Beiträge
Unterwegs am Küstenpfad der Cote de Granit Rose in Tregastel und Ploumanac’h. Schau dir dir Fotos an als Inspiration für deine Reiseplanung.
Wir sind zur Zeit auf der Belle Ile, der Schönen Insel, und der größten Insel der Bretagne. Die Felsformationen der Aiguilles sind das Wahrzeichen der Insel. Monet fertigte ein Gemälde der Felsnadeln an, als er im Jahr 1886, viel länger als geplant, auf der Belle Ile verweilte. Durch das Gemälde wurden die Aiguilles de Port Coton berühmt.
Die Aiguilles de Port Coton auf der Belle Ile
Natürlich wollen wir als Fotografen genau diese Küstenregion fotografieren. Wir besuchten die Insel zum ersten Mal im Jahr 2012. Die Aiguilles faszinierten uns und wir fuhren morgens, mittags, abends und sogar nachts hin, um zu sehen, wann das Licht am besten ist. Die Sonne geht im März direkt hinter den Nadeln unter. Es ist auch wichtig, darauf zu achten, wann Ebbe und Flut ist. Hohe Wellen machen das Motiv interessanter.
Damals trauten wir uns nicht, die extrem steile und rutschige Klippe hinunterzuklettern. Einmal sahen wir einen Fotografen unten am Strand – sehnsüchtig schauten wir auf ihn hinunter. Als der Typ dann mit Kamera und Stativ bepackt wieder hochkletterte staunten wir nicht schlecht. Wie eine Gämse arbeitete er sich den Hang hoch. Allerdings auf allen Vieren. Wir trauten uns (noch) nicht…
Endlich klettern wir die Steilküste runter und stehen ehrfürchtig auf dem Strand
Jetzt sind wir wieder hier, wieder besuchen wir die Aiguilles, wieder fast täglich. Es ist trocken, die Bedingungen richtig gut. Esra und ich waren Abends alleine unterwegs. Wir wollten zum Strand von Donnant zu fahren, verpassten aber die Abfahrt. So endeten wir oberhalb der Felsnadeln. Und irgendwie ergab es sich, dass wir gar nicht mehr überlegten, sondern einfach runterkletterten. Wir sprachen nicht mal drüber, schauten uns einfach an und kletterten runter.
Ich trug gute Wanderstiefel, Esra nur seine Freizeitschuhe. Im Kamerarucksack war leichtes Gepäck, eine Kamera und zwei Objektive, wir hatten das kleinere Stativ dabei. Und es war gar nicht so schwierig. Eine Stelle erwies sich zwar als felsig und steil, die schafften wir tatsächlich nur auf dem Hintern rutschend, und gleich darauf standen wir unten am Strand.
Kurioserweise liegt an diesem schwer zugänglichen Strand extrem viel Müll, vor allem Bier- und Schnapsflaschen, die Besucher auf dem Strand zurückgelassen haben. Also nichts, was das Meer dort abgeladen hat. Mir wurde auch schnell klar, warum es noch da liegt. Ich hätte es gerne, wie es so meine Gewohnheit ist, mitgenommen und fachgerecht entsorgt. Aber, dann wäre ich nicht mehr sicher den Hang hochgekommen. Schade!
Wie eine Kathedrale ohne Dach – die Aiguilles de Port Coton
Es fühlte sich genial an, da unten. Erstens, das Gefühl die Angst überwunden zu haben, und ich es nach langem Zögern gepackt habe, endlich meine Furcht zu über winden und da runterzuklettern. Zweitens, weil diese Felsformation von unten noch imposanter wirkt als von oben.
Der Strand bei den Aiguilles versetzte mich in das ehrfürchtige Gefühl, als stünde ich in einer Kathedrale.
Das Wetter war an diesem Abend trüb, die Wellen schwappten seicht an den Strand. Ich machte ein paar Langzeitaufnahmen und freute mich des Lebens. Der Plan, bei besserem Licht nochmal runter zu klettern war schon gefasst. Doch noch nagten aber die Zweifel an mir, ob ich es auch wieder nach oben schaffen würde.
„Hoch ist doch immer leichter als runter“
Esra war sich sicher: „Hoch ist doch immer leichter als runter“ meinte er. Klar hatte er Recht, es war kein Hexenwerk, nur aufpassen mussten wir. An einigen Stellen reichten wir uns das Stativ, damit beide Hände zum Klettern frei waren.
Natürlich sind wir ein paar Tage später nocheinmal zum Strand der Aiguiles hintergeklettert. Nur Gunter traute sich nicht und fotografierte von oben.
Warum fotografiere ich die Aiguilles immer wieder?
Auf der Belle Ile kommt man nicht drum herum, ständig auf die Nadeln zu treffen. Sie sind überall: auf Tassen, auf Postkarten, in Büchern, auf Schildern. Eigentlich ist das ein „totfotografiertes“ Motiv. Aber gerade darin liegt wohl der Reiz – finde ich neue Sichtweisen? Wie kann ich an das Motiv noch herangehen? Welche Lichtbedingungen sind ideal?
Leider schaffte es bisher keines meiner Fotos dieser berühmten Küste in einen Kalender „Sehnsucht nach dem Meer“.
Mir macht es nichts aus, ich werde diese Felsnadeln trotzdem immer und immer wieder fotografieren – weil ich einfach nicht anders kann! Es macht mir Spaß, es fordert meine Kreativität und erfüllt mich!
Übersichtsseite Reise zur Belle Ile
Der Himmel war bedeckt, alles grau, kein Sonnenstrahl traf auf die Erde. Aber Regentropfen kamen auch keine unten an. Bornholm ist sehr vielfältig und gerade für solche Tage gibt es Regionen, die sich fotografisch lohnen. Wir suchten einen der Wasserfälle heraus – und zwar den Stavehøl Wasserfall im Norden der Insel. Was wir nicht erwartet hatten, war die Schönheit des Tals. Auf Bornholm gibt es sogenannte Spalttäler. Wenn man dran vorbeifährt sieht das erst mal nach nichts Besonderem aus.
Der Wasserfall Stavehøl
Läuft man jedoch auf einem Wanderweg hinein, wird es genial. So geschah es auch mit uns. Wir parkten das Wohnmobil mitten in den Feldern, da standen ein paar Bäume am Rand eines herbstlich umgepflügten Feldes. Wir folgten den Schildern zum Wasserfall und der Wanderweg ging plötzlich hinab und zwischen die Bäume, immer tiefer ins Tal. Wir fühlten uns wie in einer anderen Welt. Vom Wind war nichts mehr zu hören, der Bach gurgelte munter, Vögel zwitscherten, die Bäume verströmten einen waldigen Geruch, der Pfad war nicht mehr brav und eben, nein, jetzt ging es über Stock und Stein im wahrsten Sinne des Wortes. Wir waren allein im Tal und mit dem Wasserfall. Wirklich beeindruckend war der nicht, aber, wie gesagt das Tal, das war es!
Wir verbrachten mehrere Stunden dort. Fotografierten das Bächlein, die Kinder erkundeten die Region und kletterten auf umgefallenen Bäume. Das laute Rauschen der wilden Wellen und das Einheitsgrau des Tages hatten wir gegen Waldesruhe und das Grün der Farne und Bäume eingetauscht.
Heligdom Klippen im regnerischen Wetter und mit großen Wellen
Der große Vorteil einer eher kleinen Insel – ich sollte vielleicht klein und kompakten Insel schreiben, denn Öland war sehr lang und alle Wege waren dort weit gewesen – ist es, dass wir schnell den Kontrast finden konnten. Vom ruhigen, beschaulichen Wald fuhren wir in wenigen Minuten zu den Heiligdom Klippen. Es war wie gesagt eh bewölkt, da würde es so gar nichts machen, dass die mittags eher im Schatten liegen. Schatten war überall. Aber, die Wellen, die wüteten noch immer und das wollten wir uns nicht entgehen lassen.
Wanderung entlang der Küste Bornholms
Wir wanderten entlang der Klippen, schauten von oben hinunter auf das Meer und die Wellen. Vom Museum aus liefen wir, bis der Wanderpfad sich allmählich dem Meer näherte und wir auf einem steinigen Strand mit Blick zu den Klippen standen. Auch dort verbrachten wir einige Stunden: diesmal der Urgewalt der Natur ausgesetzt. Die Wellen rauschten auf die Felsen zu, die Gischt sprühte und der Wind blies uns ins Gesicht. Genial! Wir fotografierten, Noah und Amy jonglierten mit Steinen und dann saßen wir einfach nur in den Steinen zusammen und staunten.
Auch wenn die Wolken den ganzen Tag drohend über uns hingen, es blieb trocken. Aber nur, bis der Regen gegen Abend dann doch vom Himmel fiel. Es regnete sich ein. Wir hatten unsere Dosis frische Luft und Natur intus, so suchten wir einen Campingplatz, um zu duschen und die Batterien des Mobils aufzutanken. Dort ließen wir es gemütlich angehen und lauschten den Rest der Nacht dem Trommeln der Regentropfen auf dem Dach des Mobils.
Unsere Hauptseite von Bornholm
Das Einchecken zur Fähre war einfach. Wir mussten beim Reinfahren ins Terminal einfach am Automaten unsere Buchungsnummer eingeben und schon hob sich die Schranke. Neben uns stand ein schöner Leuchtturm, leider durch einen hohen, wenig fotogenen Zaun von uns getrennt. Ich fotografierte den trotzdem.
Mit dem Katamaran nach Bornholm
Der Katamaran fuhr in den Hafen ein, wir schauten, wie eine Unmenge Autos raus fuhren. Dann begannen wieder Autos hochzufahren. Wir durften als Letzte auf die Fähre. Aber, wir fuhren ganz durch bis vorne hin.
Der Katamaran gab Gas, und los gings. Der machte mächtig Tempo. Das Meer war ruhig, so war das kein Problem. Wir kauften Lakritz, die dann doch nicht schmeckten. Nun, jetzt hatten wir sogar ein ganzes Kilo davon.
Die wunderschöne Küste Bornholms
Nach einer Stunde und 20 Minuten kamen wir in Rønne auf Bornholm an. Dort begrüßten uns gleich zwei Leuchttürme, die wir aber nicht fotografierten. Wir wollten erst mal in den Norden der Insel fahren. Nach nur 23 km waren wir bereits in Sandvig. Und ich muss sagen: Die Küste sah klasse aus!
Felsen, wie in der Bretagne, dazwischen Sandstrand und Bäume. Wir kochten was Leckeres und wanderten dann entlang der Küste zum Leuchtturm Hammer Odde Fyr. In strahlendem Sonnenschein fotografierten wir den weißen Turm und wanderten noch ein wenig entlang der Küste. Gunter meinte, es sei bereits zu spät für die Wanderung um den nördlichen, felsigen Teil Bornholms, so fuhren wir ein Stück – und die Straßen von Sandvig hoch waren fast so steil, dass es unser Mobil kaum schaffte. Wir parkten vor einem ehemaligen Steinbruch, wo übrigens die Steine für den Leuchtturm Hammer Fyr herkommen. Doch fanden wir im schwindenden Abendlicht den Pfad zum Leuchtturm nicht mehr. Es war bereits zu spät. Die Wege aber auch nicht wirklich beschildert. Nun, überall liegen kostenlose, sehr detailreiche Karten aus, ich sollte mich mal nicht beschweren :-)
Der Hafen von Sæne
Wir schauten uns noch den Sæne Hafen an, kamen dort mit dänischen Seglern ins Gespräch. Später trafen wir dort noch einen deutschen Angler und wir quatschten ewig. Der nette Berliner ist von Beruf Hochzeitsredner, was wir sehr interessant fanden.
Den Leuchtturm Hammer Fyr, der 70m über dem Meer liegt, nahmen wir uns für den nächsten Tag vor. Hammer Fyr ist tatsächlich der höchstgelegenen Leuchttürme Skandinaviens.
Unsere Hauptseite von Bornholm