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Foto Inspiration, Fototipp - Winter

13 Tipps für Makros von Frühblühern

Letztes Jahr taten sich bei mir zahlreiche, neue fotografische Themen auf.

Aktualisierung des Blogbeitrags am 15.2.2023

Das fing im Sommer mit einem Objektivdefekt an: Ich fotografierte Mohnblüten mit meinem in die Jahre gekommenen Makroobjektiv. Auf einmal hörte der Autofokus gar nicht mehr auf. Das Objektiv wurde länger und länger. Und schwupps, fiel vorne das Glas raus. Da ich eh nie so wirklich glücklich mit dem lahmen Autofokus gewesen war, lachte ich eher, als das ich drüber traurig war. Gunter suchte ein neues Makroobjektiv raus und bestellte es direkt. Nur zwei Tage später kauerte ich wieder im Garten über den Blüten. Und jetzt machte das so richtig viel Spaß! Endlich war der Autofokus schnell und präzise.

Wir hatten das Sigma 105mm Makroobjektiv gekauft.

Meine Lektion: Wenn man sich mit einem Objektiv abquält, ist es echt mal an der Zeit, was Neues zu kaufen. Hätte ich besser viel früher gemacht!

Umstellung auf Canon Systemkameras

Im Herbst war es dann endlich soweit, doch auf eine Systemkamera umzusteigen. Über die Vorteile der Canon Systemkameras aber bald noch mehr. Jedenfalls kam erst die neue Canon EOS R6 und dann die Canon R in unseren Fotoschrank und seither macht mir die Makrofotografie noch viel, viel mehr Spaß.

Und ich mag nicht nur Makros fotografieren…

Leider kam bald darauf der Winter und da waren die meisten Freiland-Motive erstmal weg.

Was für eine Qual: Ich war total hibbelig. So eine geile Kamera, so ein super Objektiv und kein Motiv!

Ich bin ja sehr sozial und rede viel mit Leuten. So hatte ich herausgefunden, dass Freunde von uns Vogelspinnen haben. Ich mag Spinnen eigentlich nicht. Aber, wenn man genauer hinschaut, sind die doch wunderschön! Also sprach ich unsere Freunde an, ob wir nicht mal Vogelspinnen fotografieren könnten. Das fanden die beiden natürlich gut. Und die nächsten Wochen wanderten in den Abendstunden immer wieder Terrarien mit Spinnen durch die Gassen von Bubenheim. Wenn du keine Angst vor Spinnen hast, kannst du dir die Fotos, die wirklich von vorne bis hinten knackscharf sind, bei AC-Foto anschauen. Vogelspinnen mit Fokus Stacking

Endlich Sonnenschein und zarte Blüten

Gegen Ende Februar scheuchte die Sonne schließlich den grauen, konturlosen Wolkenhimmel weg. Die trüben Winterwochen, die kurzen Tage haben endlich ein Ende. Da hält mich nichts mehr drinnen im Haus, ich muss raus und auf Motivjagd gehen. Wenn nach einem wolkigen Tag die Sonne lacht, dann bin ich draußen. Egal, wie kalt es noch ist. Logisch ist immer eine Kamera dabei.
Jetzt stecken die ersten Blumen vorsichtig ihre bunten Köpfchen Richtung Sonne.

Was für ein Wunder!

Diese kleinen, zarten Pflänzchen kämpfen sich durch den harten Winterboden zum Himmel hoch. Hach, wie toll!

Ich sehe das wirklich als meine Lebensaufgabe, die Wunder dieser Welt zu genießen!

Wenn man schon an so kleinen Dingen Freude empfinden kann, werden die großen Sorgen der Welt zwar nicht besser, aber auch nicht schlechter!

Schneeglöckchen, EOS R6, 35mm

Schneeglöckchen, EOS R6, 35mm

Die Frühblüher kommen und wollen fotografiert werden

Krokus

Krokus

Schneeglöckchen, Winterlinge, Krokusse und Blausterne tauchen überall im Wald und in Parkanlagen auf. Ich bin nicht der große Blumen- und Gartenspezialist, verzeih mir die eine oder andere falsche oder ungenaue Benennung. Den Blumen ist das eh egal!

Bisher war ich immer sehr mit der Küstenfotografie beschäftigt und habe mich noch nie wirklich auf die Frühblüher eingelassen. Das änderte sich die letzten Tage. Bei uns in Bubenheim blühen die Krokusse und Schneeglöckchen und fast bilden sie einen großen bunten Teppich auf dem Friedhof. Der ist nur wenige Meter von unserem Haus entfernt.
Ich fotografiere also, laufe heim, sichte die Fotos auf dem großen Bildschirm, schaue, was ich verbessern kann und dann lauf ich wieder los. Das Ganze mehrmals am Tag, denn die Blümchen sind ja schon bald wieder verblüht. Ich nutze also die Chance.

Hier ein paar Tipps für dich – noch blühen sie. Vielleicht hast du ja auch Lust, diese Schönheit in der Natur fotografisch zu genießen?

Mein Equipment für diese Makro Fotosessions:

• Canon EOS R und EOR R6
• Sigma 105mm Makro mit EOS R-EF-Adapter
• RF 35 mm, 1,8
• Dinkelkissen im Zip-Lock Beutel
• Aufheller, selbstgebastelt

Meine Tipps für duftige Makro Fotos

1. Geh raus

Gehe unbedingt immer wieder raus an die frische Luft und genieße die Natur. Je öfter du draußen bis, desto mehr Chancen auf schöne Fotomotive hast du.

2. Geh immer raus

Halte immer nach Blumen Ausschau, auch, wenn das Licht vielleicht nicht passend erscheint. Im Makrobereich kann man nicht leicht einschätzen, welche Wirkung das vorhandene Licht im Nahbereich ausübt.
Für die meisten Fotothemen nutze ich das weichere, wärmere Licht am Morgen und am Abend. Aber bei den Makrofotos konnte ich auch zur Mittagszeit sehr stimmungsvolle Aufnahmen machen. Dazu fotografierte ich bei leicht bedecktem Himmel oder unter den Bäumen, die jetzt so blattlos noch viel Sonne durchlassen.

Also, du kannst zu jeder Zeit tolle Makro Fotos hinbekommen!

 

Krokus und Winterlinge, Gegen 14 Uhr aufgenommen

Krokus und Winterlinge, Gegen 14 Uhr aufgenommen

3. Bastel dir einen Bohnensack, oder kauf einen

Mit einem Stativ ist in dieser bodennahen Arbeit nichts zu machen. Ich habe aber noch keinen Bohnensack.
Bohnensack? Fragst du dich vielleicht?
Also, ein Bohnensack ist ein Beutel, der mit Bohnen (evtl auch Kaffeebohnen, oder Reis, oder was auch immer, gefüllt ist). Den Bohnensack legst du auf den Boden und darauf kommt die Kamera. Durch die Flexibilität des Bohnensacks kannst du die Kamera genau ausrichten und sie liegt sicher, ist vor Staub geschützt und stabil. Damit lässt es sich wunderbar arbeiten.
Ich nutze einfach mein Dinkelsäckchen und packe es in einen Zip Beutel. Super einfach, nicht ganz perfekt, weil das Plastik rutschig ist. Aber es klappt extrem gut.

4. Aufheller basteln

Wirkt meine Blüte zu dunkel (meist im Gegenlicht), behelfe ich mir mit einem selbst gebastelten Aufheller aus weißem Karton. Das ist ganz einfach. Nimm hellen Karton. Schneide ein Loch in der Größe deines Objektivs hinein und stecke das auf die Linse. Das Gegenlicht scheint auf den hellen Karton, der das Licht auf die Blüte wirft und schon ist es nicht mehr so grell.

Krokuss mit Schneeglöckchen im Vordergrund

Krokuss mit Schneeglöckchen im Vordergrund

[caption id="attachment_39027" align="aligncenter" width="1200"]Veilchen ohne Aufheller Veilchen ohne Aufheller[/caption]

[caption id="attachment_39028" align="aligncenter" width="1200"]Veilchen mit Aufheller Veilchen mit Aufheller[/caption]

 

Schneeglöckchen, Seitenlicht mit Aufheller

Schneeglöckchen, Seitenlicht mit Aufheller

5. Experimentiere mit der Lichtrichtung

Spiele mit der Lichtrichtung. Gegenlicht bringt oft die interessantesten Bilder. Gegenlicht ist allerdings schwieriger zu fotografieren. Die Kameras messen in dieser Lichtrichtung die Belichtung oft nicht korrekt und du musst mit der Belichtungskorrektur nachjustieren. Und der Autofokus ist schwieriger zu händeln.
Je nach Motiv kann auch Seitenlicht und sogar Rücklicht angesagt sein.

Spielen ist doch immer gut!

Schneeglöckchen
Krokus nachmittags im Gegenlicht
Schneeglöckchen im Gegegnlicht aus Silhuette

6. Objektive für die Makro Fotografie

Ich mache die meisten Fotos wie oben schon beschrieben mit einem speziellen Makro Objektiv. Vielleicht hast du eine Linse, die auch makrotauglich ist und kannst damit direkt loslegen. Gunter hat für die Canon 80d das Sigma 17-70mm, welches auch im Makrobereich wunderbar einsetzbar ist.
Ich fotografiere die Blüten auch mit dem RF 35mm, 1,8. Das gibt eine ganz andere Bildwirkung im Weitwinkelbereich.

Krokus mit der EOR R und dem 35mm am Abend
Krokusse mit der EOS R und dem 35mm, Miitags bei blauem Himmel
Krokusse mit der EOS R und dem 35mm
Krokusse mit der EOS R und dem 35mm

7. Die Blende bei der Makro Fotografie

Ich arbeite gerne mit offener Blende. Im Makrobereich ist die Tiefenschärfe sowieso sehr gering. Das bedeutet, dass nur sehr kleine Bereiche des Fotos wirklich scharf abgebildet werden. Normalerweise mag man ja Fotos, die so richtig knackscharf sind. Bei Landschaften oder Architektur. Aber bei Makros gibt es da Ausnahmen. Die Vogelspinnen, von denen ich weiter oben geschrieben habe, sollten  optimal scharf sein, weil die Details der Tiere dann besser zu sehen sind.
Bei Blüten wirkt das aber nicht so gut. Da wäre ja auch jeder Grashalm, jedes alte Laub und der ganze Hintergrund auch scharf und die Blüte würde sich kaum davon abheben. Also öffnet man die Blende. Wählt dann exakt den Punkt aus, der herausstechen soll und fokussiert auf diesen Punkt. Bei den Krokussen ist das meistens der gelbe Stempel. Die bunten Blütenblätter heben sich durch die Farbigkeit hervor, der Hintergrund ist nur als „Leinwand“ für die Blüte wichtig. Der Hintergrund soll ja nicht vom Motiv ablenken.

Krokus EOR R, 105mm

 

 

[caption id="attachment_38956" align="aligncenter" width="1200"]Blende 11 Blende 11[/caption]

[caption id="attachment_38957" align="aligncenter" width="1200"]Blende 2,8 Blende 2,8[/caption]

 

Schneeglöckchen, Blende 3,5

Schneeglöckchen, Blende 3,5

 

Leberblümchen
Leberblümchen
Osterglocke
Schneeglöckchen und Krokus
Veilchen

 

Da die Tiefenschärfe sehr, sehr gering ist behelfe ich mir manchmal, aber eher selten mit einem Fokusstacking:
Bei Bedarf mache ich zwei Aufnahmen, eine voll aufgeblendet und eine mit geschlossener Blende 11. Die beiden Bilder füge ich am Computer zusammen.
Die scharfe Blüte der geschlossenen Blende mit dem Hintergrund der Offenblendaufnahme. Das funktioniert aber nicht immer. Und bei Wind noch weniger. Ist aber einen Versuch wert. Ich mache die Fotos mit unterschiedlicher Blende trotzdem immer einmal wieder.

[caption id="attachment_38899" align="aligncenter" width="314"]Krokus, Blüte mit Blende 9, Hintergrund Blende 2,8 Krokus, Blüte mit Blende 9, Hintergrund Blende 2,8[/caption]

[caption id="attachment_38898" align="aligncenter" width="320"]Krokus, Blüte mit Blende 9 Krokus, Blüte mit Blende 9[/caption]

Die Veilchen hatten meiner Meinung nach ein Fokusstacking nötig, weil der Stempel und die Narbe sehr tief gestaffelt sind. Allerdings habe ich hier nicht die Fokusstacking Funktion in der Kamera genutzt, sondern haben nur zwei bis drei Fotos nur im Zentrum der Blüte in Photoshop zusammengesetzt.

Veilchen mit Fokus Stacking

Veilchen mit Fokus Stacking aus drei Fotos

 

Veilchen mit Fokus Stacking

Veilchen mit Fokus Stacking aus zwei Fotos

8. Scharfstellen mit dem Kameradisplay – Hocken oder Liegen

Ich bin sehr dankbar für die Klappdisplays unserer Kameras. Sonst müsste ich auf dem Boden liegen. Wie du im Punkt 7 schon gelesen hast, ist die Tiefenschärfe sehr gering. Ich tue also mein Möglichstes, damit der Fokus da sitzt, wo ich ihn will. Und das mache ich folgendermaßen:
Ich platziere den kleinstmöglichen Autofokuspunkt durch Antippen des Kamerabildschirms dahin, wohin ich die Schärfe legen will. Dann zoome ich ins Bild hinein, um den Fokus nochmal zu präzisieren. Das Fokussieren zum Beispiel auf den klitzekleinen Stempel der Krokusse ist so viel einfacher und genauer.

 

Die Schärfe sitzt genau auf den Stempeln des Krokusses

Die Schärfe sitzt genau auf den Stempeln des Krokusses

 

Wie vorteilhaft das Hineinzoomen beim Fokussieren ist, kannst du am unteren Bildbeispiel sehen. Die Laus auf dem Stempel des Krokusses war so klein, dass ich sie auf der Pflanze selbst nicht gesehen hatte. Als ich zum Scharfstellen auf den Stempel zoomte, sah ich das winzige Tierchen. Dann zoomte ich nocheinmal hinein und konnte so den Fokus exakt setzen. Die Kamera lag sicher auf dem Bohnensack!

 

Krokus und Laus

Krokus und Laus

 

Ausschnitt auf die Laus

Ausschnitt auf die Laus

9. Hintergrundgestaltung bei der Makro Fotografie

Beim Hintergrund achte ich auf die Verteilung von hellen und farbigen Flächen. Störende Grashalme und Zweige, die vor meiner Blüte durchs Bild laufen, zupfe ich aus oder biege sie zur Seite. Oftmals nutze ich aber auch gerade Objekte im Vordergrund, die dann in der Unschärfe verschwinden, um Tiefe zu schaffen. Das Foto wirkt mit einer unscharfen farbigen Blüte im Vordergrund sehr luftig.

 

Krokus bei Blende 2,8, Vordergrund und Hintergrund ruhig und duftig

Krokus bei Blende 2,8, Vordergrund und Hintergrund ruhig und duftig

 

[caption id="attachment_38907" align="aligncenter" width="1200"]Krokus mit trockenem Laub Krokus mit trockenem Laub[/caption]

[caption id="attachment_38908" align="aligncenter" width="1200"]Krokus Laub weggeräumt Krokus Laub weggeräumt[/caption]

Hintergrundgestaltung in der Makrofotografie

Im folgenden Beispiel habe ich das Veilchen, welches in der Sonne stand mit einem Blatt Papier abgeschattet. Einmal habe ich den Hintergrund auch in Schatten gelegt, beim zweiten Foto achtete ich darauf, den Schatten nur auf das Veilchen zu legen und den Hintergrund sonnig zu lassen. So einfach kann man die Bildwirkung verändern und nach eigenem Geschmack verändern.

 

[caption id="attachment_39038" align="aligncenter" width="1200"]Hintergrundgestaltung in der Makrofotografie Hintergrundgestaltung in der Makrofotografie[/caption]

 

[caption id="attachment_39039" align="aligncenter" width="1200"]Hintergrundgestaltung in der Makrofotografie Hintergrundgestaltung in der Makrofotografie[/caption]

10. Auf die Sonne warten und dann im Schatten fotografieren

Letztens war der Sonnenaufgang ganz klar. Kein noch so kleines Wölkchen war am Himmel. Nach kurzer Zeit war das Licht auf meinen kleinen Motiven zu grell in der Sonne. Die Oberflächen der Blütenblätter reflektierten zu viel Licht, den Blüten fehlte die Farbe. Irgendwie gefiel mir das gar nicht.
Ich suchte mir Blüten, die im Schatten standen. Wow, plötzlich knallten die Farben wieder. Damit der Hintergrund nicht ganz ins Schwarze läuft, suchte ich mir einen Blickwinkel, wo die Blüte im Schatten stand, aber der Hintergrund sonnenbeschienen war. Das gab wunderschön farbige, duftige Fotos.

[caption id="attachment_39033" align="aligncenter" width="320"]Veilchen in der Sonne Veilchen in der Sonne[/caption]

 

[caption id="attachment_39034" align="aligncenter" width="320"]Veilchen abgeschattet Veilchen abgeschattet[/caption]

 

 

Krokus morgens um 8 Uhr im Schatten, Hintergrund in der Sonne

Krokus morgens um 8 Uhr im Schatten, Hintergrund in der Sonne

Bienen im Februar

Wenn die Sonne rauskommt, kommen auch schon die ersten Bienen. Über dem Blütenteppich der Krokusse auf dem Friedhof in Bubenheim summte und brummte es. Es ist zwar schwierig, die Bienen im Flug zu fotografieren und ich produzierte auch wesentlich mehr Ausschuss als sonst, aber die Ergebnisse sprechen für sich.

Biene mit Pollen

Biene mit Pollen

 

Biene im Flug

Biene im Flug

 

Biene im Anflug auf einen Krokus

Biene im Anflug auf einen Krokus

 

Biene im Anflug auf einen Krokus

Biene im Anflug auf einen Krokus

 

Biene auf Krokus

Biene auf Krokus

11. Wind ist blöd bei der Makro Fotografie

In den letzten Tagen war es immer windig. Das stört extrem bei der Makrofotografie, weil die Blüten wackeln und der Fokuspunkt, der exakt sitzen muss, sich dauern verschiebt. Ich kauere also über den Blütchen und warten den Finger auf dem Auslöser auf einen kurzen windstillen Moment. Würde ich momentan auf windstille Tage warten, wären wohl die Blüten alle weg. Also, geh einfach trotzdem raus.

12. Entwickle deinen eigenen Makro Stil

Es gibt viele Makro Fotos im Internet, in den sozialen Medien. Lass dich davon inspririeren. Arbeite aber unbedingt deinen eigenen Stil heraus. Die Fotos müssen vor allem Dir gefallen!

Schlehe

Schlehe

13. RAW Entwicklung mit dem neuen Lightroom

Die Nachbearbeitung der RAW-Aufnahmen in Adobe Lightroom führe ich recht dezent durch. Die Fotos sind sehr ausgewogen, da braucht man fast keine Anpassungen vorzunehmen.
Die ganz neue Lightroom Version begeistert mich gerade sowieso extrem! Wenn du noch kein Update gemacht hast, hole das unbedingt bald nach.
Ich verstärke in Lightroom nur hie und da etwas die Struktur der Blütenblätter, damit sich die scharfen Bereichte besser von den unscharfen abheben. Das war es dann schon.

 

Abstrakter Krokus
Krokus am Abend
Krokus abends im Gegenlicht
Krokus mittags im Halbschatten
Blaustern
Krokus
Krokus
Krokus

 

14. Gehe früh morgens raus, wenn es kalt ist

Frost gehört im Februar noch dazu. In 2023 hatte ich das Glück auch bei minus 8°C fotografieren zu können. Diese Fotos zeigen, wie hart im Nehmen diese zarten Pflanzen doch sind!

Krokusse bei minus 8°C

Krokusse bei minus 8°C

 

Krokusse bei minus 8°C

Krokusse bei minus 8°C

 

Kaum kommt die Sonne taut es

Kaum kommt die Sonne taut es

 

Krokus mit Fokus Stacking aus circa 20 einzelnen Aufnahmen

Krokus mit Fokus Stacking aus circa 20 einzelnen Aufnahmen

 

Winterling im Frost

Winterling im Frost

Die Bäume blühen als nächstes

Schlehenblüte

Schlehenblüte

Hier war es gar nicht einfach, den Sonnenreflex hinter die Blüte zu bekommen. Ich suchte mir dazu eine sehr dicht bewachene Stelle aus, nur ein klitzekleines Fleckchen Sonne kam durch und das reicht aus für solche Lichtreflexe im Foto. Wenn die Sonne zu sehr knallt hinter der Blüte, klappt es nicht.

4. März 2022/5 Kommentare/von Gabi
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2022/03/Makro-R6-7718.jpg 800 1200 Gabi https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.png Gabi2022-03-04 10:36:572023-02-15 15:20:3613 Tipps für Makros von Frühblühern
Fototipp - Winter, Nordlicht, Reisetipp - Norwegen

Orcas in Nord-Norwegen, eine fotografische Herausforderung

Warum im Winter nach Norwegen?

Im Sommer sind wir schon seit Jahren immer in Norwegen um die Mitternachtssonne und die Tiere zu genießen und fotografieren. Schon oft traf ich Fotografen, die mir den Tipp gaben, doch mal im Winter zu kommen um die Orcas im Tysfjord zu fotografieren. Die Orcas sind nur im Winter, von ca. November bis Januar im Tysfjord, in der letzten Zeit eher im Vestfjord. Der norwegische Winter machte mich neugierig. Ich versuchte mir die Landschaft im Schnee vorzustellen und war schon vor Reisebeginn begeistert und aufgeregt. Im Winter nach Nord Norwegen zu reisen ist nicht unbedingt einfach, denn man braucht die unterschiedlichsten Fortbegewungsmittel. Nach zwei Flügen nahm ich den Bus zur Fähre und wurde nach einstündiger Überfahrt von Lodingen nach Bognes von einem Freund abgeholt. Ein ganzer Reisetag lag zwischen dem grauen, nassen Deutschland und dem verschneit, norwegischem Winterwunderland.

eine Gruppe Orcas in wunderbarer winterlicher Fjordstimmung

eine Gruppe Orcas in wunderbarer winterlicher Fjordstimmung

eine Gruppe Orcas in wunderbarer winterlicher Fjordstimmung

Am nächsten morgen ging ich sogleich auf die erste Waltour. Da wir Stunden auf dem Boot verbringen würden, waren alle sehr warm eingepackt. Weil man sich auf einem Boot nicht so bewegen kann, wie in der freien Natur, sollte man Schuhe wählen, die bis auf – 40°C warm halten, auch, wenn es so kalt nicht ist. Meine Füße waren also bestens versorgt, nur meine Handschuhe eigneten sich wenig, weil ich darin schwitzte und sehr bald kalte Finger hatte. Für Fotografen sind natürlich warme Hände essentiell. Nach dieser Erfahrung werde ich nur noch Handschuhe benutzen, mit denen ich auch ohne das Hochklappen der Fingerspitzen die Kamera bedienen kann. Bei Temperaturen von – 10°C und Wind auf dem Boot stecken die Fingerspitzen diese völlige Blöße nicht weg. Aber: man kann in Norwegen bestens Handschuhe kaufen und sollte sich zuhause nicht zu viele Gedanken darum machen.

Orca an einem regnerischen, trüben Tag, Tysfjord, Norwegen

Orca an einem regnerischen, trüben Tag, Tysfjord, Norwegen

Orca an einem regnerischen, trüben Tag, Tysfjord, Norwegen

Regenwetter – es ist zwar schwierig, weil die Kamera dauern naß wurde aber die Fotos wirken autentisch und vermitteln die typische Stimmung im Fjord.

blasender Orca, Tysfjord, Norwegen

blasender Orca, Tysfjord, Norwegen

blasender Orca, Tysfjord, Norwegen

Nun, ich stand also auf dem Boot, der Leonora, und betrachtete begeistert die winterliche Landschaft. Dazu hatte ich nicht viel Zeit, schon sichteten wir die ersten Orcas. Seit 1992 werden im Tysfjord in Norwegen Orca Touren angeboten. Besonders gut eignet sich dieses Gebiet, weil die Orcas ab Oktober den Heringen in den Fjord folgen und man diesen relativ (im Vergleich zum offenen Meer) kleinen Fjord gut überschauen kann. So findet man mit sehr großer Sicherheit Wale auf den Touren, die je nach Licht und Witterung 5-8 Stunden dauern. Orcas sind so interessant für Walbeobachter, weil sie sehr soziale, in Gruppen lebende Säugetiere sind und man sehr viele verschiedene Aktivitäten vom Boot aus beobachten kann. Wenn die Tiere ruhige an der Wasseroberfläche liegen „schlafen“ sie, indem eine Gehirhälfte abschaltet, während die andere das lebensnotwendige Atmen steuert. Der Kapitän, Per Ole Lund, dreht das Boot dann ab, um den Tieren die nötige Ruhe zu ermöglichen.

Oft kann man den Gruppen in angemessenen Abstand folgen, wenn sie von einer Stelle im Fjord zum nächsten unterwegs sind. Diese Reisebewegungen der Wale zu beobachten ist fotografisch sehr interessant, denn man sieht, wie schnell und optimal angepaßt sie in ihrem Lebensraum sind. Oft hat man hier die Chance sehr dynamische Fotos zu machen. Am belebtesten und fotografisch am herausfordernsten wird es, wenn man die Orcas beim gemeinsamen Jagen der Heringe erleben kann. Hier im Tysfjord haben die Wale ein ganz besondere Jagdmethode entwickelt, die man „Carousell Feeding“ nennt. Dabei treiben die Wale in Teamwork die Heringe mit Hilfe ihrer hellen Bauchunterseite immer enger zusammen. Mit Schlägen der Fluken über und unter Wasser werden die zur Kugel zusammengetriebenen Heringe danach betäubt und nach und nach einzeln verspeist. Manchmal, wenn man Glück hat, kann man sehen, wie die Heringe in einem letzten Versuch zu entkommen, aus dem Wasser springen. Doch auch in der Luft warten schon tausende Möwen und sehr viele Seeadler, die auch einen Teil des Festmahls haben möchten. Welch ein Spektakel! Schwierig ist die Fotografie in solchen Momenten, weil es sehr viele Wale zu beobachten gibt, man aber nie weiss, wann ein Wal wo auftaucht. Man kann sich ein wenig an den Blasgeräuschen orientieren. In solchen Augenblicken werden auch die Orcas neugierig und strecken den Oberkörper aus dem Wasser um über der Wasseroberfläche zu sehen was passiert. Diese sogenannten „Spyhops“ sind besonders schön auf Fotos, aber auch Glükssache, denn der Blickkontakt zwischen Wal und Waltourist dauert nur wenige Sekunden. Nach einer solchen Waltour, auch, wenn sie anstrengend, kalt und evtl naß war, sieht man tatsächlich nur glückliche Menschen an Bord.

Fischerboote im Tysfjord, diese Lichtstimmung hielt sich übrigens stundenlang

Fischerboote im Tysfjord, diese Lichtstimmung hielt sich übrigens stundenlang

Fischerboote im Tysfjord, diese Lichtstimmung hielt sich übrigens stundenlang

gemeinsames Jagdglück, Orca, Seeadler und Möwe
ein junger Orca schieb Wasser vor sich her:-)
Orcas im Tysfjord
Orcamutter oder Tante mit Baby
Eine Orca Familie im Tysfjord
Lobtailing Orca
Orca schiesst aus dem Wasser
Orcas im Tysfjord

Doch warum ist die Orca Fotografie eine solche Herausforderung?

Da sich der Tysfjord oberhalb des Polarkreises befindet, werden die Tage im Winter immer kürzer, bis dann die Sonne Ende November gar nicht mehr über den Horizont und schon gar nicht über die Berge kommt. Diese Zeit vor der Polarnacht kann sehr schön sein, weil man sich sozusagen im ständigen Sonnenauf- oder auch untergang befindet. Das Licht und die Farben sind phänomenal, doch auch sehr schwach. Mit den neuen Digitalkameras ist man also sehr im Vorteil, weil man die Isozahl ständig den unterschiedlichen Lichtbedingungen anpassen kann. Man sollte für eine gute Fotoausbeute mehrere Tage einplanen, denn je nach Bewölkung bekommt man ganz unterschiedliche Stimmungen. Ich hatte an den 5 Tagen auf dem Meer sehr großes Glück und von klarem Himmel bis starken Regenfällen war alles dabei. An meinem letzten Tag, dem 24.11. kam ich sogar um 12:00 Uhr mittags nicht über 800 ISO.

Es lohnt sich also eher Anfang November einzuplanen, weil man dann evtl Sonnenlicht auf den Walen hat, was Ende November gar nicht mehr der Fall ist. Die Touren werden von Mitte Oktober bis ca. 20 Januar angeboten. Mittlerweile scheint es besser zu sein, etwas später zu fahren, weil die Wale eher später kommen.

Um eine weitere Perspektive zu sehen, buchte ich auch eine Tour mit dem Zodiac, einem sehr schnellen Schlauchboot. Von dieser Basis aus gibt es die Möglichkeit in besonderen Trockentauchanzügen auch mit den Orcas schwimmen zu gehen, was ich mir ersparte:-) Nun, später bereute ich es, denn in diesen Anzügen war man bestens für das Wetter, welches auf Regen umgestellt hatte, gerüstet. Am Ende waren alle naß auch die ohne diese Anzüge! Für die Kameraausrüstung war es ein Härtetest, denn zum Regen kam die Gischt hinzu, wenn das Zodiac mit hoher Geschwindigkeit über den Fjord schoss. Die Kameras, ich war mit zwei Canon 20d’s unterwegs, hielten das Ganze bestens aus, die Wassertropfen, die sich unweigerlich auf der Linse sammelten, unterstrichen die regnerische Stimmung. Ein Akku packte selbst bei -8°C und Wind ca. 800 Bilder. Bei einigen Leuten auf dem Boot setzte gerade bei diesen sehr niedrigen Temperaturen die Canon 350d zeitweise aus. Nach kurzem Aufwärmen des Akkus in der Hosentasche oder unter der Jacke waren diese Kameras nach wenigen Minuten wieder einsatzbereit.

Ja und wenn man dann Abends nicht zu müde ist, lohnt es sich immer, den Himmel im Blick zu halten, denn das Nordlicht ist für uns Deutsche doch eine sehr seltene Erscheinung, für die sich das Mitschleppen des Stativs auf alle Fälle lohnt. Als Ausgleich zur reportageartigen Art der Fotografie an Bord eines Schiffes ist das Arbeiten mit Stativ und Drahtauslöser eine schöne Art der Meditation und ein toller Abschluß einer fotografisch anspruchsvollen Reise!

Und Elvis schaut herab - seht Ihr ihn?

Und Elvis schaut herab – seht Ihr ihn?

Und Elvis schaut herab – seht Ihr ihn?

Anmerkung im Oktober 2009: Die Touren wurden bisher, wie hier beschrieben im Tysfjord veranstaltet. Jedoch änderten die Orcas ihre Route. Man findet sie nicht mehr im gut erreichbaren Fjord, weil die Heringe dort nicht mehr überwintern. Jetzt werden die Orcas meist im offenen Meer gesichtet. Per Ole Lund – der weltbeste Walwatching Kapitän – bieten nun längere und den Bedingungen angepasste Touren an. Wenn jemand die Orcas finden kann, dann er!

An dieser Stelle zur Inspiration nocheinmal der Artikel, der in der Digitalfoto im Mai 06 erschienen war. Hier habe ich allerdings andere Bilder eingefügt, ich habe so viel Auswahl!
Fotogalerie Orcas

Zum großen Nordlicht Fotografie Tutorial

17. März 2016/3 Kommentare/von Gabi
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2010/03/eine-gruppe-orcas-wunderbarer-winterlicher-fjordstimmung.jpg 400 600 Gabi https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.png Gabi2016-03-17 16:14:202022-01-09 11:29:45Orcas in Nord-Norwegen, eine fotografische Herausforderung
Fototipp - Winter, Nordlicht

10 Tipps für die Fotografie im (nordischen) Winter

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Wer im tiefsten Winter lieber daheim im Warmen sitzt, verpasst die tollsten Fotomotive. Also keine Angst vor Kälte und Schnee, die aktuelle Kameratechnik kann schon einiges vertragen, ohne gleich kaputt zu gehen. Auch während unserer fünfmonatigen Winterreise in Schweden, Lappland und auf den Lofoten haben uns unsere Kameras und Objektive ohne Murren und Zicken treu begleitet.

Vorbereitung der Kameraausrüstung für den Winter

Neben dem obligatorischen Funktionscheck der Ausrüstung packen wir für eine winterliche Fototour zusätzliche Akkus ein. Den Intervalltimer für Langzeit-, Nacht- und Serienaufnahmen dürfen wir nicht vergessen. Die Beinklemmungen unserer Manfrotto-Alustative bekommen ein paar Tropfen Öl ab, Werkzeug zur Nachjustierung der Klemmkraft haben wir dabei, da Klemmkräfte sich in der Kälte ändern können.
Die meisten Kameramodelle arbeiten laut Herstellerangabe nicht bei Minustemperaturen. Von Canon wird der Arbeitsbereich unserer Kameras mit 0-40° C angegeben.
Aber die Praxis hat uns gezeigt, dass selbst stundenlanges Fotografieren bei Temperaturen unter -15° C möglich ist. Selbt bei -40° C in Lappland war es kein Problem, sofern die Kamera nicht über Nacht im Auto völlig durchgekühlt wurde.
Sobald die Kameraausrüstungen zurück im Haus waren, haben wir sie einige Zeit in den Kamerataschen akklimatisieren lassen, damit sich kein Kondenswasser bildet. Ist trotzdem mal was feucht geworden, trocknet das gute Teil im warmen Zimmer wieder schnell, da im kalten Winter die Raumluft gewöhnlich staubtrocken ist.

Der kältebedingte Kapazitätsverlust bei Kamera-Akkus störte uns nur zum Teil. Die 1800 mAh Akkus der Canon 5D MkII und der 7D zeigen kaum Leistungsverluste, während die 1100 mAh Akkus der 5D MkI und der 40D wesentlich schneller den Dienst quittieren. Einen Zusammenhang zwischen Batteriegröße/-kapazität und Kälteresistenz darf gern vermutet werden.

Essentiell bei Alu-Stativen ist ein Griffschutz, sonst frieren unbehandschuhte Hände sofort am Metall fest. Neopren-Manschetten, Griffband für Tennisschläger oder Korkband für Fahrradlenker sind für diese Zwecke gut geeignet.
Ein Dreibein im kniehohen Schnee benimmt sich wie ein störrischer Esel. Kaum hineingedrückt, schiebt es sich wieder hoch. Da bleibt nichts anderes übrig, als den Schnee wegzuschaufeln oder gut festzutrampeln. Sorgfalt beim Aufstellen und kräftiges Andrücken ist bei Serien- und Langzeitaufnahmen eminent wichtig. Durch den stundenlangen Druck kann der Schnee unter den Stativbeinen erweichen und nachgeben, dann ist die Qualiät der Aufnahmen dahin.
In der Dämmerung und in der Nacht ist eine kleine LED-Leuchte zur Kontrolle der Kameraeinstellungen äußerst hilfreich.

1. Farbakzente

In der typischen Schneelandschaft herrschen Weiß und Blau vor, das wirkt auf den Bildern leicht kalt und monoton. Deshalb kann es interessant sein, wärmere Farben in die Komposition einzubeziehen. Das können farbenfroh gekleidete Menschen sein, aber auch Gebäude, Straßenbeleuchtung, Felsen, Moos etc. Zu Sonnenauf- und -untergang wird die Vorherrschaft der kalten Farben gebrochen. In dieser Zeitspanne zeigt sich die Winterlandschaft von ihrer „wärmsten“ Seite.

 

reste eines Bootwracks im norwegischen Fjord, Winterliche Berge, Lofoten

Reste eines Bootwracks vor schneebedeckten Bergen, im Moorfjord bei Laukvik , Lofoten

schräges Sonnenlicht auf einem Fels, Waldlandschaft in Schweden

schräges Sonnenlicht fällt auf einem Fels, Waldlandschaft in Schweden

in der blauen Winterlandschaft tut ein wenig rot und gelb sehr gut

in der blauen Winterlandschaft tut ein wenig rot und gelb dem Gemüt sehr gut, Henningsvaer, Lofoten

Gabi's rote Warnweste hebt sich in der Winterlandschaft bei Eggum gut ab

Gabi’s rote Warnweste hebt sich in der Winterlandschaft bei Eggum heab

 

2. Wetterwechsel

Haltet die Wettervorhersage im Auge. Wetterwechsel von sonnig nach bewölkt und umgekehrt sind äußerst dankbare Motivquellen. Heraufziehende dunkle Wolken, vor denen die Sonne mit ihren letzten Strahlen die Landschaft streichelt, bringen Dramatik ins Bild. Aufklarender Himmel nach kräftigen Schneeschauern enthüllt eine weiß gepuderte Märchenwelt. Jungfräulicher Schnee liegt auf den kleinsten Zweigen. Und gerade mitten im Schlechtwetter gelingen ungewöhnliche Bilder, die sonst kaum jemand macht.

Henningsvaer, Lofoten

Fischtrockengestelle in Henningsvaer, Lofoten

Schneefall, Lofoten

heraufziehende Schneewolken mit beginnendem Schneefall, Lofoten

Wolke über dem Vestfjord

Schneebeladene Wolke über dem Vestfjord, kurz darauf saßen wir mitten im Schneegestöber

wilde Wetter auf den Lofoten, Norwegen

schnelle und häufige Wetterwechsel sind auf den Lofoten normal, Norwegen

nach dem Schneesturm, Schweden

nach einem Schneesturm sind die Bäume rundum gepudert, Schweden

3. Vollmondnächte und Schnee

Je weiter die Winterreise nach Norden geht, desto kürzer werden die Tage, länger die Nächte, bis sich hinterm Polarkreis das letzte Tageslicht verliert. Was liegt dann näher, als in der Nacht auf Motivsuche zu gehen. Bei Vollmond im Schnee zu wandern ist ein unvergessliches Erlebnis. Konturen und Schatten sind extrem ausgeprägt. Künstliches Licht von Ansiedlungen setzt einen warmen Kontrapunkt.
Generell sollte die Schärfe nachts manuell auf Unendlich eingestellt werden. Der Autofokus müht sich dabei im Dunkeln vergeblich ab. Aber Achtung, fast alle Objektive lassen sich über die Unendlich-Markierung hinaus einstellen. Wer also einfach den Entfernungsring bis zum Anschlag dreht, überfokussiert unter Umständen und erntet unscharfe Aufnahmen. Oft fällt das erst daheim am Monitor auf. Moderne Gehäuse mit Live-View-Funktion bieten einfache und direkte Kontrolle vor der Aufnahme unter Verwendung der Ausschnittsvergrößerung auf dem Display. Ansonsten ermittelt man bei Tag die exakte Unendlichposition für jedes Objektiv und die wichtigsten Brennweiten und macht sich Notizen.
Optischen Stabilisatoren müssen generell bei Stativeinsatz abgeschaltet werden.

Winterlandschaft auf den Lofoten

mondbeschienene Winterlandschaft bei Hov auf den Lofoten

glitzernder Schnee in der hellen Mondnacht, Schweden

Blick aus dem Wohnzimmerfenster: glitzernder Schnee in heller Mondnacht, Schweden

Schatten in der Nacht, Schweden

Schatten in der Nacht, Schweden

4. Gedämpfte Farben bei bedecktem Himmel

An trüben Wintertagen gelingen oft Aufnahmen mit melancholichem Touch. Die konturarme Landschaft und die gedämpfte Farbigkeit lassen feine Strukturen besser hervortreten, und die Kälte wird im Bild fühlbar. Siehe auch unter Punkt 10 – Nebelaufnahmen, wo mit Konzentration auf nahe Objekte und einer Portion Überbelichtung hauchzarte Kompositionen entstehen.

Eggum, Lofoten

Trübe Aussichten: Küstenlandschaft bei Eggum, Lofoten

Reif, Schweden

Reifüberzogene Bäume, Schweden

Winter am See, Schweden

Winter am See, Schweden

blaue Stunde, Winter am See, Schweden

blaue Stunde, Winter am See, Schweden

5. Akzente setzen mit dem Aufhellblitz

Gerade in der Dämmerung lassen sich mit dem Anblitzen des Vordergrundes starke kalt-warm und hell-dunkel Kontraste realisieren. Digitale Kameras bieten hier vielfältige Möglichkeiten der gezielten Blitzdosierung und des entfesselten Blitzens.

Hellt man mit dem Blitz etwas auf, wir das vorherrschende Blau der winterlichen Landschaft so richtig deutlich

Hellt man mit dem Blitz etwas auf, wir das vorherrschende Blau der winterlichen Landschaft erst richtig deutlich

Eisskulptur am See in Schweden

Eisskulptur am See in Schweden, auch hier konkurriert das Blitzlicht mit dem kräftigen Blau

 

6. Sichtbarmachung von Schneetreiben

Fallender Schnee ist auf Fotos schlecht erkennbar, wenn kein dunkler Hintergrund zur Verfügung steht. Abhilfe schafft das Anblitzen der Schneeflocken. Je nach Belichtungszeit und Windstärke erhält man kreisrunde  oder mehr dynamische, kometenartige Punkte. Für die letzeren habe ich eine heftige Windboe abgewartet, die mich fast umgeworfen hätte. Dafür kommt das Sturmgefühl gut rüber. Interessant sind auch Aufnahmen durch die Windschutzscheibe beim Fahren mit Fernlicht im Schneesturm.

Schneefall mit Aufhellblitz

Schneefall mit Aufhellblitz

Es schneit - ja, wo denn?

Es schneit – ja, wo denn? Ohne Beleuchtung sind die Schneeflocken kaum zu erkennen.

Schneesturm

Schneesturm. Langzeitsynchronisation des Blitzes auf den 2. Verschlussvorhang

leise rieselt der Schnee

leise rieselt der Schnee, hier war es windstill

7. Wintersonne

Scharen von Fotografen und anderen Menschen lockt es an sonnigen Wintertagen hinaus in die Kälte. Die Luft ist klar, die Sonne scheint brillant, das schreit geradezu danach, direkt ins Licht hineinzufotografieren und auch die Sonne mal mit ins Bild zu nehmen. Gegenlicht schafft Raumtiefe und bringt aufstiebenden Schnee und Eiskristalle zum Aufleuchten.

 

Abendlicht am eisigen Strand, Westjütland, Dänemark

Warmes Abendlicht am vereisten Strand von Sidselbjerg, Westjütland, Dänemark

Gefrorene Wellen am Abend

Gefrorene Wellen am Abend, Jütland, Dänemark. Das Eisblau kontrastiert wunderbar mit den Himmelsfarben

letztes Licht auf den Bergspitzen, Lofoten

die letzten Sonnenstrahlen des Tages berühren die Bergspitzen, Lofoten

8. Winterdetails

Die Winterlandschaft steckt voller kleiner Wunder. Morgendlicher Rauhreif verwandelt banale Pflanzenteile in Kunstwerke, auf den Fenstern im Haus wachsen Eisblumen in unendlich vielfältigen Mustern, die von der aufgehenden Sonne in schillernde Farben getaucht werden. Also Augen auf für die kleinen Dinge.

winterliche Pflanze im Licht, Schweden

reifbedeckte Pflanzen leuchten im Licht der tiefstehenden Sonne auf, Askö, Schweden

Eiswürfel in der Welle, Dänemark

Eiswürfel in der Welle: es war so kalt, dass wir dachten, die Welle bleibt gleich gefroren stehen. Dänemark

Schnee und Wellen, Lofoten

Schnee und Wellen abstrakt in monochromem Blau, Lofoten

Schnee, Schweden

Schneekristalle am Wegesrand ganz nah, Schweden

9. Winterstürme

Das sind die Tage, wo kaum jemand freiwillig draußen in der Natur verharrt. Es war düster, der Wind rüttelte an Ausrüstung und am Fotografen. Hohe Empfindlichkeitseinstellung und recht offene Blende waren ein Muss. Die resultierenden Bilder zeigen deshalb mehr Körnigkeit und auch mehr Unschärfen, was allerdings die Authentizität des Erlebten noch unterstreichen dürfte.

Sturm in Unstad, Lofoten

Sturm in Unstad, riesige Wellenmonster wälzen sich gegen den Wind Richtung Strand, Lofoten

Sturm auf den Lofoten

Sturm auf den Lofoten, eiskaltes Wasser gischtet gegen die Felsen

Sturm auf den Lofoten

Ein trüber Tag mit Sturm auf den Lofoten

 

 

 10. Nebel – keine Farben

Nebel ist eine der fotogensten Naturerscheinungen, nicht nur im Winter. Mit etwas Überbelichtung entstehen zarte, duftige Bilder mit träumerischem Flair.

Nebel betont naheliegende Motive, der Hintergrund verschwindet hinter einer weißen Wand. Das schafft natürlich Möglichkeiten, mit der Perspektive zu arbeiten. Auf der einen Seite kann das Motiv völlig von seiner Umgebung gelöst und völlig flach dargestellt werde. Zum anderen lässt sich der Effekt der Luftperspektive (Kontrast mit der Entfernung abnehmend, dabei Helligkeit zunehmend und Farben verblassend) auf sehr engem Raum für die Tiefendarstellung gestalterisch nutzen.

Nebel am See, Schweden

Nebelwand am See, Schweden. Der Hintergrund ist vollständig ausgeblendet

Nebelschwaden über den Feldern, Schweden

Nebelschwaden ziehen über den Feldern dahin, Schweden

Am See im schwedischen Winter

Am Öljaren-See im schwedischen Winter. Beispiel für Tiefenstaffelung

Birke im Nebel, Schweden

Birke im Nebel, Schweden. Zweidimensionale Wirkung ohne Tiefe

 

Dein Weg zum Nordlichtbuch, Gabi & Gunter Reichert

„Dein Weg zum Nordlichtfoto“, Gabi & Gunter Reichert

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25. Februar 2014/10 Kommentare/von Gabi
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2014/02/MG_0444.jpg 467 700 Gabi https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.png Gabi2014-02-25 14:36:322020-03-07 20:27:0310 Tipps für die Fotografie im (nordischen) Winter
Fototipp - Winter, Fototipp - Zeitraffer

Sternenbahnen und Winterfotografie

In der aktuellen Naturfoto haben wir einen zehnseitigen Artikel über die Winterfotografie: „Einsatz in der Kälte“. Dort haben wir Tipps für die Fotografie nicht nur in der Kälte, sondern auch in der Dunkelheit aufgelistet.

Die einzelnen Kapitel lauten:

Wetterwechsel

 

Farbakzente

indirekte Beleuchtung der Wolke. Ein schöner Farbakzent, wenn sich kein Nordlicht findet :-)

indirekte Beleuchtung der Wolke. Ein schöner Farbakzent, wenn sich kein Nordlicht findet :-)

Nordlichter bei Vollmond

Nordlicht bei Vollmond, Lofoten

Nordlicht bei Vollmond, Lofoten

Viele Reisende buchen ihren Aufenthalt im Norden extra für mondlose Tage. Ich kann nur empfehlen sich nicht darauf festzulegen. Wir mochten die hellen Mondnächte sogar noch um Einiges lieber!

Vollmondnächte

Vollmondnächte, Lofoten

Vollmondnächte, Lofoten

Ja, und die hellen Nächte sind auch ohne Nordlicht sehr lohnenswert!

Sternenbahnen im Zeitraffer

Hier zeige ich besser mal einen Film – daran haperte es übrigens, dass die Ankündigung des Artikels so lange dauerte. Ich wollte den Film neu hochladen, weil durch die Komprimierung so viel Qualität verloren ging.

Sternenbahnen, Schweden

https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2016/12/Stars-Timelapse.mp4

Die Sternenbahnen berechnen wir aus den einzelnen Timelapse Fotos.

Es gibt eine Freeware mit dem du Sternenbahnen zusammenrechnen kannst: Starstax

Sternenbahnen

Lyngvig Fyr, Dänemark

Lyngvig Fyr, Dänemark

Sichtbarmachen von Schneetreiben

 

 

[caption id="attachment_5338" align="aligncenter" width="700"]Schneesturm - kaum sichtbar Schneesturm – kaum sichtbar[/caption]

[caption id="attachment_5339" align="aligncenter" width="700"]Schneeflocken Schneeflocken[/caption]

 

Ohne Blitz schafft man es nicht, diese Flocken sichtbar zu machen. Ich mag es auch mal, wenn es übertrieben schneereich wirkt :-) Will man den Sturm beim Schneefall ablichten, wartet man auf eine Windboe und drückt genau in diesem Moment den Auslöser:

Schneesturm, Lofoten

Schneesturm, Lofoten

 

Wintersonne

wenn auch kurz, manchmal zeigt sich die Sonne doch, Lappland, Schweden

wenn auch kurz, manchmal zeigt sich die Sonne doch, Lappland, Schweden

In der ansonsten fast farblosen Landschaft wirkt ein Sonnenstrahl Wunder!

 

Winterstürme

Wintersturm, Lofoten

Wintersturm, Lofoten

Es ist schwierig sich auf den Beinen zu halten, der Körper kühlt schnell aus. Trotzdem lohnen sich die Stürme. Den Fotos sieht man es an. Die hohe ISO, die man braucht um überhaupt Fotos machen zu können zeigt Rauschen im Bild. Das Meer rauscht auch. Da macht ein klein wenig Unschärfe und Rauschen nichts mehr aus. Es wirkt authentisch.

Gedämpfte Farben bei Nebel

Trübe Stimmung in Eggum, Lofoten

Trübe Stimmung in Eggum, Lofoten

Auch ganz trist wirkende Tage haben einen fotografishen Reiz. Sieht man ein solches Bild, fühlt man sich in diese farblosen, trotzdem reizvollen Tage zurückversetzt.

15. Januar 2013/3 Kommentare/von Gabi
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2013/01/MG_8909.jpg 467 700 Gabi https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.png Gabi2013-01-15 18:14:162022-08-23 13:13:53Sternenbahnen und Winterfotografie
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