Ganz kurz: Ich habe zahlreiche Fotogalerien zusammengestellt. Die Fotos auf der Titelseite des Blogs habe ich auch ausgetauscht. Jetzt würde mich über Deine Meinung freuen!
Die Seite www.gabi-reichert.de hat ein frisches Aussehen bekommen. Dort gibt es zur Zeit fast nur Fotos und der Text, der noch zu finden ist, ist sprachlich gemischt: Deutsch und Englisch.
Wir widmeten den ganzen Tag unserer Insel Bressay. Warum immer so viel fahren? Auf der kleinen Insel ist es abwechslungsreich und traumhaft schön.
Eine Robbe schwimmt im alten Hafen
Frierend auf den Felsen stehend begrüßte ich früh morgens allein die Robbe im alten Hafen. Jetzt war mir auch klar, warum die sich so viel Fett angefuttert hat. Ich wollte mich gerade nicht im Wasser tummeln, der Robbe machte es anscheinend Freude. Gegen 9:00 liefen wir im Sonnenschein alle zusammen den Berg hinauf zum Vogelfelsen und dann weiter, wieder hinunter entlang der Küste. Ein Wanderpfad führt bis zum Hafen nach Noss, vier Stunden soll man dafür einplanen. Leider haben wir keine Möglichkeit, von Noss wieder zum Leuchtturm zu kommen, also war es nicht sinnvoll, die ganze Strecke zu wandern. Wir wurden alsbald von einem üblen Schafgatter aufgehalten, das Problem war gelöst. Es war so fest verknotet und verschlossen, dass wir das als Hinweis deuteten, dieses Schafsweide unbetreten zu lassen. Am Zaun entlang kamen wir nur bis zum nächsten Gatter und was lag da denn am Boden? Ein Exschaf! Fell und saubere Knochen.
Bressay Lighthouse, Shetland
Schafskelett
Praktischer Biologieunterricht und ganz spontan! Wir verglichen die Wirbel mit denen, die wir vor einigen Tagen auf Great Bernera gefunden hatten. Wesentlich kleiner waren sie. Ob das doch keine Robbe war, die wir damals eingepackt hatten? (davon hatte ich noch gar nicht berichtet, was? Hole ich dann nach!)
Vor allem der Schädel war interessant. Wir bauten das obere Schädelteil und die Unterkiefer zusammen, drapierten es auf der Mauer und fotografierten das grinsende, ehemalige Schaf. Dann steckten wir die drei Teile in den Fotorucksack! Das Schaf reist mit nach Deutschland!
Exschaft auf der Mauer, Shetland
Making of „Schafschädel“
Carpe Diem
Windig müde breiteten wir das Mittagessen. Ich hibbelte schon wieder rum, raus will ich! Manchmal komme ich mir vor wie so ein kleiner, verspielter, neugieriger Hund, der immer um die Familie kreist. Ich laufe dahin und zurück und dann in die andere Richtung und zurück. Ich verbringe jede Minute des Tages mit Tageslicht draußen am Meer! Schaue über die Wellen, beobachte die Vögel und Robben und fotografiere.
Wir zogen schließlich mit dem Wagen los um die Insel genauer zu erkunden. Es scheint wilde Shetland Ponies zu geben, wir suchten, hielten Ausschau, fanden sie nicht. Einige vielversprechende Straßen endeten auf den Schrottplätzen der Farmen. Parken konnten wir an einigen Stellen, die wir gern angesehen hätten, nicht.
Beim Bootsanleger zur Insel Noss soll es öfters Wale und Delfine zu sehen geben. Wir parkten und Esra und ich liefen hinunter. Die anderen zogen es vor, mit dem Fernglas im windgeschützten Auto das Meer ab zu suchen. Mir gefiel die Gegend ausgesprochen gut. Das Meer war wild, die Küste abwechslungsreich, die Wellen knallten auf die Felsen. Es lag zwar viel Müll am Strand, viele potenzielle Flaschenpostflaschen, aber sie waren alle leer! Vor kurzem wurde vor Shetland von einem Fischerboot die älteste je gefundene Flaschenpost an Land gezogen. Ich muß nochmal nachlesen, wie alt sie war (schwierig mit dem langsamen Internet!) Vielleicht hat jemand Lust mal zu googln?
Typische Mauer und Landschaft, Bressay
Meerestimmung, Bressay, Shetland
Mit dem Seemann im Gespräch
Die Bressay Sund Fähre und Lerwick
Wir trafen einen älteren Mann in der typischen gelben und orangen Fischermannsölkeidung. Winddicht und daher warm! Sollten wir auch jetzt drüber ziehen, denn der Wind kühlt mächtig aus.
Der ehemalige Seemann war ein echter Bressay Insulaner, hier aufgewachsen und zur Schule gegangen, dann zur See gefahren. Er war voller Geschichten von fernen Ländern, wir interessierten uns aber besonders für diese kleine Insel. Ja, das Leben wäre früher hart gewesen. Als fünfjähriger hätte er jeden Tag die zwei Meilen zur Schule laufen müssen. Im winterlichen Shetland Wetter eine Herausforderung für kleine Kinder. Wenn man bedenkt, dass es ihm über 60 Jahre später noch so im Gedächtnis hängt. Die weiterführende Schule in Lerwick war dann ein Internat, die Strecke mit der Fähre, die bis in die 70er Jahre wesentlich kleiner gewesen war, und der Fußweg wären zu viel gewesen. Wenn man bedenkt, wie einfach und schnell das heute geht. „Wenn man Monate lang auf See ist, kann man die Landschaft hier sehr bewußt genießen!“ meinte unser Gesprächspartner gerade. Vielleicht ist das der Grund, warum ich Inseln so mag! Die Freiheit, die Weite, die frische Luft,nach einer anstrengenden Fährfahrt mit all den Einschränkungen, vor allem bezüglich der Atemluft, man nimmt sie intensiver wahr!
„Wale habe ich hier nur ein einziges Mal in den 72 Jahren meines Lebens gesehen! Das wird überbewertet.“ Wir hielten trotzdem Ausschau, Glück gehört ja auch dazu.
Auf der Suche nach einem alten Friedhof landeten wir versehentlich auf einem seltsamen, gerümpeligen Bauernhof. Zahlreiche Hühner liefen umher, mitten in den herumliegenden Farmutensilien. Die Häuser sahen sehr trist aus. Würde ich hier wohnen, ich hätte Angst in der Nacht! Schließlich stolperten wir auch über den Friedhof, mit Blick auf das Meer und dicken Regenwolken.
Es zog sich zu, Regen fiel theatralisch herab, nee, fotogen vom Himmel! Wir betrachteten die Fähre aus der Ferne, Lerwick im Hintergrund – es sah klasse aus! Ich schlich noch etwas um den Leuchtturm herum, aber von Horizont zu Horizont war es tief blau, schwere Regenwolken verzierten den Himmel, die Wellen ruhten sich aus und es wurde schnell dunkel. Unsere Nachbarn, die wohl im Leuchturm wohnen um absolute Ruhe zu haben – sie reden kaum mit uns – parkten den Wagen. Ich lief sockig raus um zu fragen, ob unser Bus so gut stehen würde und sie genug Platz hätten. Da sah ich den Himmel! Himmel Hergott! Kann man hier nicht mal die Füße hochlegen! Ich drechte um, meinte schnell, ich muß wohl nochmal raus, schnappte die Kamera, das Stativ, vergass aber Handschuhe und Mütze und los, wieder den Berg hoch. Der Himmel schien rot, knallrot! Kitschig rot! Das muss ich doch aufnehmen, hätte ich wenigstens an die Handschuhe gedacht, aua! Na, das bläst ja eh nur der Wind durch! Ich hielt aus, Gunter stand unten im T-Shirt und fotografierte, er huschte aber bald wieder in die warme Stube!
Bressay Lighthouse, Shetland
Nachtaufnahmen machen oder nicht?
Die Chancen auf Nordlicht waren gut. Der Schweinehund in uns wollte einen Tee trinken, oder besser noch Whisky zum Aufwärmen. Ich schaffte es Gunter zu überreden, allein war es mir auf den steilen Klippen nicht wohl. Wir fotografierten nochmal eine ganze Weile, aber der Himmel blieb dunkel, es waren auch kaum Sterne am Himmel, ein feiner Nebelschleier lag über uns.
In der aktuellen Naturfoto haben wir einen zehnseitigen Artikel über die Winterfotografie: „Einsatz in der Kälte“. Dort haben wir Tipps für die Fotografie nicht nur in der Kälte, sondern auch in der Dunkelheit aufgelistet.
Die einzelnen Kapitel lauten:
Wetterwechsel
Farbakzente
indirekte Beleuchtung der Wolke. Ein schöner Farbakzent, wenn sich kein Nordlicht findet :-)
Nordlichter bei Vollmond
Nordlicht bei Vollmond, Lofoten
Viele Reisende buchen ihren Aufenthalt im Norden extra für mondlose Tage. Ich kann nur empfehlen sich nicht darauf festzulegen. Wir mochten die hellen Mondnächte sogar noch um Einiges lieber!
Vollmondnächte
Vollmondnächte, Lofoten
Ja, und die hellen Nächte sind auch ohne Nordlicht sehr lohnenswert!
Sternenbahnen im Zeitraffer
Hier zeige ich besser mal einen Film – daran haperte es übrigens, dass die Ankündigung des Artikels so lange dauerte. Ich wollte den Film neu hochladen, weil durch die Komprimierung so viel Qualität verloren ging.
Ohne Blitz schafft man es nicht, diese Flocken sichtbar zu machen. Ich mag es auch mal, wenn es übertrieben schneereich wirkt :-) Will man den Sturm beim Schneefall ablichten, wartet man auf eine Windboe und drückt genau in diesem Moment den Auslöser:
Schneesturm, Lofoten
Wintersonne
wenn auch kurz, manchmal zeigt sich die Sonne doch, Lappland, Schweden
In der ansonsten fast farblosen Landschaft wirkt ein Sonnenstrahl Wunder!
Winterstürme
Wintersturm, Lofoten
Es ist schwierig sich auf den Beinen zu halten, der Körper kühlt schnell aus. Trotzdem lohnen sich die Stürme. Den Fotos sieht man es an. Die hohe ISO, die man braucht um überhaupt Fotos machen zu können zeigt Rauschen im Bild. Das Meer rauscht auch. Da macht ein klein wenig Unschärfe und Rauschen nichts mehr aus. Es wirkt authentisch.
Gedämpfte Farben bei Nebel
Trübe Stimmung in Eggum, Lofoten
Auch ganz trist wirkende Tage haben einen fotografishen Reiz. Sieht man ein solches Bild, fühlt man sich in diese farblosen, trotzdem reizvollen Tage zurückversetzt.
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2013/01/MG_8909.jpg467700Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2013-01-15 18:14:162022-08-23 13:13:53Sternenbahnen und Winterfotografie
Diese Szene haben wir im August 2009 abends in Calais aufgenommen. Nach unserem dreimonatigen Aufenthalt in Norwegen waren wir auf dem Weg nach Schottland.
Wir kamen spät am Fährterminal an und unsere Fähre legte erst nach Sonnenuntergang ab. Trotz der schnell hereinbrechenden Dunkelheit fotografierte ich den Hafen von der Fähre aus. Das Bild zeigt das Leuchtfeuer des Fährhafens, von der Kanalfähre aus beim Verlassen des Hafens. Im Hintergrund ist schwach die 34 km entfernte Kreideküste von Kent zu erkennen. Eine weitere Fähre ist zu sehen, sie kreuzt ebenfalls die Straße von Dover. Wir waren begeistert, dass so viele Menschen auf der Mole standen.
Trotz des Eurotunnels, in dem die Überfahrt auf dem Zug nur 35 Minuten dauert, sind die Fähren von Calais oder Dünkirchen nach Dover noch sehr beliebt, auch wenn die Überfahrt, eine bzw. zwei Stunden dauert. In der Hochsaison fahren die Schiffe im Stundentakt.
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2012/08/LT-1629.jpg467700Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2012-08-30 18:04:002013-07-02 13:19:22Leuchtturm in Calais, Frankreich
An dieser Stelle nocheinmal vielen Dank an all die treuen Kommentatoren! Ohne Euch und die Motivation durch die Kommentare würden wir es nicht schaffen, so fleißig am Schreiben zu bleiben! Danke!
Hier eine Statistik: wir schrieben auf der Reise mit Schwerpunkt Schottland 47 Live Blogeinträge, Ihr habt 147 Kommentare geschrieben! Klasse!
Titelbild des Kalenders „Sehnsucht nach dem Meer 2013“
Das Titelbild des Kalenders habe ich in der Bretagne, an der Cote Sauvage, an einem wahrlich wilden Tag aufgenommen.
Die fleißigste Schreiberin war Gabi M. aus dem Norden von Deutschland! Sie hat 25 Kommentare geschrieben! Gabi – Dir werden wir auf dem Weg gen Norden einen Kalender vorbeibringen!!
Esra hat per Los einen Gewinner des „Sehnsucht nach dem Meer 2013“ Kalender ermittelt! Andreas S. aus Bubenheim. Den Kalender brachte ich ihm schon vorbei.
Dieser Tag war ein ganz besonderer, denn so wild hatten wir das Meer in der Bretagne noch nie erlebt. Wir fotografierten den ganzen Tag – normalerweise nutzen wir lieber die Morgen- und Abendstunden für unsere Fotos.
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2012/08/MG_8721.jpg533800Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2012-08-12 17:05:462018-12-27 20:49:39„Sehnsucht nach dem Meer 2013“
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2012/07/TerraBlog.jpg518771Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2012-07-17 13:08:262013-06-22 08:04:50Norwegens wilder Norden – Artikel in Terra 3/12
Wie immer gibt es zu jedem Kalenderfoto des Leuchtturm Kalenders auch im Jahr 2016 ausführliche Extraseiten. Der Kalender ist mit QR Codes ausgestattet: Smartphone oder Tablet dranhalten und loslesen. Oder hier im Blog direkt über diese Übersicht.
Viel Spaß beim Blick hinter die Kalenderkulissen und lass Dich zu einer Reise zu den Leuchttürmen inspirieren!