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Buch: »Wir dackeln durch Europa«, Reisetipps für Leuchtturm- und Hundefreunde – 192 farbige Seiten, Hardcover Buch in DIN A 5 quer. mit Fadenbindung: 30,70 Euro inkl. Versand DE

Entschuldige bitte die relativ lange Blogpause. Auf der Ile d’Ouessant gefiel es mir so gut, dass ich soviel Zeit wie möglich draußen in der Natur verbrachte. Ich radelte auf der kleinen Insel von einem Ende zu anderen und wieder zurück.

Meist zwischen 20 und 30 Kilometer pro Tag. Was sich zwar wenig anhört, aber mit Fotorucksack auf dem Rücken, Stativ auf dem Gepäckträger und Wanderungen zwischen den Etappen doch sehr anstrengend, aber unglaublich schön. Wir waren tagsüber und nachts unterwegs, wieviele Stunden kann ich nicht sagen. Sechs Kilogramm habe ich abgenommen, trotz Schoko-Croissant-Frühstück, so viel waren wir unterwegs. Ich schaffte es jedenfalls nicht, mich an der Insel satt zu sehen.

 

Ruine und La Jument, Ouessant

Ruine am Pointe de Pern und La Jument

 

Wellen am Pern, Ouessant

Wellen am Pern, Ouessant

 

La Jument, Ouessant

La Jument, Ouessant

 

Gabi bei der Arbeit

Gabi bei der Arbeit

 

Creach und Felsen, Ouessant

Creach und Felsen, Ouessant

 

Ideale Bedinungen für den Fotokurs auf Ouessant

In der zweiten Woche hielten wir unter besten Bedingungen unseren ersten Fotoworkshop. Wir hatten zwar nur eine Teilnehmerin mit ihrem Partner und einen Freund von uns dabei, aber es war ein interessantes Erlebnis. Wir fotografierten die Strahlen des Leuchtturms Creac’h in der Nacht, wir hatten mehrere Male beste Licht- und Wellenbedingungen am Pointe de Pern, dem wilden, westlichen Ende der Insel. Wir unternahmen Fotowanderungen in weichem Morgenlicht und futterten dabei die saftigen wilden Brombeeren, die überall auf Ouessant wuchern. Wir rückten die fünf Leuchttürme der Insel fotografisch ins richtige Licht. Den Leuchtturm Stiff fotografierten wir mit Sternenbahnen. Bei Regenwetter rauschten hohe Wellen mit weißen Kämmen auf uns zu. Der inselbekannte Delfin absolvierte eine ganz besondere Show für uns im Fährhafen Stiff. Insgesamt also ein gelungenes Workshop-Programm.

 

Ruhiges Meer auf der Insel Ouessant

Die dritte und letzte Woche waren wir wieder allein unterwegs. Es war ruhig, der Wind kam die ganz Zeit aus Osten, fiel also als Wellenerzeuger aus. Das Meer lag ruhig, manchmal fast spiegelglatt da. Das gab uns mangels dramatischer Meeresansichten die Gelegenheit, die skurrilen Granitfelsen intensiver zu fotografieren. Für eine gute Aussicht kletterten wir täglich auf die Felsen hinauf. Wir radelten, wanderten und kletterten und das tat uns gut.

Der Fels, Ouessant

Der lachende Fels, Ouessant

 

Welle und Leuchtturm Nividic, Ouessant

Welle und Leuchtturm Nividic, Ouessant

Unser Sohn Noah lernt das Fotografieren

Amy, Noah und Dackeldame Grindel waren auch mit auf die Insel gekommmen. Noah hatte den Wunsch geäußert, einen Fotokurs bei uns zu absolvieren. Logisch, das machen wir doch gern. Und was für eine Freude war es, als ich merkte: JETZT hat der Fotograf in ihm eingeschaltet. Es passierte nach dem Aufenthalt auf Ouessant, als wir Wellen am Leuchtturm Petit Minou fotografierten. Er kam zu mir, konnte gar nicht schnell genug reden, soviel Begeisterung sprudelte aus ihm heraus. Ich war selbst mitten in die Arbeit vertieft, aber musste die Wellen auf seinem Kameradisplay anschauen. Und ich muss sagen: er hat Talent!

Wellen, Noah

Wellen, Noah

Ohne Französisch Kenntnisse miteinander Reden

Ich freundete mich mit unserer Vermieterin Veronique an. Da mein Französisch immer noch sehr rudimentär daherkommt und Veronique genauso wenig Englisch kann, wie ich Französisch, hätte man meinen können, wir haben uns nichts zu sagen. Dem war aber nicht so. Wir redeten trotzdem die ganze Zeit und gingen auch gemeinsam auf Fototour. Das hat mir riesigen Spaß gemacht. Hier ein herzliches Dankeschön an unsere Vermieterin! Unsere Wohnung war übrigens genial: vom Fenster aus schauten wir auf die Bucht, den Strand und auf drei von vier Leuchttürmen.

Creac'h am Abend, links unten im Bild Gunter mit unserer Kursteilnehmerin

Creac’h am Abend, links unten im Bild Gunter mit unserer Kursteilnehmerin

 

PS: Der in Deutschland für die Filmmusik von „Die fabelhalfte Welt der Amelie“ bekannte Pianist Yann Tiersen wohnt auf Ouessant. Sein im September erschienenes Album Eusa ist der Insel gewidmet. Auf Ouessant habe ich vergeblich versucht, die CD zu kaufen. Später auf der Rückfahrt durch die Normandie habe ich sie endlich gefunden und höre seither nichts anderes mehr.

Übersichtsseite Bretagne 2016

Ausführliche Infos und Bildgalerie zur Insel Ouessant

Wir sind wieder auf dem Weg in die Bretagne. Drei ganze Wochen im Oktober 2016 werden wir dieses Mal auf der kleinen Insel Ouessant Wellen und Leuchttürme fotografieren und einen kleinen exklusiven Fotoworkshop abhalten. Hier nochmal ein paar Infos zur Insel.

Infos zur Île d’Ouessant

Die Île d’Ouessant ist der westlichste Teil des französischen Mutterlandes und liegt 20 Kilometer vor der Westspitze des Festlandes. Dieser 8 Kilometer lange und 61 Meter hohe Granitblock ist ständig den Stürmen und den mächtigen Wellen des Atlantiks ausgesetzt. Die Naturgewalten haben hier eine außergewöhnliche und abwechslungsreiche Felsenküste geschaffen.

Der Phare de Creac’h ist einer der leuchtstärksten Leuchttürme der Welt. Phare de Nividic und Phare de la Jument warnen die Schiffe vor den Klippen in den westlich liegenden Gewässern. Dort ist das Meer besonders wild. Dieser Teil der Insel ist einer der schönsten für die Meeresfotografie, denn wir können dort wilde Wellenfotos schießen oder mithilfe der Langzeitfotografie meditative Bilder gestalten.

Der Phare du Stiff steht auf dem höchsten Punkt im Osten der Insel. Er bietet durch seine einzigartige Bauweise ein weiteres architektonisches Fotomotiv. Stiff ist der zweitälteste Leuchtturm Frankreichs, seit 1695 dient er dem Schiffsverkehr um Ouessant als Orientierungszeichen.

Doch auch das Innere der Insel bietet sich für die Fotografie an. Kleine Kapellen, alte bretonische Häuser, überwachsene Natursteinmauern, Schafe, und vieles mehr. Vielleicht haben wir das Glück, den Delfin, der den Einheimischen bereits gut bekannt ist, im Hafen zu sehen.
Ouessant ist für uns die Insel der Leuchttürme, der Wellen und der wilden Küste. Ein Eldorado für Küstenfotografen.

 

Übersichtsseite Bretagne 2016

Im Frühjahr 2015 und im Herbst 2016 besuchten wir die kleine Insel Ouessant in der Bretagne. Dieser mächtige, sturm- und wellenumtoste Granitklotz stand bei mir jahrelang auf der Reisewunschliste weil Ouessant unter anderem auch als Insel der Leuchttürme und Wellen bekannt ist.

Wer sich noch nichts unter der Ile d’Ouessant vorstellen kann, der französische Spielfilm Die Frau des Leuchtturmwärters  bringt gut das raue Inselfeeling rüber.

Auf den Leuchtturm Seiten haben wir weitere Infos und zahlreiche Fotos der Leuchttürme und der Umgebung.

Auf der Insel Ouessant stehen zwei Leuchttürme:

Im Meer vor der Insel Ouessant  stehen drei Leuchttürme.

Ein vierter war auf der kleinen, unbewohnten Insel Keller vor der Nordküste von Ouessant geplant, wurde aber nie fertiggestellt.

Die Ile d‘ Ouessant ist auch die Insel der Wellen.

Unsere umfassendste Seite über die Insel Ouessant:

Die Insel Ouessant als Fotoreiseziel

Gedanken über das Wetter auf der Ile d’Ouessant

Wir sind jetzt seit fast einer Woche auf der Île d’Ouessant. Nach der Belle Île und der Île de Sein, brauchten wir etwas Zeit, um uns auf die „neue Insel“ einzustellen. Die Insel Ouessant ist mit gut acht Kilometern Länge und knapp vier Kilometern Breite größer als die Île de Sein. Das war für uns zu Fuß zu weit, wir brauchten hier die Fahrräder. Selbst dann war das Herumkommen nicht einfach. Es geht auf diesem Granitblock von Insel sehr viel rauf und runter, manchmal ziemlich steil. Dann rechne noch den Wind dazu und den Fotorucksack auf den Rücken und du wünscht dir ein EBike!

 

Ein Malheur bei der Arbeit mit dem Stativ im Wind

Zum Fotografieren war das Wetter tatsächlich zu gut. Die Sonne strahlte kräftig vom absolut wolkenlosen blauen Himmel und das etliche Tage lang am Stück. Klar, die Wärme und das Licht taten uns gut. Leider wehte gleichzeitig ein starker, eiskalter Wind aus Ost – das bedeutet, er erzeugte an der wilden Westküste keine Wellen, kühlte uns aber aus. Vor allem bei den abendlichen Radtouren.

Außerdem rüttelte der Wind kräftig an den Stativbeinen. Unsere Langzeitbelichtungen verwackelten dadurch, wenn wir nicht gewaltig aufpassen. Einmal blies der Sturm auch mein Stativ um, zum Glück war keine Kamera drauf. Ich machte einen schnellen Schritt, um es aufzufangen, kam leider unglücklich so spät, dass ich beim Rettungsversuch auf das unterste Stativbeinglied des gefallenen Stativs getreten bin. Da war es krumm, wie dumm.

Gunter schaffte es, das Beinsegment halbwegs gerade zu biegen, damit es wieder zusammenschiebbar war. Glück gehabt. So langsam wird es Zeit für ein neues Stativ für mich.

Wie du auch bei Sturm noch scharfe Fotos vom Stativ machen kannst, beschreiben wir hier.

5 scharfe Tipps fürs Fotografieren mit Stativ

Endlich Wellen in Pern, Ouessant

Zu guter Letzt kamen dann doch noch die Wellen. Ich freute mich riesig darüber. Wenn fotografisch alles stimmt kommen bei mir Glücksgefühle auf. Ich komme in den Flow. Spüre nicht mehr, ob ich Hunter habe oder friere. Die Naturfotografie machte mich glücklich. So ging es mir an diesen Tagen mit den Wellen.

Vor allem am westlichen Ende der Insel in Pern rollten richtig große Brecher auf die gigantischen Felsen zu. Dem Wind und den Wellen folgten auch ein paar Wolken und schon bald war das Wetter komplett grau in grau. Von zu gutem Wetter konnte dann keine Rede mehr sein.

Auf unserer umfassenden Seite: Ouessant das Fotoreiseziel für Fotografen kannst du dir die Sturmfotos ansehen.

Phare de Nividic, Île d'Ouessant, Bretagne

Phare de Nividic, Île d’Ouessant, Bretagne

 

Wellen. Pern, Ouessant, Bretagne

Wellen. Pern, Ouessant, Bretagne

Gutes Wetter, schlechtes Wetter und zu gutes Wetter

Wir als Fotografen haben immer das Wetter im Blick – und meckern auch zu oft drüber. Mal schimpfen wir über zu viele, mal zu wenige Wolken. Und manchmal kommen die Wolken zur falschen Zeit. Es ist immer spannend.

Welches Wetter wünschen sich denn Fotografen?

  1. Das perfekte Wetter für die wilde Landschaft von Ouessant ist Wolken, Wind und Wellen, gewürzt mit ein paar Sonnenstrahlen – nicht nur vom fotografischen Standpunkt aus gesehen.
  2. Zu gut kann das Wetter mit Windstille, Sonne und blauem Himmel sein, das passt irgendwie nicht zu dem Image der Insel. Weniger Fotografie-Affine mögen das als perfektes Wetter ansehen, alles ist halt relativ und auch Geschmackssache.
  3. Schlechtes Wetter bedeutet graue uniforme Wolkendecke, gewürzt mit Regenschauern. Das mögen die meisten Leute nicht, uns Fotografen eingeschlossen. Auch wenn so eine Wetterlage manchmal zu dramatischen Fotos führen kann. Man muss sich nur rauswagen und auf ein Wolkenloch hoffen. Haben wir schon oft gemacht und manchmal Glück.

 

wolkenloser Sonnenuntergang am Pern, Ouessant

Wolkenloser Sonnenuntergang am Pern, Ouessant

 

 

La Jument und Welle, früh am Morgen

La Jument und Welle, früh am Morgen

 

Creac'h, Ouessant, Bretagne

Creac’h, Ouessant, Bretagne

 

Wellen, Ouessant

Wellen, Ouessant

Welchen Eindruck bekommen Tagestouristen von der Insel Ouessant?

Nun, ich möchte natürlich nicht nur über das Wetter berichten. Gute Bilder leben nicht nur von den Wetterbedingungen. Die Tageszeit spielt noch eine gewichtigere Rolle. Das wirst du sicherlich schon an den anderen Beiträgen in unserem Blog bemerkt haben. Sonnenaufgänge fotografieren fällt mir als Nachtmensch schwerer als die Sonnenuntergänge. Aber, meiner Meinung nach sind die Sonnenaufgänge für Fotografen besser.

Die Ile d’Ouessant ist fotografisch schon ein harter Brocken. Morgens mit der Fähre hin- und nachmittags zurückfahren, damit lassen die allermeisten Touristen die schönsten Stunden zum Fotografieren aus.

Der erste Eindruck: kahl und steinig!

Der erste Eindruck: kahl und steinig!

Beste Tageszeiten zum Fotografieren

Unsere besten Aufnahmen auf Ouessant sind früh morgens, abends und in der Nacht entstanden. Das bedeutet aber nicht, dass über Tag das Fotografieren nichts bringt. Die Ergebnisse sind nur verschieden, die Bilder wirken eher gewöhnlich.

Wir haben nachfolgend Aufnahmen zusammengestellt, die wir am Anfang unseres Inselaufenthaltes über Tag gemacht haben. Erkennst du den Unterschied zu unseren anderen Bildern in den Ouessant-Artikeln?

 

Wir haben ja kein Geheimnis drum gemacht, auf welcher Insel wir gerade sind. So dürfte es nicht allzuschwer sein unser Rätsel zu lösen. Wir verschicken eine Postkarte an diejenigen, die raten, welcher Leuchtturm sich hinter dieser Welle versteckt. Na? Wer will eine Postkarte?

Phare de la Jument, Île d’Ouessant, Bretagne

Phare de la Jument, Île d’Ouessant, Bretagne

Das Ratespiel ist leider schon vorbei. Die Auflösung ist: Das ist der Phare de la Jument, der Leuchtturm der Stute. Die Insel ist natürlich die Ile d’Ouessant.

Hier gibt es noch weitere Infos und Fotos vom Leuchtturm:

 

 

Seiten

Phare de Créac‘h, Ouessant, Bretagne

Phare du Créac‘h, Ile d‘Ouessant, Bretagne, Frankreich

Der 1883 erbaute Phare du Créac’h auf der Ile d*Ouessant ist mit seinem doppelstöckigen Linsensystem einer der stärksten Leuchttürme der Erde. Der 55 Meter hohe Turm auf den Granitklippen der Nordküste ist bewohnt, in den angrenzenden Gebäuden ist das Leuchtturmmuseum von Ouessant untergebracht. Er leitet den Schiffsverkehr am südlichen Eingang des Ärmelkanals vorbei an gefährlichen Untiefen, Klippen und Strömungen.
In der Nacht streichen seine Lichtfinger majestätisch über das Meer und die Insel. Je weiter man vom Leuchtturm weggeht, desto weniger Lichtsstrahlen sind es. In unserer Ferienwohnung gab es alle paar Minuten einen Lichtstrahl durchs Fenster. Ich mochte das sehr gern und vermisste es nach den drei Wochen auf der Insel.

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Das Leuchtturm Museum auf Ouessant

Im Leuchtturm Gebäude gibt es ein recht großes Leuchtturmmuseum. Die Beschreibungen sind zwar alle nur auf Französisch aber man kann ein Infoblatt auf Englisch ausleihen.

Besuch des Leuchtturms und Treffen mit dem Leuchtturmwärter

Es dauerte mehr als ein Jahr, bis wir die Erlaubniss bekamen, den Leuchtturm auch von Innen zu besuchen. Wir brauchten einen Übersetzer. Unser Freund Norbert, der auch auf der Insel wohnt war zu der Zeit leider auf dem Festland. In Frankreich, wie die Inselbewohner auch sagen. Doch im Zeitschriftenladen arbeitete ein junger Meeresbiologe, der über alle Backen strahlte, als wir ihn darum baten, den Job des Übersetzers zu übernehmen. Eine typische Win Win Situation. Denn auch die meisten Leute, die auf der Insel geboren wurden, haben den Leuchtturm noch nicht von Innen gesehen. Wir sind uns der Ehre sehr bewusst.

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Nividic, Ouessant, Bretagne, Frankreich

Phare de Nividic, Ile d’Ouessant, Bretagne

Düster steht der Phare de Nividic im aufgepeitschten Atlantik vor der Insel Ouessant vor dem dunklen Wolkenhimmel. Der Leuchtturm markiert den westlichsten Punkt des europäischen Frankreichs und steht inmitten gefährlicher Riffs und starker Strömungen.

Schiffsverkehr ist in diesen Gewässern lebensgefährlich. Es dauerte volle 24 Jahre bis zur Vollendung des Turms, weil nur bei Ebbe gearbeitet werden konnte. 1936 ging der Phare de Nividic in Betrieb, die Stromversorgung geschah über ein 2 Kilometer langes Stromkabel. Dieses lief über zwei Relaistürme, wie auch die abenteuerliche Seilbahn, mit der das Leuchtturmpersonal Zugang zum Turm hatte.

Kabel und Seilbahn hielten den Naturgewalten und der Korrosion nicht lange stand, Inspektionen waren nahezu unmöglich, und so war der Leuchtturm jahrelang ohne Funktion, bis 1958 eine hölzerne Hubschrauberlandeplattform draufgesetzt wurde, mit der der Turm wieder erreichbar war.

Heute arbeitet der Phare de Nividic autark, die Energie für das 10 Seemeilen weit sichtbare Licht wird durch Sonnenkollektoren gewonnen. Ja, Sonnenschein gibt es auf Ouessant auch ausreichend, auch wenn das Kalenderbild etwas anderes suggeriert.

Der Leuchtturm von Nividic und seine beiden Relaistürme sind die einzigartigen, buchstäblich herausragenden Wahrzeichen des Pointe de Pern auf der Insel Ouessant. Sie erzählen heute noch vom abenteuerlichen Kampf menschlicher Ingenieurskunst gegen die Urgewalten des rauhen Atlantiks an der vordersten Front der Bretagne.

Die Insel Ouessant

Weit im Westen Frankreichs, ja weiter westlich geht es nicht mehr, da liegt die kleine Insel Ouessant. Wir erreichen sie über eine einstündige Fähre von Le Conquet aus. Mit etwas Glück ist das Wetter ruhig, wenn nicht ist schon die Fährfahrt zur Insel ein Abenteuer, vor allem für den Magen.

Wir besuchten den Felsblock im Meer, wie einige Anwohner ihre Insel auch nennen, bereits zweimal. Einmal im Frühling und einmal im Herbst. Beide Jahreszeiten haben ihren Reiz. Im Herbst ist die Chance auf Sturm auf der sowieso schon recht wilden Insel etwas größer.

Gerade an der Küste von Pern sind die Wellen wesentlich höher als an den festlandnäheren und geschützteren Teilen der Insel. Da es auch im Winter relativ warm bleibt auf der Insel, es friert so gut wie nie, wächst das Gras das ganze Jahr über. Zwischen den gewaltigen Felsen am westlichen Zipfel der Insel wächst das Gras daher so hoch, wie sonst nirgends.  Die Inselbewohner nutzen dieses weiche Polster, das sogar weicher als eine Matratze ist, im Sommer gern für einen Mittagsschlaf beim Rauschen der Wellen.

Wir verliebten uns sofort in die Insel. Sie ist bretonisch aber auch einzigartig, vielleicht noch einen Ticken bretonischer als das Festland.

Die Insel ist etwa 8 km lang, wir wanderten entlang der Küste oder nutzten die Fahrräder für Touren.

Weitere Fotos von Nividic.

Bretagne im Herbst 2016

Auf dieser Wohnmobil Tour verbinden wir Roadtrip mit einem langen Inselbesuch von Ouessant. Das war in der Planung zwar etwas schwieriger, weil das Wohnmobil für drei Wochen in Le Conquet geparkt werden musste. Und wir unser Reisegepäck für die Insel im Wohnmobil umpacken mussten. Wir waren zu fünft unterwegs – vier Reicherts plus Dackel Grindel.

Wir boten auf Ouessant einen Fotokurs an. Das ist der Grund, warum wir nicht täglich berichteten. Das Live bloggen macht auf Inseln eher wenig Sinn. Teilweise fährt man täglich die gleichen Ecken ab, das wird dann langweilig. Es gibt einen einzigen Blogbeitrag an dieser Stelle über Ouessant mit einer Zusammenfassung, welche Motive wir mit den Kursteilnehmern einfangen konnten.

Zu unserem umfangreichsten Blogbeitrag über die bretonische Insel Ouessant als Fotoreiseziel.

Auf dem Rückweg tourten wir mit dem Wohnmobil weiter entlang der wunderbaren Küste. Wir fanden einige für uns neue Leuchttürme, und fotografierten altbekannte Orte auf eine neue Art und Weise.

Kurze Informationen zur Insel Ouessant und Fotogalerie

Welle und Leuchtturm Nividic, Ouessant