Die bretonische Insel Ouessant als Fotoreiseziel in zahlreichen Fotos vorgestellt. Ideal für Leuchtturm und Wellen Liebhaber. Mit Reisetipps und Infos zu Ouessant.
Im Frühjahr 2015 und im Herbst 2016 besuchten wir die kleine Insel Ouessant in der Bretagne. Dieser mächtige, sturm- und wellenumtoste Granitklotz stand bei mir jahrelang auf der Reisewunschliste weil Ouessant unter anderem auch als Insel der Leuchttürme und Wellen bekannt ist.
Wer sich noch nichts unter der Ile d’Ouessant vorstellen kann, der französische Spielfilm Die Frau des Leuchtturmwärters bringt gut das raue Inselfeeling rüber.
Auf den Leuchtturm Seiten haben wir weitere Infos und zahlreiche Fotos der Leuchttürme und der Umgebung.
Auf der Insel Ouessant stehen zwei Leuchttürme:
- Phare du Creac’h
- Phare du Stiff
Im Meer vor der Insel Ouessant stehen drei Leuchttürme.
- Phare de la Jument
- Phare de Nividic
- Phare de Kereon
Ein vierter war auf der kleinen, unbewohnten Insel Keller vor der Nordküste von Ouessant geplant, wurde aber nie fertiggestellt.
Die Ile d‘ Ouessant ist auch die Insel der Wellen.
Unsere umfassendste Seite über die Insel Ouessant:
Gedanken über das Wetter auf der Ile d’Ouessant
Wir sind jetzt seit fast einer Woche auf der Île d’Ouessant. Nach der Belle Île und der Île de Sein, brauchten wir etwas Zeit, um uns auf die „neue Insel“ einzustellen. Die Insel Ouessant ist mit gut acht Kilometern Länge und knapp vier Kilometern Breite größer als die Île de Sein. Das war für uns zu Fuß zu weit, wir brauchten hier die Fahrräder. Selbst dann war das Herumkommen nicht einfach. Es geht auf diesem Granitblock von Insel sehr viel rauf und runter, manchmal ziemlich steil. Dann rechne noch den Wind dazu und den Fotorucksack auf den Rücken und du wünscht dir ein EBike!
Ein Malheur bei der Arbeit mit dem Stativ im Wind
Zum Fotografieren war das Wetter tatsächlich zu gut. Die Sonne strahlte kräftig vom absolut wolkenlosen blauen Himmel und das etliche Tage lang am Stück. Klar, die Wärme und das Licht taten uns gut. Leider wehte gleichzeitig ein starker, eiskalter Wind aus Ost – das bedeutet, er erzeugte an der wilden Westküste keine Wellen, kühlte uns aber aus. Vor allem bei den abendlichen Radtouren.
Außerdem rüttelte der Wind kräftig an den Stativbeinen. Unsere Langzeitbelichtungen verwackelten dadurch, wenn wir nicht gewaltig aufpassen. Einmal blies der Sturm auch mein Stativ um, zum Glück war keine Kamera drauf. Ich machte einen schnellen Schritt, um es aufzufangen, kam leider unglücklich so spät, dass ich beim Rettungsversuch auf das unterste Stativbeinglied des gefallenen Stativs getreten bin. Da war es krumm, wie dumm.
Gunter schaffte es, das Beinsegment halbwegs gerade zu biegen, damit es wieder zusammenschiebbar war. Glück gehabt. So langsam wird es Zeit für ein neues Stativ für mich.
Wie du auch bei Sturm noch scharfe Fotos vom Stativ machen kannst, beschreiben wir hier.
5 scharfe Tipps fürs Fotografieren mit Stativ
Endlich Wellen in Pern, Ouessant
Zu guter Letzt kamen dann doch noch die Wellen. Ich freute mich riesig darüber. Wenn fotografisch alles stimmt kommen bei mir Glücksgefühle auf. Ich komme in den Flow. Spüre nicht mehr, ob ich Hunter habe oder friere. Die Naturfotografie machte mich glücklich. So ging es mir an diesen Tagen mit den Wellen.
Vor allem am westlichen Ende der Insel in Pern rollten richtig große Brecher auf die gigantischen Felsen zu. Dem Wind und den Wellen folgten auch ein paar Wolken und schon bald war das Wetter komplett grau in grau. Von zu gutem Wetter konnte dann keine Rede mehr sein.
Auf unserer umfassenden Seite: Ouessant das Fotoreiseziel für Fotografen kannst du dir die Sturmfotos ansehen.
Gutes Wetter, schlechtes Wetter und zu gutes Wetter
Wir als Fotografen haben immer das Wetter im Blick – und meckern auch zu oft drüber. Mal schimpfen wir über zu viele, mal zu wenige Wolken. Und manchmal kommen die Wolken zur falschen Zeit. Es ist immer spannend.
Welches Wetter wünschen sich denn Fotografen?
- Das perfekte Wetter für die wilde Landschaft von Ouessant ist Wolken, Wind und Wellen, gewürzt mit ein paar Sonnenstrahlen – nicht nur vom fotografischen Standpunkt aus gesehen.
- Zu gut kann das Wetter mit Windstille, Sonne und blauem Himmel sein, das passt irgendwie nicht zu dem Image der Insel. Weniger Fotografie-Affine mögen das als perfektes Wetter ansehen, alles ist halt relativ und auch Geschmackssache.
- Schlechtes Wetter bedeutet graue uniforme Wolkendecke, gewürzt mit Regenschauern. Das mögen die meisten Leute nicht, uns Fotografen eingeschlossen. Auch wenn so eine Wetterlage manchmal zu dramatischen Fotos führen kann. Man muss sich nur rauswagen und auf ein Wolkenloch hoffen. Haben wir schon oft gemacht und manchmal Glück.
Welchen Eindruck bekommen Tagestouristen von der Insel Ouessant?
Nun, ich möchte natürlich nicht nur über das Wetter berichten. Gute Bilder leben nicht nur von den Wetterbedingungen. Die Tageszeit spielt noch eine gewichtigere Rolle. Das wirst du sicherlich schon an den anderen Beiträgen in unserem Blog bemerkt haben. Sonnenaufgänge fotografieren fällt mir als Nachtmensch schwerer als die Sonnenuntergänge. Aber, meiner Meinung nach sind die Sonnenaufgänge für Fotografen besser.
Die Ile d’Ouessant ist fotografisch schon ein harter Brocken. Morgens mit der Fähre hin- und nachmittags zurückfahren, damit lassen die allermeisten Touristen die schönsten Stunden zum Fotografieren aus.
Beste Tageszeiten zum Fotografieren
Unsere besten Aufnahmen auf Ouessant sind früh morgens, abends und in der Nacht entstanden. Das bedeutet aber nicht, dass über Tag das Fotografieren nichts bringt. Die Ergebnisse sind nur verschieden, die Bilder wirken eher gewöhnlich.
Wir haben nachfolgend Aufnahmen zusammengestellt, die wir am Anfang unseres Inselaufenthaltes über Tag gemacht haben. Erkennst du den Unterschied zu unseren anderen Bildern in den Ouessant-Artikeln?
Wir haben ja kein Geheimnis drum gemacht, auf welcher Insel wir gerade sind. So dürfte es nicht allzuschwer sein unser Rätsel zu lösen. Wir verschicken eine Postkarte an diejenigen, die raten, welcher Leuchtturm sich hinter dieser Welle versteckt. Na? Wer will eine Postkarte?
Das Ratespiel ist leider schon vorbei. Die Auflösung ist: Das ist der Phare de la Jument, der Leuchtturm der Stute. Die Insel ist natürlich die Ile d’Ouessant.
Hier gibt es noch weitere Infos und Fotos vom Leuchtturm:
Als nächste bretonische Insel stand die Ile d’Ouessant an. Im Internet hatten wir eine Ferienwohnung gefunden. Trotzdem mussten wir noch einiges bewältigen, bis wir zur Insel kamen. Die Reise-Tipps für die Insel Ouessant sammeln wir am Ende des Blogposts.
Umfassende Fotos und Reisetipps für die Ile d’Ouessant
Zwischenübernachtung im Hotel
Wir kamen direkt von der Ile de Sein und mussten eine Zwischenübernachtung einlegen, bevor es mit der Fähre von Le Conquet auf die Ile d’Ouessant ging. Das ibis-Hotel war motel-typisch maximal anonym und nüchtern eingerichtet, aber wenigstens sauber und nicht teuer. Wir sortierten dort abends noch halbwegs unseren Kram zusammen. Wir tauschten schmutzige Wäche gegen Saubere und sahen zu, dass der Technikkram, wie Kamera und Notebooks und sowas vollständig war. Müde hauten wir uns aufs Ohr.
Am nächsten Morgen gings ernsthaft ans Umpacken: was brauchen wir auf der Île d’Ouessant, was können wir im Auto lassen. Wir haben frische Klamotten in die Fahrradtaschen gesteckt, denn auf Ouessant würden wir zwei Räder mitnehmen. Außerdem packten wir diesmal noch vorsichtshalber eine extra Tasche voller Lebensmittel, denn auf der Île de Sein waren Essvorräte knapp und alles sehr, sehr teuer gewesen. Wir hatten noch genug Zeit zum Packen, denn die Fähre ging erst um 14:00 Uhr. Schließlich standen wir mit 15 kleinen Gepäckstücken am Hafenpier.
Der Foto-Technikkram ist bei uns einfach aufwendig mitzuschleppen: Vier Kamerataschen, zwei Stative und die Notebooks müssen unbedingt mit.
Parken in Le Conquet
Es ist nicht möglich, ein Auto mit auf die Ile d’Ouessant mit zu nehmen. Selbst für die Leute, die auf Ouessant wohnen ist es sehr aufwendig, ein Auto auf die Insel zu bekommen. Wir planten für unseren Aufenthalt also unsere Fahrräder mit zu nehmen.
Einen Parkplatz für unseren VW Bus in Le Conquet zu finden, war das nächste Problem, denn am Hafen waren alle Plätze dauerbelegt. Wir packten die Fahrräder nochmal ins Auto, das Gepäck bleibt am Hafen, und machten uns auf die Suche. Le Conquet ist nicht groß, trotzdem brauchten wir über eine halbe Stunde, bis wir den Platz gefunden, unseren Bus geparkt hatten und wieder zurückgeradelt waren.
Die Zufahrt zum großen Dauerparkplatz an der Nordostseite des Städtchens an der Straße D789 Richtung Brest, liegt direkt hinter der Gendarmerie. Das Sträßchen heißt bezeichnenderweie Rue des Iles.
Leider sind die Hinweisschilder nur von einer Fahrtrichtung aus sichtbar. Die eine Woche Parken kostet uns fast 50 Euro. Dafür scheint der Parkplatz recht sicher zu sein. Jedenfalls hat sich niemand an unserem Bus zu schaffen gemacht.
Osterurlauber drängen auf die Insel
Am Fähranleger im Hafen war wenig los, als die Fähre anlegte. Ein paar Leute stiegen aus, ein paar Leute standen so in der Gegend herum. Wir freuten uns schon auf ein geruhsames Boarding, aber es war ja noch eine dreiviertel Stunde Zeit bis zum Ablegen. Unaufhaltsam wuchs die Passagierschlange, dann kam auch noch ein großer Stadtbus voller Touristen, die auch mit wollten. Ach ja, es ist Osterwochenende, und Massen von Tagesausflüglern wollen auf die Insel – nichts da mit ruhiger Fährfahrt.
Wenigstens hielt sich das Geschaukel bei der Überfahrt in Grenzen, keinem von uns wurde es schlecht. Nur ein paar vereinzelte Passagiere schwankten unsicher durch die Gänge und suchten verzweifelt die „Sacs Vomiteures.“ Draußen an Deck war es fast unmöglich Fotos zu schießen, die Passagiere standen in zwei Reihen an der Reling.
Beim nächsten Mal fahren wir nicht vor Feiertagen!
Vom Fähranleger zur Ferienwohnung
Wir machten uns Kopfzerbrechen, wie wir das ganze Gepäck die vier Kilometer bis zu unserer Ferienwohnung im Hauptort Lampaul transportieren könnten, aber das Problem löste sich wie von selbst. Am Hafenanleger wartete schon der Inselbus auf die Fährpassagiere. Der war mit zwei Euro pro Person wirklich nicht überteuert. Gabi und Esra schwangen sich auf die vollgepackten Räder (mit jeweils zwei Radtaschen und einem Kamerarucksack auf dem Rücken), der Rest nahm den Bus. Wir kamen fast zeitgleich im Ort Lampaul and, die Radfahrer waren trotz schwerem Gepäck etwas schneller gewesen, weil der Bus verspätet abfuhr. Die letzten 200 Meter von der Bushaltestelle zur Unterkunft schafften wir mit Leichtigkeit zu Fuß.
Also: du brauchst dir keine Sorgen um den Transport zum Ferienhaus zu machen. Es kommen immer Transportbusse, die dich zu deiner Ferienwohnung fahren. Und teuer ist es auch nicht.
Freundliche Einweisung ins Ferienhaus
Am Gartentor begrüßte uns Madame Tual, eine zierliche, freundliche „Ureinwohnerin“ von Ouessant und führte uns im Haus herum. Unser jetziges Domizil übertrifft alle unsere Erwartungen: hell, geräumig, hochwertig und vollständig ausgestattet. Wir fühlen uns sofort wohl. Sogar ein Glas selbstgemachte Brombeermarmelade hat unsere Vermieterin bereitgestellt.
Gabi lief sofort durch den Ort um die Versorgungslage zu checken. Anders als auf der Île de Sein gibt es hier mehrere halbwegs große Geschäfte und eine Bäckerei. Das Angebot ist wesentlich umfassender und auch nicht zu teuer. Da hätten wir gar nicht so viele Nahrungsmittel mitschleppen müssen. Nun ja, man weiß es ja vorher nicht.
Die Fährgesellschaft zur Île d’Ouessant und Île de Sein ist die Penn Ar Bed. Wir hatten zwar dort vorreserviert, aber wenn nicht gerade Osterwochenende oder Hauptsaison ist, ist immer noch ein Plätzchen für die Überfahrt frei.