Eine mittlere Telebrennweite reicht, um diese Altstadtfassaden atmosphärisch zu verdichten. 1/250 sec. f/8, ISO 400, 141 mm Brennweite.
Reisefotografie – mit dem Teleobjektiv durch die Stadt
Im Dezember waren wir während des Fête des Lumières eine Woche in Lyon. In den engen Gassen der Altstadt waren wir mit Weitwinkel- und Standard-Zooms samt Stativ unterwegs. Doch nach dem Lichterfest hatte ich das dringende Bedürfnis, einen Tag nur mit dem Telezoom bewaffnet durch die Stadt zu ziehen.
Fussgängerbrücke vor Häuserkulisse. Das starke Tele rückt die Bildelemente dicht zusammen. 1/400 sec. f/8, ISO 400, 300 mm Brennweite.
Gabi und Amy in der Altstadt. 1/30 sec. f/8, ISO 400, 70 mm Brennweite.
Das eröffnete mir andere Sichtweisen. Ich versuchte nicht mehr, Stadtszenen als Ganzes einzufangen, jetzt achtete ich mehr auf Details, die ich mit den langen Brennweiten gezielt herauspicken konnte. Das Faszinierenste für mich ist aber das Spiel mit der Persektive. Gassen werden zu Schluchten, weit entfernte Objekte rücken dicht an den Vordergrund heran. Mein Ojektiv war das bildstabilisierte TAMRON AF 70-300mm f/4-5.6, das sich auch hervorragend für Nahaufnahmen eignet. Das Stativ blieb in der Wohnung, ich wollte flexibel bleiben und sehen, wie weit ich mit dem Fotografieren aus der Hand kommen würde. Auch in der Dämmerung und nachts.
Schild einer Bäckerei. Die kleinen Familienbetriebe in den engen Gassen haben die besten Croissant und Baguettes. 1/20 sec. f/8, ISO 400, 300 mm Brennweite.
Firmenschild einer Spielzeugboutique. 1/50 sec. f/8 ISO 400, 70 mm Brennweite.
Motive mit dem Teleobjektiv in der Stadt
– die Gassen erscheinen durch die gestauchte Perspektive noch enger
– die Häuserfronten rücken näher zusammen
– störendes Drumherum kann einfach weggelassen werden
– isolieren von Details wie Türen, Fenster, Schilder, Lampen oder Graffiti
– formatfüllende Spiegelungen auf dem regennassen Pflaster im Dunkeln
– Spiel mit Entfernungen und Proportionen (Basilika hinterm Balkon, Fußgänger vor Häuserfront)
– unauffällig aus der Entfernung Leute fotografieren
– effektives Mitziehen mit langen Belichtungzeiten (Radfahrer, Fußgänger, Autos)
Liebe in Lyon. 1/100 sec. f/8, ISO 400, 124 mm Brennweite.
Rikscha in der Fußgängerzone. 1/100 sec. f/8, ISO 200, 108 mm Brennweite.
Brunnenfigur, Place de Terraux. 1/500 sec. f/8, ISO 400, 147 mm Brennweite.
Gabi fotografiert in der Fußgängerzone. Durch die offene Blende hebt sie sich gut vom Hintergrund ab. 1/125 sec. f/5.6, ISO 200, 228 mm Brennweite.
Denkmal von Louis XVI auf dem Place Bellecour. Das Tele rückt Denkmal, Kirche und RIesenrad dicht aneinander. 1/100 sec. f/8, ISO 200, 141 mm Brenneweite.
Häuserfront an der Saone. 1/30 sec. f/8, ISO 200, 114 mm Brennweite.
Shopping in der Nacht. Schaufensterlicht spiegelt sich auf nassem Asphalt. 1/20 sec. f/5.6, ISO 2000, 240 mm Brennweite.
Fussgängerbrücke in der Nacht. Während der Belichtung gezoomt. 1/3 sec. f/11 ISO 5000, 81 mm Brennweite
Rotes Licht auf nassem Kopfsteinpflaster. 1/80 sec. f/5.6 ISO 5000, 300 mm Brennweite
Radfahrer auf Saone-Brücke. 1/10 sec. mitgezogen, f/5.6, ISO 5000, 70 mm Brennweite
Feuerwehr in den Gassen. 1/6 sec. mitgezogen f/5.6, ISO 5000, 104 mm Brennweite
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2015/02/UN_9521.jpg467700Gunterhttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGunter2015-02-06 21:17:002021-03-07 21:21:19Stadtfotografie: Mit dem Teleobjektiv durch Lyon
Von der einsamen Insel zu einem der größten Volksfeste der Welt
Auf der kleinen Insel Litløy in der norwegischen Arktis sitzen wir am warmen Feuer und haben den Finger auf der Landkarte. Nicholas, einer der Volontäre, kommt aus Lyon. „ Nächstes Jahr müsst ihr mich besuchen kommen. Ich wohne in Lyon und das ist eine wunderbare Stadt. Übrigens ist die ganze Region sehenswert.“
Nicholas kehrte letzten Sommer von seiner Weltreise zurück. Er hatte unser Gespräch noch in Erinnerung und lud uns ein. Anfang Dezember wäre am besten für unseren Besuch. Er schwärmte vom Lichterfest und wie viele Fotomotive das bietet. Ja, super, sofort sagten wir zu. Um uns herum herrschte das übliche Weihnachtsgedöhns mit „Stille Nacht Gedudel“ im regnerisch, trüben Deutschland. Ich hing beim Bearbeiten der Fotos emtotional noch im skandinavischen Sommer fest.
Die Kathedrale Saint-Jean-Baptiste im Lichterfest von Lyon
Wie parkt man einen T4 – die Langversion – in Lyon
Eher unmotiviert fuhren wir los, die Autobahn war glücklicherweise frei, wenn auch etwas älter und enger. Die Maut kostete bis Lyon 35 Euro und das war es wert, wir konnten stressfrei fahren.
Nicholas wohnt mitten in Lyon, im alten denkmalgeschützten Stadtkern. Wir fanden seine Straße ohne Probleme, aber keinen Parkplatz. Die Autos, meist Kleinwagen, parkten buchstäblich Stoßstange an Stoßstange. Wir hielten kurz in einer Ausfahrt, um das Gepäck auszuladen. Wir hatten eine ganze Ladung spezielle Biersorten für Nicholas dabei. Deutsches Bier ist in Frankreich teuer, und unser Bus hat mehr als genug Ladekapazität.
Die Parkplatzsuche hinterher dauerte länger als eine Stunde. Ein legales Fleckchen, wo unser Bus hineingepasst hätte, war nicht zu finden. Nach unzähligen Schleifen durch enge Einbahnstraßen parkte Gunter das Auto zehn Blocks entfernt am Straßenrand in einer Kurve.
Couchsurfing – so kurzfristig sowieso die einzige Möglichkeit, eine Unterkunft zu finden
Nicholas Wohnung ist gemütlich, und wir machten es uns erst mal bequem. Nicholas ist Couchsurfer und läd gern Leute ein. Dieses Wochenende ist das begehrteste des Jahres. Zwei italienische Couchsurfer hatten kurzfristig abgesagt, da hatten wir für uns mehr als genügend Platz. Die umklappbaren Sofas reichten vollkommen aus.
Morgens gingen wir auf den Markt, der fast täglich am Boulevard-de-la-Croix-Rousse hügelaufwärts stattfindet. Die Auswahl an Käse, Gemüse und frischem Fleisch war unglaublich. Wenn schon Frankreich, dann natürlich auch kulinarisch! Käse, frisches Baguette und zum Frühstück Schokocroissants – herrlich!
Plötzlich stehen wir mittendrin und sind überwältigt
Am folgenden Abend zogen wir erstmals hinunter in die Stadt. Lichterfest? Was würde das wohl bedeuten? Wir sind keine Stadtmenschen, und haben so etwas auch noch nicht erlebt. Ich stellte mir vor, dass da ein paar Häuser bunt angestrahlt werden würden.
Plötzlich waren wir mitten drin im Menschentrubel auf dem Place de Terreaux. Das Rathaus und das Kunstmuseum waren angestahlt, aber wie! Ein roter Vorhang wurde auf das Rathaus projiziert und bewegte sich wie im Wind wehend. Die Musik setzte ein, der Vorhang wurde aufgezogen – virtuell natürlich – und die Vorstellung startete. Wow! Mir lief eine Gänsehaut über den Rücken! Ein multimedialer Streifzug durch die Kunstgeschichte folgte: Tanz, Musik und Malerei wurden auf den kompletten Fronten des Rathauses und des nebenan stehenden Kunstmuseums umwerfend plastisch präsentiert. DAS ist also eine Lichtershow?! JETZT erst konnte ich mir etwas drunter vorstellen! Ich war völlig überwältigt.
Mit den 5reicherts waren noch einige Millionen andere Besucher in die Stadt gekommen, um das Fête des Lumieres zu erleben. An jeder Ecke gab es eine andere Aufführung. Überall wurde heißer Glühwein angeboten, teilweise sogar kostenlos. Der Duft von Wein und Crepes hing in den engen Gassen. Nicholas hatte alles im Blick und schleuste uns zielgerichtet durch die Menschenmenge. Nur ihm in dem Gedränge zu folgen, war nicht einfach, weil er dunkel gekleidet war. Ich hätte ihm fast einen kitschigen LED-Kopfschmuck gekauft, die von Straßenhändlern angeboten wurden. Wenigstens fuhren keine Autos, aber für die unglaublichen Fußgängermassen waren extra Einbahnstraßen eingerichtet worden.
Am ersten Abend schauten wir die Installationen auf der Halbinsel zwischen der Rhone und der Saone an. Am nächsten Abend erkundeten wir die engen Gassen jenseits der Saone. Inzwischen waren wir voll auf Stadt, Trubel und Lichtershow eingestellt.
Das Beamer-Licht im Nieselregen
Das impressionistisch angestrahlte Rathaus von Lyon im Lichterfest
Kleine Männchen auf der Fassade der Oper von Lyon
Sonntag Nachts um 1:00 Uhr ist der Place de Terreaux übersichtlicher
Am dritten Abend fuhren wir mit der Bergbahn den Hang hinauf zur Basilika Notre Dame de Fourvière. Wir standen ewig in einer langen Schlange, weil die Fahrt an diesem Tag zur Feier des Lichterfestes kostenfrei war. Oben auf der Höhe war es kaum möglich, einen Platz an der Balustrade zu bekommen, soviele Menschen drängten sich für eine gute Aussicht an die Mauer.
Nach dem Gottesdienst warfen wir auch einen Blick ins Innere der Basilika. Freundliche Mönche sprachen uns sofort an. Das lag wohl an den Stativen, wir sahen wohl wie ernsthafte Fotografen aus. Sie erzählten uns, dass es im Sommer möglich ist, eine Tour durch die verschlungenen Gänge der Basilika zu buchen, jetzt im Winter leider nicht – das nehmen wir uns unbedingt für den nächsten Besuch vor.
Draußen wurde in der fortschreitenden Dämmerung per Kran eine giganitsche Discokugel in Zeitlupe über die Spitzen der Kirche gehievt. Deren Licht strahlte über die ganze Stadt, gleich daneben leuchtete der Schriftzug „Merci Marie“. Zum Dank an die Jungfrau Maria, welche die Stadt mehrmals vor Unheil gerettet hatte. (Mehr dazu im Infokasten).
Warten auf die Bergbahn, Lyon
Blick über Lyon, Lichterfest im Dezember
Blick über Lyon, Lichterfest im Dezember
Die Discokugel wird über die Basilika gehievt
Die Basilika strahlt im Lichterfest von Lyon
Basilika im Lichterfest von Lyon
Ohne Restaurantbesuch fehlt etwas
Nicholas merkte an, dass man nach all den sinnlichen Outdoor-Eindrücken – Nieselregen und Kälte, bunte Lichter, Filme, laute Musik. Glühweinduft und Menschenmengen – den kulinarischen Genuß nicht außer Acht lassen dürfe. Wir müßten etwa 16 Euro für ein dreigängiges Menü pro Person kalkulieren. Das von unserem Gastgeber empfohlene petite Restaurante war gemütlich eingerichtet, nicht super nobel, aber gepflegt. Der Blick auf das Menü war allerdings frustrierend: die Preise ware just für die Tage des Lichtfestes deftig angepasst worden. Angebot und Nachfrage! Ein Menü kostete nun 20 Euro – bei sechs Leuten macht das ganz schön was aus. Speziell wenn man, wie wir, mit einem begrenzten Budget viel reist. Nicholas war sauer und beschwerte sich auch laut. Doch die Bedienung versuchte sich rauszureden, es wäre ja nur einen Euro teuer als sonst, haha.
Trotzdem schmeckte es gut! Und es war auch ein Erlebnis, welches zur Abrundung der Reise einfach dazugehört. Der Salat war hervorragend. Der Hauptgang in Ordnung, nur die Portionen waren für unsere Männer etwas zu klein geraten. Immerhin waren wir schon drei Tage lang durch die Stadt gezogen und hatten viele Kalorien verbrannt.
Esra mit Nicholas und dessen Freundin Astrid
Ein gigantischer Teekessel gießt Lichtertee in den Brunnen
Am Place de Jaconbines wurde das Denkmal zur Nachttischlampe
Lichtstrahlen über der Saone
Detail vom Place de Bellecour
Das Riesenrad auf dem Place de Bellecour
Artisten über der Stadt
Place de Bellecour, die Show war St. Exupery gewidmet
Teelichter und Baumschmuck im Jardin de la Grand Côte
Strahlende Gassen
Esra vor der Kathedrale Saint-Jean-Baptiste
Lichtshow über der Saone
Saone-Front mit Boot
Blick flussaufwärts der Saone
Baumlicht
Alle Bäume hingen voller Lichter
Gedränge und freier Glühwein
Museum of Beaux Arts als Leinwand für die Lichtshow
Der Duft von Crépes und Glühwein erfüllte die Stadt
Lyon nach dem Lichterfest
Lyon lernten wir erst richtig nach dem Fest kennen. Ich weiß nicht, ob es besser gewesen wäre, ein paar Tage vorher zu kommen, um sich einzugewöhnen, bevor man sich wagemutig in die Besuchermassen stürzt, immerhin liefen wir zusammen mit den anderen 4 Millionen Besuchern durch die Stadt!
Eine Städtetour ist für Teenager hoch interessant
Wir haben keine Städtetour mehr unternommen, seit wir im Jahr 2000 mit drei Kleinkindern durch San Francisco gezogen waren. Damals war es uns mit den kleinen Kinder viel zu stressig gewesen. Aber, um ganz ehrlich zu sein: die Städtetour hat uns wahnsinnig gut gefallen! Lyon ist echt genial!
Tagsüber trennten wir uns, die Kids zogen allein los und bummelten durch Galerien und Comicbuchläden. Wir fotografierten die öffentlichen Plätze und am frühen Abend den Trubel von Autos und Menschen. In diesem Gewusel fühlte ich mich richtig gut und kreativ gefordert!
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Lichterfest Lyon
Mit einer halben Million Einwohnern in der Kernstadt ist Lyon nach Paris und Marseille die drittgrößte Kernstadt des Landes. Die gesamte Metropolregion Lyon, mit 2.2 Millionen Einwohnern, ist aber nach Paris und vor Marseille die zweitgrößte Frankreichs.Die Altstadt und ein Teil der Halbinsel Lyons wurden 1998 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.Historisch ist die Stadt eng mit den Canuts, den Seidenwebern, verknüpft, deren Handwerk während der Industriellen Revolution die treibende Wirtschaftskraft war. Darüber hinaus ist Lyon als Stadt des Lichtes bekannt, dem zu Ehren jährlich am 8. Dezember die „Fête des Lumières“ gefeiert wird.
Vive Marie
Das Fest der Lichter drückt die Dankbarkeit gegenüber Maria, der Mutter Jesu aus. Jeder Haushalt bestückte dafür seine Fenstersimse mit brennenden Kerzen. Der Ursprung des Festes geht auf das Pestjahr 1643 zurück, als die Stadtoberen versprachen, der Heiligen Maria Tribute zu zollen, wenn sie die Pest aus der Stadt heraushalten würde.
1852 sollte eine Statue der Jungfrau Maria auf dem Fourvière Hügel, wo die Basilika steht, errichtet werden. Am Tag der Feierlichkeiten, am 8. Dezember zog aber ein Sturm auf, und die Verantwortlichen wollten das Fest hastig abblasen. Die Einwohner Lyons hatten dem Fest schon entgegengefiebert und entzündeten spontan Kerzen überall in der Stadt. Zum Glück ließ der Sturm während des Tages nach, die Leute zogen mit Fackeln durch die Straßen und sangen „Vive Marie!“
Seitdem wird alljährlich im Dezember das „Fête des Lumières“ gefeiert. Es ist eines der drei größten Volksfeste der Welt, nach dem Karneval von Rio und dem Münchner Oktoberfest. Vier Millionen Besucher komen dafür jedes Jahr nach Lyon, die Straßen der Stadt sind bis zum Bersten mit feierndem, gut gelaunten Volk gefüllt.
Lyon und das Licht
Lyon hat noch viel mehr mit Licht zu tun. Die Brüder Auguste und Louis Lumière drehten hier 1895 den ersten Film der Welt.
Der Lyoner Lichtplaner Roland Jéol setzte 1989 den weltweit ersten Lichtmasterplan in Kraft. Jéol lässt seitdem Hunderte Bauwerke und andere Objekte in Lyon ausleuchten. Seine Dienste sind auch in vielen französischen und auch europäischen Städten gefragt.
praktische TIPPS
besser ein paar Tage vor Beginn des Lichterfestes kommen. So kann man sich vorab orientieren und findet auch hoffentlich noch einen Parkplatz.
damit rechnen, dass während der Festtage die Preise kurzfristig kräftig in die Höhe schnellen.
Früh planen! Es ist schwierig Unterkünfte zu finden. Eventuell schon ein Jahr vorher buchen.
Am 8. Dezember ist die Seilbahn zur Basilika kostenlos. Es ist viel einfacher, damit hochzufahren, anstatt die mehr als 800 Treppenstufen zu erklimmen.
Nicht zu viel vornehmen. Man schafft es sowieso nicht, alles zu sehen, und macht trotzdem viel mehr als man geplant hat.
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Galerie: Die verschiedenen Facetten der Kathedrale Saint-Jean-Baptiste
Fotografische Anregungen für das Lichterfest
am besten einen Tag/Abend ohne Stativ losziehen, und dynamische Schnappschüsse mit hoher ISO-Einstellung einfangen. Es ist viel los und die Szenerie ändert sich andauernd.
einen Tag/Abend mit Stativ fotografieren, um die Bewegung der Menschenmassen einzufangen. Auch bei Serienaufnahmen und beim Filmen ist das Dreibein hilfreich und absolut zu empfehlen.
MERCI, Nicholas!
Achtung: Das Lichterfest 2015 wurde aufgrund der Anschläge in Paris auf 2016 verschoben.
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2015/01/Farbspiel-1.jpg6661000Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2015-01-07 11:18:282023-10-15 09:33:27Fête des Lumieres – Das Lichterfest in Lyon
In Sellin war am Morgen viel los. Das Pferdederby würde heute beginnen. Im Ort gab es einen kleinen Buchladen, den ich gerne mit Amy besucht hätte. Amy hatte Geburtstag und das beste Geschenk für unsere Leseratte ist ein gut sortierter Buchladen!
Gunter meinte in Bergen, der größten Stadt auf Rügen, hätten wir sicher mehr Glück. Wir fanden jedoch keinen ortsnahen Parkplatz, unsere Füße waren sehr müde, der Himmel war grau und feucht und unsere Jacken und Schuhe noch nass. Da hatten wir alle keine Lust auf einen weiteren Marsch.
Die Kids in Stralsund
Wir suchen Buchläden in Stralsund
Fuhren aber wegen Amys Geburtstag nach Stralsund. Dort würde es einen richtigen Buchladen für diese Zwecke geben. Gunter war fußlahm, er genoss die Ruhe im Mobil. Ich zog mit den drei Kids los, um die Stadt zu erkunden. Im Oceaneum wollte ich bezgl meiner Fotografie anfragen, so schleppten wir eine Mappe mit großformatigen Bildern mit.
Nur einen einzigen Buchladen fanden wir. Der war wunderbar sortiert, doch Amy ist von den englischen Büchern verwöhnt, sie mag irgendwie Übersetzungen nicht mehr und ging an diesem Tag leider leer aus.
Ich hatte ein ganz tolles Gespräch mit einer Greenpeace Mitarbeiterin im Museum! Das tat gut!
Auf dem Rückweg wollte vor allem Amy und ich unseren Gemüsehunger stillen. Wir speisten in einem Thai Restaurant und bestellten einen Gemüseteller mit Reis. Sowas hatte ich aber noch nie gesehen. Meine Enttäuschung war fast physikalisch spürbar. Ohhh, das war nur Reis mit einem kleinen, klitzekleinen Hauch Gemüse. Ich fand zwei dünne Streifen Karotte, zwei Sojasprossen und eine halbe Erbse!!! Stellt Euch das mal vor! Ich brachte nicht mal die Energie auf, dieses Drama abzulichten. Das war nicht mal den Platz auf der Speicherkarte wert! Obwohl ich es jetzt bedauere – das gäbe eine geniale Fotoserie. Kulinarische Enttäuschungen auf Reisen.
Nach einem weiteren langen Fußmarsch erreichten wir den ausgeruhten Gunter im Mobil. Wir schauten einen Tatort und dann wars genug für diesen Tag.
Früh schlich sich lockerer Nebel über den Campingplatz, er schien die Bäume zu streicheln. Es sah klasse aus. Wäre die Straße zum Ort nicht so eng und steil gewesen, hätten wir uns nocheinmal ordentlich vom Meer verabschiedet, so hatten wir die ca. 400 km im Hinterkopf, die wir an diesem schönen Tag noch bewältigen wollten. Auf dem Plan stand, eine Freundin in der Näge von Cambridge zu besuchen.
Die Fahrerei klappte ziemlich gut, all die Kreisel, die unser veralterter Navi anzeigte, existierten nicht mehr. Wir fuhren die A1 anstatt die M1, so kamen wir nicht zu dicht an die großen Städte heran. Eine Überraschung erlebten wir: kurz vorm Ziel wurden wir mal wieder in eine viel zu enge Sackgasse geleitet. Hmm, ich versuchte gerade die Kiste zu wenden, da kam uns eine Frau so um die 60zig entgegen, rollte das Fenster runter und fragte, was wir denn hier wollten? da käme man nicht durch. Wir zeigten auf unseren Navi – in England sagen sie Sat Nav dazu – und nannten Corinnes Adresse. Ah, das sei tatsächlich richtig. Doch das wäre eine Privatstraße. Wir sollten ihr folgen, sie hätte einen Schlüssel, außen herum wäre es tatsächlich sehr viel weiter und überhaupt nicht gut zu finden. Die einspurige Straße war eng und kilometerweit. Die sehr nette Frau holte den Schlüssel winkte und wir folgten. Die Straße wurde nach etwa 5km von relativ hohen Pfosten begrenzt, Traktoren konnten darüber fahren, Autos nicht. Wir hätten spätestens da richtig festgehangen. Herzlichen Dank für die freundliche Hilfe!
Corinne wohnte in einem kleinen Ort, der eigentlich keiner ist. Eine Straße mit 5-6 Häusern, mitten in den Getreidefeldern. Mit meiner fanzösischen Freundin, die schon lange in England lebt, hatte ich jahrelang nur per Skype geredet, bis ich sie im Jahr 2010 im winterlichen Schweden getroffen hatte – darüber hatte ich im damals aktuellen Bericht schon geschrieben:-)
Wir kamen jedenfalls an, waren wirklich froh, denn müde und kaputt.
So nahmen wir uns außer ein paar Buchläden auch nichts vor, nicht mal Cambridge.
Das Verlangen nach Buchläden wird immer gegen Ende der Reise noch größer. Auf dieser Reise fanden wir immer mehr Gefallen an den Second Hand Läden und davon gibt es in GB reichlich. Nicht mehr so viele, wie früher mal, hatte ich den Eindruck, weil es diese ganzen Organisationen gibt – British Heard Foundation, British Red Cross und wie sie alle heißen.
Corinne hatte Spaß einige ihrer liebsten Läden mit uns zusammen zu besuchen. Nun, wir paßten natürlich nicht alle ins kleine Auto, so suchten immer nur drei der fünd Reicherts nach neuen Schätzen.
Cacao
ein Tisch voller Freunde
leckeres frisches Obst
nochmal Cacao, oder ist es Cleo?
Corinne und Cleo
Corinne und Gabi in der Küche
Chris & Corinne und Cleo & Cacao
Corinne kennt sich sehr gut mit Smoothies und Raw Food aus, so wurden wir auch kulinarisch verwöhnt. Der Neffe samt Freund fand sich für die Ferien ein, so füllte sich das Haus und zahlreiche Sprachen vermischten sich zu einem internationalen Geplapper. Corinne und ihr Freund Chris hatten sich gerade kleine Kätzchen gekauft, da hatte Amy richtig viel Spaß. Wir hatten also mal ein paar Tage Ruhe und gönnten uns diese Pause. Außer Schnappschüssen fotografierten wir auch nicht, obwohl gerade das Städtchen Ely fotogen gewesen wäre.
In Eastbourne hatten wir einen T-Mobile Laden herausgesucht, natürlich mitten in der Stadt. Da wollten wir einen Internet Stick kaufen, damit wir günstig surfen können. Es gibt einen Traif für 3 Monate und 30 Pfund. Den kauften wir dann auch, nachdem wir wieder 30 Minuten lang zusehen mußten, wie ein etwa 9 jähriges Mädchen ein funkelnagelneues Iphone gekauft bekam! War am Tag zuvor genauso, da betonte die Mutter mehrmals, dass die Tocher ja schon 9 sei!
Die Stadt wuselte nur so von Touristen – sind wir ja auch – der strahlenden Sonnenschein, der Blick zum glitzernden Meer und auf das Pier versetzten uns in Urlaubsstimmung.
Mit dem Internet in der Hosentasche stürzten wir uns im Wohnmobil sitzend wieder in die falsch herum drehendenden Kreisel. Erstmal aus der Stadt rauskommen, gar nicht so einfach. Zwischen Brighton und Portsmouth nervte der Verkehr gewaltig, die Kreisel standen gepackt voller Autos, ohne drängeln kam man da gar nicht vorran. Doch irgendwann verwandelte die Straße sich in eine Schnellstraße und von da an kamen wir vorran:-) Bei einem Tesco hielten wir um heiße Hähnchen zu kaufen und Diesel zu tanken – ist viel billiger dort als an der Schnellstraße. Wir hatten sowieso eine Pause nötig, denn die Sonne bretzelte gewaltig vom Himmel herunter. Relativ spät erreichten wir Stratford upon Avon, Shaekespeares Geburtsort, und fanden einen Campingplatz am Fluß. Dort bewunderten wir abends die Vogelwelt. Es gibt sehr viele Kanadagänse, die mit ihren Jungen auf dem Campingplatz verweilen, Blesshühner, Teichhühner, Enten und Schwäne. Der Campingplatz war nicht sehr voll, sehr, sehr ruhig.
Morgens hatten wir es erstmal nicht wirklich eilig. Und die Ruhe war längst dahin. Der perfekte englische Rasen wurden auf der ganzen Fläche um zwei weitere mm gekürzt, die Hecken geschnitten, die Angestellten sausten nur so in den Golfwägelchen um den Platz, in einer Ecke wurde gebaut. Ins Städtchen wollten wir, aber erst gegen Nachmittag, weil wir im Abendlicht Fotos machen wollten und nicht den ganzen Tag im Trubel verbringen mochten. Amy und Noah fotografierten den ganzen Morgen die Vögel. Ich überarbeitete die Blogberichte und schrieb was Neues, sichtete die Fotos. Gunter schaute die Landkarte an, studierte die Campingführer. Selbst für unsere Rommee Runde hatten wir keine Zeit. Um 14:00 Uhr sollte ein Wassertaxi loslegen, doch weil wir schon fünf Leute sind und das Taxi nur 7 transportieren kann, kamen wir nicht mehr mit. So nahmen wir das nächste, haben ja keine Termine:-) Es kostet 7,5 Pfund, und die Fahrt war wunderschön. Vom Fluß aus sahen wir die Gärten der sehr teuren Anwesen der Stadt, Parkähnlich mit großen, schnellen Booten davor. Und dabei darf man auf dem Fluß nicht schnell fahren! Die Rapsfelder betörten uns mit Duft und Farbe, überall Schwäne, Gänse und anderes Flattervieh mit niedlichen Küken. Auf den Flüssen ist selbst in England der Verkehr wieder „richtig rum“. Wir liefen durch die Stadt, eine Weile folgen wir einer fanzösischen Schulklasse, verstanden zwar nicht viel, doch so kamen wir an allen Shaekespeare Gebäuden vorbei. Hinein gingen wir nicht, der Eintritt summiert sich zu sehr mit uns Fünfen. Da waren wir in den Buchläden auch gut aufgehoben, Gunter und Amy schlugen zu und schleppten von da an schwere Tüten.
das Wassertaxi auf dem Campingplatz
wir im Wassertaxi. Stratford, England
Die Kids denken: „To be or not to be“, Stratford, England
der Rentner in seinem selbstgebauten Narrowboat, Stratford, England
der Rentner in seinem selbstgebauten Narrowboat, die Teilnahmeplaketten an der Seite, Stratford, England
kranker Schwan, Stratford, England
von mir gibts Nix!, Stratford, England
vier müde Reicherts, Stratford, England
Blumen und Norrowboats, Stratford, England
Narrowboats im Hafen von Stratford
alte Häuser, Stratford, England
angreifender Schwan, Stratford, England
Gänsejunge, fotografiert von Amy
Gänsejunges, fotografiert von Amy
[yellow_box]Ja, die Tüten die errinnern mich an ein Thema, welches ich unbedingt ansprechen wollte:
Das Füttern der Vögel. Auf dem Campingplatz bekamen wir einen Zettel mit Informationen dazu. Vor allem Schwäne und Gänse dürfen kein Weissbrot essen. Zu viel davon verursacht bei ihnen ein zu schnelles Wachstum der Federn. Die Krankeit nennt man „Angel Wings“ (weiß nicht, wie das auf Deutsch heißt). Die Flügel stehen seitlich ab, die Vögel können dann nicht mehr fliegen, sich somit nicht von Feinden entfernen, oft sterben sie. In den 70er Jahren nahm die Anzahl der Schwäne in Stratford drastisch ab. Forschungen ergaben, dass sie sich am Anglerblei vergiftet hatten. Die Bestände erholten sich, nachdem bestimmte Bleigewichte für das Angeln verboten wurden, wieder. Die Gänse auf der anderen Seite nehmen Überhand in Stratford. Die Fütterung durch Touristen zieht die Vögel in großer Zahl in den Ort. Normalerweise leben weniger als 100 Tiere in der Stadt, doch im Sommer kommen über 700 zusammen. Sie sind sehr agressive Fresser, machen somit den anderen Vögeln alles streitig, zudem essen sie auch die Blumen der Beete! Und verhindern eine Teilnahme am „Stratford in bloom“ contest! Jede Gans produziert 1kg Kacke pro Tag, hochgerechnet deponieren sie also jeden Tag eine halbe Tonne und verschmutzen nicht nur den Ort, sondern vor allem den Fluß. Und jetzt zur Tüte: die Gänse gewöhnen sich so an das Futter, dass sie jede Scheu verlieren und schließlich jede Tüte verfolgen. Das konnten wir schon selbst erleben. [/yellow_box]
[white_box]Mich faszinierten die Boote, die hier im Hafen lagen. Fragte mich, ob die Leute auch drin wohnen? Nun, mir blieb nichts anderes übrig, ich fragte mich einfach durch und wir führten ein paar sehr interessante und vor allem informative Gespräche. Es gibt etwas 2000 Meilen befahrbares Gewässer in GB. Die Boote heißen „Narrowboat“, weil sie im Vergleich zu Länge sehr schmal sind. Etwa 2m breit und 14m lang.
Ein älterer Herr erzählte, nachdem ich gefragt hatte, ob ich ein paar Fotos machen dürfte, sehr ausführlich. Er lebt nicht auf dem Boot, sondern fährt im Sommer zu Narrowboat Veranstaltungen. Bei jeder Veranstaltung gibt es solche Plaketten. Sein Boot war über und über damit verziert. Er sei seit 29 Jahren in Rente und hätte danach das Boot eigenhändig gebaut. Ein anderer Herr liebte das Reisen auf den Flüssen und Kanälen, es wäre so schön entschleunigt. Nur 6km/h, also so schnell wie ein Fußgänger. Da es zwischen dem nahen Birmingham und Stratfort 53 Schleußen gibt, dauert eine Reise von dort etwa 4-5 Tage! Es wäre sehr günstig auf diese Weise zu reisen. Er wolle nicht zu viel Gutes drüber erzählen, sonst würden das noch zu viele Menschen merken, wie schön diese Art der Fortbewegung ist:-) Er kam übrigens aus Neuseeland und war vor drei Jahren mit dem Segelboot in Dover angekommen. Noch wolle er nicht nach Hause, weil seine Heimatstadt Christchurch im Erdbeben letztes Jahr schwer beschäfigt wurde. [/white_box]
Wir liefen schließlich zurück, denn das Licht wurde erst nach dem letzten Wassertaxi gut. Entlang der Straße mußten wir etwa 2km weit laufen, denn wie schon gesagt, der Fluß wird hier von sehr reichen Leuten „belagert“. Von der anderen Seite sahen wir, dass nicht nur das schnelle Boot am Fluß stand sondern auch zwei, meist drei dicke Autos vor der Tür. Das mußte wirklich eine sehr, sehr reiche Gegend sein.
Wir machten nicht mehr viel, liesen den Abend erzählend mit netten Campern am Fluß ausklingen. Nun, die Fotos sicherte ich natürlich noch. Aber für einen „Big Bang“ reichte uns die Energie nicht mehr. (Die The Big Bang Theory Serie lieben wir zur Zeit – wenn man sie ohne Synchonisation bestellt kostet sie auch nur 1/3!)
Es sollte wärmer werden und der Wind etwas nachlassen, beides taf nicht zu. Es war weiterhin saukalt, der Wind war zwar nicht wirklich stark aber bissig. Wir dachten, dass ein solcher Tag sehr Stadtgeeignet sei. Da können wir uns zwischendrin in warmen Läden aufwärmen. So fuhren wir ca. 80 km nach Esbjerg. Die Stadt ist relativ groß und trotzdem übersichtlich. Ohne Mühen fanden wir einen kostenlosen Parkplatz und schlenderten im Wind, der nun durch die Gassen kanalisiert sogar noch kräftiger wehte, zur längsten Fußgängerzone Dänemarks – obwohl ich das kaum glauben kann. So lang war sie nun doch nicht. Aber, so steht es in unserem Buch. Wir hatten daheim angefangen die Serie „The Macahans“ anzuschauen. Seltsamerweise gibt es die nur in Dänemark und sie ist aus diesem Grund in Deutschland sehr teuer. Aber Amazon sei Dank, man kann sie trotz allem bestellen. Uns fehlen noch zwei Folgen und die wollten wir suchen, vielleicht sogar etwas billiger? Wir hatten Glück, es gab zwar nur wenige, genau gesagt einen DVD Laden, aber der hatte genau die Folgen, die wir noch suchten und sogar ein ganzes Stück günstiger. Die Serie ist wirklich sehr empfehlenswert.
Amy
Die Stadt sah gemütlich aus, die Häuser alle liebevoll gepflegt und sogar fotogen. Etwas außerhalb sahen wir die Monumentalfiguren, wie sie über die eisige See schauten. Natürlich stoppten wir da und fotografierten die vier weißen Männer. Ich war ohne Mütze und Handschuhe rausgelaufen, bereute es sehr schnell. Nach nur wenigen Minuten konnte ich tatsächlich den Auslöser der Kamera nicht mehr bedienen.
Zu viel Salz auf den Straßen
Es ist soviel Salz auf den Straßen, dass das ganze Auto noch weisser ist als sonst. Die Scheiben nämlich auch und das stört, wenn es draußen sehr hell ist. In der Tankstelle strand so ein Eimer mit Waschzeugs, ich versuchte mein Glück. In Schweden und Norwegen hatten wir auch immer die Scheiben geputzt und nie Probleme dabei gehabt. Hier jedoch gefror alles direkt auf den Scheiben, so schnell konnte ich nicht abziehen. Hmmm, jetzt sah ich noch weniger, vor allem im Rückspiegel. Gunter versuchte dann mit dem puren Scheibenwaschmittel, welches wir vor ein paar Tagen einfüllten. Doch dieses gefror auch ohne große Verzögerung und es ist bis minus 15° nutzbar. Anscheinend gefällt den Scheiben der Wind auch nicht??
Esbjerg
gefrorener Strand und Möwen – noch war das Eis nicht wirklich fest, Wir trauten und nur sehr vorsichtig drauf.
Heidemarie
Kunst an der Hauswand
Mondaufgang
Monumentalskulpturen von Esbjerg
Möwen am Strand
Schilder
Blavand Fyr
Blåvand Fyr und Eis am Strand
Wir fuhren danach zum Leuchtturm bei Blåvand. Leider war das Licht etwas trüb, die Sonne kam nur spärlich durch die Wolken hindurch. Wir machten erst ein paar Aufnahmen vom Leuchtturm und liefen dann an den Strand. Das Eis welches sich auftürmte, die vielen Möwen und die Wellen zogen mich magisch in den Bann. Ich war mir nicht sicher, ob das Eis uns tragen würde, doch Amy und ich trauten uns so nach und nach immer weiter nach vorne. Wir waren neugierig, was die zahlreichen Möwen dort machten.
Vor uns schwabberte die Eisbrühe auf und ab und die Möwen flogen dicht darüber und versenkten immer wieder die Köpfe dort hinein. Uns lief beim Anblick schon ein Eisschauer über den Rücken. Im starken Wind am Strand war es uns schon kalt genug und wir waren trocken. Mich faszinierte es, dass die Nordsee hier zugefroren war, das Eis türmte sich zu wunderschönen Formationen auf. Doch sah das Licht leider traurig aus, die Bewölkung lies für den Abend auch nicht auf einen spektakulären Sonnenuntergang hoffen. Wir hatten gestern die Küste vor unserer Haustür nicht auf Eis untersucht, ob es etwas weiter im Norden auch schon zugefroren wäre? Wir hofften es, wurden auf dem Rückweg jedoch enttäuscht. Bei „uns“ rollen die Wellen noch eisfrei zum Strand und auch das Eis, welches vor ein paar Tagen noch genial fotogen im Rinköping Fjord lag, war weg.
Untwerwegs besorgten wir noch Holz und Gurken. Zum Abendessen gab es dann Lachs und Reis, wir schauten einen schwedischen Film als Kontrast zu Hollywood von gestern abend.