht hierher kommt, wird auch reich belohnt. Der Blick reicht weit über das Meer zu den anderen Kaps der Halbinsel Crozon und sogar bis zum Pointe du Raz in der Ferne. Auf dem Weg zurück zum Städtchen Camaret-sur-Mer kommen wir auch an den Steinreihen von Lagat-Jar vorbei, wo noch über 70 von den ehemals 400 Menhiren in drei Reihen stehen.

Schau dir unbedingt weitere Fotos des Pointe de Pen Hir an.

Wenningstedt, Insel Sylt

Kalender: Sehnsucht nach dem Meer

Wenningstedt, Insel Sylt

Noch ein deutscher Strand, wieder auf einer Insel. In Wenningstedt übernachteten wir ausnahmsweise einmal in einem Hotel. Wir hatten unseren Dackel dabei und wollten die Sylter Hundstage besuchen. Abends mussten wir natürlich den Sonnenuntergang am Strand fotografieren. Dieses Glück hatten wir auf dieser Reise nicht oft, weil das Wetter im März noch unbeständigt und oft regnerisch war. Dafür hatten wir das große Glück, Nordlicht am Ellenbogen fotografieren zu können. Ein Sylter Leuchtturm ziert dieses Jahr das Cover meines allerletzten Leuchtturm Kalenders von Delius Klasing.

Sylter Hundstage

Welches der Kalender Fotos gefällt dir am besten? Hast du schon einmal einen meiner Kalender gekauft? Über welches Thema würdest du dir von uns einen Kalender wünschen?

Der „Sehnsucht nach dem Meer“ Kalender bei Amazon

Einer der Höhepunkte dieser Reise ist ganz bestimmt Lesconil. Hier knallen bei Sturm hoch aufschäumenden Gischtwellen an die Hafenmauer. Wir können in Lesconil fantastische Wellenfotos einfangen. Es sieht zwar danach aus, als hätten wir „nur“ fünf, sechs Tage auf das Spektakel  gewartet, um ehrlich zu sein, ich lauere schon seit einigen Jahren auf so eine fantastische Gelegenheit zum Wellen fotografieren.
Klar das hat auch etwas mit Glück zu tun, zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort zu sein, aber ohne dem Glück kräftig nachzuhelfen, sind solche Aufnahmen nur mit sehr viel Dusel machbar.

Häuser am Meer, Lesconil

Häuser am Meer, Lesconil

Wann lohnt es sich, wo zu sein? Wellenfotos brauchen Planung!

Gabi hat sich im Vorfeld schon intensiv mit Hilfe diverser Wetter-, Surf- und Marine-Vorhersage-Seiten im Internet schlau gemacht. Folgende Faktoren müssen zusammentreffen, um dramatische Wellenfotos zu schießen:

  •  Hoher Gezeitenkoeffizient
  • Sturm oder wenigstens kräftiger Wind
  • Gute Licht- und Wetterbedingungen
  • Hohe Dünung, das ist der Schwell, das Auf und Ab der Meeresoberfläche
  • Ein Ort, an dem die Wellen im richtigen Winkel auftreffen und die Chance haben, hoch aufzusteigen

Hier haben wir unser Wellenfotografie-Projekt in Lesconil chronologisch zusammengefasst:

1. Tag – Warten auf die Wellen

Wir sind gerade in Lesconil, es ist bald Neumond und der Gezeitenkoeffizient ist bei etwa 80. Also viel Ebbe und hohe Flut. Wind haben wir auch, mit sturmartigen Böen, aber wirklich viel tut sich am ersten Tag nicht. Das Wasser steht fast bis zur Kante der Kaimauer, schwappt aber nur träge hin und her.
Kräftiger Wind in Landnähe führt also nicht automatisch zu hohen Wellen. Dazu muss anscheinend ein großflächiger Sturm weit draußen auf der offenen See toben, um eine ausreichend hohe Dünung zu erzeugen.

Im Hafen von Lesconil, Bretagne

Im Hafen von Lesconil schwimmen die Boote hoch oben auf dem Wasser

Welle an der Hafenmauer, Lesconil, Breatgne

Labbrige Welle an der Hafenmauer, Lesconil, Breatgne – Ich erkenne sofort: Hier ist Potenzial!

 

2. Tag – Wolken und farbfroher Sonneuntergang in Lesconil

Heute ist am frühen Abend Höchstflut, die Sonne lugt kurzvor Sonnenuntergang frech unter der Wolkendecke hervor, aber die Wellen haben auch heute nicht wirklich Lust zum Gischten. Immerhin zeigen sie einige vielversprechende Ansätze. Zaghaft plätschern sie die Kaimauer hoch und leuchten im Licht der tiefstehenden Sonne auf. Beim Zurücklaufen kollidieren sie mit den neu ankommenden Wellen und erzeugen kleine Wellenspritzer und -hüpfer. Genau das wünschen wir uns, nur viel größer und gewaltiger.
Zwar ist heute noch keine große Wellenaktivität, dafür belohnt uns das Wetter mit einem wunderschönen Sonnenuntergang an dieser abwechslungsreichen Küste.

Wellen und Wolken, Lesconil

Wellen und Wolken, Lesconil

3. Tag – wechselhaftes Wetter aber keine Wellen

Wir erkunden Lesconil und fahren tagsüber nochmal rüber nach Guilvinec. Immer noch lassen die Wellen auf sich warten.

Ebbe in Lesconil

Ebbe in Lesconil

4. Tag – Wellen aber strömender Regen

Dieser Abend wäre eine gute Zeit für hohe Wellen. Wir parken mit unserem Wohnmobil im Hafen von Lesconil, aber es regnet in Strömen. Sehnsüchtig blicken wir Richtung Kaimauer auf die aufsteigenden Gischtfontänen. Aber unter diesen Umständen ist ans Fotografieren nicht zu denken. Nicht dass wir wasserscheu wären, aber das Licht viel zu schwach für vernünftige Wellenaufnahmen. Der Sturm ist zudem so stark, dass er unser Mobil heftig durchrüttelt und einen Höllenlärm verursacht. Wir verkrümeln uns mit unserem Wohnmobil  und suchen uns mitten in der Nacht einen ruhigeren Stellplatz im Ort.

 

Nebliger Tag in Lesconil

Nebliger Tag in Lesconil

 

Nebliger Tag in Lesconil

Nebliger Tag in Lesconil

 

5. Tag – Endlich tanzende Wellen – Fotografen im Wellenrausch

Der Gezeitenkoeffizient sinkt zwar wieder, und der Zeitpunkt des Fluthochstandes ist jetzt schon zum Sonnenuntergang hin gewandert. Aber jetzt steigt die Dünung, die Amplitude des Auf und Ab des Atlantiks, kräftig an. Die soll ja hauptverantwortlich für hohen Wellengang sein. Wind und hoher Flutstand allein haben es nicht geschafft. Wir schauen nochmals im Hafen von Lesconil vorbei.
Als wir am frühen Abend eintreffen, sehen wir schon von Weitem mächtige Gischtfontänen am Hafenkai emporsteigen. Endlich Wellen, hurra!
Schnell schnappen wir unsere Kameraausrüstung, traben zum Anfang der Kaimauer und sind erst mal baff, wie hier die Post abgeht. Fette Wellen wälzen sich majestätisch langsam heran, treffen auf die Mauer und schießen mit vielfach höherer Geschwindigkeit hoch in die Luft. Die Welle rollt wieder zurück und trifft dabei auf die nächste herankommende. Bei der Kollision springt das Wasser geradezu explosionsartig aus dem Meer, fächert auf oder schäumt gewaltig. Ein absolut faszinierendes Naturschauspiel. Allmählich wechselt die Lichtqualität. Von bedecktem Himmel zum frühabendlichen Sonnenschein bis hin zur roten Sonnenuntergangsstimmung.
Volle dreieinhalb Stunden halten wir die schweren Teleobjektive im Daueranschlag, bis wir uns in der zunehmenden Dämmerung erschöpft zum Wohnmobil zurückschleppen. Rücken, Schultern, Arme und Finger schmerzen so sehr, dass wir kaum unsere Kaffeetassen festhalten und anheben können. Aber wir sind glücklich, das Wellenschauspiel live erlebt zu haben. Die Planung und die Warterei haben sich endlich ausgezahlt.

 

Springende Wellen - Endlich passt alles! Hohe Wellen und Abendlicht.

Springende Wellen – Endlich passt alles! Hohe Wellen und Abendlicht. Und ich war bereit, den Wellen mit dem starken Teleobjektiv zu folgen.

Um solche Wellenfotos aufzunehmen, muss man vor allem lange beobachten, um das Gefühl für die Bewegung und Dynamik bekommen. Sich drauf einlassen und „Eins werden mit den Wellen“ auch, wenn es sich abgefahren anhört. Wir waren an diesem Abend beide richtig im Flow. Natur-Fotografie macht glücklich

 

So sah es morgens aus. Ebbe und Regen. Aber das Wetter kann sich ja schnell ändern

So sah es morgens aus. Ebbe und Regen. Aber das Wetter kann sich ja schnell ändern

 

Wellentanz, Lesconil

Wellentanz, Lesconil

 

Wasserstrukturen, Lesconil

Wasserstrukturen, Lesconil

 

Und dann kam genau zur richtigen Zeit das Sonnenlicht durch die Wolken.

Regenwetter und Abendsonne - so macht Wellenfotografie Spaß

Regenwetter und Abendsonne

 

So macht Wellenfotografie Spaß – Die Belichtungsmessung ist bei diesen schnellen Lichtwechseln natürlich schwierig. Helle Wellen, dunkler Himmel. Immer aufpassen, dass nichts „ausfrisst“.

Wellenmuster im späten Abendlicht, Lesconil

Wellenmuster im späten Abendlicht, Lesconil

 

Nach Sonnenuntergang wird schnell alles blau, Lesonil

Nach Sonnenuntergang wird schnell alles blau, Lesonil und es wird schwierig bei diesen Lichtbedingungen schnell bewegte Wellen zu fotografieren.

 

Mauerklatscher am späten Abendlicht, Lesconil

Mauerklatscher am späten Abendlicht, Lesconil

 

6. Tag – zweiter Wellentag, durch Kinderaugen noch schöner

Wir besuchen Annette und Andreas, die mit Kindern in ihrem Ferienhaus etwa 50 Kilometer von Lesconil entfernt  Urlaub machen. Wir schwärmen ihnen von den fantastischen Wellen vor und beschließen, gegen Abend zusammen noch mal hinzufahren. Die Stunde Fahrt lohnt sich.
Heute ist die Dünung etwas schwächer, aber immer noch beeindruckend. An der Kaimauer gischtet es, die Wellen springen fröhlich kreuz und quer vor der Mauer hoch. Das Wetter ist oktobergerecht wechselhaft, windig und mit dem gelegentlichen Regenschauer. Wir werden zwar von oben angefeuchtet, aber die Kombination von Wolken, Wind und Sonne hat Potenzial.
Ein Regenbogen leuchtet über dem Meer auf, leider nicht ganz perfekt über den Wellen positioniert. Eine weitere Regenfront nähert sich, von der untergehenden Sonne in gelbes Licht getaucht. Vom Licht der Regenwolken getroffen, färbt sich das Meer auf einmal kupferrot. Ein völlig surrealer Anblick, der uns erst einmal innehalten lässt. So was glaubt einem doch kein Mensch.
Und erst der Kontrast der Farben. Die hochspritzenden Wellen leuchten weiß und grün und harmonieren so ideal mit der kupferfarbenen See.
Während Annette und Andreas mit ihrem Hund spazieren gehen, bleiben ihre beiden Mädels bei uns. Sie sind ebenfalls vollauf begeistert und zeigen auf jede Welle: „Haste die, und die, und schau mal da!“
Wieder endet der Abend mit bleischweren Armen und schmerzenden Schultern. Nichts was sich zurück im Ferienhaus bei Annette wieder mit einem guten Abendessen und einem gepflegten Glas Wein kurieren ließe.

Die beiden sind so gar so nett und laden uns zu einem Sauna Gang ein. Was für ein Luxus. Wir sind jetzt schon mehrere Wochen unterwegs und Duschen sind rar.

 

Sonnenuntergang und Flut, Lesconil, Bretagne

Sonnenuntergang und Flut, Lesconil, Bretagne – ein Überblicksfoto. So sieht die Stelle mit Weitwinkel aufgenommen aus. An vielen Orten passieren gleichzeitig tolle Bewegungsmuster. Man weiß manchmal gar nicht, wo man zuerst hinschauen soll.

 

Sonnenuntergang und Flut, Lesconil, Bretagne

Sonnenuntergang und Flut, Lesconil, Bretagne – Langzeitaufnahme nach Sonnenuntergang

 

Unwirkliche Farben, Sonnenuntergang im Regenwetter, Lesconil

Unwirkliche Farben, Sonnenuntergang im Regenwetter, Lesconil – NEIN, ich habe nicht am Farbregler gespielt!!

Fototipp: Auf außergewöhnliche Fotomotive warten!

Überlasse solche außergewöhnliche Fotomotive nicht dem Zufall. Es lohnt sich immer wieder an einen Ort zu fahren um optimale Bedingungen vorzufinden. Das Schwierige an solchen Fotos ist nicht das Fotografieren, sondern die Planung und die Ausdauer. Dranbleiben ist unser Motto. Immer neu dazu lernen. Wie leben „noch“ nicht am Meer und kennen uns nicht so gut mit Gezeiten, Dünung und Wellen aus. Aber, wir kombinieren. Immer wieder schaute ich auf den Apps für Fischer und für Surfer. Das mache ich sogar schon daheim. Dabei analysiere ich, bei welchem Wetter, vor allem bei welcher Windrichtung die Dünung hoch wird und welche Orte in der Bretagne dieser Dünung ausgestzt sind. Es kommen also sehr viele Faktoren zusammen. Ich habe extrem viel gelernt. Ich wollte unbedingt solche Wellen an einer Hafenmauer sehen und erleben und natürlich solche Fotos schießen. Deswegen blieb ich so hartnäckig dran. Gunter war zeitweise genervt, doch dieser erste richtig gigantische Wellenabend versöhnte uns wieder. Wir redeten nichts mehr sondern lachten uns beim gewaltigen Rauschen und Knallen der Wellen nur noch glücklich an.

Ergänzung im April 2023

Auch mit weniger Sturm und weniger hohen Gezeitenkoeffizienten ist es möglich, die tanzenden Wellen von Lesconil zu fotografieren. Wir sind immer wieder gerne dort.

Apropos Glück in der Fotografie:

Natur-Fotografie macht glücklich

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Übersichtsseite Nordfrankreich & Bretagne  Fototour mit dem Wohnmobil, 2019

 

Wenn sich keine großen Wellen finden, denn die sind ja schon recht selten, dann begnügen wir uns auch mit den kleinen, feinen Wellen. Nachdem wir gestern am Leuchtturm von Audierne bereits die Sonnenuntergangsstimmung in den Farbfacetten bewundern durften, schauten wir uns heute früh ausgiebig die Farben der kleinen Wellen an. Die rollten nämlich eine nach der anderen an den Strand, wirbelten dabei hie und da ein wenig Sand auf und bäumten sich kurz bevor sie mit weißer Krone zerschellten, so auf, dass wir hineinschauen durften. Zwei Dinge erschwerten die Arbeit mit der Kamera. Man muss in die Knie oder tiefer, aber der Sand war nass und klebrig. Mit Kameraquipment nicht so spaßig. Und der Zeitpunkt für das Foto ist extrem kurz, aber die Struktur der „Fensterwelle“ so dezent, dass der Fokus nur mit Tricks funktioniert. Die Sonne schien von hinten durch die Wellen hindurch und verlieh den ihnen eine traumhafte Farbe. Allerdings blendete sie uns auch ein wenig.

Wellen Aufnahmen mit dem Teleobjektiv

Die Farben der Wellen

Die Farben der Wellen

 

Wellen und Sand am Strand von Audierne

 

Wellen und Sand am Strand von Audierne

 

Sonnelicht im Wellenfenster

Sonnelicht im Wellenfenster

 

Sonnelicht im Wellenfenster

Sonnelicht im Wellenfenster

Wellen Aufnahmen mit Weitwinkel Objektiv

Wellenfotos mit Weitwinkel Objektiv

Wellenfotos mit Weitwinkel Objektiv – Mit dem Licht

 

Wellenfotos mit Weitwinkel Objektiv

Wellenfotos mit Weitwinkel Objektiv – Gegenlicht

Wir wechselten uns mit dem Teleobjektiv ab, weil die Fotografie in dieser Haltung sehr anstrengend war. Irgendwann fiel mir ein, dass Cathrin, die wir in Le Conquet getroffen hatten (der Bericht folgt bald), mir empfohlen hatte, mehr Barfuß zu laufen. Da Gunter gerade fotografierte und ich eh gern näher an die Wellen herangehen wollte, zog ich die Wanderschuhe aus. Im Wasser stehend merkte ich, dass die Hose auch stört, oder halt samt Smartphone in der Tasche, nass werden könnte. Also zog ich die Hose auch aus und los ging die Fotosession in den Wellen. Meine Kamera ist neu – also, ganz so gut war die Idee nicht. Ich passte gut auf, riskierte aber trotzdem sehr viel. Spaß machte mir das trotzdem. No risk, no fun. Die Wellen knallten mir an den Hintern, aber immer erst, nachdem ich die Welle eingefangen und mich schnell weggedreht hatte.

So und jetzt kannst du sehen, wie wir mit kleinen Wellen spielen. Einmal mit dem Teleobjektiv bei ca. 400 mm und einmal mit 24 mm Weitwinkel. Welche gefällt dir besser?

 

Und dann war da noch das Fischerboot in der Ferne, welches nach dem Fang in den Hafen fuhr und da eine von uns gerade das Tele in der Hand hatte…

Fischerboot, Audierne

Fischerboot, Audierne

 

Fischerboot, Audierne

Fischerboot, Audierne

Über die Wellenfotografie in der Bretagne, Belle Ile schrieben wir schon einmal auf der Belle Ile.

Und die Wellenfotografie an der Hafenmauer von Lesconil beschreiben wir sehr ausführlich.

Übersichtsseite Nordfrankreich & Bretagne  Fototour mit dem Wohnmobil, 2019

Sturm und hohe Flut in Kerfissien

Der nervige Stellplatz

Der Stellplatz am Meer vor Kerfissien wird von der Firma Campingcarpark betrieben, mit der wir schon so einige Erfahrungen haben (siehe Bretagne 2019 Frühjahr).
Zwischenzeitlich haben wir von denen die damals zuviel eingeforderte Stellplatzgebühren zurückerhalten, allerdings nur als Gutschrift auf das Kundenkonto. Und das Guthaben wollten wir jetzt zur Bezahlung einsetzen. Nur war der Stellplatz in Cléder 1,40 Euro teurer als unser Guthabenbetrag. Den Differenzbetrag nachzahlen ging aber nicht. Entweder den vollen Tagessatz für den Platz von der Kreditkarte abbuchen oder gar nicht. Also veräppeln können wir uns auch selbst. Dazu ist auch noch das WLAN des Platzes nicht aktiv, wie auf der Homepage vermerkt war, aber von Preisreduzierung wegen des fehlenden beworbenen Services keine Spur. Inzwischen bin ich gar nicht mehr geneigt, diese Vorkommnisse als Schusseligkeit abzutun, das hat Methode. Die französischen Camper sind generell nicht sehr begeistert von den Campingcarpark-Betreibern, und wir haben deutsche Wohnmobilisten getroffen, die negative Erfahrungen gemacht haben und auch nicht gut auf die zu sprechen sind. Auch sie schafften es nicht, ohne nachzahlen zu müssen den Platz zu verlassen. Glücklicherweise konnten die beiden Französisch und sie telefonierten so lange, bis so rechtmäßig ohne Nachzahlen wieder fahren durften. So, jetzt habe ich mal Dampf abgelassen und der Ärger ist verraucht.

Wellenfotografie im Regenwetter

Wir sind erst mal um die Ecke gefahren und parken nebenan vor dem geschlossenen Campingplatz. Der Himmel ist zwar mit dunklen dicken Wolken verhangen, aber die Wellen rauschen mit voller Wucht auf die Uferbefestigungen drauf. Es ist Neumond und der Gezeitenkoeffizient ist sehr hoch. Das heißt die Flut kommt heute um Einiges höher heran als sonst und dazu passt Wind ganz gut, wenn man wie wir, Wellen fotografieren möchte. Irgendwie passt das regnerische Wetter auch dazu, es sieht wesentlich dramatischer aus als bei Sonnenschein und strahlend blauem Himmel. Die im Meer stehenden Felsen dienen als Prellbock für die Wellen, und Gischtfontänen schießen überall in die Höhe und werden vom Wind verweht. Tolle Aussichten und das Meer rauscht und donnert. Ob diese Stimmung auch so unmittelbar auf den Bildern rüberkommt ist halt die Frage. Wir mühen uns redlich ab. Halten das schwere Teleobjektiv lauernd in die Luft, bis die Arme fast einschlafen und der Rücken zu zerbrechen droht. Der Zeitpunkt der Aufnahme muss passen und dazu ist Geduld nötig.

 

Wellen in Kerfissien, Bretagne

Wellen in Kerfissien, Bretagne

 

Bei Fluthöchststand sind wir am kleinen Hafen, wo sich schon etliche Franzosen versammelt haben, um dem Naturschauspiel beizuwohnen (komischer Ausdruck, nicht?). Selbst die Einheimischen möchten diese Wetter- und Flutbedingungen genießen und bestaunen. Wir stehen ziemlich nah an der Kante des Kais, als ein fetter Brecher an die Kaimauer knallt und eine Wasserwand sich bedrohlich vor uns auftürmt. Wir schaffen es gerade noch so, weit genug zurückzuspringen, um nicht völlig mit Meerwasser durchweicht zu werden. Naja, die Füße sind ein wenig nass.

Übernachtung in Meneham

Es wird langsam dunkel, die Wolken werden noch mal dichter und dunkler, und wir fahren weiter nach Meneham zum Übernachten. Gerade parken wir unsere Wohnkiste, da blinzelt die Sonne noch einmal kurz unter den Wolken hervor, bevor sie entgültig hinter dem Horizont verschwindet. Wir springen raus und fotografieren noch eine halbe Stunde, sind aber ein klein wenig zu spät dran. Es sieht wunderschön aus. Diese Küste ist einzigartig mit den gewaltigen Felsen und den Wellen und dem vor Regenwolken schweren Himmel. Es stürmt und regnet, unsere Jacken und Hosen mögen gar nicht trocknen.

Sonnenuntergang in Meneham

Nach dem Abendessen spüren wir schon, das wird eine unruhige Nacht. Gabi hatte den ganzen Tag mit Kopfschmerzen zu kämpfen, ein Wunder, dass sie so lange durchgehalten hat. Und jetzt rüttelt der Sturm ohne Unterbrechung am Mobil und heult um die Kanten. Dazu prasselt der Regen auf das Dach. Morgens geht es genau so grau weiter. Wir wandern trotzdem auf dem Strand zwischen den Felsformationen bis hin zum Häuschen zwischen den Felsen. Ja, die haben hier auch so was wie weiter im Osten der Bretagne. Ausgerechnet am entferntesten Punkt unseres Spazierganges setzt der Nieselregen wieder ein. Und der nieselt richtig kräftig. In Nullkommanix sind wir nass bis auf die Knochen, dazu pfeift ein kalter Wind. Da haben wir den Tag schon abgeschrieben und unter Scheißwetter abgelegt.

 

Unterwegs treffen wir übrigens erst Manfred und Claudia und reden eine Weile am Straßenrand. Manfred hat meinen Rat befolgt und dieses typische, bretonische Seemannshemd gekauft. Mensch, der sieht gut aus darin. Dachte mir doch, dass das zu ihm passt. Dazu seine sympathische norddeutsch angehauchte Stimme!
Noch ein kurzer Stopp am Leuchtturm von Brignogan, dann wollen wir uns einen Platz zum Durchtrocknen suchen. Hier an unserem Lieblingsstrand treffen wir Karl-Heinz und Gaby. Wir gehen gemeinsam den Strand entlang, es nieselt ein wenig. Wir fotografieren nicht, weil wir diesen kleine Leuchtturm so wahnsinnig oft fotografiert haben und jedes mal war das Licht besser als heute.

Fototipp: So fotografierst du hohe Wellen in düsterem Regenwetter

Bei Regenwetter und hohen Wellen lohnt es sich, rauszugehen und das Nasswerden zu riskieren. Stelle am besten die ISO relativ hoch ein. Wir waren bei 1250 ISO, sonst werden die Belichtungszeiten zu knapp. Bei Nieselwetter ohne erkennbare Wolken und Ebbe lohnen sich Detailaufnahmen in den Regenpausen.

Laut Wetterbericht hat es den Norden von Finistere besonders schlecht erwischt, also versuchen wir unser Glück weiter südlich am Pointe Saint Mathieu. Auf der Fahrt dorthin wird das Wetter zunehmend freundlicher, und als wir am Meer vor dem Leuchtturm stehen scheint die Sonne vom fast wolkenlosen Himmel. Der Wind bläst auch hier so stark, aber von hohen Wellen keine Spur.
Wir übernachten auf dem Parkplatz in Le Conquet neben der Touristeninformation und laufen beim Fluthochstand abends in den Hafen, wo die Wellen über die Kaimauer gehen.

Le Conquet

Der darauffolgende Montag kleidet sich Grau in Grau. Diesig zeigt sich das Wetter, immer wieder ziehen Regenschauer über uns hinweg, einige erwischen uns und weichen uns kräftig ein. Wir sind trotzdem den ganzen Tag unterwegs. Ein Tag um Besorgungen zu machen und etwas an den Berichten herumzuschreiben, Fotos zu sichten, Blogbeitrag basteln, Emails beantworten, die Kamera warten, Stative putzen. Wir stehen wieder in Le Conquet, da ist es ausreichend windgeschützt, und wir sind ruckzuck im Hafen oder im Ort. Übrigens gefällt uns Le Conquet immer besser. Wir laufen den Hafen entlang auf einem kleinen Wanderpfad, dann zum Fährhafen, wo meist ein Wind weht. Da schauen wir der Fähre nach Ouessant sehnsüchtig hinterher. Dann drehen wir eine Runde durch den Ort mit den engen Gassen und den netten Lädchen, kaufen beim Bäcker Brot und Pain de Chocolat und genießen auf dem Parkplatz direkt neben dem Park einen heißen Kaffee mit Gebäck. Einmal in der Woche ist Markt, da gibts Käse und Gemüse, Gefügel und Fisch und Muscheln. Als schließlich nochmal Markt ist, merken wir, dass wir uns schon eine ganze Woche in der Gegend rumgetrieben haben. In der Region gibt es aber auch soviele traumhafte Ecken. Davon aber mehr in den nächsten Blogbeiträgen.

Hafenspritzer in Le Conquet

 

Hafenspritzer in Le Conquet

 

Übrigens machen es sich viele Leute einen Spaß und stellen sich in die Wellenklatscher. Nachdem wir ja in Kerfissien eine Welle aus vermeintlich sicherer Entfernung über die Füße bekamen, hatten wir einen kleinen Eindruck von der Kraft des Wassers. Hier in Le Conquet stellten sich die Leute mit kleinen Kindern und Hunden in die Gefahrenzone. Das ist wirklich extrem gefährlich. Nach der ersten Welle war diese Gruppe so nass, dass sie von dannen zogen. Kind und Hund waren noch unversehrt!

Hafenspritzer in Le Conquet

 

Und dann kam die Sonne – Le Conquet

 

Anmerkung in eigener Sache:

Wir bieten ja individuelle Fotocoachings an. Jetzt wurden wir ansgesprochen, ob wir noch einmal einen Fotokurs auf Ouessant, oder in Kombination Insel/Festland anbieten würden. Hättest du Interesse an so einem Kurs? Lass es uns in den Kommentaren oder per EMail wissen!

Übersichtsseite Nordfrankreich & Bretagne  Fototour mit dem Wohnmobil, 2019

Primel-Tregastel ist kein Kleinblumengeschäft und auch kein Teil von Tregastel, sondern ein Ortsteil von Plougasnou, ungefähr 50 Kilometer westlich von Tregastel. Primel-Tregastel und seine Zwillingslandzunge Le Diben liegen in exponierter Lage am östlichen Rand der Bucht von Morlaix. Oder anders gesagt, am westlichen Ende der Bucht von Lannion.

Sturm und Wellen haben über Jahrtausende skurrile und faszinierende Felsformationen aus dem Granit geschaffen. Auf den gewundenen Wanderpfaden der Landspitzen geben gewaltige Granittürme immer wieder neue Blicke auf das Meer und über die Bucht auf die gegenüberliegenden Städte Roscoff und Saint Pol frei.

Regenwetter am Pointe de Primel

Auf unserer Fahrt Richtung Westen wird das Wetter immer weniger sonnig, und die Solaranlage schafft es nicht mehr allein, den ganzen Strom zu produzieren. Wir brauchen relativ viel Strom, um die Kameras und Notebooks am Laufen zu halten. Von Zeit zu Zeit suchen wir uns deshalb einen Stellplatz mit Stromanschluss zur Unterstützung und zur vollen Aufladung der Womo-Batterien.

Felsen vor Primel-Tregastel, Bretagne

Wir hatten eigentlich vor, den Campingplatz auf der Ile Grande aufzusuchen, aber die Rezeption ist erst in zwei Stunden wieder besetzt, da wollen wir nicht herumsitzen und den Nieselregen beobachten, also fahren wir weiter. Die Region zeigt sich nicht von ihrer Schokoladenseite – was natürlich am Wetter liegen kann. (Die Ile Grande ist auf jedem Fall einen Besuch wert, das haben wir auf einer späteren Reise bei besserem Wetter festgestellt.)

Wir fahren weiter entlang der Küste der Baie de Lannion, bis wir zu den zwei ins Meer ragenden Landspitzen kommen die wir schon seit Ewigkeiten nicht mehr besucht haben. Der Pointe de Primel und der Pointe de Diben. Der Campingplatz der Gemeinde Primel-Tregastel ist noch geöffnet. Wir dürfen uns nach der Anmeldung einen Stellplatz mit wunderbarem Meerblick aussuchen. Wir haben Glück, dass das Wetter auf die Wettervorhersage pfeift und der vorhergesagte Dauerregen nicht wirklich eintrifft. Der Regen macht längere Pausen und lässt uns auf der Wanderung auf der felsigen, hügeligen Landspitze weitgehend in Ruhe. Vom ehemaligen Zöllnerhäuschen auf der Höhe des Pointe Primel haben wir einen wunderbaren Ausblick, aber auch einige Kletterei über nasse und rutschige hinter uns.

 

Die Gegend ist genauso spektakulär wie die Cote Granit Rose. Die mächtigen zerklüfteten Felstürme, welche die Küstenlinie bestücken, ragen vor uns auf. Sie sind noch feucht vom kürzlichen Regenschauer und zeigen sich so in intensiven Farben.

Der kräftige Wind peitscht das Meer auf, und die hohe Flut tut das Übrige, um gewaltige Wellen auf das steinige Ufer prallen zu lassen. Kleine Pfade führen uns durch das überall wachsende Farnkraut an wilde Küstenabschnitte und hinauf zu hochliegenden Aussichtspunkten. Singvögel zwitschern in den weitläufigen undurchdringlichen Heckenlandschaften. Stürmische Meerestimmung und Rotkehlchen, sowas haben wir noch nicht in dieser Kombination gehabt. Zwischen dem maritimen Pflanzenwuchs haben sich wilde Alpenveilchen angesiedelt. Auch das habe ich so noch nicht gesehen.

Wellen in Primel-Tregastel

Wellen in Primel-Tregastel

 

Die Felslandschaft im Abendlicht, Primel-Tregastel

 

Gezeitenbecken nach Phytagoras, Primel-Tregastel

Kurz gesagt: die Region ist auch bei weniger freundlichen Wetterbedingungen ein wahres Eldorado für Landschaftsfotografen. Hier gibt es so viel zu entdecken, dass wir gleich zwei Tage auf dem Camping Municipal bleiben. Mit unseren Bremer Platznachbarn Manfred und Claudia (und Foxterrier Maggie) verstehen wir uns so gut, dass wir nach ihrer Ankunft direkt in längere Gespräche kommen. Wir freuen uns, waren doch die Nachbarn auf dem letzten Stellplatz eher wortkarg, und wir unterhalten uns eben gern. Zudem ist Liliclaude von der Rezeption super sympathisch und Gabi versteht sich auf Anhieb perfekt mit ihr.

Liliclaude stammt von Martinique und hat in die Bretagne eingeheiratet. Sie erzählt, dass sie die ersten Jahre unbedingt wieder zurück in die Karibik wollte, doch inzwischen hat sie die Bretagne kennen und lieben gelernt und fühlt sich hier wohl.

Lilyclaude

Le Diben – tolle Küste, toller Hafen, liebe Leute

Nach zwei fotografier-intensiven Tagen mit herrlich wechselndem Wetter, viel Wind und Wellen und der obligatorischen Regendusche ziehen wir weiter. Wir kommen nur drei Kilometern voran und bleiben in Le Diben hängen, der parallelen Landspitze gleich nebenan. Von da aus können wir fast unseren gestrigen Stellplatz sehen. Der kostenlose Stellplatz am Hafen von Le Diben ist beliebt, die fünf oder sechs für Wohnmobile reservierten Plätze sind bereits belegt. Aber das macht nichts. Es sind keine Autos da und der halbe Parkplatz füllt sich mit Wohnmobilen.

Schiffsfriedhof in Le Diben

 


Auch hier kommen wir wieder direkt ins Gespräch mit dem fotografier-begeisterten Karl-Heinz und seiner Frau Gabi und deren Hund Betty. Noch bevor wir uns die Küste anschauen können, klönen wir gemeinsam in deren Mobil und tauschen uns über fotografische Themen aus. Kurz drauf wandern wir los. Le Diben glänzt ebenfalls mit äußerst sehenswerten Felsformationen, einem Küstenwanderweg mit dramatischen Aussichten, einem Yachthafen und einem Schiffsfriedhof. Die Wettervorhersage hat sich auch heute ähnlich schlecht wie die ganzen Tage angehört, aber das hat an der Küste nicht viel zu bedeuten. Wird Regen gemeldet, heißt das automatisch, wir können interessante Wolken und Lichtstimmungen erwarten. Es sei denn, es zieht total zu und Dauerregen kommt, dann machen wir nichts außer Reisebereichte schreiben. Heute aber hat der Wind noch einen Zahn zugelegt und die fetten Regenwolken weggeweht. Mächtige Brecher rollen auf die Küste zu, zerstieben auf den Felsen und schwängern die Luft mit salziger Gischt. Einfach herrlich. Bis auf die Tatsache, dass die Frontlinsen unserer Kameraobjektive dauernd von Salz befreit werden müssen.

Wellen im Abendlicht in Le Diben

Wellen im Abendlicht in Le Diben

Auf der Suche nach einem Lebensmittelladen frage ich einen freundlichen deutschen Camper, ob es in der Nähe einen Laden gibt. Er verneint, fragt aber direkt, was wir denn brauchen. Mein Mann braucht immer Brot. Ich kann mich auch mit Knäckebrot begnügen, das wird nicht trocken, ist es nämlich schon! Jedenfalls schenken uns die Strempels, wie es auf ihrer Visitenkarte steht, Jürgen und Angela, zwei Päckchen eingefrorenes Brot und dann noch zwei Wurstdosen aus der Heimat. Jetzt kann nichts mehr schiefgehen. Wir werden nicht verhungern. Danke an Jürgen und Angela! das Brot war übrigens das beste, welches wir in der Bretagne gegessen haben, mit Nüssen drinnen. Wir haben es in den folgenden Tagen in den Supermärkten gesucht aber nicht gefunden. Gibt’s wahrscheinlich nur beim guten Bäcker.

Abends wandern wir entlang der Küste, was sich sehr lange hinzieht, weil wir andauernd interessante Motive finden. Zurück wollen wir bis zum zwei Kilometer entfernten Hafenanfang und dem dortigen Schiffsfriedhof.. Gerade als wir zurück an unserem Mobil vorbeikommen wird das Licht so richtig dramatisch. Nix Hafen, wir legen eine 180-Grad-Wendung hin und laufen direkt wieder zur Küste. Das Meer ist jetzt perfekt wild und die untergehende Sonne taucht die Szenerie in weiches Abendlicht. Die Gischt ist so dicht, dass es kaum möglich ist, klare Fotos zu schießen. Zum einen landet dieser schwierig zu putzende Salzfilm auf der Linse, zum anderen hängt die Gischt wie dichter Nebel in der Luft und die Sonne scheint mitten durch. Kurz: es wirkt unwirklich, ist aber echt. Wir kleben, die Ausrüstung klebt, wir können die Einstellrädchen der Kamera kaum noch bewegen, so klebrig ist alles.
Stundenlang sind wir bereits auf den Beinen aber nach dieser Tour müssen wir erst einmal uns und die Ausrüstung reinigen. Die Kameras feucht abwischen, die Filter waschen und trockenwienern. Und da ich neugierig auf die Bildausbeute bin, auch noch die Fotos herunterladen. So hänge ich bis nach Mitternacht am Notebook fest. Nun denn, der Tag war wirklich ereignisreich und traumhaft schön.

Unseren Wohnmobilnachbarn Karl-Heinz treffen wir auch am nächsten Morgen hinten am Strand, als wir versuchen, ein paar fette Wellen mit der Kamera einzufangen. Heute ist Hochflut und der stürmische Wind forciert die Brandung noch zusätzlich. Karl-Heinz erinnert mich ein bisschen an den britischen Schauspieler Simon Pegg. Die Art, wie er schnell redet, die spontane Begeisterung über alles Mögliche. Ist schon lustig.

Der Gesprächsstoff geht auch auf dem Weg zurück zum Wohnmobil nicht aus, aber wir alle wollen weiter und schließlich brechen wir auf. Nachdem wir in Morlaix den dortigen Decathlon nach Klamotten durchstöbert haben und anschließend Einkaufen waren, gehts an Roscoff links vorbei an die Küste bei Cléder. Bei Kerfissien stehen die für die Nordbretagne so typischen Felsgebilde wasserumflutet im küstennahen Meer und es ist Springflut-Zeit. Mal sehen, was sich da an Chancen auf Fotomotive eröffnet.

Übersichtsseite Nordfrankreich & Bretagne  Fototour mit dem Wohnmobil, 2019

Cotentin ist die normannische Halbinsel, an deren nördlichem Ende Cherbourg liegt. Weil diese in den stark befahrenen Ärmelkanal hineinragt, besteht permanent die Gefahr für das Gebiet, von irgendwelchen Schiffen in Grund und Boden gefahren zu werden. Deshalb hat die französische Regierung 1825 im Zuge des „Allgemeinen Programmess zur Beleuchtung der Küsten Frankreichs“ beschlossen, vier „richtige“ Leuchttürme an die Spitze von Cotentin hinzusetzen. Hafenleuchttürme gibt es natürlich zusätzlich.

Das Leuchtturm-Quartett von Cotentin

Der 72 Meter hohe Phare de Gatteville, 1835 in Betrieb genommen, steht neben dem alten Turm von 1776.
Der 1837 fertiggestellte Phare de la Hague steht mit 52 Metern Höhe auf einem winzigen Felseninselchen.
Der 31 Meter hohe Phare du Cap Lévi von 1837, der leider 1944 von den Deutschen 1944 gesprengt wurde. Der 1948 als Ersatz für den alten Turm gebaute neue Turm ist nur 28 Meter groß, steht aber auf einer über 30 Meter hohen Klippe.
Der Phare d Carteret, der kleinste der vier Türme auf der höchsten Klippe. Deswegen liegt sein Leuchtfeuer höher über dem Meerespiegel als das von Gatteville.

Aber mal langsam – wir werden hier im Blog einen Leuchtturm nach dem anderen besichtigen und dich lieber Lesen dazu mitnehmen.

Der Leuchtturm von Gatteville

Nach 250 Kilometern entspannter Fahrerei auf den fast leeren französischen Autobahnen kommmen wir nachmittags in Gatteville-Phare an und suchen uns in der Nähe des Leuchtturmes ein gemütliches Plätzchen zum Parken. Die Parkplätze um Gatteville sind sogar als Stellplatz in unserer App Campercontact eingetragen. Das freut uns sehr. Wieder ein kostenloser Platz in Meeresnähe mit Leuchtturm.

Leuchtturm von Gatteville, Normandie

Leuchtturm von Gatteville, Normandie

 

Licht auf dem Leuchtturm von Gatteville, Normandie

Licht auf dem Leuchtturm von Gatteville, Normandie

 

Mutter Gottes Statue vor dem Leuchtturm von Gatteville

Mutter Gottes Statue vor dem Leuchtturm von Gatteville

 

Es ist gerade Ebbe, da können wir bei schönem Wetter, aber kräftigem Wind über die felsige Küste weit hinaus Richtung Meer laufen. Die permanent wechselnde Belastung tut unseren Beinen gut, bestes Fitness-Training für die Gelenke und mein Knie. Wir fotografieren bis nach Sonnenuntergang.

Sonnenuntergang am Phare de Gatteville

Sonnenuntergang am Phare de Gatteville

 

Gatteville in der blauen Stunde

Gatteville in der blauen Stunde

Blogleser treffen

Morgens laufe ich Richtung Leuchtturm, es ist bedeckt, was mir nichts ausmacht, weil ich einfach nur Bewegung brauche und auch bei bedecktem Himmel den Meeresduft genießen kann. Direkt vorm Leuchtturm steht ein deutscher Camper vor seinem Mobil, er fotografiert ruhig und besonnen mit einer Kompaktkamera. Als ich vorbei laufen möchte ruft er: „Hallo Gabi, was machst du in der Normandie, du wolltest doch in die Bretagne?“ Mich erschreckt das ja immer, wenn mich jemand kennt und ich kenne denjenigen nicht. Andreas ist einer unserer Blogleser, er hat sogar unser Nordlichtbuch gekauft. Wir plaudern uns fest während seine Familie – Frau und Sohn – die 365 Stufen des Leuchtturms hochklettern. Wir reden noch, als die beiden wieder runter sind. Später treffen wir uns sogar nochmal an unserem Wohnmobil als schon wieder die Sonne scheint und wir mit den Stativen hantieren und Langzeitaufnahmen machen. Es macht Freude über die Reisen und alles Mögliche zu reden. Natürlich kommt auch das Freilernen wieder ins Gespräch.
Wir genießen danach die Natur, das klare Wasser und die frische Luft. Logischerweise mit Kamera in der Hand.

Besichtigung des Leuchtturm von Gatteville

Als die Flut ganz hoch steht klettere ich allein auf den Leuchtturm. Gunter bleibt lieber unten. Die Sicht ist phenomenal, die Felsen über die wir gestern bei Ebbe geklettert sind scheinen jetzt durch grünes Wasser. Der Wind ist oben am Turm extrem stark. Beim Fotografieren mit dem Smartphone habe ich Angst, dass es mir aus den Händen geblasen wird. Meine Speicherkarte im Huawei muckt schon seit ein paar Tagen. Jetzt speichert sie meine Filmchen und Fotos nicht mehr. Doof. Hätte sie sich auch daheim schon einfallen lassen können.

Super Aussicht vom Leuchtturm hinunter

Super Aussicht vom Leuchtturm hinunter

 

Fresnellinse des phare de Gatteville

Fresnellinse des Phare de Gatteville

 

Blick hinunter von Gatteville

Blick hinunter vom Gatteville Leuchtturm auf den alten Turm

 

Blick hinunter von Gatteville

Blick hinunter von Leuchtturm Gatteville

 

im Hafen von Gatteville

Ebbe im Hafen von Gatteville

 

im Hafen von Gatteville

Im Hafen von Gatteville

 

Der Leuchtturm von Gatteville

Der Leuchtturm von Gatteville bei Flut

 

Brandungswelle, Gatteville

Brandungswelle, Gatteville

Übersichtsseite Nordfrankreich & Bretagne  Fototour mit dem Wohnmobil, 2019

In der Nähe von Saint-Pierre, wo der große Leuchtturm Eckmühl steht, den wir im vorletzten Beitrag vorstellten, gibt es zahlreiche fotogene Orte. Guilvinec und Saint-Guénolé haben wir bereits vorgestellt. Jetzt stellen wir dir den Plage de la Torche vor.

Die Pointe de la Torche (dt. Spitze der Fackel) streckt sich wie ein schmaler Finger nördlich  der Halbinsel Penmarch in den Atlantik. Auf dieser Landspitze liegt eine steinzeitlichee Grabkammer. Weit bekannter ist die Gegend wegen der guten Surfbedingungen an den weitläufigen Stränden. Nördlich von der Spitze erstreckt sich der Plage de Tréguennec über mehrere Kilometer bis zum Plage de Tronoën. Dort ist auch eine Zufahrt zum Strand mit einer Surfschule. Und dort fotografieren wir unglaublich gern.

Panorama des Surferstrandes am Pointe de la Torche, Bretagne

Panorama des Surferstrandes am Pointe de la Torche

 

Auf der Südwestseite des Pointe de la Torche befindet sich der Plage de Pors Carn (Gemeinde Penmarc’h), der bis nach Saint-Guénolé reicht. Wir sind bis dorthin gewandert, als wir die Felsen von Guenole fotografierten.

Da wir uns auf die Fotografie des Meeres und der Felsen konzentrierten besuchten wir leider nicht das Museum der Vorgeschichte von Finistère. Das bedauere ich jetzt etwas. Nun, beim nächsten Besuch werden wir das nachholen.

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Fototipp – Mach dich frei von Erwartungen

Den Surferstrand Tréguennec am Pointe de la Torche besuchen wir immer wieder gerne. Die Wellen, der weite Sandstrand und die Dünenlandschaft bieten tolle Fotomotive. Wir hatten Glück und gewaltige Wolken hingen am Horizont. Das Wetter und die Aktivität der Wellen, der Stand der Gezeiten bestimmen die Fotografiemöglichkeiten. Das ist das Spannende. Wir kennen den Strand zwar, aber jedesmal erleben wir ihn wieder ganz anders. Oftmals steckt man in den eigenen Erinnerungen fest. Man besucht den Strand, bei dem man einmal gewaltige Wellen erlebte und ist enttäuscht, wenn das Meer beim jetztigen Besuch eher dahin dümpelt. Da kann es passieren, dass man über die Enttäuschung vergisst, die dezente Farbgebung zu genießen, die weißen Wölkchen am Himmel wahrzunehmen. Das passiert übrigens nicht nur mit den eigenen Erinnerungen sondern auch Fotos, die man zum Beispiel in Instagram gesehen hat, können das Erleben beeinflussen. Wir lernen auf unseren Touren immer mehr, dass es am besten ist, sich ganz frei zu machen und im Jetzt zu sein. Ja, das hört sich jetzt esoterisch an. Aber überleg einmal: nur Erwartungen können entäuscht werden. Hast du keine Erwartungshaltung ist alles immer gut, genauso, wie es ist.

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Ich sammele hier in diesem Blogbeitrag Fotos von La Torche aus verschiedenen Jahren um das zu verdeutlichen.

Wellen am Plage de la Torche, Bretagne

Wellen am Plage de la Torche, Bretagne

Fotos des Plage de la Torche, Penmarch

Blick über den weiten Strand, Plage de la Torche, Bretagne

Blick über den weiten Strand, Plage de la Torche, Bretagne

Spiegelung am nassen Sand, Plage de la Torche, Bretagne

Spiegelung am nassen Sand, Plage de la Torche, Bretagne

Regenwetter am Plage de la Torche, Penmarch

Vor ein paar Jahren waren wir einmal ganz allein am Strand. Das lag am Wetter. Dicke, fette Regenwolken hingen am Himmel und gerade als ich auf der Landspitze stand, regneten sie sich ab. Aber kurz davor und auch danach gab es die besten Lichtsstimmungen. Es hatte sich gelohnt, nass zu werden. Das war übrigens das einzige Mal, wo ich keine Surfer im Wasser gesehen habe. Für Schwimmer eignet sich der Strand nicht, weil es sehr gefährliche Unterströmungen gibt.

Plage de la Torche kurz vor dem Regen, Bretagne

Plage de la Torche kurz vor dem Regen, Bretagne

 

Kleine Wölkchen am Plage de la Torche

Im Jahr 2016 fanden wir im Herbst diese Wolken und Wellenstimmung.

Plage de la Torche, Bretagne

Plage de la Torche, Bretagne

Plage de la Torche, Bretagne

seichte Wellen am Plage de la Torche, Bretagne

Plage de la Torche, Bretagne

Dünenlandschaft am Plage de la Torche, Bretagne

Plage de la Torche, Bretagne

Surfer, Plage de la Torche, Bretagne

Wind in der Düne, Pointe de la Torche, Penmarch

Plage de la Torche, Bretagne

Gras und Zaun im Wind, Point de la Torche

Bunker am Pointe de la Torche

Plage de la Torche, Bretagne

Bunker am Plage de la Torche

Kapelle  und Calvarie Notre-Dame de Tronoën

Einen Kilometer landeinwärts bei der kleinen Kapelle Notre-Dame de Tronoën steht die älteste Calvarie der Bretagne einsam in der Heidelandschaft. Die verwitterten Figuren aus grauem Granit erzählen seit über 500 Jahren den Gläubigen ihre biblische Geschichten. Dieses geschichtliche Monument hat uns ziemlich beeindruckt, das ist so ein bißchen wie Zeitreise. Mich erinnert das ein wenig an eine Art steinernes Comic. Und das in unmittelbarer Nachbarschaft zu dem quirligen Surfergeschehen am Strand.

Tulpen am Pointe de la Torche

Nähert man sich dem Strand, irritieren die Verkehrsschilder. 30 km/h soll man auf der geraden Strecke nur noch fahren. Das liegt wohl an den ausgedehnten Tuplenfeldern. Schaulustige treten da plötzlich auf die Bremse und parken am Straßenrand. Wir parken auch, aber etwas abseits. Das Tulpenfeld, welches für Besucher geöffnet ist, ist auch vom Parkplatz aus erreichbar.

Tulpenfeld am Pointe de la Torche, Penmarch, Bretagne

Tulpenfeld am Pointe de la Torche, Penmarch, Bretagne

Tulpenfeld am Pointe de la Torche, Penmarch, Bretagne

Tulpenfeld am Pointe de la Torche, Penmarch, Bretagne

Tulpenfeld am Pointe de la Torche, Penmarch, Bretagne

Tulpenfeld am Pointe de la Torche, Penmarch, Bretagne

Tulpenfeld am Pointe de la Torche, Penmarch, Bretagne

Tulpenfeld am Pointe de la Torche, Penmarch, Bretagne

In unserem Leuchtturm Kalender 2019 sind übrigens vier Leuchttürme aus der Bretagne.

Schau dir die Kalenderfotos und Extras des 2020er Leuchtturm Kalenders an!

Übersichtsseite Nordfrankreich & Bretagne  Fototour mit dem Wohnmobil, 2019

 

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Foto Galerie – Meeresblicke

Meeresblicke aus der Bretagne und von der französischen Küste

Hafenleuchtturm Audierne, Bretagne

Hafenleuchtturm Audierne, Bretagne

Lesconil, Bretagne

Lesconil, Bretagne

Skandinavische Küstenlandschaften

Fredvang, Lofoten, Norwegen

Fredvang, Lofoten, Norwegen