Der Leuchtturm Cabo Carvoeiro, Felsen wie Pfannkuchenstapel und der Surferstrand Peniche. Fotos und Infos für deine Reise.
Der Leuchtturm – Penedo da Saudade, Portugal
Der 1912 erbaute Leuchtturm von Penedo da Saudade ist ein portugiesischer Leuchtturm, der in São Pedro de Moel, Pfarrei und Gemeinde von Marinha Grande, Distrikt Leiria, liegt. Der viereckige Turm aus Mauerwerk ist 32 Meter hoch, die flankierenden Gebäude sind rotbraun gefliest. Das Leuchtfeuer liegt insgesamt 55 Meter über Meereshöhe und leuchtet 56 Kilometer weit.
Wir fanden mit unserer Wohnmobil-App einen ganz wunderbaren Stellplatz in der Nähe des Leuchtturms. Oh, wie wunderbar. Wir genossen gleich mehrere schöne und fotografisch intensive Tage.
Den Kalender Leuchttürme 2019 bei Amazon bestellen.
Weitere Leuchttürme bei uns im Blog
Weitere Fotos im Live Reisebericht Portugal
Der Leuchtturm Cabo São Vicente in der Algarve, Portugal, steht auf einer gewaltigen Klippe, die vor allem bei Sonnenuntergang viele Besucher anzieht. Schau dir an, wie der Leuchtturm innen aussieht.
Entlang der portugiesischen Nordküste
Porto ist mit Sicherheit eine sehenswerte Stadt, doch wir haben keine Lust auf Straßen, Häuser und Menschen. Das liegt vor allem an unserem Wohnmobil. Die Stellplatz- oder Campingplatzsuche ist in Städten besonders anstrengend, das heben wir uns lieber für einen späteren Trip auf, und fahren dieses Mal lieber weiter.
Nördlich von Porto liegt Leça da Palmeira. An der ewig langen Strandpromenade parken wir und vertreten uns die Beine.
Der nächste Leuchtturm, der Farol da Leça steht nur wenige Fußminuten entfernt vor der Kulisse einer gigantischen Raffinerie. Das hat zwar auch seinen fotografischen Reiz, wir wollen den 46 Meter hohen, 1926 erbauten Leuchtturm auch mit Meereshintergrund ablichten. Dazu überqueren wir die Avenue Liberdade, wo zum Glück um die Mittagszeit spärlicher Verkehr herrscht, und klettern auf einen künstlichen Grashügel vor der Raffinerie. Das Mittagslicht ist unglaublich grell, kaum eine Wolke zeigt sich am Himmel, trotzdem hat diese knallige Lichtstimmung ihre eigene Magie. Nicht umsonst heißt der angrenzende Strand Praia Azul, himmelblauer Strand.
Es ist schon lustig mit der Fotografie. Wenn wir dir hier nur den Leuchtturm und den blauen Himmel zeigen, dahinter noch den weiten Blick aufs blaue Meer, dann sieht das recht idyllisch aus. Ich verschweige dann aber die Hochhausreihen, die breiten, teilweise sechsspurigen Fahrbahnen, die Raffinerie und den gigantischen Hafen.
Der gußeieserne Leuchtturm in Esposende
In Esposende an der Mündung des Cavado steht der Farol de Esposende, ein eher unscheinbarer roter Eisenturm im Vergleich zu den beiden zuletzt besuchten Riesen. Ein herrlicher Sommernachmittag lädt uns zum Sonnenbaden am Strand ein. Die heißen Sonnenstrahlen werden durch eine kühle Brise gemildert. Man gönnt sich ja sonst nichts, unsere bisherigen Sonnenbadezeiten liegen knapp über null Stunden. Unsere Bräune hat also keine Modellmöglichkeiten, wir sehen wohl eher aus wie Straßenarbeiter.
Gegen Abend gehen wir noch im Städtchen und an der Promenade spazieren, ein paar Passanten und Jogger sind unterwegs und genießen die Mischung aus lauem Sommerabend und Meeresbrise.Naja, ein paar Jogger – es scheint ganz Portugal durch die Gegend zu rennen.
Der Stellplatz scheint uns eher inoffiziell – also suchen wir am anderen Ende der Stadt den ausgezeichneten Womostellplatz neben der Polizei.
Montedor
Auf dem weiteren Weg nach Norden halten wir kurz in Montedor. Der dortige Leuchtturm ist leider schwer zu erreichen und schlecht in Szene zu setzen. Enge, winklige Gassen und aufziehende graue Bewölkung sind nicht wirklich gute Fotobedingungen. Gabi läuft trotzdem die letzten paar hundert Meter den Hügel zum Leuchtturm hinauf. Das Womo parkten wir sicherheitshalber etwas entfernt. Sonst fahren wir uns hier noch fest.
Stellplätze werden rarer, je weiter wir Richtung spanischer Grenze vordringen. In Caminha ist der Stadtparkplatz zwar als Stellplatz ausgewiesen, aber auf dem gepflasterten Platz ist kein einziges Wohnmobil zu sehen. Am nächsten Morgen ist Markttag, wie auf einem Schild angekündigt wird, da werden schon früh die Stände aufgebaut. Außerdem herrscht hier ein stetiges Kommen und Gehen. Zwischen der Bucht und dem Parktplatz liegt eine breite, gut befahrene Straße. Also verziehen wir uns auch besser auf den nahegelegenen Campingplatz im Wald.
Gabi: Eigentlich will ich nur kurz ans Meer und Gunter kümmert sich lieber um das Abendessen. Das Licht scheint gut zu werden. Ich laufe über Holzstege durch ein kurzes Waldstück und erreiche den weiten Strand. Zum ersten Mal seit Biarritz sehe ich Treibholz. Am liebsten hätte ich ne ganze Kiste fürs Basteln gesammelt. Allein würde ich es jedoch nicht schaffen es auch zurück zum Mobil zu tragen. Die Spuren anderer Strandbesucher verraten mir, dass die auch auf Schatzsuche waren. Sie führen immer am Strandgut vorbei. Eine Flaschenpost könnte doch mal wieder dabei sein? Es gibt außergewöhnlich viele Glasflaschen am Strand. Aber alle sind leer. Schade. Neugierig laufe ich von einer möglichen Fundstelle zur nächsten. Immer weiter, da kann ich doch auch noch da vorne um die Ecke schauen. Im angrenzenden Wald stehen schließlich etliche aus Treibholz gebaute Barracken. Ich bin allein. Und weit, weit weg vom Campingplatz. So ein wenig mulmig wird mir schon. Draußen im Meer steht eine kleine Burgruine. Ein Fischerboot zieht küstennah nahe des Strandes vorbei. Die Sonne schickt sich bald an, im Meer zu versinken. Wir sind Spanien so nah, dass sie sicher dort untergehen wird und nicht mehr nach Portugal kommt.
Auf dem Rückweg folge ich zum Teil meinen eigenen Spuren, teilweise laufe ich noch ein paar Umwege. Ob ich doch noch eine Flaschenpost finde? Hier wäre das sogar so idyllisch, wie im Film. Es liegt kaum Plastikmüll am Strand, sondern fast nur schönes Treibholz und diese matten, alten Glasflaschen. Es dauert sicher zwei Stunden, bis ich wieder zurück bin. Die lange Wanderung durch weichen Sand mit dem schweren Fotorucksack tat mir gut. Ich bin so richtig ausgepowert und müde für die Nacht.
Ich frage mich nur, warum wir nicht ein wenig länger geblieben sind?
Cerveira, die Kleinstadt der Kunst und ein Markt ohne Dackel
Unsere Sehnsucht nach ein paar ruhigen Tagen nimmt weiter zu, also bleiben wir zwei Tage im nahegelegenen Vila Nova de Cerveira und lassen es gemütlich angehen, bevor wir die Grenze nach Galizien überqueren. Cerveira ist die Kleinstadt der Kunst, hat einen stilvollen Stadtkern und einen wunderschönen Park am Flussufer des Rio Miño. Überall sind Kunstwerke in das Stadtbild integriert und machen den Stadtbummel zur Entdeckertour. Imponiert hat uns auch die barocke Hauptkirche mit ihrem goldenen Altar.
Wir bummeln ganz hektikbefreit durch die Gassen, schlendern durch den Park am Flussufer entlang und freuen uns am perfekten Frühsommerwetter. Normalerweise sind wir ja am Meer, oder sehr nah am Meer. Da rauschen die Wellen und die Geräusche des Meeres überdecken andere feine Naturgeräusche. Hier können wir die Singvögel hören – und genießen das sehr. Diese Ruhe eines kleinen, ruhigen Flusses tut zur Abwechslung sehr gut.
Zu alle dem ist am Sonntag auch noch ein unüberschaubar großer Wochenmarkt. Neben dem üblichen Klamotten- und Kleinkramzeugs gibt es Möbel, Federbettwäsche, regionale Nahrungsmittel, Hühner, Vögel und anderes Getier. Wahrscheinlich sammeln sich deswegen sehr viele Wohnmobil auf dem Parkplatz. Zum Übernachten sind 6-7 Plätze ausgeschildert. Es stehen aber sicher 40 Mobile auf dem Platz, die meisten kommen aus Spanien und Portugal. Wir unterhalten uns immer mal wieder mit unseren Nachbarn.
Da soviele Tiere zum Kauf angeboten werden, bringt Gabi mich auf die Idee, doch nach Dackelwelpen Ausschau zu halten. Glücklicherweise ist das nicht der Fall. Da wären wir hundertprozentig schwach geworden und hätten mindestens einen mitgenommen. Puuh, da haben wir noch mal Schwein gehabt. Irgendwie scheinen wir gewaltig „Unterdackelt“ zu sein!
Nach zweieinhalb Tagen mit gedrosselter Aktivität fühlen wir uns frisch und bereit, den Rio Miño zu überqueren und Galizien zu erkunden.
Fazit:
Auf längeren Roadtripps muss man sich mal Ruhepausen gönnen. Wir fotografierten durchgehend seit vielen Wochen und haben trotz all der Schönheit um uns herum, eine kreative Pause dringend nötig.
Das ist unsere allererste Reise ohne die Kinder – anscheinend arbeiten wir da noch viel mehr als sonst.
Kleinere Ortschaften hinterlassen teilweise einen besseren Eindruck von Land und Leuten als die großen touristischen Highlights. Und es ist weniger mühsam.
Roadtrip Atlantikküste Spanien, Portugal, Frankreich
Weiter mit nächstem Artikel:
Ein perfekt gelegener Stellplatz beim Leuchtturm Penedo de Saudate
Unser heutiger Stellplatz liegt direkt am Klippenrand. Als wir anfahren und ein Plätzchen suchen, winken uns nette Wohnmobilisten freundlich zu, ach, das tut gut. Nördlich des Stellplatzes grenzt der weitläufige Praia Velha an, südlich der von Klippen eingeschlossene, nicht zugängliche kleine Praia da Concha. Holzstege und Treppen sorgen für einen bequemen und ungefährlichen Strandzugang und schonen gleichzeitig die empfindliche Vegetation. Von hier sind es nur 500 Meter zum Leuchtturm Farol Penedo da Saudade. Eigentlich sind wir müde nach dem langen Tag der Erkundungen, doch kaum ist die Handbremse des Mobils angezogen, rennt Gabi auch schon wieder los. Nur ein kurzes Gespräch mit den Nachbarn und dann direkt mit der Kamera ans Meer. Das Licht ist gut, die Wellen knallen wuchtig gegen die Felsen, es ist gerade Flut. Diese Chance muss man nutzen. Mit zielstrebigem Geschick findet meine Frau den besten Ort für die spät abendliche Fotosession, während ich mich um das Abendessen kümmere.
Zwischen dem Praia da Concha und dem Leuchtturm hat das Meer in den letzten zig tausend Jahren bizarre Klippenformationen mit unermüdlicher Wellenkraft aus den Küstenfelsen herausgehauen. Um den Leuchtturm und die Klippen mit den aufspritzenden Wellen ins rechte Licht zu rücken, bedarf es allerdings etwas Kletterei hinaus auf die ins Meer hinausragenden scharfen Klippen. Gegen Abend ist die Luft so salzig, dass wir die Kameras kaum noch bedienen können.
Die Brandung knallt bis zum Sonnenuntergang weiter, der Himmel färbt sich zart rosa. Wir sind glücklich. Hier finden wir Fotomotive ohne Ende.
Vor den Felsen heben sich die Wellen nach ohen um sich dann von dort aus auseinanderzufächern. Gabi sieht diese traumhafte Wellenformation im Licht der untergehenden Sonne und versucht es die nächsten Tage mit der Kamera einzufangen. Doch entweder die Wellen knallen nicht mehr in dieser speziellen Bewegung oder aber das Licht passt nicht. Wir stehen stundenlang hoch oben auf den Klippen und analysieren die Wellenbewegungen. Das ist auch eine nette Art zur Ruhe zu kommen. Beobachten, was ist! Anstatt auf was Besonderes zu hoffen.
Der Leuchtturm stellt sich zu jeder Tageszeit anders dar, wir erkunden bei strahlendem Sommerwetter das Städtchen Sao Pedro de Moel und den dahinter liegenden Strand. Es erstaunt uns, wie wenig hier touristisch los ist. Aber Anfang Juni ist hier noch tiefste Vorsaison.
Besichtigung des Leuchtturms Penedo da Saudade klappt leider nicht
Wir wollen den Leuchtturm gern besuchen, Mittwochs soll er geöffnet sein. Wir lauern und lungern am Eingang herum, doch es tut sich nichts. Übrigens haben portugiesische Leuchttürme immer eine grüne und eine rote Lampe am Eingang stehen.
Bei unseren Wanderungen zum Leuchtturm und zurück, fällt uns ein schwer umzäuntes Gelände auf, das wir bei Ankunft für eine Recyclinganlage oder ein Militärgelände gehalten haben. Tatsächlich ist es der lokale Campingplatz. Solche „ausdrucksstarken“ Campingplätze haben wir vorher schon gesehen. Mir scheint es, dass viele der älteren Kasernen zu Freizeiteinrichtungen konvertiert wurden, die den alten „Charme“ aber nicht ganz leugnen können.
Auf dem netten Meeresstellplatz bleiben wir gleich mehrere Tage. Meistens parken hier drei oder vier Wohnmobile an der Küste.
Fatima und der holprige Weg zum Gas Auffüllen
Leider können wir nicht länger bleiben, unser Gasvorrat geht bedenklich zur Neige. Zum Glück geben uns die netten Nachbarn eine aktuelle Adresse zum Füllen der Gasflaschen. Die noch im Internet herumgeisternde Information ist nicht mehr aktuell. .
Nach zwei Übernachtungen am Meer fahren wir wieder landeinwärts und beschließen nach kurzer Diskussion, einen Abstecher nach Fatima in unsere Route einzubauen.
Der Wallfahrtsort Fatima
Der Pilgerort Lourdes im südlichen Frankreich hat mich auch als nicht Katholikin beeindruckt. Die friedliche Energie tat mir gut. Meine Meditation in der Gesellschaft der andächtigen Gläubigen entspannte mich tiefer, als wenn ich allein in mich gehe. In Lourdes stand ich gemeinsam mit einer großen Gruppe Italiener vor der Grotte. Das gemeinschaftlich gemurmelte italienische Gebet berührt mich wahrscheinlich vor allem, weil ich kein Wort verstand.
Fatima ist nur wenige Kilometer von unserem jetzigen Standpunkt entfernt und etwas ruhiger, nein viel ruhiger, als das bekanntere französische Lourdes. Hier ist das Parken auch mit dem Wohnmobil überhaupt kein Problem, es gibt sogar wenige hundert Meter vor der Kapelle fünf oder sechs kostenlose Stellplätze.
Wissenswertes über den berühmtesten Wallfahrtsort Fátima in Portugal
Fátima ist der bedeutendste Wallfahrtsort in Portugal und einer der bekanntesten der römisch-katholischen Kirche.
Am 13. Mai 1917 sei drei Hirtenkindern auf einem Feld die Jungfrau Maria erschienen. Sie befahl den Kindern, sich an jedem 13. eines Monats hier wieder zu treffen.
Am 13. Juli 1917 seien den Kindern die drei Geheimnisse von Fatima überliefert worden.
Am 13. Oktober 1017, die Botschaft von der Erscheinung wurde inzwischen weiterverbreitet, kamen Zehntausende, um ein angekündigtes Wunder zu erleben.
Bei diesem „Sonnenwunder“ wurde die Sonne zu einer silbernen Scheibe, die sich wie ein Feuerrad drehte, was mit bloßem Auge zu beobachten war.
1953 wurde in Fatima zu Gedenken der Marienerscheinung eine Basilika erbaut. Die hielt dem Pilgeransturm nicht Stand, so dass 2009 eine neue Basilika eingeweiht wurde. Die neue Basilika fasst 9000 Gläubige und ist die viertgrößte katholische Kirche der Welt. Zwischen der alten und der neuen Basilika liegt der größte Kirchenvorplatz der Welt.
Fátima ist entspannter als Lourdes in Frankreich
In der Kirche gibt es trotz all der Beschaulichkeit ein Kommen und Gehen. Hier komme ich nicht zu Ruhe. Draußen auf dem weitläufigen Kirchenvorplatz hingegen fühle ich mich direkt geborgen und ruhig. In einer kleinen Kirche mit Glasfront findet ein Gottesdienst statt, sakrale Musik verbreitet sich von dort aus von Lautsprechern übertragen über den ganzen weiten Platz. Allein die Musik tut mir in diesem Moment unglaublich gut. Ein paar wenige, sehr gläubige Pilger rutschen auf Knien ins Gebet vertieft über den Platz. Das sind aufgrund der Größe des Platzes sicher einige Kilometer. Die meisten umrunden ihn auf den Füßen. In einer Art Touristenbüro werden kostenlos Infomaterial und Gebetsbildchen verteilt.
Nur die Kerzen, die man gegen ein kleines Entgelt anzünden kann, irritieren mit etwas. Die stehen in einer Art großem, heißen Ofen und schmelzen dahin bevor sie abbrennen können. Ich verbrenne mir fast die Hände, als ich die Kerze in die dafür vorgesehene Vorrichtung stellen möchte. Ansonsten herrscht in Fatima nicht der Kommerz, wie in Lourdes. Ich bin auf dem Weg zum Platz an keinem Souvenirshop vorbeigekommen.
Ein Besuch in Fatima kann ich empfehlen. Wie gesagt, ich bin nicht katholisch, genieße aber die Energie an solchen Orten. In der Regel finde ich meine »Kirche« in der Natur.
Über Feldwege zur Gastankstelle
Zum Auffüllen unserer Gasflaschen suchen wir eine Tankstelle in Tentúgal an der N 111, westlich von Coimbra. Dieses Mal baut unser sonst braver Navi ziemlichen Mist. Vielleicht hat der die konzentrierte Frömmigkeit in Fatima nicht gut vertragen. Er lotst uns weg von den Schnellstraßen auf immer enger werdende Landstraßen und schließlich fahren wir inmitten von Reisfeldern auf schmalen, löchrigen Feldwegen im Kriechtempo und hoffen, irgendwann wieder ordentliche Straßen unter die Räder zu bekommen. Nun, die für unsere Augen außergewöhnlichen Reisefelder mit den Störchen hätten wir ohne den unfreiwilligen Umweg wohl verpasst. Danke, lieber Navi.
Nach endlosem Herumgekurve, unsere Nerven und unser Mobil sind schon kräftig durchgerüttelt, haben wir wieder Asphalt unter den Rädern und nähern uns Tentúgal. Die eingegebenen Koordinaten haben uns zwar zum Ort geführt, aber es dauert noch eine halbe Stunde, bis wir endlich leicht genervt die besagte Tankstelle finden.
Nach etwas Hände- und Füße Konversation mit dem grießgrämig dreinschauenden, wortkargen Tankwart füllt der unsere Flaschen. Das nächste Ziel liegt etwa 160 Kilometer entfernt.
Barra ist der höchste Leuchtturm Portugals
Wir nutzen diesmal die Maut-Autobahnen, um Zeit zu sparen, es ist trotzdem schon später Nachmittag, als wir endlich in Barra eintreffen und an der Av. Infante Dom Henrique am Südufer des Ria de Aveiro unser Womo für die Nacht parken.
Barra und speziell unser Stellplatz haben auch diesen dezenten, hier eher nicht so dezenten Hauch der Vernachlässigung, den viele Orte in Portugal aufweisen, wo kaum ausländische Touristen aufkreuzen. Das wirkt anfangs etwas verstörend, aber wir gewöhnen uns schnell an diese Stimmung.
Der rosa-weiß gestreifte Farol da Barra am Nordende der Stadt ist kaum zu übersehen. Der höchste Leuchtturm Portugals mit 62 Metern und 283 Stufen, ragt weit über die Dächer Barras hinaus.
Im Licht der tiefstehenden Sonne sondieren wir ausgiebig Strand, Dünen, Flussufer und natürlich den Leuchtturm, bis es dunkel ist. Wir laufen auf der Mole hinaus zum Hafenleuchtturm. Nie zuvor sind uns soviele Jogger begegnet. Überhaupt schein Joggen in ganz Portugal unglaublich beliebt zu sein.
Foto Galerie Barra, Portugal
Keine Besichtigung des Leuchtturms Barra
Kurz nach der obligatorischen morgendlichen Fototour, Gabi ist schon sehr früh allein unterwegs, versuchen wir vergeblich einen Besichtigungstermin im Leuchtturm zu ergattern. Wir sehen eine Gruppe Menschen im Inneren, aber die Tür bleibt verschlossen und auf den Aushängen an der Tür können wir außer der Öffnungszeit, die gerade jetzt sein sollte, nichts finden.
Barra hat uns insgesamt sehr gefallen. Die Region ist voller Fotomotive, es ist ruhig und beschaulich.
Wir fahren nach nur einem Tag in Barra weiter Richtung Porto. Seit sieben Wochen sind wir jetzt schon unterwegs, selten mal drei Tage an einem Ort und früh morgens und spät abends und auch zwischendrin ständig am »arbeiten«, da zeigen sich schon Anzeichen von Erschöpfung.
Gabi sprach übrigens im SWR über daas Glück in der Fotografie und nahm den Leuchtturm in Barra als Beispiel.
Unsere Begeisterung für Leuchttürme bringt uns oft an Orte, die touristisch nicht überlaufen sind. Was für ein Genuß.
Roadtrip Atlantikküste Spanien, Portugal, Frankreich
Weiter mit nächstem Artikel:
Der Leuchtturm am Cabo Espichel
Am Cabo Espichel steht hoch auf den Klippen ein Leuchtturm, den wir unbedingt fotografieren wollen. Dort oben auf den Steilklippen ist es nicht windig, überhaupt nicht, nein, es stürmt wie die Sau. Wir können uns im Freien kaum auf den Beinen halten. Also beschließen wir, uns erst einmal auszuruhen, das Licht ist eh noch zu hart. Doch neben uns auf dem großen Parkplatz parkt ein fetter Tourbus, daneben ein Getränkestand, ein Generator knattert fröhlich aber lautstark vor sich hin. Hier scheint irgendeine Veranstaltung zu sein. Über Lautsprecher kommen ständig blecherne Ansagen. Der Sturm rüttelt kräftig an unserem Wohnmobil, das ist wirklich keine gute Mischung für eine gepflegte Mittagsruhe.
Wir laufen deshalb los, um die Gegend etwas genauer anzuschauen. Ein kurzer Blick in die Klosteranlage des Santuario de Nossa Senhora und uns ist klar, das ist keine »normale« Veranstaltung. Da ist eine Filmcrew am Werk. Darum können wir leider das Fort und die Kirche nicht besichtigen. Aber drum herum ist nichts abgesperrt, hier können wir unbehelligt laufen. Die Umgebung ist beeindruckend, die Gebäude auch. Eine fantastische menschenleere Naturkulisse. Nur mit dem Sturm müssen wir auf der Steilküste wirklich aufpassen. Die Böen reißen uns fast von den Beinen, und die Wanderpfade enden ohne Warnung direkt an der Kante. Urplötzlich geht es unvermittelt lotrecht abwärts. Von der Klippenkante bis zum Ufer sind es fast 130 Meter. Und das ohne Geländer, auf rutschigem Geröll am Küstenpfad und bei kräftigem Sturm. Da wird es uns an ein, zwei Stellen richtig mulmig.
Die kleine Kapelle der Ermida da Memória steht direkt am Rand der Klippen, früher war das ein berühmter Wallfahrtsort. Hier soll die Jungfrau Maria auf einem riesigen Maultier die Klippen hochgeklettert sein. Die Spuren des Maultiers hätten sich im Fels verewigt. Nur waren das keine heiligen Maultierhufe, wie man heute weiß, sondern Dinosaurierabdrücke.
Der Leuchtturm am Cabo Espichel, der mit seinen 32 Metern kein kleiner Turm ist, wirkt aufgrund der immensen Höhe der Küstenklippen unscheinbar und fast schon mickrig. Da wird uns wieder klar, dass alles relativ ist.
Wir wandern durch unwegsames, karges Gelände und fühlen uns wie in einen Spagettiwestern hineinversetzt. Leere, Weite, Wüste, nackte Felsen, stachlige Gewächse, und über allem heult der Wind, fehlt nur noch das Tumbleweed.
Der Himmel ist blau – sonst nichts. Einfach nur knallblau. Kein einziges Wölkchen ist zu sehen. Ob sich das fotografisch lohnt, hier bis zum Sonnenuntergang zu warten? Die Filmcrew ist immer noch aktiv, samt Generator und Lautsprecher. Ruhe werden wir hier nicht finden. Wir sind nach einigen Stunden auf den Füßen wortwörtlich durch den Wind und erschöpft. Spät am Nachmittag fahren wir schließlich weiter und verpassen damit die Dinosaurierfußspuren in den Felsen ganz in der Nähe, was mich hinterher doch ziemlich frustriert. Jetzt müssen wir nur noch einen Stellplatz für die Nacht finden, wenn möglich mit etwas weniger Wind.
Sardinenfischer und ein riesiger Möwenschwarm am Praia de Fonte de Telha
In Fonte de Telha gibt es laut unserem französischen Stellplatzführer einen Platz direkt am Strand. Wir fahren durch den herrlich duftenden Pinienwald, als uns der Navi links in einen steilen, sandigen Weg schickt. Am Fuß der Klippe angekommen geht es über eine Sandpiste zwischen Klippe und Strand am Meer entlang, bis wir auf so etwas wie einen Parkplatz treffen. Etliche Mobile stehen dort, wir finden aber schnell einen freien Platz. Keine drei Meter vor dem Mobil beginnt der Sandstrand. Wirklich außergewöhnlich ist der Strand allerdings nicht. Die breiten Traktorspuren im Sand stören den Gesamteindruck. Auf der meerabgewandten Seite am Fuß der Klippen stehen überwuchtere Aussteigerhütten, die noch aus der Blütezeit der Hippiebewegung stammen können. Die Strandbars sind in deutlich besserem Zustand und nicht gerade preisgünstig.
Etwa einen bis zwei Kilometer weiter im Süden sehe ich ein Boot fast direkt am Strand liegen, zahlreiche Menschen und noch viel mehr Möwen. Mein Interesse ist sofort geweckt, und ich quäle mich schwer stapfend durch den weichen Sand dorthin. Fischer haben mit dem Traktor ein großes Netz mit Sardinen an den Strand gezogen. Auf einer Plane liegen Unmengen Sardinen, die vor Ort in Kisten sortiert werden. Die Möwen stehen neben den Fischern im Sand und warten auf Abfälle. Ein alter Labradormix rafft sich alle paar Minuten auf und humpelt auf gichtigen Beinen bellend auf die Möwen zu. Die fliegen ohne große Aufregung kurz auf und setzen sich dann wieder. Sobald einer der Fischer Beifang ins Meer wirft, stürzt sich die Vogelmasse laut kreischend mit einem Riesenspektakel drauf. Die Möwen in der abendlichen Stimmung über dem Meer und sind extrem fotogen.
Ich möchte aber, dass Gunter, der gerade das Abendessen zubereitet, das auch sieht. Also laufe ich eilig den ganzen Weg wieder zurück. Und dann wieder hin, bevor alle Fische sortiert und verpackt sind. Cooles Fitnesstraining ist das heute Abend. Die zweite Tour hat den Vorteil, dass ich im Mobil den eher wenig genutzten Metzblitz greifen kann.
Im Sonnenuntergang schießen wir dann unsere besten Bilder. Manchmal muss man eben Glück haben und zur rechten Zeit am rechten Ort sein. Aber man muss auch gewillt sein, dann die Mühe einer anstrengenden Wanderung auf sich zu nehmen, auch, wenn man gerade extrem müde und hungrig ist.
Am nächsten Morgen wachen wir mit Wellenrauschen und Möwengeschrei auf. Sonnenaufgangsstimmung gibt es nicht. Die Sonne steigt über den Klippenrand und sofort ist es Tag. Im klaren hellen Licht des Tages sieht Fonte de Telha recht unaufgeräumt und etwas heruntergekommen aus. Noch scheint der Ort fest in der Hand von Langzeitaussteigern zu sein. Aber überall wird gebastelt, repariert und geputzt, da wird diese Hippie-Idylle sicherlich bald dem Massenansturm der Sommertouristen weichen.
Mir ist etwas bange vor der steilen Auffahrt auf die Hauptstraße. Gestern ging es ja recht gut hinunter, aber jetzt muss unter altes Wohnmobil auf zum Teil rutschigem Untergrund auch wieder da hoch. Im ersten Gang fahre ich hangaufwärts und merke, dass das Geholper und die Sandstellen unserem Flair gar nicht behagen. Aber wir kommen doch heil oben an und weiter geht es durch den dünner werdenden Pinienwald, der bald von Siedlungen abgelöst wird. Im dichter werdenden Verkehr erreichen wir die über drei Kilometer lange Ponte 25 de Abril, eine der größten Brückenkonstruktionen weltweit. Auf dem Oberdeck wälzt sich träge der sechsspurige Autoverkehr über den Tejo, unten drunter fährt zweispurig der Zugverkehr.
Wie es uns im Verkehr ergangen ist, folgt im nächsten Blogbeitrag.
Roadtrip Atlantikküste Spanien, Portugal, Frankreich
Weiter mit nächstem Artikel: