– unsere kostenlosen Bildschirmhintergründe in den Zeiten von Corona.
Nach den Smartphonefotos der Leuchttürmen der Bretagne präsentieren wir als nächstes Impressionen aus Schottland. Wieder haben wir zehn Motive quer durch die reichhaltige Kultur und Natur Schottlands für dich ausgewählt.
Du kannst wie gehabt die 10 Fotos plus ein PDF mit Erklärungen zu den Fotos gezippt runterladen oder jedes Foto einzeln rechtsklicken und mit Ziel speichern unter… downloaden. Viel Spaß damit.
Du darfst den Blogbeitrag gerne an Deine Freunde weiterleiten aber wir bitten dich darum, Fotos nur Privat zu nutzen!
Du magst die Smartphone Hintergrundfotos und möchstest mehr davon? Die Leuchttürme der Bretagne, Smartphonehintergrundfotos hast du wahrscheinlich schon, als nächstes kommt Norwegen an die Reihe. Wenn du uns unterstützen magst, kannst du das große Paket mit 111 Fotos kaufen. Hier entlang:
Der 2020er Kalender ist mein 14. Meereskalender in Folge beim Verlag Weingarten. Das ist schon eine große Sache für mich. Noch ist das Jahr jung und die Kalenderblätter noch fast jungfräulich, deswegen stelle ich dir hier ein paar Kalenderfotos daraus vor.
Svaneke, Insel Bornholm, Dänemark
Svaneke, Bornholm, Dänemark
Die dänische Insel Bornholm faszinierte uns als Skandinavienkenner auf Anhieb. Die Insel bietet auf engem Raum alles was an Skandinavien so typisch ist. Uns haben die abwechslungsreichen Küstenregionen besonders angetan. Im Herbst kann auch die Ostsee ziemlich wild sein. In Svaneke konnten wir sehr hohe Wellen beobachten. Der dortige Leuchtturm (nicht im Bild), ist als Ferienwohnung zu mieten. Er wäre für uns eine ideale Winterresidenz gewesen. Fast wäre dieser Traum Wirklichkeit geworden.
Spät nachmittags bogen wir in den steilen Weg hinunter zum Strand ab und fragten uns ernsthaft, ob wir da auch wieder problemlos hinauf kommen würden. Schnell hatten wir einen schönen Stellplatz direkt am Meer gefunden und genossen die relaxte Stimmung am Fonte de Telha.
Entlang des Strandes parkten einige Wohnmobile. Diese Nähe zu Meer war bei diesem Stellplatz genial. Zwei Schritte vor die Tür und schon war ich im Sand.
Gegen Abend fotografierten wir die Sardinenfischer, und die Möwen, die ihren Teil der Beute abhaben wollten. Wir legten etliche Kilometer im weichen Sand zurück. Hin zu den Fischern, da merkten wir, dass der Blitz im Wohnmobil lag, also wieder zurück zum Mobil und wieder hin, damit wir diese wunderschöne Lichtsstimmung nicht versäumen. Aber es lohnte sich und der Sonnenuntergang bescherte uns ruhige Meeresmotive.
Und am nächsten Tag kamen wir auch tatsächlich wieder die steile Auffahrt hinauf auf die Durchgangsstraße, auch wenn sich unser Wohnmobil ganz schön anstrengen musste.
Das ist unser Lieblingsplatz auf der Ile d’Ouessant, der westlichtste Punkt des kontinentalen Frankreichs. Der Pointe du Pern ist einer der wildesten und gefährlichsten Küstenabschnitte der Bretagne. Das tobende Meer weckt auch in uns zivilisationsverwöhnten Europäern die Ehrfurcht vor den Gewalten der Natur.
Wir besuchten die Insel Ouessant bisher leider nur zweimal. Beim ersten Mal eine Woche und dann drei Wochen lang. Während dieser Wochen besuchten wir diesen westlichen Zipfel fast täglich. Das Meer dort ist oft wild. Die Felsküste gewaltig. Wir können uns dort einfach nicht sattsehen, vor allem, weil die Gischt, die sich bei Sturm schnell bildet für absolut außergewöhnliche Lichtsstimmungen sorgt.
Wir können die Insel Ouessant für Fotointeressierte uneingeschränkt enpfehlen.
Der Tag an dem dieses Foto entstand, war besondes heiß. Die Sonne knallte hart vom wolkenlosen Himmel. Es war nicht leicht, in der Hitze zu fotografieren. Die Region war so trist, dass wir trotz der hohen Wellen nicht bis zum Abend bleiben wollten. Aber diese Wellen, die am Strand zu expoldieren schienen, waren schon genial. Diese türkise Farbe des Meeres war extrem intensiv.
Von Biarritz bis zur Garonne-Mündung zieht sich ein endlos scheinender Sandstrand über 200 Kilometer hin, nur kurz unterbrochen beim Bassin d’Arcachon. Mal ist es friedlich und die See lädt zum Baden ein, mal stürmt es und wir genießen die salzige Meerluft auf langen Spaziergängen.
An diesem Strand verabschiedeten wir uns nach einer langen Wohnmobil Tour entlang der spanischen und portugiesischen Küste vom Meer. Das ist jedesmal ein ganz besonders schwieriger Moment für mich. Ich liebe das Meer so sehr, das Abschiednehmen tut also fast körperlich weh.
Wir waren sehr gestresst, weil unser Mobil uns in Nordspanien mit einer Panne und nachfolgendem langem Werkstattstopp beglückte. Auch mussten wir uns wieder an die vollen Autobahnen gewöhnen. Wir hatten den Strandstopp sehr nötig und genossen dieses weiche, gischtigedämpfte Licht, welches das Meer in der Ferne verschwinden lässt.
Tarifa ist die am südlichsten liegende Stadt des europäischen Festlandes. Von hier aus ist es nur ein Katzensprung bis hinüber zum afrikanischen Kontinent. Die afrikanischen Berge sehen von der Küste aus traumhaft aus. Neben den weiten Stränden und dem südländischen Flair hat uns die absolut entspannte Atmosphäre in ihren Bann gezogen.
Einzig der wilde Stellplatz der von Surfern besucht wird, war für unser Mobil zu holprig. Der fühlte sich an wie Verdun 1918. Wir fanden einen gemütlichen Campingplatz direkt an der Küste vor und wanderten stundenlang den Strand entlang. In Tarifa fühlten wir uns fast, wie damals in Californien. Die Stimmung war locker, Leute schlenderten mit Flipflops durch die engen Gassen in denen an jeder Ecke Sonnenhüte und Schmuck verkauft wurde. In Tarifa ging ich auch auf Delfintour. Ein spielender Delfin spritzte ausgerechnet mich nass, als ich über die Reling gelehnt Fotos schoss. Die restlichen 50 Touristen lachten über die Dusche. Aber ich war sowas von glücklich. Das Delfinfoto findest du wenn du dem Link unten folgst.
Die weißen Häuser von Conil kleben wie eine Fata Morgana an den Hügeln vor der Küste. Heißer Wind treibt den Sand über den weiten Strand, die Farben von Himmel und Meer sind im gleißenden Sonnenlicht unwirklich klar.
Auf der Suche nach Leuchttürmen an der Ostküste Schleswig-Holsteins zwischen Travemünde und Fehmarn sind wir auf viele interessante Küstenabschnitte gestoßen. Unsere Dackeldame Grindel liebt es, stundenlang am Meer entlang zu dackeln, auch wenn sie freiwillig nie eine Pfote ins Wasser setzen würde. Das glasklare, ruhige Wasser ließ uns auf den besonderen Kieselstrand schauen. Das sonnige Wetter und die Bilderbuchwolken rundeten das Bild ab. Wir waren ganz allein am Strand. Ein großer Vorteil in der Nachsaison im Oktober.
Über diese Reise bloggten wir nicht. Schade eigentlich.
Nördlich von Lissabon werden die steilen Küstenklippen von Sandstränden abgelöst. Der Atlantik trifft hier mit Wucht auf die Küste und hat vor der Stadt Santa Cruz einen gigantischen freistehenden Felsbogen geschaffen. Der wäre weiter links im Foto zu sehen gewesen. Aber bei diesem Motiv fand ich das Licht auf den heranrollenden Wellen interessant genug. Diese besondere Stimmung hielt sich übrigens nur für zwei, drei Minuten, dann war die Sonne wieder weg. Da der Wind vom Meer her wehte, mussten wir die Pol- und Graufilter ständig putzen, weil sich darauf die Gischt niederließ und einen sehr starken Weichzeichnereffekt verursachte.
Biarritz ist ein berühmtes elegantes Seebad kurz vor der Grenze zum spanischen Baskenland. Im 19. Jahrhundert traf sich hier der europäische Adel zur Erholung. Heutzutage sind die weiten Strände von Biarritz bei den Surfern sehr beliebt. Und bei uns Wohnmobilisten und Fotografen. Es gibt einen ganz netten Wohnmobilstellplatz etwas außerhalb der Stadt. Um den Leuchtturm und die Stadt zu fotografieren, nutzten wir das Rad.
Für die Fotos vom Strand waren wir zu Fuß unterwegs. wir liefen und bewunderten die Wellen. Dann liefen wir weiter, um eine Horde Buhnen herum. Dann noch ein kleines Stück, weil das Abendlicht sich so schön auf dem nassen Sand spiegelte. Und so waren wir unterwegs, bis das Abendlicht schließlich perfekt wurde. In der blauen Stunde fotografierten wir das erste Licht des Leuchtturms in der Ferne. Und schwupps, da war es dunkel. Jetzt erst, so völlig durchgekühlt, merkten wir, wie weit der Weg zurück zum Wohnmobil war. In tiefster Nacht waren wir sicher noch eine Stunde lang unterwegs. Ja, für gute Fotos vergisst man Zeit, Kälte und Hunger.
Maidens ist eine winzige Ortschaft am unteren Ende des Firth of Clyde im Südwesten von Schottland. Diese von Touristen nicht gerade überschwemmte Region hat uns mit ihrer abwechslungsreichen Küste, den Burgen, Leuchttürmen und schnuckeligen Siedlungen äußerst positiv überrascht.
Auch hier wanderten wir stundenlang an der Küste entlang. Fette Wolken hingen schon den ganzen Tag am Himmel. Im Sonnenuntergang fing der Regen an. Es gab knallige, farbenfrohe Regenbögen und Schwäne, die im Regen stehend in einem Bach am Strand Wasser tranken.
Leider gibt es über jenen Tag keinen live Reisebericht im Blog. Wir könnten das einmal nachholen, denn der Süden Schottlands hat viel zu bieten und ist nicht wirklich bekannt. Außer Trumps protzigen Turnberry-Golfplatz, der so gar nicht nach Schottland zu passen scheint. (Ja, jetzt mache ich dich neugierig – ich lade in Kürze ein paar Fotos davon hoch.)
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2020/01/sehnsucht-7510.jpg6671000Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2020-01-18 20:15:122023-03-15 16:51:51Sehnsucht nach dem Meer 2020
Wir fahen weiter um die Bucht von Saint-Brieuc herum nach Binic, dort gibt es einen Stellplatz.
Binic hatten wir auf all unseren Bretagne-Reisen außen vor gelassen, warum wissen wir auch nicht. Binic ist ein wunderschönes Hafenstädtchen, natürlich mit einem Leuchtturm am Ende des Hafenkais. Das ist so ein richtig schöner Hafenleuchtturm: relativ groß, aus Stein, am idealen Ort und er eignet sich super gut als Fotomotiv. Für uns als Leuchtturmliebhaber lohnt es sich, auf gutes Licht zu warten.
Die gewaltige Hafenmauer von Binic
Felsen vor der Hafenmauer, Binic
Wellen schaukeln vor der Hafenmauer, Binic
Hafenleuchtturm im Abendlicht, Binic
Treppe an der Hafenmauer, Binic
Hafenleuchtturm im Abendlicht, Binic
Im Reiseführer ist Binic als Familien-Urlaubs-Seebad deklariert, aber irgendwie fühlen wir uns hier auch ohne Kinderanhang wohl. Den besonders großen Wochenmarkt am Donnerstag verpassen wir leider, den hätten wir gern angesehen. Unsere Exkursionen in das Hafengebiet beginnen mit einem Aufwärmspaziergang, denn der Wohnmobil-Stellplatz liegt hinter dem Ort in einem Wäldchen. Gut geschützt vor dem momentan herrschenden starken Ostwind aber etwas dunkel. Wir wissen nie, wie das Licht im Hafen wohl gerade wirkt und laufen andauernd los um zu schauen. Zum Schreiben und Fotos sichten kommen wir so natürlich nicht.
Wir legen während der beiden Tage einiges an Kilometern zurück. Für die 3 km vom Stellplatz in den Hafen lohnt sich das Rad nicht, da wir die Strecke mehrmals täglich laufen, haben wir abends zig Kilometer auf dem Schrittzähler des Smartphones.
Der Hafenleuchtturm von Binic im Regenwetter
Der Hafen von Binic bei Ebbe
Der Hafen von Binic bei Ebbe
Binic
Der Leuchtturm vom obeneren Teil der Stadt aus gesehen
Algen
Hafenboote, Binic
Gezeitenpool, Binic
Meistens bleiben wir zwei Nächte
Auf dieser Reise bleiben wir auf schönen Stellplätzen und wir finden fast nur schöne Stellplätze, jeweils mindestens zwei Nächte. Das Entschleunigt unsere Reise. Aber noch wichtiger, nur so bekommen wir annähernd ein Gefühl für die Region. Im Wechsel der Gezeiten erscheinen die Landschaften und vor allem die Hafengebieten in völlig anderem Bild. Dazu noch die Wetterwechsel und schon bieten sich unglaublich viele Möglichkeiten für Fotos.
Wir bewegen das Mobil also nicht jeden Tag und wenn wir fahren dann meist nur 40 bis 50 Kilometer. Unglaublich, wie sehr sich die Landschaft schon auf solch kurzen Strecken verändert. Noch langsamer zu reisen wäre wohl vorteilhaft. Wir arbeiten dran. Mein Traum: den Küstenpfad zu erwandern.
Die Hafenmauer von Binic bei Flut
Badende, Binic
Treppe an der Hafenmauer, Binic
Treppe an der Hafenmauer, Binic
Die Kirche in der blauen Stunde, Binic
Morgens im Hafen von Binic
Strandhäuschen von Binic
Der Hafen und Küstenpfad in Saint Quay-Portrieux
Wir bewegen uns langsam in die Richtung der Ile de Bréhat.
Am späten Morgen halten wir in Saint Quay-Portrieux, einem Haupthafen der ehemaligen Islandfischer. Von hier liefen vor zwei Jahrhunderten ganze Flotten von Schonern aus. Bis hoch nach Island und bis nach Neufundland in Kanada schipperten diese Langleinenfischer auf der Suche nach dem Dorsch. Von so einer halbjährigen Reise kam lang nicht jedes Schiff zurück. Einige Tausend Seeleute sind so samt ihren Schiffen auf Nimmerwiedersehen verschollen.
Der Hafen ist heute noch kommerziell gut genutzt, aber der Jachthafen mit den privaten Booten ist um einiges größer als der Fischerhafen. Auf unserer Wanderung auf dem Küstenwanderpfad bläst uns der stürmische Ostwind fast vom Weg herunter. Der Küstenpfad ist hier besonders schön mit weißen Zäunen abgesichert. Unter uns knallen die Wellen, das Meer ist blau, der Himmel auch. Der Wind ist kühl, wir laufen aber seit wir vor circa vier Wochen nach Frankreich kamen mit kurzen Hosen.
Segelboote in St Quay
Küstenpfad, St Quay
Hafenleuchtturm St Quay
Segelboot und kleiner Leuchtturm, St Quay
Kirche in St Quay
Das Hafenstädtchen Paimpol
Wir übernachten in Paimpol, einem weiteren Städtchen, das für seine Islandfischer Bekanntheit erlangt hat. Der Ostwind hat noch einen Zahn zugelegt, so wird das eine unruhige laute Nacht, weil der Stellplatz genau im Wind liegt. Hier bleiben wir nur eine Nacht, der Wind ist einfach zu stark und das Städtchen nicht ganz so schön wie Binic.
In Paimpol laufen wir durch die engen Gassen mit Fachwerkhäusern und natürlich um den Hafen herum. Die Strände laden hier eher nicht zu langen Strandspaziergängen wie in Binic ein, hier finden wir keinen Sand, eher Matsch.
Restaurant in Paimpol
In den Straßen von Paimpol
Souvenirs
Segelboote in Paimpol
Vor lauter Booten sieht man den Hafen nicht
Kleines Leuchtfeuer, Paimpol
Unser Hauptziel in dieser Gegend ist die Ile de Bréhat, mal sehen, wie die Fährüberfahrt bei diesem Wind vonstatten geht. Am Pointe de l’Arcouest müssen wir erst einmal einen geeigneten Stellplatz finden. Der große Parkplatz vor dem Fährterminal hat für unsere alte Kiste eventuell eine zu steile Ausfahrt. Bei der Suche nach einer Alternative bleiben wir fast in den engen Gässchen stecken. Die Campercontact App liefert für den Stellplatz falsche Koordinaten. Schließlich finden wir in ebenso schmalen Gassen einen günstigen und gut gelegenen Campingplatz in der Chemin du Rohou. Fast hätten uns Wanderer wieder aus der Gasse gescheucht. Die wussten nicht, dass am Ende ein Campingplatz liegt und sie konnten sich nicht vorstellen, dass wir mit dem relativ großen Mobil weit kommen würden. Uff, eng und steil mag ich ja gar nicht. Also besser aufpassen in dieser Ecke der Bretagne.
Ein Dackel wird zum Seehund
Küste Baie de Launay
Ein Dackel wird zum Seehund
L’Arcouest am Abend
Jakobsmuschel im Sand
Wir erkunden die Gegend, die Küstenpfade und den weiten Strand am Ostende der Landspitze. Etwas kleines Felliges pflügt vor unseren Augen durch die Wellen und hat anscheinend viel Spaß. Das nasse fellige Wesen entpuppt sich als Rauhaardackel der gar nicht wasserscheuen Art. Wir kommen mit seinem Frauchen, einer Niederländerin, ins Gespräch, die sich vor einiger Zeit hier ein Haus gekauft und sich niedergelassen hat.
Sie erzählt uns über die mondänen Villen an der Landspitze. Die reichste Frau Frankreichs, Chefin und Gründerin von L’Oreal hat hier die Villa ganz an der Spitze. Und der stürmische Ostwind wäre ja so was von ungewöhnlich. Eigentlich läge dieser Strand windgeschützt und die Luft hier sei nie zu kalt. Sie war ganz begeistert, dass ein paar der reichen Anwohner große Ländereien gekauft hätten, um die Landspitze zu erhalten, und vor Bebauung zu schützen.
Küstenwanderpfad L’Arcouest
Gegen Abend wandern wir den Küstenpfad in westlicher Richtung. Erst geht es über grobkieseligen Strand, was die Fußgelenke mächtig strapaziert, dann wendet sich der Pfad ins Land und führt durch den Küstenwald mit alten Bäumen, von der Küste selbst aber keine Spur. Uns gefallen die gewaltigen Bäume, deren Blätter im Wind rauschen. Also kehren wir wieder um und folgen den sporadisch angebrachten Hinweisen für den Wegeverlauf.
So landen wir plötzlich mitten in abgeernteten Brokkoli-Feldern. Hier und da stehen noch ein paar vergessene Köpfe, damit stopft sich Gunter die weiten Taschen seiner Weste voll. Damit haben wir Brokkolivorrat für die nächsten drei bis vier Tage, und der ist wirklich lecker, so richtig frisch vom Feld.
Jetzt aber schnell ins Bett, Morgen geht es früh raus, runter zur Fähre und ab auf die Insel.
Die Menhire von Erdeven sind mindestens genauso beeindruckend wie die von Carnac. Wir stolperten sozusagen drüber. Aber erstmal starten wir in Port-Louis.
Radtour durch Port-Louis
Am nächsten Morgen, wie gewohnt mit Sonne und wolkenlosem Himmel, machen wir uns mit den Rädern auf eine längere Erkundungstour. Port-Louis wurde im zweiten Weltkrieg ziemlich gründlich zerbombt, nur die 400 Jahre alte Zitadelle an der Landspitze hat den Bombenhagel halbwegs überstanden.
Den Phare du Kerbel kann man als Ferienwohnung mieten!
Sonnenuntergang und Phare du Kerbel
Die diversen Museen (das nationale Marienmuseum hätte mich sehr interessiert) von Port-Louis haben diesen Sonntag noch geschlossen, so begnügen wir uns mit der Zitadelle von außen, dem kleinen Hafen, der Aussicht auf das am gegenüberliegenden Flussufer liegende Lorient und der Kirche.
Früh am Morgen, Boote in Port Louis
Die Segelboote legen sich bei Ebbe zum Schlafen auf die Seite, Port Louis
Kleiner Hafen von Port Louis
Hafenambiente, Port Louis
Ebbe, Port Louis
Unsere Räder im Hafen Port Louis
Festungsmauer von Port Louis
Klares Wasser, Port Louis
Zitadelle von Vauban, Port Louis
Port Louis
Unsere Räder vor der Kirche von Port Louis
Muschel als Weihwasserbehälter, Port Louis
In der Kirche von Port Louis
Die beiden Leuchttürme von Port Louis
Außerdem finden wir zwei Leuchttürme, die nicht in der Karte verzeichnet sind. Keine Wunder, beide haben kein Licht mehr. Der alte Leuchtturm, der Phare de Poulfanc, war von 1854 bis 1913 in Betrieb. Wir kommen nicht ganz an den Turm ran. Die eiserne Tür ist verschlossen und der Riegel festgerostet. Schade, dass der historische Turm dem Zerfall überlassen wird. Der neue, weiße Phare du Kerbel löste ihn im Jahr 1913 ab, im Jahr 1989 wurde der Leuchtturm Betrieb eingestellt. Wir wundern uns, dass er jetzt seltsam aussieht. In der erweiterten Kuppel befindet sich nun eine Ferienwohnung. Von dort ist die Aussicht sicher wunderbar. Würdest du gern dort Urlaub machen? Ich habe keine Ahnung, ob es einen Fahrstuhl gibt oder ob man die Koffer die Treppe hochschleppen muss.
Phare de Poulfanc und der Wasserturm von Port Louis
Segelboote und kleines Leuchttürmchen
Stellplätze in Port Louis
Port Louis bietet für Wohnmobilisten zwei Stellplätze an. Wir übernachten auf dem ersten Stellplatz Cote Rouge wenn man nach Port Louis reinfährt. Etwa zwei Kilometer weiter findet sich der zweite von Mauern umgebenen, und somit windgeschützen Stellplatz Remparts. Wir zahlten 11 Euro, Strom ist inklusive. Sehr angenehm für uns bei den kühlen Nachttemperaturen.
Menhire von Erdeven
Weil wir den Plan, zur Ile d’Houat zu fahren, noch nicht aufgegeben haben, fahren wir wieder zurück zur Halbinsel Quiberon. (Kleine Anmerkung: ganz kurzfristig sind wir auf der Ile d’Hoedic gelandet)
Wieder bleiben wir unterwegs hängen, diesmal bei den Hinkelsteinfeldern von Erdeven. Soweit reichen die Steine von Carnac. Dieses Feld ist das ganzjährig frei zugänglich!! Wir wandern eine kürzere Runde, weil wir uns alle zwei, drei Meter mit dem Fotografieren der Steine beschäftigen. Der acht Kilometer lange Rundweg ist sicherlich sehenswert, wir möchten aber noch weiter nach Quiberon bevor die Sonne weg ist. Und wieder ist es recht spät, als wir an unserem Stellplatz ankommen, so dass es nur für eine kurze Fototour zum Surferstrand im Abendlicht reicht.
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2019/04/PortLouis-1660.jpg613920Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2019-04-06 21:59:522023-01-10 21:38:09Port Louis und die Menhire von Erdeven, Bretagne
Saint Cado ist unser Ziel, ein winziges Dörfchen auf einer klitzekleinen über eine kleine Straße zu erreichende Insel im Mündungsbereich der Etel. Hier hat das Meer den Flusslauf erobert und eine Vielzahl von beschaulichen Buchten und kleinen Inseln geschaffen. Bekannt ist der ehemalige Sardinenfischerhafen St. Cado vor allem wegen des kleinen Wächterhäuschens auf der winzigen Insel Nichtarguer.
Die Hütte des Austernwächters ist eines der bekanntesten Fotomotive der Bretagne.
Austernwächterhaus, Saint-Cado, Belz
Wir genießen den Komfort auf dem Campingplatz
Zum Campingplatz am Fluss gelangen wir über enge, gewundene Dorfsträßen. Wohnmobile sollen hier von 22:00 Uhr bis 6:00 Uhr morgens nicht fahren. Ich kann mir schon vorstellen, dass die großen Fahrzeuge in den engen Gassen eine Menge Lärm produzieren und gewaltig nerven können. Der Campingplatz, übrigens der erste auf unserer Tour, überrascht uns extrem positiv. In der Vorsaison zahlen wir neun Euro am Automaten der Eingangsschranke. Das Bezahlen geht einfach mit unserer Bankkarte, dann dürfen wir 24 Stunden bleiben, inklusive Strom und Sanitäranlagen. Die Duschen wären noch nicht geöffnet, aber es gab zwei seit längerem nicht geputzte Außenduschen, warnt uns der Platzbesitzer. Wir genießen die heiße Dusche, das bisschen Laub, was da rumliegt, stört uns nicht. Zudem ist es der Platz, obwohl er gut besucht ist, sehr friedlich, ruhig und nur wenige Schritte vom Hafen, vom Wächterhäuschen und von St. Cado entfernt.
Klick dich durch die Galerie für eine größere Ansicht.
Austernwächterhaus, Saint-Cado, Belz
Austernwächterhaus, Saint-Cado, Belz
Austernwächterhaus, Saint-Cado, Belz
Austernwächterhaus, Saint-Cado, Belz
Wächterhäuschen der Austernzüchter im Sonnenuntergang, Saint Cado, Belz
Wächterhäuschen der Austernzüchter morgens, Saint Cado, Belz
Fotomotiv Austernwächterhaus in Saint Cado
Natürlich ist genau dieses kleine Haus unser wichtigstes Motiv. Abends im Sonnenuntergang, im Morgenlicht, zur Mittagszeit lichten wir es aus allen möglichen Winkeln ab. Darüber vergessen wir nicht Saint Cado mit seiner kleinen Kapelle, der Calvarie und den überall im Fluss liegenden Austernzuchtanlagen zu fotografieren. Die Calvarie aus dem Jahr 1832 ist heute noch ein wichtiges überregionales Ziel wegen der dortigen Buß- und Bettagsprozession.
Calvarie, Saint-Cado, Belz
In der Kapelle, Saint-Cado, Belz
In der Kapelle, Saint-Cado, Belz
Kapelle, Saint-Cado, Belz
Der Heilige Cado, Saint-Cado, Belz
Saint-Cado, Belz – Auf dem Panorama gut zu sehen, dass es eine Insel ist. Rechts im Foto, die Kapelle
Es gibt einen kleinen Wanderpfad um die Insel herum. Der führt meist über Privatgelände.
Rostige Treppe, Saint-Cado, Belz
Pinie, Saint-Cado, Belz
Austernbänke, Saint-Cado, Belz
Calvarie, Saint-Cado, Belz
Die Mauer der Straße zur kleinen Insel Saint-Cado, Belz
Saint-Cado, Belz
Das Kreuz der kleinen Kapelle am Wasser, Saint-Cado, Belz
Der Heilige Cado, Saint-Cado, Belz
Farbenfroh
Boot im Watt, Saint-Cado, Belz
Zwischen den Fototouren entspannen wir uns auf dem Campingplatz. Die stille Atmosphäre an dieser gemischten Fluss-Meeresbucht ist etwas ganz anderes als die Stimmung an der wilden Atlantikküste. Hier könnten wir leicht mehrere Tage mit Relaxen verbringen, wenn uns die Neugier nicht weitertriebe.
Schiffsfriedhof in Le Magouer
Wir verlassen nachmittags Saint Cado und fahren Richtung Port-Louis an der Mündung des Blavet. Bevor wir so richtig in Fahrt kommen, beschließen wir kurzfristig, einen Abstecher zum anderen Ufer des Etel-Flusses zu machen.
Bei le Magouer liegen am Ufer der Etel einige alte Thunfischboote zum Vergammeln und für uns zum Fotografieren. Für die bretonischen Seeleute haben Boote eine Seele und dürfen deswegen auch nicht einfach ausgeschlachtet und auseinandergenommen werden. Deswegen passt der Name Schiffsfriedhof recht gut.
Hinter einem Gewerbegebiet sehen wir im Vorbeifahren etwas Wrackähnliches hervorlugen, parken schnell am Straßenrand und eilen zum Ufer. Hier liegen sie, die Kähne, die vor hundert Jahren ihre tollkühne Besatzung bis hoch nach Island und meist auch wieder zurück gebracht haben. Teils sind die Rümpfe noch ganz gut erhalten, teils schauen auch nur ein paar verlorene Spanten aus dem Ufersand, wie die versteinerten Knochen eines alten Dinosauriers. Fotomöglichkeiten en Masse im Licht der tiefstehenden Sonne.
Schiffsfriedhof
Schiffsfriedhof
Schiffsfriedhof
Schiffsfriedhof
Schiffsfriedhof
Schiffsfriedhof
Schiffsfriedhof
Schiffsfriedhof
Wir brauchen natürlich viel mehr Zeit als geplant, so dass wir Port-Louis erst in der Dunkelheit erreichen. Aber davon mehr morgen…
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2019/04/StCado-0840.jpg613920Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2019-04-05 14:36:152023-01-10 21:39:01Haus in Saint Cado und der Schiffsfriedhof in Le Magouer, Bretagne
Wie immer, wenn wir eine Reise planen, fällt uns kurz vor der Tour ein, was bis dahin alles noch liegengeblieben ist. Dann trifft mich die Arbeitswut und ich arbeite so effektiv wie sonst nie. Daraus könnte ich jetzt folgern: würden wir einmal im Monat für zwei Wochen wegfahren, bliebe keine Arbeit mehr liegen. Haha, wenn das Mal kein guter Plan ist. Wir werden versuchen in diesem Jahr öfters auch kürzere Touren zu machen. Für die Bretagne haben wir vier Wochen eingeplant. Auf fünf Wochen können wir erweitern, dann sollten wir zurück sein, um Amy bei der externen Abiprüfung zu unterstützen. Das haben wir mit den Jungs so gemacht, da darf Amy nicht zurückstehen.
Dummerweise hatte ich die Spinalanästhesie gar nicht vertragen, als mir der Chirurg die Schrauben und Platten vom letzten Jahr aus dem Knie herausoperierte. Mein Rückenmark war gereizt; eine grenzwertige Erfahrung, wenn der ganze Körper entweder taub ist oder schmerzt oder beides. Und darauf kam dann noch eine echte Grippe, mit ultrastarken Schmerzen im Rücken! Die warf mich dann ganz aus der Bahn. So elend habe ich mich noch nie gefühlt. Aber ich will hier nicht jammern. Unsere Leser nur kurz wissen lassen, warum es im Blog immer noch so ruhig ist.
Wäre das nicht dazwischen gekommen, wären wir längst unterwegs und würden munter vom Meer und von Leuchttürmen berichten. Das holen wir jetzt nach.
Ich werde versuchen mich gesundzufotografieren
Jedenfalls warteten wir nicht, bis ich vollständig gesund war. Ich werde mich lieber gesundfotografieren. Das hat in der Vergangenheit schon öfters gut funktioniert.
In Frankreich nutzen wir trotz Maut immer die Autobahn, weil dort das Fahren einfach sehr entspannt ist. Es sind in der Regel kaum Autos und noch weniger LKW unterwegs. Wir schaffen es trotz leerer Autobahn am ersten Reisetag nicht ganz bis ans Meer. Stürmischer Gegenwind macht die Fahrerei anstrengend und kostet eine Menge extra Treibstoff. Gegen 21:30 Uhr halten wir erschöpft in Long, etwa eine Stunde von der Küste entfernt. Im Dunkeln stellen wir uns vor einem Campingplatz auf einen der 5 Euro billigen Stellplätze. Es ist ruhig, nur der Wind pfeift und es regnet nachts etwas. Wir frieren, weil wir die Heizung nicht anstellen wollen, damit der Gasvorrat auch fünf Wochen lang hält.
Am nächsten Morgen weckt uns lautes Gequake, eine ansehnliche Schar Enten ist auf ihrem Sonntagsspaziergang, ansonsten ist hier nichts los. Die idyllische Landschaft um Long hätte einen längeren Besuch verdient. Auch das urige Dorf mit der riesigen gotischen Kirche. Wir laufen kurz am Fluss entlang und filmen die laut schnatternden Enten, die uns aufdringlich verfolgen. Wir füttern sie aber nicht, da verlieren sie schnell das Interesse an uns und ziehen sich beleidigt aufs Wasser zurück.
Jetzt aber schnell Richtung Meer. Leider gurken wir eine Stunde über kleinste Sträßchen zu einen Leuchtturm, den wir aber trotz der Fahrerei nicht finden.
Fotos kommen noch, die sind auf dem Smartphone…
Pointe de Hordel
Am späten Vormittag erreichen wir den Pointe de Hourdel, wo ein weißer Leuchtturm an der Landspitze wacht. Es ist Sonntag und Scharen von Vogelbeobachtern laufen mit ihren Spektiven durch die Ortschaft und wuseln den Strand entlang. Le Hourdel ist eben ein bekanntes Vogelschutzgebiet. Dazu kommen noch ein paar hundert Robben, die sich auf der dem Strand vorgelagerten Sandbank sonnen.
Vor Jahren hatten die Wohnmobile noch ganz in der Nähe des Leuchtturms parken dürfen. Das ist passé, der neue Stellplatz liegt etwa 800 Meter weiter entlang der Küste. Dort stehen wir wenigstens windgeschützt zwischen Hecken, nur wenige Meter vom Meer entfernt. Und der Platz ist kostenlos. Wir parken, essen zu Mittag und laufen dann am Strand entlang los Richtung Ortschaft. Der Wind bläst uns kräftig in den Rücken, Sand zieht wie Bodennebel über den Strand. Auf dem Hinweg ja ganz angenehm, wir freuen uns schon jetzt auf den Rückweg (Ironie ein!).
Strand im Sturm, am Pointe du Hourdel
Strand im Sturm, am Pointe du Hourdel
Ebbe – und am besten nicht versuchen, eine Abkürzung zu nehmen
Phare du Hourdel, Picardie – gar nicht einfach ein Foto ohne Menschen oder parkender Autos zu machen.
Bootssteg, Hourdel – wunderschöne Weite
Es ist gerade Ebbe, im Hafen liegen die Fischerboote in dieser für diese Region typischen Matschepampe. Diese lehmigen, klebrigen Wattgebiete eignen sich gar nicht zum Laufen, der Schlamm ist extrem rutschig. Meine Schuhe und die Hosen können bald eine Geschichte davon erzählen.
Ein paar Wölkchen hängen perfekt am Himmel, unsere erste Fototour der Reise macht uns Spaß. Gegen den Sturm laufen wir am Strand zurück. Es sieht cool aus, wie der Sand um unsere Füße weht und wie er Muster um die Steine auf den Strand zaubert. Es ist aber saukalt und wir freuen uns auf einen heißen Kaffee.
Häuserzeile in Hourdel, Picardie
Die Boote im Hafen von Hourdel
Mit den Rädern nach Brighton – ein weiterer Leuchtturm
Nur vier Kilometer weiter in Richtung Westen, im Örtchen Brighton, steht einen weiterer Leuchtturm. Zu Fuß ist es uns zu weit und dauert zu lang. Die Sonne hängt bereits tief am Horizont, die Wolken verfärben sich schon leicht rosa. Wir holen schnell unsere Räder aus der Heckgarage und düsen los. Ein gemütlicher Radweg führt uns direkt zum Ziel. Mit dem Wohnmobil hätten wir einen großen Umweg fahren müssen. Mit den Rädern sind wir super schnell. Wir kämpfen mit dem kräftigen Gegenwind und freuen uns diesmal auf den Rückweg.
Leuchtturm in Brighton, Picardie
Spiel mit der Perspektive – plötzlich sieht das Haus winzig aus
Zwei Leuchttürme im besten Licht
Mit den Rädern schaffen wir es, zur besten Fotozeit gleich zwei Leuchttürme zu fotografieren. Der große rote Leuchtturm von Brighton steht mitten im Ort, der Strand ist weit weg, zwischen Ort und Meer liegen weite Dünenfelder. Kaum haben wir mit dem Fotografieren begonnen, kommt die Sonne auf die Idee, sich hinter einer Wolkenbank zu verstecken. Ätsch, zu spät, ein paar sehr gute Fotos haben wir schon im Kasten. Die Fahrt zurück nach Le Hourdel mit Rückenwind macht Spaß, wir kommen sehr flott voran und sind innerhalb weniger Minuten am Ziel.
In Hourdel ist das Licht aber langweilig, die Sonne ist immer noch weg und bleibt es auch. Aber nach Sonnenuntergang färbt sie die Wolken knallrosa und macht so den Leuchtturm nochmal für ein paar Minuten zum lohnenden Fotoobjekt. Einziges Problem sind noch ein paar parkende Autos, die im Bild stören.
Strand und rosa Wölkchen, Picardie
Sonnenuntergang am Phare du Hourdel, Picardie
Wir sind jetzt ganz allein am Leuchtturm. Die Menschenmassen, die tagsüber hier herumschlenderten, sind alle weg, lassen den Sonntag zuhause ausklingen.
Gut durchgefroren vom kalten Wind klettern wir ins Wohnmobil. Warm werden wir an diesem Abend nicht mehr. Da hilft auch kein heißer Tee.
Unser erster Fototag auf dieser Reise war effektiv und das Wandern und Radfahren am Meer ist auch bei kaltem Sturm eine wahre Freude und weckt die Lebensgeister. Wenn nur die Kälte schneller aus den Knochen wieder heraus wäre.
Temperatur 10 Grad, nachts 4 Grad, starker Wind
Morgens in Brighton, Picardie
Unser Wohnmobil kühlt nachts durch den Sturm, stark aus. Ich habe eine doppelte Decke, Gunter nicht. Der friert, dass die Kiste vibriert, ich nicht. Gegen sechs Uhr turnt er im Mobil rum, um die Heizung anzuwerfen. Natürlich muss da erstmal Wasser nachgefüllt werden. Es ist die erste Fahrt der Saison, da läuft noch nicht alles rund. Mein Schlaf ist aber gestört, nun denn, dann stehen wir eben auf.
Das Licht bei Sonnenaufgang ist langweilig, aber gegen acht Uhr kommt zögerlich die Sonne hinter den Wolken raus. Ich laufe direkt los zu dem Dünengebiet in der Nähe. An den Stränden stehen überall eindrucksvolle Warntafeln, die auf die Gefahren der Flut aufmerksam machen. Heute Morgen ist Flut. Ich sehe, dass die Priele weit hinten an den Stränden vollaufen und große Strandabschnitte vom Wasser abgeschnitten werden. Darum soll man dreieinhalb Stunden vor Höchststand nicht mehr auf den Strand hinaus gehen.
Solche „Flüsse“ laufen weit hin am Strand bei Flut zu
Extrem Frustrierend – klizekleine Plastikteile
Robben auf der Sandbank
Der Strand nach dem Sturm, Picardie
Gunter fotografiert
Hülle eines Rocheneis im Sand, Picardie
Wellen und Wolken, Picardie
Die Sandbank auf der sich gestern hunderte Robben faul in der Sonne räkelten, liegt jetzt unter Wasser, die Robben liegen jetzt nahe am Strand, sind jedoch durch einen Priel vor menschlichen Belästigungen geschützt.
Die weite Dünenlandschaft direkt am Radweg ist bei Ebbe sehr weit vom Wasser entfernt. Ich dachte, da komme ich ganz sicher ohne Probleme hin. Denkste, keine Chance – ein kleiner Fluss versperrt mir den Weg.
Gunter kommt mir auf dem Rückweg entgegen. Wir laufen über den groben Kieselstrand und sehen allerhand Plastikmüll herumliegen. Frustrierend. Ich nehme wenigstens die Nylonschnüre mit, die sind für die Tiere am gefährlichsten.
Auf der Weiterfahrt halten wir nochmal am Leuchtturm in Brighton und fotografieren ihn im Morgenlicht. In Le Treport holen wir unsere ersten Baguettes und zwei Schoko-Croissants für mich.
Vuurtoren Bonrif – der Leuchtturm von Ameland, Niederlande
„De Amelander schalken, stalen eens 3 balken“- so beginnt ein bekannter Reim über drei Ameländer Holzdiebe, die nachts auf Terschelling drei Balken gestohlen haben, um daraus einen Galgen zu bauen. Die drei Balken findest du heute noch im Ameländer Wappen und auf der Flagge.
Wen die drei Schalke an den Balken aufknüpfen wollten, wissen wir nicht. Was uns an Ameland interessiert, ist die ruhige Insellage, der Leuchtturm und natürlich sehr viel Strand und Meer. Ideale Bedingungen für Gabi, nach ihrem komplizierten Beinbruch wieder ins Laufen und Radfahren hineinzukommen.
Übernachtung am Watt – Zwarte Haan
Die Nacht vor der Überfahrt mit der Holwerder Fähre verbringen wir auf dem Wohnmobil-Stellplatz am Zwarte Haan, etwa 20 Kilometer westlich. Wir stehen windgeschützt in einem kleinen Wäldchen, direkt hinter dem mächtigen Meerdeich. Abends, kurz vor Sonnenuntergang radeln wir schnell noch sechs oder sieben Kilometer am Deich entlang. Das Fahren auf dem schrägen Asphaltder Meerseite finde ich nicht ganz so entspannt, ständig diese Angst, wegzurutschen. Die Aussicht auf die Muster im Watt ist es aber wert. Je später der Abend, desto roter das Licht desto öfter stoppen wir zum Fotografieren. Es ist schon dunkel, die Sonne schon längst untergegangen, als wir die Strecke wieder zurück hinter uns gebracht haben. Die Tour war anstrengend aber fotografisch ergiebig. Wir fühlen uns danach wohlig ausgepowert und schlafen gut.
Das Wattenmeer, Zwaarte Haan
Das Wattenmeer, Zwaarte Haan
Das Wattenmeer, Zwaarte Haan
Das Wattenmeer, Zwaarte Haan
Auf nach Ameland
Ich bin jedesmal vor einem Besuch einer Insel ganz aufgeregt. Die Freude steht mir sicher ganz groß mit einem breiten Grinsen ins Gesicht geschrieben. Wie sich herausstellen wird, habe ich allen Grund für diese Vorfreude. Diese Woche auf der Insel Ameland mit Radfahren und Strandwanderungen tut uns unglaublich gut.
Mit der Fähre nach Ameland
Wir sind anscheinend das einzige Wohnmobil, welches die Insel im Oktober besucht. Das Einchecken zur Fähre ist nicht schwierig, da ist alles überschaubar. Die Fahrt dauert etwa 45 Minuten, die wir im Sonnenschein an Deck verbringen. Gunter ruht sich aus, ich fotografiere den blauen Himmel und die Muster im Wasser. Neben mir steht ein Vater mit seiner sechsjährigen Tochter. Sie fragt ihm Löcher in den Bauch. „Warum ist das Wasser so braun?“ Da erinnere ich mich an unsere anregenden Reise-Zeiten mit den Kindern. Als unsere noch klein waren, machten wir uns auch um alle möglichen Dinge Gedanken, jetzt stehen wir wieder an Deck und schauen, ohne groß zu hinterfragen.
Fischerboot vor Ameland
Auf der Fähre nach Ameland
Auf der Fähre nach Ameland
Ich fotografiere mit dem Smartphone
Auf der Fähre nach Ameland
Zum Campingplatz in Hollum
Vom Festland aus haben wir einen Campingplatz in Hollum, ganz im Westen der Insel reserviert. Doch dort müsste man sich per Automat einchecken, was mit unserem deutschen Nummernschild nicht funktionieren will. Und weit und breit niemand zu sehen. Wir wollen nicht noch weitere Stunden mit Herumlungern verplempern, bis vielleicht jemand auftaucht, so fahren wir zurück nach Ballum auf den dortigen Campingplatz. Dort ist die Rezeption ganztägig besetzt. Der Platz kostet etwa 25 Euro pro Tag und liegt schön zentral. Wir parken auf einer Wiese und bewegen das Mobil danach nicht mehr, sondern touren nur mit den Fahrrädern auf der Insel herum, auch nachts.
Kaum hängt unser Womo am Strom, schnappen wir unsere Fotorucksäcke und schwingen uns auf die Räder, um dem sechs Kilometer entfernten Leuchtturm einen ersten Besuch abzustatten. Dort werden wir nun öfters und zu allen Tageszeiten hinfahren. Der Radweg besteht aus hellem Schotter, der auch Nachts angenehm zu fahren ist und liegt schön windgeschützt zwischen Hecken und Dünen.
Da steht das Wohnmobil und bleibt auch während der Woche stehen
Vuurtoren Bonrif – der Leuchtturm von Ameland
Dass mich Leuchttürme faszinieren, hast du sicher schon gemerkt. Ameland hat einen besonders schönen – er ist ganz klassisch rot-weiß geringelt, steht in einem kleinen Waldstück, und ist mit 55 Metern Höhe ein ziemlich großes Exemplar. Im Westen der Insel ist er von fast überall zu sehen und ein idealer Orientierungspunkt.
Einmal sieht es aus, als stünde der Leuchtturm in den Dünen, dann wieder steht er am Strand oder der gewundene Radweg führt direkt auf ihn zu. Ich liebe dieses Spiel mit der Perspektive und den unterschiedlichen Ansichten.
Vuurtoren Bonrif, so heißt er auf niederländisch, in den Dünen
Vuurtoren Bonrif am Strand
Vuurtoren Bonrif und der gewundene Radweg
Wissenswertes über den Ameländer Leuchtturm – Bornrif Vuurtoren
1880 begann der Bau des Ameländer Leuchtturms im Auftrag von König Willem III.
Der Turm steht auf einer Düne nordwestlich von Hollum. Der Turm ist 55 Meter hoch (47 Meter und 8 Meter für die Lichtkuppel), hat 14 Etagen und insgesamt 234 Treppenstufen.
Das steinerne Fundament des Turms trägt den gusseisernen Turm, dessen 15 einzelne Segmente mühsam mit Pferdefuhrwerken herangeschafft werden mussten. Jedes Segment ist mit 54 Schrauben mit seinen angrenzenden Segmenten verbunden.
Bevor Leuchttürme an der Küste der Niederlande die Schifffahrt sicherten, arbeitete man mit Leuchtfeuerhäuschen und Seebaken. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts hatte man die niederländische Küste vollständig mit Leuchttürmen gesichert. Jeder Leuchtturm hat ein eigenes Signal, so dass Schiffe egal wo sie sich befinden, nie ein gleiches Signal zweimal sehen können.
Die Leuchtkraft wurde im Laufe der Zeit ständig erhöht. Der ursprüngliche Petroleumbrenner hatte eine Leistung von 24.000 Candela. 1911 wurde ein Pharoline Glühlicht mit 120.000 Candela montiert, 1923 stieg man auf Glühlampen um. Für die 3.070.000 Candela Liststärke wurde eigens ein kleines Kraftwerk mit zwei 9-PS-Motoren gebaut.
Im zweiten Weltkrieg wurde aus militärischen Gründen das Leuchtturmlicht zerstört und nach dem Krieg provisorisch durch ein schwaches Dauerlicht (90.000 Candela) wieder hergestellt. Seit 1952 sorgen Halogenlampen für das bislang stärkste Lichtbündel. Die 4.400.000 Candela oder 2000 Watt starken Lampen sind über 55 Kilometer weit zu sehen.
Aktuell sind drei dieser Halogenlampen eingebaut, wobei eine leuchtet, die anderen beiden einsatzbereit sind, sollte die erste ausfallen.
Der Bonrif Vuurtoren, der Ameländer Leuchtturm bei Nacht
Die sechs Kilometer radelen wir teilweise mehrmals täglich hin und her. Das ist es uns wert. Wir wären NIE auf die Idee gekommen, das Wohnmobil für eine so kurze Strecke zu bewegen. Hier also ein paar Fotos, vom abendlichen Leuchtturm bei der „Arbeit.“
Vuurtoren Bonrif, in der blauen Stunde mit meinem Rad
Vuurtoren Bornrif, in der Morgendämmerung
Vuurtoren Bornrif, in der blauen Stunde
Vuurtoren Bornrif in der Nacht
Vuurtoren Bornrif in der Nacht
Die Strahlen des Leuchtturms, Ameland
Die Strahlen des Leuchtturms, Ameland
Die Strahlen des Leuchtturms, Ameland
Besichtigung des Leuchtturms Vuutoren Bornrif
Natürlich besichtigen wir den Leuchtturm auch von Innen. Die Sonne hat den ganzen Tag geschienen und wir sind relativ spät dran. Das ist ein Nachteil, denn der Leuchtturm ist aus Gußeisen und innen wird es an sonnigen Tagen so richtig warm. Dann die 14 Stockwerke über enge Treppenstufen hochzusteigen ist schweißtreibend. Wir sind dafür zu warm angezogen. Die Ausstellung im Leuchtturm ist sehenswert. Jeder Etage hat ein anderes Thema. Die wichtigsten Informationen haben wir für dich in der Infobox weiter oben zusammengetragen. Ich unterhalte mich noch mit dem Betreuer des Leuchtturms an der Kasse und darf eine der massiven 26000 Schrauben in der Hand halten, mit denen der Leuchtturm montiert ist. Die Schrauben werden in gewissen Zeiträumen ausgetauscht.
Eine Schraube im Vergleich zu meiner Hand
Bett des Leuchtturmwärters
Hier sieht man die Platten des Leuchtturms gut
Ausstellung im Leuchtturm
Das Geländer
Blick zum Radweg und zum Strand
Detail des Geländers, Vuurtoren Bornrif
Zwei Stockwerke
Der Schatten des Leuchtturms Bornrif
Die Niederländischen Nordseeinseln und deren Leuchttürme
An diesem Morgen ist der Leuchtturm ganz besonders fotogen.
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2019/03/CaboSilleiro-10.jpg573860Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2019-03-15 12:28:342023-01-03 14:00:19Vuurtoren Bonrif – der Leuchtturm von Ameland, Niederlande
Eigentlich ist es schon wieder zu spät zum Weiterfahren, aber wir wollen heute noch unbedingt nach Scheveningen. Dort steht ein 49 Meter hoher roter Leuchtturm, der gut in unsere Sammlung passen würde. Ein Bild im Licht der untergehenden Sonne wäre fantastisch. Was wir nicht bedacht haben, um sechs Uhr nachmittags stecken wir auf dem Weg nach Haarlem voll im rappeldichten Berufsverkehr um Amsterdam. Kilometerlang geht es nur im Schritttempo über die Schnellstraßen, manchmal geht es gar nicht vorwärts. Viel Geduld ist angesagt, das abendliche Fotografieren können wir uns abschminken.
Fahrt vorbei am Flughafen, Niederlande
Stau auf der Autobahn, Niederlande
Duinhorst in Den Haag
Als wir endlich auf den Campingplatz Duinhorst in Den Haag auffahren, ist es schon dunkle Nacht. Im Finstern suchen wir mühsam unseren zugewiesenen Stellplatz. Den Ausflug an die Küste werden wir wohl auf morgen früh verlegen müssen.
Am nächsten Morgen erwartet uns empfindlich kühles Wetter, ein böiger Wind frischt dauernd wieder auf. Wir packen besser mal die Regenjacken in die Fahrradtaschen und ziehen los, immer den numerierten Radwegweisern nach. Es sind nur ca. 10 km bis zum Hafen, aber wir fahren einige Umwege und Zickzacks. Die Böen werden heftiger und Regen liegt in der Luft, als wir am Scheveninger Strand in der Höhe des Piers angelangen. Wir müssen noch etwas weiter südlich Richtung Hafen, da fängt es auch schon an zu regnen.
Die Windböen haben inzwischen Sturmstärke erreicht und holen uns fast vom Rad. Jetzt tun die Regentropfen richtig weh, wenn sie auf die kalte Haut des Gesichtes treffen. Es ist zwar ungemütlich aber dramatisches Regenwetter ist gut für die Fotografie. Falls es zu schlimm werden würde, suchen wir uns ein Cafe.
Der Leuchtturm von Scheveningen
An der Nordmole des Hafens werfen wir einen Blick zurück zum Leuchtturm, aber da ist nichts Rotes zu sehen. Dort wo der Leuchtturm stehen soll, erhebt sich ein Gebilde wie ein riesiges in grau-weißes Papier verpacktes Paket. Entweder hat jemand dem Leuchtturm ein Riesenkondom übergezogen, oder der Verpackungskünstler Christo war hier am Werk, oder der Turm erhält gerade seinen neuen Außenanstrich.
Auf jedem Fall wirkt der eingewickelte Turm vor den tiefhängenden Sturmwolken mit dem aufgepeitschten Wasser im Vordergrund ziemlich dramatisch.
Der Leuchtturm in Scheveningen, Niederlande
Regenwetter in Scheveningen, Niederlande
Sturm und Regen ziehen über Scheveningen
Sturm und Regen ziehen über Scheveningen
Wir legten die Räder direkt hin, sie wären sowieso umgefallen
Hafenleuchttürmchen Scheveningen im Sturm
Wir konzentrieren unsere fotografischen Aktivitäten stattdessen auf die zwei Hafenlichter am Ende der Mole. Das Himkommen ist schwierig, weil an der Strandpromenade nicht nur der querfliegende Regen Probleme macht, sondern der Sand. Wir fürchten um die Räder, die Pedale knirschen schon. Es ist nicht wirklich einfach zu fotografieren, weil der Sturm permanent versucht, uns von der Mole herunter zu wehen. Zumindest gibt es weiter vorne keinen Sand mehr in der Luft. Es regnet nur immer wieder.
Zudem sitzt ein Vogelbeobachter mit seinem Spektiv vor dem Hafenlicht im Windschatten und hat auch keine Lust, seinen Platz dort aufzugeben, nur weil zwei Footgrafen unbedingt den Turm ablichten wollen. Irgendwann fasse ich all meinem Mut zusammen und frage, ob wir ein Foto vom Leuchtturm ohne ihn machen können, doch gerade in der zweiminütigen Pause zieht eine Wolke vor die Sonne und die Farbe fällt aus dem Bild. Tja, Mut gehabt, aber falsches Timing. Ich arbeite dran.
In der Richtung sieht das Wetter schon besser aus
Der grüne Hafenleuchtturm von Scheveningen
Der rote Hafenleuchtturm von Scheveningen
Der Sturm peitschte über die Hafenanlage.
Der rote Hafenleuchtturm von Scheveningen
Ein Foto ohne den Vogelbeobachter. Leider war da gerade die Sonne weg
Umwege mit dem Fahrrad in Scheveningen
Der Rückweg zum Campingplatz gestaltet sich komplizierter als gedacht. Das Wetter hat sich beruhig, daran liegt es also nicht. Wir orientieren uns wieder an dem Nummernsystem der Radwege und verfransen uns damit diesmal total. Irgendwie kreisen wir dauernd weitläufig um das Campingplatzgelände, erreichen aber nie den Eingang. Gabi hatte eine halbe Stunde früher anders abbiegen wollen, was sich im Nachhinein als richtig erwiesen hat. Manchmal ist es eben besser, sich auf sein Gefühl zu verlassen. Nun, dann bekommen wir halt eine extra Portion Sport ab, obwohl wir sie an diesem Tag nicht unbedingt gebraucht hätten.
Nach ein paar extra Stunden sind wir endlich an unserem Womo angekommen und stillen den aufgestauten Hunger und Durst, dann entleeren wir noch die Abwassertanks und füllen frisches Wasser auf. Und los gehts weiter, weiter Richtung Süden.
„Dreiviertelinsel“ Ouddorp
Wir ahnen noch nicht, was uns auf den nächsten Leuchtturmstationen erwarten wird. Der Zwischenstopp am Vuurtoren Westhoofd auf der Dreiviertelinsel Ouddorp, südlich von Rotterdam, zaubert ungläubiges Erstaunen auf unsere Gesichter. Dieser Leuchtturm steht zwar malerisch in den strauchbewachsenen Dünen. Es ist windig, der Himmel ist blau, zur Dekoration hängen kleine weiße Wölkchen um den Leuchtturm herum, aber: auch dieser grandise Turm ist von einem Baugerüst eingehüllt. Durch das Gerüst pfeift der Wind und macht Musik. Komisch, das ist schon der Dritte eingepackte Turm.
Ouddorp – Insel mit drei Brücken
Nochmal zurück zur Dreiviertelinsel. Ouddorp ist eine Insel, die allerdings über drei Brücken ans Festland, beziehungsweise an die Nachbarinsel angebunden ist. Da habe ich Skrupel, Ouddorp als volle Insel zu sehen.
Vuurtoren Westhoofd im Baugerüst, Niederlande – Wieder kein Kalendermotiv, obwohl das Wetter so genial war.
Ideals Fotowetter in Ouddorp, und die Spitze des Leuchtturms schaut noch hinter den Dünen hervor.
Ideals Fotowetter in Ouddorp, wunderschöne Wellen und Strandstimmung
Gunter fotografiert in Ouddorp
Nieuw-Haamstede
Frustriert fahren wir weiter nach Nieuw-Haamstede zum schick geringelten rot-weißen Vuurtoren Westerlicht. Das gibts doch nicht! Auch dieser Turm ist in irgendwelche Bauarbeiten verwickelt. Anscheinend werden alle Nordseeküstenleuchttürme der Niederlande nach der Hauptsaison im Herbst generalüberholt.
Geschafft von dem vielen Herumgekarre auf kleinen Sträßchen zu den Leuchttürmen und wieder zurück und der großen Enttäuscht so unverrichteter Dinge von dannen ziehen zu müssen, fahren wir in der anbrechenden Dunkelheit auf den Camperpark Zeeland bei Kamperland und machen Feierabend.
Nieuw-Haamstede
Lust rauszugehen hat keiner von uns beiden, es fängt auch wieder an zu nieseln. Vier eingepackte Leuchttürme auf dieser Tour stecken wir nicht so einfach weg.
Als wir aufstehen, ist das Wetter grau und regnerisch, das macht keine Lust auf irgendwelche Fototouren. Wir bummeln lieber etwas durch Middelburg und besuchen einige Fahrrad Läden. Wir lieben unsere Räder und die Niederlande haben unglaublich viele verschiede Radvariationen. In einem speziellen laden gibt es Liegeräder, danach hatten wir gesucht. Nachdem Gabi eine so großen Spaß am Handbike und vor allem der Sitzposition hatte, möchten wir gern neue Räder kennenlernen.
Tolle Kindersitze gibt es in den Niederlande
Ich wünsche mir ein Liegerad… das hier ist ein ganz besonderes, da kann man rudern.
Das Wetter soll die nächsten Tage so trist bleiben, da machen wir uns auf den Nachhauseweg. Gabi hat einen wichtigen Orthopäden Termin, der nicht verschiebbar ist. Der Termin ist innerhalb weniger Minuten vorbei, verdutz stehe ich wieder auf der Straße. Das Wichtigste war allerdings geklärt – ich kann trotz Schmerz das Knie belasten!
Wenige Tage später setzen wir uns wieder ins Mobil, wir waren noch nicht fertig mit den Leuchttürmen in den Niederlanden. Wenn mans so sieht, sind wir für den Arzttermin mehr als 800 km gefahren. Nun denn, wir haben so auch Amys Geburtag nicht verpasst.
Eine Woche später sind wir im Norden in Westfriesland und wollen uns ein paar der vorgelagerten Inseln ansehen. Ja und dann sind wir wieder ganz in unserem Element Insel und Meeresfotografie angekommen.
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2019/01/MG_9084.jpg6671000Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2019-01-26 14:16:322021-10-10 12:45:05Die Hafenleuchttürme von Scheveningen, Den Haag, Niederlande