Wir verabschiedeten uns schweren Herzens von Öland. Das Wetter tat uns den Gefallen, denn es war so grau und nieselig, dass uns der Abschied leichter fiel.
Leuchttürme in Schweden
Wir wollten ursprünglich noch ein paar Leuchttürme in Südschweden abklappern, doch hatten wir nur einen einzigen Tag, denn die Fähre nach Bornholm würde schon Samstags fahren. Da wir in Kalmar doch länger einkauften als geplant – meine Schuhe lösten sich auf und ich brauchte neue – blieb uns noch weniger Zeit.
Der Leuchtturm von Sandhammeren leuchtet so wunderschön in der Nacht. Er hat ein zwölfstrahliges Licht, welches sich dreht und weit über das Meer hinaus scheint. Beim letzten Besuch hatten wir Neumond, jetzt war er wenigstens halbvoll und ich wollte dort gern nochmal Nachtaufnahmen machen. Außerdem ist Sandhammaren nicht weit vom Fährhafen in Ystad entfernt.
Nebel und Licht
Wir waren recht spät, das Licht war eher langweilig, es war neblig und die Bedingungen schwierig. Durch den Nebel und die damit verbundene hohe Luftfeuchtigkei,t kam ich beim Fotografieren mächtig ins Schwitzen. Das war unangenehm. Ich verrenkte mich ständig, hantierte mit dem Blitz und die Zeit drängte – schnell würde es mal wieder zu dunkel werden.
Fix und fertig kam ich im Mobil an. Wir kräftigten uns mit einer heißen Mahlzeit. Ich lud die Fotos runter, fand sie ganz gut, war aber nicht zufrieden. Der Nebel im Zusammenhang mit dem Blitz wirkte nicht. Ein kurzer Blick aus dem Fenster genügte und ich zog nochmal los. Ich schaffte es, Gunter zu überreden, mitzukommen.
Sandhammaren Leuchtturm im Mondlicht
Der Leuchtturm von Sandhammaren in der Nacht, Schweden
Das Licht in der Nacht
Die zweite Fotosession war wesentlich erfolgreicher. Das Licht des Leuchtturms ist das Beste, welches wir je gesehen hatten! Das lohnt unbedingt, sich das mal anzusehen! Schaut Euch die Fotos an, dann wisst Ihr, was ich meine! Das ist alles ECHT, nicht getrickst!
Morgens war ich trotzdem früh unterwegs, der Nebel zog durch den Wald, ich auch :-)
Morgenlicht am Leuchtturm von Sandhammaren
Nebel und Sonne im Wald
Kommt Euch der Leuchtturm irgendwie bekannt vor? Ja, so einen hatten wir doch gerade erst in Kapelluden auf Öland! Nils Gustav Heidenstam konstruierte dieses Modell, weil der Untergrund in Sandhammaren aus Sand und somit nicht wirklich stabil ist. Dort konnte man keinen schweren Leuchtturm errichten. Diese Konstruktion wurde dann mehrfach in Schweden benutzt.
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2014/10/MG_1069.jpg467700Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2014-10-07 09:18:102015-01-06 21:53:47Der Leuchtturm von Sandhammaren in der Nacht, Südschweden
Was passiert in einer typischen Nordlichtnacht? Wie oft und lange tauchen Nordlichter während einer Nacht auf? Gibt es gewisse Regeln für die Nordlicht Beobachtung?
Eine typische Nordlichtnacht gibt es nicht. Deswegen mögen wir solche Tipps nicht gern: wenn das Nordlicht sich nicht bis 22 Uhr gezeigt hat, dann kommt es auch nicht mehr. Wir haben wirklich schon viele verschiedene Nordlichtnächte erlebt und es zeigte sich, dass es lohnt immer wieder draußen zu sein.
So viel wie möglicht draußen zu sein, ist wahrscheinlich der beste Tipp für die Nordlichtfotografie.
Wir werden hier nach und nach den Verlauf unterschiedlicher Nordlichtnächte schildern, damit du einen Eindruck bekommst., was denn so alles passieren kann. Die Fotos versehen wir zu deiner Information mit den Exif Daten! Aufschlussreich ist sicher die Uhrzeit der einzelnen Aufnahmen. Viel Spaß.
Eine Nordlichtnacht im Oktober in Bø auf den Vesterålen in Fotos
2:07 Uhr, 1600 ISO, f 4,5, 25 Sek, Canon 6D, 17-40mm, 17mm – Licht vom Autoscheinwerfer
2:16 Uhr, ISO 1600, f 3,2, Canon 7D, 11-16mm, bei 11mm, Licht von Taschenlampe
2:20 Uhr, 2000 ISO, f 4,5, 20 Sek, Canon 6D, 17-40mm, bei 17mm – Licht von der Taschenlampe
2:22 Uhr, 2000 ISO, f 4, 15 Sek, Canon 6D, 17-40mm, bei 17mm – Licht von der Taschenlampe
2:26 Uhr, ISO 2000, f 4, 6 Sek, Canon 6D, 17-40 mm, bei 17mm
Canon 7D, 11-16mm, bei 11mm
2:51 Uhr, ISO 2000, f4, 15 Sek, Canon 6D, 17-40mm, bei 21mm Hier war die Belichtungszeit viel zu lang. Aber, ich hatte ausgelöst und musst es abwarten. In diesen Momenten sind 15 Sekunden eine Ewigkeit!
Corona 2:52 Uhr, ISO 2000, f4, 6 Sek, Canon 6D, 17-40mm, bei 21mm
Corona, 2:52 Uhr, ISO 2000, f4, 4 Sek, Canon 6D, 17-40mm, bei 21mm
Corona, 2:53 Uhr, ISO 2000, f4, 1,3 Sek, Canon 6D, 17-40mm, bei 17mm
Corona, 2:53 Uhr, ISO 2000, f4, 1,3 Sek, Canon 6D, 17-40mm, bei 17mm
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Eine kurze Nacht im teuren Hotel
Es war unsere letzte Nacht in Norwegen. Wir hatten zwei Hotelzimmer mieten müssen, weil wir auf die Reparatur unseres Wohnmobils warteten. Es hatte den ganzen Tag über geregnet. Ich war auf der Suche nach geeigneten Fotolocations klatschnass geworden – selbst an aussichtslos scheinenden Tagen gebe ich die Hoffnung nicht auf!
Wir treffen unseren Facebook Freund Rainer
Über Facebook hatten wir Rainer gefunden, einen deutschen Auswanderer. Er wohnte nur wenige Kilometer vom Hotel entfernt. Für die Nacht hatten wir uns verabredet. Es ist interessant, Facebookfreunde auch mal persönlich kennenzulernen. Um 22:00 Uhr holte Rainer uns vor dem Hotel ab. Esra kam mit, Amy und Noah legten sich lieber lesend ins Bett.
An der Bar in Rainers Partyecke saßen wir gemütlich bei ein paar Bier zusammen. Der Holzofen verbreitete wohlige Wärme, der Alkohol stieg uns langsam in den Kopf! Doch ich liess den Nachthimmel nicht aus den Augen und pendelte zwischen Terrasse und Bar hin und her. Die Wolken waren dicht und hingen tief. Es nieselte leicht. Ein kalter Wind war aufgekommen und blies die schweren Wolken weg, plötzlich funkelten die Sterne durch die Wolkenlücken. Und sieh da, jetzt war auch Nordlicht sichtbar. Schwach grün und noch ohne Struktur lockte es uns nicht hinterm Ofen hervor. Als es aber anfing, rot zu strahlen, wurde ich schlagartig munter. Mittlerweile war es 1:30 Uhr.
Um 1:30 Uhr in der Nacht geht die Nordlicht Show so richtig los
Wir baten Rainer, uns zu der Stelle zu fahren, die ich tagsüber ausgekundschaftet hatte. Eine verfallene Scheune stand relativ einsam in Strandnähe, abseits der grellen Straßenbeleuchtung des Ortes. Kaum waren wir angekommen, fing das Feuerwerk am Himmel auch schon an. Der Wind blies weiter, jetzt trieb er wieder Wolken heran. Nach fünfzehn Minuten war die Show wieder vorbei. Es regnete wieder stärker und fing sogar an, zu Hageln. Das war lästig und tat richtig weh. Unser Hotel war etwa zwei km entfernt. Sollten wir ausharren? Ich war dafür, Gunter dagegen. Es war spät, wir waren nass und kalt, und wir hatten am nächsten Tag eine lange Fahrt über die Berge nach Schweden vor uns! Also entschlossen wir uns für den geordneten Rückzug zum Hotel.
Nichts ist ärgerlicher als ein falscher Standpunkt
Mitten auf dem Rückweg verschwanden die Wolken so schnell, wie sie gekommen waren. Wir standen an der Straße inmitten von orange leuchtenden Straßenlaternen und kamen nicht weg. Das ist die pure Qual für einen Fotografen! Geiles Nordlicht, aber störende Beleuchtung und keine gute Kulisse. Das Nordlicht erstrahlte jetzt fast taghell, es wand sich über uns wie eine große grüne Schlange. Ich rannte los – das sollte man im warmen Overall nie tun – denn ruckzuck war ich nass geschwitzt. Zum Glück erreichten wir bald eine weitläufige Wiese zwischen den Häusern, da legte das Nordlicht auch schon wieder richtig los Ein Wahnsinn! Mehrfarbig bewegte es sich sehr schnell über unsere Köpfe hinweg und war innerhalb einer Minute wieder weg.
Gegen 3:30 Uhr trafen wir müde im Hotel ein. Ich hatte glücklicherweise daran gedacht, dem Wirt zu sagen, dass wir spät zurück kommen würden, er hatte die Hintertür offen gelassen. Sicherheitshalber zog ich trotz der späten (frühen?) Stunde die Fotos noch auf das Notebook! Drei Stunden Schlaf waren uns noch vergönnt, dann holten wir nach dem Frühstück unser Mobil von der Werkstatt ab und machten uns auf den Weg nach Kiruna. (Aber darüber hatten wir hier im Blog ja bereits berichtet!)[/yellow_box]
Erkenntnisse aus dieser Nordlicht Nacht für die Fotografie
Auch bedeckte Nächte können gute Nordlichtchancen bieten
Nordlichtfotografie ist sogar im Regen möglich.
Oft fängt das Spektakel erst spät in der Nacht an. Wie bei uns um ca. 2:30 Uhr! Die Vorhersagen im Internet geben nur die Wahrscheinlichkeit an.
Je stärker und schnell bewegter das Nordlicht ist, desto schneller ist es wahrscheinlich auch wieder vorbei.
Oft lohnt es gerade nach solchen starken Ausbrüchen zu fotografieren!
den perfekten Fotoplatz kann man vorher nicht immer bestimmen. Eine freie Sicht nach Norden reicht allein nicht aus. Kräftiges Nordlicht kann in allen Himmelsrichtungen auftauchen.
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2013/11/MG_0042_2.jpg533800Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2013-11-29 09:53:512023-03-24 12:28:08Nordlichtfotografie Teil 3 – Eine Nordlichtnacht in Fotos, Bø auf den Vesterålen
Das beste Nachtlichtspektakel der Reise kam am letzten Tag in Skandinavien und es überraschte uns völlig! Sandhammaren, welches zu der Gemeinde Ystad gehört, war unsere letzte Übernachtung ganz im Süden von Schweden. Der Strand hat Schwedens feinsten Sand, Strömungen verlagern diesen Sand immer wieder. So findet sich in den vorgelagerten Gewässern auch gleich der größte Schiffsfriedhof Schwedens. Ja und das führt zwangsläufig dazu, dass sich genau an dieser Stelle ein außergewöhnlicher Leuchtturm befindet, was der Grund war, warum wir an dieser Stelle übernachten wollten!
Wie in Zeitlupe fuhren wir entlang der Küste – diese letzten Kilometer auf sehr kleinen Strassen genossen wir ganz bewußt. Das Licht spielte mit – trotz bedecktem Himmel fand die Sonne eine kleine Lücke, gerade groß genug für ein paar kräftige Strahlen, welche den Himmel fotogen färbten. Am Strand angekommen, liefen wir direkt mit den Fotoapparaten und Stativen los. Zuerst war der Leuchtturm mitten im Wald an der Reihe, danach lief ich mit den Kids (wir waren jetzt ja erstmals nur mit Zweien unterwegs) zum Strand.
Leuchtturm bei Sandhammaren, Schweden
Nach Sonnenuntergang am Strand
Nach Sonnenuntergang, Wellen am Strand
Leuchtturm bei Sandhammaren, Schweden – Der Leuchtturm schaut gerade so über die Bäume!
Nach dem Essen war der Himmel plötzlich sternklar! Damit hatten wir gar nicht gerechnet. Der Strahl des Leuchtturms zog langsam über das Mobil. Moment mal, da war noch einer und noch einer…. Das sah geradezu gigantisch aus. Also, schnell die Stative geschnappt und nochmal los. Wir waren ganz allein. Ende Oktober gibt es keine Campinggäste mehr. Die Sterne funkelten, doch die ca. 12 Strahlen des Leuchtturms formten eine Art riesiges Zirkuszelt unter den Sternen. Wir staunten! Wir haben bereits viele Leuchttürme in der Nacht gesehen – doch so etwas Außergewöhnliches noch nie! Die Fotografie gestaltete sich schwierig. Wie sollten wir das für Euch festhalten?
Leuchtturm Sandhammaren im Wald – Foto aus zwei Aufnahmen: eine für den Wald und eine für das Licht des Leuchtturms!
Drehendes Licht des Leuchtturms Sandhammaren – der Strahl läuft etwas langsamer. Das werde ich später nochmal versuchen umzusetzen!
Es war dunkler als es sich anfühlte – die Kamera weis das immer besser. Da sich das Licht des Leuchtturms, wenn auch langsam, bewegte, musste die ISO hoch. Wir belichteten bis ISO 12800; was bei der D6 doch schon gewaltig rauscht, vor allem, weil trotzdem noch 1-2 Sekunden Belichtungszeit nötig waren. Das zählt dann als Langzeitbelichtung.
Die Sterne über dem Zelt aus Licht kommen auf den Bildern nicht so rüber! Ihr müsst also bei der nächsten Schwedenreise diesen Leuchtturm selbst mal Nachts ansehen und auf klares Wetter hoffen!
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2013/11/MG_0347.jpg467700Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2013-11-11 15:59:072021-03-18 19:22:19Sandhammaren Leuchtturm im Süden Schwedens
Auf dem Weg zur Fähre machten wir einen kleinem Umweg und suchten den Leuchtturm in Karlskrona. Das Laub färbte sich bereits herbstlich und wir kletterten über rutschige Felsen um den Leuchtturm in ein gutes Format zu bringen.
Leuchtturm in Karlskrona
Der Leuchturm Sandhammaren
Ein außergewöhnliches sich drehendes Leuchtturmlicht – Canon 6d, ISO 6400, F4, 1,6 Sekunden!
Der Leuchtturm von Sandhammaren wirkt relativ langweilig bei Tag. Er steht im Wald, schaut kaum über die Bäume hinüber. Aber Nachts, da wird es spannend. Vor allem, wenn etwas Gischt in der Luft ist und die Strahlen so wunderbar sichtbar sind.
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2013/10/MG_0326.jpg400600Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2013-10-23 18:09:452021-10-18 18:43:17Schwedische Leuchttürme im Süden
am rechten Ort. (wie Maria weiter unten so schön in den Kommentaren schrieb!) Das können wir bezgl dieser Reise wirklich behaupten. So eine Kältefront ist unglaublich fotogen. So außerordentlich faszinierende Strandlandschaften hätte ich in Dänemark nicht erwartet. Auch, wenn es beschwerlicher ist als unter „normalen“ Bedingungen, die Winterfotografie lohnt sich. Hier zeigen wir zwei unserer Favoriten und wir würden uns sehr über Eure Meinungen freuen!
Lyngvig Leuchttrum in der Nacht. Wir hätten gern noch etwas länger belichtet, doch das Objektiv überzog sich so sehr mit Eis, dass die Fotos nicht mehr brauchbar waren.
Am 24. Januar 2012 sah die Vorhersage auch für Deutschland gut aus. Daher stellten wir bei Yvonne und Stephan eine Kamera ans Fenster.
So lief sie denn die ganze Nacht über. Viele Flugzeuge waren zu sehen, von 20:40 Uhr bis 24:00 Uhr mehr als 50 stück.
Und man sieht auch sehr gut, dass es am dunkelsten ist, bevor der Tag kommt! Ist also wirklich was dran.
Nordlichter haben wir keine aufnehmen können – aber, vielleicht kommt das ja noch!
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2012/01/sbkf.jpg167250Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2012-01-26 22:14:342012-02-17 13:03:23Sterne, Flugzeuge aber kein Nordlicht über Bubenheim