Kreativität in der Zusammenarbeit von Fotografen aus Deutschland und der Bretagne am Strand von Amiets
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Reise Bretagne Frühjahr 2023
Vor Jahren schrieb ich auf Reisen immer auf, was mich gerade beschäftigte.
Ich schrieb authentisch, wie es mir an den besuchten Orten gefiel, wie ich mich fühlte, wenn ich zum ersten Mal nach langer Zeit das Meer wieder sah, und ich berichtete auch drüber, was schief laufen kann, wenn man unterwegs ist.
In den letzten Jahren machten wir das nicht mehr, denn auf Dauer wird das langweilig. Wer möchte das schon lesen?
Wir schrieben nur noch Blogbeiträge, die unseren Lesern bei der Reiseplanung helfen sollten. Und das werden wir auch weiterhin machen.
Hurra – es gibt wieder Live Reiseberichte
Aber ich möchte wieder unser typisches, live- Reisetagebuch schreiben. Es tut mir selbst gut, wenn ich frei Schnauze berichten kann, was mich gerade bewegt, und kann aktuelle Fotos zeigen. Klar, nichts von alldem ist dann perfekt zu Ende editiert. Nicht der Text, es gibt weniger Infos zu den Regionen, und die Fotos sind tagesaktuell und nur basismäßig aus den RAW-Dateien entwickelt.
Natürlich bleiben wir weiterhin an den praktischen Reisetipps dran. Wir werden die teilweise schon existierenden Seiten für die Regionen auf dieser Tour noch ergänzen, wenn wir Neues entdecken. Hier im Reisetagebuch werde ich auf die entsprechenden Beiträge mit den Reisetipps verlinken.
Es wird also zwei Reiserubriken geben: Das Reisetagebuch und nachfolgend die Reiserecherchen mit Fototipps.
Du kannst die stressigen Reisevorbereitungen überspringen – weiter unten, wo du die Bretagne- Fotos siehst, wird es wieder freundlicher.
Leider fange ich diesmal mit ziemlich vielen Reisevorbereitungspannen an. So ist das eben gelaufen!
Ein saublöder Reisebeginn
Da war wirklich der Wurm drin. Wir wollten in die Bretagne und fotografieren, aber es kam dauernd etwas dazwischen. So ein Frust aber auch. Ich werde jetzt nicht weit ausholen und nicht zu ausführlich schreiben. Das wäre viel zu lang. Und es ist gekürzt eigentlich schon zu lang.
Unsere Misere begann im September. Da waren wir reisebereit, unser Dackel geimpft, denn der sollte mit auf Tour. Aber unserer Tochter Amy brach das Auslandsemester in Dijon ab. Es brachte ihr nichts, und so kam sie nach fünf Wochen wieder zurück und wir blieben daheim, um sie noch zu empfangen.
Danach streikten die Raffinieren in Frankreich und wir verschoben die Reise noch ein Stückchen. Im Oktober und November waren wir voll damit beschäftigt unsere Kalender zu verkaufen und jemanden neues für die Buchhaltung und Steuer zu finden. Unser bisheriger guter Steueranwalt ist leider verstorben.
Im Januar und Februar machte uns die Steuer dann wirklich einen Strich durch die Reisepläne. Es war extrem schwierig, einen Steuerberater zu finden. Alle waren voll ausgelastet und immer noch mit der Grundsteuer beschäftigt. Wir hatten gut ein halbes Jahr und mehr als 60 Anfragen gebraucht, bis wir endlich mit der Sucherei Erfolg hatten.
So lange wir noch in der Heimat weilten, fotografierten wir intensiv für ein Weingut. Die Fotoausrüstung war also ständig in Benutzung und alles damit in Ordnung. Später komme ich darauf nochmal zurück.
Die ganze Zeit arbeitet ich parallel unter Hochdruck an unserem Blog. Von außen siehst du das nicht, aber er ist jetzt wesentlich schneller. Die Blogbeiträge sind besser strukturiert. Schau dir mal den Beitrag über die europäischen Leuchttürme an. Auch einige Blogbeiträge über die Inseln haben wir grundlegend überarbeitet. Wir veröffentlichten ein paar Reportagen in Reisemagazinen. Einige dieser Berichte findest du jetzt auch hier im Blog:
Gotland
Bornholm
Aland
Die bretonischen Inseln liegen uns ganz besonders am Herzen. Für deine Reiseplanung überarbeitete ich die Übersichtsseite zur Belle Ile nochmal umfassend. Die anderen Inseln folgen so nach und nach.
Wasserprobleme im Wohnmobil
Die Grand Marees, die Springtiden um den Neumond herum im März wollten wir UNBEDINGT erleben. Also beeilten wir uns mit dem Packen des Wohnmobils und bereiteten alles soweit vor.
Beim Füllen des Wassers platzte das Reihenfilter vor der Wasserpumpe. Das merkten wir erst, als der Zwischenboden unter Wasser stand. Gunter fuhr die 20 km zu Fritz Berger nach Bad Kreuznach, aber das Teil war nicht vorrätig. Wir bestellten es im Internet. Es dauerte und dauerte. Also fing Gunter tags darauf noch einmal die Recherche an. In Bad Kreuznach war das Teil auf Lager. Waren die Mitarbeiter nicht in der Lage gewesen, richtig nachzuschauen? Also nochmal hinfahren und das Ersatzteil holen. Der Einbau war etwas fummelig und anstrengend, klappte aber und alles war wieder dicht.
Jetzt war endlich alles gepackt und alle Fotoarbeiten daheim abgearbeitet. Am nächsten Tag sollte es früh losgehen. Rechtzeitig würden wir zur Springtide in Saint Malo sein. Endlich.
Heizung im Haus
Am Sonntagmorgen dann die nächste Überraschung. Das Heißwasser im Haus war eiskalt, die Heizung auch. Schon seit einem Jahr suchten wir jemanden, der Heizung warten sollte. Aber, wie bei der Steuer – es war niemand zu bekommen. Es sei denn wir würden uns für eine neue Heizung entscheiden?!?! Nun denn, jetzt war sie kaputt. Die Zentralsteuerung hatte den Geist aufgegeben.
Glücklicherweise schaute ein Freund von uns mit drauf. Er kam zur gleichen Diagnose. In eBay fanden wir ein gebrauchtes Steuerelement. Da hatten wir gerade Glück, dass jemand es just an diesem Tag anbot. Ungeduldig warteten wir mal wieder auf die Post.
Wenigstens konnte ich weiter am Blog arbeiten. Da war noch genügend Arbeit zu tun. DieDatenbank war extrem voll. Gut, dass ich das noch entdeckt habe und aufräumen konnte. Wir hätten spätestens in der Bretagne gemerkt, dass die Webpage nicht mehr funktioniert. Irgendwie haben Selbständige immer was zu tun. Ruhetage einzulegen muss ich wirklich dringend lernen.
Vier Tage später baute unser Freund das neue Steuerelement in die Heizung ein. Es passte, der Einbau klappte, aber die Heizung heizte nicht. Der Brenner lief nicht. Also noch einen Tag warten, bis unser Freund in den späten Abendstunden nach seiner Arbeit noch einen gebrauchten Brenner einbauen konnte. ENDLICH lief wieder alles. Wie angenehm doch warmes Wasser sein kann.
Nochmal Wasserprobleme im Wohnmobil
Jetzt geht’s aber endlich los. Vielleicht habe ich Glück und könnte wenigstens die Grand Maree in Saint Malo mit richtig hohen Wellen in Saint Malo fotografieren? Bisher hatte immer der passende kräftige Wind gefehlt, als wir dort waren. Jetzt sah es richtig super gut aus.
Ich duschte morgens mit heißem Wasser, packte gerade die letzten Sachen ein, da rief Gunter herauf: „Heute fahren wir nicht in die Bretagne!“ „Hä?“ Jetzt macht er schlechte Scherze, mein Mann, war mein erster Gedanke. Aber nein! Der Druckausgleichsbehälter im Womo war geplatzt, und wieder stand unser Wohnmobil unter Wasser. Der hätte auch die Tage vorher platzen können. Diesmal schauten wir direkt im Internet nach, ob das Teil auch in Bad Kreuznach lagerte und holten es dann ab.
Die verpassten Wellen
Am 25. März fuhren wir dann endlich los. Grand Maree mit Sturm war leider schon am 24. März gewesen. Da warte ich nun schon einige Jahre drauf, und wieder knapp vorbei.
Kreditkarten
Kurz vor unserer Abfahrt in dieser blöden Reparaturhektik kamen unsere neuen Kreditkarten an. Wir lasen den beiliegenden Brief nicht, sondern überflogen ihn nur. Ein Fehler, den wir nicht noch einmal machen werden. Wir hätten nämlich die Kreditkarten zuhause im Geldautomaten aktivieren müssen. So taten wir uns auf der Autobahn schwer, mit den Karten zu tanken. Irgendwann kam die Meldung: „Zu viele falsche Pin-Eingaben“. Mit einer von Gunters Bankkarten konnten wir gerade so noch tanken. Anders wäre das wirklich ganz übel gewesen. Wir brauchten dann mehrere Anrufe bei der Bank und mehrere Anläufe an verschiedenen französischen Bankautomaten, bis die Karten wieder freigeschaltet und aktivert waren.
Gasdruckreduzierventil
Das nächste Problem, welches wir noch lösen mussten, war Gasgeruch im Wohnmobil. Manchmal roch es, manchmal nicht. Wir hatten das Gasdruckreduzierventil erneuert, und da schien etwas nicht ganz dicht zu sein. Nur fanden wir den Fehler tagelang lang nicht. Das war echt stressig. Glücklicherweise ist es zur Zeit noch ziemlich kühl. Wir drehten nachts das Gas ab und somit war auch der Kühlschrank aus.
Mit Hilfe von Gasleckspray fanden wir die undichte Stelle und fragten bei einem sehr freundlichen Wohnmobilhändler in Dinard nach. Er zog die Schraube, die wir schon einige Male angezogen hatten, so richtig brutal an. So fest anzuziehen hatten wir uns nicht getraut. Außerdem meinte er, die französischen Gasflaschen würden in fast leerem Zustand stark riechen. Jedenfalls ist die Luft im Mobil wieder frisch und es riecht nach Meer und leckerem Käse.
Saint Malo
Jetzt mal zu den positiven Seiten. Wir sind in der Bretagne. Zum ersten Mal ohne Zwischenstopp in der Normandie. Der Stellplatz in Rochebonne, Saint Malo ist leer. Abends gegen 17 Uhr stehen wir ganz allein da. Ich freue mich, als ein zweites Mobil ankommt. Der Stellplatz liegt ideal am Strand von Rochebonne. Entlang des Strandes brauchen wir zu Fuß etwa eine Stunde bis Saint Malo, schneller geht es mit dem Fahrrad. Das Meer ist ruhig, aber es liegt noch tonnenweise Sand auf der Promende von Paramé. Wellen und Wind vor zwei Tagen müssen gigantisch gewesen sein. Die Wellen haben an einem strandnahen Hotel sogar zwei Fenster eingeschlagen.
Abends und morgens verschwindet die Sonne hinter Wolkenbänken, tagsüber ist das Wetter ganz nett. Wir fotografieren nicht viel, genießen einfach mal das Meer, den weiten Strand, die frische Luft und die ruhige Vorsaisonstimmung in den Gassen der Intra-Muros, der Altstadt von Saint Malo.
Mit den Rädern suchen wir zwei kleinere Leuchttürme im Außenbezirk der Stadt und kommen mit den Rucksäcken auf dem Rücken und im Verkehr doch ins Schwitzen. Diese Kombination aus Neuem und Bekannten ist ein guter Reisestart.
Saint Malo – Sehenswürdigkeiten nicht nur für Fotografen
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Über Saint Malo findest du ausführliche Reisetipps hier im Blog:
Dinard
Dinard – der Küstenwanderweg ist das Ziel
Nach zwei Nächten fahren wir die wenigen Kilometer nach Dinard zum Campingplatz Port Blanc. Ich bezahle in einem Anflug von Verschwendungssucht die 3,50 Euro extra pro Nacht, damit wir einen Meerblick genießen können. Darüber freue ich mich die nächsten Tage ganz besonders. Das sollten wir uns wirklich öfters mal gönnen: Vom Womo aus direkt aufs Meer zu schauen.
Ich nehme mein erstes Bad im Meer. Die Wellen knallen ziemlich heftig auf den Strand, von oben herab sehen sie so harmlos aus. Als ich hüfttief im Wasser stehe, sind sie plötzlich gewaltig. Ich traue mich nicht zu schwimmen. Macht ja nichts, ich spüre auch so den Kälteimpuls mit Prickeln in den Beinen und Unterleib und bin den Rest des Tages warm.
Wir laufen wieder den Küstenpfad lang, aber das Licht ist heute nicht so doll. Meine Canon R6 hat zur Zeit Probleme mit dem Autofokus, was ziemlich frustrierend ist. Die Fotos sind einfach nicht so knackscharf wie gewohnt. Mal sehen, ob ich diesen Fehler finde.
Fotogalerie Dinard
Es gibt endlich wieder mehr Unterwasserfotos
Fotos von den Lebewesen in den Gezeitentümpeln sind spannend. Ich fotografiere ja schon seit einigen Jahren in den Gezeitenbecken und Häfen. Für diese Reise habe ich mir eine neue Kamera gekauft, die Olympus TG 6. Die Pentax-Kameras sind uralt und nicht mehr dicht. In Saint Malo und in Dinard bin ich damit beschäftigt, die neue Kamera zu testen. Darüber schreibe ich dann mehr in unserem Blogbeitrag über die Unterwasserfotografie. Jedenfalls finde ich ein paar sehr interessante Lebewesen und bin bisher von der kleinen Kamera begeistert.
Der Küstenwanderweg bis nach Dinard beschrieben wir schon im Blogbeitrag vom letzten Jahr.
Wie du auch Unterwasserfotos machen kannst: Fototipp Unterwasserfotografie
Fotos des verwunschenen Waldes Huelgoat im Zentrum der Bretagne. Stellplatz Tipps für Wohnmobilisten.
Wachstum, Kreativität & Langsamkeit
In diesem Blogbeitrag wird es sehr persönlich. Die Blogthemen und vor allem die Fotografie nehmen trotzdem einen sehr großen Teil ein. Bei mir gehören Fotografie, Leben und Lebenslust immer zusammen.
Das Jahr 2022 war aufregend und irgendwie viel zu schnell vorbei. Nach Außen sah es vielleicht langweilig aus, aber in mir brodelte es und ich entwickelte mich in vielerlei Hinsicht weiter. Einige unserer längerfristigen Projekte werden hoffentlich im nächsten Jahr eine materielle Form annehmen.
Meine innewohnende Schaffensenergie ist so groß, ich arbeite immer parallel an mehreren kreativen Projekten. Nur meine körperliche Kraft reicht für zu viele Ideen nicht immer aus. Und an dieser Stelle darf ich die „Langsamkeit“ lernen. Laanngsaamkeit. Nur die Richtung muss stimmen, dann komme ich auch so ans Ziel. Wobei ich mich oft frage: Was ist wichtiger? Der Weg oder das Ziel?
Wahrscheinlich liegt in der Langsamkeit das Geheimnis zur entspannten Kreativität. Oder ist Kreativität sowieso nur stressfrei möglich?
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Was hatten wir uns für 2022 vorgenommen und was ist draus geworden?
• Wir wollten endlich wieder eine lange Reise ans Meer machen und da für verschiedene Projekte fotografieren.
Welche Themen das sind, verrate ich Anfang 2023!
Die Reise klappte. Endlich schafften wir es nach mehreren Anläufen wieder in die Bretagne. Wir waren von April bis Ende Juni unterwegs und fotografierten Regionen entlang der Nordküste dieses Mal intensiver als je zuvor. Wir reisten langsam. Und arbeiten uns jetzt immer noch durch die Flut der neuen Bretagnefotos durch. Jeden Tag ein klein wenig.
• In 2022 standen mehrere Buch und Kalenderprojekte an.
Das klappte halbwegs.
Wir setzten zum Thema Kalender gleich mehrere Projekte um.
1. Wir erstellten für unsere Kunden den Kalender „Spaziergang im Selztal“ und „den Kalender Reise durch die Bretagne“. Jeweils mit digitalen Extras.
2. Für ein Weingut in Grosswinternheim gestalteten wir einen Kalender zum Thema Wein. Der Kalender wird gerade an mehrere hundert Weinkunden als Weihnachtsgeschenk verteilt.
3. Und für die evangelische Kirchengemeinde Bubenheim und Engelstadt gibt des dieses Jahr einen individuellen Kalender.
4. Wir veranstalteten ein kurzes online Seminar „Kalender selbst machen“ mit live Zoom Talk und verhalfen unseren Kunden effektiv zu ihren eigenen Kalendern.
5. Kalender selbst machen – die Arbeit des Fotografierens, der Bildauswahl, des Layouts, Marketing und was da alles dazugehört ist so vielfältig und sehr erfüllend. Vor allem kommt am Ende nicht einfach nur ein Kalender heraus – die intensive Auseinandersetzung mit den Fotos hilft dabei sich als Fotografin weiter zu entwickeln. Mehr sogar, als man denkt.
Melde dich bei uns, wenn du Interesse an dem Seminar hast.
Für unsere Buchprojekte haben wir sehr viel fotografiert, kamen aber mit dem Layout und Text aus zeitlichen Gründen nicht weiter.
• Wir wollten im Jahr 2022 endlich einen Onlinekurs starten.
Wir beschäftigten uns bezgl der Technik für Onlinekurse und fertigten Mindmaps mit Ideen an. Kurz – wir prokrastinierten, weil wir uns beide nicht gerne vor der Kamera sehen und auch kaum tolerieren, wenn wir uns selbst sprechen hören.
Da viele Fragen bezüglich der Kalendererstellung in unserem Newsletter hochkamen, blieb uns nichts übrig. Wir boten kurzfristig unseren ersten kleinen Onlinekurs mit Videolektionen und einem Live Zoom Talk an mit dem Titel „Kalender selbst machen“ an. Unter Zeitdruck klappt es! Da lernten nicht nur unsere Kursteilnehmer, wie sie schnell und effektiv Kalender machen. Wir eigneten uns die Technik an und übten die Live Zoom Gespräche.
In 2023 werden wir uns endlich an den Kurs trauen, den wir schon lange vorhaben. Datensicherung und Raw-Entwicklung von Landschaftsfotos in Lightroom.
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Coronakrise – für uns eine zeitversetzte Finanzkrise
Anfangs kam noch etwas Geld von den Verlagen rein.
Als Kalenderfotografen leben wir immer in der Zukunft, was die Arbeit angeht, in der Vergangenheit, was den Verdienst angeht.
Die Fotos für Kalenderveröffentlichungen planen die Verlage immer zwei, drei Jahre voraus. Der Prozess von der Fotografie bis zum geduckten Kalenderfoto dauert ziemlich lange. Die Honorarabrechnung erfolgt erst, wenn die Belegexemplare an die Fotografen geschickt werden. Da haben wir meistens schon wieder vergessen, welche Fotos in welchem Kalender, bei welchem Verlag erscheinen werden.
Und in der Coronakrise sah es vor allem für Kalenderverlage sehr schlecht aus. Die Geschäfte wurden im Lockdown gerade in der Vorweihnachtszeit geschlossen. Für Bücher eher ein kleineres Problem. Die können auch noch im Februar oder März verkauft werden. Kalender müssen im November und Dezember raus.
Es war also ein Drama. Wer kauft im Februar noch Kalender. Also sah es in der Coronakrise auch für Kalenderfotografen schlecht aus. Und wir gehören dazu.
So flogen wir mit unseren langjährigen Kalendern – „Sehnsucht nach dem Meer“ und „Leuchttürme“ aus dem Programm. Selbst die Fotos, die wir extra für diese Projekte fotografiert hatten, kamen nicht mehr zur Nutzung. Aber da die Abrechnung ja so spät kommt, trifft uns jetzt, wo es keine Coronahilfe mehr gibt, das Loch in der Kasse. Da ist Ebbe, wie am Meer zum Herbst. Allerdings war auch unser zweites Standbein, der Tourismus und damit verbunden unser Blog von der Krise betroffen. Noch sind die Besucherzahlen in unserem Blog deutlich geringer als vor der Krise.
Wir müssen also relativ schnell neue Projekte entwickeln und umsetzen und ziemlich viel neu denken. Was klappen würde, wäre ich gesundheitlich voll leistungsfähig.
Nun denn, wir schaffen es, weil die Fotografie unser Leben ist. Aber ehrlich gesagt ist es anstrengend.
Im August hatten wir dann leider auch Corona bekommen. Eine/r nach dem/r anderen.
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Meine schönste Erfahrung: Nur eine Packung Haferflocken
In der Bretagne. Fast jeden morgen früh raus zum fotografieren. Je sommerlicher das Jahr, desto früher klingelt der Wecker. Am Strand oder im Hafen oder wo auch immer, ein, zwei Stunden fotografische Glückseligkeit. Keine Spuren im Sand, außer denen, die das Meer in der Nacht malt. Ein paar frische Muschel- oder Schneckenschalen. Sonnenstrahlen legen sich warm um die Felsen, während kleine Wellen seicht auf den Sand plätschern. Ich und meine Kamera. Wir lieben uns. So sehr.
Auf dem Weg zurück zum Wohnmobil laufe ich meist barfuß durch den weichen Sand. Die Fortbewegung strengt mich an.
Ich halte inne. Geht es vielleicht auch leichter? Ich kippe das Becken, verlagere mein Gewicht ein wenig und tatsächlich, es geht leichter. Trotz schwerer Kameraausrüstung. Ich habe ja Zeit, ich muss nicht hetzen.
Die Vorfreude auf eine heiße Tasse duftenden Kaffees zaubert mir ein Lächeln aufs Gesicht. Auf meiner Speicherkarte warten später spannende Fotos darauf, heruntergeladen zu werden. Diese Genugtuung, schon vor dem Frühstück in der wunderschönsten Natur kreativ gewesen zu sein.
Ein Kaffee reicht erst einmal. Ich meditiere jeden morgen in der Kajüte im hinteren Teil des Wohnmobils. Diese intensiven 30 Minuten sind Reflexion und innere Ruhe.
Dann ein Schälchen warmen Haferbrei und ich bin bereit für den Tag der Erkundungen. Wir wechseln unseren Stellplatz nur selten. Bleiben meistens zwei, manchmal sogar drei Wochen in einer Region.
Mittags meditiere ich noch einmal und abends auch. Meistens dreimal am Tag. Diese Ruhephase braucht mein Körper. Noch mehr, aber mir selbst eher unbewusst, mein Geist.
Zum Sonnenuntergang weiß ich dann genau, wo die besten Orte für Fotos sind. Immer noch habe ich den Rucksack auf dem Rücken und das Stativ in der Hand. Manchmal laufen wir, manchmal nehmen wir das Rad für die Fototouren. Wir bewegen uns den ganzen Tag in der Natur. Lernen tolle Leute kennen, fotografieren Hunde, den Strand, die Küste, Wellen und Leuchttürme.
Am Ende des Tages habe ich sehr viele Schritte getan. Extrem viele Fotos aufgenommen und mühelos intensiv meditiert.
Endlich habe ich gelernt, nicht stets weiter zu ziehen auf der Suche nach immer tolleren und noch schöneren Sehenswürdigkeiten. Jeder kleine Strand, jede Ecke der Bretagne, jeder zarte Farn ist meine Sehenswürdigkeit.
Das alles ist des Sehens würdig.
Klar, mir tun die Knochen weh. Ich hatte 2020 so viele Knochenbrüche, das muss sich erst mal wieder finden. Und die Augen sind nach mehreren Augenoperationen so müde und überanstrengt, dass ich gar nicht dauernd lesen oder am Computer arbeiten könnte. Mein Körper fordert die Ruhephasen und das Langsammachen ein. Und ich bin dankbar dafür.
Dieses Glück wurde mir allerdings in einem Supermarkt in Ploudalmezeau so richtig bewusst.
Manchmal gingen wir nacheinander in den Supermarkt, weil wir die Kameras nicht im Wohnmobil lassen wollten, sie aber auch nicht beim Einkaufen auf dem Rücken tragen wollen. Gunter liebt es, einzukaufen, ich eher nicht. Jedenfalls lief ich an einem Tag nach etwa 2,5 Monaten in der oben beschriebenen Routine durch den Markt und war so glücklich, dass ich gar nichts wollte. Kein Pain au Chocolat, kein Cidre, kein Luxus.
Nur eine einzige Packung Haferflocken.
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Meine schlimmste Erfahrung 2022 – Schmerz lass bitte verdammt nochmal endlich nach
In der Bretagne ging es mir gut. Halbwegs. Das bedeutet bei mir: wenig Kopfschmerzen. Aber kaum waren wir daheim, ging es los. Und so schlimm wie lange nicht mehr. Corona hatte auch was Gutes: wenig Fluglärm. Das bedeutet bei mir weniger Kopfschmerzen. Aber jetzt fliegen sie wieder über unser Haus. Der frühmorgendliche Lärm stört meinen Schlaf und das triggert bei mir Kopfschmerzen.
Was heißt hier Kopfschmerzen? Die kennen viele. So hin und wieder. Migräne auch.
Ich habe dummerweise seit 30 Jahren immer wieder Clusterkopfschmerzen.
Eigentlich müsste es verboten werden, diesen Schmerz als Kopfschmerz zu bezeichnen.
Cluster ist ein Arschloch.
Mein Bein lag bereits mehrfach unter dem Skalpell des Chirurgen und so Schrauben in den Knochen drehen, das tut schon ziemlich weh. Gegen diese Schmerzen gibt es Schmerzmittel. Ich habe nur an wenigen Tagen direkt nach der OP was gebraucht.
Oder Kinderkriegen. Auch schmerzhaft. Aber da gibt es die Wehenpausen.
Ich kann Schmerzen also ganz gut vergleichen.
Aber gegen diese höllischen Kopfschmerzen hilft kein Schmerzmittel. Und ich habe schon alles ausprobiert. Auch so alternativen Kram. Hilft nicht.
Jedenfalls durchlebte ich die penetranteste Clusterperiode seit sehr vielen Jahren. Mich haut seit sechs Monaten immer und immer wieder dieser gigantische Schmerz aus meinem Leben raus. Dabei habe ich eine solche Lust, konzentriert und effektiv an unseren Projekten zu arbeiten.
Glücklicherweise habe ich herausgefunden, dass die Inhalation reinen Sauerstoffs hilft und zusätzllich kurzfristige Cortisoneinnahmen. Die Schmerzattacken dauern nicht wie früher wochenlang an, jeden Tag zur gleichen Uhrzeit, sondern nur zwei, drei Tage. Immerhin.
Meiner Meinung nach könnte sich der Schmerz jetzt mal verpissen.
Und wenn nicht, dann bin ich zwischendrin einfach trotzdem glücklich.
Ich werde mich jedenfalls nicht von ihm daran hindern lassen, kreativ zu sein und tolle Projekte zu machen. Aber denke drüber nach, doch in eine ruhigere Gegend zu ziehen. Bretagne?
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Fotografie ist lebenslanges Lernen
Das mag ich so an meinem Beruf. Ich kann mich ständig weiter entwickeln. Das wird nie Routine, es wird nie langweilig. Im letzten Blogbeitrag schieb ich über das Buch „Starke Porträts“ von Martin Frick. Er hat den Begriff „Scope +1“ entwickelt. In Kürze: Stell dir immer wieder die Frage, wie kann ich mich bei einem Thema ein klein wenig verbessern?
Im letzten Jahr arbeitete ich an meinem Hauptthema der Küstenfotografie und suchte da mit der neuen Technik der Systemkameras andere Herangehensweisen.
Ich arbeitete mich tief in fotografische Themen ein, die bisher aus zeitlichen Gründen zu kurz kamen. Hier nur eine Auflistung und ein paar Fotos. Es ist besser, über jedes Thema einen ganzen Artikel zu schreiben.
• In die Canon R’s eingearbeitet
Der Umstieg auf das Canon R System war für mich wie Weihnachten, Ostern und Geburtstag.
• Porträts
Für das zweite Heimat-Buchprojekt fotografierte ich vor allem Menschen.
• Da hat man eine neue leistungsfähige Kameraausrüstung und es ist Februar. Ein langweiliger Monat für die Landschaftsfotografie. Aber auf unserem Friedhof blühen Krokusse und Schneeglöckchen. So fertigte ich dort Makros von den Frühblühern mit und ohne Fokusstacking an. In der Bretagne setzte ich dann auch ein paar Fotos von Tang mit gestackten Fotos um.
• Hundefotografie – Actionfotos von Hunden sind mit der Canon R6 sehr gut umzusetzen. Bis die Autofokuseinstellung passt und das Licht den Hund perfekt in Szene setzt, braucht es ein wenig Übung. Dackel Grindel ist glücklicherweise das beste Fotomotiv.
• Pferde, Einhorn, Holishooting – für eine Freundin und das Buchprojekt setzte ich auch einige Pferdeshootings um. Ich kenne mich mit Pferden nicht aus, habe also viel gelernt. Ein Holishooting Ende des Jahres war superspannend.
• Habe ich Angst vor Vogelspinnen? Ja! Aber wenn ich sie mir durch die Linse der Kamera anschaue, geht es. In unserem Fotostudio liefen im Winter die handgroßen Spinnen über Spiegel und Blätter. Mit Fokusstacking sind die Spinnen von vorne bis hinten knackscharf. Soll ich die Fotos hier zeigen? Im Blog des Fotohändlers AC Fotos kannst du ein paar unserer Spinnenfoto anschauen.
• Langzeitbelichtungen aus der Hand, mit dem R System von Canon möglich. Inspiration fand ich im Online Kurs des neuseeländischen Fotografen William Patino
• Weiterbildung mit den Online Kursen des amerikanischen Fotografen Joel Grimes – da inspirierten mich vor allem die Kurse über das Business und seine Einstellung, dass ein Fotograf ein Künstler ist.
• Adobe Lightroom Classic wird immer besser. Mit diesem Programm geht es wie mit der Fotografie. Du lernst nie aus. Jedes Mal, wenn eine neue Version erscheint, arbeite ich mich direkt in die Neuerungen ein, damit ich das Programm effektiv nutzen kann. Schließlich arbeite ich jeden Tag damit.
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Meine Lieblingsfotos aus der Bretagne
Ganz schwierig, weil ich noch nicht durch alle Fotos durch bin. Dieses Jahr fotografierte ich sehr viele Panoramen, machte aber auch gerne Weitwinkelaufnahmen am Strand.
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Meine Lieblingsfotos aus der Heimat
Wer hätte es gedacht? In der Heimat und das auf einem kleinen circa 15 km Umfeld finde ich so viele verschiedene Fotomotive, dass ich nie fertig werde. Mir wird es auch hier nicht langweilig. Wie oben beschrieben regen diese Kalenderprojekte dazu an, zu jeder Jahreszeit mit der Kamera durch die Gegend zu laufen. Das macht es im Herbst leichter, Kalender zusammenzustellen. Aber davon abgesehen, lerne ich immer wieder tolle Leute für die Buchprojekte kennen. Ich finde Makromotive ohne Ende. Auch in unserem wilden Garten.
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Was war sonst noch los bei uns?
- Wir haben mehr Newsletter geschrieben und möchten das auch zukünftig so machen
- In der Bretagne bloggten wir sehr umfangreich – es gab zwar nicht mehr Blogbeiträge als auf den Reisen zuvor aber sie waren umfassender
- Wir veranstalteten Zoom Gespräche mit Newsletterlesern – das hat viel Spaß gemacht und wir werden weiterhin einen Talk pro Monat anbieten. Melde dich gerne bei uns, wenn du dabei sein möchtest. Auch bezüglich Themen sind wir immer offen.
- Wir sind ständig dabei die Blogseiten und Beiträge übersichtlich zu organisieren. Schau dir zum Beispiel unsere Seite über die Leuchttürme an.
- Auf der Seite https://www.gabi-reichert.de werde ich die Heimatthemen und Kundenfotos wie Hunde, Pferde und sowas zeigen
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Ausblick auf 2023
- Mein Traum – Winterstürme in der Bretagne fotografieren.
- Mindestens zwei Buchprojekte vollenden – eins habe ich ja verraten, das zweite geben wir Anfang des Jahres bekannt!
- Unser erster richtiger Onlinekurs
- Kopfschmerzfrei am Meer
PS Dieser Blogbeitrag ist ein Work in Progress – ich arbeite in den nächsten Tagen noch daran.
Der Plage des Amiets in der Bretagne bietet ambitionierten Fotografen sehr viele Fotomöglichkeiten. Die beiden Zöllnerhäuschen wurden vom berühmten Vauban erbaut. Auch sie bieten sich als Fotomotiv an.
Seiten
Tipps für einen Ausflug auf die Gezeiteninsel Ile Callot in Carantec in der Bucht von Morlaix.
Infos und Fotos der beiden Leuchttürme Phare de la Croix und Feu de L’Ost Pic in der nördlichen Bretagne.
Wir stellen dir die Côte des Légendes & Ceinture Dorée ausfühlich in langen Beiträgen mit sehr vielen Fotos vor. Ideal für deine Reiseplanung in die eher einsame Region der Bretagne, dem Finistère.
Das 62 seitige kostenlose E-Book „Reise- und Fototipps für die Bretagne“ hilft dir bei der Reiseplanung für den wilden Westen Frankreichs. Wir stellen Sehenswürdigkeiten entlang der Küste, für Wälder und bretonische Inseln vor. Außerdem findest du die EXIF Daten der Fotos und Fototipps.
Fotos und Infos zum Pilsumer Leuchtturm, der durch Otto Waalkes auch Otto Leuchtturm genannt wird. Mit Tipps zur Fotografie auch in der Nacht.