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Sabine, eine gute Bekannte braucht ein neues Stativ. Ihr bisheriges Rollei C4i hat Beine bekommen (d.h. ist spurlos verschwunden). Das Rollei C4i war auch eine Empfehlung von uns gewesen, und das Stativ hat Sabine über ein Jahr treue Dienste geleistet.
Jetzt musste unbedingt Ersatz her, und sie will natürlich wieder ein Rollei-Stativ.
Nur gibt es da ein kleines Problem: das Rollei C4i wird nicht mehr als Neuware angeboten. Sabine war völlig überfordert und gab Gunter die Aufgabe ihr sein Stativ auszusuchen.
Sabines neues Stativ soll folgende Merkmale aufweisen:
- Es soll mindestens genauso stabil sein, wie ihr bisheriges Stativ
- Es soll ähnlich gut bedienbar sein
- Es soll möglichst unter der 100 Euro-Grenze bleiben
- Das Packmaß soll in etwa dem des Rollei C4i entsprechen
Da schauen wir doch besser mal auf der Homepage von Rollei, Rollei.de nach, was die so aktuell in ihrem Programm anbieten. Davon abgesehen hat Rollei immer wieder super Angebote auf der Homepage.
Stativübersicht bei Rollei
Rollei bietet auf seiner Homepage eine breite Palette an Stativmodellen an, vom kleinen Tischstativ bis zum professionellen Carbonstativ im vierstelligen Preisbereich. Dazu Kugelköpfe, Gimbal-Köpfe und anderes Zubehör.
Im Laufe des letzten Jahres änderte Rollei die Kategorien und die Sortierung immer wieder einmal. Anscheinend sind sie noch auf der Suche nach effizienten Straffung ihrer Produktpalette. Das macht es nicht unbedingt einfacher, sein persönliches Stativmodell zu finden.
In diesem weitgefassten Angebot das Wunschstativ zu finden, ist echt eine kleine Herausforderung. Wir geben dir hier zur Orientierung einen kurzen Überblick über die Stativ-Kategorien.
Die Dreibeinstative
versammeln quer durch die Bank weg fast alles an Stativen, was drei Beine hat, vom 20 Euro-Teil bis zu den Carbon-Boliden im vierstelligen Preisbereich.
Die Lion Rock Serie
aus 11-lagigem Carbonmaterial bildet die qualitative und leider auch die preisliche Spitze der Rollei-Palette.
Die Rock Solid Stative
erfüllen ebenfalls professionellen Anspruch und sind unterhalb der Lion Rock-Serie eingeordnet. Sie sind zwar preisgünstiger als diese, aber für viele Fotografen immer noch um Einiges zu hochpreisig. Wir arbeiten mit dem Rock Solid Beta und dem Gamma und sind vollauf begeistert. Der ausführliche Erfahrungsbericht der Rock Solid Carbon Stative
Inzwischen gibt es die zweite, in Details verbesserte Auflage der Rock Solid Linie.
Die City Traveler Stative (inzwischen ausgelaufen)
sind wiederum auf Leichtigkeit und schnellen Aufbau ausgelegt. Die Verwendung von Carbonmaterial macht sie relativ teuer. Die Beinsegmente lassen sich gemeinsam durch einen Dreh am Gummifuß lösen und feststellen. Das geht zwar sehr flott, ich mag aber die separaten Drehverschlüsse lieber.
Die Kategorien der Reise- und Einsteigerstative
sind ein Sammelsurium diverser Modelle. Die Inhalte dieser Kategorien überschneiden sich zum Teil.
Die Reisestative liegen preislich sehr günstig und sind auf geringes Packmaß ausgelegt. Das beliebte Compact Traveler Nr.1 bewährt sich auch bei uns, wenn es auf geringes Gewicht und kompaktes Maß ankommt, wie z.B. auf Radtouren. Wir haben das kleine Compact Traveler Stativ auf langen Wanderungen dabei. Es passt sogar in den Rucksack. Unseren Erfahrungsbericht mit dem Compact Traveler Stativ kannst du hier nachlesen.
Die Einsteigerstative sind günstige und qualitativ hochwertige Stative für alle, die auf ein exzellentes Preis-Leistungsverhältnis achten. Dazu zählen die Fotostative Macro, Allrounder und Traveler. Es gibt sie in Aluminium- und Carbon-Ausführung, die letztere etwa 200 g leichter als sein Alu-Gegenstück.
Das günstigste Stativ, das Compact Traveler Star mit den Querstreben, zählt auch dazu. Für die ernsthafte Fotografie ist dieses Krakelding (sorry ROLLEI) nicht geeignet. Für das gelegentliche Video mit der Actionkamera oder die Gruppenaufnahme mit dem Smartphone reicht es noch aus.
Unsere Wahl für das beste Reisestativ
fällt schließlich auf das Alu-Fotostativ Rollei Allrounder in orange. Es hat eine gute Arbeitshöhe, ist zwar etwas schwerer als der Vorgänger, dafür auch robuster, und ist vom Preis-Leistungsverhältnis unschlagbar. In der 80 Euro-Region gibt es nichts vergleichbares unter den Markenanbietern. Wir haben es für Sabine bestellt und natürlich vor der Übergabe genau unter die Lupe genommen.
AKTUALISIERUNG: Zur Zeit ist das Rollei Allrounder ausverkauft. Eine sehr empfehlenswerte Alternative ist das Rollei Carbon-Stativ CT-5C, welches extrem vielseitig umbaubar ist. Unser Sohn Esra hat es sich gekauft und direkt mit nach Californien genommen. Damit kann er bei Wind und Wetter mit seiner Canon 80 d ganz wunderbar Langzeitaufnahmen am Meer machen.
Trotzdem ist der folgende Test nicht obsolet. Viele Aussagen treffen auch auf das CT-5C zu. Das Rollei CT-5C ist aber leichter (Carbon!) und noch vielseitiger, weil sich die Stativbeine gegen kurze Tischstativbeine tauschen lassen.
Hier unser Kurzbericht:
Der Kugelkopf
Fangen wir von oben an. Der mitgelieferte Rollei Stativkopf mit Schnellwechselplatte macht einen soliden Eindruck. Er hat einen separaten Feststeller für die Panoramadrehung und läuft seidenweich. Auch an der Klemmung gibt es nichts auszusetzen. Im Schnellwechseladapter ist eine Wasserwaage eingelassen. Was gegenüber anderen hochpreisigeren Kugelköpfen im Rollei-Programm fehlt, ist eine Friktionseinstellung.
Die Stativbeine
sind alle drei moosgummiummantelt. Das ist ist bei Kälte sehr komfortabel. Die Beine sind in drei Abspreizwinkeln arretierbar. Die letztere Arretierung macht allerdings nur mit der beiliegenden kurzen Mittelsäule Sinn und ist für Aufnahmen in Bodennähe gedacht. Hier stehen die Beine fast horizontal vom Zentralgelenk ab.
Mit den Inbusschrauben am Zentralgelenk kannst du die Verstellkraft der Beinspreizung ändern. Damit halten die Beine auch ihre Spreizstellung ohne Einrastung ausreichend gut.
Für den Transport in der mitgelieferten gepolsterten Tasche wird die Mittelsäule ausgezogen und die drei Beine komplett nach oben geklappt.
Die drei Drehverschlüsse pro Bein sind schnell mit einem Handgriff und einer Vierteldrehung gelöst und auch wieder festgezogen. Für kleinere und mittelgroße Personen ist die lange Mittelsäule fast überflüssig. Das Allrounder kommt auch ohne den Mittelsäulenauszug auf 141 cm Arbeitshöhe. Dabei steht das Stativ sicher, nichts wackelt.
Auch mit ausgefahrener Mittelsäule hält das Stativ die Kamera noch halbwegs ruhig. Ich selbst nutze den Mittelsäulenauszug nur im Notfall.
Die Mittelsäule
steckt verdrehsicher in iher Führung und ist gegen eine kurze Säule austauschbar. Sie trägt am unteren Ende einen Haken, da kannst du Gewichte zum Beschweren des Stativs für mehr Stabilität dranhängen. Ein Bein ist abschraubbar und lässt sich mit Mittelsäule und Kugelkopf zum Einbeinstativ umrüsten.
Die kurze Mittelsäule ist hauptsächlich für Makro-Aufnahmen in Bodennähe konzipiert.
Die Füße
sind leicht konisch geformt und aus hartem Gummimaterial. Das ist schonend für empfindliche Böden. Wünschst du allerdings einen festeren Stand auf Wiesen, Felsen, weichen Waldböden oder auf Glatteis, kannst du die Gummifüße gegen zusätzlich erhältliche Spikes tauschen. In unseren Augen eine sinnvolle Investition.
Natürlich steht das Allrounder nicht so bombenfest wie seine vielfach teureren Kollegen, in seiner Preisklasse ist es aber eines der besten. Zur Erhöhung der Stabilität an windigen Tagen mache ich Folgendes:
- An den oberen beiden Auszügen schiebe ich die voll ausgefahrenen Beinsegmente wieder etwa zwei Zentimeter weit zurück.
- Die unteren dünnsten Beinsegmente fahre ich nur halb aus.
- Meine Fototasche hänge ich NICHT an den Haken der Mittelsäule. die Tasche bietet dem Wind zu viel Angriffsfläche.
Im Vergleich zu unserem etwa gleich hohen, fast vier mal so teuren Rollei Rock Solid Gamma Carbon, hat das Allrounder dünnere Beindurchmesser und ist geringfügig schwerer. Das Allrounder-Stativ ist nicht so verwindungssteif und stabil wie das Rock Solid. Was nicht heißt, dass es schlecht ist, es hat nur von der Bauart her eine geringere Traglast. Du sollst auch nicht unbedingt schwere Kameras mit langbrennweitigen Teleobjektiven draufsetzen und Wunderdinge in puncto Schärfe erwarten. Gängige DSLR- und Systemkameras mit lichtstarken Standardzooms oder kurzen Telebrennweiten trägt es aber sicher.
Die orangenen Farbakzente verleihen dem Stativ ein peppiges Aussehen. Wer du es dezenter magst, es gibt auch Ausführungen in titan, blau und schwarz.
Lieferumfang:
1 Stativ mit langer Mittelsäule
1 Kugelkopf mit Schnellspannadapter
1 Schnellspannplatte M
1 Stativtasche mit Griff und Umhängegurt
1 kurze Mittelsäule für Makroaufnahmen
1 3/8 Zoll Schraube zum Verbinden von Mittelsäule und Stativbein
1 Inbusschlüssel zum Einstellen der Spreizklemmung der Beine
Technische Daten:
Material: Aluminium
Stativ – Gewicht mit Kugelkopf 1730 g
Höhe: 23 – 164 cm
Traglast: 8 kg
Packmaß: 49 cm
Monopod – Gewicht mit Kugelkopf 856 g
Das Allrounder hat eine federnde Beinarretierung, das Rock Solid Mk I wird manuell arretiert und entarretiert
Unser Fazit:
Das kurze Gastspiel des Rollei Allrounder Stativs hat uns beeindruckt. Für knappe 80 Euro hätten wir diese Qualität nicht erwartet, zudem es eine ordentliche Arbeitshöhe auch ohne ausgefahrene Mittelsäule aufweist. Beim Hantieren juckt es einem schon in den Fingern, das Allrounder sofort mit auf eine Fototour zu nehmen.
Das Reisestativ Allrounder ist ein robuster, präzise verarbeiteter Begleiter, der deine fotografischen Möglichkeiten ungemein erweitert. Es ist vielseitig einsetzbar und hat seinen Namen redlich verdient.
Preistipp: Unser superkompaktes Rollei Compact Traveler No.1 gibt es zur Zeit günstig bei Amazon.de, wahlweise als Alu- oder Carbon-Ausführung.
Disclaimer: Dieser Artikel enthält unsere persönlichen Erfahrungen und Einschätzungen und ist in keinster Weise von Rollei oder irgend einer anderen Firma unterstützt oder gesponsort.
Die vorgestellten Produkte bei Amazon.de:
Rollei Leichtes Reisestativ Allrounder aus Aluminium mit Kugelkopf – Orange – kompatibel mit DSLR & DSLM Kameras – inkl Einbeinstativ, Acra Swiss Schnellwechselplatte & Stativtasche
Hier findest du Stativtests und Tipps für die Fotografie mit Stativ
Firmenservice: CULLMANN GERMANY GmbH
31. Dezember 2014/von GunterManfrotto MT190CXPRO3 Carbon Stativ
5. August 2017/von GunterKaufberatung Reisestativ Rollei Allrounder
10. Januar 2019/von GunterLangzeitfotografie mit Stativ in der Stadt, Lyon, Frankreich
10. Dezember 2014/von Gabi5 scharfe Tipps fürs Fotografieren mit Stativ
17. Februar 2020/von GunterUnsere Manfrotto Stative nach 20 Jahren in Benutzung
8. März 2014/von GunterIm Jahr 2017 bin ich sehr spät in die Smartphone-Fotografie eingestiegen. Das hatte meiner Meinung nach große Vorteile, so spät damit anzufangen. Ich kann die Fotografie mit dem Smartphone dadurch wesentlich besser genießen. Warum das so ist und warum der Spaßfaktor für mich enorm wichtig ist, beschreibe ich in diesem Artikel.
Hurra, mein erstes »richtiges« Smartphone
Durch einen Glücksfall fand ein Huawei Mate 9 Smartphone zu mir. Ich fang am besten ganz von vorne an: Astrid, eine langjährige Blogleserin, die wir durch unser Geschreibsel zu Wohnmobiltouren angeregt hatten, war zufällig mit Ehemann und neuem Wohnmobil in unserer Gegend unterwegs. In der Lieblingspizzeria und ein paar Tage später beim Chinesen, tauschten wir beim Essen angeregt Tipps und Erfahrungen zum Reisen mit dem Mobil aus. Wir sprachen über die Fotografie während ein laut donnerndes Gewitter ergiebigen Regenmengen über uns herabschüttete. Blitze zuckten einer nach dem anderen vom Himmel. Gerds Wetterapp zeigte den Wolkenverlauf und wir wussten genau, wann der Regen wieder aufhören würde. Fantastisch, auf der App zogen die Wolken über die Landkarte, und im wahren Leben machten sie das auch, und zwar auf die Minute exakt. Diese Info war uns wichtig, denn wir waren alle mit dem Rad unterwegs. Wie nützlich doch Smartphones sein können. Jetzt verschob sich das Gespräch hin zu den Smartphones und wie gut die Dinger mittlerweile sind.
Ok, ok mein erstes Smartphone war ein Lumia 650 Dual SIM
Ich saß mit meinem günstigen Windows-Phone am Tisch und staunte beim Vergleich. Wegen mangelnder Systempflege ist mein Smartphone gar nicht mehr so smart, sondern primär Phone. Die Karten-App MapsMe hätte ich so gern, die gibt es aber für das Windows-Phone nicht. Genauso wenig wie ein Schrittzähler oder so ähnliche banale Apps. Zum Fotografieren nutzte ich das Windows Smartphone kaum, aber ich filme damit recht gern. Und weil es Dual-SIM fähig ist, ist es auf Reisen mit einer lokalen SIM-Karte mein Internet-Router.
In letzter Zeit hatte ich immer öfter darüber gelesen und gehört, dass man mit Smartphones ernsthaft fotografieren kann. Die Qualität der Fotos ist so überzeugend, dass sie mittlerweile die Kompaktkameras fast vollständig vom Markt verdrängt haben. Bei einem Kölner Bloggertreffen durfte ich das damalige Top-Windows-Phone Lumia 950 eine Woche lang ausprobieren, aber ernsthaft habe ich die Smartphonefotografie bislang nicht betrieben. Die Fotoqualität hatte mich vor zwei, drei Jahren noch nicht so überzeugt, dass ich viel Geld für dieses Spitzenmodell investieren wollte. Vor allem aber störte mich, die eingeschränkte Auswahl an Windows Smartphone Apps. Nun, das Thema hat sich jetzt eh erübrigt. Es war im Rückblick richtig, dass ich mir die Ausgabe damals sparte.
Fotografie mit Smartphones
Mein Smartphone hatte also keine der coolen aktuellen Foto-Features, es war mir aber trotz all der Mängel ans Herz gewachsen. Ich hatte es halt immer in der Hosentasche, als Notitzgerät ist es durchaus brauchbar und ich hatte immer allerlei »ernsthafte« Reisefotos von meiner Spiegelreflex zum Vorzeigen drauf.
Astrid, die Smartphone Expertin
Astrid ist Smartphone Expertin. Sie ist eine leidenschaftliche Fotografin mit einem begnadeten Blick fürs Motiv, sie probiert gerne und intensiv neue Technologien aus, in diesem Fall High-End-Smartphones. Astrids Empfehlung und Einschätzung der Smartphonefotografie machte mich unglaublich neugierig. Anscheinend strahlten meine Augen so sehr, dass Astrid mir kurze Zeit später ein Huawei Mate 9, welches bei ihr ungenutzt herumlag, günstig verkaufte. Großartig! Ich kann hier gar nicht beschreiben, wieviel Spaß ich während der nächsten Wochen hatte.
Ich weiß, was du denkst. Die Gabi hängt ja Jahre hinterher! Ja, das ist mir bewusst. Das macht mir aber nichts aus. Ich bin überzeugt, dass mir, der relativ späte Einstieg nicht nur einiges an Geld gespart hat, sondern der Hauptgrund für meine jetzige Begeisterung für die Smartphones ist.
Ich konnte den Spaß jetzt umso mehr genießen, weil ich direkt ein Highend Gerät in der Hand hielt und nicht mit der neuen Technik gewachsen, sondern hineingeworfen worden war. Das Huawei Mate 9 wirkt auf mich als Smartphone-Neuling tatsächlich futuristisch. Unglaublich, wie weit die Technik heute ist!
Warum jetzt in die Smartphone Fotografie einsteigen?
Die Smartphone Fotografie hat gerade in der letzten Zeit ein erstaunliches Qualitätsniveau erreicht; Fotosoftware und Bedienung haben gewaltige Fortschritte gemacht, und auch die Sensorfläche ist dezent gewachsen. Es fängt also an, richtig spannend zu werden. Zumindest als Ersatz für eine Kompaktkamera.
Das Huawei Mate 9, eines der Top-Fotosmartphones, hat bei mir in nahezu Nullzeit einen gewaltigen WOW Effekt generiert. Und dabei hänge ich gerade wieder hinterher mit der Technologie – es gibt bereits leistungsfähigere Nachfolger auf dem Markt. Ich war jedenfalls völlig geflashed und überwältigt von der Bildqualität und den vielen Einstell-Möglichkeiten und verspielten Features. Ich kam mir vor, wie ein kleines Kind an Heiligabend, mitten in einem Haufen Weihnachtsgeschenke.
Die Fotografin mit dem Foto-Spielzeug
Das Huawei Mate 9 ist schwer und riesengroß. Als Phablet werden diese Dinger oft bezeichnet, weil sie ein Mittelding zwischen Telefon und Tablet sind. Der Bildschirm ist brillant. Das Huawei fühlt sich edel und wertig an.
Zuerst muss ich mich notgedrungen etwas genervt und ungeduldig durch alle nötigen Anmeldungen, Updates und Nutzungsbedingungen hindurchhangeln. Dann die Google Kontoanmeldung, damit ich Apps installieren kann. Ich teste die vorinstallierten Apps, schieße meine ersten Fotos und probiere alle Funktionen aus, die ich finden kann.
Intuitive Bedienbarkeit des Smartphones
Leider lese ich Bedienungsanleitungen erst, wenn ich hängen bleibe. Funktionen, die ich gar nicht erst erwarte, finde ich deswegen auch nicht auf Anhieb. Das ist mir erst einmal egal, ich will die Smart-Phonografie bewusst spielerisch angehen. Es ist eine Herausforderung und Freude, alles selbst herauszufinden zu können. Intuitive Bedienbarkeit ist immerhin ein bedeutendes Qualitätsmerkmal.
Mannigfaltige Fotoprogramme
Irgendwie ist das wie eine Schatzsuche: Was gibt es noch für fantastische Features, die ich bei einer Smartphone-Kamera gar nicht erwarten würde:
- Langzeitbelichtung
- Lichtmalerei
- Nachtaufnahme
- Licht und Graffiti
- seidiges Wasser
- Sternspuren
- Panorama
- HDR
- Monochrome
- Zeitraffer.
- Da gibt es den Portraitmodus mit Gesichtsverschönerung
- die Einstellung »große Blende« für das nachträgliche Festlegen der Schärfentiefe und so viele mehr.
Mir macht das Erkunden des Smartphones so viel Freude, dass meine Kinder nur noch amüsiert den Kopf schütteln und anmerken, dass die Mama ein neues Spielzeug hat. Die Kids müssen anfangs oft als Model her halten.
Meine Lieblingsfotofeatures des Smartphones in der Kürze
1. Die »Große Blende«, übersetzt ist das die offene Blende und Freistellen
Die Bezeichnung ist etwas verwirrend für einen Fotografen, weil ich für einen unscharfen Hintergrund eine offene, also kleine Blende benötige. Im Smartphone kann ich auch in den Profieinstellungen keine Blende einstellen, denn die ist fix. Aber ich habe die Möglichkeit, »große Blende« zu wählen. Dann kann ich den Tiefenschärfebereich auf dem Foto nachträglich anpassen und zwar:
- in der Stärke. Ich kann also die Blende weiter öffnen oder schließen und
- ich kann entscheiden, auf welchem Punkt im Foto die Schärfe liegt.
Der Weichzeichner ist ein Softwareeffekt. Also nicht wie in der Spiegelreflexkamera ein physikalische Unschärfe durch die offene Blende. Am großen Bildschirm sieht man, dass es an den Übergängen nicht immer optimal passt, auf dem Smartphonebildschirm selbst fällt es nicht auf.
2. Die Panoramafunktion
Die ist natürlich toll. Einfach das Smartphone langsam bewegen und schon wird ein Panorama zusammengestellt. Innerhalb von Sekunden. Ich nutzte diese Funktion extrem oft, auch in dunklen Räumen – was nicht zu den allerbesten Ergebnissen führt. Aber es funktioniert trotzdem.
Es dauerte eine Weile, bis ich herausfand, dass der kleine Pfeil oben in der Ecke es sogar ermöglicht, dass ich Hochformat Panoramen machen kann. In Rostock bemerkte ich, dass es wesentlich bessere Ergebnisse bringt, wenn ich die Panoramen mit einem Selfie Stick aufnehme. Das ermöglicht eine ruckel-ärmere Aufnahme, weil ich gleichmäßiger aus der Hand drehe. Das Endergebnis ist wesentlich schärfer als Aufnahmen ohne Selfie Stick. Es ist mir damit möglich, auch in den Abendstunden im schwächeren Licht, scharfe Panoramen aufzunehmen.
3. Lichtmalerei, Langzeitaufnahmen mit dem Smartphone
Die Lichtmalerei ist die Funktion für Langzeitaufnahmen. Da gibt es vier Unterpunkte zum Auswählen:
- Rücklichtspuren – Autos in der Nacht
- Lichtgraffiti – Wunderkerzen oder Taschenlampe. Da kannst du etwas mit Licht schreiben. Das coole: Du musst nicht spiegelverkehrt schreiben, das Foto wird direkt gespiegelt. Der Blitz ist nach 5, 10 oder 15 Sekunden zuschaltbar, sodass auch die Person scharf abgebildet wird.
- seidiges Wasser – für Langzeitbelichtungen von Wasser in der Dämmerung
- Sternenspuren – längere Langzeitaufnahmen in der Nacht
Bei allen Modi startet der Klick auf den Auslöser und ein zweiter Klick auf den Auslöser stoppt die Aufnahme. Während man in Echtzeit sehen kann, wie sich das Foto entwickelt.
Die Kameramöglichkeiten des Huawei Mate 9 ist so vielfältig und durchdacht, dass ich da besser einen weiteren Blogbeitrag dazu verfassen möchte. Weitere coole Features sind das 3D-Panorama, die Profieinstellungen, »große Blende« und Beautymodus auch im Video zu nutzen und vieles mehr.
4. GPS-Daten der Fotos
Endlich habe ich einmal ein Smartphone, welches auf einer Landkarte und in der Bildinformation angezeigt wird, wo die Fotos aufgenommen sind. Das wird mir zukünftig auf Fototouren die exakte Standortbestimmung enorm erleichtern. Ich radelte extra in den ersten Tagen fotografierend durch die Gegend, um zu sehen, wo überall Fotos auf der Landkarte auftauchen.
Smartphone-Neuling in der heutigen Zeit
Trotzdem stelle ich mir die Frage: Warum, macht so ein Smartphone oder besonders die Smartphonefotografie so viel Freude? Die Fotografiererei mit dem Handy hat ja durchaus ihre Limitierungen, und kann die professionelle Kameraausrüstung nicht ersetzen – zumindest, wenn man wie ich hochwertige Fotos für Kalenderverlage braucht.
Das hier wären ein paar Gründe, warum es so viel Freude macht mit dem Smartphone zu fotografieren:
- Die Bedienung ist kinderleicht, einfach Foto-App aufrufen und abdrücken, den Rest erledigt dein Handy.
- Die Foto-Features sind ein wunderbares Spielzeug. Weil es unendlich viele Möglichkeiten gibt, und andauernd neue Apps hinzukommen, gibt es ständig was Neues zu Entdecken und auszuprobieren.
- So ein Smartphone, selbst ein großes Phablet, ist trotzdem klein, flach und handlich. Es trägt kaum auf und ist immer dabei. Und was man griffbereit hat, nutzt man auch.
- Die Displays sind mittlerweile so gut, dass die Fotos einfach farbiger und brillanter aussehen als ausgedruckt oder am Computermonitor. Das aufgenommen Foto sieht man direkt in voller Pracht. Das Display einer Spiegelreflex ist dagegen um einiges kleiner und weniger kontrastreich.
- Das Smartphone ist nicht nur ein Fotoapparat, sondern gleichzeitig ein kleiner, leistungsfähiger Computer. Es verbindet in handlicher Form zwei bisher getrennte Prozesse:
Das Fotografieren, die Nachbearbeitung und das Verteilen auf Social Media Plattformen. Upps, das waren ja jetzt sogar drei Prozesse. Genial!
Rückblick in die nicht zu weite Vergangenheit
Damals legten wir noch »lichtsstarke« 400 ISO Filme in die Kamera ein, für Aufnahmen bei schwachem Licht. Wir warteten nach längeren Reisen wochenlang auf die Rücksendung unserer Diafilme. Wir entwickelten Filme noch selbst und fertigten zuerst Kontaktabzüge an, von denen wir dann die Fotos auswählten. Diese ausgewählten Bilder entwickelten wir liebevoll aber auch teilweise in mühsamer Geduldsarbeit im nach Fotochemie stinkenden dunklen Raum. Danach lagen auf dem Wohnzimmerboden die Abzüge auf Zeitungspapier zum Trocknen aus.
Jetzt macht ein kleines Gerät, welches ursprünglich mal als Telefon angefangen hatte, das alles auf einmal und zwar ohne Wartezeiten. Vom Internet und dessen Möglichkeiten mal ganz abgesehen. Denn heutzutage können wir die Fotos schießen, bearbeiten und innerhalb von Sekunden live ins Internet stellen. Mein Sohn kann in China oder Schweden, wo er halt gerade ist, sehen was wir daheim machen, und wir kriegen mit, wo er sich so rumtreibt.
Multifunktionalität eines Smartphones
Die Vielschichtigkeit des Gerätes hört ja bei der Fotografie nicht auf, nein, das geht noch einen ganzen Schritt weiter. Das Telefon ist vergleichbar mit einem Schweizer Messer, nur viel, viel besser.
Das Huawei – ja jedes Smartphone – ist nicht nur Fotoapparat, sondern es vereint zahlreiche Geräte in einem. Immer ausgefeiltere Apps fügen ständig weitere Funktionen hinzu. Stell Dir mal vor, du hättest von einem Zeitreisenenden dieses Wundergerät vor 25 Jahren in die Hände bekommen?
Ich empfehle diese täglichen Wunder, die langweiliger Alltag geworden sind, bewusster zu genießen!
Nur mal zur Erinnerung, denn beim oben beschriebenen Beispiel geht es ja nur um den fotografischen Aspekt des Smartphones, es kann ja so viel mehr. Ein Smartphone ist: Taschenrechner, Kalender, Wecker, Uhr, Kompass, Wasserwaage, MP3 Player, Videoabspielgerät (durch die Anbieter im Internet ist es gleichzeitig Kino), Fotoalbum, Fotoapparat, Videokamera, Videokonferenzcenter, Fittnessmessgerät, Taschenlampe, Landkarte, Navi, Notizblock, Tonaufnahmegerät, Computer für Filmschnitt und Bildbearbeitung, Social Media Interface, Spiegel, Bücherei, Vokabeltrainer, ja und spielen kann man auch. Und natürlich telefonieren.
Mit dem Smartphone arbeiten kommt mir vor wie Spielen
Irgendwie kommt mir die Arbeit mit dem Smartphone wie Spielen vor. Und jedesmal, wenn ich wieder was Neues entdecke, bin ich aufgeregt und freue ich mich wie ein kleiner Hund vorm Spaziergang. Warum sich dieses Gefühl einstellt kann ich bis jetzt allerdings nicht exakt auf den Punkt bringen. Hast du Vorschläge, an was es denn liegen kann?
Das Smartphone eignet sich bestens für Selfies
Das beliebteste Motiv, welches mit Smartphones aufgenommen wird, ist der Fotograf selbst. Mir waren Fotos von mir selbst bisher eher unwichtig. Ich machte die eigentlich nur hin und wieder mit der kleinen GoPro.
Ich weiß jetzt auch warum Smartphone Selfies so beliebt sind: die Fotos sehen viel besser aus, als mit einer Kamera aufgenommen. Beim Smartphone gibt es spezielle Gesichtserkennungsfunktionen und sofortige Beautyretusche. Schon beim Fotografieren, nicht beim Nachbearbeiten werde ich verschönert. Hach, welch Schmeichelei. Wer kann da wiederstehen?
Familienfoto mit dem Huawei und Selfiestick – nein Amy war nicht geschminkt, das hat das Handy gemacht.
Fotografieren lernen mit dem Smartphone – oder das Smartphone als Einstieg in die Fotografie
Es ist leicht, mit Hilfe des Smartphones den Einstieg in die Fotografie zu finden. Leute, die vorher nichts mit Fotos am Hut hatten, fangen plötzlich an zu knipsen. Wenn die Freude am Fotografieren wächst und die fotografischen Ansprüche steigen, werden sie sich später vielleicht auch eine »richtige« Kamera zulegen. Oder eben das Smartphone mit nützlichem Zubehör aufmotzen. Dazu schreibe ich aber in einem extra Blogbeitrag mehr.
Und was meinst du? Warum macht das Fotografieren mit dem Smartphone soviel Spaß? Und bekommt man trotz all der Freude auch noch tolle Fotos hin?
Fotos drucken lassen
Das Angebot von Fotodienstleistungen im Internet ist unüberschaubar groß geworden. Produktqualität und Service liegen aber generell auf hohem Niveau, auch wenn es immer einige schwarze Schafe geben wird. Vergleiche einfach die gebotenen Leistungen und Preise, schaue auf Auszeichnungen für hohe Qualität und auf Bewertungen, und tätige im Zweifelsfall vor einer Großbestellung eine kleinere Testbestellung. Auf jedem Fall lohnt es sich, auf Angebote und Aktionen zu achten. Der Wettbewerb ist hart, großzügige Rabatte bis 50% und mehr sind keine Seltenheit.
1. Großformatfotos für an die Wand oder die Tür
Bevor du dich in größere Ausgaben stürzt, drucke deine Favoriten auf DIN A 4 oder DIN A 3 aus. Im Idealfall bestellst du die Testprints im gleichen Labor, wo du später das Großfoto drucken lässt. Auf Papier erkennst du besser als am Bildschirm, wie das Bild wirkt. Ist die Schärfe optimal? Müssen die Schatten und Lichtpartien noch etwas angepasst werden?
Beim Druck auf Acrylglas, Alu-Dibond oder Hochglanzpapier sollten deine Fotos knackscharf und speziell für das Druckmedium geschärft sein, und in Maximalauflösung vorliegen. Beim Druck auf Leinwand reicht eine geringere Auflösung, aber Achtung – Unschärfen fallen auch hier deutlich auf. Wir persönlich mögen Leinwanddrucke am liebsten, weil sie brillant wirken, sie unempfindlich gegen Fingerabdrücke sind und nicht spiegeln, egal aus welcher Richtung man draufschaut.
Nicht immer muss das Standardformat an die Wand. Von quadratisch bis Panorama kannst du mit verschiedenen Formaten experimentieren. Das hat natürlich auch Einfluss auf die Bildwirkung.
Prints auf verschiedene Materialien
Gedruckt wird heutzutage auf fast alle Materialien: wie wäre es mit einem Duschvorhang mit deinen Wasserfall- oder Meeresmotiv? Oder Fenster-Jalousien mit Berglandschaften? Oder mit Klebefolien für dein Auto? Magnete für den Kühlschrank, kleine Aufkleber, Tassen, Kissen und vieles mehr. Wenn du die Angebote im Internet durchstöberst, stösst du noch auf viel mehr schräge, lustige und abgefahrene Ideen.
Das Wichtigste bei der ganzen Sache ist: probier es einfach mal aus. Mach was aus deinen Fotos, lass sie nicht auf der Speicherplatte rumlungern!
Großformatige Drucke auf hochwertigem Papier mag ich am liebsten von Digitaloriginal, einem kleinen Labor in Köln.
2. Das Fotobuch
Ein sorgfältig gestaltetes Fotobuch hält die Reiseerinnerungen lebendig. Nicht nur Fotos finden darin Platz, auch persönliche Notizen, Anekdoten, Zitate und Tagebucheinträge. Abfotografierte oder gescannte Landkarten, Eintrittskarten, Speisekarten oder Zeitungsausschnitte peppen das Werk auf.
Dein Fotobuch erzählt immer eine Geschichte, du kannst es unkompliziert überall hin mitnehmen und herumzeigen. Beim Betrachten der Fotos gemeinsam mit Freunden kommst du ins Gespräch, da kommen die Stories, das Erlebte wieder hoch.
Für die Produktion eines Fotobuches suche dir einen gut bewerteten Onlineshop aus, mit dessen Fotobuchsoftware du zurechtkommst. Es gibt ziemlich starke Unterschiede in der Qualität der gedruckten Bücher. Mir ist es wichtig, dass die Seiten sich gut blättern lassen. Vor allem bei Panoramafotos möchte ich das Buch nicht runterdrücken müssen, um das Fotos in seiner ganzen Pracht betrachten zu können. Ich mag daher am liebsten die Echtfotobücher. In den großen Formaten – zum Beispiel DIN A 4 quer oder größer wirken sie beeindruckend. Am liebsten entwickele ich die großen Bücher bei Saal Digital. Sie sind nicht günstig. Die Fotos darin sind empfindlich – Leute mit feuchter Aussprache sollten einen Sicherheitsabstand halten.
Bei Saal lasse ich auch gern Fotomagnete entwickeln.
Kleinere Hefte bestelle ich gern bei Photodose. Da gibt es immer mal wieder Angebote für 50%. Diese magazinartigen Hefte schicke ich dann auch öfters mal als Dankeschön an Leute, die wir unterwegs interviewt und fotografiert haben. Das Fotobuch mag ich von Photodose nicht, weil die Bindung zu weit in das Foto reingeht und nach einer Weile auch schon auseinander klafft.
Schöne Formate und dünnes Papier gibt es bei Myphotobook.de. Wir haben dort ein DIN A5 Querformat Buch entwickeln lassen und fanden das bezüglich der Farben, des Kontrastes und der Bindung sehr gut.
Echtfotobuch – an die dicken Blätter muss man sich gewöhnen. Es hat so was von einem Kinderbilderbuch. Sieht dafür aber super gut aus! Wie ein Foto halt.
DIN A 5 quer, ein Buch von Myfotobook, das kommt eher wie ein „richtiges“ Buch rüber. Dünnes Papier, aber gut zu betrachten.
Praktische Vorgehensweise beim Erstellen eines Fotobuchs
Bearbeite die Fotos, wie im vorhergehenden Blogbeitrag beschrieben entweder mit Lightroom oder einem anderen Programm. Die optimierten Fotos gibst du dann für die vorgesehene Druckgröße optimiert aus und schärfst sie nach. Die Texte schreibst du am besten in einem Schreibprogramm. Arrangiere alles Kapitel für Kapitel mit der Fotobuchsoftware und voilà, fertig ist das Reisebuch. Na ja, so ein Projekt braucht schon viel Zeit. Es ist jedoch die Mühe wert! Halte das Layout im Blick. Wechsle nicht den Überschriftenstil, bleibe für die Fotos bei einem oder zwei Rahmenstilen, und verwende nicht zu viele unterschiedliche Schriftarten.
Poster und Türfolien
Ein Shetland-Pony bewacht unseren Lagerraum im Keller. Gedruckt ist es auf Klebefolie in Lebensgröße. Beim Aufziehen auf die Tür taten wir uns allerdings schwer. Da hätten wir besser vorher mal gegoogelt, wie man sowas gut macht. Jetzt sind ein paar Falten drinnen.
3. Kalender
Scheinbar weniger aufwendig ist die Zusammenstellung eines persönlichen Kalenders. Hier gelten die gleichen Qualitätsanforderungen an deine Fotos wie beim Großformtatdruck. Die Bilder sollten thematisch zueinander passen und gleichzeitig genügend Abwechslung bieten. Jedes einzelne Foto muss so spannend sein, dass man es sich einen ganzen Monat lang ansehen möchte. Das musst du vor allem bei sehr düsteren, dramatischen Lichtsstimmungen beachten. Gerade im November, wenn das Wetter eh trist und trüb ist, fällt es mir schwer, noch eine dunkle Unwetterwolke auf dem Kalender zu ertragen. Auch, wenn das Foto noch so dramatisch und außergewöhnlich ist.
Tischaufsteller in DIN A 5 – ein schönes Mitgringsel. Aufgrund des kleinen Formats verzichte ich auf das Kalendarium, so wird der Tischausteller zum Portfolio. Bestellt habe ich die bei Flyeralarm.
Das ist die ewige Gratwanderung, die jeder Kalenderredakteur meistern muss, und auch du.
- Suche mindestens doppelt so viele Bilder heraus, wie du für den Kalender brauchst.
- Schaue sie dir immer wieder an. Hat jedes Bild das Zeug, einen Monat an der Wand
zu hängen, ohne dass man sich daran satt sieht? - Wechsle zwischen Übersichten und Details, zwischne Landschaften, Menschen oder
Tieren. - Pass auf, dass sich Motive nicht zu ähnlich sind.
- Schaue dir alle 12 Motive gleichzeitig auf dem Monitor an. Harmonieren sie miteinander.
- Sind farbig gut gemischt? Also nicht nur Sonnenuntergänge oder nur blaues Mittagslicht.
Wir drucken keine Kalender in kleiner Auflage, weil wir gegen Ende des Jahres immer schon mehr als genug Kalender von den Verlagen hier liegen haben. Kleine Tischaufsteller in DIN A 6 lasse ich als Portfolio für unterwegs gern mal drucken. Diese Kleinen bestellen wir meist in einer Auflage von 100 Stück bei Flyeralarm.
Was und wo druckst du am liebsten? Wir freuen uns über Tipps in den Kommentaren!
Kalender selber machen Seminar
Seit 2021 drucken wir unsere Kalender in größeren Auflagen wieder selbst. Dazu gibt es hier im Blog Ende des Sommers ein Kalender Selber machen Seminar.
Wir wurden hier nicht gesponsort. Alles aus eigener Kasse gezahlt und ausprobiert.
Software Tipp: FastStone Image Viewer
Der Ratgeber für die erfolgreiche Reisefotografie, Teil 5
In der fünften Folge stellen wir hilfreiches und interessantes Zubehör vor, und erklären,
auf was du beim Kauf achten solltest.
Scheidecker Wasserfälle. Dieser Mini-Wasserfall im Wald ist in dieser Form ohne Stativ nicht zu fotografieren. Eine Sekunde Belichtung gibt dem Wasser einen weichen Charakter.
Kamerazubehör
- verhilft dir zu besserer Qualität und außergewöhnlichen Bildern
- erweitert deinen fotografischen Aktionsradius
- hilft dir dabei, die Bildausbeute deiner Reisen sicher nach Hause zu bringen
- sollte auf Reisen nicht zu sehr auftragen
1. Das Polarisationsfilter
Das Polarisationsfilter hat eine bemerkenswerte Eigenschaft, die nicht durch digitale
Bildbearbeitung nachgestellt werden kann:
Es hat die Fähigkeit, reflektiertes Licht, also Spiegelungen, auszulöschen!
Laub, Gras, Autos, Fensterscheiben, nasse Felsen oder Dächer, die meisten Dinge um
uns herum spiegeln, glänzen, reflektieren mehr oder weniger. Dadurch wirken sie heller,
aber die Farben sind blass und ausgewaschen. Auch das helle Blau des Himmels ist
eine Folge von Reflexionen des Sonnenlichts in der wasserdampfgesättigten Atmosphäre.
Das Polfilter kann diese Lichtreflexionen mindern und sogar löschen, dadurch leuchten
die Farben brillanter. Das Polfilter ist in einer drehbaren Fassung gelagert, damit kannst
du die Stärke der Reflexminderung beeinflussen. Den Effekt siehst du direkt im
Kamerasucher und kannst die gewünschte Intensität leicht einstellen. Mit elektronischen
Suchern und Displays ist der Effekt schwieriger zu beurteilen, weil die Kameraautomatik
bei Abdunklung durch die Polfilterwirkung sofort gegensteuert und das Bild heller darstellt.
Hier kannst du dir helfen, indem du die Belichtung auf manuelle Steuerung
umschaltest.
Verschiedene Polfiltergrößen für unterschiedliche Objektive.
Passe aber auf, das Maximum an Reflexlöschung ergibt nicht immer das wirkungsvollste
Bild. Schieße sicherheitshalber mehrere Aufnahmen mit verschiedenen Polfilterstellungen.
[twenty20 img1=“8360″ img2=“8359″ offset=“0.5″ before=“Bleik auf den Vesterålen, ohne Polfilter“ after=“Bleik auf den Vesterålen, mit Polfilter“ hover=“true“]
- Aufnahme ohne Polfilter. Das stark reflektierende Meer erhöht den Bildkontrast zu stark
- Die Aufnahme mit Polfilter zeigt eine ausgewogene Belichtung und satte Farben.
Gebe bei Aufnahmen mit Weitwinkelbrennweiten acht. Hier hast du bei gutem Wetter große wolkenfreie Himmelsflächen im Bild. Weil der Polfiltereffekt je nach Blickrichtung unterschiedlich stark ausgeprägt ist, wirkt blauer Himmel oft fleckig. Meist hast du eine unnatürlich wirkende dunkelblaue Stelle im Bild.
Für den Kauf würde ich dir raten, nicht zu den allerbilligsten Teilen zu greifen. Die sind
oft optisch minderwertig, verringern die Schärfeleistung, und können dir leicht die Bildqualität ruinieren. Da nützt auch das beste Objektiv nichts. Ein optisches System ist halt immer nur so leistungsfähig wie sein schwächstes Glied.
In Filtermäppchen sind die Filter gut geschützt aufbewahrt und schnell zur Hand.
Unseren Blogbeitrag: Das Polfilter, ein unverzichtbares Filter in der Landschaftsfotografie
2. Stativ und Kabelauslöser
Ein Stativ ist für Reisende eine zusätzliche Belastung, und seine Anschaffung solltest
du dir gut überlegen. Es ist relativ sperrig, wiegt manchmal mehr als die gepackte
Kameratasche, und jemand muss es mitschleppen (Ehepartner fragen?).
Die Stative sind unsere ständigen treuen Begleiter.
Auf der Habenseite verhilft es dir zu schärferen Aufnahmen, auch bei helllichtem Tag.
Und es vergrößert deinen Aktionsradius über die Dämmerung bis in die Nacht hinein.
Nach Sonnenuntergang sind die Farben am interessantesten. Nachts kannst du Sterne
fotografieren, Meteoriten, oder Nordlicht. Auch im Wald, in Innenräumen oder in Höhlen
ist das Stativ ein wertvoller Begleiter, der dir außergewöhnliche Aufnahmen ermöglicht.
Zeitrafferaufnahmen sind ohne Stativ nicht realisierbar, für Panoramafotos ist es eine
wertvolle Hilfe, und auch beim Filmen vermeidet ein Stativ das Verwackeln.
Die Stabilität eines Statives hängt ziemlich direkt mit seinem Gewicht zusammen.
Leider! Aber wenn du nicht gerade mit einer Profi-Spiegelreflex und schweren Teleobjektiven unterwegs bist, reicht ein gutes Reisestativ von etwa eineinhalb Kilogramm
Gewicht vollkommen aus.
Die Sterne ziehen ihre Bahnen, während der Leuchtturm, fest verwurzelt in den Dünen, sein Licht weit hinaus aufs Meer wirft.
Aluminium oder Carbon ist eine Preis-, Prestige- und Gewichtsfrage. Carbonstative
sind schwingungsanfälliger und empfindlicher gegen Schläge und Beschädigungen.
Carbonstative sind aber ungefähr 40 % leichter als die vergleichbaren Aluminium-Modelle,
aber etwas teuerer.
Abendaufnahme vom Hirtshals Fyr. Über eine Minute belichtete die Kamera im Sturm. In solchen Momenten zeigt sich die Standfestigkeit des Stativs.
2.1 Ein Rat zur Qualität
Lass die Finger weg von superleichten Billigstativen unter 50 Euro. Die sind vielleicht
zum Aufstellen der Kamera für Ganzkörper-Selfies ausreichend, aber für ernsthaften
Einsatz ungeeignet. Zwischen 50 und 100 Euro tummelt sich eine ganze Armada von
superkompakten Reisestativen, inklusive Kugelkopf und Schnellspannadapter. Irgendwie
scheinen die trotz unterschiedlichster Markennamen alle aus dem gleichen Nest
gehüpft zu sein. Diese Dinger sehen ganz nett aus, halten auch leichte Kameras halbwegs
stabil, sind aber nur eine Notlösung. Ganz übel sind die Ministative mit langer
Mittelsäule. Wer die erfunden hat, dem würde ich sie am liebsten um den Hals wickeln.
Oft wird das Stativ im günstigen Set mit einem kompakten Kugelkopf und einer Schnellbefestigungsplatte angeboten. Damit geht das Draufsetzen und Abnehmen der Kamera und die Ausrichtung flott und unkompliziert von der Hand.
Dieser FLM-Kugelkopf ist gut für den Outdoor-Einsatz, weil er robust und einfach zu reinigen ist. Obendrauf eine Schnellspannplatte von Novoflex. Das Adaptergegenstück an der Kamera ist nur münzgroß.
2.2 Wie erkenne ich ein gutes Stativ?
Teste dein neues Stativ vor dem Kauf auf jedem Fall auf seine Stabilität. Fahre die drei
Stativbeine zu voller Länge aus, die Mittelsäule bleibt dabei eingezogen. Dann umfasst
du den Stativkörper und prüfst die Verwindungssteifigkeit durch Drehbewegungen um
die Mittelsäulenachse. Die Beine sollten nur wenig nachgeben, nichts darf schlackern.
Dann befestige die Kamera mit der Schnellkupplung, prüfe ob sie spielfrei sitzt und
wie leicht sie in Schwingung gerät. Beim Arretieren des Kugelkopfes sollte sich der Bildausschnitt der Kamera nicht, oder nur unwesentlich verändern.
Hier stellen wir unsere Stative vor.
Hier gibt es eine Stativkaufberatung
Schonend und verwacklungsfrei löst du mit dem Selbstauslöser der Kamera aus. Die
Vorlaufzeit lässt sich für diese Zwecke auf zwei Sekunden einstellen.
Ein einfacher und einprogrammierbarer Kabelauslöser/Timer.
Mit einem Kabel- ode Funkfernauslöser geht das natürlich genauso gut, aber viel
spontaner. Den empfehle ich dir dringend, wenn du in der Lage sein willst, jederzeit im
passenden Moment auszulösen. Beim Kauf solltest du darauf achten, dass der
Anschluss des Kabelauslösers auch an dein Kameramodell passt. Auch gleiche Hersteller haben unterschiedliche Anschlüsse.
3. Ersatzbatterien und Speicherkarten
Wenn du in abgelegene Gegenden fährst, ist die Mitnahme von Ersatzakkus und
zusätzlichen Speicherkarten bestimmt keine schlechte Idee.
Sind keine Steckdosen in Reichweite, empfehlen wir fürs Laden der Akkus die Mitnahme
eines kompakten Spannungswandlers für die Zigarettenanzünderbuchse im
Auto. Darüber lassen sich auch Notebooks und Smartphones laden, ohne extra Autoadapter für jedes Gerät mitschleppen zu müssen.
Reserveakkus von verschiedenen Herstellern.
Beim Kauf von Speicherkarten lohnt sich in jedem Fall Markenware. Billigkarten
haben eine Tendenz zu höheren Ausfallraten. Du kannst Glück haben und die Karten
funktionieren eine Zeit lang anstandslos. Das Risiko, dass plötzlich eine Karte nicht
mehr reagiert und die Fotoausbeute der letzten Wochen futsch ist, wäre mir persönlich
aber viel zu groß.
Kaufe dir deshalb unbedingt Markenware, etwa von SanDisk, Transcend, Kingston
oder Samsung. Für reine Fotografie reichen dir die günstigen Modelle mit langsameren
Schreib- und Leseraten völlig aus. Willst du mit deiner Kamera filmen, hole dir die teureren, schnelleren Ausführungen.
Unsere Speicherkarten haben wir in der Schutzbox oder im Stoffmäppchen.
Beim Kauf von zusätzlichen Kameraakkus müssen es nicht unbedingt die teuren
Originale des Herstellers sein. Hier kannst du zu günstigen Nachbauten von bekannten
Akkuherstellerngreifen, die funktionieren klaglos, auch wenn sie nicht immer die volle
Kapazität der Originale bieten. Dafür kosten sie oft nur ein Drittel oder Viertel.
4. Wetter- und Spritzschutz
WIllst du Actionfotos auf staubigen Pisten schießen, auch bei Regenwetter fotografieren,
oder wenn dir der Sturm die Meeresgischt um die Ohren bläst? Das ist für
Kamera und Objektive wenig bekömmlich. Staub und Feuchtigkeit kann eindringen und
sie dauerhaft außer Gefecht setzen. Da bleibt die Kamera besser im Auto, oder etwa
nicht?
Abhilfe schafft in solchen Fällen entweder eine Actionkamera wie die GoPro Hero
Modelle, oder du schützt deine Kamera vor Staub und Dreck.
Dafür sind Kamerabeutel von Ewa-Marine oder Dicapac eine exzellente Wahl. Die
sind eigentlich für Unterwasseraufnahmen gedacht und halten aus diesem Grund
absolut dicht. Die Bedienung ist aber nicht gerade komfortabel. Dafür bekommst du die
Chance auf aktionsgeladene Bilder in Situationen, wo alle anderen ihre Kameras schon
längst weggepackt haben.
Günstiger und bequemer sind sogenannte »Regencapes« aus transparentem Kunststoff.
Die schützen Kamera und Objektiv vor Regen, sofern es nicht allzu stürmisch ist.
Die preiswerteste aber trotzdem passable Variante ist die Kombination aus Sonnenblende,
einer klaren Plastiktüte und ein paar Gummiringen. Die Kamera wird mit dem
Body voran in die Tüte gesteckt. Die Tütenöffnung wird gerafft und mit den Gummiringen
an der Sonnenblende befestigt. Wähle die Tüte lieber etwas größer, sie sollte
nicht über der Kamera spannen. Willst du den Kameragurt nach außen verlegen,
schneide einen kamerabreiten Schlitz in die Rückseite der Tüte, holt den Tragegurt
heraus und klebe den Schlitz mit Klebeband zu.
Von den oft angebotenen Schutzfiltern für das Objektiv halte ich nicht viel. Diese
beeinflussen die Abbildungsleistung negativ und schützen weder den Objektivtubus
noch die Kamera. Die Frontlinsen der Objektive sind in der Regel hartvergütet und
ziemlich kratzresistent, ein paar Wassertropfen schaden ihnen nicht. Da brauchst du
kein extra Glas davor.
Das Licht nach Sonnenuntergang hat eine besondere Qualität, auch bei bewölktem Himmel. 1/3 Sekunde mit Stativ.
5. Pflege- und Reinigungsmittel
Was haben wir auf unseren Reisen für die Kamera- und Objektivpflege dabei?
- Ein paar weiche, saugfähige Tücher, um Kamera und Objektive abzutrocknen, falls
sie nass geworden sind. - Mikrofaser-Reinigungstücher und ein feiner Marderhaarpinsel sind für die Reinigung
der Linsen- und Displayoberflächen. - Ein kompakter Malerpinsel entfernt Staub und Dreck aus den Filtergewinden und von
den Oberflächen der Objektive und Kameras.
Das wars schon!
Unser Basis-Reinigungskit.
Falls du eine Kamera mit Wechselobjektiven besitzt, solltest du beim Objektivwechsel
sehr gut aufpassen, dass kein Staub ins Kamerainnere dringt. Sitzen die Staubkörner
erst einmal auf dem Sensor, sind sie oft nur mit viel Mühe und teurem Zubehör wegzukriegen.
Die automatische Sensorreinigung vieler Kameras schafft es oft nicht, hartnäckigen
Schmutz loszuwerden.
Übe also lieber das schnelle Objektivwechseln. Im Freien achte auf staubarme
Umgebung und wechsele im Windschatten deines Körpers.
Ist unterwegs wirklich einmal eine Sensorreinigung nötig, ist das keine einfache
Sache. Im Ausland wirst du schwer einen Reinigungsservice finden, und Reinigungskits
bieten viele Shops schon gar nicht an. Willst du für alle Fälle gerüstet sein, besorge dir
vor der Abreise eine Packung Sensor-Swaps (achtet auf die Sensorgröße) und Reinigungsflüssigkeit.
Dann präge dir genau die erforderlichen Schritte ein, und hoffe, dass
der Reinigungsfall nicht eintritt.
6. Datensicherung unterwegs, oder: Wie bringst du deine Fotoausbeute sicher nach Hause?
Viele individuelle Reisen führen in Gegenden, in denen eine Internetverbindung, wenn
nicht langsam, dann nichtexistent ist. Die Tagesausbeute mal kurz mit dem Smartphone
in die Cloud verschieben geht also nicht.
Zwei Speicherlösungen, Imagetank mit integriertem Kartenleser und externe Festplatte.
Wir empfehlen dir generell, dein Bildmaterial doppelt zu sichern. Die Kombination ist
egal, ob auf Notebook und Speicherkarten, auf Notebook und externer Festplatte, oder
auf Speicherkarten und Datenspeicher.
6.1 Speicherkarten kaufen
Du kannst natürlich alles auf mehreren Speicherkarten aufheben. Das kommt stark
darauf an, wieviel du fotografierst.
Speicherkartenplatz ist relativ teuer. Er kostet mindestens das Zehnfache wie Festplattenspeicher,
auf die Gigabytes umgerechnet. Und für die Doppelsicherung sind
Speicherkarten ungeeignet, weil du die Daten ja auch mit irgendetwas umkopieren
musst.
Bach in einem der Spalttäler Bornholms, Stavehøl. Die feinen Wasserwirbel werden erst mit längeren Belichtungszeiten vom Stativ aus sichtbar. Hier waren es 13 Sekunden.
6.2 Notebook und externe Festplatte
Du nimmst doch sicher ein Notebook mit auf die Reise. Darauf ist in der Regel ausreichend
Platz für die Fotoausbeute, und oft ist ein SD-Card-Steckplatz schon integriert.
Benutzt du andere Speicherkartentypen, oder fehlt der SD-Card-Slot, lege dir einen
preiswerten USB-Card-Reader zu.
Für die doppelte Sicherung, das Backup, verwenden wir externe 2.5 Zoll-Festplatten.
1000 GB Speicherplatz kosten noch keine 60 Euro, und wenn du in unsicheren Gegenden
unterwegs bist, lässt sich so eine Platte leicht im Fahrzeug verstecken, oder du
hast sie gut in der Jackentasche verborgen.
6.3 Externer Datenspeicher mit integriertem Kartenleser
Das ist eine Lösung für Reisende, die ohne Notebook unterwegs sind. Im Prinzip sind
diese Datentanks externe Festplatten mit integrierten Kartenlesern und eingebautem
Akku. Mit einer Akkuladung können über 300 GB kopiert werden, das sollte auch für
eine längere Reise ausreichen. Die Datenspeicherakkus kannst du bei Bedarf direkt
über den Zigarettenanzünder im Auto laden.
Kostengünstige und gute Anbieter sind Nexto und Hyperdrive. Diese mobilen Fotospeicher
werden mit und ohne eingebaute Festplatte angeboten.
Leuchtturm in Hjo, Vätternsee, Schweden. Auch diese Nachtaufnahme ist ohne Stativ so gut wie unmöglich zu machen.
6.4 Datenspeicherung für Wenigfotografierer
Datensicherung ist wichtig, auch für Wenig-Fotografierer
Egal, wie wenig oder viel du fotografierst – SICHERE DEIN BILDER IMMER DOPPELT!
Wenn du wenig fotografierst, reicht wahrscheinlich dein Smartphone/Tablet als Speicher
für die Sicherung der Fotos aus. Mit einem OTG-Adapter kannst du deine Bilder auf
USB-Sticks kopieren.
Wenn nichts dagegen spricht, nimm einfach dein Notebook mit auf die Reise. Wenn
dein Smartphone oder Tablet mit der OTG-Technik nicht zurechtkommt, kannst du dir
entweder eine WiFi-Festplatte oder einen Imagetank zulegen.
Es kostet aber weniger, wenn du dir ein günstiges Tablet mit OTG-Funktion und
mikro-SD-Karten-Einschub besorgst.
Sichern der Fotos unterwegs, für Vielfotografierer
Nachts an der Hafeneinfahrt. 8 Sekunden mit Stativ, dadurch ist das Boot nur noch schemenhaft erkennbar.
In diesem Teil unseres umfassenden Reisefotografie Tutorials zeigen wir dir, wie du Brennweiten kreativ einsetzt und welche Menüeinstellungen sinnvoll sind, um bestmögliche Bildqualität aus deiner Kamera herauszuholen.
1. Der kreative Einsatz der Brennweiten
Weitwinkelobjektive sind nicht nur dazu gedacht, soviel wie möglich aufs Bild zu bringen, und ein Tele ist nicht nur ein bequemes Instrument für Lauffaule.
Weitwinkelbrennweiten vergrößern den Vordergrund überproportional, der Hintergrund wird relativ klein abgebildet. Er rückt in weite Ferne. Vorder- und Hintergrund werden mit dem Weitwinkelobjektiv weit auseinandergezogen.
Teleobjektive haben einen sehr engen Blickwinkel. Sie betonen den Hintergrund und holen ihn näher heran. Vorder- und Hintergrund rücken im Bild dicht zusammen. Damit werden auch die Größenproportionen wahrheitsnäher abgebildet.
Kreuz von Kapelludden auf Öland. Nah am Kreuz stehend, mit 18 mm Weitwinkel augenommen wirken die Fischerhütten relativ klein.
Kreuz von Kapelludden auf Öland. Gehe ich etwas weiter weg und benutze ein leichtes 55 mm Tele, erscheinen die Hütten in Relation zum Kreuz viel größer.
Das eröffnet unzählige Möglichkeiten für das Spiel mit der Perspektive:
Hast du dich nicht schon darüber geärgert, dass die mächtigen Berge auf dem Gruppenbild mickrig aussehen und ganz und gar nicht imposant wirken?
Der Fotograf hat wahrscheinlich dicht vor der Gruppe gestanden, wollte gleichzeitig viel aufs Bild bekommen und hat darum eine Weitwinkelbrennweite eingesetzt.
Wäre er hundert Meter zurück gegangen, und hätte ein Tele benutzt, wären die Größenverhältnisse ausgeglichener.. Die Berge im Bild wären jetzt keine kleinen Steinhaufen, sondern würden mächtig und imposant über den Leuten thronen.
Ein Beispiel für Vordergrundbetonung haben wir auf den Shetland-Inseln bei den Ponys eingesetzt. Die weichen samtigen Schnauzen haben uns dermaßen fasziniert, dass wir sie unbedingt prominent ins Bild setzen wollten. Wir haben dafür unsere stärkste Weitwinkelbrennweite eingesetzt, den Ponys die Kamera direkt vor die Schnauze gehalten, und dann eine ganze Bildserie geschossen. Auf den Bildern dominiert die Pony-Schnauze das Bild total, und lädt geradezu zum Anfassen ein. Alles andere drumherum, wie Weide, Zäune und Wolken, ist nur Beiwerk.
Das Shetland Pony wurde mit 11mm Weitwinkel bei blende f/8 und mit Aufhellblitz fotografiert.
Über den kreativen Einsatz von Brennweiten ist schon so viel geschrieben worden. Wir wollen nicht alles nochmal wiederkäuen, sondern dich an dieser Stelle ermuntern, intensiv damit herum zu experimentieren. Das ist mehr wert als tausend Bücher zu lesen.
Das gemäßigte Tele bringt den aufziehenden Schneesturm groß ins Bild.
Das gleiche Motiv, nur mit Weitwinkel aufgenommen. Die Sturmwolke ist von blauem Himmel umgeben und wirkt kleiner, nicht mehr so bedrohlich.
2. Wichtige Kamera-Grundeinstellungen
In diesem Abschnitt tauchen wir in die Tiefen des Kameramenüs ab. Neben Zeit, Blende und ISO, die für die Belichtung zuständig sind, gibt es noch andere Basis-Einstellungen, die Einfluss auf die Qualität der Aufnahme haben. Zum Glück musst du die meisten davon nur ein einziges Mal korrekt einstellen.
2.1 Das Dateiformat
Hier hast du die Wahl zwischen RAW- und JPG-Format. RAW-Dateien fallen gegen JPGs hinsichtlich Brillanz und Farbe auf den ersten Blick deutlich ab. Das liegt daran, dass die JPG-Bilder automatisch in der Kamera verarbeitet und optimiert werden, während du deine RAW-Bilder später selbst am Computer bearbeitest.
Eine RAW-Datei kannst du dir wie einen Stapel verschiedener Bildversionen vorstellen. Im RAW-Format stecken viel mehr Daten drin, als du auf den ersten Blick siehst.
Selbst krass fehlbelichtete und farbstichige Bilder lassen sich aus einer RAW-Datei noch rekonstruieren. Wegen des hohen Informationsgehaltes sind RAW-Dateien um ein Vielfaches größer als JPGs. Und für die Bearbeitung am Computer benötigst du einen RAW-Konverter. Diese Bildoptimierung wird, angelehnt an die klassische Dunkelkammerarbeit, Entwicklung genannt. Entsprechende Programme liegen meist den Kameras bei, oder du kaufst dir die Software von Adobe Lightroom, Capture One oder DxO Optics.
Ein Tipp: Wenn du deine Bilder normalerweise als JPG speicherst, weil du mit RAW-Dateien wenig anzufangen weisst, oder du nicht nachbearbeiten willst, beachte bitte folgendes:
Bei interessanten Motiven, oder schwierigen Lichtverhältnissen, welche das JPG-Format wahrscheinlich überfordern, stell in deinem Kameramenü die Bildspeicher-Option so ein, dass JPG- und RAW-Format parallel gespeichert werden. Die RAW-Datei hast du dann als Edelreserve in der Hinterhand und du kannst dich bei Bedarf an der RAW-Entwicklung versuchen.
2.2 Der Bildstil
Mit dem Bildstil bestimmt ihr die allgemeine Bildwirkung. Soll es bunt und grell wirken, oder doch eher luftig und sanft?
Kontrast, Farbsättigung, Farbton und Schärfe sind in Voreinstellungen festgelegt. Bei »Neutral« und »Natürlich« sind die Farben verhalten, bei »Landschaft« sind sie kräftig bunt. Der »Porträt«-Stil bewirkt gedämpfte Farben und einen weichen Eindruck durch verhaltenes Schärfen.
Wir benutzen meist die Bildstile »Landschaft« und »Neutral«.
Bildstil: Landschaft. Bunte kräftige Farben direkt aus der Kamera.
Bildstil: Neutral. Dezente Farbgebung, passt mehr für Portraits. Dieses Bild ist ebenfalls ohne Nachbearbeitung.
Andere Bildstile wie »Sepia« oder »Monochrom« sind absolut unnütz. Mit denen wird die komplette Farbinformation aus der Aufnahme entfernt, und lässt sich nicht mehr zurückholen, außer du benutzt das RAW-Format. Diese Effekte kannst du ausgiebig am Computer auf tausend verschiedene Arten mit der Bildbearbeitungssoftware ausprobieren.
Bildstil: Monochrom. Damit kannst du wenig anfangen. Ein Farbbild bietet in Verbindung mit einem Schwarz-Weiß-Konverter tausend Mal mehr Möglichkeiten der Kontraststeuerung.
2.3 Der Weißabgleich
Der Weißabgleich sorgt dafür, dass Weiß auch im Bild weiß bleibt, und nicht gelblich oder lila wird. Wir nutzen den automatischen und den benutzerdefinierten Weißabgleich. Der automatische Weißabgleich bringt fast immer akzeptable Ergebnisse. Und da wir im RAW-Format fotografieren, ist ein falscher Weißabgleich nicht tragisch, wir können ja bei der Entwicklung die Farbtemperatur auf beliebige Werte nachregeln.
Den benutzerdefinierten Weißabgleich stellen wir bei farbkritischen Motiven ein, wenn die Farbtemperatur exakt stimmen muss. Dafür benötigst du eine postkartengroße Neutralgraukarte, zur Not geht auch ein weißes DIN A4-Blatt. Das wird für die Referenzmessung vor Ort abfotografiert. Zusätzlich muss dieses Bild im Kameramenü als Referenzaufnahme ausgewählt werden. Erst dann nimmt die Kamera die nachfolgenden Bilder farbrichtig auf.
Merke: Weißabgleich und Bildstil lassen sich bei RAW-Dateien jederzeit nachträglich ändern!
2.4 Der Autofokus – die beiden Grundeinstellungen
Wir setzen bei der Mehrzahl unserer Aufnahmen den One-Shot-Autofokus, kombiniert mit manueller Messfeld-Wahl ein. Die Entfernungseinstellung speichern wir über den halb durchgedrückten Auslöser. Das die sicherste Methode für das bewusste Platzieren der Schärfe auf einen bestimmten Punkt, wenn auch nicht die allerschnellste.
Für bewegte Motive und Actionaufnahmen schalten wir auf den kontinuierlichen Autofokus um.
Den kombinieren wir mit automatischer Messfeldauswahl und Bewegungsverfolgung. Das ist die schnelle Methode für dynamische Motive, wenn auch nicht die sicherste.
ACHTUNG: Nicht alle Kameramodelle und Objektive sind entsprechend leistungsfähig für eine Bewegungsverfolgung, auch wenn alle diese Option zulassen.
Tipp: Teste den kontinuierlichen Autofokus deiner Kamera gründlich, bevor du auf eine längere Reise gehst. Damit kriegst du ein Gefühl dafür, was du deiner Ausrüstung zutrauen kannst.
Die »intelligenten« Autofokus-Vollautomatiken mit kombinierter Gesichts-, Bewegungs-, Offene-Augen- und Lächeln-Erkennung sind in der Theorie ideal, in der Praxis kommt es aber immer wieder zu Fehlfokussierungen. Die Automatik mag plötzlich den verästelten Wald im Hintergrund lieber als die davorstehenden Personen, und daheim stellst du dann entsetzt fest, dass der einmalige Schnappschuss unscharf ist.
Wir haben zum Beispiel festgestellt, dass die Gesichtserkennung im Nahbereich gut funktioniert. Sobald aber die Person weiter entfernt steht, legt die Automatik die Schärfe oft auf den Hintergrund, obwohl der Schärfeindikator eindeutig auf dem Gesichtsbereich liegt.
2.5. Sonstige Einstellungen
Es gibt noch weit mehr Einstellmöglichkeiten im Kameramenü und in den sogenannten Custom-Einstellungen. Diese sind in erster Linie dazu da, die Kamera möglichst gut an deine Bedürfnisse und deine Arbeitsweise anzupassen.
Arbeite dich an einem ruhigen Abend durch die verschiedenen Einstellebenen des Kameramenüs, nimm das Kamerahandbuch zum Nachschlagen und probiere die unterschiedlichen Einstellungen durch.
Bei Menüpunkten, wie Tonwert- oder Farboptimierung, solltest du vor und nach dem Verstellen ein paar Testbilder schießen. Vergleiche die Testdateien miteinander. Neben der Farbabstimmung und dem Kontrasteindruck richte dein Augenmerk (bei 100%iger Darstellung) auf Detailwiedergabe, Rauschverhalten und auf die Hell-Dunkel-Kantenübergänge.
3. Überflüssige Menü-Einstellungen
3.1 Das Digitalzoom
Diese Funktion bringt absolut keinen Qualitätsgewinn! Sie schneidet nur den Randbereich des Bildes rundherum ab, die Bildmitte wird vergrößert. Damit simuliert die Kamera einen engeren Bildwinkel, und täuscht eine Teleaufnahme vor. Mit dem Digitalzoom gemachte Bilder haben entsprechend geringere Auflösung. Diese Art des Beschneidens kannst du effektiver am PC durchführen. Hier kannst du nicht nur die Bildgröße, sondern auch die Position des Ausschnitts frei wählen.
3.2 Farbfilter, Effektfilter, Sepia-Modus, Schwarzweiß-Modus und andere Bildverfremdungen
Ob Bildstil, Effektfilter oder Motivprogramm, dieses Bündel an Bildwerkzeugen ist unnütze Spielerei. Als Resultat hast du ein Bild, welches mit einem einzigen, nicht mehr rückgängig zu machenden Effekt verschandelt ist.
Fotografiere einfach ein farbiges und unverfälschtes Bild. Am PC kannst du deinem Spieltrieb dann freien Lauf lassen. Da kannst du hunderte von Effekten anwenden und alle gelungenen Varianten speichern. Speziell die Schwarz-Weiß-Konvertierung kannst du am PC viel besser und genauer durchführen.
3.3 Rauschunterdrückung bei hohen ISO
Bildrauschen automatisch entfernen, das hört sich verlockend an: du schaltest die Rauschunterdrückung ein, und hast im Handumdrehen ein glattes, sauberes Bild.
Die Sache hat leider einen Haken: Diese Funktion beseitigt zwar effektiv die Körnigkeit im Bild, aber gleichzeitig auch die feinen Strukturen. Haare, Wiesengras, Äste oder Laub mutieren zu unschönen matschigen Farbflecken. Da ist mir ehrlich gesagt ein bisschen Rauschen lieber. Das kann ich bei der Bildbearbeitung gezielt und fein gesteuert vermindern, und gleichzeitig auf die Bilddetails Rücksicht nehmen.
3.4 Datumseinblendung und Bilderrahmen
Die Unsitte der Datumseinblendung ist völlig veraltet und hat auch bei Dokumentaraufnahmen keine Beweiskraft mehr. Das digitale Bild enthält sowieso in den Metadaten die Werte für Zeit, Datum, zusätzlich noch viele Kamera- und Belichtungseinstellungen. Wenn du diese Daten wirklich in dein Bild hineinkopieren willst, kannst du das nachträglich ohne viel Aufwand mit deiner Bildbearbeitungssoftware bewerkstelligen. In jeder beliebigen Größe, Farbe und Position.
Die Bilderrahmenfunktion findet sich meist in Kompaktkameramodellen für den Gelegenheitsknipser, und als App in Smartphones und Tablets. Das ist ganz lustig, wenn ihr mal schnell liebe Grüße über Facebook schicken wollt, nur mit so einem eingerahmten Bild kannst du sonst nicht viel mehr anfangen.
Nochmal unser Papageitaucher. Wenn schon Rahmen, dann mit der Bildbearbeitung an einer Kopie des Originals.