Fotos und Tipps für deine Reise nach Trevignon und Concarneau im Süden der Bretagne
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Wir fotografieren in aller Ruhe das Megalithenfeld von Carnac und besichtigen den Ort. Im Hafenstädchen von Auray begeistern uns die Fachwerkhäuser. Danach besuchen wir den berühmten und größten Pilgerort der Bretagne Saint Anne d’Auray.
Grandes marées können in Saint Malo auch relativ unspektakulär sein, wenn der Wind nicht passt. Fotos der grandiosen Stimmungen bei hoher Flut.
In diesem Blogbeitrag stellen wir dir das fotogene normannische Hafenstädtchen Honfleur vor.
Wir sind jetzt seit drei Tagen unterwegs und schonen uns noch. So richtig langsam machen können wir aber nicht. Wir fahren zwar keine langen Strecken, sind aber jeden Tag vor Sonnenaufgang unterwegs und fotografieren auch abends mindestens noch eine Stunde nach Sonnenuntergang. Das circa 120 Kilometer entfernte Honfleur ist unser nächstes Ziel. Das Künstlerstädtchen hat uns auf früheren Touren imponiert. Doch verpassten wir auf allen bisherigen Besuchen die drei Leuchttürme.
Drei Leuchttürme in Honfleur
Der Stellplatz liegt etwa 800 Meter vor dem Zentrum, der weitest entfernte Leuchtturm ist vier Kilometer weit weg am anderen Ende von Honfleur. Das Licht ist am späten Vormittag fotografisch brauchbar, die Wolken hängen tief und schmücken den Horizont. Also klappern wir zuerst mit den Rädern die Leuchttürme ab. Der weiße Hafenleuchtturm mit der roten Spitze steht gegenüber dem alten Hafen von Honfleur. Wir finden einige schöne Perspektiven für Fotos.
Phare de l’Hopital – ein Leuchtturm steht im Kreisel
In unmittelbarer Nähe eines verkehrsreichen Kreisels steht der Phare de l’Hopital. Er stammt aus dem Jahr 1857, zu einer Zeit, als Honfleur noch einen Strand hatte. Der Leuchtturm markierte früher die Einfahrt des Hafens von Honfleur. Er war eine Zeitlang in Privatbesitz, 2004 kaufte die Gemeinde ihn zurück. Du fragst dich, was mit dem Strand passierte? Die Seine spülte immer wieder den Sand weg und lagerte Schlick ab, da hatte die Gemeinde keine Lust mehr, dagegen anzukämpfen.
Der Leuchtturm La Falaise du Fonts etwas außerhalb von Honfleur
Gut ausgebaute Radwege führen uns zum La Falaise du Fonds. Fotografisch ist der letzte Leuchtturm eine Herausforderung. Von Verkehrsschildern, Leitplanken und parkenden Autos umringt, ist jedes Foto eine fast unmögliche Herausforderung. Ein typischer hölzerner Strandzaun kommt mir zu Hilfe. Einfach in die Knie gehen (autsch) und schon sind die störenden Elemente verdeckt, und der kleine Leuchtturm strahlt vor blauem Himmel.
Zurück im Städtchen ziehen wir durch die engen Gassen und fotografieren den Hafen im Mittagslicht. Auf früheren Fototouren machten wir das selten und hatten ausschließlich Abend- und Morgenstimmungen fotografiert. Was auf Dauer auch etwas eintönig ist.
Außer ein paar Schulklassen, die laut plaudernd im Pulk auftreten, ist es ruhig in Honfleur. Das ist der große Vorteil einer Reise in der Vorsaison.
Die Stadt der Künstler und Galerien, aber wo gibt’s hier denn Baguette
Zum Essen radeln wir am Fischerhafen entlang zurück zum Mobil. Gegen 16:00 Uhr ziehen wir mit den Stativen auf dem Gepäckträger wieder los. Auf die Motive in den engen Gassen müssen wir uns erst einstellen. Es ist schwierig, in den zugeparkten Straßen „saubere“ Motive zu gestalten. Wir haben viel Spaß mit den farbenfrohen Galerien zwischen den alten Fachwerkhäusern und verlieren die Zeit aus den Augen. In den engen Gassen blenden wir den Himmel aus den Fotos aus.
Irgendwann verlassen wir die schmalen „Schluchten“ und kommen am Hafen raus. Überrascht fällt unser Blick auf den weiten Himmel. Kleine Wölkchen erstrahlen in pastelligem rosa, das Hafenwasser liegt spiegelglatt vor uns. Auf so einen Moment haben wir nur gewartet. Jetzt nutzen wir die Chance, wir sind allzeit bereit.
Erst gegen 21 Uhr sind wir wieder im Mobil, es ist bereits stockdunkel und auch saukalt. Zum Glück haben wir nach einigem Probieren einen Stromanschluss gefunden, der noch funktioniert. Unsere Warmwasserheizung können wir auf niedriger Stufe mit Strom betreiben, ohne die Sicherung der Stromsäulen rauszufeuern. So haben wir im Mobil wenigstens 14-15° Celsius.
Jetzt sichere ich noch die Fotos auf dem Notebook und schreibe den Reisebericht. Als ich nach Mitternacht den Wecker stelle sagt der mir: Nur noch sechs Stunden, dann klingele ich. Das macht mich so nervös, dass ich gar nicht richtig schlafen kann.
Wie überwinde ich morgens den inneren Schweinehund
Gestern Abend war ich so schlau und habe vorgearbeitet. Das Kaffeewasser wartet schon im Kessel drauf, gekocht zu werden. Unsere Tassen sind gespült, die Kamerataschen stehen griffbereit im Schrank. Der Wecker klingelt eine Dreiviertelstunde vor Sonnenaufgang. Ich springe, nein krieche aus dem warmen Bett und stelle den Gasherd an. Dann darf ich nochmal kuscheln und die Augen schließen, bis das Wasser kocht. Als der Kessel pfeift muss ich aber wirklich raus. Der Kaffee duftet, während ich in die Klamotten schlüpfe – die liegen mit mir im Bett unter der Decke, so sind sie nicht so klamm. Als wir zu fünft unterwegs waren, mussten wir unsere Kleider im Fahrerhaus ablegen. Die waren dann jeden Morgen eiskalt und feucht.
Da haben wir also unseren inneren Schweinehund überrumpelt, sitzen mit Kamerarucksack auf dem Rücken auf den Fahrrädern, und jetzt das Wetter ist trist. Na sowas! Alles grau in grau. Am Meer kann sich das schnell ändern, anders als bei uns zuhause. Dann ist nichts ärgerlicher, als im Mobil zu sitzen und den verpassten Fotomöglichkeiten hinterher zu trauern.
Heute kommt uns das trübe, farblose Wetter sogar entgegen, denn genau das möchten wir fotografieren. Für ein Fotoprojekt brauchen wir sowohl gute als auch langweilige Motive von der gleichen Location. Und wie jeden Tag brauchen wir frisches Brot und Pains au Chocolat.
Flott radeln wir in das Städtchen, im Fischereihafen ist einiges los. Zahlreiche Fischerboote liegen im Hafen, Fischer laden ihre maritimen Waren in die kleinen Verkaufsstände. Die Luft riecht nach Meer. Es sind noch wenige Touristen unterwegs.
Die langweiligen Fotos im grauen Morgenlicht haben wir schnell geschossen. Jetzt ziehen wir wieder durch die Gassen. Kehrfahrzeuge und Müllmänner sind lautstark unterwegs und bereiten Honfleur auf den täglichen Touristenansturm vor. Auf dem Platz vor der Kirche füllen emsige Händler ihre Marktstände mit biologischen Produkten. Brot gibt es hier aber nicht. Die Suche nach dem Bäcker gestaltet sich schwieriger als gedacht. In Honfleur gibt es Galerien in jeder noch so abgelegenen Ecke, aber eine geöffnete Bäckerei gibt es nicht. Mit dem Fahrad ziehen wir weite Kreise und finden schließlich außerhalb des Zentrums einen Carrefour-Markt. Im Supermarkt kaufe ich ungern Brot, das ist immer in Plastik verpackt und schmeckt nicht so lecker. Heute bleibt uns aber nichts anderes übrig.
Wieder zurück am Hafen, lugt die Sonne durch ein Wolkenloch und wirft ihre Strahlen auf ein paar der malerischen Häuser. Dahinter hängen dunkle Regenwolken, das ist das perfekte Motiv. Nach wenigen Minuten ist der Moment vorbei, aber wir haben ihn eingefangen und sind stolz und glücklich. Und die Moral von der Geschichte? Gutes Fotolicht kann zu jeder Zeit erscheinen. Speziell am Meer und gerade bei wechselhaftem Wetter.
Mit dem wohligen Gefühl, ein paar besondere Fotos geschossen zu haben, kehren wir zurück, kochen unseren zweiten Kaffee und lassen uns leckeres Baguette mit Käse schmecken.
In Honfleur versammelten sich im 19. Jahrhundert die Impressionisten, denen gefiel das Licht in der Stadt bestimmt genauso gut wie mir.
Und morgen wird Mont Saint Michel zur Insel, wir sind dabei, aber nur fast…
Übersichtsseite Nordfrankreich & Bretagne Fototour mit dem Wohnmobil
Wir freuen uns in Sintra, Portugal schon sehr auf den den Garten Quinta da Regaleira, denn die Fotos, die uns unsere Freundin vom Brunnen der Initiation gezeigt hatten, begeisterten uns sehr. Den Brunnen wollten wir unbedingt auch fotografieren! Hier kannst du dir aufgrund der zahlreichen Fotos ein gutes Bild vom Garten Quinta da Regaleira in Sintra machen. Fotos sagen mehr als tausend Worte.
Enger Stellplatz in Sintra und eine sehr ruhige Nacht
Die Nacht auf diesem super kleinen, sehr eigensinnigen Stellplatz war trotz des Trubels am Tag sehr ruhig gewesen. Am nächsten Morgen brechen wir schon um 8 Uhr in der Frühe in Richtung Innenstadt auf. Wir wollen die relative Ruhe des Vormittags ausnutzen, bevor die Sehenswürdigkeiten von Touristen überschwemmt werden. Voller Vorfreude auf den Garten Quinta da Regaleira laufen wir schon sehr früh los. Überall in der Stadt wird renoviert, gebaut und gearbeitet. Die Bushaltestellen mussten anscheinend der Bauwut weichen, sie sind wenigstens gut versteckt. Also laufen wir einfach durch die noch halb verschlafenen Gassen.
Von den Hauptattraktionen, dem Palácio Nacional de Sintra, dem Castelo dos Mouros, dem quietschbunten Palácio Nacional da Pena und dem Quinta da Regalia, picken wir das letzere heraus.
Wir nehmen lieber eine der Sehenswürdigkeiten Sintras ausführlich unter die Lupe, als dass wir durch vier oder fünf hetzen. Das Schloss und der Park Quinta da Regalia bietet den größten Motivreichtum für uns Fotografen. Deswegen steuern wir direkt daraufhin zu.
Ganz besonders fasziniert uns der in die Erde hinunterführende Turm, oder ist es ein Brunnen mit Wendeltreppe?
Fotogalerie durch die Gassen von Sintra
Die Bürgersteige sind entweder eng oder nicht existent, der Verkehr ist rasant und wird dichter, je näher wir dem Stadtzentrum kommen. Fette Tourbusse brettern haarscharf an uns vorbei. Im Stadtzentrum wimmelt es schon nur so vor Touristen – ja, ich weiß, wir sind doch auch welche.
Der Andrang im Touristenbüro ist enorm, wir halten Ausschau nach kostenlosen Stadtkarten, wie es sie in vielen Städten gibt. Fehlanzeige, 7 Euro sind uns für unseren kurzen Besuch zu viel. Wir orientieren uns an den Hinweistafeln und finden die Quinta da Regaleira problemlos.
Der Garten Quinta da Regaleira in Sintra, Portugal
Am Eingang schrecken mich die Fotografierverbotsschilder für Profis etwas ab. Ich erhalte aber keine genaue Auskunft, was denn da wirklich verboten wird. Die Frau am Eingang meint nur zu mir, dass ich einfach nicht zu professionell fotografieren soll. Das heißt ohne Stativ. Ich soll also keine guten Fotos mache. Aha?! Der Eintritt beträgt 6 Euro pro Person.
Der Garten ist wunderschön im viktorianisch, italienisch romantischen Stil angelegt. Es gibt zahlreiche dunkle Höhlen, versteckte Grotten, verwunschene Haine, Wasserfälle, Wasserspeier, Statuen und Aussichtstürmchen, die über verschlungene Pfade zu erreichen sind. Im Park sind noch wenige Toursten unterwegs, trotz der frühen Stunde ist es heiß, die Sonne brennt schon mit aller Kraft auf uns herunter. Wir bewegen uns durch die schattigeren Teile des Parks und stoßen immer wieder auf Grotten und Höhleneingänge.
Der Brunnen der Initiation in der Quinta da Regaleira – der invertierte Turm
Fotografieren im Brunnen der Initiation in Sintra
Ich halte mich an die „Regel“ und nutze mein Stativ nicht, obwohl ich das natürlich sehr gerne täte. Allerdings sind so viele Leute im Brunnen der Initiation, dass ich mit ausgefahrenem Stativ nur andauernd im Weg stünde. Wir drehen also die ISO unserer Kameras so hoch, wie es in Anbetracht des Bildrauschens vertretbar ist Am Anfang der Höhle ist es wirklich stockdunkel.
Durch eine dieser Höhlen, einem dunklen, feuchten, rohbehauenen Felsgang, arbeiten wir uns vorsichtig zur Basis des berühmten Brunnens vor.
Dieser auf den Kopf gestellte Turm ist tatsächlich so beeindruckend, wie propagiert.
Vom Brunnenboden aus wirkt die knapp 30 Meter über uns liegende Öffnung winzig. In der Brunnenmauer windet sich eine schmale Treppe mit unregelmäßigen Stufen sprialförmig hinauf. Fensterpartien und Säulengänge wechseln sich regelmäßig ab.
Schon auf dem Weg nach oben steigt die Touristendichte. Wir müssen uns dauernd mit unseren Kamerarucksäcken in kleine Nischen drücken, um die anderen Leute vorbeizulassen. Geduldig warten wir, bis Touristen unter waghalsigen Verrenkungen ihre Selfies geschossen haben und weiterziehen, aber schon bald macht es kaum noch Sinn, weiter zu fotografieren. Zum Glück waren wir früh gekommen.
Mit einem Stativ hätten wir einfach so lange belichten können, dass die Touristen nicht mehr sichbar gewesen wären. Das habe ich im Kreuzgang des Mont Saint Michels in Frankreich schon mit drei Minuten langen Belichtungszeiten gemacht. Diese Langzeitbelichtungen wären allein aufgrund der Enge in den Gängen nicht möglich. Es käme einfach niemand mehr an dir vorbei.
Spaß im Park in Sintra
Oben im Garten wimmelt es jetzt vor Leuten. Überall werden Selfies geschossen, das ist ja fast wie eine Seuche. Wir drehen noch eine Runde durch den Park, dann reicht es uns. Wir wollen wieder hinunter in die Stadt eine Kleinigkeit essen. Die Restaurants im Stadtzentrum sind wesentlich teurer als alles, was uns bisher begegnet ist. Wir begnügen uns mit einem Sandwich und einem Kaffee und kehren Frühnachmittags zu unserem Mobil zurück.
Stadt ist nichts für uns, deswegen entschließen wir uns, noch an diesem Tag weiterzufahren. Der Stellplatz am Fußballstadion ist nicht nur eng und schräg, sondern auch ziemlich laut, andauernd fahren Autos an und liefern Kids zum Training ab, und der Baustellenverkehr führt direkt an unserem Platz vorbei. Wir sind einfach Naturmenschen, die Ruhe suchen. Für Stadtmenschen ist Sintra sicher ganz faszinierend.
Die Stellplatzsuche ist nicht ganz einfach an diesem Abend
An diesem Tag wird die Stellplatzsuche wieder langwierig und anstrengend. Wir fahren drei Plätze an, die uns nicht zusagen. Einer liegt auf einem Campingplatz, der den Charme einer Militär-Kaserne versprüht. Der andere hat eine sehr steile Zufahrt, die wir dem Mobil nicht zumuten wollen. Der dritte in Santa Cruz ist einfach nur ein Strandparkplatz, der anscheinend nicht wirklich als Stellplatz gedacht ist. Da parkt auch kein Wohnmobil, und er ist ziemlich weit vom Stadtzentrum entfernt. Außerdem drehen da am Nachmittag schon Übermütige junge Leute Kreise mit quietschenden Reifen.
Wir finden an diesem Abend noch einen eher häßlichen Platz mit sehr netten Nachbarn und einen außergewöhnlihen Strand mit einem gigantischen Felsen. Aber darüber schreib ich im nächsten Blogbeitrag, dieser hier ist schon sehr bildlastig.
Lena bericht auf Family 4 Travel über Sintra
Tolle Fotos vom Palácio de Pena in Sintra im Blog Avaganza
Weitere Reiseberichte über die Reise nach Portugal:
Roadtrip Atlantikküste Spanien, Portugal, Frankreich
Lonly Planet Portugal bei Amazon
Weiter mit nächstem Artikel:
Wir erreichen Andalusien
Heute ist der Tag, an dem wir in Andalusien ankommen werden. Noch sind wir nicht sicher, ob wir erst ans Meer wollen, oder in Sevilla eine Stadttour machen sollen. Der Verkehr in die Stadt hilft uns, die Entscheidung für das Meer zu treffen. Die Verkehrslawine staut sich schon weit vor der Stadtausfahrt.
Stellplatz mit Campingplatzflair zum fairen Preis – mit WIFI
Nachmittags erreichen wir bei Sonnenschein das Meer. In Sanlucar de Barameda fahren wir einen Stellplatz mit Campingplatzcharakter an. Der Platz ist mit 8 Euro sehr günstig, hat Dusche, Toilette, viel Platz und schnelles WiFi.
Ich erkunde direkt den Strand. Der ist ganz nett, aber nicht bemerkenswert. Einige Häuser stehen ziemlich weit vorne am Strand. Es sieht schmutzig aus und runtergekommen. In einem Wasserkanal, der völlig verdreckt ist, quaken Frösche. Als das Licht abends gut wird, wollen Gunter und ich am Strand entlang laufen. Ich hatte da eine Landspitze ausgemacht, die ich mir gern angesehen hätte.
Sackgassen
Doch nun ist die Flut so hoch, dass die Häuser den Weg absperren. Da kommen wir zu beiden Richtungen nicht vorbei. Nun, dann laufen wir einfach ne Gasse lang und dann dahinter wieder am Strand, denken wir uns. Wir laufen und laufen und plötzlich stehen wir vor einer verschlossenen Tür. Da war kein Hinweisschild, dass es eine Sackgasse ist. Also wieder zurück und in die andere Richtung. Das gleiche Spiel. Und die Gassen sind nicht mal schön. So macht das keinen Spaß. Wir geben auf. Überall nur Sackgassen.
Chipiona – der höchste Leuchtturm Spaniens
Am nächsten Morgen packen wir die Räder aus und fahren Richtung Süden nach Chipioia. Dort steht der höchste Leuchtturm Spaniens. Auf dem Navi hat Gunter sich die Strecke angesehen und gecheckt, wie wir fahren müssen. Ich habe sicherheitshalber das Smartphone mit Landkarten in der Hosentasche und los geht’s ins Gassenwirrwarr. Doch wir haben Glück, finden einen guten Radweg und sind relativ schnell die ca. 6 km gefahren. Der von Palmen gesäumte Leuchtturm sieht im Morgenlicht wunderbar aus. Wir haben Freude an der Fotografie. Leider hat der Leuchtturm nicht geöffnet – ich hätte den natürlich gern besichtigt. Da steht eine Telefonnummer an, die man anrufen muss, um einen Termin zu vereinbaren. Oder man soll im Touristenbüro nachfragen. Da fahren wir versehentlich dran vorbei auf dem Rückweg.
Einer der saubersten Strände Spaniens in Chipiona
Der große Strand von Chipiona ist einer der besten und saubersten Strände Spaniens. Es ist erst Anfang Mai und es tummeln sich schon einige Leute am Strand. Gut verteilt stehen bunte Sonnenschirme im Sand. Wir ziehen die Schuhe aus und laufen im Wasser. Fotografieren mal in die Richtung und mal wieder in die andere. Die hochstehende Sonne sorgt für extrem knallige Farben.
Der Rückweg zum Stellplatz ist genauso einfach, wir sind in den drei, vier Stunden auf dem Rad ein klein wenig rot geworden in der Sonne.
Mittags machen wir Siesta, ruhen uns aus, schlafen sogar ein und schreiben dann noch für unseren Blog. Die Leute auf dem Stellplatz sind sehr freundlich, wir finden ein paar Gesprächspartner.
Leuchtturm in Bonanza
In die andere nördliche Richtung soll im Ort Bonanza (!) auch noch ein Leuchtturm stehen. Gunter überlegt, mit dem Mobil zu fahren, mir ist das Fahrrad lieber. Was ich noch bereuen werde. Denn in diese Richtung gibt es keinen wirklichen Radweg. Wir fahren in schlechter Abgasluft mit dem Verkehr. Auf dem Hinweg finden wir wenigstens die Strandpromenade. Dort radeln wir durch die dort schlendernden Menschenmassen. Die Promenade sieht gepflegt und angenehm aus. Bald kommen wir nach Bonanza. Dieses Kaff macht seinem Namen Ehre, es hat was von Wildwest. Alles ist irgendwie schäbig und heruntergekommen. Selbst die Boote, die am Strand liegen, haben schon weitaus bessere Tage gesehen. Sie müssen im verdreckten Strand als Motivbeiwerk für das Leuchtturmfoto herhalten. Der steht nämlich im Hafenindustriegebiet, umgeben von einem hässlichen Zaun. Aber erst muss Gunter den gröbsten Dreck wegräumen. Vor dem Leuchtturm stehen Zitronenbäume, ein paar Früchte hängen noch am Baum, die meisten liegen verschimmelt und vergammelt am Boden. Wir versuchen, das beste aus dem Motiv herauszuholen. Dabei wäre das so ein schöner Leuchtturm. Wie schade, dass dieses bewundernswerte Bauwerk nicht in Schuss gehalten wird.
Auf dem Rückweg kommen wir gewaltig von der geplanten Route ab. Wir stecken jetzt voll im Verkehr des Industriegebietes fest. Vermeintliche Abkürzungen Richtung Küste enden mal wieder in Sackgassen oder auf Privatgelände. Stünde doch nur an der Einfahrt ein Schild. Hier, mitten in den Bussen und LKWs, ist die Luft zum Schneiden dick, es stinkt fürchterlich nach Abgasen. Ich bin leicht genervt, denn ich hatte mir das so vorgestellt, dass ich auf dem Rückweg noch mal ein paar Fotos von der Strandpromenade von Sanlucar mache und kurz ins Städtchen reinschaue. Das war dann wohl ein Satz mit X.
Letztendlich haben wir an dem Tag 30 Kilometer mit dem schweren Fotorucksack auf dem Rücken in der prallen Sonne hinter uns. Wie gut, dass auf dem Stellplatz eine heiße Dusche auf uns wartet. Übrigens wirft man in Spanien anscheinend das Klopapier nicht ins Klo, sondern einen Mülleimer. Wie wir gehört haben, sind die Abwasserrohre sehr eng und verstopfen durch das Klopapier.
Ich bin hundemüde, lade aber trotzdem noch die Fotos runter und schreibe am Blog. Das schnelle WiFi will ich ausnutzen.