Tagsüber kam die Sonne noch ein paar Mal durch die Wolken und tauchte fantastische Strände in warmes Licht. Die Wellen knallten, es war wunderbar. Wir verbrachten den ganzen Tag am Strand.
Ich experimentierte mit der GoPro, als Esra auf die Idee kam, doch noch näher ran zu gehen. Er warf erst Schuhe und Hose in den Sand. Doch die Wellen gefährdeten seinen Pullover, so flog auch der auf den Haufen. Jetzt stand er mutig in den Wellen. Es war bitterkalt. Das Wasser war nass! Er hielt aus, bis die Speicherkarte voll war. Flink wie ein Wiesel rannte er den Hügel hoch. „Mach doch mal den Kofferraum auf, ich brauch warmes Wasser. Schnell, schnell…“. Ich hechtete hinterher, nicht ganz so flink.
Esra in den Wellen
spritzende Wellen
Nach dem langen Tag im Wind und am Strand waren wir gegen Abend müde und schwer. Der Wind steckte uns in den Knochen. Und auch das auf und ab, zum Strand und zurück. Das Klettern über Felsen und schleppen der Fototaschen und Stative.
Und was haben wir sonst so gemacht: Hier einmal ein Vergleich der Belichtungszeiten. Ein genaue Anleitung zur Langzeitbelichtung findet ihr hier.
Am Strand – „normale“ Belichtungszeit
Drei Minuten Belichtungszeit – weit nach Sonnenuntergang. Gerade dann wird es erst interessant, die Farben der Dämmerung.
Die Wettervorhersage war eher schlecht für diese Nacht, die Nordlichtvorhersage aber vielversprechend.
Ich legte mich nur ganz kurz hin, um ein wenig auszuruhen. Die frische Luft, hatte mich müde werden lassen. Leider sackte ich in einen sehr tiefen Schlaf. Einer unserer drei Nordlichtwecker war jedoch auf Zack. Esra wollte gerade ein Testbild des Himmels machen, doch dann winkte er ab. Nicht nötig, das war ganz klar Nordlicht! Und so ein richtig schön flackerndes Nordlicht! „Raus, ihr Fotografen!“, jetzt war ich flink wie ein Wiesel :-)
Die Klamotten hatte ich sicherheitshalber angelassen, auch Kamera und Stativ lagen griffbereit. Trotzdem war ich noch ein wenig verschlafen. Ich stolperte den Hügel runter zum Strand. Stockfinster war es! Dicke Wolken verzierten den Himmel. Ein heftiger Wind blies uns Sand in die Gesichter. Fast bekamen wir Angst um die Kameras. (Mein Objektiv ist übrigens angekommen!)
Es dauerte nicht lange und wir waren wieder ganz wach und konzentriert bei der Arbeit. Es wurde eine lange Nacht. Das war unser erstes Nordlicht an einer unserer absoluten Wunschlocations.
Doch die Bedingungen waren eher schlecht. Im Stockfinster der Nacht gingen wir mit den Kameras ans Limit und kämpften mit den Fokuseinstellungen der Kameras. Meine neue Linse ist anders als die alte, ich muss mich erst daran gewöhnen. Was ist schon „Unendlich“? Doch, selbst die Wolken und der Wind waren optimal für das Motiv. Das gibt den Nordlichtfotos mal eine ganz neue Note :-) Was meint ihr?
Auf der Fahrt von Henningsvær nach Digermulen schauten wir in Laukvik kurz bei Rob rein. Rob betreibt hier sein Polarlight-Center, worüber wir schon ausführlich berichtet hatten.
Als Rob uns öffnete, blickte er kurz fragend hinter seinem Vollbart hervor, dann erkannte er uns. Wie es der Zufall will, hatten wir ihn am ersten Tag seiner Nordlicht-Saisoneröffnung erwischt und er erwartete schon die erste Besuchergruppe.
Seit wir Rob zum letzten Mal besuchten, hatte sich viel getan im Polarlight-Center – einige technische Annehmlichkeiten sind dazugekommen. So sind jetzt in den Gästezimmern Monitore mit der aktuellen Nordlichtaktivität installiert, die auf das elektrische Feld der Atmosphäre ansprechen und Nordlichtaktivität direkt anzeigen. Manche Besucher würden nur mit einem Auge schlafen, immer die Anzeige des Monitors im Blick, nur um nichts zu verpassen!
Auf dem Dach des Centers ist jetzt als Webcam eine ferngesteuerte DSLR schwenkbar unter einer durchsichtigen Kuppel montiert. Schat mal auf Rob und Tereses Webpage nach!
Robs Traum ist es, als Erster die knisternden Geräusche, die das Nordlicht manchmal begleiten, gleichzeitig zu hören und aufzuzeichnen. Seine Frau Terese hat das einmal erlebt, er bislang noch nicht. Esra, meine Mutter und ich hatten es damals in Stø auch einmal hören können!
Rob und Terese empfangen regelmäßig Besuchergruppen, sie sehen sich dennoch mehr als Liebhaber und Hobby-Experten und beschränken deshalb ihre Vorträge und Touren durchs Center auf höchstens drei bis vier pro Woche.
Dass dieser „Amateurstatus“ schon weit ins Profilager hineinreicht, sieht man an der opulenten Ausstattung des Polarlight-Centers, und an der Tatsache, dass inzwischen wöchentlich eine Chartermaschine von Amsterdam aus Nordlichtbegeisterte direkt nach Evenes fliegt, die sich einen Besuch bei Rob nicht entgehen lassen.
Ja, aber was meint Rob zur nächsten Polarlichtsaison? Wird sie wirklich so stark kommen, wie von anderen Quellen vorhergesagt?
„Nein, das scheint eher eine schwaches Maximum zu sein!“, ist die Meinung des Experten. Wir als Deutsche sind ja nicht wirklich verwöhnt, was es das Nordlicht angeht. Deswegen haut uns auch schon eine leichte Nordlichtaktivität aus den Socken :-)
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Rob und das Polarlightcenter
herbstliche Lofoten
Digermulen, Ruhe pur!
Wir fotografierten ein wenig in Digermulen. Die Berge sind dort besonders hoch, der Raftsund schlängelt sich hindurch. Auf mehreren Reisen ist uns bisher diese ganz besondere Ruhe an diesem Fjord in Erinnerung. So natürlich auch in dieser Nacht. Wir verbringen sie mit drei angelnden deutschen Camper und schwätzen viel, was Freude macht.Die Nacht ist sternenklar aber völlig „ungrün“, leider! Wir warten wirklich sehnsuchtsvoll auf das Nordlicht!
Morgens zieht plötzlich und mit hoher Geschwindigkeit der Nebel ins Tal. Die Feuchtigkeit läßt uns die Kälte spüren. Auf der Suche nach etwas Sonne ziehen wir weiter.
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2013/09/GA_1713.jpg467700Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2013-09-14 19:00:362015-02-01 15:39:09Im Polarlightcenter bei Rob – was meint der Experte zur Nordlichtsaison
Nur ganz kurz, denn ich möchte Euch die Nordlichtfotos von gestern gleich zeigen.
Wir sind gerade auf der RV 17 unterwegs. Gestern fiel plötzlich die Elektronik im Wohnmobil aus. Kein Radio, keine Lüftung und keine Uhr aber auch kein LICHT! Bei den vielen Tunnels hier in Norwegen ist es also keine gute Idee, weiter zu fahren. Auch Tagsüber nicht.
Es war Freitagabend und niemand konnte uns helfen. Die Leute an der Tankstelle in Namsos waren aber sehr nett. Ein älterer Norweger versuchte mit uns zusammen den Fehler zu finden.Erfolglos!
Wir suchten den Campingplatz, fanden ihn nicht und da es bereits dunkel wurde, stellten wir uns in den kleinen Hafen. Gunter legte mit Esra zusammen die Kabel unter dem Amaturenbrett frei. Hmm, Kopfkratzen? Keine Idee, was es sein könnte? Die Sicherungen waren es nicht, die Relais wahrscheinlich auch nicht….
Nordlichter über Namsos
Nordlichter über Namsos
Nordlichter über Namsos
Es war bereits stockdunkel als Esra das magische Licht entdeckte :-) Nordlicht! Klasse. Es kam gerade als ich beschlossen hatte kurz meine Augen auszuruhen – so geht es mir immer! Gunter fotografierte im Hafen, ich lief mit Esra auf einem dunklen Pfad zur Brücke in der Ferne. Er erzählte mir gruselige Geschichten und bekam dann selbst Angst, denn der Wind wehte durch die Bäume. Schließlich hörten wir ganz seltsame Sachen, gerade als auch meine Taschenlampe müde zu flackern anfing.
Das Nordlicht war nicht spektakulär, aber trotzdem fotogen. Müde und durchgekühlt von der langen nächtliche Wanderung zogen wir uns ins Mobil zurück. Es gab keine Nordlichtmeldung im Internet, die Aktivität stand auf Kp1. Wir legten uns ins Bett, welches gerade warm wurde als Gunter meinte, dass das jetzt aber richtig große Nochlichtschleier am Himmel seien. Wir sprangen alle wieder in die Klamotten und raus in die windige aber relativ warme Nacht. Der ganze Himmel war von flackernden Nordlichtern bedeckt. Selbst über uns konnten wir sie sehen. Die Lichter des Hafens störten uns zwar, hielten uns jedoch nicht davon ab, das Spektaktel zu genießen. Hier jetzt also für Euch, ganz frisch – die Nordlichter vom 31. 8. 2013 :-)
Nordlicht und Norwegenfahne im Wind
Nordlicht über Namsos
Samstags haben in Namsos alle KFZ Händler und Werkstätten geschlossen. Das Wetter war trüb, wir konnten sowieso nicht weiterfahren, da bastelte Gunter etwas ratlos am Amaturenbrett herum. Plötzlich fiel ein kleines Plastikteilchen zwischen den Kabeln heraus. Das Licht ging an. Der Schaden scheint behoben! HOFFENTLICH!
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2013/08/MG_1607.jpg467700Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2013-09-01 12:51:312015-02-01 00:58:17Nordlicht und defektes Licht am Wohnmobil
Ein bewegtes Bild des Polarlichts, aufgenommen im September 2010 auf den Lofoten. Die gif-Datei besteht aus sieben Einzelaufnahmen mit Überblendeffekt.
moving picture – Nordlicht
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