Reise Bretagne Frühjahr 2023
Vor Jahren schrieb ich auf Reisen immer auf, was mich gerade beschäftigte.
Ich schrieb authentisch, wie es mir an den besuchten Orten gefiel, wie ich mich fühlte, wenn ich zum ersten Mal nach langer Zeit das Meer wieder sah, und ich berichtete auch drüber, was schief laufen kann, wenn man unterwegs ist.
In den letzten Jahren machten wir das nicht mehr, denn auf Dauer wird das langweilig. Wer möchte das schon lesen?
Wir schrieben nur noch Blogbeiträge, die unseren Lesern bei der Reiseplanung helfen sollten. Und das werden wir auch weiterhin machen.
Hurra – es gibt wieder Live Reiseberichte
Aber ich möchte wieder unser typisches, live- Reisetagebuch schreiben. Es tut mir selbst gut, wenn ich frei Schnauze berichten kann, was mich gerade bewegt, und kann aktuelle Fotos zeigen. Klar, nichts von alldem ist dann perfekt zu Ende editiert. Nicht der Text, es gibt weniger Infos zu den Regionen, und die Fotos sind tagesaktuell und nur basismäßig aus den RAW-Dateien entwickelt.
Natürlich bleiben wir weiterhin an den praktischen Reisetipps dran. Wir werden die teilweise schon existierenden Seiten für die Regionen auf dieser Tour noch ergänzen, wenn wir Neues entdecken. Hier im Reisetagebuch werde ich auf die entsprechenden Beiträge mit den Reisetipps verlinken.
Es wird also zwei Reiserubriken geben: Das Reisetagebuch und nachfolgend die Reiserecherchen mit Fototipps.
Du kannst die stressigen Reisevorbereitungen überspringen – weiter unten, wo du die Bretagne- Fotos siehst, wird es wieder freundlicher.
Leider fange ich diesmal mit ziemlich vielen Reisevorbereitungspannen an. So ist das eben gelaufen!
Ein saublöder Reisebeginn
Da war wirklich der Wurm drin. Wir wollten in die Bretagne und fotografieren, aber es kam dauernd etwas dazwischen. So ein Frust aber auch. Ich werde jetzt nicht weit ausholen und nicht zu ausführlich schreiben. Das wäre viel zu lang. Und es ist gekürzt eigentlich schon zu lang.
Unsere Misere begann im September. Da waren wir reisebereit, unser Dackel geimpft, denn der sollte mit auf Tour. Aber unserer Tochter Amy brach das Auslandsemester in Dijon ab. Es brachte ihr nichts, und so kam sie nach fünf Wochen wieder zurück und wir blieben daheim, um sie noch zu empfangen.
Danach streikten die Raffinieren in Frankreich und wir verschoben die Reise noch ein Stückchen. Im Oktober und November waren wir voll damit beschäftigt unsere Kalender zu verkaufen und jemanden neues für die Buchhaltung und Steuer zu finden. Unser bisheriger guter Steueranwalt ist leider verstorben.
Im Januar und Februar machte uns die Steuer dann wirklich einen Strich durch die Reisepläne. Es war extrem schwierig, einen Steuerberater zu finden. Alle waren voll ausgelastet und immer noch mit der Grundsteuer beschäftigt. Wir hatten gut ein halbes Jahr und mehr als 60 Anfragen gebraucht, bis wir endlich mit der Sucherei Erfolg hatten.
So lange wir noch in der Heimat weilten, fotografierten wir intensiv für ein Weingut. Die Fotoausrüstung war also ständig in Benutzung und alles damit in Ordnung. Später komme ich darauf nochmal zurück.
Die ganze Zeit arbeitet ich parallel unter Hochdruck an unserem Blog. Von außen siehst du das nicht, aber er ist jetzt wesentlich schneller. Die Blogbeiträge sind besser strukturiert. Schau dir mal den Beitrag über die europäischen Leuchttürme an. Auch einige Blogbeiträge über die Inseln haben wir grundlegend überarbeitet. Wir veröffentlichten ein paar Reportagen in Reisemagazinen. Einige dieser Berichte findest du jetzt auch hier im Blog:
Gotland
Bornholm
Aland
Die bretonischen Inseln liegen uns ganz besonders am Herzen. Für deine Reiseplanung überarbeitete ich die Übersichtsseite zur Belle Ile nochmal umfassend. Die anderen Inseln folgen so nach und nach.
Wasserprobleme im Wohnmobil
Die Grand Marees, die Springtiden um den Neumond herum im März wollten wir UNBEDINGT erleben. Also beeilten wir uns mit dem Packen des Wohnmobils und bereiteten alles soweit vor.
Beim Füllen des Wassers platzte das Reihenfilter vor der Wasserpumpe. Das merkten wir erst, als der Zwischenboden unter Wasser stand. Gunter fuhr die 20 km zu Fritz Berger nach Bad Kreuznach, aber das Teil war nicht vorrätig. Wir bestellten es im Internet. Es dauerte und dauerte. Also fing Gunter tags darauf noch einmal die Recherche an. In Bad Kreuznach war das Teil auf Lager. Waren die Mitarbeiter nicht in der Lage gewesen, richtig nachzuschauen? Also nochmal hinfahren und das Ersatzteil holen. Der Einbau war etwas fummelig und anstrengend, klappte aber und alles war wieder dicht.
Jetzt war endlich alles gepackt und alle Fotoarbeiten daheim abgearbeitet. Am nächsten Tag sollte es früh losgehen. Rechtzeitig würden wir zur Springtide in Saint Malo sein. Endlich.
Heizung im Haus
Am Sonntagmorgen dann die nächste Überraschung. Das Heißwasser im Haus war eiskalt, die Heizung auch. Schon seit einem Jahr suchten wir jemanden, der Heizung warten sollte. Aber, wie bei der Steuer – es war niemand zu bekommen. Es sei denn wir würden uns für eine neue Heizung entscheiden?!?! Nun denn, jetzt war sie kaputt. Die Zentralsteuerung hatte den Geist aufgegeben.
Glücklicherweise schaute ein Freund von uns mit drauf. Er kam zur gleichen Diagnose. In eBay fanden wir ein gebrauchtes Steuerelement. Da hatten wir gerade Glück, dass jemand es just an diesem Tag anbot. Ungeduldig warteten wir mal wieder auf die Post.
Wenigstens konnte ich weiter am Blog arbeiten. Da war noch genügend Arbeit zu tun. DieDatenbank war extrem voll. Gut, dass ich das noch entdeckt habe und aufräumen konnte. Wir hätten spätestens in der Bretagne gemerkt, dass die Webpage nicht mehr funktioniert. Irgendwie haben Selbständige immer was zu tun. Ruhetage einzulegen muss ich wirklich dringend lernen.
Vier Tage später baute unser Freund das neue Steuerelement in die Heizung ein. Es passte, der Einbau klappte, aber die Heizung heizte nicht. Der Brenner lief nicht. Also noch einen Tag warten, bis unser Freund in den späten Abendstunden nach seiner Arbeit noch einen gebrauchten Brenner einbauen konnte. ENDLICH lief wieder alles. Wie angenehm doch warmes Wasser sein kann.
Nochmal Wasserprobleme im Wohnmobil
Jetzt geht’s aber endlich los. Vielleicht habe ich Glück und könnte wenigstens die Grand Maree in Saint Malo mit richtig hohen Wellen in Saint Malo fotografieren? Bisher hatte immer der passende kräftige Wind gefehlt, als wir dort waren. Jetzt sah es richtig super gut aus.
Ich duschte morgens mit heißem Wasser, packte gerade die letzten Sachen ein, da rief Gunter herauf: „Heute fahren wir nicht in die Bretagne!“ „Hä?“ Jetzt macht er schlechte Scherze, mein Mann, war mein erster Gedanke. Aber nein! Der Druckausgleichsbehälter im Womo war geplatzt, und wieder stand unser Wohnmobil unter Wasser. Der hätte auch die Tage vorher platzen können. Diesmal schauten wir direkt im Internet nach, ob das Teil auch in Bad Kreuznach lagerte und holten es dann ab.
Die verpassten Wellen
Am 25. März fuhren wir dann endlich los. Grand Maree mit Sturm war leider schon am 24. März gewesen. Da warte ich nun schon einige Jahre drauf, und wieder knapp vorbei.
Kreditkarten
Kurz vor unserer Abfahrt in dieser blöden Reparaturhektik kamen unsere neuen Kreditkarten an. Wir lasen den beiliegenden Brief nicht, sondern überflogen ihn nur. Ein Fehler, den wir nicht noch einmal machen werden. Wir hätten nämlich die Kreditkarten zuhause im Geldautomaten aktivieren müssen. So taten wir uns auf der Autobahn schwer, mit den Karten zu tanken. Irgendwann kam die Meldung: „Zu viele falsche Pin-Eingaben“. Mit einer von Gunters Bankkarten konnten wir gerade so noch tanken. Anders wäre das wirklich ganz übel gewesen. Wir brauchten dann mehrere Anrufe bei der Bank und mehrere Anläufe an verschiedenen französischen Bankautomaten, bis die Karten wieder freigeschaltet und aktivert waren.
Gasdruckreduzierventil
Das nächste Problem, welches wir noch lösen mussten, war Gasgeruch im Wohnmobil. Manchmal roch es, manchmal nicht. Wir hatten das Gasdruckreduzierventil erneuert, und da schien etwas nicht ganz dicht zu sein. Nur fanden wir den Fehler tagelang lang nicht. Das war echt stressig. Glücklicherweise ist es zur Zeit noch ziemlich kühl. Wir drehten nachts das Gas ab und somit war auch der Kühlschrank aus.
Mit Hilfe von Gasleckspray fanden wir die undichte Stelle und fragten bei einem sehr freundlichen Wohnmobilhändler in Dinard nach. Er zog die Schraube, die wir schon einige Male angezogen hatten, so richtig brutal an. So fest anzuziehen hatten wir uns nicht getraut. Außerdem meinte er, die französischen Gasflaschen würden in fast leerem Zustand stark riechen. Jedenfalls ist die Luft im Mobil wieder frisch und es riecht nach Meer und leckerem Käse.
Saint Malo
Jetzt mal zu den positiven Seiten. Wir sind in der Bretagne. Zum ersten Mal ohne Zwischenstopp in der Normandie. Der Stellplatz in Rochebonne, Saint Malo ist leer. Abends gegen 17 Uhr stehen wir ganz allein da. Ich freue mich, als ein zweites Mobil ankommt. Der Stellplatz liegt ideal am Strand von Rochebonne. Entlang des Strandes brauchen wir zu Fuß etwa eine Stunde bis Saint Malo, schneller geht es mit dem Fahrrad. Das Meer ist ruhig, aber es liegt noch tonnenweise Sand auf der Promende von Paramé. Wellen und Wind vor zwei Tagen müssen gigantisch gewesen sein. Die Wellen haben an einem strandnahen Hotel sogar zwei Fenster eingeschlagen.
Abends und morgens verschwindet die Sonne hinter Wolkenbänken, tagsüber ist das Wetter ganz nett. Wir fotografieren nicht viel, genießen einfach mal das Meer, den weiten Strand, die frische Luft und die ruhige Vorsaisonstimmung in den Gassen der Intra-Muros, der Altstadt von Saint Malo.
Mit den Rädern suchen wir zwei kleinere Leuchttürme im Außenbezirk der Stadt und kommen mit den Rucksäcken auf dem Rücken und im Verkehr doch ins Schwitzen. Diese Kombination aus Neuem und Bekannten ist ein guter Reisestart.
Saint Malo – Sehenswürdigkeiten nicht nur für Fotografen
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Über Saint Malo findest du ausführliche Reisetipps hier im Blog:
Dinard
Dinard – der Küstenwanderweg ist das Ziel
Nach zwei Nächten fahren wir die wenigen Kilometer nach Dinard zum Campingplatz Port Blanc. Ich bezahle in einem Anflug von Verschwendungssucht die 3,50 Euro extra pro Nacht, damit wir einen Meerblick genießen können. Darüber freue ich mich die nächsten Tage ganz besonders. Das sollten wir uns wirklich öfters mal gönnen: Vom Womo aus direkt aufs Meer zu schauen.
Ich nehme mein erstes Bad im Meer. Die Wellen knallen ziemlich heftig auf den Strand, von oben herab sehen sie so harmlos aus. Als ich hüfttief im Wasser stehe, sind sie plötzlich gewaltig. Ich traue mich nicht zu schwimmen. Macht ja nichts, ich spüre auch so den Kälteimpuls mit Prickeln in den Beinen und Unterleib und bin den Rest des Tages warm.
Wir laufen wieder den Küstenpfad lang, aber das Licht ist heute nicht so doll. Meine Canon R6 hat zur Zeit Probleme mit dem Autofokus, was ziemlich frustrierend ist. Die Fotos sind einfach nicht so knackscharf wie gewohnt. Mal sehen, ob ich diesen Fehler finde.
Fotogalerie Dinard
Es gibt endlich wieder mehr Unterwasserfotos
Fotos von den Lebewesen in den Gezeitentümpeln sind spannend. Ich fotografiere ja schon seit einigen Jahren in den Gezeitenbecken und Häfen. Für diese Reise habe ich mir eine neue Kamera gekauft, die Olympus TG 6. Die Pentax-Kameras sind uralt und nicht mehr dicht. In Saint Malo und in Dinard bin ich damit beschäftigt, die neue Kamera zu testen. Darüber schreibe ich dann mehr in unserem Blogbeitrag über die Unterwasserfotografie. Jedenfalls finde ich ein paar sehr interessante Lebewesen und bin bisher von der kleinen Kamera begeistert.
Der Küstenwanderweg bis nach Dinard beschrieben wir schon im Blogbeitrag vom letzten Jahr.
Wie du auch Unterwasserfotos machen kannst: Fototipp Unterwasserfotografie