Unsere geschätzten Dauergäste kennen uns ja schon. Doch immer wieder kommen Anfragen, bei denen mir klar wird, dass uns die Leser nicht „kennen“. Also habe ich die „Über-uns-Seite“ überarbeitet und jetzt heißt es nur noch: „wir“!
Für mich war der Neuentwurf sehr aufschlussreich. Ich brachte sozusagen eine Art Gliederung in unser Leben :-) Mir war vorher nicht ganz bewußt, dass das Thema „Langzeitreise“ auf so großes Interesse stößt! In all den Jahren des Reisens haben wir ja Erfahrung mit beidem: monatelangen Reisen und kurzen (bis zu 6 Wochen) Trips während der Ferienzeiten. Nach der fünfmonatigen Winterreise in Skandinavien packten wir die Sachen für zwei Monate Frankreich, und Amy meinte lapidar: „Ach, das geht schnell! ist ja nur ne kurze Reise.“
Das Thema „Reisen mit dem Wohnmobil“ zieht sich auch durch unser Leben. Erst in letzter Zeit versuchten wir auch mal was Anderes und mieteten Ferienwohnungen.
Ganz klar, und wahrscheinlich sieht man es auf den ersten Blick: die Fotografie spielt hier eine Hauptrolle. In Zukunft möchten wir sie noch mehr mit Umweltthemen kombinieren. Darüber halten wir unsere Leser natürlich auf dem Laufenden.
Nach nächtlichen Regengüssen fanden wir am Morgen noch einen irischen Wohnmobilisten, den Gabi sofort auf Informationen ausquetschte. Der Ire hatte einen Bruder als Pub-Besitzer in Mainz und kam gerade von Nordspanien hoch. Anscheinend ist die Sturmzeit dort schon vorbei und auf dem Weg Richtung Süden gäbe es immer nur Dünen und Sand ohne große Abwechslung. Das gab uns zu Denken, und da uns der Rummel und die Touristenmassen, die Richtung Süden mehr und mehr zunahmen, gewaltig auf den Keks gingen, fassten wir den Entschluss, wieder Richtung Norden in die Bretagne zu fahren, wo es auch noch einige Ecken zu entdecken gibt.
Leuchtturm -Phare du Grouin du Cou
Nach herzlichem Abschied von Lisa und Heinrich kämpften wir uns durch den Verkehr an der Ile de Re vorbei, von deren Besuch uns wegen der Übermacht der reichen Womo-Gegner abgeraten wurde, zu dem kleinen Städchen La-Tranche, das auch einen Leuchtturm zu bieten hatte. Der Übernachtungsparkplatz war zwar recht voll, aber strandnah und uns gegenüber parkte ein fast identischer Flair, dessen über 80-jährige südpfälzige Inhaberin rüstig wie ein neuer Turnschuh war. Ihr Motto: „Daheim sterbe die Leut“ lebte sie voll überzeugt und war schon zu jeder Jahreszeit fast überall gewesen. Am Strand, wieder bestehend aus Dünen und Sand, hatten sich einige Kite-Surfer eingefunden und der Leuchtturm Phare du Grouin du Cou erforderte etwas Wandern, da er leicht ungünstig hinter den Dünen stand. Wenigstens belohnte uns das Wetter abends mit einem romantischen Sonnenuntergang.
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2011/06/GReichert-8614.jpg572800Gunterhttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGunter2011-06-14 07:22:442019-01-13 18:16:53Fahrt nach La Tranche sur Mer, Phare du Grouin du Cou
Und weiter ging es gen Süden. Relativ nah, bei Etel fanden wir einen Leuchtturm, na ja, so ein rotes Gestell, an einer Flußmündung. Das Wetter war klasse, strahlende Farben, grüne moosbedeckte Felsen im Wasser und ein Wohnmobilstellplatz direkt hinter den Felsen. Der Platz scheint vor allem für Angler interessant zu sein. Es war noch so früh am Tag und wir waren nicht weit gekommen, so entschlossen wir uns doch weiterzuziehen. Es fiel mir schwer, denn der Platz war wirklich wunderbar.
Beim Pointe de Kervoyal fanden wir schließlich auch strandnah noch einen Stellplatz. Wir hätten doch früher nach einem Platz suchen sollen, denn durch den Feiertag am Donnerstag und das daraus resultierende lange Wochenende waren extrem viele Wohnobile unterwegs. Wir belegten auf dem staubigen engen Platz dann auch die letzte enge Parklücke. Doch die Leute waren so nett! Es war ein klasse Erlebnis! Während der nächsten zwei Tage lernten wir fast alle Mobilisten kennen. Wir standen inmitten von Franzosen, die alle wegen des warmen Wetters ständig im Freien waren. Viele schienen sich auch zu kennen und hatten sich hier zum Feiertag getroffen. Einer der Herren hatte auf dem Mobil stehen, dass er Produkte rund ums Mobil verkauft, da unsere Batterie schon sehr schwächelt, und es die Sonne teilweise gar nicht mehr packt alles zu laden, sprach ich ihn auf sein Windgenerator an. So kamen wir ins Gespräch und es war gut, dass seine Frau etwas Englisch sprach. Der Generator war für einen Spontankauf zu teuer (etwa 1700 Euro) aber als nette Herr unser Mobil sah, stellte er uns seine Reinigungsprodukte vor.
Wir hatten natürlich das älteste Gefährt und wir putzen unser Womo auch nicht dauernd, haben erstens keine Zeit und zweitens ist es uns nicht so wichtig, dass es immer glänzen muß. Aber diese dunklen Streifen, die immer von Dach herunterlaufen und die wir tatsächlich schon erfolglos zu entfernen versucht hatten, die störten uns doch. Mit einer Sprühflasche und einem weichen Lappen waren die Streifen innerhalb weniger Sekunden, wie mit Magie weg! Wow, das war echt klasse! Wir kauften einen Kanister von dem ziemlich teuren Zeug. Und stell Dir vor – es hieß auch so: magic „irgendwas“.
Kieselsteine am Strand
Ich brachte dann zu ersten Mal den Mut auf, völlig fremden Leute ein paar unserer Fotos zu zeigen. Das war schon interessant. Einer der Herren fand es befremdlich, dass Deutsche Fotos aus Frankreich hatten. Und dazu noch so richtig gute. Ich erklärte, dass es manchmal besser ist, wenn man von außen kommt, nicht in einer Region aufgewachsen ist, um die ganze Schönheit genießen zu können, Uns geht es ja auch so, wenn Besucher kommen und die Weinberge wunderschön finden. Ich frage dann meist nur: „Ah, ja, wo denn?“ Sehe die Schönheit nicht mehr, weil ich täglich davon umgeben bin. Das Erlebnis war interessant.
Der Strand war fotografisch eher langweilig, das war aber auch mal gut so. Es war ja Feiertag und ich konnte getrost nicht arbeiten! Wunderschöne Kammmuscheln lagen im Sand und schöne kleine Kieselsteine. So sammelten wir, nicht, weil wir Muscheln bräuchten, sondern eher zur Meditation. Später kamen wir auf die Idee, evtl Steinchen für Runen zu sammeln und das beschäftigte uns doch eine ganze Weile. Wir pendelten also zwischen Gesprächen und kurzen Strandausflügen hin und her. Ich machte früh morgens, vor Sonnenaufgang schon, lange Spaziergänge, praktizierte täglich meine „Do In“ Übungen und genoß die Ruhe.
Die Kinder genossen ausgiebige Meeresbäder, es war wirklich sehr warm. Doch jedesmal sah das Mobil im Innenraum danach weniger gut aus. Immer mehr Sand fand den Weg nach drinnen. Zwei deutsche Mobile standen auf dem Stellplatz und ich lief hin, um zu sehen, wer das denn sei. Ich bin ja immer sehr neugierig und freue mich neue Menschen kennenzulernen. Ins Gespräch vertieft fand ich keinen schützenden Schatten und bekam mit den vielen netten Infos über das Reisen im Süden gratis noch einen Sonnenbrand auf den Oberarmen, aua! Das tat in dem moment schon weh!
Mit einem der Ehepaare freundeten wir uns an, das war sehr schön sich so nett auszutauschen. An einem Abend gab es einen genialen Sonnenuntergang und mein Fotofinger juckte, doch das Gespräch war gerade so interessant, dass ich den Fotografenmodus erfolgreich abschaltete und auf die Fototour verzichten konnte, um das Gespräch weiter zu verfolgen. So etwas schaffe ich tatsächlich nur sehr selten!
schöne Muscheln und Steine
ein Seestern zwischen den Kieselsteinen
Und bevor ich es vergesse: am ersten Abend auf dem Platz hatten wir auch die Abalones zubereitet. Esra bearbeitete die harten Muskeln so lange mit dem Hammer, bis sie ganz weich und so auch etwas größer waren. Dann kamen sie sehr kurz, etwa eine Minute in die Pfanne und sie waren wirklich sehr, sehr lecker!
Gunter, der noch den meerig gammeligen Geschmack der Paua, die er vor zehn Jahren in Neueseeland gegessen, in sehr schlechter Erinnerung. Mein Gatte war an diesem Abend sehr positiv vom zarten Geschmack der Schnecke überrascht!
Trotz Feiertag und der damit verbundenen Probleme bei der Stellplatzsuche fuhren wir weiter gen Süden. Wir wollen ja noch was Neues sehen.
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2011/06/GReichert-7963.jpg533800Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2011-06-10 07:07:422019-01-13 18:09:33Leuchtturm an der Barre de Étel, Pen-Lan bei Billiers, Übernachtung Pointe de Kervoyal
Unsere zwei Nachbar Damen schliefen sehr, sehr lange. Ich hätte gern noch etwas dem Franzöisch gelauscht, aber auch gegen 11:300 Uhr hoben sich die Fensterläden nicht. So fuhren wir ohne Verabschiedung weiter. In Lampaul Plourazel haben wir schon oft auf dem Aire communale übernachtet. So machten wir uns auf den Weg dorthin, denn mit etwas Glück würde es dort Duschen und eine Waschmaschine geben. Bisher waren wir nur in der absoluten Vor- und Nachsaison um Ostern und in den Herbstferien hier gewesen, da war natürlich alles zu. Jetzt Ende Mai könnten wir vielleicht Glück haben? Hatten wir nicht. Es standen zwar viele Mobile hier, aber Duschen gab es nicht und eine Waschmaschine auch nicht?! Schade. Zuerst überlegten wir noch weiterzuziehen entlang der Küste. In Plougerneau wollen wir am Montag eine Abalonezucht besichtigen, leider hatte ich zu relativ spät bei Sylvain, angerufen um einen Termin auszumachen. Jetzt wollen wir also nicht zu weit gen Westen ziehen, denn dann fahren wir zu viel ZigZack. Das Wetter war wieder sehr trüb, hie und da nieselte es. Wir ruhten uns aus, die Kinder liefen in den Ort um unser täglich Baguette zu kaufen.
Haus mit Bojen
Gegen Abend machten wir eine lange Wanderung entlang der Küste. Da es sehr trüb war, wurden die Karten der Kameras nicht gefüllt. Ich hatte nur 20 Fotos gemacht den ganzen Tag über. Auf dem Platz mit den vielen, vielen Mobilen hatte ich mich Gesprächspartnern gerechnet, doch es war so kühl und windig, dass sich keiner der Besitzer der teueren Gefährte (hier standen mehrere Mobile die weit über 200000 Euro kosten!) vor die Türen trauten. Überall sah man die Satellitenschüsseln auf dem Dach und Fernsehen flimmern! Wie schade, keine Gespräche.
Zur Zeit des Sonnenuntergangs liefen wir nochmal kurz gen Meer, doch keine Wolkenlücke lies ein Scheinen der Sonne zu. So waren wir an diesem Abend früh im Bett.
Und am nächsten Tag wird es spannend – da sahen wir uns die Abalone (Meerohrenzucht) an!!
Eine neues Abenteuer steht an: wir werden uns bekannte Regionen in Frankreich erkunden – meist gibt es da noch Ecken, die man noch nicht gesehen hat. Und Leute, die man näher kennenlernen kann.
In Brigongan werden wir uns wahrscheinlich hier: http://brigoudou.fr/index.htm etwas einbringen können. Seit vielen Jahren schon begeistern wir uns für die bretonische Küste und natürlich auch für die Lebewesen am und im Meer. Schaut mal auf die Unterwasserfotogalerie – das ist jedesmal ein wunderbares Familienprojekt, welches wir sehr engagiert verfolgen.
Abalone
Dann machen wir uns auf zu Regionen, die uns unbekannt sind. Wir möchten mal wieder was ganz Neues entdecken. So werden wir entlang der fanzösischen Küste nach Nordspanien fahren.
Es ist ja mittlerweile einfacher mit dem Internet unterwegs, so werden wir versuchen live zu berichten. Wir freuen uns immer über Kommentare. Gerne könnt Ihr auch den Link zu unserem Blog an Interessierte weitergeben.
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2011/05/abalone2303.jpg503800Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2011-05-12 10:24:222024-01-09 13:57:55Reisevorbereitung Frankreich und Spanien
So, endlich geht es etwas weiter hier mit dem Reisebericht über die Bretagne und Normandie
Reisevorbereitungen:
Wie üblich war es hektisch vor unserer Reise. Und das, obwohl wir uns bewußt waren, wie schnell die Osterferien auf uns zurasten. Wahrscheinlich war es den Kindern noch nicht schnell genug, ich konnte aber mein selbst auferlegtes Arbeitspensum kaum bewältigen.
Wir hatten lange auf wärmeres Wetter gewartet, denn das Mobil brauchte Wartung. Leider hatten wir es nach Ende der langen Reise nicht direkt geputzt, das war ein Fehler. Dann macht man es nämlich nicht mehr. Es war also noch schmutzig, glücklicherweise aber nur außen. Innen war es rein.
Das Wohnmobil zum TÜV
Trotzdem hatten wir auch diesmal wieder Schwierigkeiten mit dem Tüv oder eher der Werkstatt. Aber davon hier nicht mehr, es ist eh nur lästig. Wir kamen jedenfalls später los als uns das lieb war.
Wir fuhren schließlich am Sonntag abend, erst gegen 18:00 Uhr. Das war nicht perfekt, aber besser als Montags zu fahren. Irgendwo auf der Autobahnraststätte machten wir Halt für die Nacht, es war sehr, sehr laut, weil mehrmals Busse mit Schülern hielten, die Pause machten und extrem aufgedreht waren. Wir schliefen also kaum.
Saint Valery in der Normandie
Am nächsten Tag schafften wir es gegen 12:00 Uhr nach St Valery. Das hatten wir uns vorgenommen, weil wir da oft abends keinen Platz mehr bekommen hatten und traurig weitergezogen waren. Jetzt nahmen wir uns einfach mal mehr Zeit für diesen schönen Ort. Eine Menge Bauarbeiter standen rum und schauten ständig aufs Wasser. Hmm, Bagger gabs und große Lastwagen.
Ich dachte schon, dass der Weg vom Hafen ins Meer ausgebaggert werden mußte und das war dann auch so. Ich hatte aber auch im Gefühl, dass dann die Ebbe besonders tief sein würde, das war dann auch so.
Den Hafenleuchtturm von Saint Valery von der Meeresseite aus fotografieren
Ich konnte also den Leuchtturm mal von der Meerseite aus fotografieren.Das Wetter war allerdings von schlechter fotografischer Qualität. Grau und regnerisch, meist auch ziemlich nass von oben herab. Später kam auch keine Abendstimmung, dafür Gewitter. Einen Blitz bekam ich allerdings nicht aufs Bild, weil ich, als es zu heftig war, nicht mit dem Metallstativ im Wasser stehen wollte. Außerdem regnete es da auch zu stark. Ich habe einige Bilder, die unbrauchbar sind, weil das Objektiv sehr mit Regentropfen verziert wurde.
Aber – die Gezeitenbecken in dieser Region gesehen zu haben, war schon ein tolles Erlebnis. Es gab viele Würmer, die den weißen Kalkstein durchlöchert hatten. Makros machte ich nicht, denn es war viel zu trüb, außerdem war das Wasser zu trüb für Unterwasseraufnahmen.
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2010/05/ltstvalery7677.jpg400600Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2010-05-14 15:58:252021-12-11 12:57:34Reisevorbereitungen und St Valery in der Normandie
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