Steilküste Falesia, Algarve
Es fällt mir schwer, Manta Rota zu verlassen. Am liebsten würde ich hier mal zwei Wochen bleiben und jeden Morgen und Abend zur Lagune laufen. Doch wir ziehen erstmal weiter.
Als Erstes besorgen wir uns in einem großen Einkaufszentrum eine SIM Karte fürs Internet. Wir fragen nicht groß rum, sondern gehen in den ersten Shop, das ist Vodafone, und kaufen 40 GB für drei Wochen für 20 Euro. Die Angestellte spricht gutes Englisch. Innerhalb von zwei Minuten ist die Karte eingerichtet, wir müssen keinen Personalausweis zeigen und nichts unterschreiben. Ja, so mag ich das.
Wir ziehen weiter entlang der Küste. Leider verpassen wir eine Abfahrt zu einem kleinen Küstenstädtchen. Und dann kommt schon Faro. Dort wollen wir uns die Küste anschauen, aber das ist gar nicht so einfach. Wie in Manta Rota gibt es hier einige Orte, die eine Lagunenlandschaft haben. Manchmal braucht man da ein Boot, um zum Strand zu kommen. Wir lassen den Leuchtturm in Faro aus diesem Grund aus und besuchen nur kurz den Praia de Faro. Den Strand von Faro. Der ist über eine kleine Brücke erreichbar. Der enge Parkplatz ist schon ziemlich vollgeparkt, wir quetschen uns in eine freie Ecke und schauen uns um. Doch bleiben wollen wir nicht, auch, wenn der Ort als schöner Stellplatz für Mobile beschrieben wird. Uns ist es einfach zu eng.
Vilamoura
In Quarteira und Villamoura suchen wir Leuchttürme im Hafen. Doch das ist schwieriger als gedacht. Ein Hotel reiht sich hier ans nächste. Im ersten Hafen werden wir abgewiesen, das ist ein Fischereihafen, da dürfen nur Leute, die dort arbeiten, hinein. In Villamoura finden wir zwar einen Platz fürs Mobil, aber in diese Gegend passen wir als Camper nicht hin. Hotel und Ferienanlagen lassen hier fast keinen Blick auf den Strand zu. Die beiden Hafenleuchttürmchen sehen zwar recht nah aus, aber als ich loslaufe erweist sich das als Trugschluss. Ich komme ihnen kaum näher. So wirklich schön sind die auch nicht. Ich mache ein paar Fotos und bin auch schon wieder weg.
Stellplatz in Falesia
Nein, wir suchen uns lieber einen Stellplatz. Ein paar Kilometer vor Albufeira gibt es in Falesia einen Stellplatz, der sehr gelobt wird. Wir kurven durch zig Gassen und durch zahlreiche Kreisel dorthin und ergattern den letzten Platz für 7,50 Euro. Durch den Pinienwald sind es nur 500m zur Küste. Wir stehen hoch oben und schauen auf die Miniaturfiguren am Strand unten hinab. Auch die Wellen sehen von hier klein aus. Ich denke wir schauen von circa 30 m hinunter auf das Wasser. Die Steilküste besteht hier aus Sandstein und Ton. Sie wird vom Regen ausgewaschen, was ganz spezielle Muster in den Stein wäscht. Die Farben sind jedoch am beeindruckendsten. Das Abendlicht färbt sie noch einen Tick roter. Wir sind begeistert. Über Treppen und Stege erreichen wir den engen Strand, die Flut ist auch gerade da.
Zahlreiche Sonnenschirmchen stehen bereit für zahlende Strandbesucher. Sie sind jetzt so spät am Nachmittag alle verlassen. Wir laufen den Strand entlang und nach ein paar hundert Metern sind wir fast ganz allein. Hier ist der Strand auch einfach nur Strand. Keine Schirmchen, kein Restaurant, nur Sand, Wellen und diese außergewöhnliche Steilküste, die eher in eine Wüste im Westen der USA passen würde. An einem Restaurant führt ein Steg in ein Tal, welches sich durch diese Landschaft zieht. Hier kontrastiert das rot, orange und weiß des Steins mit dem frischen Grün der Bäume. Am Ende des Tals führen die Treppen hoch hinaus zu einer Aussichtsplattform. Es gibt sogar einen Fahrstuhl. Wir konzentrieren uns so auf das Fotografieren, dass es uns nicht auffällt, dass wir in einer Hotelanlage gelandet sind. Dort findet auch gerade noch ein Empfang statt, mit Buffet, Sekt und allem, was dazu gehört.
Wir wollten gern oberhalb der Klippen und nicht am Strand zurücklaufen, aber das ist nicht möglich. Über den Golfplatz dürfen wir nicht laufen. Das Areal des Hotels ist riesig – Hilfe! Wir kommen hier nicht raus! Also kämpfen wir uns doch über den weichen Sand zurück zum Stellplatz.
Der Stellplatz ist ganz nett, aber voll. Hier gibt es unglaublich viele extrem große Wohnmobile mit kleinem Auto. Dauercamper. Auch in Manta Rota trafen wir schon Leute, die drei oder vier Wochen blieben, hier sieht es ähnlich aus. Nur scheinen die Leute noch länger zu bleiben.
Wir ziehen weiter zum nächsten Stellplatz.
Gemütlicher Stellplatz in Gale
Eigentlich sind wir auf der Suche nach einem bestimmten Strand, als wir ein Wohnmobil Schild sehen. Um enge Gassen und ein Parkproblem zu vermeiden, entschließen wir uns, einfach da zu bleiben. Wir sind noch sehr früh dran, sind gerade mal an Albufeira vorbeigefahren und haben wieder das große Glück, den letzten Stellplatz zu bekommen. Uff, hier muss man früh sein. Der Platz ist super sauber und gemütlich eingerichtet. Es gibt ein beheiztes kleines Pool, einen Aufenthaltsraum, eine schattige Sitzecke, eine kalte und eine heiße Dusche aber keine Toiletten. Der Platzwart begrüßt uns mit Handschlag, er ist unglaublich freundlich und hilfsbereit. So hat uns noch nie jemand empfangen. Cool!
Die Leute, die hier stehen, sind noch länger da, als auf den anderen Plätzen, die wir bisher besucht haben. Ein deutsches Ehepaar steht bereits seit zwei Jahren hier mit dem großen Weltreisemobil. Fast fühlen wir uns wie auf einem englischen Campingplatz, denn 80 % der Gäste sind aus England oder Irland. Da so viele Dauercamper da sind, gibt es fast keinen Platz für die Besucher, die die Gegend für ein oder zwei Tage erkunden möchten.
Ich nutze dankbar das 30° C warme Pool. Da fällt es mir fast schwer, wieder aus dem Wasser herauszukommen, denn die Luft hat nur 27 ° C.
Wir treffen norwegische Freunde in Portugal
Vor 9 Jahren kam ich auf dem Campingplatz in Stø auf den Vesterålen mal ins Gespräch mit einem Ehepaar aus Svolvaer. Die beiden wanderten ein Jahr später nach Portugal aus. Facebook sei dank, sind wir all die Jahre in Kontakt geblieben. Ann Barbro berichtete immer wieder mal von ihren Erlebnissen in der Algarve.
Jetzt, nach so vielen Jahren, sind wir endlich mal in der Nähe. Wir verabreden uns auf dem Stellplatz. Ann Barbro und Eric kommen aus Portimao und wir sitzen im Mobil und quatschen. Da das nicht ganz so gemütlich ist, laden uns die beiden zu sich nach Hause zum Essen ein. Wir fahren gemeinsam mit dem Auto in die Stadt. Es ist schon erstaunlich, wie träge das Mobil ist, merke ich gerade, als ich im wendigen Auto sitze. Das Haus, welches Ann Barbro und ihr Mann gekauft haben steht mitten in der Stadt, von außen sieht es ziemlich klein aus, innen ist es sehr geräumig und gemütlich. Die beiden hatten uns von ihrem Lärmproblem erzählt, jetzt können wir uns das live anhören. Dazu berichte ich aber im nächsten Blogbeitrag ausführlicher – hier sei nur kurz gesagt, dass es sich um ein sehr außergewöhnliches Fluglärmproblem handelt.
Leuchtturm am Ponta da Piedade
Nach dem Essen fahren wir noch gemeinsam zum Leuchtturm in Lagos beim Ponta da Piedade.
Roadtrip Atlantikküste Spanien, Portugal, Frankreich
Weiter mit nächstem Artikel:
Nein, der Stellplatz ist in der Algarve, nicht am Meer. später waren wir noch am Praia do Gale. Wunderschöner Strand.
Der Bericht kommt bald.
Freue mich, dass Portugal Dein Lieblingsland ist.
liebe Grüße Gabi
Liebe Reicherts, toll das ihr in meinem Lieblingsland unterwegs seid und so tolle Fotos für uns da lasst. :-) Der Stellplatz in GALE, ist das Praia do Gale? Ist der Stellplatz am Meer gelegen? Ich freue mich von Euch zu hören!
Viele Grüße!
Das sind ja wieder herrliche Bilder von einer wunderbaren Gegend ! Die Klippen von Ponta da Piedade gefallen wir sehr gut…….sowas ist schon wesentlich schöner als ein langer Strand vor einer ebenso langen Hotelkulisse….
Viel Spaß weiterhin !
Norwegische Freunde in Portugal treffen und sich auf dem Stellplatz fühlen, wie in GB – ja, die Welt ist klein ;-).
Diese Reise ist schon von den Bildern her ganz anders, als das, wovon ihr sonst so berichtet. Gunther im Pool….grins. Schön, dass wir dabei sein dürfen!
LG Gabi