Unsere Leser kennen mich nur als Reisefotografin mit Schwerpunktthema Meer. Auf unseren monatelangen Fototouren an den Küsten bin ich den ganzen Tag auf den Beinen. Im Schnitt laufe ich 10 Kilometer am Tag, bepackt mit Fotorucksack und Stativ. An manchen Tagen schaffe ich sogar das Dreifache. Die Bewegung tut mir gut. Ich fühle mich lebendig und frisch. Der menschliche Körper ist halt zum Laufen gemacht.
Rapsfeld
Farn im Regen
Sommerregen im Sonnenuntergang
Kirschblüte
Nussbaum
Raps in den Weinbergen
Baum und Weinberge
Am Ende der Reise warten zehntausende Fotos darauf, gesichtet und entwickelt zu werden. Viel zu viele Stunden Computerarbeit halten mich vom Laufen ab. Mein Körper rebelliert irgendwann, die Beine fordern Bewegung.
Dann schnappe ich unseren Dackel, laufe los und drehe ausgedehnte Runden um unseren Heimatort Bubenheim. Es erfrischt und belebt mich, jeden Tag ein paar Stunden draussen in der Natur zu sein und dabei die Schönheit und Ästhetik der Landschaft mit der Kamera einzufangen.
Stare
Zauberwald
Herbst
Wirtschaftswege eignen sich auch zum Wandern
Farben des Herbstes
Sommergewitter
Schließlich nahm ich mir vor, über meine Heimat einen kleinen Bildband zu machen. Dafür habe ich Wege erkundet, die ich in den letzten 30 Jahren, die ich schon in Bubenheim wohne, noch nie gelaufen bin. Ich habe Anhöhen gefunden, die mir völlig neue Ausblicke aufgetan haben. Allein im Oktober 2017 habe ich über 200 Kilometer zu Fuß zurückgelegt – und etliche Kilometer zusätzlich mit dem Fahrrad.
Die besten Bilder stelle ich im 148 Seiten starken Bildband „Spaziergang im Selztal“ vor. Zur Einstimmung hier ein paar Fotos im Blog.
Eine letzte Traube
Weinlaub
Falls du ein Exemplar unseres Selztalbuches erwerben möchtest, schreib uns eine Email an gabi@5reicherts.com
Spaziergang im Selztal
von Gabi Reichert
148 Seiten
15,5 x 21,5 cm, aktuell gibt es die HARDCOVER-Version
€ 27,70.- inklusive Verpackung und Versand
und eine SOFTCOVER-Version
€ 22,70.- inklusive Verpackung und Versand
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2017/11/Selztalbuch-Cover.jpg6271007Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2017-11-30 12:44:202021-03-27 15:20:49Buch von Gabi Reichert – Spaziergang im Selztal
Hurra – ich habe das Sitzen und Stehen »neu« gelernt. Ja, nach 52 Jahren in meinem Körper war es unumgänglich innezuhalten, reinzuhorchen, loszulassen, wahrzunehmen und mir meiner Haltung bewusst zu werden. Allein schaffte ich das nicht. Doch meine Freundin Steffi musste sich erst mal »frei« vom Alltagstrott machen.
Seit ein paar Monaten ist Steffi genauso frei wie wir. Mit Steffi und zwei weiteren Freundinnen habe ich übrigens auch das Freilerner Buch »Wir sind so Frei« herausgegeben. Ob das ein Zufall ist? Jedenfalls kündigte Steffi nicht nur irgend einen Job, sie gab ihren Beamtenstatus auf, um ihrer Leidenschaft, der Alexander-Technik, nachzugehen. Außerdem hält Steffi als Freilerner-Mutter Vorträge, um anderen Eltern Mut zu machen.
Steffi besuchte uns letztens für fast zwei Wochen. Wir arbeiteten hier in einer Art »kleinem Großraumbüro«. Saßen also in Bubenheim im Wohn- und Esszimmer zusammen. Noah brütete über dem Abi Stoff, Amy las ein Buch nach dem anderen, Gunter und ich arbeiteten an den Fotos und schrieben Blogbeiträge und an neuen Büchern und Steffi kam ein klein wenig zur Ruhe, sie übersetzte ihren Vortrag über das freie Lernen ins Französische. Zwischendurch kam ich immer wieder in den Genuss von Alexander-Technik-Impulsen.
Die Alexander-Technik Stunde mit Steffi macht Spaß
Alexander-Technik mit Steffi – wo kann ich noch locker lassen?
Die Alexander-Technik schult meine Wahrnehmung
Von der Alexander-Technik hörte ich vor circa einem Jahr zum ersten Mal. Steffi gab mir damals meine erste Alexander-Technik-»Stunde«. Ich fand das Ganze hoch interessant, aber so richtig kam der immense Gewinn dieser Technik in meinem täglichen Tun noch nicht an.
Die zweite und dritte Alexander-Technik-Stunde hinterließ dann schon größere Spuren in meiner Wahrnehmung. Vor ein paar Wochen nutzte ich die Gelegenheit, Steffis Lehrer, Don Weed, in Darmstadt bei einem Workshop zu erleben.
Spannung, die ich nicht brauche, loslassen
Wir saßen hier ja tagelang zusammen und Steffi schaute immer wieder nach mir. »Wie sitzt Gabi am Arbeitsplatz? Welche Muskeln können noch lockerer werden? Warum spannst du die Muskeln denn überhaupt so stark an? So viel brauchst du doch gar nicht.« Steffi fühlte durch das Auflegen der Hände, wo und wie stark ich meine Muskeln anspanne. Wenn eine Muskelpartie gerade gar nicht nötig war, sie aber trotzdem kräftig arbeitete und verkrampfte, dann zeigte mir Steffi das mit leichtem Druck und ich lies so nach und nach los. In der Regel benötige ich mehr Muskeln, weil ich zum Beispiel den Kopf viel zu weit nach vorne strecke. Auch für diese Haltungsfehler gab Steffi mir nur leichte Impulse und ich bekam eine Idee, nein eher ein Gefühl, wie ich den Kopf, der ja schon seit zig Jahren so auf meinem Hals sitzt, mit einer winzig kleinen Korrektur ohne Kraftaufwand halten kann.
Steffi beobachtet genau
Ich genieße die neue Leichtigkeit
Was für eine Wohltat, nur die Muskeln anzuspannen, die ich auch wirklich brauche und auch nur so stark, wie es nötig ist. Es fühlte sich effizient und gleichzeitig locker an. Du denkst jetzt sicher: »Ach, das ist doch anstrengend, andauernd auf die Haltung zu achten und gerade zu sitzen oder zu stehen.« Nein, ganz im Gegenteil. Eine physiologische Körperhaltung ist deutlich leichter und vor allem müheloser.
Ich merke, dass die Alexander-Technik für mich so eine Art Gebrauchsanweisung für meinen Körper ist.
Steffi zog weiter. Sie möchte jetzt erst mal ihre wiedererlangte Freiheit leben und genießen. Ich erfreue mich derweil an meinem neuen Körpergefühl. Steffis Hände, die Impulse, die sie mir geschenkt hat, bleiben vorerst hier. So lange, bis ich gar nicht mehr bewusst merke, dass ich mit Leichtigkeit stehen, sitzen, laufen und fotografieren kann. Ich danke Dir von ganzem Herzen, Steffi.
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2017/07/GabiSWR-001.jpg401705Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2017-07-13 19:02:232023-11-23 10:11:19Ich rede im SWR über meine Liebe zur Fotografie und das Freilernen
„Nicht nur das Meer macht glücklich, sondern auch unsere Bilder davon“ Eva Tenzer
Vor einigen Jahren beschrieb ich in einem Artikel für das NaturFoto Magazin warum warum Natur-Fotografie glücklich macht. Der Artikel war zehn Seiten lang und trotzdem tat ich mich damals sehr schwer, meine tausend Ideen, in Artikelgröße zusammenzupressen. Ich hätte noch viel, viel mehr über das Thema schreiben können.
Jetzt greife ich es sechs Jahr später noch einmal neu auf, weil ich denke, dass das Thema zur heutigen Zeit noch wichtiger ist und weil ich zu einigen neuen Erkenntnissen gelangt bin. Erstmal werde ich mich in diesem Blogbeitrag eng an den damaligen Artikel halten. Ich hoffe, dass ich bis Mitte des Jahres auch ein Buch über das Thema fertig habe. Das Buch ist im Sommer des Jahres 2020 erschienen. Am Ende dieses Artikels kannst du es als Ebook oder Softcover Buch kaufen!
1. Durch die Naturfotografie finde ich in die Natur und werde eins mit ihr
Ich stehe im nassen, weichen Sand am Strand von Myrland auf den Lofoten, atme tief die klare, salzhaltige Luft und genieße erstmals nach drei Wochen Regen und Sturm warme Sonnenstrahlen auf der Haut. Eine leichte Brise zerzaust meine Haare. Im blauen Meer wüten noch wild die Wellen. Unsere drei Kinder können ihr Glück kaum fassen, sie haben lebenslange Erfahrung mit uns Fotografen, erkennen also die bildwirksame Situation sofort. Hier werden die Eltern bestimmt lange beschäftigt sein, dass sie selbst stundenlang ungestört spielen können.
Ich drücke das Stativ mit der montierten Kamera tief in den weichen Sand, Pol- und Graufilter habe ich griffbereit in meiner Fotoweste. Konzentriert beobachte ich die Wellen, ich suche wiederkehrende Muster in der dynamischen Bewegung. An der kantigen Seite eines Felsens explodiert die Welle förmlich, sie dreht sich beim Aufprall spiralig um ihre eigene Achse. Diese Kreisbewegung halte ich mit einer Belichtungszeit von einer Viertelsekunde in einem Foto fest. Ein meisterhafter Schuss. Bei uns in der Familie ist das Foto von da an als die perfekte Welle bekannt.
Ich entscheide mich für relativ kurze Langzeitbelichtungen, welche die Dynamik und Urkraft der Natur hervorragend in einem einzigen Foto festhalten können. Die Wellenmuster verändern sich im Wechsel der Gezeiten andauernd, das Licht wird mit fortschreitender Zeit weicher und wandelt das Blau des unendlichen Himmelsgewölbes langsam ins Gelbe, das Wasser wird zu hellem Türkis. Die Brandung beruhigt sich, weiche Wellen streicheln nun sanft die Felsen.
Mit einer kurzen Langzeitbelichtung ist es möglich, die Dynamik und Kraft der Welle auf einem einzigen Foto zu zeigen. 1/13 bei f 11 und Iso 50
Naturfotografie auf den Lofoten – Wellen und Fels, Myrland
Eine etwas längere Belichtungszeit zeigt den Weg, den die Welle am Felsen nimmt. Die dezenten Abendfarben unterschreichen den Eindruck, dass das Wasser den Felsen sanft streichelt.
Das hört sich jetzt vielleicht schwulstig an: je länger ich so fotografiere, desto eher habe ich das Gefühl, dass ich eins mit der Welle werde. Nein: ich bin die Welle!
2. Durch die Naturfotografie bin ich ganz im JETZT
Meine Sinne werden durch die Beobachtung des sich stetig verändernden fließenden Zusammenspiels von Meer und Land auf angenehme Weise stimuliert.
Ich meditiere mit dem Drahtauslöser in der Hand; verschmelze mit dem Arbeitsgerät und werde eins mit den Wellen.
Kinder vergessen beim Spielen Zeit, Kälte, das Essen, einfach alles. So geht es mir auch, wenn ich fotografiere. Ich merke nicht, wie die Stunden vergehen, mir fällt das Knurren des Magens nicht auf, ich denke nicht an Sorgen oder Probleme. Ich bin ganz im Jetzt also in der bewußten Wahrnehmung. Ja, ich genieße diese höchste Konzentration wie im Rausch und gehe dabei völlig in meiner Arbeit auf. Ich fühle mich unglaublich glücklich!
Manchmal kann meine Familie das auch ganz gut hören. Ich Jubele, ich „stöhne“, meine zahllosen begeisterten“Ahhs“ und „Ohhs“ schweben durch die Luft. Diese Geräusche kann eine Außenstehender leicht falsch interpretieren. Deswegen habe ich dieser Ausdrucksform den Namen Beautyorgasm gegeben. Auf Deutsch klingt es nicht so gut: Schönheitsorgasmus (nach altgr. Orgasmos = heftige Erregung).
Hier hatte ich mal einen außergewöhnlichen Beautyorgasm als ich auf den herbstlichen Lofoten unterwegs war.
Bleik Strand, Vesterålen, Norwegen – nachts gegen vier Uhr
3. Ich komme in das Flowerlebnis wenn ich in der Natur fotografiere
Ich bin am glücklichsten, wenn ich aktiv das tue, was mich erfüllt. Schon Aristoteles sagte, dass Glück Folge einer Tätigkeit ist. Der ungarische Glücksforscher Mihaly Csikszentmihalyi hat dies ebenfalls durch zahlreiche Studien belegt. Er prägte den Begriff Flow für das Gefühl völligen Aufgehens in einer Arbeit, die höchste Konzentration erfordert und gleichzeitige körperliche Betätigung voraussetzt, bei der man sich ganz dem Erleben öffnet.
Ich fotografiere auf Ouessant
Die Naturfotografie gibt mir die Möglichkeit zur Erfüllung dieser drei Aspekte. Mit der schweren Fotoausrüstung auf dem Rücken und dem Stativ in der Hand bewege ich mich auf teilweise langen Wanderungen zu landschaftlich reizvollen Orten. Ich klettere stundenlang am Meer entlang über Felsen zu den fotogensten Plätzen oder beobachte interessante Tiere in ihrem Lebensraum. Nach jahrelangem Fotografieren ist meine Wahrnehmungsfähigkeit gut trainiert, vergleichbar mit den Muskeln eines Sportlers. Mit wachen Sinnen nehme ich die Natur um mich herum wahr, finde überall interessante und spannende Motive, welche ich im Bild festhalten kann. Das konzentrierte Arbeiten mit der Kamera fließt ineinander mit der körperlichen Aktivität in wunderschönen Naturlandschaften. Psyche und Körper werden gleichermaßen beansprucht. Mühelos verschmelzen meine Wahrnehmung und die Arbeit mit dem Fotoapparat, Bewusstsein und Handlung. Meine Kamera kenne ich in- und auswendig, ich bediene sie unbewusst, so, wie ich beim Autofahren nicht mehr über Gänge und Lenkung nachdenken muss. Und auch die von mir erlebte veränderte Zeitwahrnehmung, das Vergessen von Alltagssorgen, von Hunger und Müdigkeit wird in der Fachliteratur beschrieben.
„Durch stundenlanges, tägliches Arbeiten in Büros und abendlichen Fernsehkonsum verkümmern die Sinne und Menschen müssen ganz einfache Dinge wie das Sehen erst wieder lernen,“ so der Psychologe Reiner Gödtel. Seiner Meinung nach ist demnach „ganz normales spazieren gehen in der freien Natur und gleichzeitiges Sehen, Hören, Riechen eine Quelle von Freude und Glück.“
Ich schätze mich sehr glücklich, denn das Genießen von Schönheit, die körperliche Betätigung und der anspruchsvolle technische Aspekt der Fotografie sind in meinem Tun vereinigt.
4. Bei der Naturfotografie darf ich offen sein, für das, was die Natur mir anbietet
Natürlich erlebe ich solche stundenlangen, fotografischen Gelegenheiten und Glücksmomente wie in Myrland nicht jeden Tag, selbst, wenn ich in landschaftlich zauberhaften Gegenden unterwegs bin.
Doch selbst, wenn es tagelang geregnet hat, die Natur hat mir schon oft unverhofft landschaftliche Augenschmeichler präsentiert, die nur wenige Minuten anhielten. Was für ein riesiges Glück, in diesem Moment am rechten Ort zu sein und die Möglichkeit zu haben, solche Kostbarkeiten für die Ewigkeit festzuhalten. Diese Momente sind für mich Geschenke der Natur und ich bin bereit, sie dankend anzunehmen.
Kaputtes Schneckenhaus, Lofoten
5. Abenteuer durch die Unberechenbarkeit der Natur
Ich fühle mich den Launen der Natur ausgesetzt, ja genieße diese Unberechenbarkeit sogar.
Ich erlebe im Gegensatz zum durchgeplanten Alltag immer eine Art Abenteuer. Was wird mir die Natur bieten? Werde ich bereit sein, etwas draus zu machen? Egal, wie es ausgeht, ich bewege mich in der Natur, ich erlebe Regen und Sonne und bin offen für alles, was auf mich zu kommt.
Hier sahen wir zum Beispiel Polarlicht und Mondbogen – einfach, weil wir trotz Nieselregen in der Nacht draußen waren und auf Polarlicht hofften.
Klar, das scheint nicht immer einfach zu sein. Diese Warterei, die Unsicherheit, ob es was Vernünftiges wird oder nicht. Ich behelfe mir da etwas, indem ich einfach nichts mehr erwarte. Dann kann ich nicht enttäuscht werden. (Darüber aber bald mehr!) Mir ist es so jedoch allemal lieber als morgens um 8:00 Uhr ins Labor oder Büro zu gehen und schon Tage im Voraus zu wissen, dass nichts wirklich passiert.
Strand von Donnant, Belle Ile. Diese Bild lebt von zwei Effekten: der verdichtenden Wirkung des langen Teles, und der kurzen Belichtungszeit, welche die Wellen und die fliegende Gischt scharf abbildet.
Welle in Baluden, Belle Ile, Bretagne
Boote und Leuchtturm, Brignogan, Frankreich
Welle beim Phare de Pontusval, Brignogan, Bretagne
Regenfront in Blockhus, Denmark
Leichter Schneefall in Henningsvaer, Lofoten
Nordlicht über der Fischfabrik in Stø, Vesterålen
Shetland, Blowhole bei Regenwetter
6. Welchsel zwischen Naturfotografie und Computerarbeit
„Rotation der Genüsse“ – Stefan Klein
Gerade solche Kontraste sind Quellen des Glücks, sagt Stefan Klein, der Autor des Bestsellers „Die Glücksformel“.
Normalerweise empfinde ich zwei, drei Wochen dauernde Fototrips in die Natur viel zu kurz, ich habe das Gefühl ewig und immer weiter fotografieren zu können. Doch dass auch dieses Wahrnehmung endlich sein kann, zeigte mir unsere sechsmonatige Auszeit im Jahr 2009. Gegen Ende der Reise sehnte ich mich zunehmend danach, endlich die Fotos am PC sichten und bearbeiten zu dürfen. Topfit, sehr schlank, aber auch körperlich ausgepowert kehrte ich nach Hause zurück und zog mich glücklich in mein heimisches Büro zurück. Dieser Wechsel zwischen Fotografie und Computerarbeit ist eine weitere, geniale Gelegenheit für die „Rotation der Genüsse“.
Gabi ruht sich auf der Belle Ile in der Bretagne von der Fotografie in der Natur aus
7. Mit der Naturfotografie kann ich den Jagdtrieb stillen
Sind wir nicht alle tief drinnen noch Jäger und Sammler? Die Fotografie ist für mich eine Jagd nach außergewöhnlichen Momenten, ein Sammeln von besonderen Eindrücken. Wenn ich beispielsweise einem Vogel nachstelle, wird das sehr deutlich:
Wir besuchen Freunde auf ihrer Farm in Schweden. Gegen 6:00 Uhr, die Sonne ist gerade aufgegangen, stört der Ruf eines liebestollen Fasans die absolute Ruhe. Nicht nur ich, sondern auch mein Jagdtrieb ist blitzschnell geweckt. Ich lade schnell die Kamera mit frischer Batterie und Speicherkarte und pirsche mich noch im Schlafanzug langsam an den geräuschvollen Flattermann heran. Anfangs beäugt mich mein Fasannoch misstrauisch und hält Abstand. Mein Biowecker funktioniert auch die nächsten Tage zuverlässig, bei Sonnenaufgang bin ich auf den Beinen und beim Fasan. Der belohnt mich täglich mit immer mehr Vertrauen, bis er schließlich, nur für mich, ruft und burrt wie ein verliebter Teenager. Ich genieße die Nähe zu diesem Vogel, den ich bisher immer nur in der Ferne rufen hörte und erlebe einen intensiven Einblick in das Verhalten des Tieres.
Bei der Beobachtung bin ich ganz im Jetzt, mit großer Ehrfurcht und Achtung lasse ich mich auf ein gewöhnliches und doch einzigartiges Lebewesen ein, ich bin ständig neugierig und lerne dabei kennen und lieben.
Mühelos verschmelzen meine Wahrnehmung, die Bildgestaltung und die Handhabung meiner Kamera miteinander.
Im taunassen Frühlingsgras nach Nahrung pickend schlendert mein Fasanenmännchen über die Wiese. Im Minutentakt unterbricht er seine scheinbar wichtige Tätigkeit. Mit vor Stolz gestreckter Brust durchbricht er mit einem lauten Ruf die absolute Stille. Der Schrei ist noch nicht ganz verhallt, der Atem hängt als kleines Dunstwölkchen in der Luft, schon folgt die anmutige, immer gleiche Choreografie, begleitet vom dezenten Trommelwirbel aus Klicks von meiner Kamera.
Auf Augenhöhe mit dem Vogel nehme ich die Darbietung im Gegenlicht vor halbwegs ruhigem, grünen Hintergrund auf. Die graziös aufgefächerten Federn leuchten im Licht, die ganze Schönheit des Tieres ist für immer in einem Foto verewigt. Ich studiere den Bewegungsablauf, denn beim Rufen streckt sich der Fasan weit nach oben. Der hübsche Kopf fehlt im Bild, wenn ich nicht schnell genug reagiere.
Die technische Seite des Fotografierens läuft wie von selbst ab: Ich wähle auch mal längere Belichtungszeiten, damit bringe ich über die Bewegungsunschärfe bei den Flügeln Dynamik ins Bild. Mit den kürzeren Belichtungszeiten friere ich die Bewegung ein, so werden Details in den Federn besser sichtbar. Eine relativ offene Blende stellt den Vogel gegen den unscharfen Hintergrund frei.
In Zukunft wird der Ruf des Fasans in der Ferne, der Ruf eines guten Bekannten sein.
Fasan beim Flügelburren
Fasan beim Flügelburren
Hallo Mister Fasan – oder Eo Brumm, wie die Schweden sagen
Fasan beim Flügelburren
Fasan in Schweden
Auf unseren Touren in den Norden begeneten uns noch weitere wilde Tiere. Hier ein paar davon.
Pottwal, Vesteralen, Norwegen
Fuchs, Henningsvaer, Lofoten, Norwegen
Seestern, Bretagne
Papageitaucher, Vesterålen, Norwegen
Elch, Vesteralen, Norwegen
8. Durch die Naturfotografie kann ich meine Kinder für die Natur begeistern
Später schauen mir meine inzwischen ausgeschlafenen Kinder neugierig über die Schulter, während ich die Jagdbeute der Fasanentour im Notebook sichte. Gemeinsam entdecken wir sogar einige Zecken am Kopf des Vogels, wir bestaunen die hervorragende Haltung beim Rufen und finden viele weitere Details, die mir beim Fotografieren nicht direkt aufgefallen waren. Neugierig geworden, beschließen die drei, sich am nächsten Morgen an der „Fasanen-Jagd“ zu beteiligen.
Wenn das Ergebnis meines Jagdtriebs, das Foto, Interesse beim Betrachter weckt, haben die Mittel nicht nur den Zweck erfüllt, sondern erfreuen auch mich als Fotografin und machen mich stolz. Dieses Gefühl ist wohl keinem Naturfotografen fremd. Ich möchte mit meinen Bildern nicht nur Stimmungen transportieren, sondern auch Interesse wecken und dazu anregen, selbst die Welt zu erkunden, sei es mit oder ohne Kamera.
Unsere live Reiseberichte wimmeln nur so von Sachen, die wir mit den Kindern gemeinsam unternommen haben. Ich verlinke hier mal die Reise zu den finnischen Aland Inseln, die wir mit dem Wohnmobil, dem Rad, zu Fuß und per Kajak erkundet haben.
Wir machen uns für eine Radtour fertig, Åland, Finnland
Esra fotografiert mit vollem Körpereinsatz in Myrland, Lofoten, Norwegen
Amy lernt es Fische zu putzen
Quiraing, Trotternish Ridge Isle of Skye
2011 in einer Nordlichtnacht, schwedisch Lappland
9. Bei dem Fotografieren in der Natur lerne ich interessante, freundliche Menschen kennen
Ein lang gehegter Traum geht in Erfüllung. Im hohen Norden Norwegens stehe ich im November in eisiger Kälte mit ca. 30 anderen Naturfotografen auf einem Boot und halte in traumhafter Kulisse Ausschau nach Orcas .
Die typisch arktisch-nordische, pastellartige Lichtstimmung, schneebedeckte Berge, Fischerboote gefolgt von hunderten kreischenden Möwen, das monotone Brummen des Bootsmotors in der Ruhe des grandiosen Fjords, die klirrende Kälte, die saubere Luft – das alles verzaubert mich, mein Fotografenherz schlägt schneller. Überall entdecke ich Motive. Gerade komponiere ich ein Foto mit Fischerboot und Möwenschwarm vor den schneebedeckten Bergen im magischen, nicht enden wollenden Sonnenuntergang, und das mittags um 14:00 Uhr. Kälte, Hunger, Müdigkeit, all diese so menschlichen Gefühle verlieren sich, sie versinken im Rausch des Fotografierens. Plötzlich taucht in der Ferne eine Orca-Familie auf. Die schwarzweißen Schwertwale schwimmen direkt auf das soeben fotografierte Fischerboot zu, wir alle halten gemeinsam die Luft an, niemand wagt ein Geräusch zu machen, wir hören nur noch das Blasen der Orcas und Kameras die im Einklang klicken. Gemeinschaftlich erlebtes Glück liegt geradezu greifbar in der Luft.
Eine Gruppe Orcas zieht an einem Fischerboot mit Möwen vorbei. Traumhaftes Licht und schneebedeckte Berge bilden die perfekte Kulisse.
Ähnlich ergeht es uns in Schottland am Chanonry Point bei Inverness. Eine ganze Horde, mit großen Teleobjektiven ausgerüsteter Naturfotografen wartet geduldig in Regen und Sturm auf die Delfine, die sich hier direkt vor dem Strand beim Wechsel von Ebbe nach Flut die Lachse in das Maul treiben lassen. Die Wartezeit nutzen wir für anregende Gespräche über Delfine und Kameraausrüstungen. Der Informationsaustausch endet abrupt, als schließlich eine unscheinbare kleine Finne vor uns die Wasseroberfläche durchstößt. Geschulte Delfinfotografen erkennen diese Vorboten der fotogenen Aktivitäten, die Finne bewegt sich schneller durch die Wellen, man folgt ihr mit der Kamera. Begleitet von Klicks aus unzähligen Kameras explodiert förmlich das Wasser vor unseren Augen, Lachse und Meeressäuger fliegen meterhoch durch die Luft. Auch, wenn man selbst dieses Naturschauspiel diesmal nicht aufs Foto bannen konnte, vergessen wird man es nie.
Die Naturfotografie ist keineswegs eine „einsame“ Arbeit, sie bringt Menschen und Familien zusammen.
Meine Erfahrungen zeigen mir, dass engagierte Naturfotografen sich fast immer für den Naturschutz einsetzen.
Delfine, Channonry Point, Schottland
spielende Delfine
Delfine beobachten im Regen – einer der sehr netten Naturmenschen
So nah am Strand kann man die Delfine sehen
Ein drei Wochen altes Delfinbaby an Strand von Channonry
An jenem Tag am Chanonry Point raste ein Umweltbanause mit hoher Geschwindigkeit und gewaltigem Lärm auf einem Jet-Ski mitten durch das Mittagsmahl der Delfingruppe. Die ortsansässigen Naturfotografen waren maßlos verärgert und zeigten den Rüpel an. Der wurde schon wenige Tage später wegen dieses Vorfalls zu einer hohen Geldstrafe verurteilt, so stand es in der Zeitung. Beweisfotos der Tat waren natürlich kein Problem. Solche Ereignisse erfüllen mich mit Zufriedenheit, geben sie der Fotografie doch einen weiteren, tieferen Sinn.
Live Reisebericht Schottland – viel Wissenswertes über die Delfine am Channonry Point und die netten Fotografen die auf sie warten.
11. Gemeinsam mit der Familie die Natur erleben, lernen und fotografieren
Meistens gege ich zusammen mit meiner Familie auf unsere Fotoreisen.
Die Naturfotografie bietet uns als Familie viel Raum für gemeinsames Erleben und Wiedererleben.
Seit wir eine kleine Unterwasserkamera haben, begeistern sich unsere Kinder über Gezeitentümpel. Ihr Forscherdrang wurde geweckt und ihre Wahrnehmung auf diesem Gebiet wurde durch meine Fotografie geschärft. Wir sehen nun Lebewesen, die wir zuvor nicht wahrgenommen hatten. „Komm schnell und bring die Kamera mit“, diesen Ausruf höre ich gerne. Ich fotografiere alles, was uns interessant erscheint, gemeinsam suchen wir die Tiere und Pflanzen in den Bestimmungsbüchern, gestalten kleine Broschüren und lernen spielerisch so viel, wie es kein Schulunterricht im Klassensaal leisten könnte.
Diese Muschel wurde mit einer tauchfähigen Kompaktkamera unterwasser fotografiert. Die Aufnahmen lassen sich in guter Qualität bis ca. 40×60 cm printen
Wir entdeckten die norwegische Unterwasserwelt vom Forschungsboot aus.
12. Ich darf, ja ich muss, Spielen und das macht Spaß
Wenn Erwachsene Spielen nennt man das Kreativität.
Die Landschafts- und Naturfotografie bietet viel Raum für Verspieltheit und Experimente, was erwachsene Menschen wohl eher Kreativität nennen. Sich auf der einen Seite einzulassen auf das ständig wechselnde Spiel der Natur mit Wind und Wetter, Tages- und Jahreszeiten, Ebbe und Flut und auf der anderen Seite die Herausforderung anzunehmen, neue Sichtweisen zu finden in Motiven, die wahrlich zur Genüge abgelichtet worden sind. Das macht die Sache spannend. Experimentieren ist nicht nur erlaubt, sondern auch unbedingte Voraussetzung. Zu diesem Thema werde ich noch einen sehr ausführlichen Blogbeitrag schreiben!
Ein paar Wellenfotos bei denen ich verspielt war, findest du hier.
klitzekleine Wellen laufen in der Mitternachtssonne über den Strand
13. Das Naturfoto ist die Essenz meines Glücks
Ich möchte all meinen Spaß, meine Verspieltheit, mein Glücksgefühl, meine Freude an der Natur, die Bewegung der Wellen und die frische Luft durch die Fotografie zum Betrachter transportieren. Meiner Meinung nach und auch wegen der vielen Rückmeldungen, gelingt es mir das auch. Das Bild erweckt relativ schnell Emotionen beim Betrachter. Ich habe das in meinen Vorträgen und Ausstellungen beobachten dürfen. Ja, selbst an mir selbst kann ich es erleben. Nicht nur in meinem Büro, im ganzen Haus hängen Leinwandfotos. Auch wenn sie hinter meinem Rücken an der Wand hängen, spüre ich doch wenn sie fehlen, dann fühlt sich der Raum leer und kalt an. Ich muss meine Fotos also nicht mal anschauen, um deren Energie zu spüren.
Das Bild wird zum Naturerlebnis, genauso, wie bei meinem Flowerlebnis, doch völlig ohne Hunger, Kälte oder sonstigen Nebenwirkungen – von der geweckten Reiselust und Neugierde mal abgesehen.
Die Recherche zu meinem Glücksthema und das Spiel mit den Worten hat mir großen Spaß bereitet, aber es ist jetzt langsam wieder an der Zeit, die Genüsse zu rotieren. Jetzt reicht es wieder mal mit der Computerarbeit, die Kamera liegt bereit, ich sehne mich danach, wieder weichen Sand unter meinen Füßen und kalten Wind im Gesicht zu spüren und mich dem Rausch der Fotografie hinzugeben. Mal sehen, ob wir schon im Januar wieder auf eine kurze Inseltour gehen können.
Felsformationen auf Aland
Felsen im Sonnenuntergang, Belle Ile, Bretagne
Phare de la Jument, Île d’Ouessant, Bretagne
Phare de Nividic, Île d’Ouessant, Bretagne
Felsenküste Aiguiles, Belle Ile, Bretagne
Leuchttürme in Fecamp, Normandie
La Jument, Ouessant, Bretagne
Mein Buch: Natur-Fotografie macht glücklich
Da mich das Thema auch weiterhin fesselt, habe ich 2020 ein ganzes Buch darüber geschrieben. Klick aufs Foto und du kannst es für 12 Euro bestellen!
Die Autorität des Lehrers schadet oft denen, die lernen wollen.
Marcus Tullius Cicero
Man lernt nur von dem, den man liebt.
Johann Wolfgang von Goethe
Für mich gibt es wichtigeres im Leben als die Schule.
Mark Twain
Der Mensch soll lernen, nur die Ochsen büffeln.
Erich Kästner
Zum ersten Mal habe ich mit drei Freundinnen ein Buch zum Thema Freilernen herausgegeben. Unglaublich, wieviel Arbeit in so einem Buch steckt. Cool, dass man es heutzutage sogar über Skype und Zoho gemeinsam machen kann, obwohl mal hunderte Kilometer auseinander wohnt. Logischerweise kann ich dir das Buch sehr empfehlen. Vor allem, wenn du dich für das Freilernen interessierst.
Wir sind so frei Freilerner-Familien stellen sich vor
So liest sich mein Vorwort im Buch:
Das nachhaltigste, müheloseste Lernen beobachtete ich bei meinen Kindern. Es passierte einfach, sie waren sich dessen nicht bewusst.
Sie paukten keine Vokabeln oder Grammatik! Sie saßen nicht mit Schulbüchern am Tisch. Sie reisten einfach mit uns durch Europa, und plötzlich verstanden und sprachen sie Englisch. Lernen ist inneres Wachsen.
Es liegt in der Natur des Menschen, zu lernen. Als Zündfunken braucht es nur Neugier und Interesse.
Deswegen ist es unmöglich, nicht zu lernen. Lernen ist die natürlichste Sache der Welt, wenn wir uns nicht einmischen!Als unsere Kinder mit der Schule immer unzufriedener wurden, wusste ich aus eigener Erfahrung, dass mehrere Wege zum Ziel führen. Damals in der Schule konnte ich auch nicht zeigen, was ich kann. Ich hatte später über den zweiten Bildungsweg das Abitur nachgeholt und einen exzellenten Abschluss hingelegt. Warum sollten wir also die Kinderjahre mit sinnlosem Büffeln verschwenden? Unsere Kinder sollten eine glückliche Kindheit voller unbändiger Neugier erleben können.
Vergleichen wir einmal die verschiedenen Bildungsmöglichkeiten mit einem Schuhladen: Wir haben unterschiedlich große, schmale oder breite Füße. Jeder kann sich die Schuhe heraussuchen, die bequem passen. Die Schuhe dürfen weder zu eng noch zu weit sein. In bequemen Schuhen laufen wir besser gelaunt weiter als mit nicht passenden Schuhen.
Mit dem Lernen verhält es sich ähnlich. Wäre der Schuhladen das Schulsystem, würde er nur wenige Schuhmodelle in den drei häufigsten Standardgrößen anbieten. Warum werden wir gezwungen, uns auf wenige Schuhgrößen/Schulformen zu beschränken, mit denen wir unter Umständen gar nicht zurechtkommen? Wie irrsinnig ist denn die Annahme, dass alle Menschen auf die gleiche Art und Weise lernen? Lernen ist ein individueller Prozess. Unser Schulsystem mit seinen limitierten Vorgaben und Regeln kann einfach nicht für jeden passen. Doch neu zu denken ist schwierig.
Neu zu denken ist schwierig. Die Meinung, Lernen sei nur in der Schule möglich, hält sich fest in der Gesellschaft.
Als wir uns für ein nomadisches Leben entschieden, wehte uns in unserem Umfeld harscher Gegenwind ins Gesicht. Freunde kritisierten uns heftig. Nur die wenigen gleichgesinnten Eltern verstanden uns, doch die mussten wir in Deutschland erst einmal finden.
In Freilerner-Gruppen im Internet und durch die Fernschule Clonlara lernte ich andere Vordenker kennen. Es war wie ein Nachhausekommen. Zuerst war da natürlich Karen damals bei Clonlara, die die ganze Familie betreute. Mit Heike führte ich zahlreiche mutmachende Gespräche am Telefon. Stefanie entdeckte ich über ihr Buch und ihre Webseite. Und schließlich kamen wir alle mit der Idee zu diesem Buch zusammen. In stundenlangen Skypekonferenzen überlegten wir uns Fragen, planten das Projekt und lektorierten gemeinsam die Texte. Wir haben viel gelacht, hart gearbeitet, manchmal auch geflucht und vor allem unglaublich viel gelernt!
Liebe Familien da draußen, wir wollen euch Mut machen, euren individuellen Weg zu gehen. Und wenn ihr im Schuhladen steht und euch kein Schuh passt, dann lauft eben barfuß.
Gabi Reichert
Das hier ist unsere Pressemeldung.
Freies Lernen ohne Schule – Erfahrungsberichte von Familien
Schule – ein Ort, an dem junge Menschen gerne lernen? Leider ist das heute für viele in Deutschland nicht die Realität. Angesichts der Mängel im staatlichen Schulsystem suchen immer mehr Familien nach Alternativen und weichen zunehmend auf private Schulen und Einrichtungen aus oder suchen ganz neue Wege. Das sogenannte Freie Lernen ohne Schule ist bereits in vielen europäischen Ländern eine gängige Praxis. In Deutschland – wo die Behörden diese Form des Lernens noch verbieten – wissen die wenigsten Eltern, was Freies Lernen bedeutet oder sie haben Vorurteile.
Das im tologo verlag erschienene Buch „Wir sind so frei – Freilerner-Familien stellen sich vor“ gibt Einblicke in das Leben ohne Schule aus unterschiedlichen Perspektiven. Die Herausgeberinnen Karen Kern, Stefanie Mohsennia, Gabi Reichert und Heike Weimer haben Berichte von 29 Familien aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zusammengetragen, die ihre persönliche Geschichte über Erfahrungen mit Schulen, Ämtern und vor allem über die Entfaltung und Entwicklung ihrer frei lernenden Kinder erzählen. Die persönlichen Schilderungen zeigen eindrucksvoll auf, dass es den Freilernern nicht um eine Demontage der Regelschule geht, sondern um das Recht auf freies, den individuellen Bedürfnissen und Begabungen der Kinder angepasstes Lernen.
„Wir wünschen uns ein Recht auf selbstbestimmte Bildung anstelle des Schulzwangs“, sagt Heike Weimer, die selbst Mutter von inzwischen berufstätigen, frei lernenden Jugendlichen ist und fügt an: „In zahllosen Gesprächen mit Freilernern und deren Eltern wird immer wieder deutlich, dass die Vielfalt der Menschen eben auch einen unterschiedlichen Bildungsansatz verlangt. Wenn dieser Vielfalt im Bildungssystem Rechnung getragen würde, käme das nicht nur der Persönlichkeitsentwicklung junger Menschen zugute, sondern auch der Gesellschaft insgesamt und somit letztlich auch dem Arbeitsmarkt.“Das Buch macht nicht nur deutlich, welche Konsequenzen der herrschende Schulzwang für Kinder und ihre Familien haben kann und welche Hürden sie bewältigen müssen, wenn sie sich auf den Weg des Freien Lernens machen. Es zeigt durch die sehr persönlichen Darstellungen auch auf, dass Freies Lernen eine Bereicherung für alle sein kann. Damit ist das Buch von großem Interesse für Eltern, Jugendliche und Lehrer, sowie für alle, die nach neuen Denkansätzen in der Bildungsdebatte suchen.
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2016/06/wir-sind-so-frei-FB.png465860Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2016-06-23 20:51:412021-03-07 17:41:22„Wir sind so frei“ – Buchvorstellung
Leuchttürme in Europa im Detail vorgestellt. Mit zahlreichen Fotos, Fototipps und Informationen, die du für einen Besuch brauchst. Einige Leuchttürme kannst du als Ferienwohnung mieten.
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Buch5reicherts-2027-e1617470972920.jpg600900Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2018-06-10 18:37:152023-12-06 10:37:54Buchladen der 5reicherts
Das St. Mary’s Lighthouse bei Newcastle ist ein Leuchtturm, wie aus dem Bilderbuch. Der Turm steht auf einer kleinen Insel, die bei Ebbe zugänglich ist.
Polarlicht-Alarm auf Sylt am Leuchtturm List-West. Wir hatten großes Glück, dieses in diesen Breiten extrem seltene Naturschauspiel zu beobachten und fotografieren zu können.
Zu jedem Foto des Leuchttkalenders bei Delius Klasing 2017 gibt es Infos, Reiseerfahrungen und zahlreiche weitere Fotos der Umgebung und des Leuchtturms. Manchmal habe ich bewegte Fotos oder kurze Filme auf den Seiten hochgeladen.
Viel Spaß beim Anschauen der Fotos, vielleicht inspirieren dich dir Seiten dazu, zu den Leuchttürmen zu reisen.
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Für das Jahr 2023 haben wir einen Bretagne Kalender im Angebot. Da findest du sechs Motive von Leuchttürmen in der Bretagne.
Bretagne Kalender 2023 – Klick auf das Foto und du kommst zur Kalender Seite
Majestätisch thront das Scurdie Ness Lighthouse über der Mündung des South Esk Rivers in Ost-Schottland. Bericht, Infos und Bilder für deinen Ostküsten-Trip.
Hjo Södra, Vätternsee, Schweden Dieser Leuchtturm liegt ausnahmsweise nicht am Meer, sondern mitten in Schweden, am zweitgrößten See des Landes. Außerdem hat er einen Zwilling am …
Wir waren mit dem Wohnmobil weit außerhalb der Saison im Oktober auf Bornholm unterwegs. So nach und nach klapperten wir die vier Leuchttürme der Insel …