Tagesausflug zur Ile de Brehat
Aktuell Sommer 2023: Einschränkung der Besucherzahl
Vom 14. Juli bis zum 25. August ist zwischen 8:30 und 14:30 Uhr die Besucherzahl auf der Insel auf maximal 4 700 Besucher pro Tag beschränkt. Du solltest also deinen Platz auf der Fähre vorab buchen. Verschiedenen Meldungen nach ist der Besucheransturm zwischen Freitag und Montag am geringsten.
Informiere dich bitte bei der Touristeninformation über die aktuelle Situation!
Fähre zur Ile de Brehat
Die Fähre zur Blumeninsel Brehat geht ab L’Arcouest. Am Fähranleger finden sich große Parkplätze. Dort können auch Wohnmobile parken und auch Übernachten. Im Ort gibt es ein paar Campingplätze. Die Zufahrten sind oft eng, aber keine Angst, ein normales Wohnmobil passt durch diese engen Gassen.
Die Fahrrad Mitnahme ist relativ teuer und es ist nicht möglich, das Rad später als 16 Uhr auf der Fähre mit zu nehmen. Auf der Insel ist ein Fahrrad empfehlenswert.
Es gibt einige Fahrradverleiher.
Wir nehmen die erste Fähre morgens um 8 Uhr
Vom Campingplatz Panorama Rohou aus sind es nur sechs Minuten Fußweg bis zum Fähranleger. Wir haben das am Vortag ausprobiert. Es geht recht steil den Berg hinunter durch einen Pinienwald, und schwupps ist man da.
Wir haben uns die Fährtickets am Vortag schon besorgt, damit wir frühmorgens an der ersten Fähre um kurz nach 8:00 Uhr nicht Schlange stehen müssen. Nun, da kommen sowieso wesentlich weniger Leute als später. 8,80 Euro pro Person ist ein vernünftiger Preis für die zehnminütige Überfahrt, und die Tickets sind nicht zeitgebunden. 16 Euro für ein Fahrrad sind allerdings weniger günstig. Dazu kommt noch, dass die Fahrräder nicht nach 16:00 Uhr auf der Fähre transportiert werden dürfen. Unter diesen Umständen macht es mehr Sinn, sich bei Bedarf auf Brehat einen Drahtesel zu mieten. Wir nehmen keine Räder mit und mieten aber auch keine. So früh sind die Verleiher noch geschlossen. Die Mitnahme der eigenen Räder macht mehr Sinn, wenn man einige Tage auf der Insel bleiben will. Wir wollen ja, aber…
Im Vorfeld hatten wir auch probiert, an eine Unterkunft auf Brehat heranzukommen. Ich hatte daheim bereits recherchiert und auch in Binic mit Hilfe der Touristinfo keine freie Unterkunft mehr finden können. Ach, schade! Ferienwohnungen oder Bed & Breakfast sind lange vorher ausgebucht, und auch die Hotels haben kurzfristig keine Zimmer zu bezahlbaren Preisen zu vergeben. Und der einzige Campingplatz der Insel hat Ende September auch schon geschlossen.
Am Tag der Überfahrt stehen wir vor sieben Uhr auf, frühstücken, schnappen unsere Fotosachen und runter gehts inder Dämmerung zur Fähre. Der Passagierandrang hält sich so früh stark in Grenzen, wir können gemütlich über den Kai zum Boot schlendern und auf dem Oberdeck Platz nehmen. Um acht Uhr kommt plötzlich Leben in die Fähre, sie legt ab, eine Viertelstunde zu früh. Aber keine Panik, sie legt nur weiter oben an, weil die Flut ziemlich schnell steigt.
Wir wandern direkt zum Leuchtturm Paon im Norden der Insel
Die Überfahrt verläuft ruhig, trotz des starken böigen Ostwindes und dem unruhigen Meer. Zehn Minuten sind einfach zu kurz, um seekrank zu werden. Kaum hat die Fähre auf Brehat angelegt, marschieren wir stramm los Richtung Inselnorden. Wir wollen das frühe Morgenlicht am Leuchtturm Paon fotografisch erwischen und dort auch halbwegs unsere Ruhe haben, ohne dass uns Horden von Touristen dauernd durchs Bild laufen.
Aufwärts gehts durch schmale hecken- und mauergesäumte Gassen, weiter durch den Hauptort Bourg. Immer wieder einmal müssen wir uns an den Wegesrand drücken, als wieder einer der typischen Kleintraktoren mit Gepäck, oder der Post an uns vorbei tuckert. Anscheinend ist nur nach der ersten Fähre ein wenig Traktortrubel, später hörten wir gar kein Motorengebrumm mehr auf der autofreien Insel.
Hinter Bourg geht es wieder durch heckengesäumte Pfade, bis sich endlich kurz vor Erreichen der Nordspitze die Aussicht öffnet und der lange erwarteten Heidelandschaft Gelegenheit gibt, sich zu zeigen. Außer uns beiden hat es nur noch eine Frau bis hierher geschafft, alle anderen Touristen haben wir abgehängt. Es waren eh kaum welche mit uns auf dem Boot, der Hauptschung kommt wohl eine Fähre später.
Hilfe: das Wetter ist zu gut
Der Himmel ist völlig wolkenfrei, die Sonne brennt mit voller Lichtstärke auf die Landschaft und das Meer herunter, nur der stürmische Wind sorgt dafür, dass es uns nicht zu heiß wird. Er macht das Fotografieren leider auch nicht einfacher, obwohl wir wenigstens eins unserer Stative dabei haben.
Hier in der Nordspitze der Insel ist wenig von menschlicher Besiedelung zu sehen. Eine Creperie ist hier, die allerdings geschlossen hat, und ein Toilettenhäusschen mit den fast schon historischen Stehklos. Die Gegend ist geprägt von gewaltigen Granitfelsen, auf dem Land und im Wasser, Heidelandschaft und natürlich dem Leuchtturm Paon. Nach ungefähr einer Stunde trifft die gefürchtete Touristenflut ein. Die zweite und die dritte Fähre haben ihre menschliche Fracht auf die Insel losgelassen und die ersten Ausläufer erreichen uns. Es ist wirklich noch viel los auf der Insel Brehat im September.
Der Leuchtturm Paon auf der Ile de Brehat
Einfach nur in der Sonne liegen
Die Sonne steht jetzt schon recht hoch und wir machen uns auf den Küstenwanderpfad, um mehr von Brehat zu sehen. Farne, Heidekraut und Felsen bestimmen die Landschaft, im Meer vor der Küste sind auch Granitfelsen bildwirksam verteilt. Immerhin ist die Hauptinsel Brehat von über 200 kleinen Inselchen umgeben. Der zweite Leuchtturm auf Brehat, der Phare de Rosedo steht mitten im Land, umringt von Kuhweiden und Gewächshäuschen.
Um die Mittagszeit legen wir eine Rast ein, wir legen uns eine Stunde lang ins weiche Gras und hören dem Rauschen der Wellen zu. Das machen wir viel zu selten! Es ist ruhig auf der Insel. Kaum wandert man ein wenig an der Küste entlang verlaufen sich die Touristen. Wir besorgen uns im örtlichen Mini-Supermarkt und in der Boulangerie etwas zu essen, und dann geht es schon wieder weiter mit der Erkundung der südlichen Inselhälfte. Die ist deutlich stärker bebaut und hat noch viel mehr mauer- und heckengesäumte Pfade als der Nordteil. Also nicht immer tolle Aussichten, aber windgeschützt und mit Blick auf verblühte Hortensien und nette Häuser. Viel Lauferei ist angesagt. Und nun schafft es auch der Ostwind nicht mehr, für ausreichend Kühlung zu sorgen, wir kommen ganz schön ins Schwitzen.
Der Süden der Ile de Brehat
Im Süden der Insel liegen ein paar nette Badestrände, wie der Grève Guerzido, aber niemand badet dort an diesem Nachmittag. Das Wasser ist weg, es herrscht Ebbe und weit und breit ist kein Meer zu sehen. Auch der dort ansässige Imbiss hat geschlossen.
Irgendwann auf der Chausee, tuen uns die Füße weh. Und so verzichten wir weise, auf den letzten Teil der Reise. Na, so schlimm ist es nicht, aber wir legen noch eine zweite, längere Pause in der irischen Bar, dem Le Shamrock, im Ortszentrum ein und genehmigen uns im kühlen Inneren einen Grand Café creme. Nach Whiskey steht uns noch nicht der Sinn. Wir müssen einfach raus aus der Sonne, die ist grell auf der Insel und das Meer reflektiert das Licht. Unsere Köpfe fühlen sich schon heiß an.
Wir wollen ja nicht meckern: aber das Wetter ist zu gut. Strahlend blauer Himmel, keine Wolke, stundenlang knallige Sonne.
Nach dem Kaffee laufen wir nochmal los. Zur Gezeitenmühle und zur Kapelle auf dem Hügel. Unglaublich, wieviele Kilometer man auf einer kleinen Insel, 3,5 km langen Insel doch zurücklegen kann. Abends hatten wir 40000 Schritte auf dem Smartphone Schrittzähler.
Am späten Nachmittag schleppen wir uns zur Fähre zurück. Der Weg von der Hafenmole zur Fähre ist bei Ebbe zehn Minuten länger, so weit draußen muss die Fähre anlegen, damit sie nicht im Uferschlamm steckenbleibt. Nach erfolgter Überfahrt zurück zum Festland müssen wir nur noch den Berg hochkrabbeln, um endlich unsere müden Beine im Wohnmobil ausstrecken zu können.
Besser einen Tagesausflug als die Insel gar nicht kennenzulernen
Festzustellen bleibt uns noch, dass so ein Schnelldurchlauf an einem Tag der Insel nicht wirklich gerecht wird. Wenn wir zu einem späteren Zeitpunkt die Gelegenheit haben, länger auf Brehat bleiben zu können, würden wir gerne ein bis zwei Wochen veranschlagen, um die Insel ausgiebig zu erkunden.
Motive bietet sie wahrlich genug. Und dann hoffentlich auch abwechslungsreicheres Wetter. Das permanente Sonnen und Sturmbombardement vom wolkenlosen Himmel herunter hat uns bei unserem Tagesausflug doch ganz schön zugesetzt.
Wir lieben die bretonischen Inseln und möchten ihnen auch gerecht werden. Tagesausflüge sind also erst der Anfang! Schau nach, welche Insel wir noch besucht haben.