Cristina und Rodrigo, das spanische Pärchen, das wir 2011 während unseres Winteraufenthaltes auf den Lofoten kennengelernt hatten, arbeiten nicht mehr für das Northern Light Basecamp.
Sie haben sich selbständig gemacht und haben erst vor ein paar Wochen auf dem Marktplatz von Svolvær ihren Imbiss eröffnet: LOFOT TAPA.
Wir haben sie an einem verregneten Samstag-Nachmittag überrascht und trafen Christina mit Rodrigos Bruder an, der ihnen aushilft. Sie bieten neben Tapas auch eine wohlschmeckende Fischsuppe und Kaffee zum Aufwärmen an. Alle Zutaten stammen aus lokalen Quellen, wenn möglich ökologisch erzeugt. Wir haben die Fischsuppe probiert, sie war äußerst schmackhaft, ein interessanter Mix aus lofotischen Zutaten und spanischer Zubereitung.
Christina und Rodrigo haben inzwischen geheiratet und wir wünschen ihnen viel Erfolg hier auf den Lofoten.
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2013/09/UN_9575.jpg400600Gunterhttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGunter2013-09-20 15:06:052019-07-19 13:15:44Zwei Spanier im Norden – Rodrigo und Cristina
Leider war die Nacht eher trüb, kein Nordlicht weit und breit. Doch der frühe Morgen hatte es in sich. Hier die Fotos, schaut selbst:
Fredvang Panorama
Farbenfroher Morgen
Wolken und Sonnenaufgang in Fredvang
Wolken und Sonnenaufgang in Fredvang
Ist der September die beste Reisezeit?
Der September eignet sich ganz wunderbar für die Reisenden, die gerne einmal Nordlichter fotografieren möchten. Es ist noch nicht so kalt, die Finger frieren also beim Fotografieren nicht ganz so schnell ein. So hat der Nordlichtfotograf Zeit und Ruhe sich auf das Thema einzulassen.
Da Norwegen sowieso niemanden kalt läßt, kommt ein Reisender nochmalerweise mehrere Male zurück in den ruhigen Norden. Nordlicht hat unserer Erfahrung nach eine extrem hohe „Suchtgefahr“. Achtung, nach einer Septemberreise wächst die Sehnsucht nach mehr, da taucht dann plötzlich das Verlangen nach einer Winterreise auf.
Nun, der September bietet zusätzlich noch die herbstlichen Farben der Vegetation, die auch nicht zu unterschätzen sind. Und, es ist noch wunderbar möglich mit Zelt oder Wohnmobil zu reisen.
Habe ich Euch überzeugt?
Noch nicht….
Felsen in Utakleiv
Gibt es Nordlicht und Regenbogen (Mondbogen) gleichzeitig?
Gestern standen wir am Strand von Utakleiv. Es stürmte, es regnete leicht, der Himmel war verhangen. Richtig kalt war es nicht, doch der Sturm kriecht nach mehrern Stunden schon unter die Klamotten und direkt auf die Haut und steckt einem irgenwann sogar wie Eiskristalle in den Knochen. Das hat uns gestern aber nicht daran gehindert, draußen zu bleiben. Wir kamen aus dem Staunen nicht mehr raus.
Wir hatten einen belgischen Reisenden getroffen, der im Zelt übernachtete, und tranken gerade gemeinsam einen heißen Tee und ein Gläschen Rotwein. Ich checkte trotz leichtem Nieselregen regelmäßig den Himmel, und bereits früh zeigte sich ein grüner Schimmer, der unser angeregtes Gespräch abrupt stoppte. Kaum hatten wir unsere Stative aus dem Wohnmobil gezerrt, das war der Schimmer schon wieder weg.
Der Mond war aufgegangen und schien hell hinter den Wolken, die Wellen rauschten im Dunkel der Nacht, wir fingen einfach damit an, einen guten Standort zu suchen.
Plötzlich war das Leuchten wieder da. Gunter faselte irgend etwas von einem Regenbogen! Hä? mitten in der Nacht? Der Mond schien schräg hinter dem Berg hervor, wir standen im Mondlichtschatten. Da der leichte Nieselregen in der Luft hing, bildete sich ein Regenbogen und gleichzeitig obendrüber ein Nordlichtbogen. WIE GENIAL IST DAS DENN?!
Nordlicht in mondheller Nacht
Polarlicht und Mondbogen, Utakleiv, Lofoten, Norwegen
Nordlicht und Mondbogen, Utakleiv, Lofoten, Norwegen
Nordlicht und Regenbogen
Aurora borealis in Utakleiv
Immer wieder flackert das Polarlicht auf
Jedes Mal, wenn wir dachten, jetzt haben wir das perfekte Bild, und zurück zu den windgeschützten Fahrzeugen machen wollten, flackerte das Polarlichtlicht wieder von Neuem auf. Der kalte Wind zeigte seine zermürbende Wirkung, wir waren durchgefroren und wärmten uns gemeinsam im Freien mit einem heißen Tee.
Ich war bereits 16 Stunden auf den Beinen und mit der Kamera unterwegs, ich war hundemüde. Der Wecker sollte uns zwei Stunden später wecken, um nichts zu verpassen, doch wir verschliefen das Klingeln. Auch der Sturm, der unablässig laut fauchend um das Mobil wehte, schaffte es nicht, uns aus den Betten zu scheuchen. Am nächsten Morgen war ich wieder um kurz nach 7:00 wieder unterwegs….
Nordlicht… wie funktioniert das eigentlich genau? – von Esra
Das Polarlicht ist eines dieser Phänomene, deren Funktionsweisen sich nicht einmal ansatzweise durch reine Beobachtung erschließen lassen – und die daher einen erstklassigen Nährboden für wilde und einfallsreiche Spekulationen bieten. Und seien wir mal ehrlich, man kann es den Leuten vergangener Jahrhunderte beim besten Willen nicht übel nehmen, dass sie beim Versuch, dieses mysteriöse Leuchten zu erklären, die lustigsten Theorien aufstellten. Mal waren irgendwelche Götter schuld, wenn der Schnee der Arktis bunt beleuchtet wurde, mal waren es Geister, oder auch gerne die Walküren, die nach einer ordentlichen Keilerei die Gefallenen einsammelten. Wer aber auch immer dafür verantwortlich war, als ein gutes Zeichen wurde das Leuchten im Mittelalter generell nicht gesehen – meistens interpretierten es die abergläubischen Gelehrten als Vorbote für irgendein finsteres Unheil, und ganze Armeen hatten vor einer großen Schlacht richtig Bammel, wenn sie vorher einen Kometen oder das Nordlicht gesehen hatten.
Als man dann irgendwann im Laufe des 18. Jahrhunderts eine wissenschaftlichere Denkweise erlangt hatte, fing das ganze Spekulieren von vorne an, diesmal in die andere Richtung; jetzt reflektierten irgendwelche Eiskristalle in der Luft das Sonnenlicht, oder ominöse Gase traten aus dem Erdinneren aus und brachten die Luft zum Leuchten. Genau wissen konnte es ja niemand, da sich die primitiven Messinstrumente nun mal nicht in den oberen Atmosphärenschichten anbringen ließen. Erst im Jahre 1867 kam Ångström der Sache langsam näher, als er das zeigen konnte, dass es sich bei dem Polarlicht um selbstleuchtenden Gas handelte. Noch einmal knapp 30 Jahre später traf dann der norwegische Physiker Birkeland den Nagel auf den Kopf, als er die Behauptung aufstellte, dass geladene Teilchen von der Sonne diese Reaktionen auslösten. Auf allgemeine Begeisterung traf seine Theorie allerdings vorerst nicht, und sie konnte erst 1959 von einer fliegenden Blechkugel bestätigt werden, die von den Sowjets auf den Namen „Lunik 1“ getauft worden war, und die ihre Kreise in der Umlaufbahn unseres Planten zog.
Mittlerweile weiß man ziemlich genau, wie das Nordlicht zustande kommt (auch wenn es immer noch einige offene Fragen gibt).
Die Sonne speit rund um die Uhr Wolken von geladen Teilchen in jede Richtung des Kosmos aus; dieser Vorgang ist allgemein als Sonnen-Sturm oder -Eruption bekannt. Wenn solche Teilchen auf unseren Planeten treffen, werden sie von unserem eingebauten Magnetfeld in die Polarregion geleitet, was erklärt, warum man die Lichter nur dort sehen kann. Je stärker der Sturm ist, desto weniger lässt er sich allerdings von dem Magnetfeld der Erde beeinflussen, und so kommt es alle Jubeljahre auch mal vor, dass man die Lichter sogar bis Rom sehen kann.
Doch nun zum eigentlichen Vorgang: wenn einzelne geladene Teilchen wie Elektronen oder Protonen mit Sauerstoff- oder Stickstoff-Ionen zusammentreffen, kommen Reaktionen zustande, bei denen sich die Elektronenkonstellationen der Atome verändern. Die dabei freiwerdende Energie löst die Fluoreszenz aus, die schon seit Jahrtausenden die Menschen fasziniert. (ein Ion selbst ist übrigens ein Atom, bei dem die Anzahl der negativ geladenen Elektronen nicht derer der positiven Protonen entspricht, was dazu führt, dass das Ion selbst eine bestimmte Ladung hat und nicht neutral ist, wie ein übliches Atom.)
Die genaue Farbe des Lichts hängt von dem Ion ab, mit dem die Partikel reagieren – wenn es sich um ein Sauerstoff-Ion in 100km handelt, kommt das grüne 08-15 Licht dabei heraus. Das selbe Ion leuchtet in 200km Höhe allerdings rot, und wenn der Sonnensturm besonders stark ist, werden auch Stickstoff-Ionen angeregt, die dann lila oder blau leuchten.
Nordlicht lässt sich übrigens auch voraussagen – man muss dazu nur die Sonne im Blick halten.Wenn sich eine Wolke an Teilchen zu uns auf den Weg macht, sollte man zwei bis vier Tage später den Himmel im Blick halten; so lange brauchen die Teilchen nämlich für die 150 Millionen Kilometer, die zwischen der Erde und der Sonne liegen. Die Teilchen müssen aber auch das Erdmagnetfeld treffen, in vier Tagen ist die Erde auch wieder 10 Millionen Kilometer weiter auf ihrem Weg um die Sonne gewandert.
Wenn man wirklich außerordentliches Glück hat, kann es auch vorkommen, dass man das Nordlicht zu hören bekommt. Ich hatte bisher einmal das Vergnügen; vor sieben Jahren war ich mit Gabi und ihrer Mutter auf einem kurzen Trip auf die Lofoten, und eines Nachts fing die Luft, unter einem grün beleuchteten Himmel, an zu summen wie ein Sicherungskasten kurz vor dem Abgang. Der Zufall muss uns aber wirklich gerne gehabt haben – Rob, der Polarlichtforscher, hat dieses Summen in all seinen Jahren hier oben noch nicht zu Gehör bekommen.
Wir haben übrigens aktuell Fotos in einem Nordlichtkalendern:
Dein Weg zum Nordlichtfoto, Gabi & Gunter Reichert, 164 Seiten, pdf, mit kurzen Filmen und als Hardcover Ausgabe – bei uns im Shop. Einfach auf das Buch klicken.
An den Stränden von Hov tummeln sich nicht nur Unmengen von hellen, feien Sand, sondern auch schwarze, glatte Felsen in außergewöhnlichen Formationen. Zudem ist die Sicht gen Norden ganz frei, nicht mal einer der Lofotenberge verirrte sich hierher und die Bergkette der Vesterålen ist noch in weiter Ferne.
Hov bietet sogar noch mehr. Es regnete und wir suchten Strom für das Mobil, sonst wird alles zu klamm. Auf dem Campingplatz hatten wir bereits öfters übernachtet. Ich kenne die Frau, die den Campingplatz führt. Dachte ich! Ich traf Unni direkt bei der Ankunft vor dem Campingplatz. Wir schwätzten.
Fotos des Strandes in Hov auf den Lofoten
Hov, Scheune
Strand von Hov
Typische Felsen in Hov
Licht auf dem Zaun
Strand und Häuser von Hov
Neuer Campinplatz Besitzer in Hov
Jetzt gehört der Platz ihrem Sohn, der auch den Golfplatz betreibt. Wir hatten im Winter darüber berichtet, dass dieser sich im Winter, wenn die weißen Goldbälle im Schnee nicht mehr auffindbar sind, in das Polarlightcenter verwandelt. Die Lage eignete sich recht gut, wie wir aus Erfahrung wissen. Dass die absolut freie Sicht gen Norden gar nicht nötig ist, haben wir allerdings auch erfahren. Sogar in Henningsvaer sind super Fotos möglich und die Bergkulisse macht sich wenn sie schneebedeckt ist, sogar wunderbar!
Auf der Wiese vor dem Strand grasen Islandpferde. „Warum aber gerade Islandpferde?“ frage ich Frode Hov. „Das hier ist Wikingerland. Ich habe die Pferde wieder hierher zurück gebracht“ antwortet er mir. Etwa 1000 Hurtigruten Touristen kamen diesen Sommer zum reiten nach Hov. „Islandpferde sind für das Reiten durch das Gelände am besten geeignet“, meint Frode.
Islandpferd in Hov
Islandpferd in Hov
Islandpferd in Hov
Wir genossen zwei Tage lang die Ruhe auf dem Platz, meistens sogar ganz allein. Abends gab es Nordlichter, die wir bereits gezeigt haben, tagsüber seichte Wellen am hellen Sandstrand und Islandpferde.
Vor einigen Tagen trafen wir Emily, eine kanadische Weltbummlerin, auf einem Stellplatz nördlich von Ramberg. Ich wusste sofort, dass es sich hier um eine höchst interessante Person handeln musste, denn sie war allein mit dem Fahrrad unterwegs…
Es war noch relativ früh am Morgen, also bot Gabi ihr erstmal einen heißen Tee und ein belegtes Brot an. Wir plauderten eine Weile lang. Bei jedem Satz, den sie über ihre Reisen erzählte, erschien sie uns verrückter (und, da wir selbst verrückt gelten, selbstverständlich auch sympathischer) .
Sie war zwar Kanadierin, sehr viel hatte das allerdings nicht zu heißen – seit vier Jahren hatte sie weder Fuß noch Fahrradreifen auf kanadischen Boden gesetzt. Stattdessen war sie, sobald sie aus der Schule war, auf jedem einzelnen Kontinent unterwegs gewesen (bis auf Afrika, sagte sie… das zähle nicht, da hätte sie erst einige wenige Länder besucht). Einmal kurz habe sie auch studiert, nämlich Tourismus. Lange hat das aber nicht gedauert, sie bekam nämlich Wind von einem erstklassigen Job in der Branche, und bevor ihre Kommilitonen wussten was los war, wanderte und paddelte sie quer um Grönland herum und assistierte einem Fotografen bei seiner Arbeit.
Reisen und Arbeiten
Als sie genug Geld verdient hatte, schwang sie sich wieder auf ihren Drahtesel und reiste um die Welt, diesmal startete sie in Südostasien. Ein Jahr später fand sie sich dann irgendwie in Nordnorwegen wieder, wo sie als Erstes als Kajak-Guide ihre Finanzen aufstockte, bevor sie weiterfuhr – so mache sie das immer, ein Weilchen Arbeiten und dann solange fahren, bis sie das Geld aufgebraucht hat. Dann arbeitet sie wieder ein paar Monate, und so weiter.
Langzeit Radfahrer treffen
Unsere Begeisterung für ihren Lebensstil wuchs stetig, und Gabi meinte, sie solle doch ein Buch über ihre außergewöhnlichen Reisen schreiben. „Ach was, sowas macht doch jeder!“ erwiderte sie „Ich treff‘ andauernd auf andere Langzeit-Radfahrer“. Ihr treues Gefährt machte übrigens auch genau den Eindruck, als hätte es schon zehntausende Kilometer hinter sich; und nicht viele davon auf befestigten Straßen. Es sah robust aus, zeigte aber auch eine ganze Reihe an kleinen Abnutzungsspuren. Außerdem hatte sie zahlreiche kleine Modifikationen angebracht, eine der Länge nach aufgeschnittene Plastikflasche als Schutzblechersatz beispielsweise, oder einen massiv aussehenden Gepäckträger. Den hätte sie von einen anderen Fahrrad erbeutet, welches seinem Besitzer den Dienst versagt hatte. Er habe es ihr dann als Ersatzteillager überlassen, bevor er sich auf die Suche nach einem neuen Gefährt machte.
Strand bei Flakstad
Kirche bei Flakstad
Der massive Gepäckträger war aber auch bitter nötig, nach der Menge ihres Gepäcks zu urteilen. Sogar ihren Laptop hatte sie dabei, und als alles fest verschnürt an allen Ecken und Enden ihres Drahtesels hing, machte dieser eher den Eindruck eines Packesels. Ich fragte, ob ich das Rad mal anheben könne, um zu sehen wie schwer es ist. Sie lachte. „Das Teil kann man nicht anheben, dafür hab ich viel zu viel hinten drauf gebunden!“.
Fahren konnte man es aber doch noch, und das tat sie dann auch bald. Ihr nächstes Ziel sei Moskenes, da würde sie einen alten Freund treffen und mit ihm ein paar Tage wandern gehen. Sowieso wäre ihr Lofotenaufenthalt bald vorüber, es stand nämlich der Jakobsweg auf dem Plan, den sie mit ihrer Familie zusammen bezwingen wollte… Ich muss schon sagen, so ein inspirierendes Gespräch hat man nur selten. Es steht schon so gut wie fest: sobald ich mein Abi in der Tasche hab, geht’s mit dem Rad ab nach Schottland, und zwar auf zwei Reifen! Die Idee hatte ich schon vorher, jetzt ist daraus ein Vorhaben geworden!
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2013/09/MG_0692.jpg400600Esrahttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngEsra2013-09-17 22:34:542021-10-13 11:15:30Emily, die Weltenbummlerin aus Kanada
Tagsüber kam die Sonne noch ein paar Mal durch die Wolken und tauchte fantastische Strände in warmes Licht. Die Wellen knallten, es war wunderbar. Wir verbrachten den ganzen Tag am Strand.
Ich experimentierte mit der GoPro, als Esra auf die Idee kam, doch noch näher ran zu gehen. Er warf erst Schuhe und Hose in den Sand. Doch die Wellen gefährdeten seinen Pullover, so flog auch der auf den Haufen. Jetzt stand er mutig in den Wellen. Es war bitterkalt. Das Wasser war nass! Er hielt aus, bis die Speicherkarte voll war. Flink wie ein Wiesel rannte er den Hügel hoch. „Mach doch mal den Kofferraum auf, ich brauch warmes Wasser. Schnell, schnell…“. Ich hechtete hinterher, nicht ganz so flink.
Esra in den Wellen
spritzende Wellen
Nach dem langen Tag im Wind und am Strand waren wir gegen Abend müde und schwer. Der Wind steckte uns in den Knochen. Und auch das auf und ab, zum Strand und zurück. Das Klettern über Felsen und schleppen der Fototaschen und Stative.
Und was haben wir sonst so gemacht: Hier einmal ein Vergleich der Belichtungszeiten. Ein genaue Anleitung zur Langzeitbelichtung findet ihr hier.
Am Strand – „normale“ Belichtungszeit
Drei Minuten Belichtungszeit – weit nach Sonnenuntergang. Gerade dann wird es erst interessant, die Farben der Dämmerung.
Die Wettervorhersage war eher schlecht für diese Nacht, die Nordlichtvorhersage aber vielversprechend.
Ich legte mich nur ganz kurz hin, um ein wenig auszuruhen. Die frische Luft, hatte mich müde werden lassen. Leider sackte ich in einen sehr tiefen Schlaf. Einer unserer drei Nordlichtwecker war jedoch auf Zack. Esra wollte gerade ein Testbild des Himmels machen, doch dann winkte er ab. Nicht nötig, das war ganz klar Nordlicht! Und so ein richtig schön flackerndes Nordlicht! „Raus, ihr Fotografen!“, jetzt war ich flink wie ein Wiesel :-)
Die Klamotten hatte ich sicherheitshalber angelassen, auch Kamera und Stativ lagen griffbereit. Trotzdem war ich noch ein wenig verschlafen. Ich stolperte den Hügel runter zum Strand. Stockfinster war es! Dicke Wolken verzierten den Himmel. Ein heftiger Wind blies uns Sand in die Gesichter. Fast bekamen wir Angst um die Kameras. (Mein Objektiv ist übrigens angekommen!)
Es dauerte nicht lange und wir waren wieder ganz wach und konzentriert bei der Arbeit. Es wurde eine lange Nacht. Das war unser erstes Nordlicht an einer unserer absoluten Wunschlocations.
Doch die Bedingungen waren eher schlecht. Im Stockfinster der Nacht gingen wir mit den Kameras ans Limit und kämpften mit den Fokuseinstellungen der Kameras. Meine neue Linse ist anders als die alte, ich muss mich erst daran gewöhnen. Was ist schon „Unendlich“? Doch, selbst die Wolken und der Wind waren optimal für das Motiv. Das gibt den Nordlichtfotos mal eine ganz neue Note :-) Was meint ihr?