Nach unserer 8 wöchigen Schottlandreise warteten hier in Bubenheim bereits zahlreiche Kalender auf uns. Es machte uns natürlich großen Spaß die Fotos auf Papier bewundern zu dürfen. Das ist immer wie Weihnachten:-) Auch mitten im Sommer.
Jedenfalls finden wir alle, dass das Titelbild des „Meere 2013“ Kalenders von Delius Klasing ganz besonders gut aussieht. Was sicher auch an der beeindruckenden Größe des Kalenders (70x60cm) liegt. Schaut ihn Euch bei Amazon oder im Buchlanden mal an!
Unsere lieben Mitreisenden wissen auch sicher, wo das Foto aufgenommen wurde? Der Strand dürfte hier nicht unbekannt sein :-)
Ich flüchte mich gerade in die „kalten“ Fotos. Mache die Panoramen vom Winter fertig, da liegen immer noch unbearbeitete Fotos auf der Festplatte. Diese Bilderflut nach monatelangen Reisen ist überwältigend.
Mir gefiel das wunderbar kristallklare Wasser in Nordnorwegen, daher versuchte ich, es in ein Panorama einzubauen. Doch auch die Lofotenberge haben es in sich. Zwei Panoramen vom gleichen Motiv, einmal mit Weitwinkel, einmal mit Teleobjektiv. Welches gefällt dir besser?
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2012/07/tranoy-klarem-wasser.jpg4261200Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2012-07-28 19:35:062023-01-28 10:33:51Welches Panorama des Tranoy Fyr gefällt Dir besser?
Wir fuhren früh los, denn wir wollten möglichst ohne Stau an London vorbeikommen. Das Wetter war bescheiden, es nieselte heftig, das Fahren war aus diesem Grund eher unangenehm, doch kein Stau auf unserer Route.
Etwa 2 Stunden vor Fährabfahrt trafen wir in Dover ein, es regnete noch immer. Zuerst wurden wir überall durchgewunken, keine Passkontrolle, doch dann wurden wir in eine Halle geleitet, in der eine Sicherheitsbeauftragte das Womo kontrollierte. Sie marschierte durch das Mobil, war erstaunt, hinten drei Teenager zu finden. „do you have knives?“ „Well, yes, of course, we do!“ „Do you have pepper spray?“ uh, das hatten wir leider auch. Vor zig Jahren hatten wir das zum Schutz unseres Hundes zugelegt und da wir öfters an Autobahnraststätten übernachten, zur Sicherheit ins Mobil gelegt. „it’s good you are honest!“ uiui, was jetzt, wir hatten unwissentlich…
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2012/07/wissant-strand2.jpg467700Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2012-07-13 13:29:432018-08-05 12:40:15Wissant, Frankreich, dann nach Hause
Ich war bereits früh wach. Schon gegen 4:00 Uhr sah es sehr vielversprechend aus. Ich war hibbelig, konnte aber Gunter nicht wecken. „Hmm, noch ein paar Minuten.“ „Hmm, gleich….“ So lief ich gegen 4:30 Uhr alleine los, Gunter wollte nachkommen. Die Steine am Strand waren sehr glitschig, das wußte ich noch vom ersten Besuch, deswegen wollte ich nicht allein runter.
Auf dem Weg traf ich einen netten jungen Franzosen, der mich sogleich ansprach. „Ah, Fotografin?“ Schwer zu übersehen, ich war mit Rucksack, umgehängter Kamera und Stativ unterwegs:-) Und das um 4:30 Uhr. welcher normale Mensch geht dann schon los? Er war auch Fotograf, hatte seine Bilder aber schon gemacht, gerade erst blickte die Sonne über die kleine Front tiefhängender Wolken.
Sonnenaufgang am Dunnotar Castle
Das Licht war super, evtl etwas zu wenig wolkig, wenn man bedenkt, wieviele es gestern abend noch gegeben hatte. Schließlich kam mein Gatte, er mochte das Licht und die Wolken über den Getreidefeldern. Wir liefen gemeinsam zum Strand hinunter, nur ihm gefiel das nicht, ich mochte es hingegen sehr. Nur waren die Felsen nach dem gestrigen Regen noch glitschiger als zuvor. Es war fast unmöglich darauf zu laufen. So wußte ich auch nicht, warum ich nur so klatschnass geschwitzt war – aus Angst, mir wieder einen Knochen zu brechen oder weil noch zu viel Feuchtigkeit in der Luft war? Ich zog aus, was ich ausziehen konnte – dann war’s mir natürlich kalt.
Wir beendeten unseren dreistündigen Fotomorgen nachdem wir zweimal zum Strand und wieder raufgeklettert waren. Immer schön durchs klatschnasse hüfthohe Gras. Ich weiss schon gar nicht mehr, wann ich das letzte Mal trockene Füße gehabt hatte? Uns taten nach der Tour alle Knochen weh. Um 8:00 Uhr weckten wir die drei schlafenden Teenager, frühstückten und spielten Rommee.
Strand mit glitschigen Felsen, Dunnottar Castle
Dunnottar Castle morgens um 5:00 Uhr
Dunnottar Castle
Kanninchen am morgen – diese bösen Biester haben am Castle so viele Löcher gebuddelt, ich habe mir in einem grasgetarnten Loch den Knöchel verstaucht!
Tod Head Lighthouse – matschige Feldwege und nervige Wohnmobilfahrt
Auf dem Weg gen Norden vor ein paar Wochen hatten wir schonmal versucht zum Tod Head Lighthouse in Catterline zu kommen. Die enge Straße hatte uns damals abgeschreckt, doch jetzt trauten wir uns. Hmm, und hatten erstmal keinen Erfolg. In Catterline ist es so eng, dass wir nur mit großer Mühe wenden konnten und auch Glück hatten, nicht zum Hafen zu fahren. Da wären wir garantiert nicht mehr hoch gekommen mit dem Mobil. Doch jetzt war unser Jägersinn eingeschaltet. Verdammt nochmal, es muß doch möglich sein, einen Leuchtturm zu finden!! Also schauten wir, wo evtl noch ein Weg hinführen würde.
Wir fanden eine kleine Gasse. Über viele km gab es keine Ausweichbucht. Hoffentlich kommt da keiner! Der grüne Seitenstreifen war im Regen der letzten Tage in eine braunen Matschpampefalle verwandelt worden. Da wollte ich nicht reinkommen, wir würden drinnen versinken. Dann wurde es noch enger und wirklich matschig, und zwar auf der ganzen Straße – ahm, Straße? Naja, dem kleinen Weglein. Schließlich sahen wir den weißen Leuchtturm, ein Stevenson wiedermal und wunderschön. Wir hatten die genialesten Fotowolken. Doch, würden wir auf dem nassen Grasstreifen, der sehr beengt war, auch wenden können?? Das war fraglich und ich tat mein Bestes: Ein paar km rückwärts, auch noch bergan auf dieser engen Straße wären mir sehr unrecht gewesen. Eine nette Frau arbeitete im Garten, sie lächelte und winkte uns freudlich zum Wenden herein. Was für ein Glück, wäre da niemand gewesen, hätte ich es mich nämlich nicht getraut, denn an der Einfahrt stand „privat – no enty“. So wendeten wir, parkten dann vor der Tür und kamen natürlich gleich ins Gespräch. Sheila lud uns ein, den Leuchtturm ausgiebig zu fotografieren, klar dürften wir rein, sie hätten das Schild nicht aufgestellt.
auf dem Weg zum Leuchtturm
Sheila im Garten vor dem Leuchtturm – in manchen Jahren wächst dort gar nichts, meint sie
unser Womo mit dem Tod Lighthouse
Können Möwen nerven?
Ihr Mann wohne seit ein paar Jahren hier, der 15 jährigen Tocher der beiden ist es wohl zu einsam hier? Wir lernten auch Harry kennen und Jeff, der auch immer hier wohnt. Die Wolken und das Licht waren aber erstmal so gut, dass wir sofort loslegten und das war auch gut so, denn nach etwa 30 Minuten lag alles wieder im Wolkenschatten. So schwäzten wir noch eine Weile. Die Möwen würden schon ziemlich nerven nach einer Weile, sie wären das ganze Jahr über da, aber im Sommen, weil es nachts hell ist, 14h lang laut. Vor allem, wenn sich ein Fuchs den Brutfelsen nähern würde. Ansonsten wäre es ein Traum hier zu leben!
Ja, traumhaft war es tatsächlich, auf der einen Seite steile Klippen auf der anderen der Blick zur sandigen Bucht, wo ein Wasserfall direkt auf den Strand fällt. Der Todhead Lighthouse wird gar nicht mehr betrieben, er ist ganz stillgelegt. Ich war mächtig froh, wieder auf einer richtigen Straße anzukommen und diesen engen Pfad hinter mir zu lassen.
Arbroath – Steilküste, Bell Rock Museum und ein freundlicher Eisverkäufer
Die Klippen von Arbroath
Wir überlegten noch, wieder in Montrose zu halten und den dortigen Leuchtturm nochmal anzusehen. Gerne hätten wir die beiden Leuchtturm Bewohner Teresa und David nochmal besucht. Doch wir fuhren weiter, denn wir wollten noch neue Regionen entdecken.
Arbroath hatten wir noch nie angesehen, hatten aber davon gehört. Die Klippen am Ortsrand wären sehr sehenswert. Im Vorbeifahren begeisterte mich der geschäftige Hafen, doch sah es auch sehr, sehr touristisch aus. Die lange Promenade am Meer entlang war breit und leer. Wir parkten, wollten uns erst mal ausruhen. Ich war aber mal wieder neugierig, lief zur Eisbude am Ende des Weges und wurde direkt vom Eisbudenverkäufer angesprochen. Wieder schwätzten wir lange, ich erfuhr natürlich wieder mal sehr viel.
Das Museum zur Geschichte des berühmtesten Leuchtturms – des Belle Rocks – hätte wahrscheinlich morgen zu. Es wäre besser, das heute noch anzusehen. Und die Klippen könne man von hier wunderbar erkunden. Wieder wurden wir philosophisch, ich weiss auch nicht, warum das dauernd passiert und wieder wurden wir zum Tee eingeladen:-) Gegen 17:00 Uhr sollen wir kommen. Es gäbe Fisch.
So lief ich mit den Kids zu den Klippen. Die kleinen Möwen Jungen sahen putzig aus, die roten Klippen waren im Zusammenhang mit den weißen Wolken sehr schön anzusehen.
Gunter ist immer noch auf der Suche nach Büchern, so parkten wir in der Stadt, besichtigten das Bell Rock Museum, welches kostenlosen Eintritt bietet und liefen dann noch in die Stadt auf der Suche nach Buchläden. Doch, wie alle anderen Städte, es gab nur WH Smith, diese große Ladenkette.
so sieht das Fundament des Leuchtturms aus – die Steine sind so ineinander verkeilt, dass auch ständige Wellen sie nicht losrütteln können
Im Museum
Das Bell Rock Museum – die Signalstation
der Regen der letzten Tage
Wir fanden uns um 17:00 Uhr bei Lovat ein, parkten das Mobil direkt in seiner Einfahrt. Er bekochte uns ganz köstlich, so richtig mit Aperitif und einem ´ganz besonders leckeren Eis zum Nachtisch. Lovat bot uns an, die Wäsche zu waschen, was wir in Anbetracht fehlender sauberer Unterwäche dankend annahmen. Gunter und Esra schauten mit unserem Gastgeber Komedies im Fernsehen an. Mich überfiel eine tiefe Müdigkeit, ich ruhte im Mobil, sakte in den Schlaf, wurde nur von dem absolut genialen Sonnenuntergang herausgerissen. Doch die Klippen lagen in der „falschen“ Richtung, sonst hätte ich mich nochmal aufgerafft.
Lovat mit seinen Bienen – er hilft in Jamacia, damit die Menschen dort mit Honig Geld verdienen können!
[yellow_box]Infobox von Esra und Noah:
Der Bell Rock Leuchtturm
12 Meilen vor der Küste von Angus, Schottland, liegt seit jeher und drei Tagen ein allerhöchst hinterhältiger Felsen, der bis Anfang des 19. Jahrhunderts Schiffe und Boote sank wie kein Anderer. Nur wenige Meter unter der wilden Wasseroberfläche gelegen, kann man ihn nur bei Ebbe für ein paar wenige Stunden am Tag sehen.
Im 14. Jahrhundert hatte man die originelle Idee, eine riesige Glocke an den Felsen zu binden, deren sturmgeschütteltes Lärmen Schiffe warnen sollte. Das hätte auch gut funktionieren können, wäre da nicht ein legendärer holländischer Pirat gewesen. Dieser hatte es sich zur Angewohnheit gemacht, am Bell Rock zerschlagene Schiffe auszuplündern. Neuigkeiten von der Warnglocke machten ihn so wütend, dass er sie nach nur einem Dienstjahr klaute.
Ohne Glocke folgten also noch etwa vier Jahrhunderte splitternder Schiffsrümpfe und ertrinkender Seemänner, bis der Leuchtturmingenieur Robert Stevenson 1799 die Tür des Parlaments eintrat und ihnen metaphorisch einen Bauplan vor die Nasen klatschte. Mit einem entschuldigenden Wink in Richtung der begrenzten Schatzkammer wies man seinen Plan ab. Es bedurfte des Untergangs eines gigantischen Dreideckers HMS York mit ihrer 500-Mann Besatzung 1804, um Stevensons Leuchtturmbauplan aus den staubigen Archiven zu graben und noch einmal mit gerunzelter Stirn und ernster Miene zu überdenken. Man brauchte lediglich drei Jahre um eine Entscheidung zu treffen, und 1807 schiffte Stevenson seine 60 Arbeiter zum Bell Rock. Man hatte nur 4 Stunden Arbeitszeit am Tag, und verbrachte den ersten Sommer mit der Konstruktion einer Behausung für die Arbeiter. Im Winter, als es dank der wilden Stürme viel zu gefährlich war auf offener See, wurden die Granitsteine geformt und bereitgestellt. Es war nur ein einziges Lastenpferd, namentlich als Bassey bekannt, verfügbar um die Steine zum Hafen zu schleppen.
Stevenson wusste, dass sein Turm extremen Wetterbedingungen standhalten musste, also überlegte er sich einen besonders schlauen Trick, die Steine an ihrem Platz zu behalten. Wo gewöhnliche, quadratische Blöcke nach wenigen Jahrzehnten durch Verschiebungen und enormen Druck als Geröllhaufen geendet hätten, da stellte der visionäre Leuchtturmbaumeister ein Fundament aus ineinandergreifenden Steinen hin, welches noch 200 stürmige Winter später fest an seinem Platz steht. Man musste ganz ohne Zement auskommen, da Jeden Tag die See das Bauwerk für viele Stunden verschlang.
1810 ragte endlich ein fertiger Turm aus dem Wasser und Robert Stevenson wurde mit verdientem Lob und Respekt überschüttet. Ein Jahr später hatte man das Licht an Ort und Stelle, die Arbeit war getan. Von nun an mussten immer drei Wärter auf den Turm aufpassen (um natürlich in ihm leben), und wenn das Wetter nicht mitspielte, dann verlängerte sich ihre vierwöchige Schicht eben ein wenig. Über die Jahre hinweg entwickelte sich der eigenartige Brauch, dass die Ehefrauen ihre Wärtergatten die wenigen Meter vom Boot zur Turmtüre trugen, damit diese sich keine nassen Füße holen mussten.
1988 endete die letzte Leuchtturmwärterschicht, als man das Leuchtfeuer automatisierte.
Der Bell Rock Leuchtturm war der erste seiner Art, der mitten im Meer stand. Die Poeten bedankten sich breit grinsend und die Federn kratzten bis die Teetassen klapperten. Bald kursierten zahllose Gedichte, Legenden und Geschichten um den 35 Meter hohen, imposanten Turm. Meerjungfrauen tummelten sich allen Anscheins nach um ihn und gebaren den Wärtern ihre Kinder, Piratenschiffe segelten umher und kleine Kinder in Angus kamen jetzt nicht mehr vom Storch, sondern vom Bell Rock. Selbst heute ist seine Anziehungskraft nicht verflogen. Horden von Touristen und Reisenden lassen sich in kleinen Booten dort hin fahren, und man baute ein Museum in das ehemalige Signalhaus an der Küste. Robert Stevenson hat gute Arbeit geleistet![/yellow_box]
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2012/07/unser-womo-lighthouse.jpg467700Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2012-07-04 08:22:082018-08-05 12:38:26Dunnottar Castle, Tod Head Lighthouse und Arbroath – Bell Rock!
Wir verließen den Campingplatz viel zu spät. Hätten gegen 12:00 Uhr fahren sollen, es war aber weit nach 15:00 Uhr, als wir vom Platz rollten. Es hatte den ganzen Tag geregnet, der Nebel war aufgezogen und nahm die Sicht. Wir hörten nur die Geräusche des Hafens inklusive Nebelhorn. So versuchte ich zu schreiben, doch Esra liebt es, seine Artikel perfekt zu formulieren und das dauert meist auch eine Weile. Dummerweise hatte er den Internet und Schreibcomputer genutzt, ich wartete und wartete. In der kurzen verbleibenden Zeit hatte ich dann zwei, drei Tage zu vervollständigen und hochzuladen. Leider dauert die Arbeit am Blog auch immer länger, als es mir lieb ist. Das Einfügen und Beschriften der Fotos, das Zufügen der Schlagwörter, das Reinkopieren des Texte und der Infoboxen. Trotz allem ist es sehr gut, das Ganze schon unterwegs zu machen. Dann bleibt es sehr authentisch:-)
Das Fahren machte im Nebel gar keinen Spaß, wir schlichen dahin, sahen nichts, und wollten aus diesem Grund auch schnell irgendwo unterkommen. Wir entschieden uns für Cruden Bay, das eine Viertelstunde südlich lag. Dort könnten Mobile im Hafen stehen, die fünf Pfund in die…
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2012/07/wikingerboot-hafen-cruden.jpg467700Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2012-07-02 21:20:312018-08-05 12:38:13Cruden Bay dann weiter nach Aberdeen
Morgens machten wir erstmal langsam. Die letzten Tage waren sehr anstrengend gewesen und wir brauchten ein paar Tage Ruhe. Außerdem war das Internet schnell und ich stellte ein paar Berichte online. Erst nach 12:00 Uhr verließen wir den Platz, suchten einen Tesco, denn unsere Vorräte waren völlig leer. Wir kauften mächtig viel ein, die „Kühlschrankleere“ der letzten Tage war uns eine Lehre gewesen:-)
Dann suchten wir einen kleinen Leuchtturm bei Ardmair. Die Straße dahin war sehr eng und holprig, doch wir erreichten schließlich einen kleinen Parkplatz mit Blick zum kleinen Leuchtturm.
Leuchtturm Rubh Reidh am Abend
Rhododentron im Inverewe Garden
Leuchtturm am Abend
Wollgras im Sumpf
eine Wolke regnet im Abendlicht ab
Sonnenuntergang
Stromleitungen und Regenwolken
Gunter kochte, wir liefen los. Es waren nur etwa 600m zur Spitze und dort konnten wir gut über die Felsen klettern. Das Wetter war relativ langweilig, alles grau in grau, doch die Wolken zeichneten sich ab.
Windstille und Midges
Und weiter ging es entlang der A 823, es nieselte immer wieder und plötzlich, der Sturm war weg, nicht mal ein Wind wehte. Und schon wünschten wir ihn wieder herbei. Scharenweise belagerten uns die Midges, aua, aua aua…. Die waren dermaßen in der Überzahl und dermaßen hungrig, dass wir nicht dran dachten rauszugehen. Es regnete jetzt sowieso, Zeit für Rommee, denn Internet Empfang gab es nicht (und würde es auch die nächsten Tage nicht geben…).
In Poolewe kehrten wir relativ spät auf einem Campingplatz ein. Ein Caravan Club mit entsprechend sauberen und gemütlichen Sanitäranlagen. Wir bedauerten es, heute früh alle geduscht zu haben, hier wäre es wesentlich besser gewesen.
Hier geht es gleich mit dem nächsten Tag weiter…
Poolewe, Inverewe Garden, Rubha Reidh Leuchtturm
Es regnete geräuschvoll durch die ganze Nacht. Wir schliefen aus! Erzählten morgens lange mit den Nachbarn, die Outdorrfans waren. Die Kajaks interessierten mich sehr, hätte nicht gedacht, dass in einem so kleinen Boot so viel Stauraum ist.
Die Midges waren friedlich, ein leichter Wind wehte, es war bewölkt, nieselte nur hier und da. Eine lange Wanderung, nämlich die, die unser Nachbar empfohlen hatte, wollte ich zwar gern machen, doch Gunter hatten erstens bezgl des Wetters Bedenken und zweitens bezgl der Midges. So fuhren wir die nahen Inverewe Gärten an. Bei leich bedecktem Himmel wären die sicher auch sehr schön.
Inverewe Garden – friedliche Pflanzen und blutgierige Biester
Wir meldeten uns als National Trust Mitglieder an, relativ teuer mit 84 Pfund, doch wir hatten uns schon vorgenommen im nächsten Frühjahr wieder zu kommen und dann hätten wir das gleich. Später wieder im Mobil stellten wir jedoch fest, dass die Mitgliedschaft zwar nur für ein Jahr zu bekommen ist, sie jedoch schon Ende Februar wieder ausläuft, hmm, dumm gelaufen für uns. Jetzt nach vier Wochen unterwegs. Na, mal sehen, vielleicht kommen wir noch an ein paar Gärten, oder Schlössern vorbei. In Schottland gibt es ja nicht ganz so viele National Trust Sachen wie in England oder Wales. Ansonsten haben wir das Geld zur Erhaltung der Natur und Umwelt trotzdem gut investiert.
Die Gärten waren klasse, doch unser Genuß wurde schwer, sehr schwer getrübt. Wir wurden dermaßen überfallen von diesen blutsaugenden Plagegeistern, es war schwierig sich zu konzentrieren oder die wunderbar angelegten Pflanzen zu genießen. Nach einer Weile mußte ich dann noch ganz dringend auf’s Klo und dann war es wirkich eine großer Herausforderung, noch brauchbare Fotos zu machen. Ich wollte doch unbedingt die blühenden Rhododentren aufnehmen. Nur ein einziges Mal kam die Sonne kurz durch, es sah fantastisch aus mit den farbenfrohen, blühenden Rhododentren im Wald.
Auf engen Gassen zum Leuchtturm
Wir versuchten uns erst mal von dieser Saugattacke zu erholen. Fuhren dann weiter, entlang des Loch Ewe sollte es einen schönen Sandstrand mit Übernachtungsmöglichkeit für 2 Pfund geben. Die Single Track Road führte uns zum Ziel. Ein sehr holpriges Grasgelände mit Blick auf einen roten Sandstrand und Felsen zum Klettern war als eine Art Campingplatz nutzbar gemacht. Uns gefiel es auch sehr gut, doch die Sonne – ja, es hatte sich ganz aufgeklart – würde es abends nicht um die Ecke packen. So fuhren wir Richtung Gerlach und dann weiter eine weitere Single Track Road in Richtung Leuchtturm. Die letzten fünf Kilometer fuhren wir glücklicherweise nicht mehr, unser kleines altes Mobil hätte das auch gar nicht geschafft. Vor allem das erste Stück war enorm steil und hatten 30-40 cm große Schlaglöcher, denen ich aufgrund der Enge der Straße nicht hätte ausweichen können. Die Brücken waren wie aus Pappe, doch für 7,5 t ausgelegt. Erstaunlich!
Wanderung in der Nacht
Ich hatte mir den Weg zum Leuchtturm an Klippen entlang vorgestellt, leider liefen wir etwa 40-50 teilweise auch mehr meter im Landesinnern. Die Strecke zog sich enorm dahin, vor allem, weil wir den Leuchtturm auch nicht mal in der Ferne ausmachen konnten. Doch es lohnte sich, nach etwa einer Stunde waren wir am Kap und das Licht und der Leuchtturm – übrigens wieder von Stevenson – waren wunderbar. Wir erkletterten die Felsen, fotografierten den Turm von allen Seiten, schauten uns das Infozentrum an und schauten, ob wir Wale oder Delfine sehen würden. Auf dem Weg hierher hatten wir eine große Delfinschule, freudig springend Richtung offenes Meer ziehen sehen.
Erst gegen 22:00 Uhr machten wir uns auf großen Wunsch der Kids wieder auf den Rückweg. Der Rückweg dauerte wegen der vielen Fotomotive noch länger. Die Wolken und der Sonnenuntergang waren mit das Schönste, was wir seit langem gesehen hatten. Wow, die Regenwolken, die sich sichtbar abregneten wurden von der untergehenden Sonne angestrahlt, nicht nur sie, sondern auch das ruhige Meer darunter strahlten rot, rosa und hellblau. Ein dichtes Wollgrasfeld erweckte unsere Neugier, wir erwanderten es über weichen moosigen, sumpfigen Untergrund. Ein dunkles, leicht feuchtes Matschloch lag vor uns. Noah war fast daran, hinein zu treten, wir hinderten ihn gerade noch daran. Man weiss nie, wie tief diese Matschlöcher hier sind. Die Jungs suchten schwere Steine und testeten die Festigkeit des Matsches. Der Stein versank völlig ohne Verzögerung, fast wie in Wasser. Uff, das machte uns richtig Angst, wie tief es wohl ist? Wir wollten uns nicht vorstellen, was passiert wäre, wäre einer von uns versehentlich hineingeraten.
Wie gefährlich ist das Moor?
Gespräche über Moorleichen, super gut erhaltene Mammuts und solche Geschichten prägten den restlichen Rückweg. Dunkel wird es ja nicht wirklich, so kamen wir gegen 23:20 Uhr erst wieder am Parkplatz an und mußten noch einen Stellplatz für die Nacht suchen. Hoch auf einer Kuppe hatten wir ein britisches Mobil stehen sehen, dorthin fuhren wir, taten uns sehr schwer damit eine kleine Stelle zu finden, wo wir halbwegs gerade standen. Wir parkten schließlich mit der Wagenspitze nach vorne. Diese Tatsache erschwerte mir die erholsame Nachtruhe, ich hatte Angst, wir würden den Abhang runter rollen. So suchte ich in der mittlerweile kalten und windigen Nacht noch nach Steinen, die ich vor die Räder legen konnte.