ENDLICH passte einmal alles. Die Flut, der Ort, die Wellen und dann kam genau zur rechten Zeit das Licht! Wir haben drehende, knallende, springende Wellen fotografieren können. NOCH NIE haben wir so viele Foto an einem Abend geschossen. Das war die beste Fotosession unseres Lebens.
Wir staunten, genossen, zwinkerten dem französischen Fotografen der mit uns glücklich an der Mole stand immer wieder mit einem breiten Lachen im Gesicht zu. Dann wurde es dunkler, die Wellen rollten und sprangen weiter ohne Unterlass. Dass die das auch im Dunkeln machen, fasziniert mich ja immer wieder und ich weiß auch, dass das eine seltsame Vorstellung meinerseits ist. Jedenfalls wollte ich nicht aufhören zu fotografieren, weil es so wahnsinnig schön und abwechslungsreich war. Aber meine Arme, die wollten partout nicht mehr. Da muss ich sagen: zum Glück wurde es dunkel, sonst wäre es zu viel geworden.
Wir wollten dann im Mobil einen heißen Tee trinken und bekamen die Teetasse nicht mehr zum Mund, die Arme und Hände zitterten. Was für eine Fotosession!
An dieser Stelle möchte ich nur ein einziges Foto zeigen. Eine Auswahl von den Wellenfotos kommt demnächst. Und dann geht es auch mit Live Reiseberichten weiter.
Welle, Bretagne – ganz oben links, klitzeklein, das ist eine Möwe! So groß ist diese gewaltige Welle gewesen! Was für ein Schauspiel!
Unser Internet ist gerade etwas zickig und wir treffen jeden Tag so tolle Menschen, dass ich mich schwer tue die Berichte online zu bekommen. Aber das ist ja auch nicht mehr neu! Wir hängen drei, vier Berichte hinten dran, aber die kommen schon in den nächsten Tagen. Die Texte sind fertig, Fotos nicht alle gesichtet und verkleinert.
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2019/10/Lesconil-7058.jpg6671000Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2019-10-18 21:54:192023-03-15 09:02:26Wellenfotografie in der Bretagne
„Nicht nur das Meer macht glücklich, sondern auch unsere Bilder davon“ Eva Tenzer
Vor einigen Jahren schrieb ich für das NaturFoto Magazin einen zehnseitigen Artikel über das Glück in der Naturfotografie. Damals tat ich mich sehr schwer, meine tausend Ideen, in Artikelgröße zusammenzupressen. Ich hätte noch viel, viel mehr über das Thema schreiben können.
Jetzt greife ich es sechs Jahr später noch einmal neu auf, weil ich denke, dass das Thema zur heutigen Zeit noch wichtiger ist und weil ich zu einigen neuen Erkenntnissen gelangt bin. Erstmal werde ich mich in diesem Blogbeitrag eng an den damaligen Artikel halten. Ich hoffe, dass ich bis Mitte des Jahres auch ein Buch über das Thema fertig habe. Das Buch ist im Sommer des Jahres 2020 erschienen. Am Ende dieses Artikels kannst du es als Ebook oder Softcover Buch kaufen!
1. Durch die Naturfotografie finde ich in die Natur und werde eins mit ihr
Ich stehe im nassen, weichen Sand am Strand von Myrland auf den Lofoten, atme tief die klare, salzhaltige Luft und genieße erstmals nach drei Wochen Regen und Sturm warme Sonnenstrahlen auf der Haut. Eine leichte Brise zerzaust meine Haare. Im blauen Meer wüten noch wild die Wellen. Unsere drei Kinder können ihr Glück kaum fassen, sie haben lebenslange Erfahrung mit uns Fotografen, erkennen also die bildwirksame Situation sofort. Hier werden die Eltern bestimmt lange beschäftigt sein, dass sie selbst stundenlang ungestört spielen können.
Ich drücke das Stativ mit der montierten Kamera tief in den weichen Sand, Pol- und Graufilter habe ich griffbereit in meiner Fotoweste. Konzentriert beobachte ich die Wellen, ich suche wiederkehrende Muster in der dynamischen Bewegung. An der kantigen Seite eines Felsens explodiert die Welle förmlich, sie dreht sich beim Aufprall spiralig um ihre eigene Achse. Diese Kreisbewegung halte ich mit einer Belichtungszeit von einer Viertelsekunde in einem Foto fest. Ein meisterhafter Schuss. Bei uns in der Familie ist das Foto von da an als die perfekte Welle bekannt.
Ich entscheide mich für relativ kurze Langzeitbelichtungen, welche die Dynamik und Urkraft der Natur hervorragend in einem einzigen Foto festhalten können. Die Wellenmuster verändern sich im Wechsel der Gezeiten andauernd, das Licht wird mit fortschreitender Zeit weicher und wandelt das Blau des unendlichen Himmelsgewölbes langsam ins Gelbe, das Wasser wird zu hellem Türkis. Die Brandung beruhigt sich, weiche Wellen streicheln nun sanft die Felsen.
Mit einer kurzen Langzeitbelichtung ist es möglich, die Dynamik und Kraft der Welle auf einem einzigen Foto zu zeigen. 1/13 bei f 11 und Iso 50
Naturfotografie auf den Lofoten – Wellen und Fels, Myrland
Eine etwas längere Belichtungszeit zeigt den Weg, den die Welle am Felsen nimmt. Die dezenten Abendfarben unterschreichen den Eindruck, dass das Wasser den Felsen sanft streichelt.
Das hört sich jetzt vielleicht schwulstig an: je länger ich so fotografiere, desto eher habe ich das Gefühl, dass ich eins mit der Welle werde. Nein: ich bin die Welle!
2. Durch die Naturfotografie bin ich ganz im JETZT
Meine Sinne werden durch die Beobachtung des sich stetig verändernden fließenden Zusammenspiels von Meer und Land auf angenehme Weise stimuliert.
Ich meditiere mit dem Drahtauslöser in der Hand; verschmelze mit dem Arbeitsgerät und werde eins mit den Wellen.
Kinder vergessen beim Spielen Zeit, Kälte, das Essen, einfach alles. So geht es mir auch, wenn ich fotografiere. Ich merke nicht, wie die Stunden vergehen, mir fällt das Knurren des Magens nicht auf, ich denke nicht an Sorgen oder Probleme. Ich bin ganz im Jetzt also in der bewußten Wahrnehmung. Ja, ich genieße diese höchste Konzentration wie im Rausch und gehe dabei völlig in meiner Arbeit auf. Ich fühle mich unglaublich glücklich!
Manchmal kann meine Familie das auch ganz gut hören. Ich Jubele, ich „stöhne“, meine zahllosen begeisterten“Ahhs“ und „Ohhs“ schweben durch die Luft. Diese Geräusche kann eine Außenstehender leicht falsch interpretieren. Deswegen habe ich dieser Ausdrucksform den Namen Beautyorgasm gegeben. Auf Deutsch klingt es nicht so gut: Schönheitsorgasmus (nach altgr. Orgasmos = heftige Erregung).
Bleik Strand, Vesterålen, Norwegen – nachts gegen vier Uhr
3. Ich komme in das Flowerlebnis wenn ich in der Natur fotografiere
Ich bin am glücklichsten, wenn ich aktiv das tue, was mich erfüllt. Schon Aristoteles sagte, dass Glück Folge einer Tätigkeit ist. Der ungarische Glücksforscher Mihaly Csikszentmihalyi hat dies ebenfalls durch zahlreiche Studien belegt. Er prägte den Begriff Flow für das Gefühl völligen Aufgehens in einer Arbeit, die höchste Konzentration erfordert und gleichzeitige körperliche Betätigung voraussetzt, bei der man sich ganz dem Erleben öffnet.
Ich fotografiere auf Ouessant
Die Naturfotografie gibt mir die Möglichkeit zur Erfüllung dieser drei Aspekte. Mit der schweren Fotoausrüstung auf dem Rücken und dem Stativ in der Hand bewege ich mich auf teilweise langen Wanderungen zu landschaftlich reizvollen Orten. Ich klettere stundenlang am Meer entlang über Felsen zu den fotogensten Plätzen oder beobachte interessante Tiere in ihrem Lebensraum. Nach jahrelangem Fotografieren ist meine Wahrnehmungsfähigkeit gut trainiert, vergleichbar mit den Muskeln eines Sportlers. Mit wachen Sinnen nehme ich die Natur um mich herum wahr, finde überall interessante und spannende Motive, welche ich im Bild festhalten kann. Das konzentrierte Arbeiten mit der Kamera fließt ineinander mit der körperlichen Aktivität in wunderschönen Naturlandschaften. Psyche und Körper werden gleichermaßen beansprucht. Mühelos verschmelzen meine Wahrnehmung und die Arbeit mit dem Fotoapparat, Bewusstsein und Handlung. Meine Kamera kenne ich in- und auswendig, ich bediene sie unbewusst, so, wie ich beim Autofahren nicht mehr über Gänge und Lenkung nachdenken muss. Und auch die von mir erlebte veränderte Zeitwahrnehmung, das Vergessen von Alltagssorgen, von Hunger und Müdigkeit wird in der Fachliteratur beschrieben.
„Durch stundenlanges, tägliches Arbeiten in Büros und abendlichen Fernsehkonsum verkümmern die Sinne und Menschen müssen ganz einfache Dinge wie das Sehen erst wieder lernen,“ so der Psychologe Reiner Gödtel. Seiner Meinung nach ist demnach „ganz normales spazieren gehen in der freien Natur und gleichzeitiges Sehen, Hören, Riechen eine Quelle von Freude und Glück.“
Ich schätze mich sehr glücklich, denn das Genießen von Schönheit, die körperliche Betätigung und der anspruchsvolle technische Aspekt der Fotografie sind in meinem Tun vereinigt.
4. Bei der Naturfotografie darf ich offen sein, für das, was die Natur mir anbietet
Natürlich erlebe ich solche stundenlangen, fotografischen Gelegenheiten und Glücksmomente wie in Myrland nicht jeden Tag, selbst, wenn ich in landschaftlich zauberhaften Gegenden unterwegs bin.
Doch selbst, wenn es tagelang geregnet hat, die Natur hat mir schon oft unverhofft landschaftliche Augenschmeichler präsentiert, die nur wenige Minuten anhielten. Was für ein riesiges Glück, in diesem Moment am rechten Ort zu sein und die Möglichkeit zu haben, solche Kostbarkeiten für die Ewigkeit festzuhalten. Diese Momente sind für mich Geschenke der Natur und ich bin bereit, sie dankend anzunehmen.
Kaputtes Schneckenhaus, Lofoten
5. Abenteuer durch die Unberechenbarkeit der Natur
Ich fühle mich den Launen der Natur ausgesetzt, ja genieße diese Unberechenbarkeit sogar.
Ich erlebe im Gegensatz zum durchgeplanten Alltag immer eine Art Abenteuer. Was wird mir die Natur bieten? Werde ich bereit sein, etwas draus zu machen? Egal, wie es ausgeht, ich bewege mich in der Natur, ich erlebe Regen und Sonne und bin offen für alles, was auf mich zu kommt.
Klar, das scheint nicht immer einfach zu sein. Diese Warterei, die Unsicherheit, ob es was Vernünftiges wird oder nicht. Ich behelfe mir da etwas, indem ich einfach nichts mehr erwarte. Dann kann ich nicht enttäuscht werden. (Darüber aber bald mehr!) Mir ist es so jedoch allemal lieber als morgens um 8:00 Uhr ins Labor oder Büro zu gehen und schon Tage im Voraus zu wissen, dass nichts wirklich passiert.
Strand von Donnant, Belle Ile. Diese Bild lebt von zwei Effekten: der verdichtenden Wirkung des langen Teles, und der kurzen Belichtungszeit, welche die Wellen und die fliegende Gischt scharf abbildet.
Welle in Baluden, Belle Ile, Bretagne
Boote und Leuchtturm, Brignogan, Frankreich
Welle beim Phare de Pontusval, Brignogan, Bretagne
Regenfront in Blockhus, Denmark
Leichter Schneefall in Henningsvaer, Lofoten
Nordlicht über der Fischfabrik in Stø, Vesterålen
Shetland, Blowhole bei Regenwetter
6. Welchsel zwischen Naturfotografie und Computerarbeit
„Rotation der Genüsse“ – Stefan Klein
Gerade solche Kontraste sind Quellen des Glücks, sagt Stefan Klein, der Autor des Bestsellers „Die Glücksformel“.
Normalerweise empfinde ich zwei, drei Wochen dauernde Fototrips in die Natur viel zu kurz, ich habe das Gefühl ewig und immer weiter fotografieren zu können. Doch dass auch dieses Wahrnehmung endlich sein kann, zeigte mir unsere sechsmonatige Auszeit im Jahr 2009. Gegen Ende der Reise sehnte ich mich zunehmend danach, endlich die Fotos am PC sichten und bearbeiten zu dürfen. Topfit, sehr schlank, aber auch körperlich ausgepowert kehrte ich nach Hause zurück und zog mich glücklich in mein heimisches Büro zurück. Dieser Wechsel zwischen Fotografie und Computerarbeit ist eine weitere, geniale Gelegenheit für die „Rotation der Genüsse“.
Gabi ruht sich auf der Belle Ile in der Bretagne von der Fotografie in der Natur aus
7. Mit der Naturfotografie kann ich den Jagdtrieb stillen
Sind wir nicht alle tief drinnen noch Jäger und Sammler? Die Fotografie ist für mich eine Jagd nach außergewöhnlichen Momenten, ein Sammeln von besonderen Eindrücken. Wenn ich beispielsweise einem Vogel nachstelle, wird das sehr deutlich:
Wir besuchen Freunde auf ihrer Farm in Schweden. Gegen 6:00 Uhr, die Sonne ist gerade aufgegangen, stört der Ruf eines liebestollen Fasans die absolute Ruhe. Nicht nur ich, sondern auch mein Jagdtrieb ist blitzschnell geweckt. Ich lade schnell die Kamera mit frischer Batterie und Speicherkarte und pirsche mich noch im Schlafanzug langsam an den geräuschvollen Flattermann heran. Anfangs beäugt mich mein Fasannoch misstrauisch und hält Abstand. Mein Biowecker funktioniert auch die nächsten Tage zuverlässig, bei Sonnenaufgang bin ich auf den Beinen und beim Fasan. Der belohnt mich täglich mit immer mehr Vertrauen, bis er schließlich, nur für mich, ruft und burrt wie ein verliebter Teenager. Ich genieße die Nähe zu diesem Vogel, den ich bisher immer nur in der Ferne rufen hörte und erlebe einen intensiven Einblick in das Verhalten des Tieres.
Bei der Beobachtung bin ich ganz im Jetzt, mit großer Ehrfurcht und Achtung lasse ich mich auf ein gewöhnliches und doch einzigartiges Lebewesen ein, ich bin ständig neugierig und lerne dabei kennen und lieben.
Mühelos verschmelzen meine Wahrnehmung, die Bildgestaltung und die Handhabung meiner Kamera miteinander.
Im taunassen Frühlingsgras nach Nahrung pickend schlendert mein Fasanenmännchen über die Wiese. Im Minutentakt unterbricht er seine scheinbar wichtige Tätigkeit. Mit vor Stolz gestreckter Brust durchbricht er mit einem lauten Ruf die absolute Stille. Der Schrei ist noch nicht ganz verhallt, der Atem hängt als kleines Dunstwölkchen in der Luft, schon folgt die anmutige, immer gleiche Choreografie, begleitet vom dezenten Trommelwirbel aus Klicks von meiner Kamera.
Auf Augenhöhe mit dem Vogel nehme ich die Darbietung im Gegenlicht vor halbwegs ruhigem, grünen Hintergrund auf. Die graziös aufgefächerten Federn leuchten im Licht, die ganze Schönheit des Tieres ist für immer in einem Foto verewigt. Ich studiere den Bewegungsablauf, denn beim Rufen streckt sich der Fasan weit nach oben. Der hübsche Kopf fehlt im Bild, wenn ich nicht schnell genug reagiere.
Die technische Seite des Fotografierens läuft wie von selbst ab: Ich wähle auch mal längere Belichtungszeiten, damit bringe ich über die Bewegungsunschärfe bei den Flügeln Dynamik ins Bild. Mit den kürzeren Belichtungszeiten friere ich die Bewegung ein, so werden Details in den Federn besser sichtbar. Eine relativ offene Blende stellt den Vogel gegen den unscharfen Hintergrund frei.
In Zukunft wird der Ruf des Fasans in der Ferne, der Ruf eines guten Bekannten sein.
Fasan beim Flügelburren
Fasan beim Flügelburren
Hallo Mister Fasan – oder Eo Brumm, wie die Schweden sagen
Fasan beim Flügelburren
Fasan in Schweden
Auf unseren Touren in den Norden begeneten uns noch weitere wilde Tiere. Hier ein paar davon.
Pottwal, Vesteralen, Norwegen
Fuchs, Henningsvaer, Lofoten, Norwegen
Seestern, Bretagne
Papageitaucher, Vesterålen, Norwegen
Elch, Vesteralen, Norwegen
8. Durch die Naturfotografie kann ich meine Kinder für die Natur begeistern
Später schauen mir meine inzwischen ausgeschlafenen Kinder neugierig über die Schulter, während ich die Jagdbeute der Fasanentour im Notebook sichte. Gemeinsam entdecken wir sogar einige Zecken am Kopf des Vogels, wir bestaunen die hervorragende Haltung beim Rufen und finden viele weitere Details, die mir beim Fotografieren nicht direkt aufgefallen waren. Neugierig geworden, beschließen die drei, sich am nächsten Morgen an der „Fasanen-Jagd“ zu beteiligen.
Wenn das Ergebnis meines Jagdtriebs, das Foto, Interesse beim Betrachter weckt, haben die Mittel nicht nur den Zweck erfüllt, sondern erfreuen auch mich als Fotografin und machen mich stolz. Dieses Gefühl ist wohl keinem Naturfotografen fremd. Ich möchte mit meinen Bildern nicht nur Stimmungen transportieren, sondern auch Interesse wecken und dazu anregen, selbst die Welt zu erkunden, sei es mit oder ohne Kamera.
Wir machen uns für eine Radtour fertig, Åland, Finnland
Esra fotografiert mit vollem Körpereinsatz in Myrland, Lofoten, Norwegen
Amy lernt es Fische zu putzen
Quiraing, Trotternish Ridge Isle of Skye
2011 in einer Nordlichtnacht, schwedisch Lappland
9. Bei dem Fotografieren in der Natur lerne ich interessante, freundliche Menschen kennen
Ein lang gehegter Traum geht in Erfüllung. Im hohen Norden Norwegens stehe ich im November in eisiger Kälte mit ca. 30 anderen Naturfotografen auf einem Boot und halte in traumhafter Kulisse Ausschau nach Orcas .
Die typisch arktisch-nordische, pastellartige Lichtstimmung, schneebedeckte Berge, Fischerboote gefolgt von hunderten kreischenden Möwen, das monotone Brummen des Bootsmotors in der Ruhe des grandiosen Fjords, die klirrende Kälte, die saubere Luft – das alles verzaubert mich, mein Fotografenherz schlägt schneller. Überall entdecke ich Motive. Gerade komponiere ich ein Foto mit Fischerboot und Möwenschwarm vor den schneebedeckten Bergen im magischen, nicht enden wollenden Sonnenuntergang, und das mittags um 14:00 Uhr. Kälte, Hunger, Müdigkeit, all diese so menschlichen Gefühle verlieren sich, sie versinken im Rausch des Fotografierens. Plötzlich taucht in der Ferne eine Orca-Familie auf. Die schwarzweißen Schwertwale schwimmen direkt auf das soeben fotografierte Fischerboot zu, wir alle halten gemeinsam die Luft an, niemand wagt ein Geräusch zu machen, wir hören nur noch das Blasen der Orcas und Kameras die im Einklang klicken. Gemeinschaftlich erlebtes Glück liegt geradezu greifbar in der Luft.
Eine Gruppe Orcas zieht an einem Fischerboot mit Möwen vorbei. Traumhaftes Licht und schneebedeckte Berge bilden die perfekte Kulisse.
Ähnlich ergeht es uns in Schottland am Chanonry Point bei Inverness. Eine ganze Horde, mit großen Teleobjektiven ausgerüsteter Naturfotografen wartet geduldig in Regen und Sturm auf die Delfine, die sich hier direkt vor dem Strand beim Wechsel von Ebbe nach Flut die Lachse in das Maul treiben lassen. Die Wartezeit nutzen wir für anregende Gespräche über Delfine und Kameraausrüstungen. Der Informationsaustausch endet abrupt, als schließlich eine unscheinbare kleine Finne vor uns die Wasseroberfläche durchstößt. Geschulte Delfinfotografen erkennen diese Vorboten der fotogenen Aktivitäten, die Finne bewegt sich schneller durch die Wellen, man folgt ihr mit der Kamera. Begleitet von Klicks aus unzähligen Kameras explodiert förmlich das Wasser vor unseren Augen, Lachse und Meeressäuger fliegen meterhoch durch die Luft. Auch, wenn man selbst dieses Naturschauspiel diesmal nicht aufs Foto bannen konnte, vergessen wird man es nie.
Die Naturfotografie ist keineswegs eine „einsame“ Arbeit, sie bringt Menschen und Familien zusammen.
Meine Erfahrungen zeigen mir, dass engagierte Naturfotografen sich fast immer für den Naturschutz einsetzen.
Delfine, Channonry Point, Schottland
spielende Delfine
Delfine beobachten im Regen – einer der sehr netten Naturmenschen
So nah am Strand kann man die Delfine sehen
Ein drei Wochen altes Delfinbaby an Strand von Channonry
An jenem Tag am Chanonry Point raste ein Umweltbanause mit hoher Geschwindigkeit und gewaltigem Lärm auf einem Jet-Ski mitten durch das Mittagsmahl der Delfingruppe. Die ortsansässigen Naturfotografen waren maßlos verärgert und zeigten den Rüpel an. Der wurde schon wenige Tage später wegen dieses Vorfalls zu einer hohen Geldstrafe verurteilt, so stand es in der Zeitung. Beweisfotos der Tat waren natürlich kein Problem. Solche Ereignisse erfüllen mich mit Zufriedenheit, geben sie der Fotografie doch einen weiteren, tieferen Sinn.
11. Gemeinsam mit der Familie die Natur erleben, lernen und fotografieren
Meistens gege ich zusammen mit meiner Familie auf unsere Fotoreisen.
Die Naturfotografie bietet uns als Familie viel Raum für gemeinsames Erleben und Wiedererleben.
Seit wir eine kleine Unterwasserkamera haben, begeistern sich unsere Kinder über Gezeitentümpel. Ihr Forscherdrang wurde geweckt und ihre Wahrnehmung auf diesem Gebiet wurde durch meine Fotografie geschärft. Wir sehen nun Lebewesen, die wir zuvor nicht wahrgenommen hatten. „Komm schnell und bring die Kamera mit“, diesen Ausruf höre ich gerne. Ich fotografiere alles, was uns interessant erscheint, gemeinsam suchen wir die Tiere und Pflanzen in den Bestimmungsbüchern, gestalten kleine Broschüren und lernen spielerisch so viel, wie es kein Schulunterricht im Klassensaal leisten könnte.
Diese Muschel wurde mit einer tauchfähigen Kompaktkamera unterwasser fotografiert. Die Aufnahmen lassen sich in guter Qualität bis ca. 40×60 cm printen
Wir entdeckten die norwegische Unterwasserwelt vom Forschungsboot aus.
12. Ich darf, ja ich muss, Spielen und das macht Spaß
Wenn Erwachsene Spielen nennt man das Kreativität.
Die Landschafts- und Naturfotografie bietet viel Raum für Verspieltheit und Experimente, was erwachsene Menschen wohl eher Kreativität nennen. Sich auf der einen Seite einzulassen auf das ständig wechselnde Spiel der Natur mit Wind und Wetter, Tages- und Jahreszeiten, Ebbe und Flut und auf der anderen Seite die Herausforderung anzunehmen, neue Sichtweisen zu finden in Motiven, die wahrlich zur Genüge abgelichtet worden sind. Das macht die Sache spannend. Experimentieren ist nicht nur erlaubt, sondern auch unbedingte Voraussetzung. Zu diesem Thema werde ich noch einen sehr ausführlichen Blogbeitrag schreiben!
klitzekleine Wellen laufen in der Mitternachtssonne über den Strand
13. Das Naturfoto ist die Essenz meines Glücks
Ich möchte all meinen Spaß, meine Verspieltheit, mein Glücksgefühl, meine Freude an der Natur, die Bewegung der Wellen und die frische Luft durch die Fotografie zum Betrachter transportieren. Meiner Meinung nach und auch wegen der vielen Rückmeldungen, gelingt es mir das auch. Das Bild erweckt relativ schnell Emotionen beim Betrachter. Ich habe das in meinen Vorträgen und Ausstellungen beobachten dürfen. Ja, selbst an mir selbst kann ich es erleben. Nicht nur in meinem Büro, im ganzen Haus hängen Leinwandfotos. Auch wenn sie hinter meinem Rücken an der Wand hängen, spüre ich doch wenn sie fehlen, dann fühlt sich der Raum leer und kalt an. Ich muss meine Fotos also nicht mal anschauen, um deren Energie zu spüren.
Das Bild wird zum Naturerlebnis, genauso, wie bei meinem Flowerlebnis, doch völlig ohne Hunger, Kälte oder sonstigen Nebenwirkungen – von der geweckten Reiselust und Neugierde mal abgesehen.
Die Recherche zu meinem Glücksthema und das Spiel mit den Worten hat mir großen Spaß bereitet, aber es ist jetzt langsam wieder an der Zeit, die Genüsse zu rotieren. Jetzt reicht es wieder mal mit der Computerarbeit, die Kamera liegt bereit, ich sehne mich danach, wieder weichen Sand unter meinen Füßen und kalten Wind im Gesicht zu spüren und mich dem Rausch der Fotografie hinzugeben. Mal sehen, ob wir schon im Januar wieder auf eine kurze Inseltour gehen können.
Felsformationen auf Aland
Felsen im Sonnenuntergang, Belle Ile, Bretagne
Phare de la Jument, Île d’Ouessant, Bretagne
Phare de Nividic, Île d’Ouessant, Bretagne
Felsenküste Aiguiles, Belle Ile, Bretagne
Leuchttürme in Fecamp, Normandie
La Jument, Ouessant, Bretagne
Mein Buch: Natur-Fotografie macht glücklich
Da mich das Thema auch weiterhin fesselt, habe ich 2020 ein ganzes Buch darüber geschrieben. Klick aufs Foto und du kannst es für 12 Euro bestellen!
Wir haben ja kein Geheimnis drum gemacht, auf welcher Insel wir gerade sind. So dürfte es nicht allzuschwer sein unser Rätsel zu lösen. Wir verschicken eine Postkarte an diejenigen, die raten, welcher Leuchtturm sich hinter dieser Welle versteckt. Na? Wer will eine Postkarte?
Phare de la Jument, Île d’Ouessant, Bretagne
Phare de la Jument, Île d’Ouessant, Bretagne
Das Ratespiel ist leider schon vorbei. Die Auflösung ist: Das ist der Phare de la Jument, der Leuchtturm der Stute. Die Insel ist natürlich die Ile d’Ouessant.
Hier gibt es noch weitere Infos und Fotos vom Leuchtturm:
Die Nacht war sternenklar gewesen, der Morgen begrüßte uns mit Sonnenschein. Logischerweise war ich schon vor dem ersten Sonnenstrahl mit der Kamera draußen. Die fotogene Schleifmühle aus dem Jahr 1928 hatten erstaunliche Ausmaße. Doch wie üblich zog mich das Meer in seinen Bann. Gerade fuhren, von Möwen umkreist, zwei Fischer mit einem kleinen Boot hinaus. Die Wellen waren nicht wirklich groß, doch glasklar. Jedesmal, wenn sich das Wasser kurz vor dem Brechen der Welle hob, konnte ich auf den Boden der Ostsee schauen. Bunte Felsen und Steine lagen da. Eine Wonne für meine Fotografenseele.
Die Fischer kamen zurück, sie zogen das kleine Boot auf den Steinstrand und begannen ihren Fang zu putzen, zwei Aale und ein kleiner Fisch. Sie sprachen nur wenig Englisch, das reichte um zu fragen, ob ich zuschauen dürfe. Die beiden Filets vom Fisch bekam ich wohl aufgrund meiner großen Neugier geschenkt.
Wohnmobil und Schleifmühle
Detail der Schleifmühle
Überall Steintürmchen
Ein Fenster ins Meer
Einer der beiden Fischer – den Fisch bekam ich geschenkt! Danke
Kamele auf Öland
An der Straße nach Borgholm steht ein außergewöhnliches Schild: es warnt vor Kamelen. Wir hatten bereits von diesem Kamelzüchters gehört. Er ist aus dem Fernsehen bekannt, weil er in einer dieser Kupplungsshows eine Frau gesucht hat. Dazu würde ich ihn gern mal befragen und vor allem, warum züchtet er Kamele in Öland? Einige der Trampeltiere standen nah am Zaun, wir gingen hin und schauten sie uns genau an. Die breiten Hufe waren beeindruckend.
Kamele auf Öland
Kamel auf Öland
Herbstfest auf Öland
Das Herbstfest hatte begonnen. Es ist das größte in ganz Schweden und unendlich lange Kolonnen aus Autos und Wohnmobilen verstopften die Straßen der Insel. Fast alle fuhren sie nach Norden. Wir waren zum Glück unterwegs in den Südteil.
In den Ruinen des Borgholmer Schlosses aus dem 12. Jahrhundert herrschte geschäftiger Trubel. Die normalen Parkplätze waren bereits belegt. Männer in Warnwesten regelten den Verkehr auf der grünen Wiese. Was war jetzt noch von der idyllischen Insel Ölands übrig? Nun, ich hatte unsere Ankunft auf Öland zu diesem Fest geplant, aber nicht damit gerechnet, dass es so überlaufen ist!
Herbstfest, Kürbisse überall
Borgholmer Schlossruine
im Borgholme Schloss
im Borgholme Schloss
Schafschur
Da war was los im Schloss von Borgholm
Gunter hatte sich morgens das Knie verdreht, er schonte es, und ich lief mit Noah und Amy zum Schloss. Der Trubel war historisch authentisch, der äußere Hof war von Zelten belegt, Gaukler und Handwerker boten ihre Dienste an. Ein Löffelmacher zeigte uns ausführlich, wie das mit dem Schnitzen funktioniert. Ich hatte ihn auf seine Schnitzpferd angesprochen. Innerhalb einer halben Stunde hatte er aus einem Holzklotz einen Löffel freigelegt.
Schafe und Wolle auf dem Herbstfest
Im Schlossinnern waren Landwirte beim Schafe scheren. Drum herum boten Händler manngifaltige Waren aus Wolle an. Ich hätte mir ja gern eine warme, weiche Wolldecke geleistet, habe dann doch drauf verzichtet. Das gibt die Reisekasse leider nicht her.
Der rote Leuchtturm bei Kappeludden
ein perfekter Regenbogen, was für ein Glück
Um dem Trubel zu entkommen,, fuhren wir nach Kapelludden. Dort erstahlt nachts ein Leuchtturm vor der Kapellenruine der heiligen Brita und einem Steinkreuz aus dem 13. Jahrhundert.
Der Himmel war grau, kein Sonnenstrahl schaffte es hindurch. Hmm. Wir machten trotzdem ein paar Fotos vom der Ruine und dem typisch schwedischen stählernen Leuchtturm. Wir haben bereits einige ähnliche Leuchttürme in Jaevre und Sandhammaren gesehen. Ein Künstler, der wohl auch Architekt ist, hat ihn entworfen. Der Rote Turm und das gelbe Gras hoben sich gut vom Himmelsgrau ab. Dann passierte es: Ein paar warme Lichtsstrahlen schafften es durch die Wolkendecke, und das Licht fiel genau auf den Leuchtturm. Asl ob das noch nicht genügte, setzte Nieselregen ein, ganz wenig nur, wir wurden nicht mal richtig nass. Ein vollkommener Regenbogen spannte sich genau über dem Leuchtturm! Wieviele Zufälle müssen da zusammenkommen? Kurz zuvor hatten noch zwei weitere Fotografen hier Halt gemacht, die waren aber schon wieder weg.
Drei Pferde grasten auf der Weide hinter der Kapellenruine. Gunter fotografierte von dieser Wiese aus, als die Pferde auf ihn zutrabten und einkreisten. Ihm war erst etwas mulmig zumute, aber, eines davon erwies sich als extrem verschmust, und verlangte Streicheleinheiten. Es machte großen Spaß mit ihm zu knuddeln.
Übernachtung in Borgholm
Trotz all dem Glück wollten wir hier nicht übernachten, mit freilaufenden Serienmördern und so was. Rainer informierte mich erst am nächsten Tag, dass der Serienmörder gefasst wurde und nun für den Rest seines Lebens im Gefängniss sitzt. Wir wollten ein klein wenig Gesellschaft. Das dürfte im Moment ja kein großes Problem sein.
In Bornholm waren wir nicht schlüssig wohin wir sollten. Überall standen Wohnmbile. Die Wiesen quollen über, im Hafen, in den Straßen, im Gewerbegebiet. Wir standen schließlich mit Hunderten anderer Wohnmobile auf einem Wiesenparkplatz. Musik hämmerte von irgendwo her, mir war das etwas zu laut.
Kunstnacht
Gegen 20:00 Uhr liefen wir los, Richtung Fußgängerzone. Zum Herbstfest sind nachts fast alle Ateliers geöffnet. Wir besuchten ein paar davon, und zum Abschluss gingen wir zur Öland Buchmesse. Auch wenn die Bücher alle auf Schwedisch waren, wir sehnten uns nach Büchern. Wir hatten gerade den Saal betreten, da wurde angekündigt, dass der 1000. Besucher gekommen war. Amy hat es getroffen, unsere bücherliebende Tochter. Zur Feier überreichte ihr die Moderatorin einen Kürbis, das Wahrzeichen des Herbstfestes. Gegen Mitternacht hörte auch die ungewünschte Musikberieselung auf und wir konnten halbwegs ruhig schlafen.
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2014/09/MG_7070.jpg467700Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2014-10-01 10:58:362014-10-01 17:10:00Windmühle, Wellen und Kamele – und der Besucherandrang auf dem Herbstfest
Foto der Woche – Im Blog war es eine Weile sehr ruhig – was daran lag, dass ich am 1.1. ins Krankenhaus mußte. Das neue Jahr fing für mich also mit einer Operation an. So langsam erhole ich mich wieder – es wird also erstmal etwas gemächlicher weiter gehen hier im Blog.
Dieses Foto nahm ich auf der Belle Ile, der schönen Insel, in der Bretagne auf. Es war nur relativ wenig windig, doch die Wellen waren gigantisch. Hier standen wir mit einer französischen Familie am Strand von Baluden und staunten nicht schlecht, als eine nach der anderen mindestens 6-8m hohe Wellen reinrauschten. Solche Wellen hatten wir bis dahin nie gesehen! Wir fotografierten und putzten nach jeder Welle erst mal die Kameras und Brillen :-)
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2014/01/MG_1254-2.jpg600900Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2014-01-11 20:37:382014-02-15 01:09:57Foto: Wellen auf der Belle Ile
Fototour mit dem Wohnmobil in die Normandie und Bretagne, Herbst 2019
Fototour Normandie & Bretagne, Herbst 2019
Ende August geht es los zur zweiten diesmal längeren Tour in 2019 durch die Bretagne. Die Reise dauerte bis in den Herbst hinein. Wir fotografieren wieder an der Küste der Normandie und der Bretagne und berichten live. Schau unbedingt öfters rein. Wir freuen uns wie immer über Kommentare.
Die Region Cotenin mit den vier Leuchttürmen
Auf dieser 9 wöchigen Tour konzentrieren wir uns auf zu Beginn der Reise auf die normannische Region Cotentin mit den vier sehenswerten Leuchttürmen.
In der Bretagne konzentrieren wir uns auf die Nordküste und die Nordwestküste. Wir besuchen wenigstens für einen Tag die Insel Brehat. Unserem Ziel alle bretonischen Insel zu besuchen kommen wir somit einen kleinen Schritt weiter.
Schon seit vielen Jahren verschreibe ich mich der Wellenfotografie. Ich wollte unbedingt Brandungswellen an einer Hafenmauer sehen und fotografieren. Da scheint wesentlich schwieriger, als angenommen. Selbst bei der länge unserer Reisen benötigen wir geschickte Planung und eine große Portion Hartnäckigkeit, um zum Ziel zu gelangen. Der Herbst bietet mit einem gewissen Sturmpotential bessere Fotomöglicheiten als der Sommer.
In Lesconil war es dann nach fast einer Woche geduldigem Wartens soweit. Die Wellen knallten und tanzten und wir schossen soviele grandiose Fotos wie noch nie! Was für ein außergewöhnliches Erlebnis.
Mit Hilfe von Freunden fanden wir in der Nähe von Lesconil einen bretonischen Zauberwald. Gegen Ende der Reise besuchten wir Huelgoat. Die beiden Tage im Wald verschafften uns einen ersten Einblick, wir werden auf alle Fälle nocheinmal hinfahren und uns richtig Zeit für den Wald und die Bäume und Bäche nehmen.
Du planst gerade eine Bretagne Reise?
Auf der Bretagne Fotolocations Seite habe ich die Blogbeiträge beider Reisen zusammengefasst. Diese Seite ist die beste Möglichkeit für deine ausführliche Reiseplanung.
Reise in die Bretagne im Frühjahr & Herbst 2019
Klick dich durch die umfangreichen, authentischen Live Reiseberichte!
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2019/10/Audierne-2879.jpg613920Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2019-09-09 21:48:002023-01-30 15:21:43Fototour mit dem Wohnmobil in die Normandie und Bretagne, Herbst
Die Gießkanne mit zehn Litern Wasser trägt sich schwer. Träge schwappt das Wasser beim Laufen hin und her. Es kostet mich einiges an Kraft und Energie, im Sommer den Garten zu gießen.
Jedes Mal, wenn ich am Meer stehe und besonders großen Wellen zuschaue, staune ich über die schier unglaubliche Energie, die vor meinen Augen das Wasser bewegt. Wie sich tausende Tonnen Wasser hoch in den Wellen erheben, sich jedes Mal kurz vor dem Strand aufbäumen und donnernd auf Sand und Felsen treffen. Mir ist, als sähe ich den Puls der Erde, den Herzschlag unseres Planeten.
Das Wasser des Meers ist ständig in Bewegung, und wo es auf Land trifft, entlädt sich die gesamte gespeicherte Energie und erschafft Lebensräume mit ungeahnt dynamischen Eigenschaften. Genau das macht die Küste für mich so interessant. Durch diese Bewegung und die Gewalt des Wassers, ist dieser schmale Streifen Natur noch Natur. Der Mensch macht sich nur selten die Mühe, wenn es überhaupt möglich ist, dort regulierend oder ordnend einzugreifen.
Wellenfotografie
Die Fotos zeigen das, was das menschliche Auge nicht wahrnehmen kann – Sonnenlicht zeichnet feine Linien, Tropfen lösen sich aus dem großen Wasser und fliegen schwungvoll an den Strand, zeichnen dabei Kurven ins Foto, kleine Wellen stellen sich auf und geben so eingerforen auf dem Foto den Blick zum aufgewirbelten Sand frei. Ich bin fasziniert von der Unendlichkeit der Möglichkeiten und vor allem der Schönheit der kleinen und großen Wellen und halte das Vergängliche in den Fotos für die Ewigkeit fest. In der folgenden Galerie sind 100 Wellenfotos zu sehen.
Wellen in Licht & Zeit
In dieser ersten Galerie zeige ich sehr kleine Wellen, die eigentlich keine Wellen mehr sind. Dünung ist der beste Begriff dafür. Die meisten dieser Fotos habe ich spät abends oder in Nordnorwegen auch mitten in der Nacht fotografiert. Die längere Belichtungszeit im intensiven abendlichen Licht verdeutlicht die Dynamik der Bewegung. Wobei ich die Belichtungszeit immer der jeweiligen Bewegung und der Lichtsituation anpasse. Es geht hier nicht prizipiell um Langzeitbelichtungen sondern darum, den Weg des Wasser zu verfolgen und einzufangen.
Ein Klick auf das Foto öffnet die Großansicht zum Durchblättern!
Vikten, Lofoten, Norway
Vikten, Lofoten, Norway
Sandness, Lofoten, Norwegen
Brignogan, Bretagne
Hoburg, Gotland, Schweden
Åland, Finnland
Stø, Vesterålen, Norwegen
Brignogan, Bretagne
Brignogan, Bretagne
Stø, Vesterålen, Norwegen
Blavand, Denmark
Pevensy Bay, England
Hovsund, Lofoten, Norwegen
Öland, Schweden
Hov, Lofoten, Norway
Hov, Lofoten, Norway
Hov, Lofoten, Norway
Lyngvig, Dänemark
Donnant, Belle Ile, Bretagne,
Rollende Wellen
Bei den rollenden Wellen gibt es Große und Kleine. Die Schwierigkeit besteht darin, einen Standpunkt zu finden, bei der man die Form der Welle gut sehen kann. Die unterschiedlichen Farben der Wellen ist faszinierend. Die wichtigste Bedingung, um gute Wellenfotos zu machen: „Sei allzeit bereit und immer am Meer unterwegs!“
Trafalgar,Andalusien, Spanien
Nividic, Ouessant, Bretagne
Trafalgar,Andalusien, Spanien
Trafalgar,Andalusien, Spanien
Trafalgar,Andalusien, Spanien
Trafalgar,Andalusien, Spanien
Trafalgar,Andalusien, Spanien
Pern, Ouessant, Bretagne
Galicien, Spanien
Galicien, Spanien
Ouessant, Bretagne
Praia da Bordeira, Algarve, Portugal
Donnant Beach, Belle Ile, Bretagne, France
Plage Donnant, Belle-Ile.
Pern, Ouessant, Bretagne
Pern, Ouessant, Bretagne
Ile de Sein, Bretagne
Shipsanden, Vesterålen, Norwegen
Ile de Sein, Bretagne
Ouessant, Bretagne
Trafalgar,Andalusien, Spanien
Unstad, Wellen, Norwegen
Plage Donnant, Belle-Ile.
Meeresbrandung trifft auf Felsen
Schräges, rotes, weiches Sonnenlicht, trockene und nasse Felsen, Wellen die kommen und gehen, Wellen, die Felsen überspülen, wieder herabfließen, an Felsen explodieren, mit den Sonnenstrahlen Linien malen. Beim Fotografieren pickte ich mir einen kleinen Teil des Geschehens und gestaltete ein simples Foto eines Felsens im Licht von Wasser umspült.
Myrland, Lofoten
Vikten, Lofoten, Norwegen
Küste bei Degersand, Åland, Finnland
Hammer, Bornholm, Dänemark
Apothequiere, Belle Ile, Bretagne
Sandness, Lofoten, Norwegen
Sandness, Lofoten, Norwegen
Myrland, Lofoten
Myrland, Lofoten
Neptuni åkrar, Öland, Schweden
Neptuni åkrar, Öland, Schweden
Die Farben der Küste
Die Farben des Meeres sieht man nicht nur zum Sonnenauf- oder untergang. Sie können dir jederzeit vor die Linse hüpfen. In dieser Galerie zeige ich, dass klares Wasser alles andere als langweilig ist.
Flakstad, Lofoten, Norwegen
Flakstad, Lofoten, Norwegen
Westbay, Cornwall, Great Britain
Peniche, Portugal
Brignogan, Bretagne, France
Sandness, Lofoten, Norwegen
Baie de Trespasse, Bretagne
Wenningsted, Sylt, Deutschland
Baie de Trespasse, Bretagne
Guestrow, deutsche Ostseeküste
Blick in die Welle, Öland, Schweden
Cote Sauvage, Bretagne, France
Brandungswellen
In dieser Galerie sind die Wellen schon größer. Gischt hängt in der Luft. Ich atme sehr tief ein, genieße den Geschmack und Geruch von Salz. Beim Anblick großer Wellen spüre ich das Erhabene, fühle mich gleichzeitig klein aber auch groß, weil ich selbst Teil dieser fantastischen Natur bin.
Lagos, Algarve, Portugal
Saudate, Portugal
Saudate, Portugal
La Jument, Ouessant, Bretagne
Baluden, Belle Ile, Bretagne
Pern, Ouessant, Bretagne
Galizien, Spanien
Lagos, Algarve, Portugal
Pern, Ouessant, Bretagne
Whitby, England
Donnant, Belle Ile, Bretagne
Saint-Guenole, Bretagne
Svaneke, Bornholm, Dänemark
Schwedischer Hafen, Bornholm, Dänemark
Strandlandschaften
Meereslandschaften beruhigen den Menschen. Nicht umsonst ist die Sehnsucht nach dem Meer sehr weit verbreitet. Als Fotografin bin ich zu jeder Tageszeit am Strand unterwegs und halte das, was die Sehnsucht nach dem Meer ausmacht, in Fotos fest.