Fotos und Infos zum Leuchtturm Kerroc’h in der südlichen Bretagne.
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Wir zeigen dir den bretonischen Fischerort Guivinec im Abendlicht, den Schiffsfriedhof und die beiden Leuchttürme.
Der Leuchtturm Stavik
Es bleibt bedeckt. Wir erreichen den Leuchtturm Stavik auch über kleinste Straßen und Feldwege. Das Mobil parken wir erstmal im Wendehammer und laufen los, um zu schauen, wie der Leuchtturm aussieht. Vor dem kleinen Häuschen steht ein Auto, in der Werkstatt arbeitet jemand lautstark. Der Leuchtturm ist in Privatbesitz, ich schaue mich also um, damit ich fragen kann, ob wir fotografieren dürfen. Ich warte nicht lange, da kommt der Mann, der gerade in der Werkstatt gearbeitet hat, freundlich auf mich zu. Es ist Gunno, der Besitzer. Er hält das Anwesen und den weißen Leuchtturm super gut in Schuss. Trotz tiefhängender, trister Wolken strahlt dieser Ort am großen Vänern See direkt eine unglaubliche Kraft aus.
Ich freue mich, endlich mal einen Ansprechpartner für einen Leuchtturm vor mir zu haben. »Ist es denn möglich, den Leuchtturm zu besichtigen?« Frage ich ganz aufgeregt. »Klar, wenn du nett fragst« antwortet Gunno. Klasse, ich liebe es, Leuchttürme zu besichtigen.
Gunno holt den Schlüssel, ich den Rest meiner Familie.
Das Besondere an Stavik ist, dass man ihn mieten kann. Im 1860 erbauten 13 m hohen Turm sind gemütliche Betten eingebaut. Das ist ne coole Ferienwohnung! Im Fischerhaus über dem See gibt es noch dazu ne Sauna und eine Küche. Gunno bietet mir die Wohnung zur Miete an – ich komme in Versuchung. Würden wir länger bleiben wollen, wäre das echt ne Idee.
Das Innere des Leuchtturms ist liebevoll eingerichtet. Auf mehreren Etagen ist es möglich, zu schlafen. Die oberste Tür nach draußen ist nur ca. 80 cm hoch. Ich quetsche mich hinaus ins Freie, fast fällt mir dabei das Smart phone aus der Hosentasche. Die Plattform ist gerade so breit, dass meine Füße draufpassen, das Geländer relativ dünn. Für Menschen mit Höhenangst ist das vielleicht ein Problem. Ich genieße die Aussicht und mache ein paar Fotos.
Ich quetsche Gunno weiter aus: Das Gelände und der Leuchtturm werden seit Generationen von den Vorfahren seiner Frau Anna-Lena bewohnt. Die beiden kauften das Grundstück und die Gebäude im Jahr 2003 mit der Auflage, den Leuchtturm zu pflegen und die Lampe am Laufen zu halten.
Das kleine Leuchtturmbüchlein
Es gibt ein kleines Büchlein vom schwedischen Leuchtturm Verein – Svenska Fyrsällskapets welches ich gerne bestellt hätte. Am liebsten würde ich es ja direkt in der Hand halten. Da habe ich daheim mal wieder die Reise nicht gründlich genug vorbereitet. Gunno hat zwei der Büchlein und verkauft mir eins davon. Es ist zwar auf schwedisch, aber ich kann fast 150 Leuchttürme drin nachschauen. Schon cool, wie viel Spaß mir so ein kleines Buch machen kann!
Das Wetter ist trist, es nieselt und windet. Gunno erlaubt es uns, auf dem kleinen Waldparkplatz zu übernachten. So können wir auf besseres Licht warten. Wir kochen was Leckeres, ich lade die Fotos runter und schreibe ein wenig und dann werde ich bereits wieder hibbelig. Es zeiht mich raus ans Wasser und zum Turm. Der ganze Himmel hängt voller regenschwerer Wolken – doch tief am Horizont ist eine kleine Lücke! Das lässt auf einen Sonnenuntergang hoffen.
Ich mobilisiere Gunter und just als wir mit den Stativen vor Ort sind kommt die Sonne, erst schwach, dann immer stärker durch. Es ist ein Traum. Gunno ist auch fotografisch interessiert, jetzt stellt er mir zig Fragen bezüglich der Filter, die ich benutze. Heute sind alle Filter dabei. Das Polfilter, das Grauverlauffilter und das Graufilter.
Wir fotografieren bis nach Sonnenuntergang. Am liebsten würde ich noch Nachts Fotos machen, aber es ist kalt und ich habe schon den ganzen Tag leichte Kopfschmerzen. So krieche ich lieber ins warme Bett.
Morgens beginnt der Tag mit Sonne und fotogenen weißen Wölkchen. Ich schleiche recht früh um den Leuchtturm herum und bin froh, dass ich Aktivität bei den Bewohnern sehe. Ich möchte ja nicht stören. Kaffeeduft hängt in der Luft, Gunno und Anna-Lena frühstücken im Freien und laden mich auf eine Tasse Kaffee ein. Während ich den heißen, starken Kaffee schlürfe, fliegt ein Seeadler majestätisch vorüber. So kann der Tag beginnen.
Wir reden noch eine ganze Weile, Gunno erzählt von den Bauvorhaben, die er noch hat. Eine Scheune hat er bereits als altem Material aufgebaut. Der Leuchtturm bekam ein weiteres Fenster, welches er dem original Fenster nachgebaut hat. Gerade wird der Leuchtturm wieder gestrichen. Das geht nicht mit Leitern oder einem Gerüst, sondern mithilfe von Seilen. Eine so hohe Leiter, meint Gunno, wäre zu gefährlich. Glücklicherweise wird der Leuchtturm nur alle 11 Jahre gestrichen.
Zur Webpage von Gunno und Anna-Lena Quist
Ich würde sehr gerne mal im Winter hier noch Woche herkommen. Falls Du mal ne Tour zum Vänern planst und eine außergewöhnliche Unterkunft suchst: Den Stavik Leuchtturm können wir empfehlen!
Grindel mag den Ort auch besonders gern, weil es wohl unter der Holzscheune Mäuse zu fangen gibt. Sie ist ganz aufgeregt. Wir machen noch eine kurze Wanderung durch den Wald und zu den glatten Felsen am Vänern damit die Dackeldame ausgelastet die Weiterfahrt antreten kann. Beim Stöckchen holen fällt sie sogar ins Wasser.
Übersichtsseite Wohnmobil Reise zu den schwedischen Leuchttürmen
Heute war es ziemlich trüb, aber halbwegs trocken. Mir gefällt der Blick aus dem Fenster trotzdem immer! Auch, wenn Nieselregen im Wind über die Hügel zieht. Morgens zog ich in der Region umher. Lief den felsigen Strand entlang. Traf wieder den netten Schafhirten Malcom. Die Unterhaltungen mit ihm sind sehr informativ und angenehm.
Gegen Mittag fuhren wir über diese engen, kurvigen, hügeligen Straßen los. Gerade hier auf Bernera ist das Fahren sehr anstrengend. Und diese „schlimmsten“ 16 km, fahren wir jeden Tag mindestens zweimal. In einer Kurve kam uns plötzlich ein großer, silberner SUV, eine junge Frau am Steuer, Kinder im Wagen, auf UNSERER Spur entgegen. Sie schaffte es nicht, den Wagen unter Kontrolle zu bringen und wieder auf ihre Seite zu ziehen! Mir blieb in den unendlich langen Sekunden nur eine Wahl: der Graben. Ich bremste ab, steuerte unseren Bus ins Gras am Rand, zum Glück gerade breit genug für uns, und kam mit Herzklopfen zum Stehen! Das war knapp! So knapp wie noch nie in meiner 30 jährigen Fahrpraxis! UFF.
Die Dame kam einige hundert Meter hinter uns auch zum Stehen. Ich wollte aussteigen und mit ihr reden. Nicht mal geschimpft hätte ich, so froh war ich, dass es gut gegangen war! Meine erste Frage war übrigens: bin ich auf der richtigen Straßenseite! War ich. Sie war es nicht! Gunter drängelte, fahr einfach weiter. Nun gut. Der Schrecken saß!
Auf dem Weg nach Uig hatten wir beim letzten Mal zwei Highland Rinder gesehen. Vor dem Zaun hielt ein Defender, hinten schauten mindestens drei der hier so typischen Border Collies raus. Die Kühe wurden mit frischen Heu versorgt. Im Gespräch erfuhren wir, dass die beiden trächtig seinen und deswegen das gute Futter brauchten. Für uns war das ein Geschenk des Himmels, die beiden Kühe waren so nah und beschäftigt. Zuerst wechselte ich das Objektiv gegen ein Weitwinkel, dann noch den Blitz drauf und jetzt hatte ich SPAß! Und was für einen. Knie und Ellenbogen wie immer nass und matschig, aber das ist mir ein gutes Foto immer wert. Mit den großen Hörnern musste ich enorm aufpassen, die waren immer nur wenige Zentimeter von meiner Linse entfernt. Ich war zufrieden und glücklich. Die Bilder habt ihr ja bereits hier gesehen :-)
Wir fuhren diesmal entlang einer Straße, die mit Blick über den weiten Atlantik ausgestattet ist. Ich schrie vor Freude auf. Das Licht, die Wellen, die Gischt und Sicht! Mensch, wie schön die Welt doch ist! Doch was sehe ich da: Hirsche!
Die hatte ich mir gewünscht! Kaum war das 400 mm Tele drauf, kam die Abendsonne raus. Wow! Die Hirsche positionierten sich perfekt vor den Bergen. Das Licht, wie von magischer Hand optimal gesetzt, klickten wir munter, grinsend vor uns hin!
Wir fuhren nochmal zur Kuhweide, wo Gunter letztens von fluchtgefährdeten Kühen belauert wurde. Diesmal hatten wir einen schönen Blick auf die Felsen. Doch das war nicht die Stelle gewesen, die wir gesucht hatten. Schön war es trotzdem. Wir werden in den nächsten Tagen einen weiteren Versuch starten.
Jetzt, erst vom Schrecken gebeutelt, dann vom Glück umspült, fuhren wir weiter entlang dieser engen Straße zum Ende der traumhaften Welt! Es wurde schöner und schöner. Ja, hier könnte ich wohnen! Ein Fest für die Augen!
Nachts lag ich noch lange wach. Was wäre passiert, wenn wir ein paar Sekunden später losgefahren wären? Hätte ich dann noch ausweichen können? Wie schnell kann es vorbei sein? Das war ein aufregender Tag gewesen! Ich fahre jetzt noch langsamer und vorsichtiger – doch immer mit dem rücksichtslosen Verhalten der Anderen zu rechnen ist anstrengend!!
Unser letzter Tag auf der Isle of Syke war von Strandbesuchen geprägt. Nachdem wir Davids Scallops gesehen hatten, es war noch früh am Tag, liefen wir in Glenbrittle entlang des weiten, abwechslungsreichen Strandes. Super war das Licht nicht – strahlender Sonnenschein, wie die letzten Tage, nur ein paar kleine, feine Wölkchen über den Cullins. Trotzdem fanden wir manigfaltige Motive, das gelbe Gras auf dem schwarzen Sand des Strandes, dazu die Bergkulisse passte gut zusammen. Die Muster im gemischten Sand, dort, wo Rinnsale ins Meer strömten, erinnerten an Kunstwerke.
Im kühlen Wetter scheinen wir alle sehr schnell hungrig zu werden. Bis zum Sonnenuntergang hielten wir es nicht aus, so fuhren wir „heim“ und kochten. Mir fällt es sehr schwer, im Sonnenschein im Haus zu sein. Diesmal schaffte ich es rechtzeitig, die anderen davon zu überzeugen, zeitig loszuziehen. Die Talisker Bay hatte mich fasziniert, der Tag war wieder komplett wolkenlos, ob es nochmal so schön werden würde? Allein die kurze Wanderung zum Strand ist schon vielseitig. Das Talisker Anwesen liegt idyllisch in der geschützten Bucht. Die Schneeglöckchen blühen zwischen moosbedeckten Bäumen, der Halbmond steht über den sonnenbeschienenen Bergen, Schafe grasen entlang des matschigen Weges. Lange bevor wir den Strand sehen, finden wir große Mengen Müll, der wohl vom Wind weit ins Land getragen wurde. Da lag doch noch was, was nicht nach Müll aussah. Eine kleine Kameratasche, darinnen eine ältere Kompaktkamera mit voller Speicherkarte. Wir nahmen sie mit, wollten die Leute am Strand fragen. Doch niemand war da. Nach Flaschenpost schauen wir übrigens auch jeden Tag, jetzt im Winter liegt leider sehr viel Müll an den Stränden, die Stürme der letzten Wochen hatten ganze Arbeit geleistet.
So nahmen wir uns vor, das Kamera Fundstück am nächsten Tag in Portree in der Touristinformation abzugeben.
Eine kleine Wolke am Horizont und nur kleine, weiche Wellen verhinderten einen ebenso spektakulären Fotoabend, wie letztens. Trotzdem fand ich eine schöne steile Stelle im schwarzen Sand, wo die weißen, schaumigen Wellen schnell abflossen. Dort beschäftige ich mich bis mal wieder Meerwasser in die Schuhe schwappte. Immer muß ich aber auch ganz vorne stehen :-) Ja, Lutz, ich werde mir mal solche halben Gummistiefle kaufen müssen.
Zurück am Auto fanden wir einen Zettel mit einer Telefonnummer. Da suchte jemand seine Kamera :-) Klasse. Wir fuhren, bis wir Empfang hatten, parkten vor der Distillerie und riefen Charly an. So schnell kann man jemanden glücklich machen. Und er wohnte oben am Hang, wo wir gerade heruntergefahren waren.
Wir packten unseren Kram zusammen schrieben im Blog und luden die Bilder runter, wie jeden Abend und müde ins Bett.
Morgens war das Womo durch den stetigen Wind ziemlich durchgekühlt, wir hatten aber ruhig schlafen können. Ich war wie immer sehr früh wach, wollte natürlich mit dem Fotoapparat losziehen, denn morgens würde die Sonne auf den Klippen liegen. Doch es hatte geregnet, das nasse Gras am so steilen Abhang machte mir Angst, da traute ich mich nicht und blieb liegen. Doch gegen 8:00 Uhr krochen wir doch aus den warmen Betten ins eiskalte Mobil. Wir hatten keinen Campingplatz, also keinen Strom, also war es kalt. Es ist zwar Sommer aber saukalt! Beim Aufstehen fiel uns ein Lieferwagen mit jungen Leuten auf, die Ausrüstung in zahlreiche und sehr große Rucksäcke packten. Auf Nachfrage erfuhren wir, dass es Vogelforscher waren. Heute würden sie Vögel mit kleinen Sendern versehen um ihr Verhalten nachvollziehen zu können. Da die Gewässer vor Schottland sehr flach seien, würde sich die Klimaveränderung hier sehr schnell auswirken. Gerne hätte ich das Einfangen und die Arbeit an den Vögeln fotografiert. Doch das war nicht möglich, weil die Methode wegen evtl Nachahmern nicht bekannt werden darf! Wenn man in der Nähe einer Alkenkolonie einen Fehler macht und die Tiere stört, kann der Nachwuchs der ganzen Kolonie gefährdet werden. Diese kleinen Vögel bauen ja keine Nester, legen die Eier auf den blanken Fels. Wird der Vogel nervös, fällt das Ei die Klippen hinuter.
Wir machten uns nach dem Frühstück ebenfalls auf in die Klippen und entdeckten tatsächlich einen Papageitaucher auf unserer Fototour. Die anderen Alken brüteten für gute Fotos zu weit in den Klippen, so fotografierten wir sie nicht.