Wir wollten ja nicht viel fahren ohne die Federung, so trödelten wir und beobachteten dabei all die Menschen, die aus den Touristenbussen an dieser Stelle abgeladen wurden. Tausende eher langweilige Fotos wurden von den Franzosen und Japanern vor den Klippen aufgenommen. Es war schon toll, einfach mal zu schauen. Wir spielten dann wieder Karten, tranken Kaffee und überlegten was wir weiter machen würden.
Zuerst nach Portree. Da wir kein Handyempfang hatten – schon die ganze Zeit ist das übrigens ganz übel, entweder ganz schwach, so dass wir nur mit viel Mühe und Geduld mails abrufen konnten oder – wie hier – gar nicht. DAs wäre jetzt ganz praktisch gewesen, wir hätten nämlich bezgl dieses kleinen Ersatzteils recherchieren können. In Portree bekamen wir die gute Nachricht, dass exakt das gleiche Teil unterwegs sei. Es käme sehr sicher morgen an!
Wie schön! Da würden wir doch warten.
So machten wir uns auf, immer den Blick auf die Straßenqualität – jetzt bitte keine zu holprigen und engen, steilen Straßen mehr – zur Talisker Distillerie! Das Wetter war trüb und grau, es nieselte und das war der optimale Zeitpunkt endlich eine Distillerie zu besichtigen.
chronologische Übersicht über zwei unserer Schottlandreisen
live von den schottischen Inseln, Isle of Skye, Isle of Lewis & Harris und Shetland – Februar bis April 2013
live Reisebericht Großbritannien mit Schwerpunkt Schottland Mai – July 2012!
Beiträge
Schon früh machte ich die Familie mobil. Ich wollte vor dem Touristenansturm wieder von der einspurigen, teilweise relativ steilen Straße wieder weg sein. Und das war auch gut so, denn als wir um 8:00 Uhr das letzte Stück fuhren kamen uns einige Fahrzeuge, meist Baustellenkleinlaster entgegen gebraust. Das steile Schotterstück pakten wir recht gut. Doch nach einer Weile, glücklicherweise auf einer guten, breiten Straße schebberte das Wohnmobil ganz gewaltig. Das hörte sich absolut gar nicht gut an. Sicher sprühten wir hinten Funken, denn wir stellten schnell fest, dass der Schwingarm der Luftfederung verbschiedet hatte und auf dem Asphalt schleifte. Wir kamen uns in etwa so vor wie bei Top Gear, wo auch immer mal wieder Fahrzeuge mit Funken und machtigem Krach auseinander fallen – doch diesmal fanden wir es nicht lustig. Bis nach Portree wären es noch 11 km, Gunter sicherte das Teil etwas, wir fuhren langsam weiter. Doch schon nach nur wenigen Metern schebberte es noch lauter. Nein, das würden wir so nicht schaffen, wenn wir weiter führen wäre womöglich noch mehr defekt??
Ich stieg aus, ein Adler wurde von zwei Krähen verfolgt und er wehrte sich artistisch. Und ganz nah noch dazu. Was für ein blöder Moment für so ein Erlebnis. Das Handy zeigte kein Signal, noch blöder – kein Handynetz. Ich hielt einen Schreinerwagen an, der konnte uns aber auch nicht helfen. Wir sollten etwas die Straße lang laufen, da gäbe es sicher wieder Netz, das wäre hier etwas „patchy“ – löchrig. So lief ich also entlang der Straße….
Gunter meinte, da wir eh in der Nähe des Neist Points mit dem besonders fotogenen Leuchtturms auf der Landzungen wären, sollten wir da zuerst hinfahren. Ich hätte ganz gern gesehen, wie wir die Luftfederung evtl reparieren könnten, denn gestern hielt der Druck nur noch wenige Minuten.
Gunter hatte abends noch versucht, das kleine blöde T-Stück mit Silikon abzudichten. Der Erfolg war ungewiss…
Auch diese Straße war wieder eng, gewunden, teilweise sehr steil und das bei frischem Teer mit losem Rollsplitt! Uff, ich dachte mir schon, dass es wohl besser gewesen wäre, gegen Nachmittag her zu kommen.
In Anbebtracht der Straße und der unglaublichen Schönheit der Region war ich dafür, hier zu übernachten. Am Parkplatz stand, dass es verboten wäre, doch weiter entlang des Pfades fanden sich ein paar ebene Stellmöglichkeiten. Wir liefen zum Leuchtturm hinunter. Das Licht war zwar nicht sonderlich fotogen, doch die Wolken außergewöhnlich schön. Wir hatten alle viel Spaß, die Sonne schien, was wehte eine angenehme leichte Brise, genug um kleine Blutsauger zu verscheuchen, es gab viel zu sehen, nette Gesprächspartner und einen genialen Leuchtturm. Amy und Noah fanden viel Spaß an den Klettertouren durch das Felslabyrinth, wir fanden sie teilweise gar nicht mehr, weil sich das „Klettergebiet“ sehr weit zieht.
Morgens machten wir erstmal langsam. Die letzten Tage waren sehr anstrengend gewesen und wir brauchten ein paar Tage Ruhe. Außerdem war das Internet schnell und ich stellte ein paar Berichte online. Erst nach 12:00 Uhr verließen wir den Platz, suchten einen Tesco, denn unsere Vorräte waren völlig leer. Wir kauften mächtig viel ein, die „Kühlschrankleere“ der letzten Tage war uns eine Lehre gewesen:-)
Dann suchten wir einen kleinen Leuchtturm bei Ardmair. Die Straße dahin war sehr eng und holprig, doch wir erreichten schließlich einen kleinen Parkplatz mit Blick zum kleinen Leuchtturm.
Gunter kochte, wir liefen los. Es waren nur etwa 600m zur Spitze und dort konnten wir gut über die Felsen klettern. Das Wetter war relativ langweilig, alles grau in grau, doch die Wolken zeichneten sich ab.
Windstille und Midges
Und weiter ging es entlang der A 823, es nieselte immer wieder und plötzlich, der Sturm war weg, nicht mal ein Wind wehte. Und schon wünschten wir ihn wieder herbei. Scharenweise belagerten uns die Midges, aua, aua aua…. Die waren dermaßen in der Überzahl und dermaßen hungrig, dass wir nicht dran dachten rauszugehen. Es regnete jetzt sowieso, Zeit für Rommee, denn Internet Empfang gab es nicht (und würde es auch die nächsten Tage nicht geben…).
In Poolewe kehrten wir relativ spät auf einem Campingplatz ein. Ein Caravan Club mit entsprechend sauberen und gemütlichen Sanitäranlagen. Wir bedauerten es, heute früh alle geduscht zu haben, hier wäre es wesentlich besser gewesen.
Hier geht es gleich mit dem nächsten Tag weiter…
Poolewe, Inverewe Garden, Rubha Reidh Leuchtturm
Es regnete geräuschvoll durch die ganze Nacht. Wir schliefen aus! Erzählten morgens lange mit den Nachbarn, die Outdorrfans waren. Die Kajaks interessierten mich sehr, hätte nicht gedacht, dass in einem so kleinen Boot so viel Stauraum ist.
Die Midges waren friedlich, ein leichter Wind wehte, es war bewölkt, nieselte nur hier und da. Eine lange Wanderung, nämlich die, die unser Nachbar empfohlen hatte, wollte ich zwar gern machen, doch Gunter hatten erstens bezgl des Wetters Bedenken und zweitens bezgl der Midges. So fuhren wir die nahen Inverewe Gärten an. Bei leich bedecktem Himmel wären die sicher auch sehr schön.
Inverewe Garden – friedliche Pflanzen und blutgierige Biester
Wir meldeten uns als National Trust Mitglieder an, relativ teuer mit 84 Pfund, doch wir hatten uns schon vorgenommen im nächsten Frühjahr wieder zu kommen und dann hätten wir das gleich. Später wieder im Mobil stellten wir jedoch fest, dass die Mitgliedschaft zwar nur für ein Jahr zu bekommen ist, sie jedoch schon Ende Februar wieder ausläuft, hmm, dumm gelaufen für uns. Jetzt nach vier Wochen unterwegs. Na, mal sehen, vielleicht kommen wir noch an ein paar Gärten, oder Schlössern vorbei. In Schottland gibt es ja nicht ganz so viele National Trust Sachen wie in England oder Wales. Ansonsten haben wir das Geld zur Erhaltung der Natur und Umwelt trotzdem gut investiert.
Die Gärten waren klasse, doch unser Genuß wurde schwer, sehr schwer getrübt. Wir wurden dermaßen überfallen von diesen blutsaugenden Plagegeistern, es war schwierig sich zu konzentrieren oder die wunderbar angelegten Pflanzen zu genießen. Nach einer Weile mußte ich dann noch ganz dringend auf’s Klo und dann war es wirkich eine großer Herausforderung, noch brauchbare Fotos zu machen. Ich wollte doch unbedingt die blühenden Rhododentren aufnehmen. Nur ein einziges Mal kam die Sonne kurz durch, es sah fantastisch aus mit den farbenfrohen, blühenden Rhododentren im Wald.
Auf engen Gassen zum Leuchtturm
Wir versuchten uns erst mal von dieser Saugattacke zu erholen. Fuhren dann weiter, entlang des Loch Ewe sollte es einen schönen Sandstrand mit Übernachtungsmöglichkeit für 2 Pfund geben. Die Single Track Road führte uns zum Ziel. Ein sehr holpriges Grasgelände mit Blick auf einen roten Sandstrand und Felsen zum Klettern war als eine Art Campingplatz nutzbar gemacht. Uns gefiel es auch sehr gut, doch die Sonne – ja, es hatte sich ganz aufgeklart – würde es abends nicht um die Ecke packen. So fuhren wir Richtung Gerlach und dann weiter eine weitere Single Track Road in Richtung Leuchtturm. Die letzten fünf Kilometer fuhren wir glücklicherweise nicht mehr, unser kleines altes Mobil hätte das auch gar nicht geschafft. Vor allem das erste Stück war enorm steil und hatten 30-40 cm große Schlaglöcher, denen ich aufgrund der Enge der Straße nicht hätte ausweichen können. Die Brücken waren wie aus Pappe, doch für 7,5 t ausgelegt. Erstaunlich!
Wanderung in der Nacht
Ich hatte mir den Weg zum Leuchtturm an Klippen entlang vorgestellt, leider liefen wir etwa 40-50 teilweise auch mehr meter im Landesinnern. Die Strecke zog sich enorm dahin, vor allem, weil wir den Leuchtturm auch nicht mal in der Ferne ausmachen konnten. Doch es lohnte sich, nach etwa einer Stunde waren wir am Kap und das Licht und der Leuchtturm – übrigens wieder von Stevenson – waren wunderbar. Wir erkletterten die Felsen, fotografierten den Turm von allen Seiten, schauten uns das Infozentrum an und schauten, ob wir Wale oder Delfine sehen würden. Auf dem Weg hierher hatten wir eine große Delfinschule, freudig springend Richtung offenes Meer ziehen sehen.
Erst gegen 22:00 Uhr machten wir uns auf großen Wunsch der Kids wieder auf den Rückweg. Der Rückweg dauerte wegen der vielen Fotomotive noch länger. Die Wolken und der Sonnenuntergang waren mit das Schönste, was wir seit langem gesehen hatten. Wow, die Regenwolken, die sich sichtbar abregneten wurden von der untergehenden Sonne angestrahlt, nicht nur sie, sondern auch das ruhige Meer darunter strahlten rot, rosa und hellblau. Ein dichtes Wollgrasfeld erweckte unsere Neugier, wir erwanderten es über weichen moosigen, sumpfigen Untergrund. Ein dunkles, leicht feuchtes Matschloch lag vor uns. Noah war fast daran, hinein zu treten, wir hinderten ihn gerade noch daran. Man weiss nie, wie tief diese Matschlöcher hier sind. Die Jungs suchten schwere Steine und testeten die Festigkeit des Matsches. Der Stein versank völlig ohne Verzögerung, fast wie in Wasser. Uff, das machte uns richtig Angst, wie tief es wohl ist? Wir wollten uns nicht vorstellen, was passiert wäre, wäre einer von uns versehentlich hineingeraten.
Wie gefährlich ist das Moor?
Gespräche über Moorleichen, super gut erhaltene Mammuts und solche Geschichten prägten den restlichen Rückweg. Dunkel wird es ja nicht wirklich, so kamen wir gegen 23:20 Uhr erst wieder am Parkplatz an und mußten noch einen Stellplatz für die Nacht suchen. Hoch auf einer Kuppe hatten wir ein britisches Mobil stehen sehen, dorthin fuhren wir, taten uns sehr schwer damit eine kleine Stelle zu finden, wo wir halbwegs gerade standen. Wir parkten schließlich mit der Wagenspitze nach vorne. Diese Tatsache erschwerte mir die erholsame Nachtruhe, ich hatte Angst, wir würden den Abhang runter rollen. So suchte ich in der mittlerweile kalten und windigen Nacht noch nach Steinen, die ich vor die Räder legen konnte.
Der Sturm wurde fast unerträglich, unermüdlich schüttelte er am Mobil, der dazugehörende Lärm nach eine Weile nervenaufreibend. Allein der Weg zur Toilette kostete Überwindung, das Öffnen der Womo Tür war trickreich, der Sturm riss einem die Tür direkt aus der Hand. Der Platz war super für die Aussicht, nicht jedoch für das Wetter. Und das obwohl die Sonne doch meist schien, sie schaffte es nicht uns zu wärmen.
Puffins am Faraid Head
Wir fuhren ein kleines Stück gen Norden, parkten auf dem Platz am Ende der Straße zum Faraid Head. Wir wollten es versuchen in den Dünen zu wandern. Ob das bei dem Sturm klappen würde? Doch auf der Fahrt hier her hatten wir bemerkt, das unsere Luftfederung defekt war. Sie wollte den Druck nicht mehr halten und fiel nach wenigen Minuten wieder auf Null. Das Fahren ist enorm anstrengend auf diese Weise, weil es ohne diese Federung auch schon bei kleineren Löchern durchschlägt und uns die Hinterachse beschädigen kann. Gunter blieb zurück und versuchte den Fehler zu finden.
Sandpeeling – Sturm am Sandstrand
Wir liefen auf dem nassen Sand der Bucht, denn sonst hätten wir ein Sandpeeling abbekommen. In windgeschützten Buchten machte die Wanderung Spaß, trotz dicker Wolkendecke leuchtete das Meer in türkis und blau.
Im Internet hatte ich über die Puffins recherchiert und herausgefunden wo genau sie brüten. Eine Kamera sendete live Bilder der putzigen Vögel ins Visitor Center. Ohne diesen Hinweis hätte ich die Papageitaucher auch nicht finden können – ich sah nämlich die Kamera, folgte ihr und fand dann den Felsen. Die Vögel sind so klein, dass man sie aus der Ferne kaum ausmachen kann. Nur in einer windgeschützten Ecke war es mir möglich Fotos zu machen. Ansonsten riss der Sturm zu sehr am Teleobjektiv. Die Puffins waren jedoch ziemlich weit entfernt, so lohnte es nicht, auf besseres Licht oder Wetter zu warten. Durch die Dünen, die zum Großteil mit Gras überwachsen sind liefen wir zurück zur Bucht.
[yellow_box]
Papageitaucher (Fratercula arctica)
Die putzigen Vögel sind relativ klein: sie sind ca 28 bis 34 cm lang und haben eine Flügelspannweite von 50 bis 60 cm, sind also in etwa so groß wie eine Haustaube. Die Hauptnahrung der Papageitaucher ist Fisch. Der Fisch wird mit der Zunge an den oberen Schnabel gedrückt bis der ganze Schnabel voll ist.
Nur zur Brut kommen die Vögel an Land. Sie ziehen ihren Nachwuchs in ca. 1m langen selbst gegrabene Höhlen auf.
Außerhalb der Brutzeit, also von Ende August bis Anfang April, leben Papageitaucher ausschließlich pelagisch auf dem offenen Meer. Sie verteilen sich weiträumig einzeln oder in kleinen Gruppen über den Atlantik
Welche Einflüsse für die starken Populationsschwankungen verantwortlich sind, ist oft nicht leicht erkennbar. So sank zum Beispiel die Population auf der Insel Craigleith von 28000 auf einige Hundert. Schuld daran war die aum-Malve, die vor etwa hundert Jahren als Futterpflanze angesiedelt wurde, sich wild ausgebreitet hat und nun die Zugänge zu den Bruthöhlen unzugänglich macht. SOS Puffin nahm sich dieses Problems an, und fast 500 freiwillige Helfer rückten der Malvenepidemie auf den Hals. Der Bestand erholt sich jetzt langsam wieder.
Auch hier bei Durness kam es mir vor, als seien wesentlich weniger Vögel da, als ich in Berichten aus früheren Jahren gesehen hatte. [/yellow_box]
Defekte Luftfederung
Gunter hatte das Problem der Luftfederung gefunden, konnte sie jedoch ohne Ersatzteile nicht reparieren. So pumpten wir den ganzen Tag über immer wieder während der Fahrt auf, damit wenigstens ein wenig Federung die Achse schützen würde. Nachdem Gunter jedoch unter dem Mobil gelegen hatte, war es ihm und den beiden anderen vergönnt, ein Wiesel zu beobachten.
Wir fuhren weiter, diesmal Richtung Süden, der Westküste entgegen. Jetzt sah Schottland völlig anders aus. Eher, wie Norwegen mit den Fjorden. Auch das Meer plätscherte eher ruhig am Ufer. Am Loch Assynt sahen wir die Ruinen von Ardvreck Castle, einer Feste der MacLeods aus dem 16. Jh. Nun, viel davon war nicht mehr übrigen, es sah jedoch sehr nett aus.
[red_box]
Info Ardvreck Castle
Das Wetter war gruselig genug für die Story zur Ruine. Geister würden hier oft gesichtet, einer der weinenden Tochter MacLeod, die im See ertrunken war nachdem sie den Teufel geheiratet hatte um das Schloss des Vaters zu retten und der besser gelaunte Geist eines grauen Mannes, in den Schloßruinen. Viele Morde und Hinrichtungen hatten hier stattgefunden, dazu noch Kämpfe. Doch ein Blitz, der hier einschlug zerstörte schließlich fast alles. [/red_box]
See und Wasserfall
Wir fotografierten nur kurz im trüben Wetter. Die Steine am See paßten zur Geschichte der Ruine, wie Klingen von Messern türmten sie sich aus dem Wasser auf. Amy meinte nur, jetzt blos nicht ausrutschen.
In der Ferne plätscherte ein kleiner Bach, noch weiter in der Ferne, umrahmt von frischen, grünen Bäumen fiel sogar ein kleiner Wasserfall in vielen Kaskaden dem See entgegen. Wir holten doch die Stative und kletterten dem dankbaren Fotomotiv entgegen. Was für ein Spaß, so viele Fotomöglichkeiten auf engstem Raum!
Nach Ullapool
Wir überlegten, ob wir auf dem Parkplatz übernachten sollten? Da wehte der Sturm wieder über den Platz, wirbelte Unmengen von Staub auf. Hmm, die Geister, der Sturm, die dunklen Wolken…. So ganz Wohl war es uns doch nicht, wir fuhren weiter. Hätten jedoch besser noch was gekocht vorher, denn wir waren alle hungrig.
Leider fanden wir ansonsten keinen netten Platz mehr für’s wilde campen. Landeten dann noch viel hungriger zu später Stunde in Ullapool auf dem Campingplatz. Da waren wir auch vor 3 Jahren, im Jahr 2009, als Schottland völlig im Regen versank. Ja und jetzt sah es eigentlich genauso trüb und düster aus.Es nieselte, keine Aussicht auf einen Sonnenstrahl an diesem Abend. Wir hatten keine große Lust jetzt erst zu kochen, der Kühlschrank war auch ziemlich leer, und auf Konserven hatten wir schon gar keine Lust. Doch wir wissen, dass es hier verläßlich gute Fish & Chips gibt. Während wir auf die Bestellung warteten stöberten Amy und ich im Buchladen, den kannten wir auch noch von vor drei Jahren. Ja, wo man einmal war:-)
Ich futterte meine Ladung schon unterwegs, die anderen erst im Mobil. Uff, war ich hungrig gewesen. Und, jetzt hat es auch geschmeckt!
Wir schauten auch endlich mal wieder Big Bang, lachten uns müde und schliefen sturmlos durch die düstere Nacht.
Wir hatten gleich zwei Nächte bezahlt, und das, obwohl dieser Campingplatz der teuerste bisher ist. Ersa zahlt auch als Erwachsener und selbst die beiden „kleinen“ kosten jeweils 4 Pfund, was für uns dann über 30 Pfund ausmachte. Die Lage ist einfach bombastisch, dieser Strand traumhaft schön. Nur der Sturm, der blies dermaßen, dass nur das Zuhören im Mobil schon erschöpfend war. Und ich kam noch auf die Idee, weiter vor an die Klippen zu fahren, damit ich freien Blick auf den Strand hätte. Das hat bei mir jedoch nur die Auswirkung, dass ich nervös aus dem Fenster schaue und nur noch fotografieren möchte. Bei der Kälte und den sehr langen Tagen jedoch kräftemäßig unmöglich.