Beiträge

Kurz vor dem Verlassen der Wohnung auf der Île de Sein war Henri, unser Ansprech-, besser Angestikulierpartner immer noch nicht aufgetaucht. Dann war auch noch der Gepäckwagen verschwunden.
Notgedrungen machten wir uns gepäckbeladen zu Fuß auf den recht kurzen Weg zur Fähre, die Miete würden wir halt überweisen. Auf der Hafenpromenade kam eine hagere Gestalt in grünem Parka um die Ecke, Henri hatte uns gefunden. Wir drückten ihm die Miete in die Hand, lachten nochmal gemeinsam und dann gings weiter auf die Fähre.

Ile de Sein am Abend

Ile de Sein am Abend

Blick zu unserienhaus, Ile de Sein

Blick zu unserem Ferienhaus, Ile de Sein

Überall Hunde und in jedem Beton Hundepfotenabdrücke

Überall Hunde und in jedem Beton Hundepfotenabdrücke

Fahrrad auf der Ile de Sein, Bretagne

Fahrrad auf der Ile de Sein, Bretagne

Ambroise der Inseldoktor

Ambroise der Inseldoktor zeigt uns die Pläne für das neue Seenotrettungsboot

Ein außergewöhnliche Poststempel

Esra hatte wie immer Postkarten geschrieben. Doch die waren noch von der Belle Ile. Als er sie auf der Ile de Sein zum Postamt brachte, saß unser Inselarzt in der Post. Ja, der ist wirklich überall präsent. Er sah, dass die Postkarte ein Foto der Belle Ile zeigte, meinte: „na das geht ja gar nicht! Non, non, non!“ und setzte den Poststempel der Ile de Sein einmal auf die Briefmarke, wo er hingehört und einmal mitten auf die Vorderseite der Karte, so dass man das Belle Ile nicht mehr lesen kann. Esra kam laut lachend aus dem Postamt heraus. Die Karte ging an die Schwiegermutter, wir konnte das Kunstwerk daheim also bewundern. Haha…

Natürlich war Ambroise auch da, als die Fähre sich zur Abfahrt bereit machte. Voller Begeisterung musste er uns noch die neuen Pläne für das Seenotrettungsboot im Büro des Vereins zeigen. Das klappte jetzt auch ohne Übersetzer. Was für ein Spaß. Fast hätten wir die Fähre verpasst. Wäre uns auch recht gewesen. Fünf Tage reichen einfach nicht aus, für diese kleine, aber charmante Insel.

Die Ruhe, das wilde Meer und die ausgeglichenen Menschen der Insel sind eine Wohltat für gestresste Festländer. Ich hätte natürlich gerne den Grand Phare de Île de Sein besichtigt, dazu muss ich wohl die Insel in der Saison noch einmal besuchen.

 

Ambroise, der Inseldoktor, der gern mit seinem Smartphone fotografiert

Ambroise, der Inseldoktor, der gern mit seinem Smartphone fotografiert

Mark und Lydia bringen ihr Gepäck zu Fähre - als Letzte, denn die Letzten werden die Ersten sein - beim Aussteigen :-)

Mark und Lydia bringen ihr Gepäck zu Fähre – als Letzte, denn die Letzten werden die Ersten sein – beim Aussteigen :-) Mark ist Bretone, Lydia kommt aus Bayern. Die beiden halfen uns sehr beim Übersetzen. Herzlichen Dank dafür!

Amy und Noah mit dem Gepäck an der Fähre, Île de Sein

Amy und Noah mit dem Gepäck an der Fähre, Île de Sein

Das Schiff, welches den Müll abholt - laut Ambroise etwa zweimal im Jahr

Das Schiff, welches den Müll abholt – laut Ambroise etwa zweimal im Jahr – Solange warten die gepressten Ballen im Hafen.

Abschied von der Ile de Sein

Abschied von der Ile de Sein – Ambroise steht am Ableger und macht ein Foto mit dem Smartphone

Recht ruhige Fährfahrt zurück zum Festland

Die Fährfahrt zurück war mehr ein entspanntes Schaukeln, nichts im Vergleich zur Hinfahrt. Unser VW-Bus wartete brav am kostenlosen Parkplatz, wir warfen schnell das Gepäck hinten rein und los gings zum ibis-Hotel in Plougastel-Daoulas. Vor dem Einchecken kauften wir schnell noch den nebenan liegenden E’Leclerc Supermarkt halb leer. Das rudimentäre Nahrungsmittelangebot auf Sein hat Spuren bei uns hinterlassen – wir hatten einfach tierisch Hunger. Unsere Mägen hatten wir nur notdüftig gefüllt, falls die Fähre doch wieder zu sehr schaukeln würde. Da gingen wir diesmal auf Nummer sicher – doch jetzt war es schon richtig spät und wir mussten was essen.

Übersichtsseite der Live-Reiseberichte von der Ile de Sein

 

 

Unser Apartement befindet sich am Nordende des Dorfes. Von jedem Fenster aus können wir aufs Meer und einen Leuchtturm blicken. Nachts wirft der Grand Phare de Île de Sein in regelmäßigen Zeitabständen sein Licht durch unser Schlafzimmerfenster, was uns aber überhaupt nicht stört. Dazu streift der Wind seufzend ums Haus, so gut haben wir selten geschlafen.

Der Grand Phare de Île de Sein liegt am anderen Inselende im Westen. Sechs Jahre nach der Sprengung des über 100 Jahre alten Turms wurde er neu aufgebaut. Die Reste des alten Turms liegen noch am Strand herum. Der neue Leuchtturm ist jetzt sechs Meter größer als der alte. Er kommt jetzt auf 49 Meter Bauhöhe, zudem beherbergt das Gelände die Meerwasserentsalzungsanlage und die Generatoren für die Stromversorgung der Insel. Fast jeden Tag können wir den Diesellaster fahren sehen. Der Nordstrand vor dem Grand Phare besteht aus großen Kieselsteinen. Jedes Mal wenn eine Welle auf dem Strand bricht und sich wieder zurückzieht, hören wir das laute Klackern der Steine. Das Rauschen und das Klackern üben einen hypnotischen Effekt auf uns aus. Wir werden immer langsamer und bleiben schließlich ganz stehen und hören nur noch zu.

Algen vorm Leuchtturm Grand Phare de Ile de Sein

Algen vorm Leuchtturm Grand Phare de Ile de Sein

Der Leuchtturm in der Ferne und Le Bourg, Ile de Sein

Der Leuchtturm in der Ferne und Le Bourg, Ile de Sein

 

Felsenküste und der Phare de Goulenez, Île de Sein, Bretagne

Phare de Goulenez, Île de Sein, Bretagne

 

Kieselstrand am Phare de Goulenez, Île de Sein, Bretagne

Phare de Goulenez, Île de Sein, Bretagne

 

Kieselstrand

Kieselstrand

 

Sonnenuntergang am Phare de Goulenez, Île de Sein, Bretagne

Sonnenuntergang am Phare de Goulenez, Île de Sein, Bretagne

 

Phare de Goulenez, Île de Sein, Bretagne

Phare de Goulenez, Île de Sein, Bretagne

Ein Foto des Phare de Goulenez schaffte es in den Leuchtturm Kalender 2018 bei Delius Klasing. Auf dieser Blogseite gibt es eine sehr umfangreiche Fotogalerie der Ile de Sein.

 

Die kleine Kapelle Saint-Corentin

Auf der Westseite der Insel steht neben dem Leuchtturm noch die kleine Kapelle Saint-Corentin in ihrem von einer niedrigen Mauer umgebenen verwilderten Garten. Einige Menhire thronen auf einem anderen Zipfel der Westseite, und auf dem Rückweg kommen wir an einigen besonders skurril aufeinandergeschichteten Felsen vorbei. Zwei Menhire stehen auch neben der Kirche im Ort, Les Causeurs, die Plaudertaschen werden sie genannt, weil sie wie zwei Tratschtanten nebeneinanderstehen. Menhire haben hier eine lange Tradition, schließlich gilt die Insel als einer der letzten Zufluchtsorte der Druiden.

kleine Kapelle Saint-Corentin hinter dem Leuchtturm, Ile de Sein, Bretagne

kleine Kapelle Saint-Corentin hinter dem Leuchtturm, Ile de Sein, Bretagne

kleine Kapelle Saint-Corentin hinter dem Leuchtturm, Ile de Sein, Bretagne

kleine Kapelle Saint-Corentin hinter dem Leuchtturm, Ile de Sein, Bretagne

 

Die Kirche mit den beiden Menhiren

Die Kirche mit den beiden Menhiren

 

ZWei Fragen auf dem Weg zum Gottesdienst

Zwei Fragen auf dem Weg zum Gottesdienst – der Pfarrer kommt übrigens vom Festland mit der Fähre zum Gottesdienst. Er war, wie auch Gunter, ganz grün im Gesicht. Er tat uns leid. Es ist sicher schwierig, in diesem Zustand eine Messe zu halten.

 

Der Hafenleuchtturm Men Brial

Dieser kleine Leuchtturm war mein Lieblingleuchtturm auf der Insel. Durch den Standort im Hafen boten sich unglaublich vielfältige Fotomöglichkeiten, die ich auch alle nutzte. Was für eine Freude für eine Fotografin wie mich.

Hafenleuchtturm Men Brial

Hafenleuchtturm Men Brial

 

Langzeitbelichtung des Hafen der Ile de Sein

Langzeitbelichtung des Hafen der Ile de Sein

 

Blick zum Leuchtturm Men Brial, Ile de Sein

Blick zum Leuchtturm Men Brial, Ile de Sein

 

Die typischen Gepäckwagen, die es überall auf der Insel gibt

Die typischen Gepäckwagen, die es überall auf der Insel gibt

 

Mein Lieblingsfoto von der Ile de Sein, Men Brial, Île de Sein, Bretagne

Mein Lieblingsfoto von der Ile de Sein, Men Brial, Île de Sein, Bretagne

Men Brial, Ile de Sein

Schiffahrtsmuseum und Leuchtturm Men Brial

Schiffahrtsmuseum und Leuchtturm Men Brial

 

Leuchtturm im Hafen, Île de Sein

Leuchtturm im Hafen, Île de Sein

 

Im Süden der Insel steht diese Hütte

Im Süden der Insel steht diese Hütte

 

Das Seenotrettungsboot der Ile de Sein

Das Seenotrettungsboot der Ile de Sein

 

Eine dicke Wolke am Horizont, Île de Sein

Eine dicke Wolke am Horizont, Île de Sein

 

Übersichtsseite der Live-Reiseberichte von der Ile de Sein

Die Wettervorhersage verspricht und für die nächsten Tage nur einheitsgraue Wolkendecken mit gelegentlichen Schauern, doch irgendwie scheint die Vorhersage nicht für die Île de Sein zu gelten. Schickt uns die Sonne am 2. Tag noch recht zögerlich einige wärmende Strahlen durch die Wolken, übernimmt sie in den folgenden Tagen die Herrschaft über das Wetter und beschert uns traumhafte Frühlingsstimmung.
Im Sonnenschein wirken die bunten Häuser entlang des Hafenkais doch noch viel farbiger und fröhlicher. Trotzdem ist für uns gut vorstellbar, dass im Winter die Wellen bis über die Häuserdächer gehen können, und bei Sturmflut die gesamte Insel landunter meldet.

Blick auf Le Boug, Ile de Sein

Blick auf Le Boug, Ile de Sein

Eingang zum Inselmuseum

Eingang zum Inselmuseum

Eingang zum Inselmuseum

Eingang zum Inselmuseum

Im Museum, Ile de Sein

Im Museum, Ile de Sein

Bunte Häuser im Sonnenschein, Ile de Sein

Bunte Häuser im Sonnenschein, Ile de Sein

Die Flut ist da, Ile de Sein

Die Flut ist da, Ile de Sein

Die Insel ist so klein, dass wir unseren neuen deutsch/bretonischen Freunden und Ambroise dem Inselarzt immer wieder über den Weg laufen. Nun, wir haben uns auch verabredet um das Rathaus und die Museen zu besuchen.
Ambroise ist begeistert, uns herumführen zu können. Er kann sich auch an unsere Email erinnern, die wir leider nur auf Englisch und mit google übersetzem Französisch verfassen konnten und die deswegen unbeantwortet im Büro der Gemeinde liegt. Nun, wir haben es ja geschafft, einen Ansprechpartner zu finden.

Auf der Ile de Sein haben die Leute viel Zeit, wie es aussieht, und wir nehmen das Angebot die in der Vorsaison noch geschlossenen Museen zu besichtigen, dankbar an. Vom vormaligen Arztzimmer über die Apotheke gehts zum Inselmuseum, und Ambroise steckt voller Geschichten und Anektdoten vom dem Inselleben.

Klick auf die Fotos für eine größere Ansicht und Beschreibung.

 

Seenotrettungsmuseum der Ile de Sein

Am darauffolgenden Tag verabreden wir uns für einen Besuch des Seenotrettungs-Museums. Offiziell haben die Museen zu dieser Jahreszeit noch geschlossen, Ambroise hat aber für alles einen Schlüssel. Zur verabredeten Zeit sind wir vor Ort, aber von Ambroise weit und breit keine Spur. Wir fotografieren noch etwas im Hafen und den Hafenleuchtturm, den Phare de Men Brial mit seiner grünen Haube und der äußeren Wendeltreppe, da kommt Ambroise gemütlich auf seinem alten Drahtesel angeradelt und begrüßt uns. Scherzhaft beschwert er sich über die superpünktlichen Deutschen und schiebt erklärend nach, wenn in Frankreich jemand 3 Uhr sagt, er mindestens halb 4 Uhr meint.

Ich redete auch mit dem Maler Didier-Marie Le Bihan und schaute mir seine Galerie an.

Der Maler Didier-Marie Le Bihan

Der Maler Didier-Marie Le Bihan

Im Atelier des Der Malers Didier-Marie Le Bihan

Im Atelier des Malers Didier-Marie Le Bihan

Hunde auf der Ile de Sein

Die Île de Sein steht unter Naturschutz. Deshalb besteht für Hunde auf der Insel eine Leinenpflicht. Da Hunde bekanntermaßen keine Schilder lesen können, laufen hier alle heimischen Vierbeiner frei herum. Einen besonders aggressiven oder jagdfreudigen Eindruck machen sie allerdings nicht. Auf der Fähre ist ein Schild angebracht, dass hier die Hunde UNBEDINGT anzuleinen seien. Und auch da laufen Hunde frei auf dem Deck und zwischen den Sitzreihen herum. Offensichtlich stört es niemanden, und die Franzosen sehen es mit einem Schmunzeln im Gesicht. Das ist typisch französische Lebensart: Leben und leben lassen. So lange niemand zu Schaden kommt, stört sich auch keiner an den Geboten und Verboten.

Ein Hund wartet geduldig vor der Kirche, Ile de Sein

Ein Hund wartet geduldig vor der Kirche, Ile de Sein

 

Übersichtsseite der Live-Reiseberichte von der Ile de Sein

Wir waren heute trotz des stürmischen Wetters den ganzen Tag auf den Beinen. Der Wind geht wegen der Feuchtigkeit in der Luft, Nieselregen und Gisch von der Brandung, voll in die Knochen. Wir sind schon von einem Ende der Insel bis zum anderen gewandert und haben sogar richtig liebe Leute getroffen. Gleich am ersten Tag lief uns ein deutsch/französischen Ehepaar über den Weg. Wir haben uns gleich zusammengetan: unsere journalistische Neugier und ihre Sprachkenntnisse. Das ist eine Win/Win Situation. Wir haben die Fragen und sind neugierig, aber allein kämen wir nicht rum ohne Französisch. Unsere neuen Freunde freuen sich darüber, mit uns zusammen auf Erkundungstour zu gehen.
Marc hat dazu gleich die wichtigste Person der Insel ausfindig gemacht. Ambrosius ist Inselarzt, Apotheker, Verwaltungsvize, Leiter der Seenotrettung und was weiß ich noch sonst, in Personalunion.
Aber dazu Morgen mehr. Heute erst Mal ein paar Sturmbilder zur Einstimmung.

Ambroius und Marc

Ambroius und Marc

Blick zum Leuchtturm, Ile de Sein

Blick zum Leuchtturm, Ile de Sein

Wellen direkt hinter unserem Ferienhaus, Ile de Sein

Wellen direkt hinter unserem Ferienhaus, Ile de Sein

Wellen, Ile de Sein

Wellen, Ile de Sein

Ar Gueveur im Regenwetter

Ar Gueveur im Regenwetter

Da muss man drüber, wenn man zum Ar Gueveur möchte.

Da muss man drüber, wenn man zum Ar Gueveur möchte.

Übersichtsseite der Live-Reiseberichte von der Ile de Sein

Henri führt uns zum Ferienhaus

Henri ist ein waschechter Sénan (so nennen sich die Bewohner), der nur Französisch und Bretonisch spricht. Er soll uns im Hafen abholen und uns zu unserem Apartement bringen. Nur stehen hier über 20 Leute und beobachten die Fährankömmlinge. Wer von denen ist Henri? Eine Frau spricht uns in Deutsch an, ob wir die Deutschen Touristen sind. Es scheinen nicht viele Ausländer zur kleinen Insel zu reisen. Sie zeigt auf eine wind- und wettergegerbte, uralt wirkende Gestalt, die an der Hauswand lehnt. Das ist also Henri. Wir laden unser Gepäck auf seine Gepäckkarre und los gehts entlang der Hafenpromenade. Hin und wieder brummelt Henri etwas, was wir aber überhaupt nicht verstehen. Nach einer Weile biegt Henri in eines der engen Gässchen ab, und nach einigen weiteren Biegungen sind wir völlig desorientiert an »unserem« Haus angelangt.
Wir schleppen unser Gepäck, das hauptsächlich aus Kameraequipment und Notebooks besteht, in unser Appartement in den 1. Stock, verteilen unsere Sachen in den hellen Zimmern und machen uns sogleich wieder ins Freie auf den Weg zur ersten Insel Erkundung.
Die Gassen der Stadt, die eigentlich ein Dorf mit knapp 200 Einwohnern ist, sind an den schmalsten Stellen nur 85 Zentimeter breit, das passte früher gerade ein Holzfass durch. Deshalb gibt es keine privaten Autos auf der Insel. Selbst die Mitnahme von Fahrrädern ist für Touristen streng reglementiert und nur in Ausnahmen erlaubt.
Keines der Gässchen ist gerade, einige enden blind, und wir blicken erst mal gar nicht durch den Plan des Straßennetzes durch. Wir laufen hinterm Haus los und stehen plötzlich vor dem Hafenleuchtturm Phare de Men Brial. Biegen wir einmal zwischendurch ab, finden wir uns am anderen Ende der Hafenpromenade wieder. Ein System ist für uns schwer auszumachen, aber schnell haben wir uns daran gewöhnt.

Gunter in einer der Gassen

Gunter in einer der Gassen

Die engen Gassen sind auch ein guter Windschutz, Ile de Sein, Bretagne

Die engen Gassen sind auch ein guter Windschutz, Ile de Sein, Bretagne

Schnell noch Brot kaufen und vorbestellen

Nur heute müssen wir uns beeilen, wenn wir den kleinen Laden nicht finden bevor er schließt haben wir nicht nur heute kein Brot, morgen auch nicht. Es muss nämlich vorbestellt werden.
Zum Glück sind die Entfernungen auf der Île de Sein überschaubar. Maximal 6 Kilometer sind es von Inselspitze zu Inselspitze. An einigen Stellen ist die Insel nur 100 Meter breit. Selbst wenn wir uns hoffnungslos auf den 60 Hektar Inselfläche verlaufen würden, zurück finden wir immer.

Oh weh, wir haben keine Handtücher

In unserem Apartement fehlen noch Handtücher. Falls wir was brauchen, sollten wir uns an Henri wenden. Aber wo ist Henri? Wir kratzen unsere 3 Brocken Französisch zusammen und fragen uns durch. Ein Dorfbewohner gibt den entscheidenden Hinweis: im Zweifelsfall ist Henri in der Hafenkneipe. Dort treffen wir ihn tatsächlich, und versuchen, ihm unser Anliegen klar zu machen. Die anderen Gäste amüsieren sich derweil über unser Nicht-Französisch. Die Tipps sind wirklich lustig und strotzen vor dem typisch französischen Humor – wir sollten doch mit Regenschirm duschen, dann bräuchten wir keine Handtücher. Haha!

In diesem Haus hatten wir eine Wohnung gemietet

In diesem Haus hatten wir eine Wohnung gemietet

Wellen vor der Ile de Sein

Wellen vor der Ile de Sein

Felsenküste, Île de Sein

Diese Felsenküste befand sich direkt hinter unserem Ferienhaus – ein Traum für Meeresfotografen, Île de Sein

Felsenküste und Blick zum Grand Phare, Île de Sein

Felsenküste und Blick zum Grand Phare, Île de Sein

Phare Men Brial, Ile de Sein

Phare Men Brial, Ile de Sein

Die Île de Sein ist so was von bretonisch. Die älteren Bewohner, wie auch Henri, scheinen sogar nur diese alte Sprache zu sprechen. Die Häuser mit ihrem typischen Baustil, wie auch die Küste, sagen eindeutig: Finisterre. Selbst die vielen, absonderlich geformten Granitfelsen, die wagemutig aufeinander balancieren, erinnern uns stark an Brignogan und an die Coté Granit Rose.
In der Vorsaison ist auf der Île de Sein kaum was los, das ist ideal zum Ausspannen. Ein paar Einwohner, ein paar Tagestouristen, ein kleiner Bautrupp, das wars auch schon. Niemand läuft hektisch in der Gegend herum, jeder hat Zeit. Und wenn abends die letzte Fähre zum Festland abgefahren ist, wird es ganz ruhig, weil nur die wenigsten Touristen auch auf der Insel übernachten, zumindest in der Vorsaison. Viele der Restaurants, Kneipen und Cafés sind noch geschlossen, ein kleiner Laden und ein Bäcker bieten das Allernötigste für Selbstversorger, wenn auch zu recht üppigen Preisen. Baguettes und Croissants müssen am Vortag vorbestellt werden, sonst geht man leider leer aus. Wir stellten allerdings am ersten Tag fest, dass sich doch jemand findet, der einem ein Stück Brot abgibt.
Da hätten wir besser ein paar Lebensmittel in unser Gepäck gesteckt. Mit zwei Erwachsenen und drei immer hungrigen Teenagern belasteten die hohen Wurstpreise unser schmales Budget. Mir gefiel das sehr gut, weil ich mich eh fast vegetarisch ernähre – es gab jeden Tag Gemüseeintopf.

Wenig idyllische Parkbank, Ile de Sein

Wenig idyllische Parkbank, Ile de Sein

Übersichtsseite der Live-Reiseberichte von der Ile de Sein

Seiten

Phare de Goulenez, Île de Sein, Bretagne

Der 49 Meter hohe Phare de Goulenez, besser bekannt unter dem Namen Grand phare de l’Île de Sein, wurde 1951 errichtet, nachdem die deutschen Besatzer den 105 Jahre alten Turm gegen Ende des Zweiten Weltkrieges in die Luft gejagt hatten. Fragmente des alten Leuchtturms liegen noch auf der Landspitze überall zerstreut  herum.

Der Grand Phare sorgt heutzutage nicht nur für die Sicherheit des Seeverkehrs, seine zugehörigen Gebäude beherbergen auch die Stromproduktion der Insel und eine Meerwasserentsalzungsanlage für die Trinkwasserversorgung der Inselbevölkerung.

Phare de Goulenez, Île de Sein, Bretagne

Unsere Tage auf der Ile de Sein waren zutiefst entspannend und erfrischend. Kein Autoverkehr, keine Hektik und Meer ohne Ende. Sein besteht fast nur aus Küste, ist  zirka 2 Kilometer lang und an einigen Stellen nur 30 Meter breit. Heidelandschaft, bizarre Felsformationen, mächtige Atlantikwellen und ein schmucker Hafen prägen das Inselbild. Wandern in frischer Seeluft ist das angesagte Fortbewegungsmittel, welches wir ausgiebigst nutzten, um alle Ecken von Sein zu erkunden.

Bruchstücke des alten Leuchtturms, Ile de Sein

Raue Fährfahrt zur Ile de Sein

Die Fahrt zur Ile de Sein war nicht ganz so entspannt. Im März ist das Meer oft noch ziemlich wild in diesem Teil der Bretagne. Auf der Fähre wurden wir heftig durchgeschüttelt. Ich fand das klasse, da boten sich zahlreiche Fotomotive. Allerdings musste ich mich gut konzentrieren. In einer Hand hielt ich die Kamera, in der anderen den Kotzbeutel. Nutzen musste ich ihn glücklicherweise nicht.

Fähre auf der Ile de Sein


Panoramen

Men Brial, Île de Sein, Bretagne


Im Hafen, Ile de Sein

Tagestouristen

Die meisten Besucher sind Tagestouristen während der Hauptsaison, aber 6 Stunden sind viel zu wenig, um einen Eindruck von der Schönheit und dem Lebensgefühl auf Sein zu bekommen. Wir verweilten 5 Tage auf der kleinen Insel, es hätte länger sein dürfen!

Phare de Goulenez, Île de Sein, Bretagne

Phare de Goulenez, Île de Sein, Bretagne


Die engen Gassen auf der Ile de Sein

In den engen Gassen der Ile de Sein kann man sich verirren. Das Gute ist: man kommt immer am Meer raus :-)


Enge Gassen auf der Ile de Sein – das Stativ passt gerade so, Weinfässer rollen auch!


Gasse, Ile de Sein

Strandgut

In keiner anderen Region der Bretagne habe ich bisher soviele Abalones – Meerohren gefunden, wie auf der Ile de Sein.

Meerohr, Ile de Sein


Glas am Strand, Ile de Sein

Felsen auf der Ile de Sein



Blogbeiträge zur Ile de Sein