Küstenort Conil – Wellen und Leuchtturm Cabo Trafalgar
Conil
Ihr werdet es kaum glauben, aber selbst ich hab manchmal genug von Leuchttürmen. Manche sind wirklich anstrengend zu finden und erreichen. Ich will auch mal nur Strand. In unserem französischen Stellplatzführer steht ein Wohnmobilstellplatz in Conil und den fahren wir an. Eigentlich will uns der Navi mal wieder in eine enge Gasse schicken – davon gibts hier viele – ich ignoriere die »nette Dame« und meinen Gatten, der hektisch ruft:« Da lang, meint der Navi« und fahre die größere Straße am Fluß entlang. Das ist eine gute Entscheidung. Da stehen ein paar Mobile, da ist Platz, ein farbkräftiger Fluß fließt hier über einen weiten Sandstrand ins tiefblaue Meer. Genial! Die Stadt hängt ganz in weiß am Hang. Gigantisch sieht das aus.
Conil, ein surrealer Ort im Sandsturm
Aber, es wird noch besser. Wir schlüpfen schnell in ärmellose T-Shirts – ich schmier mir Sonnencreme auf meine weiße Haut, obwohl ich das normalerweise nicht mag, und raus aus dem Wohnmobil auf den Strand. Der kühle, angenehme Wind, ist hier ganz schön gemein. Der wirft mit Sandkörnern um sich. Mir wird ganz bang um die Kamera. »Lieber Wind, mach mir meine geliebte Kamera nicht kaputt« bete ich so insgeheim vor mich hin und fotografierte trotz Sturm weiter. Wie Wellen läuft der Sand über den Strand und schmirgelt unsere Füße und Beine bis hinauf zu den Knien.
In den engen Gassen der Stadt ist es dagegen windstill, schattig und gemütlich. Wir lassen uns also am Strand sandstrahlen und wenn wir genug davon haben ruhen wir uns in den Gassen davon aus. Wir schlendern durch die engen Sträßchen, schauen die Souvenirläden an, lesen die Speisekarten der Restaurants.
Die Stadt wirkt in diesem ultraklaren Licht mit dem Sandsturm richtiggehend surreal. Wir verbringen zwei wunderbare Tage in Conil, gehen abends Paella essen. Das hat sogar auch mal Vorteile, ohne die Kids unterwegs zu sein. Die Restaurantkosten sind zu zweit halbwegs erträglich.
Der Stellplatz ist übrigens kostenlos und unglaublich ruhig, wenn man mal von dem Wind absieht, der unaufhörlich am Womo rüttelt.
Jenny von den Weltwunderern war auch in Andalusien und begeistert von Conil.
Canyos de Meca: der Leuchtturm und die Wellen am Kap Trafalgar
Der kühle Wind von dem ich andauernd schreibe, hat sich zum böigen Wind, Sturm ist es vielleicht noch nicht, entwickelt. Es fällt uns schwer, zu laufen, Sand peitscht uns um die Ohren – meist auch in die Ohren. Es tut richtig weh.
In Canyos de Meca besuchen wir den nächsten Leuchtturm am Kap Trafalgar. Der Leuchtturm steht inmitten einer Dünenlandschaft. Ob das ne gute Idee ist, bei dem Sturm durch Dünen zu laufen?
Sandverwehungen auf den Straßen
Wir fahren in die Straße zum Leuchtturm und finden gerade noch genügend Platz zum Wenden. Sandverwehungen machen die Straße unpassierbar. Wir quetschen das Mobil an eine breitere Stelle am Straßenrand und müssen jetzt aber ein ganzes Stück zurm Leuchtturm zurücklaufen. Das Meer ist wild, da hat der Sturm auch seine Vorteile. Die Wellen knallen nur so auf den steil abfallenden Strand. Ich wechsele unter diesen Bedingungen im Freien keine Objektiver und schleppe lieber zwei Kameras mit herum. Eine mit Tele und eine mit Standardzoom. Das macht das Vorankommen im weichen Sand nicht einfacher. Aber es lohnt.
Der Leuchtturm Trafalagar
Der Leuchtturm Trafalgar ist noch bewohnt, wahrscheinlich kann man ihn deswegen nicht besichtigen. Er steht auf einer Landzunge in etwa 20m Höhe auf der Düne, das Bauwerk selbst ist 30m hoch. Das hat einen großen Vorteil: Zu beiden Seiten rauschen Wellen an der Landzunge vorbei an steil abfallende, große Sandstrände. Durch den Wind sind die Wellen besonders hoch und wild. Wir sehen keine Surfer im Wasser. Die Wellen sind ideal für uns Fotografen. Mensch, hab ich Freude, da zu fotografieren. Das Licht stimmt, eine Welle rollt nach der anderen aufs Land zu, meist staffeln sich mehrere Wellen perfekt hintereinander. Nur der Sturm macht die Sache etwas schwieriger.
Der Weg zurück zum Mobil ist am Stand entlang unmöglich. Zuviel Sand wird uns da ins Gesicht geblasen. Wir gehen etwas weiter im Land auf der Straße zum Mobil zurück.
Ich will am liebsten gleich hier bleiben. Der Platz ist ideal. Stellplätze gibt es nicht, aber Campingplätze.
Der Leuchtturm in Barbate
Einen Ort weiter in Barbate gibt es einen weiteren Leuchtturm mit Hafen, den wir sehen möchten. Und auch einen Stellplatz, der sich vielleicht für die Nacht eignet. Die Straße wird recht eng, führt durch einen dieser traumhaften duftenden Pinienwälder über einen Hügel ins nächste Dorf. Der Stellplatz dort ist wirklich trostlos, ein riesiger, staubiger Schotterplatz beim Industriehafen. Ein einsames Restaurant steht auf dem tristen Platz, Metallschilder klappern im Wind. Würde jetzt ein Cowboy im Mantel um die Ecke reiten, wäre das Bild perfekt.
Es ist gerade Markttag mit vielen Ständen. Vor allem Klamotten gibt es dort zu kaufen. Mich wundert es, dass die nicht wegfliegen. Wir laufen mal die Stände ab und schauen uns alles an. Auch Barbate hat einen großen Sandstrand und direkt an der Promenade steht der Leuchtturm. In der Thunfischregion findet man immer wieder metallene Thunfische an den Promenaden. Der hiesige macht sich gut mit dem Leuchtturm und den Palmen. Mir läuft ein tiefschwarzer Händler durchs Bild. Als ich trotzdem weiter fotografiere fordert er 5 Euro von mir und lacht. Die geb ich ihm natürlich nicht.
Campingplatz am Leuchtturm Trafalgar
Der Strand am Capo Trafalgar gefällt uns wesentlich besser. In unseren Stellplatz- und Campingführern ist der Platz dort nicht aufgeführt, wir fragen also einfach nach. 25 Euro kostet es, wir bleiben. Die Parzellen sind sehr eng, wir müssen etwas rangieren. Für den Sommer stehen überall auf dem Platz Rohrgestelle, wo später für den Sonnenschuzt Stoff drüber gespannt wird. Deswegen gibt es nur wenige Plätze die sich für unser hohes Mobil eignen.
Der Weg zu den Dünen ist allerdings sehr kurz, perfekt.
Leider ziehen gegen Mittag Wolken auf, wir fotografieren trotzdem Wellen, aber sie sind nicht mehr so leuchtend, wie noch vor ein paar Stunden. Die Küste unterhalb des Leuchtturms ist prägnant, die Felsformationen dort sind einen ganzen Abend Fotografieren wert. Mal sehen, ob das Licht mitspielt.
Nein, wir haben Pech. Der ideale Platz, aber nicht das beste Wetter. Ich fotografiere trotzdem und laufe mehrmals zum Leuchtturm und am Strand entlang. Das kostet richtig viel Kraft durch den weichen, vom Wind verwehten Sand. Ich finde ein Meerohr (Abalone) und bin glücklich.
Wir sind kurz vor Sonneaufgang wieder auf den Beinen. Das Wetter ist wechselhaft. Perfekte Bedingungen. Bis der Regen anfängt. Aber das macht mir auch nichts aus. Diese Regenstimmung hat auch was interessantes. Nass, aber glücklich ziehen wir weiter entlang der Küste.
Roadtrip Atlantikküste Spanien, Portugal, Frankreich
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Conil ist wirklich toll! Den Leuchtturm von Trafalgar konnten wir von da von der Terrasse unseres Ferienhauses leuchten sehen.
Dass der Levante gerade so stark bläst, ist wirklich doof für euch. Wir haben den Weg zum Leuchtturm auch nur mit Tüchern auf dem Kopf geschafft. Der hält aber immer nur ein paar Tage an, danach sollte wieder Ruhe sein!
Liebe Grüße ins Paradies,
Jenny
Toller Strand, tolle Wellen, ein wunderschöner Ort und der Leuchtturm Trafalgar kann sich auch sehen lassen.
Also ich glaube mir hätte es dort auch sehr gut gefallen :-)
Gruß