Wir sind wieder im Leuchtturmjagd-Modus. Gestern drei Exemplare und heute fahren wir nach Loctudy. Mitte im Meer steht dort dieser schwarz-weiß karierte Turm mit dem langen Namen Tourelle de la Perdrix. Den Leuchtturm hatten wir bisher nur bei bedecktem Wetter gesehen. Jetzt soll es auch nicht wirklich besser werden. In Langoz gibt es einen Stellplatz, der wie der in Pont Aven ein CCP Platz ist. Heute möchten wir da nicht übernachten, wiir müssen erst klären, warum da manchmal zu viel Geld abgebucht wird. Wir finden einen Parkplatz am Straßenrand in Strandnähe und sehen auch gleich den weiß-roten Leuchtturm vor uns auf der Landspitze.
Der Leuchtturm von Langoz
Bezeichnenderweise heißt dieses Gebäude Leuchtturm von Langoz. Die fetten Regenwolken wirken wahnsinnig dramatisch, als mir dann die Sonne den Gefallen tut und ein paar weiche Sonnenstrahlen zum hellen Leuchtturm schickt, ist mein Fotografenglück perfekt. Ich war übrigens bei Nieselregen losgelaufen und vor Ort, als das Licht für wenige Minuten perfekt war.
Wir wandern am Strand entlang über alle möglichen runden und weniger runden Steine in Richtung Hafen.
Bei Ebbe finden sich zahlreiche Gezeitenbecken. Die würden dazu einladen, Unterwasserfotos zu machen, wäre es nur ein klein wenig wärmer.
Fototipp
Anemone, Gezeitenbecken, Bretagne – wie du solche Fotos machen kannst, steht im Artikel, den ich unten verlinkt habe.
Unterwasser-Fotografie in Gezeitenbecken – ganz einfach
Der Leuchtturm Tourelle de la Perdrix
Wir wandern in die Richtung des nächsten Leuchtturm. Der karierte Leuchtturm ist in der Ferne deutlich zu erkennen, nur will er partout nicht näher kommen. Da können wir uns anstrengen, wie wir wollen. Es dauert eine ganze Weile, bis wir den Hafen erreichen. Wir genießen diese Wanderung. Dunkle Regenwolken hängen am Horizont, unser Motiv liegt voll im Sonnenlicht und hebt sich krass von dem Himmelsgrau ab. Aber immer nur für wenige Minuten, teilweise sogar nur Sekunden. Wir fotografieren viel zu viel, wahrscheinlich haben wir immer noch fotografischen Nachholbedarf nach den Regentagen.
Wir als Fotografen freuen uns über das wechselhafte Wetter
Wir lassen uns Zeit, fotografieren hier und da und genießen dieses wechselhafte Wetter. Bevor die Flut den Rückweg abschneidet und den Strand bis zu den Mauern der Häuser einnimmt, klettern wir über Felsen zurück zum Mobil. Langsam kommt die Flut immer höher, doch wird sie uns nicht gefährlich.
Nur den Leuchtturm von Langoz vor der Sandbank aus abzulichten geht nicht mehr. Da wo vorhin der Sand war, ist jetzt Meer.
Fototipp: Auf kurze Lichtsstimmungen warten
[caption id="attachment_25328" align="aligncenter" width="920"] Warten auf das beste Licht[/caption]
[caption id="attachment_25329" align="aligncenter" width="920"] Warten auf das beste Licht[/caption]
Es lohnt sich, auf das Licht zu warten. Manchmal stehen wir einfach 10 Minuten am Strand und schauen uns Wolken und Wellen an. Warten geduldig, bis die Sonne kurz das Licht auf den Leuchtturm wirft. Nimm dir auch diese Zeit! Es lohnt sich. Das hier ist natürlich nur ein Beispiel als Vergleich. Bei allen unseren Fotos beobachten wir genau und nutzen den richtigen Zeitpunkt.
Wir hatten ausgezeichnetes Fotolicht auf dem Leuchtturm Loctudy ein paar Monate später.
Stellplatzsuche in der Vorsaison
Der Tag hat noch einige Stunden übrig, da schauen wir mal, was es noch so in der Gegend gibt. An der Südküste bei Lesconil gibt es zwar Stellplätze. Wir wundern uns, dass es kein Wohnmobilstellplatzschild gibt. Inmitten einer Kleingartenanlage soll der Stellplatz liegen. Schließlich finden wir heraus, dass der Platz geschlossen ist. Es könnte sein, dass der in der Saison wieder öffnet. Am Strandparkplatz können wir aufgrund der Höhenbeschränkung nicht parken. Wir werfen einen kurzen Blick auf den Strand, der uns fotografisch nicht anspricht, der sich jedoch sicher für lange Strandspaziergänge und zum Baden im Sommer eignet. Also machen wir uns auf zum nächsten Ziel auf unserer Tour: Guilvinec.
Wir wollen uns das Hafenstädtchen Guilvinec auch wegen des Leuchtturms, genauer ansehen, aber die Verkehrsführung und unser Navi bringen uns zur Verzweiflung. Wir stehen am falschen Ufer und kommen ums Verrecken nicht auf die andere Seite zum Stellplatz. Die Brücke ist für Fahrzeuge breiter als 2m gesperrt. Die Verkehrsschilder sind einfach sehr verwirrend. Frustiert fahren wir im Feierabendverkehr raus aus Guilvinec Richtung Westen zum Pointe de la Torche, wo die Wellensurfer sich im Wasser vergnügen. Unterwegs kommen wir an großen Tulpenfeldern vorbei. Die Farmer möchten natürlich die Touristen nicht auf ihren Feldern haben. Ich halte mich dran und betrete die Gebiete nicht. Leider gehöre ich zur Minderheit. Fast alle laufen rein und machen Fotos.
Weiter Richtung Strand gibt es ein Tulpenfeld, an dem das Fotografieren erlaubt ist. Dort ist es auch möglich Tulpen zu kaufen.
An der Pointe de la Torche ist es ganz nett. Bauschige Wolken segeln gemächlich über den Dünen und dem Meer. Aber so richtig hohe Wellen gibt es heute nicht. Etliche Surfschulen bringen Kindern und Surfanfängern die ersten Wellenritte bei. Dafür ist der flache Wellengang ideal.
Wir machen ohne groß zu fotografieren einen langen Strandspaziergang und stellen uns in St. Guénolé auf den Stellplatz. Morgens können wir so direkt im Nebel losziehen und Felsen und Wellen fotografieren. Die zeigen wir dir in den nächsten Tagen. Und nach Gulivinec kommen auch noch. Auf dieser Reise geben wir nicht so schnell auf. Das Hafenstädtchen überzeugte uns auf ganzer Linie.