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Beiträge

Interviews mit Fotografen

Interview mit Karin – die Slow & Simple Fotografie

Den Blog „Fotonomaden“ von Karin und Markus lese ich schon länger. Ich mag die tollen Tipps für Fotoausrüstungen, wie zum Beispiel den Beach Rolly für Fotografen. Habe ihn mir aber noch nicht gekauft.

Wir – Gabi und Karin – schreiben gern Bücher über den eher ruhigen Ansatz der Fotografie bei dem die Technik eine untergeordnete Rolle spielt. Darüber tauschen wir uns im folgenden Interview aus. Karin stellt ihre beiden Bücher der Slow & Simple Reihe: „Waldfotografie“ und „Winterfotografie“ vor. Ich habe beide Bücher gelesen. Die Anregungen für die Motivsuche im Wald und im Winter sind gelungen. Du wirst nach dem Lesen mit wacheren Augen durch die Natur streifen und Motive sehen, die dir vorher vielleicht nicht aufgefallen wären.


Winterfotografie

Winterfotografie


Waldfotografie

Waldfotografie


Klick auf die Bücher für mehr Information!

1. Stellt ihr Euch kurz vor. Wie lange fotografiert ihr beiden schon? Was magst du an der Fotografie am meisten?

Mein Mann Markus und ich sind Natur- und Reisefotografen aus Leidenschaft. Seit über fünf Jahren arbeiten wir auch als Foto-Coaches. Was die Fotografie betrifft, so ist uns ganz wichtig, die Dinge so einfach wie möglich zu halten und zu erklären. Wir stehen für Outdoor-Fotografie mit vorhandenem Licht und wenig Fotoausrüstung.

2008 haben wir die ersten Foto-Workshops besucht. Von 2012-2014 haben wir dann unsere Ausbildung an der Prager Fotoschule Österreich absolviert.

Beim Fotografieren mag ich am liebsten, wenn Markus und ich alleine in der Natur sind, die Zeit völlig vergessen, in den Flow kommen und uns komplett auf den Ort und die Gestaltung der Bilder fokussieren. Das entschleunigt total und ist eine echte Kraftquelle!

2. Mit deinem Mann Markus betreibst du den Blog Fotonomaden.com. Was ist euer Schwerpunkt?

Wir fokussieren uns auf Natur- und Reisefotografie. Seit Beginn der Pandemie liegt der Fokus stark auf der Naturfotografie im näheren Umfeld. Jetzt wollen wir aber wieder vermehrt auch Reisebeiträge veröffentlichen. Dabei liegt der Schwerpunkt auf Europa, da wir aus Umweltgründen mittlerweile so wenig wie möglich fliegen und eher mit der Bahn oder dem Wohnmobil unterwegs sind.

3. Wir sind ja auch ein Fotografen-Ehepaar. Das hat viele Vorteile so im Team zu arbeiten. Kannst du, auch im Bezug auf deine Fotocoachings eine unterschiedliche Herangehensweise an die Fotografie zwischen Frauen und Männern sehen? Sind Frauen eher intuitiv? 

Wir finden es auch großartig im Team zu arbeiten. Dabei haben wir sowohl gemeinsame Lieblingsmotive (Wildtiere & Landschaften), als auch die jeweils eigenen Spezialbereiche. Markus ist der Profi für Weitwinkel-Landschaftsaufnahmen, HDRs, Panoramen und komplexere Bildbearbeitung. Mein Fokus liegt auf Detailaufnahmen und Bildgestaltung. Dementsprechend teilen wir uns auch die Coachings thematisch nach unseren Stärken auf.

Ich würde definitiv sagen, dass der Zugang zur Fotografie von Frauen und Männern oft unterschiedlich ist. Die meisten Männer sind, unserer Erfahrung nach, wesentlich mehr auf die Technik von Kamera und Fotoausrüstung fokussiert.

Ich weiß nicht, ob Frauen intuitiver sind, aber vielen geht es mehr darum, Emotionen und Stimmungen einzufangen. Die Kamera ist dabei das Mittel zum Zweck.

Küste - Karin

Küste – Karin

3. Vor einiger Zeit hast du mit der slow & simple Fotografie angefangen. Was ist das und wie unterscheidet sie sich von der herkömmlichen Fotografie?

Slow & simple Fotografie bedeutet für mich, sich für jedes einzelne Motiv wirklich Zeit zu nehmen, anstatt im Vorübergehen schnell eine Menge Fotos zu knipsen.

Mein Ansatz ist, dass meine Fotos besser werden, wenn ich mein Motiv zuerst einmal „kennenlerne“, in dem ich es von allen Seiten und aus verschiedenen Perspektiven betrachte. Wenn ich dann eine Aufnahme gemacht habe, prüfe ich gleich vor Ort, ob ich noch etwas verbessern könnte.

Ansonsten zeichnet sich die slow & simple Fotografie durch einen starken Fokus auf die Bildgestaltung und möglichst einfache Kameratechnik aus. Es geht darum, beim Fotografieren in den Flow zu kommen, die Kreativität zu entfalten, zu entschleunigen und gleichzeitig Kraft in der Natur zu tanken.

Der Mainstream Zugang zur Fotografie ist im Vergleich sehr techniklastig. Das spiegelt sich auch in den meisten Fotokursen und Büchern wieder. Bei der slow & simple Fotografie geht es dagegen darum mit dem notwendigen Minimum an Technik und der Konzentration auf Kreativität und Bildgestaltung mit Freude und Leichtigkeit, ohne Druck zu fotografieren.

Karin Haffert, Fotonomaden

Karin Haffert, Fotonomaden

4. Wie bist du auf die slow & simple Fotografie gekommen?

Über die Jahre hat sich immer mehr herauskristallisiert, dass das mein Zugang zur Fotografie ist. Gerade seit Beginn der Pandemie, die ja ein Stressfaktor ist und uns örtlich sehr eingeschränkt hat, haben wir gemerkt, wie gut es uns tut, langsam und achtsam in der Natur zu fotografieren und unserer Kreativität Raum zu geben.

Natürlich kann man das slow & simple Prinzip überall anwenden, aber die Natur verstärkt den Entschleunigungs- und Erholungseffekt sehr stark. Ich glaube, dass das etwas ist, was die meisten von uns heute als Ausgleich brauchen in unserer schnelllebigen, oft stressigen Zeit.

Außerdem haben wir bei unseren Workshop- und KursteilnehmerInnen immer wieder gemerkt, wie ihnen die Freude am Fotografieren abhanden gekommen ist, weil sie sich zu viel Druck gemacht haben. Besonders Plattformen wie Instagram tragen dazu stark bei.

Deshalb ist es mir auch ganz wichtig bei der slow & simple Fotografie den Perfektionsanspruch rauszulassen. Es geht um die Freude im Moment des Fotografierens. Wenn dann auch noch schöne Bilder entstehen, auf die man stolz ist, ist das ein Bonus.

Sonnenblume - Karin

Sonnenblume – Karin

5. Braucht man dafür eine spezielle Fotoausrüstung?

Nein, braucht man nicht! Sogar mit dem Smartphone kann man mittlerweile großartige Fotos machen, wenn man weiß, wie man Bilder schön gestaltet. Wir sagen immer: Die beste Kamera ist die, die du dabei hast! Die teure, schwere Fotoausrüstung bringt nichts, wenn man dann keine Freude daran hat, sie zum Fotografieren nach draußen mitzunehmen.

6. Beim Lesen deiner Bücher habe ich mich natürlich sehr wiedererkannt. Siehe mein Buch: „Natur-Fotografie macht glücklich“ Bei Fotografinnen scheint der technische Aspekt der Fotografie nicht so wichtig. Ich stimme dir zu, dass das Motiv und das Sehen lernen wichtiger ist als die perfekte Kameraausrüstung. Wie kann man die slow & simple Fotografie nützen, um Kraft in der Natur zu tanken?

Ja, wir haben da seinen sehr ähnlichen Ansatz. Das war auch der Grund, warum ich mir dein Buch gekauft und sehr genossen habe, es zu lesen und mich von den fantastischen Fotos inspirieren zu lassen!

Um mit der slow & simple Fotografie in der Natur Kraft zu tanken ist es vor allem wichtig, sich Zeit zu nehmen. Wenn man sich bewusst und achtsam in der Natur umschaut, entdeckt man immer wieder Neues und wird automatisch langsamer. Das funktioniert besonders gut, wenn man sich ein konkretes Thema vornimmt und dann nach Motiven dazu Ausschau hält. Zu sagen: „Heute fotografiere ich Knospen!“ verändert und schärft den Blick sofort.

Besonders der Wald hat eine heilende Wirkung auf uns, was in zahlreichen Studien nachgewiesen wurde.

Slow & simple Fotografie kann man sich vom Effekt her ein bißchen wie Waldbaden mit Kamera vorstellen.

Flamingo - Karin

Flamingo – Karin

7. Du hast zwei E-Books zu dem Thema herausgegeben. Ich habe beide gelesen und fand die kreative Inspiration sehr anregend. Wen möchtest du mit deinen Büchern erreichen? Eignen sich die Bücher für Anfänger und Fortgeschrittene?

Es freut mich riesig, dass dir meine E-Books so gut gefallen haben! Bis jetzt gibt es eines zu Waldfotografie und eines zu Winterfotografie. Wobei sich 28 der 40 Winter-Inspirationen auch ohne Schnee und Eis umsetzen lassen.

Mein Ziel ist es, Menschen damit zu inspirieren, sich kleine Auszeiten im stressigen Alltag zu gönnen, um in der Natur fotografieren zu gehen und sich dabei kreativ zu entfalten.

Damit möchte ich anderen dabei helfen, das Gedankenkarussell zu stoppen, runterzukommen, sich zu erden und ganz im Moment zu sein. Außerdem erlebe ich bei meinen Coachings immer wieder, dass sich viele, vor allem Frauen, für unkreativ halten. Deshalb ist es mir ein großes Anliegen, ihnen das Gegenteil zu beweisen und ihre Kreativität wieder zu entfachen.

In den E-Books gebe ich jeweils konkret Inspirationen zu 40 Fotoideen, die sich praktisch mit jeder Kamera umsetzen lassen. Der Fokus liegt dabei auf der Bildgestaltung. Die Kameratechnik wird nur am Rande gestreift. Insofern fühlen sich eher Frauen von meinen Büchern angesprochen, obwohl die slow & simple Fotografie Männern genauso gut täte!

Der überwiegende Teil der Fotoideen eignet sich für jedes Können. Vereinzelte Inspirationen richten sich konkret an Fortgeschrittene, weil sie technisch etwas anspruchsvoller sind.

Vielen Dank, dass ich auf eurem Blog Interview-Gast sein durfte. Ich bin schon gespannt auf eure nächsten Projekte!

Da wir in unserer Heimat eigentlich keinen richtigen Winter haben, fokussieren sich unsere Winterfotografie Tipps hier im Blog auf Schweden und Norwegen. Klick dich mal durch!

31. Januar 2022/0 Kommentare/von Gabi
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2022/01/fotonomaden.com_003.jpg 800 1200 Gabi https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.png Gabi2022-01-31 13:49:112022-02-08 10:54:12Interview mit Karin – die Slow & Simple Fotografie
Buchrezensionen, Interviews mit Fotografen, Reisen mit Kindern

Schottland mit Kindern – Interview mit Lena Marie Hahn

Lena Marie Hahn ist Journalistin und Buch-Autorin mehrerer Reise-Ratgeber und Wanderführer. Gar nicht so nebenbei betreibt sie den Familienreise-Blog family4travel.de, in dem sie ausführlich, authentisch und informativ über ihre unglaublich vielfältigen Ziele in Deutschland und in 33  europäischen Ländern berichtet.

Ihr Motto „Gemeinsam die Welt entdecken und von ihr lernen“ weist schon deutlich darauf hin, dass es ihr während der Reisen auf direkten Kontakt und die Nähe von Menschen ankommt. Couchsurfing ist nicht von ungefähr eine von ihrer Familie bevorzugte Unterkunftsart.

Buch: „Schottland mit Kindern“

Schottland mit Kindern

Schottland mit Kindern

Mit ihrer Co-Autorin Stefanie Hiltkamp hat sie gerade ihr neuestes Werk, den Wanderführer „Schottland mit Kindern – 66 Wander- und Entdeckertouren in den Highlands und auf den Inseln,“ im Naturzeit Reiseverlag herausgebracht.
Alle darin beschriebenen Wanderungen haben die beiden Autorinnen mit ihren Kindern auf mehreren Reisen gnadenlos durchgezogen und gut recherchiert in Buchform gepackt.

Da Schottland auch in unserer Beliebtheitsskala ganz weit oben steht, quetschen wir Lena Marie doch mal über ihre Schottlanderlebnisse etwas aus.

Hier nun unser Interview mit Lena Marie Hahn:

Frage: Wann warst du zum ersten Mal in Schottland unterwegs? Wann hast du dich in das Land verliebt?

Als Kind habe ich Großbritannien schon immer mal als Urlaubsziel vorgeschlagen, bin mit dem Wunsch aber bei meinen Eltern nicht auf Gegenliebe gestoßen (da ging es abwechselnd nach Österreich und Dänemark). So ging dann meine allererste Reise auf eigene Faust auf die Insel. 2002, direkt nach dem Abi, zusammen mit Martin, meinem späteren Mann. In zwei Wochen haben wir uns erstaunlich viel von England, Schottland und Wales angeschaut. Schottland hat uns damals schon am besten gefallen: die Weite, die Wildnis, die Heide und der Torf unter unseren Füßen.

Frage: Warum magst du Inseln? Oder magst du Inseln lieber als das Festland? (Sehen wir einmal davon ab, dass GB eine Insel ist)

Wenn wir früher gereist sind, haben wir Inseln meistens ausgelassen – aus dem einfachen Grund, dass ein Fährticket Geld kostet und es auf dem Festland immer ausreichend Unbekanntes für uns zu erkunden gab. Inzwischen bin ich aber sehr auf den Geschmack gekommen und mag Inseln tatsächlich besonders gern. Jede für sich ist ein abgeschlossener kleiner Kosmos, jede hat ein ganz eigenes Gesicht. Gerade bei den Inneren Hebriden habe ich diesen Eindruck.

arran-machrie-moore

arran-machrie-moore

Frage: Kannst du kurz die von Dir  im Buch beschriebenen Inseln Arran, Jura und Mull vorstellen? Gibt’s da eine Lieblingsinsel?

Da hast du in deiner Aufzählung ausgerechnet meine drei schottischen Lieblingsinseln erwischt! Im Reiseführer portraitieren meine Co-Autorin Stefanie Holtkamp und ich ja außerdem auch noch Islay, Skye und Lewis & Harris sowie die ganz kleinen Inselchen Iona und Kerrera.

Arran liegt am weitesten südlich und östlich der Halbinsel Kintyre, wodurch sie formal nicht zu den Hebriden zählt. Sie mag ich besonders, weil sie auf 32 Kilometern Länge und 16 Kilometern Breite sozusagen ganz Schottland im Hosentaschenformat abbildet. Der Norden ist bergig, zerklüftet, wild und ungezähmt, im Osten liegen Brodick und ein paar andere hübsche Küstendörfer mit weißgetünchten Cottages und gemütlichen Tea Rooms. Im Süden ist die Landschaft lieblicher, und im Westen gibt es Steilklippen und ein Moor voller Steinkreise, Hügelgräber und Menhire.

Jura mag ich auch total gerne. Auf der zweitsüdlichsten der Inneren Hebriden gibt es gerade einmal 200 Einwohner, die fast alle im einzigen Ort der Insel leben. Drum herum ist echte Wildnis, die großteils wirklich nur mit Profi-Ausrüstung zugänglich ist. Wir mussten uns echte Mühe geben, familientaugliche Wanderungen zu finden, aber wir sind dann in ein paar wirklich wunderschönen Ecken gelandet.

Die Isle of Mull ist nach Skye die zweitgrößte Insel der Inneren Hebriden und schon eher auf Tourismus ausgelegt, wenn auch deutlich ruhiger und weniger überlaufen als Skye. Hier haben wir die schönsten Cafés und Tea Rooms gefunden – für mich ganz persönlich immer ein großes Plus für eine Region… Aber auch die Landschaft ist zum Niederknien, wobei Mull groß genug ist, um mehrmals ihr Gesicht zu ändern. Das Ross of Mull im Süden hat herrliche Sandstrände, während das raue Inselinnere wenig erschlossen ist. Im Nordwesten liegt die Steilküste samt mehrerer verlassener Ruinendörfer, die ein paar wunderbare Wandermöglichkeiten bietet. Im Nordosten liegt Tobermory, die geschäftige kleine Hafenstadt mit den bunten Häusern. Auch von dort aus ist man in jeder Richtung schnell mitten im Grünen.

Welche von den Dreien ich jetzt am liebsten mag, kann ich gar nicht sagen. Nach Jura würde ich zum kompletten Abschalten fahren, nach Mull für einen längeren, erlebnisreichen Urlaub, und nach Arran vielleicht am ehesten, weil es noch ein bisschen schneller erreichbar ist und eben praktisch ganz Schottland in einem Radius bietet, der sich innerhalb einer Woche gut abgrasen lässt.

mull erraid

mull erraid

Frage: Magst du den Westen Schottlands lieber als den Osten? Und warum?

Es ist mehr oder weniger Zufall, dass wir bisher immer im Westen Schottlands gelandet sind. Bei unserer ersten Reise 2002 sind wir völlig planlos nach Norden gefahren, und im Highland-Hostel in Pitlochry sagte uns damals der Mensch an der Rezeption: „Im Westen ist gerade richtig gutes Wetter. Das müsst ihr ausnutzen, fahrt unbedingt jetzt nach Westen!“ Mittlerweile kennen wir schon auch Edinburgh, Dundee und Inverness. Aber wir landen doch immer wieder im Westen, in letzter Zeit am liebsten halt auch auf den Inseln. Vielleicht liegt es daran, dass Irland meine zweite große Länder-Liebe ist, wo mir der Norden am besten gefällt. Ich habe schon am Mull of Kintyre gestanden und sehnsüchtig nach Irland geblickt, und genauso andersrum am Giant’s Causeway seufzend Richtung Schottland geschielt. Es ist wahrscheinlich einfach diese ganze Region zwischen Wasser, Strand, Heide und Schafen, die ich so mag.

jura tarbert

jura tarbert

Frage: Was liebst Du und deine Familie am Wandern?

Ich mag es, einfach mal rauszukommen und alles hinter mir zu lassen. Wenn das letzte Cottage aus meinem Blickfeld verschwunden ist und nur noch Grünzeug, Steine und Wasser um mich sind, habe ich immer das Gefühl, dass meine Seele mal richtig durchgeputzt wird.

Zum Glück sind auch Martin und die Kinder echte Wander-Fans. Die Jungs dackeln meist zusammen ein ganzes Stück vor oder hinter uns Erwachsenen her und vertiefen sich in ihre Fantasiegeschichten. Einer ist der Erzähler, der andere spielt die Hauptperson und trifft die Entscheidungen. Auf diese Weise laufen die beiden glücklich stundenlang, ohne sich über die Kilometer zu beschweren. Ab und zu fangen wir sie dann ein, machen sie auf historische, biologische oder geologische Besonderheiten am Wegesrand aufmerksam. Solange das ihre Geschichten nicht zu lange unterdrückt, nehmen sie das hin. Aber wenn wir später über bestimmte Wanderungen reden, dann sage ich Dinge wie: „Das war da, wo wir durch das Vogelschutzgebiet mit dem tollen Strand gelaufen sind“, und die Jungs präzisieren sich gegenseitig: „Ach ja, als wir diesen oder jenen Planeten erforscht und auf jene oder welche Außerirdischen gestoßen sind.“

ross-of-mull-strand

ross-of-mull-strand

Frage: In Schottland regnet es ja bekanntlich öfters einmal. Hast du Tipps für die passende Kleidung?

Klassiker Zwiebel-Look. Egal wie das Wetter beim Losgehen aussieht, sollte man immer noch was an- und was ausziehen können. Der Rucksack sollte deshalb nicht zu klein sein, damit die dicke Jacke unterwegs noch Platz findet, wenn doch eine Zeitlang die Sonne rauskommt.

Und Schottland ist das Land, das mir beigebracht hat, dass professionelle Wanderhosen doch ihr Geld wert sind. Auf unserer ersten Recherchereise war ich noch in Jeans unterwegs. Das rächt sich schnell, weil man von oben oder selbst ohne Regen im Moor von unten immer nass wird. Das Wasser zieht die Hosenbeine hoch und bleibt stundenlang nass. Die Investition in eine schnell trocknende Microfaserhose lohnt sich tatsächlich. Und gute, wasserfeste Wanderschuhe, die über den Knöchel gehen, sind auch absolut sinnvoll – auch für die Kinder, denn mit nassen Füßen fröhlich wandern ist ein bisschen viel verlangt.

loch lomond

loch lomond

Frage: Was packt ihr in den Wanderrucksack?

Genügend Wasser und ein Picknick sind obligatorisch. Und in Schottland haben wir auch immer ein Mückenmittel dabei. Oft hatten wir bei unseren Wanderungen Glück und die Biester waren gar nicht so schlimm unterwegs. Deshalb holen wir die chemische Keule wirklich immer erst bei Bedarf aus dem Rucksack.

Als die Kinder kleiner waren, hatten wir immer auch eine Packung „Notfallkekse“ dabei. Wurde der Weg allzu lang und die Motivationsdecke dünn, gab es bei abgemachten Wegeszeichen einen Zuckerschub, beispielsweise bei jedem nächsten Wegweiser, Zauntor oder jeder Abzweigung.

Frage: Was war auf den Wanderungen Euer Lieblingserlebnis?

Das ist wirklich schwer zu beantworten. Unverhofft auf etwas Schönes zu stoßen, ist immer gut. Für die Jungs sind das meistens tierische Begegnungen, zum Beispiel ein Esel auf der Weide oder eine Katze, die sich streicheln lässt. Ich freue mich, wenn wir über ein schönes Café stolpern. Manchmal begegnen wir auch Menschen, die sich die Zeit für ein Schwätzchen nehmen und uns Interessantes über die Gegend erzählen. Da ich vor allem für die Reiseführer-Wanderungen immer schon im Vorfeld sehr akribisch vorplanen muss, sind große Überraschungen aber relativ selten.

Frage: Wie oft wart ihr in Schottland, um alle vorgestellten Wanderungen zu unternehmen? Hat Euch das Wetter manchmal einen Strich durch die Planung gemacht?

Die Reiseführer-Recherche haben wir auf zwei Durchgänge aufgeteilt. Im Juli und August 2017 waren die Jungs und ich auf dem Festland zwischen Loch Lomond, Oban und Kintyre unterwegs. Da wir die Sommerferien 2018 dann schon für die Irland-Recherche brauchten, mussten wir die zweite Rutsche Schottland mit den Inseln in zwei Wochen Pfingstferien erledigen. Das war schon sportlich. Dafür sind wir ja aber zwei Autorinnen: Stefanie Holtkamp und ich haben uns das Gebiet untereinander aufgeteilt, sie hat den kompletten Norden gemacht.

Früher hatte ich sehr romantische Vorstellungen von Reiseführer-Autoren, die ihr Gebiet in- und auswendig kennen und jahrelang jeden Stein dort inspizieren, bevor sie ihre Expertise zu Papier bringen. Die Realität sieht so aus, dass die Daten nicht zu veraltet sein dürfen. Außerdem wird man vom Reiseführerschreiben nicht reich, und es dauert, bis man überhaupt die Reisekosten wieder drin hat. Also muss jede Wanderung sitzen. Geplant wird zu Hause am Schreibtisch. Vor Ort muss dann durchgezogen werden: jeden Tag mindestens eine Wanderung, eher zwei. Egal, wie das Wetter ist. Auf den Fotos sieht man meist gar nicht, ob es wirklich regnet oder nur bewölkt ist. Also lautet die Ansage an meine armen „Models“: Kapuze runter, es regnet nicht! Zumindest bis die Fotos im Kasten sind… Da verlange ich den Jungs schon viel ab. In den zwei Wochen über Pfingsten waren es gut über 100 Kilometer, die sie laufen mussten, bis zu 17 am Tag. Auf Jura haben wir alle drei Touren an einem Tag hintereinander gerissen. Aber sie waren begeistert!

Zum Glück hatten wir vor allem auf unserer zweiten Recherchereise wirklich außergewöhnlich gutes Wetter. In Irland sah das schon anders aus. Da mussten wir sowieso schon etliche vorbereitete Wanderungen streichen, weil sie sich unterwegs als doch nicht so schön oder familientauglich herausstellten, und an zwei Tagen in Mayo konnten wir wirklich nicht vor die Tür vor Dauerregen. Das ist dann ärgerlich. Aber ein bisschen Schwund ist ja auch von vornherein mit eingeplant. Unter anderem deshalb gibt es aber im Schottland-Führer 66 Wander- und Entdeckertouren, für Irland „nur“ 60.

jura

jura

Frage: Wir profitierten bei unseren Reisen mit den Kindern immer enorm von deren Fragen und Enthusiasmus. Geht es Euch da ähnlich?

Absolut. Vor allem beim Wandern tauchen unsere Jungs gerne wie oben beschrieben in ihre eigene Welt ab und müssen dann ab und zu „geweckt“ werden, um ihre unmittelbare Umgebung überhaupt wahrzunehmen. Aber wenn ihre Aufmerksamkeit dann einmal auf der Landschaft liegt, kommen durch ihre Fragen und Wahrnehmungen die schönsten Gespräche zustande. Das gemeinsame Lernen am akuten Beispiel ist für mich eine der schönsten Seiten am Reisen mit Kindern.

Ich bin vor allem wahnsinnig dankbar, dass wir alle vier die Leidenschaft fürs Reisen, Wandern und für Schottland teilen. Anders wäre es gar nicht möglich, diese Reiseführer umzusetzen. Selbst jetzt, wo bis zur Neuauflage in drei bis fünf Jahren alles im Kasten ist, fragen die beiden an, ob wir nicht zwischendurch mal wieder nach Schottland fahren könnten, weil da das Wandern einfach schöner sei als hier. Der Große spielt mit dem Gedanken, nach dem Abi ein Freiwilliges Ökologisches Jahr dort einzulegen. So eine Familien-Leidenschaft erfolgreich in die nächste Generation gepflanzt zu haben, ist irgendwie schon witzig.

Vielen Dank Lena Marie für das aufschlussreiche Interview und die ausführlichen Antworten!

14. Juli 2019/0 Kommentare/von Gunter
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2019/07/BuchtitelseiteTeil.jpg 662 910 Gunter https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.png Gunter2019-07-14 16:25:092023-03-15 08:49:38Schottland mit Kindern – Interview mit Lena Marie Hahn
Buchrezensionen, Interviews mit Fotografen

Interview mit David Köster, dem Autor von „Der Start in die Landschaftsfotografie“

Wir freuen uns, dir hier einen geschätzten Fotografenkollegen vorstellen zu können:
David Köster, Fotograf, Bildjournalist und Autor aus Halle an der Saale.

David Köster, Landschaftsfotograf

David Köster, Landschaftsfotograf

Er hat im Januar ein neues Buch herausgebracht, „Der Start in die Landschaftsfotografie„, das für unsere fotografie-interessierten Leser bestimmt von großem Interesse ist.
Darin beschreibt er leicht verständlich und umfassend Schritt für Schritt, wie du zu ausdrucksstarken Landschaftsfotos kommst. Sehr gut gefällt uns sein Sprachstil. Er hat es echt gut drauf, auch komplexe Zusammenhänge im lockeren Gesprächston mühelos und eingängig darzustellen.
Davids Buch ist grundsätzlich in zwei Teile gegliedert. Im ersten Teil geht er auf alle Aspekte technischer und gestalterischer Grundlagen ein, der zweite Teil ist ein Fotoworkshop, in dem er anhand seiner Bilder kompakt und konkret erklärt, wie sie entstanden sind.

Der Start in die Landschaftsfotografie

Der Start in die Landschaftsfotografie

Hier nun das Interview:

Frage: Du hast einige Zeit in den U.S.A. gelebt. Wo hast du gewohnt und wieso haben Dich die grandiosen Naturlandschaften Amerikas zum Fotografieren verführt? Hast du vorher schon fotografiert, oder war das dein Einstieg in die Fotografie?

Als Student habe ich für einige Zeit dank eines Stipendiums in den USA gelebt und zwar in New York, West Harlem und tatsächlich waren dies meine ersten Anfänge in der Fotografie. Übrigens waren es gar nicht so sehr die Naturlandschaften, sondern vor allem meine Faszination für die urbanen Landschaften der Metropole, die mich ernsthaft mit dem Medium Fotografie beschäftigen liesen. Ich hatte in dieser Zeit dann auch die ersten Aha-Effekte. Was war ich stolz, als ich am Times Square herausfand, wie man Lichtspuren der vorbeiziehenden Autos aufs Foto bekommen konnte. Oder das man ein Stativ braucht, um die nächtliche Skyline Manhattans von Staten Island aus fotografieren zu können. Vorher hatte ich eher geknippst

Frage: Was war Deine erste Kamera?

Irgendeine ganz einfache DDR-Filmkamera meiner Mutter. Damit machte ich schon ein Kind die ersten Schnappschüsse vom Ostseeurlaub.

Auch für bekanntere Motive wie hier den Fitz Roy findet man mit etwas Suchen unbekannte Ansichten

Auch für bekanntere Motive wie hier den Fitz Roy findet man mit etwas Suchen unbekannte Ansichten

Frage: Kannst Du uns verraten, welche Kameraausrüstung du gewöhnlich mit Dir herumschleppst?

Mein Credo ist, so wenig und leicht wie möglich, soviel wie nötig. Schließlich möchte ich als Reise- und Landschaftsfotograf möglichst mobil sein. Bei längeren Touren habe ich meist Folgendes mit: Kamera (Nikon D810), Zweitbody, drei bis vier Nikon-Objektive, optische Filter wie Grau-, Pol- und Verlaufsfilter, Karbonstativ und GPS-Gerät. Und natürlich genügend Speicherkarten und Akkus. Auf Trekking- und Wandertouren wird dann aber nochmals reduziert.

Frage: Fotografierst du auch mit einen Smartphone? Und was am liebsten?

Das Smartphone nutze ich nur zu Dokumentationszwecken und zum Location Scouting. „Richtig“ fotografieren damit reizt mich hingegen gar nicht, da ich es erstens zu fummelig finde und zweitens die Abbildungsqualität trotz aller Marketingversprechen der Hersteller eher suboptimal ist.

Frage: Du magst epische Landschaften. Wie kommst Du mit Regionen zurecht, die auf den ersten Blick nichts Spektakuläres bieten?

Die sehe ich als Herausforderung an. In eher langweiligen Landschaften zu fotografieren und ein Motiv herauszuarbeiten ist schließlich wesentlich anspruchsvoller, als ein ohnehin fotogenes Motiv abzulichten. Hier muss man sein landschaftsfotografisches Repetoire schon wesentlich stärker ausreizen, um dennoch ein annehmbares Foto zu erzielen. Ich gebe aber zu, dass es mich trotzdem eher dorthin zieht, wo die Landschaft spektakulärer ist, vor allem in die Berge und auch nicht nur der Fotos wegen.

Es muss nicht immer spektakulär sein, auch vor der Haustür warten reizvolle, wenn auch intimeree Motive, hier im Harz

Es muss nicht immer spektakulär sein, auch vor der Haustür warten reizvolle, wenn auch intimere Motive, hier im Harz

Frage: Wieviel Geduld bringst Du auf, bis Du ein bestimmtes Motiv perfekt fotografiert hast? Fährst Du auch wiederholte Male zum gleichen Standort, bis alles passt?

Ich würde sagen, sehr viel Geduld. Lieber habe ich am Ende des Tages nur ein Motiv, mit dem ich richtig zufrieden bin, als 50, von den mich keines so recht überzeugt. Zum einen komme ich oftmals nochmal wieder. Tatsächlich wären viele meine Motive nicht entstanden, wenn ich nicht mehrfach wiedergekehrt wäre. Gerade bei weiteren Reisen plane ich mir deshalb mittlerweile immer mindestens zwei Tage an einem Standort ein, auch für den Fall, dass das Wetter oder Licht mal nicht passt, was ja vorkommen soll :). Zum anderen nehme ich mir auch sehr viel Zeit für das Location Scouting vor Ort und die Bildkomposition. Überhaupt bin ich in den letzten Jahren dazu übergegangen, mir mehr Zeit zu nehmen und so der Fotografie auch etwas Kontemplatives abzugewinnen.

Geduld gehört für David dazu, hier brauchte es zig Anläufe, bis die Nebelschwaden den Blick auf die Berge und den Gletscher freigaben

Geduld gehört für David dazu, hier brauchte es zig Anläufe, bis die Nebelschwaden den Blick auf die Berge und den Gletscher freigaben

Frage: Bist Du immer solo unterwegs oder fährt Deine Lebensgefährtin auch hin und wieder mit?

Teils teils. Gerade bei Fernreisen ist es mir schon wichtig, dass meine Freundin auch mit dabei ist und wir gemeinsam die schönen Eindrücke geniessen und erleben können. Damit wir dann beiden gerecht werden, legen wir dann „normale Reiseaktivitäten“ auf den Tag, die fotografischen Aktivitäten dann an die Tagesränder. Da kommt sie dann eben mit, wenn Sie Lust hat und wenn nicht, schläft sie aus oder macht zwei Stunden etwas anderes. Manche Touren, speziell in der Heimat mache ich aber auch allein. Damit habe ich auch gar kein Problem: ich bin zwar ein recht geselliger Mensch, bin aber genauso gern auch allein mit der Natur und erlebe sie dann umso intensiver.

Frage: Wie schaffst Du es, allgemein bekannte und totfotografierte Motive neu abzulichten? Die sieht man ja gerade von den grandiosen, vielbesuchten Landschaften so oft, dass das Gehirn quasi voreingenommen ist.

Ich nehme mir (nicht nur dann) viel Zeit, um auch außergewöhnliche Kompositionen zu finden, die man so vielleicht noch nicht so häufig gesehen hat. Ausserdem suche ich ohnehin gern Destinationen auf, die eben noch nicht tot fotografiert sind. Daher haben mich meine Reisen in den letzten Jahren zum Beispiel nach Kasachstan, Südgrönland oder Tadschikistan geführt.

Das richtige Licht ist für Davids Bildsprache essentiell

Das richtige Licht ist für Davids Bildsprache essentiell

Frage: Wie stehst Du zu Bildmanipulationen? Vom Enfernen störender Objekte wie Strommasten oder Menschen, bis zum Ersetzen des kompletten Himmels.

Grundsätzlich versuche ich schon vor Ort, meinem gewünschten Bildergebnis mit fotografischen Mitteln möglichst nahezukommen. Die Entwicklung der Fotos gehört für mich aber dennoch zum (digital)fotografischen Prozess dazu, ich habe kein Problem damit. Früher ist man mit seinem Film ja auch in die Dunkelkammer gegangen und hat mit Chemikalien Einfluss auf sein finales Bild genommen. Heute werden die digitalen Rohdaten eben im RAW-Konverter entwickelt. Es geht mir aber nicht darum, die Wirklichkeit massiv zu verzerren oder zu manipulieren. Mein Ziel der Bearbeitung ist es, dass das fertige Foto meine – ohnehin subjektiv – gesehene oder erinnerte Realität, wiedergibt, aber auch Unzulänglichkeiten der Kamera kompensiert werden (z. B. Beherrschung des Dynamikumfangs). Als Naturfotograf habe ich aber natürlich auch eine gewisse Ethik und würde jetzt nicht den Himmel austauschen, künstliche Sonnenstrahlen einbauen, etc. Störende Sensorflecken oder auch mal ein ein Taschentuch am Wegesrand, welches man vor Ort übersehen hat, zu retuschieren, finde ich hingegen vertretbar.

Frage: Was ist der wichtigste Ratschlag, dem Du einem Fotografieneuling mitgeben kannst?

Macht nicht den Fehler, die Technik überzubewerten (gerade Anfänger tun das ja gern) und lauft nicht jedem Technik-Hype hinterher. Beschränkt euch am Anfang auf wenig Technik und lernt diese dafür im Schlaf zu bedienen. Übung macht auch hier den Meister. Geht so oft als möglich raus und versucht bewusst zu fotografieren. Lernt die wichtigsten fotografischen Parameter und Einstellungen kennen und versucht zu verstehen, wie ihr mit damit euer Bild beeinflussen könnt. Setzt euch mit Bildgestaltung, Arbeit mit natürlichem Licht, Schärfesteuerung und Bildbearbeitung auseinander. Das ist übrigens auch genau das, was ich den Teilnehmer meiner Workshops bzw. den Lesern meines Buchs empfehle.

Vielen Dank David für das aufschlussreiche Interview!

Der Start in die Landschaftsfotografie bei Amazon

5. Juli 2019/2 Kommentare/von Gunter
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2019/07/köster-cover-komp.jpg 1050 708 Gunter https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.png Gunter2019-07-05 17:05:062023-03-15 08:35:10Interview mit David Köster, dem Autor von „Der Start in die Landschaftsfotografie“
Lernen ohne Schule

Ich rede im SWR über meine Liebe zur Fotografie und das Freilernen

Am 12. Juli war ich nach Baden Baden eingeladen. Da kurz zuvor unser treuer VW Bus mit Motorschaden aus unserer Familiengemeinsaft ausgeschieden war, fuhr ich mit der Bahn. Das fing gut an, schon der erste Zug ab Ingelheim hatte eine saftige Verspätung. Ich war sowas von nervös – ist ja auch logisch, oder? Wann ist man als „Normalo“ mal live im Fernsehen. Naja, ich war sogar schon zweimal live beim SWR, zusammen mit Esra. Aber so ganz allein war das doch eine andere Hausnummer. Außerdem habe ich soviele Ideen und Erkenntnisse nach den langen Jahren des Reisens mit unseren drei Kids, dass es mir wohl leichter gefallen wäre, eine Stunde zu reden als zu versuchen, alles in ein paar Minuten zu quetschen.

https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2018/11/933956.sm_.mp4

Dieses „Persönlich“ lief einige Wochen vorher im SWR.

Im strömenden Regen kam ich in Baden Baden an, hüpfte in ein Taxi, das mache ich auch nicht jeden Tag, wurde an der Pforte abgeholt, und schon saß ich in der Maske. Ich schminke mich ja nie. Sollte ich vielleicht mal lernen. Vielleicht ist das auch mit 52 nicht zu spät? Die nette Dame in der Maske meinte, ich hätte wunderschöne Augen, ach, ein Kompliment tut  gut. Mit Wimperntusche und Kajal, oder wie das Zeugs alles heißt, sahen meine Augen dann auch hervorragend aus. Zwinker..

Ich wurde nervöser und nervöser. Klar hab ich in den Tagen vor dem Interview reflektiert, bin in mich gegangen und habe meine Erlebnisse analysiert. Das war wie ein innerlicher Hausputz. Das Sortieren meiner Gedanken, das tat mir richtig gut.

Du fragst Dich jetzt wahrscheinlich, warum wird Gabi denn eigentlich immer zum Fernsehen eingeladen? Da müssen wir mal ein halbes Jahr in die Vergangenheit reisen. Auf dem Bubenheimer Weihnachtsmarkt hielt ich einen Vortrag über die Fotografie, vor allem über mein Glück in der Fotografie, über das Reisen mit Kindern und das freie Lernen. An drei Wochenenden hielt ich den ungefähr einstündigen Vortrag und jedesmal sagte ich etwas anderes. Das Grundgerüst war gleich, aber ich bin so voller Geschichten und Anekdoten, dass immer wieder spontan was anderes hochkommt, wenn ich ins Erzählen kommen. Jedenfalls war an einem dieser Abende Gudrun, eine Mitarbeiterin des SWR anwesend. Mein Vortrag, vor allem die Motivation an die Zuhörer, doch auf seine inneren Regungen zu hören, inspirierte sie sehr. Sie hatte dann die Idee, den kurzen Beitrag zu machen, der im April gesendet wurde. Ja und so kam ich dann wieder einmal zu Kaffee oder Tee.

https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/videos/Reisefotografin%20Gabi%20Reichert%20Menschen%20Kaffee%20oder%20Tee%20SWR.d.mp4

Aber zurück nach Baden Baden. Irgendwann bekam ich das Lampenfieber halbwegs in den Griff. Ich hatte mich gut vorbereitet. Sehr gut sogar, denn das Thema war ja mein Leben und das meiner Familie. Etwa eine Stunde vor der Sendung schaltete ich dann die Gedanken zum Gespräch ab und lies mich auf die momentanen Geschehnisse ein. Die Kameras im Studio, die kompetente Moderatorin Heike Greis – wie die das schafft, so souverän durch die abwechslungsreiche zweistündige Sendung zu führen, ist erstaunlich.

Ja und dann war ich dran. Ich spürte immer noch mein Herz bis zu den Ohren schlagen. Der Regiseur hatte mir den Tipp gegeben, einen Arm auf die Lehne des Stuhls zu legen. Das half wirklich, entspannter zu sein. Ja, und dann hörte ich mich ganz andere Sachen sagen, als ich mir vorgenommen hatte. Im Moment des Live-Interviews kamen mir neue Erkenntnisse hoch, die mir bis dahin nicht klar gewesen waren. Endlich war ich mit einer Formulierung so richtig glücklich. Nämlich, als ich über Noah und die Schule redete. Nein, Schule ist nicht prinzipiell schlecht, nein, mein Kind war da nicht unglücklich – das trifft es nicht wirklich – was es auf den Punkt trifft: er konnte einfach in der Schule nicht lernen. Hör dir das Interview einfach mal an. Ich selbst schaffe es noch nicht, mich selbst anzusehen und zu hören.

Nach der Sendung wartete bereits das Taxi auf mich und kurze Zeit später saß ich auch schon wieder in der Bahn Richtung Heimat. Leider mit Fensterplatz ohne Aussicht. Nach dem langen Tag war ich hundemüde und hungrig, außer einem zu süßen Stück Kuchen hatte ich fast nichts gegessen. Es war einfach keine Zeit dafür gewesen. Zuhause wusch ich mir das Gesicht und sah plötzlich aus, wie ein Panda Bär, so richtig mit riesigen schwarzen Rändern um die Augen. Wenn man vom Schminken keine Ahnung hat, dann schon gar nicht vom Abschminken. Nach 22:00 Uhr musste ich noch notfallmäßig eine Freundin anrufen, die mir dann dem Tipp mit dem Speiseöl gab, was anderes zum Abschminken hatten wir nichts im Haus.

Hach, was für ein Tag


13. Juli 2017/8 Kommentare/von Gabi
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2017/07/GabiSWR-001.jpg 401 705 Gabi https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.png Gabi2017-07-13 19:02:232022-03-24 10:28:40Ich rede im SWR über meine Liebe zur Fotografie und das Freilernen
Fotografie

Interview: Maria und Thor reisen mit ihren vier Kindern um die Welt

Den Blog „sechspaarschuhe.de“ verfolge ich schon eine ganze Weile mit großem Interesse. Vor allem, weil ich die Filme, die die Videografin Maria zusammenschneidet so super schön finde. Traumhafte Natur, glückliche spielende Kinder, und die Musik von Thor – das passt einfach gut zusammen.

Jetzt wollen die beiden zusammen mit Sandy und Benny, einer anderen weltreisenden Familie,  einen Film machen. Ich habe Thor kurz interviewt und als Audiodate hochgeladen. Viel Spaß beim Anhören und schau Dir auch den kurzen Film über das Projekt an.

https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2016/12/interview-reicherts2-MP3.mp3

Zur Kampagne bei Startnext

Zwei Familien auf Weltreise – Der Film from Maria on Vimeo.

22. Dezember 2016/0 Kommentare/von Gabi
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.png 0 0 Gabi https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.png Gabi2016-12-22 00:05:092016-12-22 00:17:52Interview: Maria und Thor reisen mit ihren vier Kindern um die Welt
Bildung auf Reisen, Lernen ohne Schule

Als Familie auf Tour – Sieben Gründe warum Kinder auf Reisen besser lernen als in der Schule

Wir waren schon immer viel mit unseren Kindern unterwegs. Vor der Schule bereisten wir die USA, Kanada und Neuseeland. Das tat dem Familienzusammenhalt gut, wochenlang auf engem Raum im Reisemobil zu wohnen und die Welt zu erleben. Unsere Kinder waren unterwegs immer neugierig, wissbegierig, ausgeglichen und fröhlich. Als die Kids zur Schule gingen, nutzten wir zwangsläufig die Ferienzeiten zum Reisen. Uns fehlten jedoch die Langzeitreisen. In zwei Wochen mal schnell in die Bretagne ist stressig. An Termine gebunden sein hemmt die Spontanität. Wenn es uns wo super gut gefällt, können wir nicht bleiben. Die Zeit drängte, pünktlich zum Schulbeginn mussten wir ja wieder zurück sein.
Im Jahr 2009 wagten wir endlich den Absprung: Wir nahmen ein halbes Jahr Auszeit, zogen mit unserem Wohnmobil los und erkundeten das nördliche Europa. Das hat uns so gutgetan, dass  Gunter im Jahr darauf seinen Job endgültig kündigte, und seither reisen wir gemeinsam etwa sechs Monate im Jahr.
Heute Abend werden wir – Esra und Noah, und Gabi und Gunter – im Rahmen der Bildungskonferenz im Interview zu hören sein. Hier stellen wir ein paar unserer Erkenntnisse in kompakter Form vor.

Wandern auf der Isle of Skye

Wandern auf der Isle of Skye

1.  Selbstbestimmtes Lernen ist wahres Lernen

Lernen kann man nicht erzwingen. Lernen findet sowieso nur im eigenen Kopf statt. Das englische Sprichwort bringt es für mich auf den Punkt: »When the Student is ready, the teacher will appear« Auf Deutsch in etwa: »Wenn du bereit bist, wird Dein Lehrer auftauchen« Oder, wenn du dich für ein Thema interessierst, wirst du einen Weg finden, dir Wissen dazu anzueignen. Du wirst dir in der Regel selbst einen Mentor suchen, oder ein Video im Internet oder ein Buch. Jedenfalls wirst du automatisch lernen, wenn du für das Thema brennst. Dieses aus eigenem Interesse angeeignete Wissen wird sich in deinem Kopf und Verständnis festsetzen. Das ist das wahre Lernen. Das ist ein Wissen, welche dauerhaft bestehen bleibt.

2.  Selbstbestimmtes Lernen funktioniert am besten, wenn die ganze Familie ein selbstbestimmtes Leben lebt.

Wir erkannten, dass unsere Kinder sich wesentlich wohler fühlen, wenn sie frei ihren Interessen nachgehen konnten. Doch wie ist das in unserer Gesellschaft umsetzbar? Wenn die Eltern jeden Tag arbeiten gehen, ist ein Miteinader in der Familie schwer möglich. Die Woche wird in Arbeits-/Schultage, Wochenende, und Feierabend aufgeteilt. Für uns war es, auch aufgrund der rechtlichen Lage in Deutschland, der einzige Weg, den »sicheren« Job zu kündigen und gemeinsam hinaus in die Welt zu ziehen. So nahmen die Kinder an unserem Leben teil, sie lebten in der Welt der Erwachsenen. So macht selbstbestimmtes Lernen, welches ja dabei permanent stattfindet, für die Familie Sinn und Spaß obendrein. Sie lernen nicht an künstlichen für den Schulunterricht geschaffenen Szenarien, sondern an der Realität. Das Leben erleben ist unser Motto.

3.  Kinder brauchen die Natur

Je mehr wir in der Natur unterwegs waren, desto weniger künstliche Unterhaltung brauchten unsere Kids. Mit Treibholz Häuser bauen, Steine ins Wasser werfen, schauen, wie lange ein Tannenzapfen im Fluss schwimmt, Tiere beobachten. Das tat den Kindern in jungen Jahren äußerst gut. Gekauftes Spielzeug wurde unwichtiger, je länger wir auf Reisen waren. Aber auch mit den Kindern im Teenageralter macht es riesigen Spaß Wanderungen zu unternehmen, Nordlichter zu erleben und sich bewusst zu machen, dass wir alle Teil der Natur sind.

4.  Beim mühelosen Lernen verschmelzen die Themen immer miteinander

Es ist nahezu unmöglich, ein Schulthema isoliert zu erlernen. Sprachen sind dazu da, sich mitzuteilen oder etwas zu erfahren. Am besten lernst du eine Sprache, wenn du dich für ein bestimmtes Thema interessierst, welches nur in dieser Sprache kommuniziert wird.
Und meist fällt ein Thema auch in zwei oder mehr Fachbereiche. Wenn wir zum Beispiel mit einem Norweger über Fischerei und Überfischung sprechen, das ist dann fachübergreifend Geschichte, Ökonomie, Gesellschaftskunde und Biologie. Und natürlich findet das Gespräch in Englisch statt.

5.  Das Familienleben ist harmonisch, wir leben nicht nur nebeneinander her.

Durch die viele Zeit, die wir gemeinsam unterwegs verbracht haben, kennen wir uns untereinander sehr gut. Unser Zusammenhalt ist viel stärker als er es noch zu Schulzeiten war. Damals brachte jeder seinen Stress von der Schule oder der Arbeit mit, zuhause entludt sich die Anspannung und wir pflaumten uns oft an. Mittlerweile verstehen wir uns oft schon ohne Worte, wir arbeiten als eingespieltes Team zusammen.

6.  Lernen sieht man von außen nicht

Oft merkten wir es nicht sofort, wenn die Kinder etwas Neues gelernt hatten. Zum Beispiel verbrachten Esra und Noah enorm viel Zeit damit, Warhammer-Figuren zusammenzubauen und zu bemalen. Natürlich wollten sie sich auch mit anderen Fans austauschen. Sie wurden im Internet aktiv, schrieben auf englischsprachigen Foren und suchten dort nach Rat und neuen Ideen.
Als Mutter der Beiden erschien mir das anfangs als reine Zeitverschwendung. Doch als Esras Englisch-Prüferin ihn für sein makelloses geschriebenes Englisch lobte, erkannte ich, dass auch scheinbar nutzlose Beschäftigungen wichtig sind. Nebenbei lernten die beiden Wichtiges über selbstständige Organisation und Planung, und fanden Wege, wie man sich effizient Wissen und Techniken aneignet. Außerdem bot diese eher meditative Tätigkeit viel Raum zum Hören von Hörbüchern. Da kann man sich ne Menge Literatur so nebenher reinziehen.

7.  Glückliche Menschen sind wichtig für eine funktionierende Gesellschaft

Natürlich profitiert die gesamte Gesellschaft davon,, wenn jemand seinem Tun mit viel Leidenschaft nachgeht, statt seinen Job nur lustlos auszuführen, in sehnsüchtiger Erwartung des Wochenendes. Unserer Erfahrung nach fällt es selbstbestimmt Lernenden leichter, ihre Interessengebiete zu finden und darin zu glänzen. Tendenziell finden sich Freilerner regelmäßig in der Spitzengruppe bei Berufsausbildung und Studium wieder. Tatsächlich üben alle erwachsenen Freilerner in unserem Bekanntenkreis inzwischen einen Beruf aus, auf den sie schon seit Jahren hingearbeitet haben und der sie glücklich macht. Solche Menschen braucht die Gesellschaft!

Mittlerweile legten alle drei Kids nach Jahren des freien Lernens externe Schulabschlüsse ab. Esra machte das Abi, Noah und Amy den Realschulabschluss. Für uns war es eine erstaunliche Erkenntniss, dass für einen Realschulabschluss zwei Monate effektive Lernzeit von etwa 6 Stunden am Tag für einen guten Abschluss ausreichen. Den Schulstoff so geballt zu lernen ist der Hauptvorteil der externen Abschlüsse. Mathe zum Beispiel wird auf so kleine Happen aufgeteilt, dass der Sinn hinter den Übungen verloren geht. Ich vergleiche das mit einem Lied, welches zu langsam – viel, viel zu langsam – gespielt wird. In einem weg gelernt versteht man die Zusammenhänge, ja das macht das sogar großen Spaß.

Zur Zeit lernt Noah für das Abi und Amy übt sich im Geschichtenschreiben.

So in etwa erzählen wir in unserem Interview beim Bildungskongress, den du noch bis morgen kostenlos anhören kannst.

PS Ich selbst habe das Abi auf dem 2. Bildungsweg gemacht. Das beruhigte mich auch im Bezug auf unsere Kinder, denn ich wusste, wenn man das Abi will, dann kann man es jederzeit machen. Notfalls eben im 2. Bildungsweg.

25. März 2016/5 Kommentare/von Gabi
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2015/07/MG_7993.jpg 467 700 Gabi https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.png Gabi2016-03-25 21:04:132021-03-07 17:42:40Als Familie auf Tour – Sieben Gründe warum Kinder auf Reisen besser lernen als in der Schule
Reisetipp - Tool

eReader auf Reisen – Interview mit Michael von Papierlos-Lesen

Im Jahr 2013 war es bei uns soweit – wir kauften unseren ersten eReader. Zu der Zeit waren wir diesen Dingern gegenüber noch kritisch eingestellt. So ein „richtiges“ Buch liegt doch besser in der Hand, auf dem Cover gibt es viel zu entdecken, bei Sachbüchern markiere ich auch gern mal was im Text.

Trotzdem war die Zeit reif für die moderne Technik. Ich bestelle die meisten meiner Bücher im Internet, weil ich viel lieber auf Englisch lese. In deutschen Buchläden finde ich, wenn überhaupt, nur ein mageres Angebot an englischer Literatur. Auf Amazon kann ich zwar zahlreiche Kritiken lesen und ich finde auch Bücher von ähnlichen Inhalten, doch ich kann nicht wirklich in das Buch hineinschauen. So passierte es, dass ich Bücher erhielt, die so klein gedruckt waren, dass meine von der Computerarbeit müden Augen abends keine Lust mehr hatten, sich durch diese mit kleinen Buchstaben prall gefüllten Seiten zu quälen. Ach, es wäre doch schön, die Schrift einfach anpassen zu können.

Unser Freund Michael testet seit einigen Jahren eReader auf Papierlos-Lesen. Bei einem Besuch tauschten wir uns über die verschiedenen Geräte aus und schließlich kaufte ich ihm ein Kindle ab. Ich testete das Gerät ausgiebig auf der Reise zu den schottischen Inseln im Frühjahr 2013 und war sehr zufrieden damit. Auf der dreimonatigen Reise fand ich es besonders vorteilhaft, dass ich Bücher direkt kaufen konnte. Ausnahmsweise hatte ich Lust, deutsche Sachbücher zu lesen, und die hätte ich in den schottischen Bookshops nicht finden können.

Ich habe mich mittlerweile für den Kindle Paperwhiteentschieden. Das beleuchtete Display ist gerade im Wohnmobil oder Ferienwohnungen mit schachen Nachttischlampen oder wenn der Partner schlafen will äußerst komfortabel. Außerdem ist der Vokabeltrainer nicht nur für die Kids, sonder auch für mich hilfreich, weil ich schon seit einigen Jahren keine Vokabeln mehr nachschlage, es manchmal aber besser ist. Mit einem Klick auf das Wort poppt die Übersetzung hoch – genial!

Mittlerweile hat jetzt jeder in der Familie einen eReader. Wir nutzen Blaupunktgeräte, die nicht mehr auf dem Markt sind und den Kobo mini.  Daheim lesen unsere Kinder immer noch lieber „richtige“ Bücher, doch unterwegs finden sie den EReader wesentlich angenehmer, weil er vor allem das Gepäck enorm reduziert.

Michael von papierlos lesen

Michael von papierlos lesen

 

Letztens hatte ich mal wieder die Gelegenheit Michael auszuquetschen, viel Spaß beim Lesen des Interviews mit dem besten eReader Spezialisten!

Gabi:  Wo liegen — kurz gesagt — die Vorteile eines eReaders auf Reisen?

Michael: Für die Meisten wird das Verhältnis zwischen Gewicht des Readers und der Anzahl der mitgenommenen Bücher der größte Vorteil sein. Auf Flugreisen beispielsweise zählt ja jedes Gramm und da ist so ein eReader mit einem Gewicht von ein bis zwei Tafeln Schokolade erheblich leichter als ein paar Taschenbücher. Zudem kann auch aus dem Ausland jederzeit Lesestoff nachgeordert werden, falls der vorhandene zur Neige geht. Voraussetzung ist nur ein WLAN-Zugang oder ein Kindle mit 3G-Unterstützung.

Ein weiterer Vorteil ist der geringe Stromverbrauch der Reader. Während sich bei Tablets und Smartphones der Akku bereits nach ein bis zwei Tagen dem Ende zu neigt, hält der Akku eines eReaders mit einer Ladung bis zu vier Wochen durch. Das liegt größtenteils an der speziellen Displaytechnik, die nur dann Strom verbraucht, wenn die Seite umgeblättert wird. Diese Technik, elektronische Tinte genannt, sorgt auch dafür, dass das Lesen auf eReadern in der prallen Sonne möglich ist. Im Gegensatz zu den Bildschirmen von Tablets oder Smartphones spiegelt hier nichts. Das Lesen auf dem eReader erinnert vom Lesegefühl sehr stark an das Lesen in einem normalen Buch.

Gabi: Für uns als Familie gibt es noch einen großen Vorteil: wir können ein Buch alle zur gleichen Zeit lesen. Vor allem bei witzigen Sachen, wo man beim Lesen vor sich hin giggelt, ist das eine schöne Sache. Damals als Harry Potter rauskam, wäre ein eReader Gold wert gewesen :-)

Gabi: Doch was passiert mit den Büchern, wenn das Gerät kaputt geht? Dann habe ich an regnerischen Tagen gar keinen Lesestoff mehr?

Michael: Die häufigste Ursache für defekte eReader sind gebrochene Displays. Das bemerkt man daran, dass die Bildschirme einseitig Streifen aufweisen und sich nicht mehr – oder nur teilweise noch bedienen lassen. Um die Bücher in diesem Fall auf ein anderes Gerät zu übertragen, muss der kaputte Reader mit einem PC verbunden werden. Einige Reader, wie die Kindles und Tolinos, verbinden sich gleich nach dem Anschließen mit dem PC als eigenes Laufwerk. Darüber lassen sich die eBooks auf den PC kopieren. Andere Geräte fragen beim Anschließen erstmal nach, ob sie als Laufwerk verbunden werden sollen. Wenn sich die Frage nicht bestätigen lässt, gibt es in der Regel keine Möglichkeit mehr, auf das Gerät, und damit auf die Bücher zuzugreifen. Da hilft nur neu Anstöpseln.

Um dem Verlust der Bücher durch einen defekten eReader vorzubeugen, gibt es verschiedene Möglichkeiten:

1. Externe Speicherkarte verwenden
Falls der eReader einen Einschub für eine externe Speicherkarte hat, sollten die Bücher standardmäßig immer dort abgelegt werden. Im Falle eines Geräteausfalls kann die Speicherkarte dann einfach vom kaputten Gerät entnommen und auf einem PC gesicht oder in den Nachfolger des defekten Readers eingesetzt werden.

2. Ersatzgerät mitnehmen
Eine andere Möglichkeit ist, ein Ersatzgerät mitzunehmen. Idealerweise stammt das vom selben Hersteller bzw. ist im selben Shop-Ökosystem eingebunden. Dort werden vor der Abreise die gleichen eBooks abgelegt, die auch auf dem Hauptreader vorhanden sind. Im Schadensfall kann dann mit dem Ersatzgerät weitergelesen werden.

3. Verwaltung der eBooks über den PC
Eine dritte Möglichkeit ist, die eBooks auf dem PC zu sammeln und sie erst über diesen auf den Reader zu übertragen. Dann sind die Bücher zwar immer noch auf dem defekten Reader vorhanden, aber sie können jederzeit über den PC auf ein neuen Gerät kopiert werden.

4. Die Bücher sind in den unterschiedlichen Shop-Ökosystemen in deren Cloud abgelegt und können einfach auf einen neuen eReader runtergeladen werden.

Gabi: Wir haben auf unserer letzten Schottlandreise festgestellt, dass in jedem popeligen Supermarkt eReader günstig zum Verkauf angeboten werden. Da könnte man im Notfall Ersatz beschaffen und bräuchte kein Ersatzgerät mit herumzuschleppen.

Gabi:  Was passiert bei Diebstahl? Kann ich das Gerät schützen? Es wäre richtig blöd, wenn dann jemand von meinem eReader Bücher bestellt und mir zusätzlich noch Kosten bescheren würde.

Michael: eReader sind Luxusartikel und somit natürlich auch für Langfinger interessant. Logischerweise will niemand, dass der geliebte Reader gestohlen wird, dennoch passiert das hin- und wieder.

Bei einem Diebstahl des eReaders bleiben grundsätzlich alle eBooks auf dem Gerät. Auch das Löschen aus der Ferne, wie das bei einigen Smartphones möglich ist, funktioniert, auch bei Amazon, nicht.

Allerdings kann ich bei einigen Geräten schon im Vorfeld dafür sorgen, dass die eBooks geschützt sind, und Langfinger keine Chance bekommen, die Bücher herunterzuladen oder im Shop einkaufen zu gehen.

Auf den Kindles und Tolinos lassen sich Gerätesperren einrichten. Dann muss nach dem Einschalten ein (vorher selbstgewähltes) Passwort eingegeben werden, das den Reader zur Benutzung frei schaltet. Ist das Passwort falsch, gelangt niemand auf die Oberfläche des Gerätes und kann es auch nicht mit dem PC verbinden.

Die Geräte der anderen Hersteller lassen sich gar nicht oder — wie im Fall von PocketBook — nur eingeschränkt schützen. Dort lassen sich die Einstellungen mit einem Passwort schützen, in denen WLAN oder die USB-Verbindung zum PC deaktiviert werden kann. Die Bücher selbst können mit dem Reader noch gelesen, aber nicht mehr auf den PC herunter geladen werden.

Ist das Kind schon in den Brunnen gefallen bzw. der eReader geklaut worden, dann gibt es verschiedene Möglichkeiten, den Dieb am Kauf weiterer eBooks über das eigene Konto zu hindern. Am Einfachsten haben es Kindlebesitzer. Diese melden das Gerät beim Kindlesupport als gestohlen. Dieser deaktiviert den Reader für die Nutzung bei Amazon dauerhaft. Es lässt sich dann nicht auch nicht mehr mit einem neuen Konto dort anmelden.

Besitzer anderer Geräte müssen die Passwörter ihrer Shops nach einem Diebstahl ändern, um dem Dieb keinen Zugriff mehr aufs eigene Konto zu ermöglichen. Tolinobesitzer müssen drüber hinaus auch an die ggf. weiteren mit dem Gerät verknüpften Konten denken.

Gabi: Was muss ich beachten, wenn ich den eReader mit an den Strand nehme? Schadet zu viel Sonne? Wie schützt Du die Anschlüssen vor dem Sand?

Michael: Im Gegensatz zu Tablets eignen sich eReader aufgrund der elektronischen Tinte sehr gut zum Lesen in hellen Umgebungen, wie am Strand. In der prallen Sonne heizen sie sich allerdings auch schnell auf und schalten dann aus Sicherheitsgründen ab. Das merkt man zuerst daran, dass der Bildschirm bei jedem Blättervorgang komplett aufgefrischt wird, statt erst nach ein paar Vorgängen. Ideal ist es also, das Gerät im Schatten zu nutzen oder es zwischendurch unter ein Handtuch zu legen, damit es abkühlen kann. Um die Anschlüsse vor Sand und Staub zu schützen, können sie einfach mit Tesafilm überklebt werden. Es gibt zwar auch spezielle Gummistöpsel, allerdings stehen diese am Gehäuse über und können so leicht verloren gehen. Wer seinen eReader auf der Luftmatratze im Wasser nutzen möchte, kann ihn in eine wasserdichte Hülle, wie diese Zip-Beutel aus dem Supermarkt, stecken. Damit spiegelt allerdings das Display. Oder man greift gleich zu einem wasserdichten Reader.

Gabi:  Ist ein Tablet auf Reisen sinnvoller? Damit kann man auch im Internet surfen und Filme schauen.

Michael: Wer unterwegs nur mal ein paar Wetterberichte oder eMails abrufen möchte, kann das durchaus auch mit einem eReader erledigen. Auch für einen kurzen Blick in die Wikipedia eignen sich die Geräte. Für alles, was darüber hinaus geht (PDF lesen, Video schauen, lange surfen), sind Tablets besser geeignet. Sie bringen außerdem die entsprechende Power für moderne Websites mit, den den eReadern oft abgeht. Dafür eignen sich Tablets mehr fürs Lesen drinnen oder im Schatten.

Natürlich kannst Du nicht nur auf Reisen lesen, Du kannst auch über’s Reisen lesen:

    • In den Himmel tauchen – Claudia Otilie und andere
    • Trampen, von Timo, Bruder Leichtfuß
    • Carina Herrmann – Frauen Reisen Solo: Der Ratgeber für alleinreisende Frauen
    • Patrik Hundt – No Worries: Backpacking für Einsteiger
    • Die Weltwunderer – Reisevorbereitung Neuseeland
    • Auszeit – Raus aus dem Hamsterrad: Abenteuer, Reiseträume und Lifestyle-Design

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  • Reisefotografie Teil 1 - Die richtige Kamera
  • Nordlichtfotografie-Kurzanleitung zum Ausdrucken
  • Bretagne - Meeresliebhaber im Glück
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23. Mai 2015/6 Kommentare/von Gabi
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2015/05/^2B63C4C84C80B5B03C2986C9FA13490DB3F7D6721C13FEEBDF^pimgpsh_fullsize_distr.jpg 400 600 Gabi https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.png Gabi2015-05-23 22:17:312021-03-07 18:12:11eReader auf Reisen – Interview mit Michael von Papierlos-Lesen
Veröffentlichung Am Muttertag Interview mit den Reicherts im Radio – SWR 1 Leute

Eine kurze Mitteilung – die 5reicherts im Interview

Am 10.5. 2015 (morgen) von 10:00 – 12:00 Uhr werden wir – Gabi, Gunter und Esra – beim SWR 1 in der Sendung „Leute“ interviewt.

Zur Internetseite des Interviews – dort könnt ihr es danach auch online anhören oder runterladen.

9. Mai 2015/0 Kommentare/von Gabi
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2015/02/MG_8369.jpg 667 1000 Gabi https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.png Gabi2015-05-09 21:18:582015-06-20 22:36:12Am Muttertag Interview mit den Reicherts im Radio – SWR 1 Leute
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Gunter & Gabi Reichert

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Natur-Fotografie macht glücklich

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Buch: Dein Weg zum Nordlichtfoto

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