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Beiträge

Interviews mit Fotografen

Interview mit Karin – die Slow & Simple Fotografie

Den Blog „Fotonomaden“ von Karin und Markus lese ich schon länger. Ich mag die tollen Tipps für Fotoausrüstungen, wie zum Beispiel den Beach Rolly für Fotografen. Habe ihn mir aber noch nicht gekauft.

Wir – Gabi und Karin – schreiben gern Bücher über den eher ruhigen Ansatz der Fotografie bei dem die Technik eine untergeordnete Rolle spielt. Darüber tauschen wir uns im folgenden Interview aus. Karin stellt ihre beiden Bücher der Slow & Simple Reihe: „Waldfotografie“ und „Winterfotografie“ vor. Ich habe beide Bücher gelesen. Die Anregungen für die Motivsuche im Wald und im Winter sind gelungen. Du wirst nach dem Lesen mit wacheren Augen durch die Natur streifen und Motive sehen, die dir vorher vielleicht nicht aufgefallen wären.


Winterfotografie

Winterfotografie


Waldfotografie

Waldfotografie


Klick auf die Bücher für mehr Information!

1. Stellt ihr Euch kurz vor. Wie lange fotografiert ihr beiden schon? Was magst du an der Fotografie am meisten?

Mein Mann Markus und ich sind Natur- und Reisefotografen aus Leidenschaft. Seit über fünf Jahren arbeiten wir auch als Foto-Coaches. Was die Fotografie betrifft, so ist uns ganz wichtig, die Dinge so einfach wie möglich zu halten und zu erklären. Wir stehen für Outdoor-Fotografie mit vorhandenem Licht und wenig Fotoausrüstung.

2008 haben wir die ersten Foto-Workshops besucht. Von 2012-2014 haben wir dann unsere Ausbildung an der Prager Fotoschule Österreich absolviert.

Beim Fotografieren mag ich am liebsten, wenn Markus und ich alleine in der Natur sind, die Zeit völlig vergessen, in den Flow kommen und uns komplett auf den Ort und die Gestaltung der Bilder fokussieren. Das entschleunigt total und ist eine echte Kraftquelle!

2. Mit deinem Mann Markus betreibst du den Blog Fotonomaden.com. Was ist euer Schwerpunkt?

Wir fokussieren uns auf Natur- und Reisefotografie. Seit Beginn der Pandemie liegt der Fokus stark auf der Naturfotografie im näheren Umfeld. Jetzt wollen wir aber wieder vermehrt auch Reisebeiträge veröffentlichen. Dabei liegt der Schwerpunkt auf Europa, da wir aus Umweltgründen mittlerweile so wenig wie möglich fliegen und eher mit der Bahn oder dem Wohnmobil unterwegs sind.

3. Wir sind ja auch ein Fotografen-Ehepaar. Das hat viele Vorteile so im Team zu arbeiten. Kannst du, auch im Bezug auf deine Fotocoachings eine unterschiedliche Herangehensweise an die Fotografie zwischen Frauen und Männern sehen? Sind Frauen eher intuitiv? 

Wir finden es auch großartig im Team zu arbeiten. Dabei haben wir sowohl gemeinsame Lieblingsmotive (Wildtiere & Landschaften), als auch die jeweils eigenen Spezialbereiche. Markus ist der Profi für Weitwinkel-Landschaftsaufnahmen, HDRs, Panoramen und komplexere Bildbearbeitung. Mein Fokus liegt auf Detailaufnahmen und Bildgestaltung. Dementsprechend teilen wir uns auch die Coachings thematisch nach unseren Stärken auf.

Ich würde definitiv sagen, dass der Zugang zur Fotografie von Frauen und Männern oft unterschiedlich ist. Die meisten Männer sind, unserer Erfahrung nach, wesentlich mehr auf die Technik von Kamera und Fotoausrüstung fokussiert.

Ich weiß nicht, ob Frauen intuitiver sind, aber vielen geht es mehr darum, Emotionen und Stimmungen einzufangen. Die Kamera ist dabei das Mittel zum Zweck.

Küste - Karin

Küste – Karin

3. Vor einiger Zeit hast du mit der slow & simple Fotografie angefangen. Was ist das und wie unterscheidet sie sich von der herkömmlichen Fotografie?

Slow & simple Fotografie bedeutet für mich, sich für jedes einzelne Motiv wirklich Zeit zu nehmen, anstatt im Vorübergehen schnell eine Menge Fotos zu knipsen.

Mein Ansatz ist, dass meine Fotos besser werden, wenn ich mein Motiv zuerst einmal „kennenlerne“, in dem ich es von allen Seiten und aus verschiedenen Perspektiven betrachte. Wenn ich dann eine Aufnahme gemacht habe, prüfe ich gleich vor Ort, ob ich noch etwas verbessern könnte.

Ansonsten zeichnet sich die slow & simple Fotografie durch einen starken Fokus auf die Bildgestaltung und möglichst einfache Kameratechnik aus. Es geht darum, beim Fotografieren in den Flow zu kommen, die Kreativität zu entfalten, zu entschleunigen und gleichzeitig Kraft in der Natur zu tanken.

Der Mainstream Zugang zur Fotografie ist im Vergleich sehr techniklastig. Das spiegelt sich auch in den meisten Fotokursen und Büchern wieder. Bei der slow & simple Fotografie geht es dagegen darum mit dem notwendigen Minimum an Technik und der Konzentration auf Kreativität und Bildgestaltung mit Freude und Leichtigkeit, ohne Druck zu fotografieren.

Karin Haffert, Fotonomaden

Karin Haffert, Fotonomaden

4. Wie bist du auf die slow & simple Fotografie gekommen?

Über die Jahre hat sich immer mehr herauskristallisiert, dass das mein Zugang zur Fotografie ist. Gerade seit Beginn der Pandemie, die ja ein Stressfaktor ist und uns örtlich sehr eingeschränkt hat, haben wir gemerkt, wie gut es uns tut, langsam und achtsam in der Natur zu fotografieren und unserer Kreativität Raum zu geben.

Natürlich kann man das slow & simple Prinzip überall anwenden, aber die Natur verstärkt den Entschleunigungs- und Erholungseffekt sehr stark. Ich glaube, dass das etwas ist, was die meisten von uns heute als Ausgleich brauchen in unserer schnelllebigen, oft stressigen Zeit.

Außerdem haben wir bei unseren Workshop- und KursteilnehmerInnen immer wieder gemerkt, wie ihnen die Freude am Fotografieren abhanden gekommen ist, weil sie sich zu viel Druck gemacht haben. Besonders Plattformen wie Instagram tragen dazu stark bei.

Deshalb ist es mir auch ganz wichtig bei der slow & simple Fotografie den Perfektionsanspruch rauszulassen. Es geht um die Freude im Moment des Fotografierens. Wenn dann auch noch schöne Bilder entstehen, auf die man stolz ist, ist das ein Bonus.

Sonnenblume - Karin

Sonnenblume – Karin

5. Braucht man dafür eine spezielle Fotoausrüstung?

Nein, braucht man nicht! Sogar mit dem Smartphone kann man mittlerweile großartige Fotos machen, wenn man weiß, wie man Bilder schön gestaltet. Wir sagen immer: Die beste Kamera ist die, die du dabei hast! Die teure, schwere Fotoausrüstung bringt nichts, wenn man dann keine Freude daran hat, sie zum Fotografieren nach draußen mitzunehmen.

6. Beim Lesen deiner Bücher habe ich mich natürlich sehr wiedererkannt. Siehe mein Buch: „Natur-Fotografie macht glücklich“ Bei Fotografinnen scheint der technische Aspekt der Fotografie nicht so wichtig. Ich stimme dir zu, dass das Motiv und das Sehen lernen wichtiger ist als die perfekte Kameraausrüstung. Wie kann man die slow & simple Fotografie nützen, um Kraft in der Natur zu tanken?

Ja, wir haben da seinen sehr ähnlichen Ansatz. Das war auch der Grund, warum ich mir dein Buch gekauft und sehr genossen habe, es zu lesen und mich von den fantastischen Fotos inspirieren zu lassen!

Um mit der slow & simple Fotografie in der Natur Kraft zu tanken ist es vor allem wichtig, sich Zeit zu nehmen. Wenn man sich bewusst und achtsam in der Natur umschaut, entdeckt man immer wieder Neues und wird automatisch langsamer. Das funktioniert besonders gut, wenn man sich ein konkretes Thema vornimmt und dann nach Motiven dazu Ausschau hält. Zu sagen: „Heute fotografiere ich Knospen!“ verändert und schärft den Blick sofort.

Besonders der Wald hat eine heilende Wirkung auf uns, was in zahlreichen Studien nachgewiesen wurde.

Slow & simple Fotografie kann man sich vom Effekt her ein bißchen wie Waldbaden mit Kamera vorstellen.

Flamingo - Karin

Flamingo – Karin

7. Du hast zwei E-Books zu dem Thema herausgegeben. Ich habe beide gelesen und fand die kreative Inspiration sehr anregend. Wen möchtest du mit deinen Büchern erreichen? Eignen sich die Bücher für Anfänger und Fortgeschrittene?

Es freut mich riesig, dass dir meine E-Books so gut gefallen haben! Bis jetzt gibt es eines zu Waldfotografie und eines zu Winterfotografie. Wobei sich 28 der 40 Winter-Inspirationen auch ohne Schnee und Eis umsetzen lassen.

Mein Ziel ist es, Menschen damit zu inspirieren, sich kleine Auszeiten im stressigen Alltag zu gönnen, um in der Natur fotografieren zu gehen und sich dabei kreativ zu entfalten.

Damit möchte ich anderen dabei helfen, das Gedankenkarussell zu stoppen, runterzukommen, sich zu erden und ganz im Moment zu sein. Außerdem erlebe ich bei meinen Coachings immer wieder, dass sich viele, vor allem Frauen, für unkreativ halten. Deshalb ist es mir ein großes Anliegen, ihnen das Gegenteil zu beweisen und ihre Kreativität wieder zu entfachen.

In den E-Books gebe ich jeweils konkret Inspirationen zu 40 Fotoideen, die sich praktisch mit jeder Kamera umsetzen lassen. Der Fokus liegt dabei auf der Bildgestaltung. Die Kameratechnik wird nur am Rande gestreift. Insofern fühlen sich eher Frauen von meinen Büchern angesprochen, obwohl die slow & simple Fotografie Männern genauso gut täte!

Der überwiegende Teil der Fotoideen eignet sich für jedes Können. Vereinzelte Inspirationen richten sich konkret an Fortgeschrittene, weil sie technisch etwas anspruchsvoller sind.

Vielen Dank, dass ich auf eurem Blog Interview-Gast sein durfte. Ich bin schon gespannt auf eure nächsten Projekte!

Da wir in unserer Heimat eigentlich keinen richtigen Winter haben, fokussieren sich unsere Winterfotografie Tipps hier im Blog auf Schweden und Norwegen. Klick dich mal durch!

31. Januar 2022/0 Kommentare/von Gabi
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2022/01/fotonomaden.com_003.jpg 800 1200 Gabi https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.png Gabi2022-01-31 13:49:112022-02-08 10:54:12Interview mit Karin – die Slow & Simple Fotografie
in eigener Sache

Unsere 11 meistgelesenen Blogbeiträge

Es ist immer spannend zu sehen, welche Blogbeiträge bei Euch am besten ankommen. Vielleicht interessiert es Dich ja auch welche das sind? Hier unsere elf beliebtesten Seiten im Blog der 5reicherts im November. Andere Monate sehen wieder anders aus.

 

  1. Langzeitaufnahmen bei Tag und bei Nacht, mit und ohne Graufilter
  2. Die Suche nach dem perfekten Reisestativ
  3. Nordlichter sehen und fotografieren
  4. Speichern der Fotos unterwegs
  5. Die GoPro für Normale – Inspirationen
  6. Das Tamron 2,8, 24-70 mm im Praxistest
  7. Die Ostseeinsel Bornholm
  8. Die Lofoten im Winter, ein Roadtrip
  9. Die Eos M als Reisekamera
  10. Wir – die „über uns, für Euch“-Seite
  11. Das Polfilter – unverzichtbar in der Landschaftsfotografie

Welches ist Deine Lieblingseite unseres Blogs?

Im moment arbeiten wir daran unseren Internetauftritt zu sortieren. Die Übersichtsseiten sehen nun mit kleinen Vorschaufotos übersichtlicher aus. Findest Du diese Übersichtsseiten gut so?

Wir haben jetzt fast 900 Newsletter Abonennten! Willst Du auch? Er erscheint etwa alle 2 Wochen und wir bieten zwei EBooks zum Download an. Bretagne für Meeresliebhaber und eine Kurze, praktische Anleitung zur Nordlichtfotografie.

 

1. Dezember 2014/2 Kommentare/von Gabi
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2014/11/MG_5992.jpg 467 700 Gabi https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.png Gabi2014-12-01 18:41:322023-03-24 12:44:48Unsere 11 meistgelesenen Blogbeiträge
Fototipp - Winter, Nordlicht

10 Tipps für die Fotografie im (nordischen) Winter

[toc]

Wer im tiefsten Winter lieber daheim im Warmen sitzt, verpasst die tollsten Fotomotive. Also keine Angst vor Kälte und Schnee, die aktuelle Kameratechnik kann schon einiges vertragen, ohne gleich kaputt zu gehen. Auch während unserer fünfmonatigen Winterreise in Schweden, Lappland und auf den Lofoten haben uns unsere Kameras und Objektive ohne Murren und Zicken treu begleitet.

Vorbereitung der Kameraausrüstung für den Winter

Neben dem obligatorischen Funktionscheck der Ausrüstung packen wir für eine winterliche Fototour zusätzliche Akkus ein. Den Intervalltimer für Langzeit-, Nacht- und Serienaufnahmen dürfen wir nicht vergessen. Die Beinklemmungen unserer Manfrotto-Alustative bekommen ein paar Tropfen Öl ab, Werkzeug zur Nachjustierung der Klemmkraft haben wir dabei, da Klemmkräfte sich in der Kälte ändern können.
Die meisten Kameramodelle arbeiten laut Herstellerangabe nicht bei Minustemperaturen. Von Canon wird der Arbeitsbereich unserer Kameras mit 0-40° C angegeben.
Aber die Praxis hat uns gezeigt, dass selbst stundenlanges Fotografieren bei Temperaturen unter -15° C möglich ist. Selbt bei -40° C in Lappland war es kein Problem, sofern die Kamera nicht über Nacht im Auto völlig durchgekühlt wurde.
Sobald die Kameraausrüstungen zurück im Haus waren, haben wir sie einige Zeit in den Kamerataschen akklimatisieren lassen, damit sich kein Kondenswasser bildet. Ist trotzdem mal was feucht geworden, trocknet das gute Teil im warmen Zimmer wieder schnell, da im kalten Winter die Raumluft gewöhnlich staubtrocken ist.

Der kältebedingte Kapazitätsverlust bei Kamera-Akkus störte uns nur zum Teil. Die 1800 mAh Akkus der Canon 5D MkII und der 7D zeigen kaum Leistungsverluste, während die 1100 mAh Akkus der 5D MkI und der 40D wesentlich schneller den Dienst quittieren. Einen Zusammenhang zwischen Batteriegröße/-kapazität und Kälteresistenz darf gern vermutet werden.

Essentiell bei Alu-Stativen ist ein Griffschutz, sonst frieren unbehandschuhte Hände sofort am Metall fest. Neopren-Manschetten, Griffband für Tennisschläger oder Korkband für Fahrradlenker sind für diese Zwecke gut geeignet.
Ein Dreibein im kniehohen Schnee benimmt sich wie ein störrischer Esel. Kaum hineingedrückt, schiebt es sich wieder hoch. Da bleibt nichts anderes übrig, als den Schnee wegzuschaufeln oder gut festzutrampeln. Sorgfalt beim Aufstellen und kräftiges Andrücken ist bei Serien- und Langzeitaufnahmen eminent wichtig. Durch den stundenlangen Druck kann der Schnee unter den Stativbeinen erweichen und nachgeben, dann ist die Qualiät der Aufnahmen dahin.
In der Dämmerung und in der Nacht ist eine kleine LED-Leuchte zur Kontrolle der Kameraeinstellungen äußerst hilfreich.

1. Farbakzente

In der typischen Schneelandschaft herrschen Weiß und Blau vor, das wirkt auf den Bildern leicht kalt und monoton. Deshalb kann es interessant sein, wärmere Farben in die Komposition einzubeziehen. Das können farbenfroh gekleidete Menschen sein, aber auch Gebäude, Straßenbeleuchtung, Felsen, Moos etc. Zu Sonnenauf- und -untergang wird die Vorherrschaft der kalten Farben gebrochen. In dieser Zeitspanne zeigt sich die Winterlandschaft von ihrer „wärmsten“ Seite.

 

reste eines Bootwracks im norwegischen Fjord, Winterliche Berge, Lofoten

Reste eines Bootwracks vor schneebedeckten Bergen, im Moorfjord bei Laukvik , Lofoten

schräges Sonnenlicht auf einem Fels, Waldlandschaft in Schweden

schräges Sonnenlicht fällt auf einem Fels, Waldlandschaft in Schweden

in der blauen Winterlandschaft tut ein wenig rot und gelb sehr gut

in der blauen Winterlandschaft tut ein wenig rot und gelb dem Gemüt sehr gut, Henningsvaer, Lofoten

Gabi's rote Warnweste hebt sich in der Winterlandschaft bei Eggum gut ab

Gabi’s rote Warnweste hebt sich in der Winterlandschaft bei Eggum heab

 

2. Wetterwechsel

Haltet die Wettervorhersage im Auge. Wetterwechsel von sonnig nach bewölkt und umgekehrt sind äußerst dankbare Motivquellen. Heraufziehende dunkle Wolken, vor denen die Sonne mit ihren letzten Strahlen die Landschaft streichelt, bringen Dramatik ins Bild. Aufklarender Himmel nach kräftigen Schneeschauern enthüllt eine weiß gepuderte Märchenwelt. Jungfräulicher Schnee liegt auf den kleinsten Zweigen. Und gerade mitten im Schlechtwetter gelingen ungewöhnliche Bilder, die sonst kaum jemand macht.

Henningsvaer, Lofoten

Fischtrockengestelle in Henningsvaer, Lofoten

Schneefall, Lofoten

heraufziehende Schneewolken mit beginnendem Schneefall, Lofoten

Wolke über dem Vestfjord

Schneebeladene Wolke über dem Vestfjord, kurz darauf saßen wir mitten im Schneegestöber

wilde Wetter auf den Lofoten, Norwegen

schnelle und häufige Wetterwechsel sind auf den Lofoten normal, Norwegen

nach dem Schneesturm, Schweden

nach einem Schneesturm sind die Bäume rundum gepudert, Schweden

3. Vollmondnächte und Schnee

Je weiter die Winterreise nach Norden geht, desto kürzer werden die Tage, länger die Nächte, bis sich hinterm Polarkreis das letzte Tageslicht verliert. Was liegt dann näher, als in der Nacht auf Motivsuche zu gehen. Bei Vollmond im Schnee zu wandern ist ein unvergessliches Erlebnis. Konturen und Schatten sind extrem ausgeprägt. Künstliches Licht von Ansiedlungen setzt einen warmen Kontrapunkt.
Generell sollte die Schärfe nachts manuell auf Unendlich eingestellt werden. Der Autofokus müht sich dabei im Dunkeln vergeblich ab. Aber Achtung, fast alle Objektive lassen sich über die Unendlich-Markierung hinaus einstellen. Wer also einfach den Entfernungsring bis zum Anschlag dreht, überfokussiert unter Umständen und erntet unscharfe Aufnahmen. Oft fällt das erst daheim am Monitor auf. Moderne Gehäuse mit Live-View-Funktion bieten einfache und direkte Kontrolle vor der Aufnahme unter Verwendung der Ausschnittsvergrößerung auf dem Display. Ansonsten ermittelt man bei Tag die exakte Unendlichposition für jedes Objektiv und die wichtigsten Brennweiten und macht sich Notizen.
Optischen Stabilisatoren müssen generell bei Stativeinsatz abgeschaltet werden.

Winterlandschaft auf den Lofoten

mondbeschienene Winterlandschaft bei Hov auf den Lofoten

glitzernder Schnee in der hellen Mondnacht, Schweden

Blick aus dem Wohnzimmerfenster: glitzernder Schnee in heller Mondnacht, Schweden

Schatten in der Nacht, Schweden

Schatten in der Nacht, Schweden

4. Gedämpfte Farben bei bedecktem Himmel

An trüben Wintertagen gelingen oft Aufnahmen mit melancholichem Touch. Die konturarme Landschaft und die gedämpfte Farbigkeit lassen feine Strukturen besser hervortreten, und die Kälte wird im Bild fühlbar. Siehe auch unter Punkt 10 – Nebelaufnahmen, wo mit Konzentration auf nahe Objekte und einer Portion Überbelichtung hauchzarte Kompositionen entstehen.

Eggum, Lofoten

Trübe Aussichten: Küstenlandschaft bei Eggum, Lofoten

Reif, Schweden

Reifüberzogene Bäume, Schweden

Winter am See, Schweden

Winter am See, Schweden

blaue Stunde, Winter am See, Schweden

blaue Stunde, Winter am See, Schweden

5. Akzente setzen mit dem Aufhellblitz

Gerade in der Dämmerung lassen sich mit dem Anblitzen des Vordergrundes starke kalt-warm und hell-dunkel Kontraste realisieren. Digitale Kameras bieten hier vielfältige Möglichkeiten der gezielten Blitzdosierung und des entfesselten Blitzens.

Hellt man mit dem Blitz etwas auf, wir das vorherrschende Blau der winterlichen Landschaft so richtig deutlich

Hellt man mit dem Blitz etwas auf, wir das vorherrschende Blau der winterlichen Landschaft erst richtig deutlich

Eisskulptur am See in Schweden

Eisskulptur am See in Schweden, auch hier konkurriert das Blitzlicht mit dem kräftigen Blau

 

6. Sichtbarmachung von Schneetreiben

Fallender Schnee ist auf Fotos schlecht erkennbar, wenn kein dunkler Hintergrund zur Verfügung steht. Abhilfe schafft das Anblitzen der Schneeflocken. Je nach Belichtungszeit und Windstärke erhält man kreisrunde  oder mehr dynamische, kometenartige Punkte. Für die letzeren habe ich eine heftige Windboe abgewartet, die mich fast umgeworfen hätte. Dafür kommt das Sturmgefühl gut rüber. Interessant sind auch Aufnahmen durch die Windschutzscheibe beim Fahren mit Fernlicht im Schneesturm.

Schneefall mit Aufhellblitz

Schneefall mit Aufhellblitz

Es schneit - ja, wo denn?

Es schneit – ja, wo denn? Ohne Beleuchtung sind die Schneeflocken kaum zu erkennen.

Schneesturm

Schneesturm. Langzeitsynchronisation des Blitzes auf den 2. Verschlussvorhang

leise rieselt der Schnee

leise rieselt der Schnee, hier war es windstill

7. Wintersonne

Scharen von Fotografen und anderen Menschen lockt es an sonnigen Wintertagen hinaus in die Kälte. Die Luft ist klar, die Sonne scheint brillant, das schreit geradezu danach, direkt ins Licht hineinzufotografieren und auch die Sonne mal mit ins Bild zu nehmen. Gegenlicht schafft Raumtiefe und bringt aufstiebenden Schnee und Eiskristalle zum Aufleuchten.

 

Abendlicht am eisigen Strand, Westjütland, Dänemark

Warmes Abendlicht am vereisten Strand von Sidselbjerg, Westjütland, Dänemark

Gefrorene Wellen am Abend

Gefrorene Wellen am Abend, Jütland, Dänemark. Das Eisblau kontrastiert wunderbar mit den Himmelsfarben

letztes Licht auf den Bergspitzen, Lofoten

die letzten Sonnenstrahlen des Tages berühren die Bergspitzen, Lofoten

8. Winterdetails

Die Winterlandschaft steckt voller kleiner Wunder. Morgendlicher Rauhreif verwandelt banale Pflanzenteile in Kunstwerke, auf den Fenstern im Haus wachsen Eisblumen in unendlich vielfältigen Mustern, die von der aufgehenden Sonne in schillernde Farben getaucht werden. Also Augen auf für die kleinen Dinge.

winterliche Pflanze im Licht, Schweden

reifbedeckte Pflanzen leuchten im Licht der tiefstehenden Sonne auf, Askö, Schweden

Eiswürfel in der Welle, Dänemark

Eiswürfel in der Welle: es war so kalt, dass wir dachten, die Welle bleibt gleich gefroren stehen. Dänemark

Schnee und Wellen, Lofoten

Schnee und Wellen abstrakt in monochromem Blau, Lofoten

Schnee, Schweden

Schneekristalle am Wegesrand ganz nah, Schweden

9. Winterstürme

Das sind die Tage, wo kaum jemand freiwillig draußen in der Natur verharrt. Es war düster, der Wind rüttelte an Ausrüstung und am Fotografen. Hohe Empfindlichkeitseinstellung und recht offene Blende waren ein Muss. Die resultierenden Bilder zeigen deshalb mehr Körnigkeit und auch mehr Unschärfen, was allerdings die Authentizität des Erlebten noch unterstreichen dürfte.

Sturm in Unstad, Lofoten

Sturm in Unstad, riesige Wellenmonster wälzen sich gegen den Wind Richtung Strand, Lofoten

Sturm auf den Lofoten

Sturm auf den Lofoten, eiskaltes Wasser gischtet gegen die Felsen

Sturm auf den Lofoten

Ein trüber Tag mit Sturm auf den Lofoten

 

 

 10. Nebel – keine Farben

Nebel ist eine der fotogensten Naturerscheinungen, nicht nur im Winter. Mit etwas Überbelichtung entstehen zarte, duftige Bilder mit träumerischem Flair.

Nebel betont naheliegende Motive, der Hintergrund verschwindet hinter einer weißen Wand. Das schafft natürlich Möglichkeiten, mit der Perspektive zu arbeiten. Auf der einen Seite kann das Motiv völlig von seiner Umgebung gelöst und völlig flach dargestellt werde. Zum anderen lässt sich der Effekt der Luftperspektive (Kontrast mit der Entfernung abnehmend, dabei Helligkeit zunehmend und Farben verblassend) auf sehr engem Raum für die Tiefendarstellung gestalterisch nutzen.

Nebel am See, Schweden

Nebelwand am See, Schweden. Der Hintergrund ist vollständig ausgeblendet

Nebelschwaden über den Feldern, Schweden

Nebelschwaden ziehen über den Feldern dahin, Schweden

Am See im schwedischen Winter

Am Öljaren-See im schwedischen Winter. Beispiel für Tiefenstaffelung

Birke im Nebel, Schweden

Birke im Nebel, Schweden. Zweidimensionale Wirkung ohne Tiefe

 

Dein Weg zum Nordlichtbuch, Gabi & Gunter Reichert

„Dein Weg zum Nordlichtfoto“, Gabi & Gunter Reichert

Weitere Infos im umfangreichen Ebook im Buchladen – hier klicken!

 

 

25. Februar 2014/10 Kommentare/von Gabi
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2014/02/MG_0444.jpg 467 700 Gabi https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.png Gabi2014-02-25 14:36:322020-03-07 20:27:0310 Tipps für die Fotografie im (nordischen) Winter

Gunter & Gabi Reichert

Gabi & Gunter Reichert

Gabi & Gunter Reichert

Natur-Fotografie macht glücklich

Natur-Fotografie macht glücklich

Buch: Dein Weg zum Nordlichtfoto

Buch: Dein Weg zum Nordlichtfoto

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Wir dackeln durch Europa

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