Am Samstag, dem 18. November um 14 Uhr trägt Gabi ihren Multimedia-Show „Bretagne – Gewaltige Gezeiten weit im Westen“ vor.
Gewaltige Gezeiten weit im Westen – die Bretagne
Die Bretagne – Ende und Anfang der Welt
„Penn ar Bed“ (bretonisch: Anfang/Spitze/Haupt der Welt)
„Finistère“ (Ende der Welt)
Seit dem Jahr 2002 besuchten wir die Bretagne bereits 20 Mal, teilweise auf monatelangen Reisen.
Dieser raue, wilde und wunderschöne Teil der französischen Küste bietet so vielfältige Landschaften und vor allem auch Inseln, dass man immer wieder Neues entdecken kann.
Bretagne Vortrag, Naturfototage
Ankündigung bei den Hunsrücker Naturfototagen:
Gefühlt haben wir uns mit einer Kamera in der Hand kennengelernt. Seit 40 Jahren fotografieren wir beide gemeinsam. Wir präsentieren unsere Fotografien in Ausstellungen, veröffentlichen Meeresimpressionen in Kalendern und schreiben praktische Fotobücher und Reportagen für Natur- und Reise-Magazine.
Auf unseren teils ausgedehnten Reisen hatten wir immer unsere drei Kindern dabei. Jetzt studieren die Kinder und wir sind wieder zu zweit unterwegs.
Die erste Tour mit dem eigenen Wohnmobil führte im Jahr 2002 in die Bretagne. An der Küste der Bretagne sind wir seither regelmäßig auf intensiver Motivjagd.
Das Reisemobil mutierte in den letzten Jahren immer mehr zum Wohnmobil. Es bleibt immer öfter tagelang stehen, während wir als Fotografen die Küste zu Fuß, per Fahrrad und manchmal auch per Boot erkunden.
Was sind bretonische Sehenswürdigkeiten?
Muss es immer der gewaltige Mont Saint Michel oder der Blick am berühmten Pointe du Raz sein?
Wir finden die Schönheit im Kleinen und plötzlich wird alles im nahen Umkreis des Sehens wert!
Die Augen und Fühler einer Ormeau
Eine weiße Anemone in einem Schwamm, Camaret
Seestern
Die Küste ist ein spannender Lebensraum
Die Gezeiten, das Kommen und Gehen des Meeres, bilden diesen relativ schmalen Bereich, wo das Meer auf Land trifft – die Küste. Ein überaus spannender, ständig der Wandlung unterworfener Lebensraum.
Für mich (Gabi) tut sich ein ganzes Universum in der Pfütze auf, wenn ich in ein Gezeitenbecken schaue und eine kleine kompakte Unterwasserkamera in der Hand halte.
Wie schon John Steinbeck sagte: „Es ist ratsam, vom Gezeitenbecken in die Sterne zu schauen und dann wieder zurück.“
Es ist eine Herausforderung diese „tapferen“ Lebewesen in diesen winzigen Tümpeln mit der Kamera einzufangen. Aber extrem lohnenswert! Zu viel Fototechnik steht bei dieser Art der Fotografie eher im Weg – mit einfachen und günstigen Mitteln gelingen die besten Fotos.
Am Strand verwickele ich mich immer wieder mit Kennern der Küste in aufschlussreiche Gespräche. Gemeinsam mit einer Meeresbiologin finde ich die bei Bretonen heiß begehrten Meerohren und filme diese Schnecken in ihrem Lebensraum.
Surfer sind die besten Ansprechpartner, wenn es um das Wissen bezüglich der Wellen geht. Nicht nur für den Wassersport, sondern auch für Fotos.
Schau dir einen kurzen Videoclip auf YouTube an!
Leuchtturmwärter in der Bretagne
In Gesprächen mit ehemaligen Leuchtturmwärtern erfahren wir spannende Details über diesen gefährlichen Beruf.
Tun wir es wie Steinbeck und schauen auch in die Sterne und zum Mond. Zu den Springtiden im Frühjahr und Herbst sind die Gezeitenunterschiede besonders hoch. In der Bretagne sind es die Höchsten in Europa.
Leuchtturmwärter Belle Ile
Bretonische Leuchttürme in der Nacht
Gewaltige Gezeiten
Tun sich gewaltige Gezeiten mit einem Sturm zusammen, bilden sich gewaltige, beeindruckende Wellenberge. Die Bretagne kann bei Sonnenschein karibisch anmuten, und gleich darauf wieder sehr wild und ungemütlich. Dieser Wechsel macht den Reiz der Region aus und bietet fantastische Fotomöglichkeiten.
Auf den ganz im Westen der Bretagne liegenden Inseln Île d‘Ouessant und Île de Sein zeigt sich ganz besonders die wilde und raue Seite der Bretagne. Die Inseln mit ihren imposanten Leuchttürmen sind die Sehenswürdigkeit.
Mit unserem Multimedia Vortag möchten wir dazu inspirieren, auf einer Bretagne Reise innezuhalten, den Wechsel von Wetter und Gezeiten zu genießen und einfach zu staunen über die kleinen und großen Wunder der Natur – entweder mit Kamera oder auch ohne.
Die Bretagne einmal ganz anders. Staune gemeinsam mit uns über die Bewohner der Gezeitentümpel, die einzigartigen Leuchttürme und gewaltigen Wellen!
Du hast den Vortrag über die Gezeitenbecken, Leuchttürme und Wellen in Idar Oberstein bei den Hunsrücker Naturfototagen gesehen und möchtest gerne alles noch einmal nachlesen?
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2022/11/Bretagne-Kalender-5.jpg9331400Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2023-11-07 08:50:322023-12-01 13:50:57Bretagne Multimedia Vortrag auf den Hunsrücker Naturfototagen – Extras zur Show
Wir freuen uns darauf, deine Meinung zu einigen Fotos unseres geplanten Bretagne Kalenders 2024 zu hören. Die Rückmeldungen sind wichtig für uns. Wir möchten einen Kalender zusammenstellen, der sich vom unüberschaubaren Angebot der immer ähnlichen Kalender abhebt. Und trotzdem zufriedene Kunden findet.
Ich habe mich durch das Angebot der Bretagne Kalender in Amazon durchgeklickt. Unglaublich, wie viele es durch den Anbieter Calvendo jetzt gibt. Leider kann man bei den hochwertigeren und im Vergleich günstigeren Verlagskalendern die Motive im Innenteil nicht mehr sehen.
Sind Sehenswürdigkeiten in Kalendern langweilig oder wichtig?
Einige berühmte Sehenswürdigkeiten sind fast in jedem Kalender zu finden. Und uns ist auch klar warum. Diese Sehenswürdigkeiten sind nicht umsonst so berühmt und in der Regel auch extrem fotogen.
Aber da liegt das Problem. Wie viele Fotos mag es vom Mont Saint Michel wohl geben? Ist es überhaupt noch möglich neue Ansichten zu fotografieren?
Auf der einen Seite ist das Motiv also abgenutzt und totfotografiert, auf der anderen Seite weckt es bei sehr vielen Menschen Erinnerungen, und es besitzt natürlich einen extrem hohen Wiedererkennungswert.
Ein paar dieser absoluten Hotspots werden wir ganz sicher auch im Kalender zeigen. Die gehören einfach dazu.
Hier die erste Frage:
Sollen wir den Mont Saint Michel nächstes Jahr mit reinnehmen?
Und wenn ja, wie wäre es mit einer unüblichen Ansicht des berühmten Klosterbergs? Welches Foto würdest du gerne im Kalender sehen?
Bitte klick auf die Fotos, um die große Ansicht zu sehen!
1- Blick vom Mont Saint Michel über das Watt
2- Blick vom Mont Saint Michel über das Watt und die neue Brücke
In einem Zoom Talk hatten wir über diese Split-Fotos schon gesprochen. Sie sind mir wichtig, weil das Glitzern des Lichts im Wasser und die Muster im Sand einfach zum Bretagne Feeling dazu gehören.
Eins der Fotos kommt ganz sicher in den Bretagne Kalender.
Her haben wir ein paar zur Auswahl. Der Junge lief mir ins Bild hinein, als ich gerade in Position war. Das ist eines meiner Lieblingsfotos der diesjährigen Reise. Bisher hatte ich noch nie Leute auf den Kalenderfotos – wenn, dann wesentlich kleiner. Was meinst du? Sollen wir lieber ein Foto auswählen, auf dem niemand zu sehen ist. Soll ich den Jungen wegstempeln? Oder ein anderes Foto der Serie nehmen?
Bitte klick auf die Fotos, um die große Ansicht zu sehen!
1- Split Foto von Beg Meil ohne Menschen
2-Beg Meil – Split Foto
3-Beg Meil mit Jung
Wird geladen ...
In unserem Bretagne-Kalender möchten wir natürlich eine möglichst große Vielfalt an Motiven zeigen, um die gesamte Schönheit der Region zu präsentieren. Du darfst gespannt sein. Der Kalender geht demnächst in den Druck. Herzlichen Dank für deine Rückmeldung!
Du möchtest selbst Kalender machen? Schnell weiterkommen, gute Tipps für kostenlose oder auch günstige Designsoftware und vieles mehr?
Wir planten unseren Besuch des Golfs von Morbihan zur Segelwoche, der sogenannten „Semaine du Golfe“. Dazu aber ausführlich in einem anderen Blogbeitrag.
Logischerweise ist zu dieser Zeit extrem viel Trubel und die Planung der Stellplätze für unser Wohnmobil ist schwieriger. Aber wir sind der Meinung, dass es genau da Sinn macht, die normalerweise eher ruhigeren Inseln zu besuchen.
Mühle die als Antiquitäten laden dient – da kamen wir am Radweg vorbei
Insel im Golf von Morbihan
Wer uns kennt, weiß, dass wir Inseln wegen der besonderen Atmosphäre mögen. Logisch, dass auch im Golf von Morbihan ein paar Inseln auf unserem Reiseprogramm stehen.
Gunter ist anfangs nicht unbedingt begeistert: „Was soll sich landschaftlich schon ändern, wenn die Insel nur 10 Fährminuten vom Festland entfernt ist? Außerdem ist der Golf von Morbihan kein richtiges Meer. Das ist doch eher ein See mit Meeranschluss“ meint mein Mann.
Aber mich drängt es, jede erreichbare Insel zu erkunden. Jede erreichbare Insel im Golf von Morbihan? Unmöglich. Dort gibt es ganze 42 Inseln. Wir besuchten die beiden Größten: die Ile aux Moines und die Ile d’Arz.
Wir entscheiden uns zuerst für die Ile aux Moines, die nur diese besagten 10 Minuten Fährfahrt vom Festland entfernt ist. Und auf dieser kurzen Bootsfahrt wird Gunter sicher nicht seekrank werden. Seekrankheit ist bei Gunter seit Jahren ein Problem.
Um es vorwegzunehmen:
Die Ile aux Moines war eine sehr gute Entscheidung.
Erster Eindruck auf der Ile aux Moines
Eine weniger gute Entscheidung haben wir mit unserer Stellplatzwahl getroffen. Das hing allerdings auch mit dem großen Besucherandrang zur Golfwoche zusammen. Der Platz in Arradon zeigte in Echtzeit die Belegung an, die anderen Plätze bieten diesen Service nicht an. Wir wollen uns so wenig wie möglich auf der Straße aufhalten und fahren deswegen diesen sicheren, freien Stellplatz an. Allerdings ist in Arradon für Fotografen nicht sehr viel von der „Semaine du Golfe“ zu sehen. In Arradon gibt es, wie in allen Häfen des Golfes, Buden mit Essen und Trinken und Live Musik, aber die großen Schiffe liegen in Lamor-Baden, der auch besser zum Abendhimmel ausgerichtet ist.
Fähre zur Ile aux Moines
Die Fähre zur Ile aux Moines legt auch von dort ab. Kein Problem, da radeln wir die sieben Kilometer über die Landstraßen dorthin. Spaß macht das nicht gerade, denn es gibt in diese Richtung keine ausgewiesenen Radwege, oder wir sind nicht clever genug, sie zu finden. Wie überall in der Bretagne, gehts dauernd auf und ab. Da werde ich schon einmal schwach und sehne mich nach einem E-Bike. Als Ausrede dient mein schwerer Fotorucksack. Andererseits möchte ich fit werden und bleiben. Also schieben wir das mit E-Antrieb erst mal weit nach hinten.
Fähre zur Ile aux Moines
Wir erreichen Lamor-Baden und sind überrascht: auf dem Gemeinde-Stellplatz sind noch Plätze frei. Und für den Besucherandrang zur „Semaine du Golfe“ ist extra ein riesiger Parkplatz eingerichtet, auf dem auch Wohnmobile parken dürfen. Keine Ahnung, ob sie auch dort übernachten dürfen. Wir hätten also auch unser Wohnmobil nehmen können, um hierher zu kommen.
Die Fähre zur Ile aux Moines kostet inklusive unserer Fahrräder um die 25 Euro. Wir müssen nur wenige Minuten warten, dann gehts auch schon los. Vorbei an großen Segelbooten und malerischer Felsenküste mit Granithäusern, die sich daran klammern. Überall um uns herum leuchten die Segel der Boote gegen den blauen Himmel. Die großen Windjammer liegen zwischen der Insel und dem Hafen vor Anker. Wir wissen gar nicht, wohin wir zuerst schauen sollen. Am liebsten würden wir auch alles auf einmal fotografieren.
Die Radwege gehen auf und ab, Ile aux Moines
Noch lieber würde ich hier natürlich eine Woche bleiben und alles in Ruhe anschauen. Aber ein Tag ist besser als keiner.
Museum auf der Ile aux Moines
Ile aux Moines
Ile aux Moines
Anlegestelle auf der Ile aux Moines
Ile aux Moines
Ile aux Moines
Menhire auf der Ile aux Moines
Pfad auf der Ile aux Moines
Menhire auf der Ile aux Moines
Und jetzt wirst du es kaum glauben! Diese 10 Minuten Fähre verändern alles. Sofort nach Ankunft macht sich Inselfeeling breit. Es ist viel los im Hafen der Insel und trotzdem herrscht weniger Hektik. Leute radeln, andere Schlendern und zwischendrin rangiert gemächlich ein Taxi. Es fahren nur wenige Autos.
Unglaubliche Blütenpracht auf der Insel
Kaum sind wir ein paar hundert Meter auf dem Radweg geradelt, sind wir allein. Die Häuser stehen dicht an dicht. Wir radeln entlang der vorgelagerten Gartenmauern und als wäre den Blüten der Garten nicht genug. Es sieht aus, als fließt diese gigantische Blütenpracht über die meterhohen Mauern der Gärten hinaus. Die liebevoll angelegten Natursteinmauern kleiden sich in ein Gewand aus Kamelien, Mimosen, dazwischen stehen gewaltige Palmen und Orangenbäume. Wir schafften nicht, das alles zu fotografieren – Rad abstellen, Kamera raus holen, fotografieren, wieder einpacken….
In der Bretagne begeistert uns die Blütenpracht bereits seit einigen Wochen. Hier auf der Insel überwältigen uns der Anblick und der Duft der Blütenpracht. Auf dem Radweg sehen wir das Meer und die farbenfrohen Segelboote nur in der Ferne. Hie und da parken wir die Räder und begeben uns auf den bewaldeten Wanderpfad, der um die Küste führt. Hunderte Segelboote umkreisen die Insel, Ruderboote ziehen nahe der Küste an uns vorbei. Wir fotografieren Blüten, Bäume und Dolmen.
Kleiner Schiffsfriedhof auf der Ile aux Moines
Am südlichsten Zipfel der Insel liegen alte Holzboote im Sand. Ein kleiner Schiffsfriedhof lädt uns zum Strandspaziergang ein. Die dazugehörige Werft „Chantier du Guip“ kann heute besichtigt werden. Hier sind Spezialisten für den Bau und der Restaurierung von Holzbooten bei der Arbeit.
Schiffsfriedhof auf der Ile aux Moines
Werft auf der Ile aux Moines
Schiffsfriedhof auf der Ile aux Moines
Schiffsfriedhof auf der Ile aux Moines
Schiffsfriedhof auf der Ile aux Moines
Schiffsfriedhof auf der Ile aux Moines
Dolmen auf der Insel
Entlang des Radweges finden wir einen Dolmen.
Dolmen auf der Ile aux Moines, Morbihan
Landschaft auf der Ile aux Moines
Zurück im Hafen schauen wir eine Weile dem Treiben zu. Dann nehmen wir gegen Abend die Fähre zurück. Wir müssen ja noch sieben Kilometer zu unserem Wohnmobil strampeln.
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2023/06/Ile-aux-Moines-Morbihan-5147.jpg8001200Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2023-06-29 14:04:232023-08-04 12:33:36Tagesausflug zur Ile aux Moines
Ein kurze, aktuelle Meldung von uns aus der Bretagne.
Seit ein paar Wochen fotografiere ich mit einem Unterwasserbeutel um diese Split-Fotos aufzunehmen. Wer am Meer unterwegs ist kennt es: das Wasser ist klar, es ist bewegt, das Sonnenlicht malt Muster auf den sandigen Meeresboden. Aber es ist schwierig, diese Stimmung auf einem Foto einzufangen.
Das ist der Grund, warum ich unbedingt solche Fotos machen wollte: Unterwasser, aber auch über Wasser. Bei meiner Liebe zu den Leuchttürmen, kannst du dir denken, wo ich mich am liebsten aufhalte.
Hier mal drei Fotos von gestern abend.
Le Coq, Benodet
Le Coq, Benodet
Le Coq, Benodet
Welches gefällt dir am besten?
Ankündigung des Zoom Talks am 18.6. um 11 Uhr
In einem Zoom-Talk möchte ich mit unseren Lesern drüber reden, wie ich solche Fotos mit minimalem finaziellem Aufwand umsetzen kann.
Außerdem kannst du uns Fragen zu allen Themen der Bretagne stellen. Noch sind wir vor Ort und können sogar recherchieren, falls wir keine Antwort parat haben sollten.Natürlich beantworten wir auch alle Fragen zum Thema Küstenfotografie!
Falls du keine Zeit für den Zoom-Talk hast, stell deine Fragen trotzdem, wir beantworten alle in einem Blogbeitrag!
Schreib deine Frage einfach in die Kommentare.
In Trevignon gibt es auch einen kleinen Leuchtturm und auch da war ich im Wasser.
Möchtest du keinen Zoom-Talk verpassen?
Das ist ein Austausch unter Fotografen. Da kannst du auch Fragen stellen und dich einbringen. Über Fotothemen zu reden ist spannend als Ergänzung zu den Fototipps in unserem Blog. Wir freuen uns sehr, wenn du für dich interessante Fotothemen vorschlägst.
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Meistens fallen die Seesterne in der Bretagne erst auf, wenn sie am Strand liegen und in der Sonne vertrocknen. In den Gezeitenbecken musst du schon genau hinschauen, um sie zu finden. Sie verstecken sich nämlich vor der Sonne im Schatten der Felsen. Meist findest du sie auf der Unterseite überhängender Felsen. Da muss man sich schon ganz schön bücken.
Aber warum werden Seesterne an den Stränden überhaupt angespült?
Seesterne jagen und bewegen sich dabei auch auf Sand. Kommt unverhofft ein Sturm, der eine Strömung verursacht, kommen sie nicht schnell genug in felsige Refugium, wo sie sich festsaugen können. Je nach den Wetterbedingungen kannst du dann sehr viele Seesterne am Strand im Spülsaum finden.
In der Bretagne gibt es verschiedene Seesternearten. Fangen wir mit dem kleinesten Seestern an:
Buckeliger Seestern – Asterina gibbosa
Der kleine Asterina gibbosa, auch Sheriffstern oder buckeliger Seestern genannt, ist nur wenige Millimeter bis zu 7 cm groß. Er ist leicht zu übersehen.
Während seiner ersten vier Lebensjahre ist der Seestern männlich, dann zwittrig und danach wird der Seestern weiblich. Er legt zwischen April und Juni Eier aus denen direkt kleine Seesterne schlüpfen. Die meisten dienen den Raubtieren als Futter doch ein paar werden immer übersehen.
Die meisten anderen Arten vermehren sich durch planktonische Larven. Das bedeutet, dass die Nachkommen als Larven in der Strömung schwimmen und sich so auch verbreiten.
Da das Leben des Buckelseesterns sich auf eine kleine felsige Region konzentriert und seine als Seesterne geborenen Nachkommen auch dort leben, ist die Ausbreitung der Individuen und damit die genetische Vermischung sehr begrenzt. Um diesem Nachteil auszugleichen, hängen sich die sehr jungen Seesterne kopfüber auf die Wasseroberfläche und schwimmen so mit der Strömung von den Eltern weg. Eine Art jugendliches „Surfen“ für die Diversität der Gene. Beeindruckend, was sich die Natur so alles einfallen lässt.
Du kannst dir beim Beobachten des kleinen Seesterns Zeit lassen. Der kleine Seestern kann 2,5 Zentimeter pro Minute zurücklegen. Begrenzender Faktor ist dann wohl die hereinkommende Flut.
Buckeliger Seestern
Asterina gibbosa – buckeliger Seestern
Buckeliger Seestern auf meinem Finger
Der gemeine Seestern (Asterias Rubens) – kommt am häufigsten vor
Der gemeine Seestern
Dieser Seestern ist in der Nähe von Muschelbänken zu finden. Das macht auch Sinn, denn so lebt er inmitten seiner Nahrung. Wer schon mal versucht hat, eine Muschel ohne Messer oder Werkzeug zu öffnen, weiß, dass das ein schwieriges Unternehmen ist. Der Seestern hat jedoch mehrere Superkräfte!
1.Superkraft
Schaust du genau hin, siehst du, dass der Seestern Füße an den Armen hat. An den zahlreichen kleinen Füßchen sind Saugnäpfe und mit diesen greift der Seestern die Muschelschalen und zieht sie mit einer Kraft von bis zu 5 kg auseinander.
Dann stülpt er den Magen aus und verdaut mithilfe der Magensäfte die Beute außerhalb seines Körpers.
2. Superkraft
Die zweite Superkraft des Seesterns ist seine Regenerationsfähigkeit. Selbst wenn er 75 % seines Körpers verliert, kann er sich wieder regenerieren. Früher wussten das die Muschelzüchter anscheinend nicht. Ärgerten sie sich über die Seesterne, die ihre Muscheln oder Austern fraßen, schnitten sie diese in der Hälfte durch in der Annahme, sie umzubringen. In Wirklichkeit wurden nur zwei Seesterne daraus.
Auf der Oberseite sieht man zwischen den kalkhaltigen Stacheln kleine, flexible Röhren, sogenannte Papeln. Diese sind für den Gasaustausch nötig.
Am Ende der Arme befinden sich rötliche Lichtsensoren.
Auf der Oberseite in der Mitte des Sterns sitzt der sehr kleine Anus.
Die Füße funktionieren mithilfe des Wassers durch eine Art Hydraulik, die über das kleine Gitter neben dem Anus gesteuert wird. Schon cool, dass so ein niederes Tier so viel Genialität besitzt.
Regenerationsfähiger Seestern
Oben und Unter aber kein Vorne
Ein Seestern hat zwar ein oben und unten. Hintern nach oben, Mund nach unten, aber er hat aufgrund der 5 Arme kein vorne oder hinten und kann deshalb in jede Richtung „laufen“. Und im Vergleich zum Sheriffstern oder buckeligem Seestern sogar relativ schnell: 30 Zenitmeter pro Minute.
Der gemeine Seestern
Der Eisseestern (Marthasterias glacialis)
Der Eisseestern lebt sowohl im Atlantik als auch im Mittelmeer und fast überall auf der Welt. Die Farben dieser Art sind äußerst vielfältig. Ich habe in der Bretagne schon einige farbenfrohe Exemplare gefunden. Diese Seesterne sind ziemlich groß, meist 15-30 Zentimeter, sie können sogar einen Durchmesser von 80 Zentimetern erreichen.
Die Nahaufnahmen der Arme sind beeindruckend detailreich.
Am Ende der Arme befinden sich rötlich gefärbte lichtempfindliche Sensoren.
Eisseestern
Detail des Seesternarms
Lichtsensoren am Ende des Armes des Seesterns
Grünlicher Eisseestern
Lichtsensoren am Ende des Armes des Eisseesterns
Lichtsensoren am Ende des Armes des Eisseesterns
Detail des Armes des Eisseesterns
Grünlicher Eisseestern
Detail des Armes des Eisseesterns
Ein Eisseestern hängt am überhängenden Felsen im Gezeitenbecken
Seeanemonen sehen zwar aus wie Pflanzen, sie sind aber Tiere.
Die Seesterne stellte ich bereits vor, jetzt widmen wir uns den Seeanemonen.
Erdbeeranemone in einem Gezeitenbecken
Seeanemonen sind Tiere
Pferdeaktinie
Blumentiere, auch Seerosen, Seenelken oder Aktinien genannt.
Seeanemonen sind halbsesshaft – sie können sehr langsam mit der Fußscheibe „kriechen“.
Weichtiere sind wie der Name schon sagt, weich, aber im Allgemeinen durch eine Schale geschützt. Nicht so, die Anemonen. Sie wehren und schützen sich anders als Quallen nämlich durch Nesselzellen.
Quallen und Anemonen gehören alle zum selben Stamm und ihre Anatomie ist sehr ähnlich.
Die grüne Anemone – Wachsrose – lebt an sonnigen Stellen in von Wellen getroffenem Flachwasser, in der Gezeitenzone nur in tiefer gelegenen Felstümpeln. Sie kann ihre bis zu 200 circa 18 cm langen Tentakel nicht zurückziehen. Das macht ihr aber nichts, denn sie kann auch bei Ebbe sehr gut überleben. Sonne, ein hoher Salzgehalt und Süßwasser an Regentagen machen ihr nichts aus. Das ist eine gewaltige Leistung.
Wie viele Meeresbewohner startet die grüne Wachsrose ihr Leben im Schwimm-Modus. Aber im Gegensatz zu ihren Quallen-Verwandten entscheidet sie sich schnell, sesshaft zu werden.
Sie kann sich jedoch noch bewegen! Wenn auch sehr, sehr langsam.
Wenn es ums Futtern geht, setzt die Wachsrose auf ihre Tentakel, um sich ein leckeres Mahl aus den vorbeischwimmenden Meeresbewohnern wie Plankton und kleine Fische, zu schnappen.
Die grüne Farbe verdankt sie einzelligen Algen, die in ihren Zellen leben.
Bei dieser sogenannten Endosymbiose profitieren beide Partner voneinander. Die Algen wohnen im Innern der Anemone und versorgen die Anemone im Austausch für ihren Schutz und Nahrung mit Sauerstoff und Zucker (Produkte der Photosynthese).
Übrigens, in Spanien serviert man die Wachsrosen frittiert, nachdem man die Nesselzellen mit Essig außer Gefecht gesetzt hat. Ich würde das tatsächlich gerne einmal versuchen.
Wachsrose im Gezeitenbecken
Pferdeaktinie – Actinia equina
Die Pferdeaktinien kommen in felsigen Becken und in der Gezeitenzone der Bretagne sehr häufig vor.
Diese Anemonen werden in Frankreich auch Meerestomaten genannt.
Ihren Spitznamen „Meerestomate“ verdanken sie ihrem erstaunlichen Verhalten. Wenn die Flut sich zurückzieht und die Anemone bei Ebbe auf dem Trockenen liegt, ziehen sie ihre 192 Tentakel ein und rollen sich zu einer Kugel zusammen. Das sieht tatsächlich aus wie eine Tomate!
Ich fragte mich immer, warum die Anemone auf Deutsch Pferdeaktinie heißt. Dieser Spitzname für die Anemone hat nichts mit ihren Tentakeln zu tun, die vielleicht an eine elegante Mähne erinnern könnten. Nein, der Name kommt von der Ähnlichkeit der zusammengerollten Anemone zu einem Pferdeanus. Wenn ich sie mir jetzt anschaue, kann ich nur schmunzelnd zustimmen.
Jedenfalls widersteht das Tier in dem zusammengerollten Zustand dank des enthaltenen Wassers und seines schützenden Schleims lange Zeit dem Austrocknen.
Bei den Pferdeaktinien entwickelt sich die befruchteten Eier im Innern zu vollentwickelten Jungtieren, die sich in unmittelbarer Nähe der Eltern festsetzen. Falls sich zu wenig Nahrung findet, Nesseln sich die Tiere gegenseitig auf Abstand oder lassen sich mit der Strömung ganz davontreiben. Das kannst du an den blauen Kugeln am Rand der Anemone sehen. Die Anemonen vertreiben übrigens andere Anemonenarten vehementer als ihre eigenen Artgenossen. So reagiert eine Pferdeaktinie aggressiver auf eine Erdbeeranemone als auf eine andere Pferdeaktinie.
Wenn die Flut kommt, fahren alle 192 Tentakel wieder aus und die Anemone entfaltet sich. Das räuberische Tier ist nun bereit, die kleinen Krabben, Garnelen oder Fische zu fangen, von denen es sich ernährt. Sie lähmt ihre Beute mit Hilfe von Nesselzysten. Dabei handelt es sich um kleine, unter Druck stehende Kapseln, die bei Kontakt mit einem Fisch oder anderen Tier durch einen Hohlfaden eine stechende Flüssigkeit abgeben. Danach verdaut die Anemone ihre Beute im Verdauungsbeutel. Als Raubtier weiß die Anemone auch, wie sie sich verteidigen kann: Die blauen Kugeln, die sie umgeben, setzen Giftstoffe frei, um mögliche andere Angreifer abzuwehren.
Rote Pferdeaktinie mit Nesselzellen
Seeanemone auf meiner Hand – diese Anemone hatte sich gelöst und schwamm wohl frei. Ich sammelte sie am Strand auf und setzte sie wieder ins Gezeitenbecken.
Die Anatomie eines Nesseltiers (Anemone oder Qualle) ist einfach:
Es ist eine Art Verdauungsbeutel, der von Tentakeln umgeben ist.
Die Verdauungsöffnung dieser Tiere dient sowohl als Mund als auch als Anus. Mit anderen Worten: Nesseltiere fressen mit dem Anus und scheiden ihre Nahrung mit dem Mund aus. Das ist zwar rudimentär, aber effektiv. Eine Qualle kann übrigens an einem Tag das Sechsfache ihres Gewichts verschlingen. Im gleichen Ausmaß würde ein Mensch eine ganze Kuh futtern!
Sind die Nesselzellen für den Menschen gefährlich?
Mach dir keine Sorgen, wenn du die Anemone berührst. Die Nesselzysten sind zu schwach, um dich zu verletzen. Vermeide aber unbedingt nach einer Berührung den Kontakt mit Schleimhäuten. Das könnte eine allergische Reaktion auslösen.
Die Erdbeeranemone ist lebengebährend.
Korallenanemonen
Diese sehr kleinen Anemonen bilden Kolonien mit sehr leuchtenden und vielfältigen Farben. Wir haben sie in Camaret im Hafen gefunden. Dort kannst du sie an den Wänden der Bootsstege finden.
Diese kleinen Anemonen bilden Teppiche mit sehr unterschiedlichen Farben und fluoreszierendem Leuchten: Grün, Lila, Rot, Orange, Rosa, Gelb usw.
Diese sehr kleinen Anemonen fotografierte ich nur im Hafen von Camaret. Bisher konnte ich solche Anemonen nicht in einem Gezeitenbecken finden. Die Details der Anemonen sah ich erst auf den Fotos. Als Besonderheit sind die Tentakel der Anemone an ihrer Spitze verdickt. Vor Ort konnte ich sie aufgrund der Grüße mit bloßem Auge nicht erkennen.
Diese Fotos sind in niedriger Tiefe mit dem eingebauten Blitz an der Unterwasserkamera entstanden. Die Farben sind nicht verstärkt worden!
Korallenanemone, Bretagne
Korallenanemone, Bretagne
Eine Wellen-Fadenschnecke frisst eine Dahlie – sie lagert das Nesselgift dann in ihren Stacheln ein, um sich selbst vor Feinden schützen zu können.
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2023/10/Anemonen-2-5-1.jpg10501400Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2023-10-22 11:55:542023-11-16 09:41:47Seeanemonen – Blumentiere in der Bretagne
Bretagne Kalender 2024 – Küstenlandschaften und Leuchttürme
Wir bieten hier zwei besondere Bretagne Kalender abseits der üblichen Sehenswürdigkeiten an.
Wie jedes Jahr ergänzen wir auch dieses Jahr diesen beiden Kalendern mit einem umfangreichen E-Book. Für die fotografisch Interessierten verraten wir die EXIF Daten zu jedem Kalenderfoto. Für diejenigen, die in der Reiseplanung stecken, bieten wir Tipps über die jeweiligen Regionen mit zahlreichen weiteren Fotos. Auf Landkarten siehst du, wo wir die Fotos aufgenommen haben und hast schnell einen guten Überblick.
Kalender – Küstenlandschaften der Bretagne 2024
Für das Jahr 2024 haben wir einen besonderen Bretagne Kalender zusammengestellt. Du kannst ein Jahr lang die diversen Küstenlandschaften der Bretagne in außergewöhnlichen Lichtsstimmungen genießen.
Der Kalender hat das Format DIN A3, 14 Seiten (12 Monate, Titelblatt, Übersicht auf der Rückseite), 250 Gramm Mattes Papier. Limitierte Auflage.
Ab Januar kannst du dir das E-Book mit Infos zu den Fotos und Stränden zum Kalender hier herunterladen.
Preis: 24 Euro plus 5 Euro Versand (Infos zum Versand ins Ausland weiter unten).
Wir versenden die A3-Kalender mit Hermes-Versand (beliebige Anzahl).
Hermes S-Paket zu deutscher Adresse, mit Tracking – 5 Euro
Versandkosten Ausland
Wir versenden die A3-Kalender mit DHL Päckchen-Versand (bis zu 3 Kalender).
Päckchen M bis 2 kg in Länder der EU 11 Euro
Päckchen M bis 2 kg in die Schweiz 16 Euro
Päckchen M bis 2 kg restl. Europa 19 Euro
Im November werden wir die einzelnen Fotos der beiden Kalender hier im Blog beschreiben . Trage dich dafür in unseren Newsletter ein, damit du nichts verpasst. Außerdem kannst du dir dann das E-Book „Reise- und Fototipps für die Breatgne“ herunterladen.
Der Leuchtturm auf dem höchsten Punkt der Ile de Batz ist schon von Roscoff aus gut erkennbar. Von der Meerseite des ehemaligen malerischen Korsarennests sind es trotzdem noch dreieinhalb Kilometer Luftlinie bis zu Leuchtturm.
Leuchtturm auf der Ile de Baz, von Roscoff aus fotografiert
l’Île de Batz
Da empfiehlt es sich schon, der Ile de Batz einen Besuch abzustatten, um den Leuchtturm zu besuchen. Wir als Leuchtturm Fans haben den Besuch der Insel seit einigen Jahren auf dem Plan. Oft verschoben wir es aufgrund der Wettervorhersage. Eigentlich Quatsch, das Wetter wird eh anders .
Die von Roscoff aus regelmäßig verkehrende Fähre benötigt nur 15 Minuten für die Überfahrt. Hin und zurück kostet es 10 Euro. Die Fahrradmitnahme lohnt sich nicht, wenn du den Küstenweg der Insel erwandern willst.Wir warnderten einmal um die Insel herum, da wäre das Fahrrad sehr störende gewesen, denn auf dem Küstenpfad sind Räder nicht erlaubt.
Leuchtturm auf der Ile de Batz
Besuch des Leuchtturms der l’Île de Batz
Der Leuchtturm ist von Mitte Februar bis Mitte September nachmittags für Besucher geöffnet. Der Eintritt ist 5,50 Euro. Von der Balustrade erstreckt sich ein wunderbares Panorama vor deinen Augen. Weit im Osten auf die Sept Iles und die Bucht von Morlaix. Westlich reicht der Blick bis zum Phare d’Ile Vierge, und im Süden bis zu den Monts d’Arree.
In den Gebäuden des Leuchtturms gibt es ein großes, sehenswertes Museum.
Der Phare de l’Île de Batz thront mit seinen 44 Metern Bauhöhe 67 Meter über dem Meer. Sein Lichtstrahl reicht 42,5 Kilometer weit über das Meer, und seine Position ist enorm wichtig für den Schiffsverkehr zu den Häfen von Roscoff und Morlaix.
Die französische Handelsmarine forderte schon seit längerem ein verlässliches Seezeichen auf der Insel, und nach der Genehmigung 1825 konnte 1834 endlich der Bau beginnen. Als Vorlage diente der alte Leuchtturm von Penmarc’h. Das ist der kleine runde neben dem Phare d’Eckmühl.
Der Turm wurde aus Granitsteinen aus einem lokalen Steinbruch errichtet. Sein quadratisches Unterteil beherbergt die Unterkünfte und Lagerräume. Im Inneren des runden Turms führt eine steinerne Wendeltreppe 198 Stufen hinauf zur Laterne.
Der alte Leuchtturm von Penmarch – siehst du die Ähnlichkeit?
Der Phare de l’Île de Batz
Anfangs war nicht so ganz klar, wer die Verantwortung für die Instandhaltung und Betreibung hatte. In den ersten Jahrzehnten gab es dauernd Beschwerden über die Unzuverlässigkeit des Leuchtfeuerbetriebes. Niemand war so richtig verantwortlich. Immerhin hatte sich die Lage nach 50 Jahren Betrieb gebessert und stabilisiert.
Seit 2015 ist der Leuchtturm der Ile de Batz als historisches Denkmal eingestuft. Darum konnte auch die Renovierung des 1947 installierten Leuchtenhauses finanziert werden. 2019 wurde die Turmspitze in nur vierwöchiger Arbeit demontiert, nach Brest gekarrt, überholt und repariert.
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2023/09/IledeBatz-3.jpg8001200Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2023-09-27 22:22:162023-11-25 15:36:12Der Phare de l’Île de Batz
Das kleine Örtchen Carantec hat nur 3300 Einwohner, ist aber schon seit über 100 Jahren ein beliebtes Seebad.
Kein Wunder bei der idealen Lage in der Spitze einer Halbinsel an der Bucht von Morlaix. Die Höhenangaben gehen von 0 bis 73 Meter, das verspricht eine interessante Küstenlinie.
Tatsächlich wechseln sich Sandstrände und Felsklippen ständig ab. Der Küstenpweg geht dauern hoch und runter, schmale Pfade wechseln sich ab mit langen Strandpassagen.
Und immer wieder hast du einen fantastischen Panoramablick über die Bucht von Morlaix, zu den vorgelagerten Inseln mit dem Schloss Taureau und dem Leuchtturm Louët, bis hin zu den Silhouetten der Städte Roscoff und Saint-Pol-de-Leon.
Hauptsehenswürdigkeit sind also die zahlreichen kleinen Buchten mit traumhaften Sandstränden. Wir als Leuchtturmfans freuen uns natürlich ganz besonders über die beiden Leuchttürme Phare de l’île Noire und der Leuchtturm auf der Île Louët. Wir fotografierten die Leuchttürme von den Aussichtspunkten von Carantec aus und vom Boot auf einer eher abenteuerlichen Tour aus. Lies im vorherigen Beitrag nach, warum das so abenteuerlich war! Direkt nach der Bootstour erwartete mich ein wunderschöner Sonnenuntergang in Carantec. Hier geht der Bericht weiter:
Carantec – viel Strand, viel Fels, viel Meer, viel mehr
Wir sind dann doch eine ganze Stunde auf dem Meer unterwegs und es wird kälter. Das Licht wird immer besser. Frank läßt mich in Carantec aussteigen als gerade die Sonne die Wolken so richtig knallig bunt von unten bescheint und der Künstler Natur ganz kräftig in den Farbeimer greift. Ich habe nicht einmal die Zeit mich wärmer anzuziehen. Das muss ich einfach fotografieren. Ich bin so richtig im Flow. Es wird dann abends zu spät, noch einen Stellplatz zu suchen. Da die Parkplätze am Hafen fast alle frei sind, übernachten wir einfach vor Ort und fahren früh morgens weiter.
Schau dir diesen wunderschönen Sonnenuntergang an:
Abendstimung am Bootsanleger in Carantec
Sonenuntergang an der Plage de Greve Blance, Carantec
Gewaltige Wolken am Morgen an der Plage de Greve Blance, Carantec
So wie der Abend aufgehört hat, fängt der Morgen wieder an. Ich unternehme einen kurzen Spaziergang und die Wolken sind so fotogen, dass ich kaum aufhören kann zu fotografieren.
In der Bretagne hängen oft Nebelbänke über dem Meer. Farbenfrohe Sonnenuntergänge sind bei uns auf manchen Reisen selten gewesen. Wenn es wie bei uns an diesem Abend also einmal einen grandiosen Sonnenuntergang gibt, du aber gerade super müde, kalt und ausgepowert bis – ignoriere es und fotografiere! Du wirst es bereuen, wenn du danach eventuell vergeblich auf den nächsten fotogenen Sonnenuntergang wartest.
Strände und Aussichtspunkte in Carantec
Carantec liegt auf einer Halbinsel an der Westseite der Baie de Morlaix. Das Städtchen ist ein beliebtes Seebad. An der West- und Nordseite wechseln sich Strände und Felsklippen ab, von denen aus man wunderbare Panoramablicke über die Baie de Morlaix hat.
Plage de la Grève Blanche
Strand an der Straße zur Ile Callot.
Pointe du Cosmeur
Der Pointe du Cosmeur ist eine schmale Landspitze auf einer Klippe im nordöstlichen Teil der Stadt Carantec. Von der Anhöhe aus hat man eine wunderbare Aussicht auf die Küstenlinie von Carantec und auf die Baie de Morlaix.
Pointe de Penn al Lann
Der Pointe de Penn al Lann liegt vor einem Waldstück an der Ostküste von Carantec. Diese Landspitze bietet den besten Blick auf die Île Louët und das Chateau du Taureau. Von hier aus führt ein steiler Pfad hinunter zum Plage de Tahiti.
Plage de Tahiti
Etwas versteckt liegt der Strand von Tahiti hinter dem Pointe de Penn al Lann. Zugänge gibt es auf dem Küstenweg über die Pointe de Pen-al-Lann oder die Pointe du Cosmeur.
Der feine helle Sand, das türkisfarbene Meer, der Pflanzenreichtum und die rückwärtigen Felsklippen erinnern an die französischen Südseeinseln.
Wir als Wohnmobilisten sind natürlich froh über das Angebot von ganzen drei kostenlosen Stellplätzen in Carantec. Und mit unseren Fahrrädern (ohne E) sind wir in wenigen Minuten an den schönsten Küstenabschnitten.
Wir müssen gestehen, von Carantec selbst haben wir nur wenig gesehen. Die Küstenpfade, die Aussichtspunkte und die Sandstrände haben unsere ganze Aufmerksamkeit erhalten.
Parking de Carantec
Gemischter Parkplatz – Strandnähe – Zentrum 500m
Square du Grand Saconnex
29660, Carantec, Frankreich
0,00 € • 1. Jan. t/m 31. Dez.
48° 40′ 9″ N 48.66907
3° 54′ 40″ W -3.91123
Aire Municipal – diesen Stellplatz nutzten wir. Fahrrad ist praktisch Rue du Castel an Dour
29660, Carantec, Frankreich
0,00 € – 1. Jan. t/m 31. Dez.
48° 39′ 35″ N 48.65965
3° 54′ 51″ W -3.91412
Parking Centre Aéré Municipal
Parken direkt am Meer – Hunde nicht erlaubt am Strand – Zentrum 2km
Le Clouet
0,00 € • 1. Jan. t/m 31. Dez.
48° 39′ 48″ N 48.66331
3° 54′ 20″ W -3.90557
Für die vielen Strände und in den kleinen Buchten der Ile Callot kannst du dir auch mindestens einen halben Tag einplanen.
Du siehst, in und um Carantec gibt es viel zu entdecken. So viel Strände es gibt, so viel Aussichtspunkte liegen dazwischen oder dahinter. Stilvolle Villen säumen die Küstenfelsen ohne allzu aufdringlich zu wirken.
Durstig und hungrig geworden nach so viel Wandern, kannst du deine Energien in den Speiselokalen des Ortes wieder regenerieren, egal ob Restaurant, Brasserie, Creperie oder Boulangerie.
Und wenn es dich zur Abwechslung mal nach Stadtluft gelüstet, samstags ist großer Markttag in Morlaix, das ist noch keine 15 Kilometer entfernt.
Carantec liegt in der Baie de Morlaix. Der eher kleine Ort mit teils sehr teuren Villen bettet sich in hügeliges Gelände ein. Deswegen gibt es wohl keine großen Promenaden. Hauptsehenswürdigkeit sind die zahlreichen kleinen Buchten mit traumhaften Sandstränden. Für uns als Leuchtturmfans sind es natürlich die beiden Leuchttürme Phare de l’île Noire und der Leuchtturm auf der Île Louët.
Lies den Anfang dieses Tagesberichtes -Von Carantec zur Gezeiteninsel Ile Callot.
Späte Fototour zu den Leuchttürmen der Baie de Morlaix
Wir waren schon den ganzen langen Tag auf den Beinen gewesen und doch jetzt fängt der fotografische Teil des Tages erst richtig an.
Jetzt am Abend ist es kalt. Ich bin in kurzen Hosen und Sandalen unterwegs.
Frank ist nicht da. Also warte ich und schaue mir derweil in den Gezeitenbecken die Lebewesen an. Nach einer Stunde gibt es immer noch kein Anzeichen des gut gelaunten Fischers. Das Zodiac schaukelt in der Bucht bereits im Wasser und ist bereit für einen Ausflug.
Ich friere und rufe Gunter auf dem Festland an. Wir bereden, dass ich dann doch jetzt zurücklaufe, bevor die Flut zu hoch ist. Während wir reden, bewege ich mich also Richtung Straße. Was für ein Schreck – ich habe den Zeitpunkt verpasst. Es ist zu spät, die Flut ist da. Da komme ich nicht mehr durch. Der Rückweg ist versperrt.
Ich strande auf der Ile Callot
Müde, leicht bekleidet, frierend warte ich noch eine Stunde. Kein Anzeichen von Frank. Seine Nachbarn feiern ausgelassen im Garten. Ich spreche die fröhliche Gesellschaft an und frage, ob es irgendwo ein Boot gibt, damit ich wieder zum Festland komme.
„Oh ja, unser Nachbar Frank, der hat ein Boot. Es ist das einzige auf der Insel“
Ok, das hilft mir nicht gerade weiter. Die Leute sind sehr nett und wir reden ein wenig. Der Schlüssel in Franks Auto steckt. Da würde ich mich nachts einfach in sein Auto zurückziehen, male ich mir in Gedanken aus. Schon bieten mir die Nachbarn auch ein Bett an. Spannend, was einem so alles passieren kann, wenn man einfach loszieht und vertraut, dass es irgendwie klappt. Übrigens habe ich gewöhnlich die Gezeiten im Blick. An diesem Abend musste ich mich ja auch Frank verlassen, denn er hat diesen Treffpunkt samt Uhrzeit ausgemacht. Nur nochmal als Tipp für dich: gehe nie auf eine Gezeiteninsel ohne die Termine der Flut im Blick zu haben.
Erst gegen 21 Uhr taucht Frank auf seinem Surfbrett auf. Er hatte einen Ausflug in die Bucht von Morlaix unternommen und kam auf dem Rückweg nicht gegen den aufkommenden Gegenwind an.
Bootsausflug im Sonnenuntergang zu den Leuchttürmen
Mir wäre es auch recht, einfach nur zurück zum Wohnmobil zu fahren, aber Frank meint, dass wir die Leuchttürme jetzt auch noch ansehen können. Es ist nicht weit.
Irgendwie friere ich jetzt vor Aufregung gar nicht mehr. Ich sitze gut gelaunt im Boot, Wasser schwappt mir um die Füße.
Irgendwie fehlt dem Zodiac im Vergleich zum Mittag ziemlich Luft. Die Bordwände sind recht weich. Dunkle Regenwolken hängen am Himmel, die Wasseroberfläche wirkt wie flüssiges Metall.
Vor dem Pointe du Cosmeur zeigt mir Frank eine beeindruckende Felsgruppe, die halb weiß angemalt als Markierung für die Schiffe dient.
Dann sind wir auch schon vor dem Plage de Tahiti und schauen hinaus zum Leuchtturm auf der Île Louët, von der uns Leute zuwinken. Seit ein paar Jahren kann man das Leuchtturmwärterhaus als Ferienwohnung mieten. Auf der kleinen Insel brüten Vögel.
Frank will mich auf der Insel absetzen, damit ich sie mir in Ruhe anschauen kann. Die Île Louët ist eine der wenigen Inseln, die jetzt im Sommer betreten werden dürfen. Alle anderen im Umfeld sind Vogelschutzgebiete.
Aber das traue ich mich so spät an diesem Abend nicht mehr. Was, wenn Frank nochmal die Zeit vergisst? Mir reicht der Blick im Abendlicht auf die kleine Leuchtturminsel und ich fotografiere mit großer Freude.
Île Louët – eine geniale Ferienwohnung
Die Île Louët mit dem Leuchtturm liegt nordöstlich der Stadt Carantec. Sie befindet sich in der Bucht von Morlaix, am Ausgang des Hafens von Morlaix und genauer gesagt zwischen der Spitze von Penn-al-Lann und dem Château du Taureau. Die Insel hat vier Gebäude: den Leuchtturm, ein Wohnhaus und zwei Nebengebäude.
Phare de l’Ile Louët – Der Rockstar auf der winzigen Insel
Der Leuchtturm auf der Insel Louët ist eine der begehrtesten Ferienwohnungen in der Bretagne.
Lange Zeit war das Leuchtturmwärterhäuschen auf der Insel ohne Wasser und Strom. Mieten konnte man es trotzdem. Aber als es 2019 elektrifiziert wurde, schossen die Buchungen gewaltig in die Höhe.
Das Fremdenverkehrsamt von Carantec hat eine dermaßen große Menge an Reservierungsanfragen bekommen, dass die Mitarbeiter völlig überwältigt waren. Als Konsequenz werden jetzt die Reservierungstermine einmal im Jahr zu einem festgelegten Zeitpunkt vergeben.
Und da geht es inzwischen zu, wie beim Kartenvorverkauf eines großen Rock-Konzert Events. Hat es 2020 noch 9 Minuten gebraucht, bis alle Reservierungen vergeben waren, dauerte es 2021 nur 7 Minuten und 2022 ganze 4 Minuten.
Wenn du Robinson auf dieser Insel spielen möchtest, musst du also sehr schnell sein und Glück haben. Informationen zur Buchung gibt es hier:
Die Preise für eine Übernachtung liegen bei 389 Euro/Nacht und 643 Euro/2 Nächte (Tarif 2023). Selbst hinkommen musst du mit dem eigenen Boot. Hast du keines, hilft dir die Segelschule Carantec Nautisme.
Für 126 Euro setzt sie dich und deine Gruppe (bis 8 Personen) zur Insel über und holt dich auch wieder ab.
Für alle, die bei dieser Leuchtturmlotterie keinen Erfolg gehabt haben, hat Carantec noch zwei weitere attaktive Angebote im Programm. Auf der Ile Callot kannst du entweder in der alten Schule oder im Ker Douara, einem einsam gelegenen Ferienhaus logieren.
Auf der Ile Callot ist der Aufenthalt halt nur eine halbe Robinsonade. Als Gezeiteninsel ist sie eben nur die Hälfte der Zeit vom Festland abgeschnitten.
Das Château du Taureau schauen wir uns auch ganz aus der Nähe an. Es ist erstaunlich, welche Freiheit man mit einem kleinen, schnellen Boot hat. Wir können überall dicht ranfahren, die alten Gemäuer genau anschauen und einmal rund herum die Festungsinsel umkreisen.
Das Château du Taureau ist eine Festung, die zwischen 1690 und 1745 auf einer Felseninsel im offenen Meer erbaut wurde, die nur per Boot erreichbar ist. Die trug eine alte Befestigungsanlage aus dem 16. Jahrhundert, die aber den Verteidigungsansprüchen nicht mehr genügte. Marschall Vauban, der königliche Festungsbaumeister erhielt den Auftrag, sich um die Planung zu kümmern, und so konnte der Umbau in das Vauban-typische Fort 1689 beginnen.
Die Festung ist nach aufwendiger Restaurierung seit Juni 2006 für die Öffentlichkeit zugänglich, und jedes Jahr lassen sich circa 20000 Touristen zur Insel schippern.
Was mir eine ganz besondere Freude macht, ist der kleine Phare de l’île Noire. Die Insel mit dem Leuchtturm ist bekannt aus Tim & Struppi – Die schwarze Insel.
Wir landen dort an und laufen über das winzige Eiland. Der Leuchtturm soll übrigens wie auch der Nachbar Ile Louet als Ferienwohnung hergerichtet werden.
Dieser Leuchtturm befindet sich auf einer isolierten Felseninsel in der Nähe des Château du Taureau. Bei Flut liegt sie fast vollständig unter Wasser. Der quadratische Leuchtturm aus Sandstein hat eine weiß getünchte Seite und markiert zusammen mit dem Phare de la Lande die Schiffsroute nach Morlaix.
Von der Halbinsel Barnénez kann man bei Ebbe zum Leuchtturm laufen. Ich bin mir allerdings nicht ganz sicher, ob das stimmt! Wenn du planst dort hinzulaufen, informiere dich unbedingt vorher.
Der Bau des Leuchtturms der Île Noire begann im Jahr 1844.
Auf der Insel wurde ein quadratischer, 15 m hoher Turm aus geschnittenem Stein von der Île Grande und Schutt der Île Stérec errichtet.
Von 1845 bis 1938 wechselten sich sehr viele Leuchtturmwärter ab. Sie waren alle mit den rauen Lebensbedingungen auf der kleinen Insel konfrontiert. Bei Flut ist die Insel überflutet, man muss sich in den Leuchtturm zurückziehen. Die sanitären Anlagen auf der Insel waren extrem unhygienisch. Leuchttürme sind meistens schlecht geheizt und feucht. In diesem Leuchtturm, der relativ nah an Land steht, fühlten sie sich vielleicht einsamer als weit draußen auf dem Meer. 1938 wurden die Männer zunehmend unmotivierter, zum Leuchtturm überzusetzen und ihren Dienst zu verrichten. Und irgendwann ging keiner mehr hin.
Seitdem wurde der Leuchtturm auch nicht mehr angezündet.
Er dient den Schiffen auch ohne Licht immer noch als Orientierung.
Jetzt ist es in der Planung, den Leuchtturm als Ferienwohnung einzurichten. Ob es in unserer modernen Zeit einfach sein wird, hygienische sanitäre Anlagen einzurichten? Ich wäre bereit, die kleine Insel für ein paar Nächte auszuprobieren. Das ist sicher eine besonders ruhige Ferienwohnung. Und extrem außergewöhnlich.
Wir sind dann doch eine ganze Stunde auf dem Meer unterwegs und es wird kälter. Das Licht wird immer besser. Frank läßt mich in Carantec aussteigen als gerade die Sonne die Wolken so richtig knallig bunt von unten bescheint und der Künstler Natur ganz kräftig in den Farbeimer greift. Ich habe nicht einmal die Zeit mich wärmer anzuziehen. Das muss ich einfach fotografieren. Ich bin so richtig im Flow. Es wird dann abends zu spät, noch einen Stellplatz zu suchen. Da die Parkplätze am Hafen fast alle frei sind, übernachten wir einfach vor Ort und fahren früh morgens weiter.
Schau dir die Fotos dieses Abends und von Carantec unbedingt im nächsten Blogbeitrag an.
Am Plage des Amiets hatten wir Frank, ein bretonischer Fischer und begeisterter Surfer, getroffen. Er wohnt auf der Île Callot. Wir verabreden uns in Carantec an der bei Flut überspülten Straße zur Insel.
In Carantec gibt es ein paar Wohnmobilstellplätze, aber ehrlich gesagt tun wir uns in diesem kleinen Ort immer schwer, unsere träge Kiste sicher durch die engen, teilweise steilen Gassen zu manövrieren. (Im nächsten Blogbeitrag über Carantec listen wir die Stellplätze auf!).
Obwohl wir den Blick von der Küste auf die Leuchttürme Île Louët und den Phare de l’île Noire gerne mögen, waren wir nur zweimal auf dem Küstenweg. Auf dieser Tour stehen diese beiden Leuchttürme fotografisch noch einmal auf dem Programm und wir lassen definitiv nicht locker.
Frank hat uns angeboten, uns mit seinem Zodiac zu den Leuchttürmen zu fahren. Wir freuen uns drauf, allerdings gab es ein paar Pannen, die im Nachhinein sehr lustig sind.
Fischer Frank mit seinem Zodiac
Gerade als wir mit unserem Mobil auf den letzten freien Parkplatz am Hafen rangieren, taucht der braungebrannte, gut gelaunte Frank auf. In einer halben Stunde sollen wir zum Anleger kommen, dann ginge es los.
Vor Bootstouren mit kleinen Zodiacs bin ich immer nervös. Nicht wegen mir, sondern wegen der teuren Kameraausrüstung. Ich brauch ganz dringend einmal einen wasserdichten Rucksack!
Bei Flut zur Gezeiteninsel Callot
Das Wetter ist genial, blauer Himmel, wenige Wolken, kaum Wellen und Flut. Wir steigen ein und los geht’s. Gunter mag solche Touren eigentlich gar nicht, aber jetzt sitzt er begeistert im Boot und freut sich auf die Leuchttürme, die wir nur aus der Ferne kennen.
Frank meint aber nur: „Ich setze euch auf der Ile Callot ab. Die ist bei Flut wunderschön und später fahren wir dann zu den Leuchttürmen“.
Hmm, wir hatten noch nichts gegessen, wir hatten keine Getränke dabei, weil wir voraussichtlich nicht lange unterwegs sein würden. So landen wir stattdessen auf der tropisch anmutenden Gezeiteninsel. Dort wohnen nur ein paar Familien, wir planen, uns dort einfach einne kleinen Imbiss zu kaufen.
In der prallen Sonne ist es warm. Wir sind für die Bootstour dicker angezogen und schwitzen schon nach wenigen Minuten. Kurze Hosen wären besser gewesen.
Die Insel ist tatsächlich beeindruckend schön und so ganz anders als das nahe Festland. Wir wandern entlang der Küste und fotografieren die Landschaft, die üppig mit großen, grünen Farnen und blühenden Sukkulententeppichen geschmückt ist.
Die Stunden vergehen, wir legen einige Kilometer zu Fuß auf der kleinen Insel zurück. In der Mittagszeit finden wir kaum Schatten. Es gibt absolut keinen Laden auf der Insel. Irgendwann treffen wir Frank und er gibt uns eine Flasche Wasser. Er ist beschäftigt, ständig mit Leuten in Gespräche vertieft. Deswegen vergisst er unseren Termin zum Rausfahren. Jetzt liegt sein Zodiac auf dem Trockenen. Er verschiebt die Tour auf den frühen Abend.
„Komm um 19 Uhr, zieh am besten kurze Hosen und Sandalen an. Im Zodiac wird es nass.“ Gunter ist irgendwie gar nicht mehr so wild auf Boot fahren. Ich natürlich schon. Es soll ja zu Leuchttürmen gehen. Sehr spannend für mich. Nur merken wir auch, dass wir die Kameraausrüstung noch sicherer einpacken müssen. Dazu aber mehr später.
Wir hatten mit einer etwa einstündigen Bootstour gerechnet, waren dann aber vier Stunden in der Mittagshitze ohne Wasser auf der Insel herumgewandert. Obwohl ungeplant, war das natürlich ein besonderes Erlebnis, weil Touristen die Insel normalerweise nur bei Ebbe betreten. Kaum jemand wird eine ganze Flutdauer dort verbringen wollen.
Die Straße nach Carantec kommt wieder zum Vorschein, zahlreiche Besucher laufen Richtung Insel, wir wandern müde zum Mobil zurück und essen erst einmal was.
Die Gezeitenstraße zur Ile Callot bei Flut
Die Gezeitenstraße bei Ebbe
Wissenswertes zur Île Callot
Die Gezeiteninsel Île Callot ist gut zwei Kilometer lang und zwischen 10 und 500 Meter breit. Bei Ebbe ist sie über den über den Passe aux Moutons, eine chaussée submersible, zu Fuß oder per Fahrrad zu erreichen.
Auf Callot leben nur einige Familien, Restaurants oder Geschäfte gibt es keine.
Ein Besuch lohnt sich trotzdem wegen der prächtig gedeihenden fast schon subtropischen Fauna und der wunderschönen Strandbuchten, die sich ideal für ein schönes Picknick anbieten. Die Vegetation der kleinen Insel unterscheidet sich stark von dem auf dem Festland. Wir sind begeistert und fühlen uns wie in einer anderen Welt.
Am Abend beschließen wir , dass ich doch alleine zu den Leuchttürmen mitfahren werde.
Mein Tag hatte bereits vor Sonnenaufgang am Plage des Amiets angefangen. Ich bin schon mindestens 12 Stunden ohne Pause im Freien mit der Kamera und Stativ unterwegs und habe meinen Teil Sonne abbekommen und bin natürlich deswegen schon etwas müde. Und trotzdem sehr aufgeregt.
Ich entschließe mich, nur die Canon Eos R 6 mit dem 24-105 mm Objektiv mitzunehmen. Wir würden relativ nah an die Leuchttürme heranfahren so riskiere ich es, auf die R 5 und das Tele zu verzichten. Es ist mir einfach zu gefährlich. Und falls du dich gerade fragst: Doch, wir haben unsere Ausrüstung gut versichert.
In kurzen Hosen und warmen Pullover laufe ich abends wieder über die „Gezeitenstraße“ zur Ile Callot zu Franks Haus.
Wie es dann chaotisch weitergeht, erfährst du in meinem nächsten Blogbeitrag…
Paradies für Kayakfahrer
Blick von der Ile Callot nach Saint Pol und Roscoff