Letzte Aktualisierung November 2020
Auf Reisen nutzt fast jeder eine Kamera – sei es eine Kompakte, eine Spiegelreflex oder das Smartphone. Die Fotos liegen erst einmal digital vor. Du hast also erstmal nichts „Greifbares“ in der Hand, keine Filmrollen, keine Abzüge. Wie wichtig die unterwegs aufgenommenen Fotos sind, merkt man oft erst, wenn es zu spät ist. Das Handy oder die Kamera geht verloren, die Speicherkarte meldet einen Fehler. Es ist schnurzpiepegal wie professionell die Fotos sind oder wieviele auf einer Reise fotografiert wurden
– es ist ein enormer Verlust, wenn die Fotos unwiderbringlich weg sind.
Deswegen raten wir jedem, der digital fotografiert sich über die Datensicherung seiner Bilder Gedanken zu machen.
Datensicherung ist wichtig und zwar für JEDEN!
Wie sichere ich meine Fotos auf Reisen
Wie wir unsere umfangreichen Datenmengen sichern, beschreiben wir im Beitrag: Speichern der Fotos unterwegs.
Die Mehrheit unserer Leser fotografiert nicht ganz so datenintensiv, wie wir als professionelle Reisefotografen. Hier zeigen wir ein paar Möglichkeiten zur Datensicherung unterwegs, die auf „Wenigfotografierer“ zugeschnitten sind.

Wer so unterwegs ist, legt Wert auf eine kompakte Speicherlösung, wie einen File-Hub mit Powerbank, oder eine Festplatte mit Kartenleser.
Genug Speicherkarten für die Kamera mitnehmen
Speicherplatz auf der Kamera oder dem Smartphone ist eigentlich kein Thema mehr. Digitalkameras nutzen meist SD-Karten, Smartphones und Tablets micro-SD-Karten. 32 GB oder 64 GB sind eine ordentliche Größe mit sehr gutem Preis-Leistungs-Verhältnis. Mit diesen Kapazitäten kommst du schon mit einer oder zwei Karten durch den Urlaub.
Diese Speicherkarten sind deine Erstsicherung. Wenn sie voll sind, lösche sie nicht und verwende sie wieder, sondern verstaue sie sicher in ihren Schutzhüllen oder in einem Speicherkartenetui bis zur Heimreise.
Wieviel Speicherplatz brauche ich für meine Urlaubsfotos?
Denke daran, du brauchst den Platz zweimal: einmal als Speicherkartenplatz für die Kamera, und einmal als Backup der Fotos auf einem anderen Datenträger.
Wir haben eine Umfrage auf unserem Blog gemacht, wieviele Fotos unsere Leser im Durchschnitt pro Urlaubstag schießen.
100 Bilder war die häufigste Antwort, das deckt sich auch gut mit unserer Einschätzung.
Beispielrechnung 1: JPG-Fotos
Du fotografierst im JPG-Format mit geschätzten 5 MB pro Foto
5 MB x 100 Fotos x 7 Tage = 3500 MB = 3,5 GB Datenvolumen pro Reisewoche
Mit einer 32 GB-Speicherkarte kämst du damit fast neun Wochen aus.
Beispielrechnung 2: RAW-Format
Du fotografierst im RAW-Format mit rund 25 MB pro Foto
25 MB x 100 Fotos x 7 Tage = 17500 MB = 17,5 GB Datenvolumen pro Reisewoche
Eine 32 GB-Speicherkarte reicht damit für knappe zwei Wochen.
Beispielreichnung 3: Fotos und Filmaufnahmen
Du fotografierst im JPG-Format und filmst dabei im Schnitt zehn Minuten (100 MB/Minute) am Tag
5 MB x 100 Fotos x 7 Tage = 3500 MB +
100 MB x 10 Min. x 7 Tage = 7000 MB = 10,5 GB pro Reisewoche
Eine 32 GB-Speicherkarte reicht damit für einen dreiwöchigen Urlaub
Von diesen Beispielen ausgehend kannst du einfach deinen persönlichen Speicherbedarf kalkulieren.
Wichtiges zum Kauf und zur Nutzung von Speicherkarten
- Kaufe unbedingt Speicherkarten von Markenherstellern, die sind um ein Vielfaches zuverlässiger als billige No-Name-Karten.
- Nimm zur Sicherheit eine oder zwei Speicherkarten mehr als nötig mit. Falls wirklich eine Karte Probleme macht, hast du gleich Ersatz dabei.
- Unterbreche niemals Speichervorgänge in deiner Kamera, indem du die SD-Karte oder die Batterie auswirfst. Damit schrottest du deine Speicherkarte mit ziemlicher Sicherheit.
Meldet eine deiner Speicherkarten einen Fehler oder sie zeigt keine Fotos mehr an, dann markiere sie deutlich und nutze sie auf keinen Fall weiter. Daheim kannst du mit speziellen Programmen versuchen die Fotos zu retten. Das funktiniert aber nur, wenn die Karte nicht formatiert oder neu beschrieben wurde!
Woran erkenne ich eine defekte Speicherkarte?
- Meine Digitalkamera zeigt eine Fehlermeldung, dass die Karte formatiert werden muss oder nicht gelesen werden kann.
- Meine Digitalkamera ist mit der defekten Karte nicht mehr bedienbar.
- Bilder und Ordner, die vorher auf der Speicherkarte waren, werden nicht mehr angezeigt.
- Beim Zugriff auf die Karte werden „Lesefehler“, „Die Karte ist beschädigt“ oder „Speicherkartenfehler“ gemeldet.
- Die Karte wird entweder überhaupt nicht mehr, oder als nicht formatiert erkannt.
- Die Bilder auf der Karte sind zwar noch sichtbar, lassen sich aber nicht mehr kopieren oder verschieben.
- Die Fotos auf der Karte lassen sich zwar noch kopieren oder löschen, neu aufgenommene Bilder werden aber von der Kamera nicht mehr angezeigt.

Ist ein Zugriff auf die Speicherkarte nicht mehr möglich, Karte weglegen bis zur Datenrettung am PC oder Notebook!
Extrem wichtig: das Backups deiner Fotos!
Wir können das gar nicht oft genug wiederholen! Deine Fotos sind wertvoll und ein Backup der Daten essentiell! Solange deine Fotos nur auf der Speicherkarte oder auf dem Handy liegen, ist die Verlustgefahr relativ groß. Deshalb sollst du unbedingt die Fotos auf einem zweiten Medium speichern (Noch mehr Sicherheit bietet eine dritte Sicherung, die wir auch anraten, in diesem Artikel aber nicht forcieren).
Hast du deine Fotos auf der SD-Karte der Kamera und parallel auf einem anderen Speichermedium gesichert, kommen deine Bilder mit hoher Sicherheit wohlbehalten von der Reise nach Hause.
Speichern in der Cloud
Wohnst du im Urlaub in einem Hotel mit kostenlosem WLAN, hast du es relativ einfach. Du überträgst deine Tagesausbeute in deinen Cloudspace. Das erledigen moderne Digitalkameras per Wifi direkt. Achte darauf, dass du ausreichend Akkus mit hast, denn die Wifi-Funktion kostet Strom! Alternativ verbindest du die Kamera per Bluetooth mit dem Smartphone (Tethering). Cloudspeicher ist aber nicht immer kostenlos. Je nach Anbieter hast du nur einige Gigabyte frei. Willst du alle deine Bilder in der Cloud speichern, erreichst du schnell die kostenpflichtige Grenze und zahlst bei Mehrbedarf monatliche Gebühren.
Alternativ kannst du auch deine Datenpakete zu einem Filehoster wie wetransfer.com hochladen, wenn du zuhause jemanden hast, der die Daten kurzfristig herunterlädt und speichert.

Cloudspeicher ist bequem, ist leider nicht überall erreichbar und geht bei größeren Datenmengen ganz schön ins Geld.
Nicht überall auf der Welt stehen aber Unterkünfte mit freiem WLAN herum. Häufiger kommt es vor, dass du in irgeneiner malerischen Ecke unserer schönen Erde unterwegs bist, in der es diesen Service nicht oder nur eingeschränkt gibt. Entweder fehlen schnelle Internetverbindungen, oder die Datenübertragung ist so teuer, dass das Hochladen des Speicherkarteinhalts einen mittleren vierstelligen Betrag kosten würde. In diesem Fall hast du die folgenden Alternativen.
Das eigene Notebook, Netbook, Chromebook
Die effizienteste Lösung ist immer noch die Mitnahme deines eigenen Notebooks. Die Bilder sind ruckzuck auf das Notebook kopiert, du kannst vor Ort deine Fotos sichten, aussortieren und sogar bearbeiten. Viele Notebooks haben einen eingebauten SD-Karten-Slot, ansonsten brauchst du nur ein Kartenlesegerät. Das direkte Anschließen der Kamera ans Notebook ist nicht empfehlenswert, weil Fehler auftreten können, wenn die Akkuleistung der Kamera für die Übertragung nicht ausreicht.
Wenn du dein Notebook nicht auf der Reise mitnehmen kannst oder willst, bleiben dir folgende Möglichkeiten:
USB On-the-Go (OTG)
Was bedeutet dieses On-The-Go? USB-OTG ist eine Methode, mit der USB-Geräte ohne PC miteinander kommunizieren können. Tatsächlich ist USB-OTG die Lösung vieler Speicherprobleme. Immer mehr Smartphones, Tablets und auch Digitalkameras sind inzwischen USB-OTG-fähig.
Normalerweise dient der USB-Anschluss dazu, Geräte an einen PC anzuschließen. Dieser enthält die Treiber und Programme, um diese Geräte anzusteuern und zu nutzen. Das können USB-Sticks, Tastaturen, Scanner, externe Festplatten und anderes sein.
Ein Gerät mit USB-OTG kann einen Teil dieser PC-Aufgaben übernehmen. Somit kannst du Daten von deinem OTG-fähigen Tablet oder der OTG-fähigen Kamera direkt auf einen USB-Stick kopieren. Oder die Fotos von der SD-Karte auf dein OTG-Smartphone/Tablet herunterkopieren.
[yellow_box]!! Anmerkung !!
Die folgenden Tipps funktionieren unter Umständen nicht mit Apple iPhones und iPads, da das Betriebssystem Apple iOS gewisse Einschränkungen beim Datenaustausch und bei der Zusammenarbeit mit diversen Geräten hat.[/yellow_box]

USB-Sticks sind ideal für das Fotobackup unterwegs : schnell, klein, leicht, günstig und mit viel Platz für deine Bilder. Hier zwei 32 GB-Modelle.
Smartphones und Tablets
Smartphone-Fotos auf einem USB-Stick sichern
Im einfachsten Fall hältst du deine Urlaubserinnerungen mit dem Smartphone fest. Hat dieses einen Micro-USB-Anschluss ist es wahrscheinlich OTG-fähig. Deine Bilddaten auf dem Smartphone kannst du über diesen Anschluss direkt auf einen USB-Stick kopieren. Dafür gibt es OTG-fähige USB-Sticks, die haben neben einem normalen USB-Anschluss für PC oder Notebook, einen Micro-USB- oder USB-C-Anschluss für Smartphones und Tablets.
Für den Kopiervorgang benutzt du eine Explorer-App, wie z.B. den Nexus USB-OTG-Datei-Manager. Die Kopiergeschwindigkeiten sind relativ flott.
Kosten: ca. 16 Euro für einen 64 GB USB-Stick mit OTG-Funktion

USB-OTG-Sticks haben zwei USB-Anschlüsse, einen großen USB-Typ A für den PC, einen micro-USB für das Tablet. Für USB c Anschlüsse gibt es Adapter
Fotos von der Kamera auf Smartphone/Tablet sichern
Du fotografierst mit einer Digitalkamera und willst die Bilder auf deinem Smartphone/Tablet sichern.
Viele aktuelle Digitalkameras können sich per WiFi mit einem Smartphone verbinden und so die Fotodaten darauf kopieren.
Kann deine Kamera das nicht, ist aber OTG-fähig, brauchst du ein OTG-Adapterkabel (USB-C) und einen SD-Kartenleser. Dein mobiles Endgerät muss natürlich OTG-fähig sein und genügend Speicherplatz haben. Oft ist dieser Speicherplatz über mikro-SD-Karten erweiterbar.
Für den Kopiervorgang benutzt du eine Explorer-App.
Kosten: ca. 11 Euro, für das OTG-Kabel (Micro USB) und einen SD-Kartenleser
Fotos von der Kamera auf einem USB-Stick sichern
Für den direkten Weg von der Kamera auf den USB Stick bräuchtest du eine OTG-fähige Digitalkamera. Solche Modelle sind aber noch sehr rar. Darum sicherst du erst auf Tablet, Smartphone oder Notebook, und dann wandern die Bilder von da aus auf den USB-Stick.
Zuerst kopierst du die Fotos von der Kamera auf dein Tablet. Dazu brauchst du das OTG-Kabel und den Kartenleser. Für die anschließende Sicherung benutzt du das OTG-Kabel mit dem USB-Stick.
Diese Methode ist preisgünstig, und du kannst bei Bedarf USB-Sticks dazukaufen und zum Beispiel einen älteren oder kaputten Kartenleser leicht durch ein neues Modell ersetzen.
Ein Nachteil ist, dass nicht alle Kartenleser-Mobilgeräte-Kombinationen funktionieren. Ein weiterer Nachteil, du musst die Fotos erst auf dem Smartphone/Tablet zwischenspeichern, und erst in einem zweiten Schritt auf den USB-Stick kopieren.
Achte auf deinen Smartphone/Tablet-Anschluss! USB-c und micro-USB sind sich sehr ähnlich und leicht zu verwechseln.
Kosten: OTG-Adapter 3 Euro
SD-Kartenleser 8 Euro
USB-Stick 64 GB 20 Euro

Ein USB-3.0- Kartenleser ist über den OTG-Adapter am Tablet angeschlossen. Im Bild ein größeres Modell, das auch CompactFlash-Karten aufnimmt.
Kabellose Datei-Hubs
Mit so einem Multifunktions-Mini-Router kopierst du die Fotos von der SD-Karte direkt auf USB-Sticks oder mobile Festplatten. Der Router hat Anschlüsse für SD-Karten und USB-Speicher. Die Steuerung erfolgt mit der App des Datei-Hubs kabellos über das Smartphone oder Tablet. Vor der Reise solltest du allerdings die erforderlichen Speicherschritte genau testen, damit du unterwegs keine böse Überraschung erlebst.
Die Router-Lösung ist preiswert, flexibel und bietet noch weitere, auf Reisen durchaus wertvolle Funktionen an, wie WiFi-Router, Powerbank, WiFi-Repeater und ähnliches.
Als nachteilig sehe ich die langsamen Datenübertragungsraten dieser Geräte an. Mit 2 bis 6 MB/s gerät die Kopiererei nach einem fotoreichen Tag zur Geduldsprobe.
Kingston MobileLite Wireless ist ein bekannter Vertreter dieser Geräteklasse.
Kosten: File-Hub 40 Euro
USB-Stick 64 GB 20 Euro
Imagetanks
Diese mobilen Fotospeicher sind für Freizeitfotografen etwas überdimensioniert und sprengen den Preisrahmen. Wenn du allerdings die Kosten nicht scheust, erhälst du ein schnelles, robustes und zuverlässiges Gerät mit einfacher Bedienung.
Imagetanks, wie der von LaCie DJI Copilot funktionieren unabhängig von Smartphones, Tablets oder Notebooks. Der LaCie hat einen eingebauten Akku, ist sehr schnell und stoß- und spritzwassergeschützt.
Kosten: ca. 300 Euro
WiFi-Festplatten
Diese Festplatten sehe ich mehr als Notbehelf, wenn die obengenannten Methoden nicht mit deinen Geräten funktionieren. WiFi-Festplatten sind ebenso wie die Datei-Hubs nicht die Schnellsten beim Kopieren. Das lässt sich verschmerzen, Probleme bereitet eher die beiliegende Software, dieser haften oft noch diverse Kinderkrankheiten an. Ich denke und hoffe aber, dass sich dieser Zustand irgendwann bessert. Aktuell (2020) fällt mir wenigstens eines der Geräte positiv auf. Das WD My Passport Pro ist nicht nur WiFi-Festplatte, sondern auch WLAN-Hub, SD-Kartenleser, Mediaserver, Powerbank und Datenserver.
Informiere dich in jedem Fall im Internet vor dem geplanten Kauf einer WiFi-Festplatte, lies die dazugehörigen Kommentare aufmerksam durch, und teste das gekaufte Gerät gründlich vor der Abreise. Du willst ja unterwegs keine böse Überraschung erleben.
Kosten: um die 150 Euro
Fazit
Egal, wie wenig oder viel du fotografierst – SICHERE DEINE DATEN DOPPELT!
Wenn du wenig fotografierst, reicht dir wahrscheinlich dein Smartphone/Tablet als Speicher für die Sicherung der Fotos aus. Mit einem OTG-Adapter kannst du deine Bilder auf vorhandene USB-Sticks kopieren.
Bist du dir nicht sicher, ob dir das genügt, besorge dir einen File-Hub, wie den beliebten RAVPower, und dazu noch einen ausreichend großen USB-Stick.
Wenn nichts dagegen spricht, nimm einfach dein Notebook mit auf die Reise, und wenn dein Smartphone oder Tablet mit derOTG-Technik nicht zurechtkommt, kannst du dir entweder eine WiFi-Festplatte oder einen Imagetank zulegen, oder du besorgst dir einfach ein günstiges Tablet mit OTG-Funktion und mikro-SD-Karten-Einschub, wie unser Huawei Mediapad T5.
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Sicherst du deine Fotos auf Reisen? Sag uns wie, es gibt soviele Möglichkeiten!
Wie wir unsere umfangreichen Datenmengen sichern, beschreiben wir im Beitrag: Speichern der Fotos unterwegs.
Letzte Aktualisierung November 2020
In diesem Artikel beschreiben wir unsere Methode der Datensicherung, die für engagierte Fotografen mit hohem Datenaufkommen gedacht ist. In einem weiteren Beitrag zeigen wir einfachere Möglichkeiten für die „Wenigerfotografierer“ unter unseren Lesern: Datensicherung ist wichtig und zwar für JEDEN!
Wir fotografieren nun schon seit fast zwanzig Jahren digital, und wollen hier einmal unsere Erfahrungen und Speicherstrategien vorstellen.
Neue technische Entwicklungen und immer stärkere Internetbindung lassen die klassische Datenspeicherung auf Reisen scheinbar obsolet wirken. Mit Smartphones werden Schnappschüsse in nullkommanix in soziale Netzwerke, wie facebook hochgeladen und an alle Freunde verteilt. Andere legen ihre Fotoausbeute auf Online-Speichern ab, wo sie von überall zugänglich sind.
Wir haben auch mit etlichen Reisenden gesprochen, die mit ein paar größer dimensionierten Speicherkarten über etliche Wochen auskommen, indem sie immer wieder ihre Ausbeute sichten, durchsortieren und Teile löschen.
Und wir haben Reisende getroffen, deren Speicherkarte von jetzt auf gleich unlesbar geworden sind, die deswegen völlig verzweifelt waren.
Speicherkarten sind eben kein supersicheres Archivierungsmedium, und das Hochladen der Bild- und Videodateien stößt schnell an die Kapazitätsgrenzen. Wie bringen wir also unsere wertvolle Fotoausbeute sicher und wohlbehalten nach Hause zurück?

Kabelwirrwarr im Mobil – das ist oft recht anstrengend, weil die Sicherung lange dauert und wir zu fünft reisen!!
Externe Festplatten für die Datensicherung auf Reisen
Wer als engagierter Fotograf mit Systemkamera-Ausrüstung arbeitet und im RAW-Format speichert, hat ein ungleich höheres Datenaufkommen (allein die RAW-Dateien brauchen 10-fach mehr Platz als das JPEG-Format), als ein Gelegenheitsfotogaf. Für das reicht eine mobile Internetanbindung nicht mehr aus, oder dauert unverhältnismäßig lang und ist teuer. Ein weiterer wichtiger Tatbestand ist, dass in vielen Regionen nur ziemlich langsames oder gar kein mobiles Internet verfügbar ist.
Auf jeder unserer Reisen kommen leicht einige hundert Gigabytes an Daten zusammen. Da würde auch ein adäquates Set von Speicherkarten viel zu teuer werden.
Speicherplatz auf einer mobilen SSD-Festplatte kostet etwa die Hälfte wie SD-Card Speicherplatz. Eine konventionelle mobile Festplatte ist sogar pro GB acht! Mal günstiger.
SSD Mobile Festplatte mit 1TB Datenvolumen
Konventionelle Mobile Festplatte mit 5 TB Datenvolumen
Notebook und Kartenlesegerät
Die erste und wichtigste Anschaffung ist natürlich ein Notebook und ein Kartelesegerät. Das Notebook hat viel Speicherkapazität, über den großen Bildschirm lässt sich die Qualtität der Tagesausbeute qualifiziert beurteilen, und ausgewählte Bilder können für Online-Berichte bearbeitet und optimiert werden.
Bei der Notebookwahl sollte man besonders auf die Festplattenkapazität und die Bildschirmqualität achten, ansonsten hat man recht freie Wahl. Reine Bildbearbeitung und -betrachtung stellt keine hohen Anforderungen an Grafikkarte und Prozessor.
Als Kartenleser hatten wir viele Jahre den Hama CardReader 35in1 im Einsatz. Der ist sehr preiswert und arbeitet recht zuverlässig mit fast allen Kartenformaten. Im Gegensatz zum Download direkt von der Kamera, schont dieser Weg die Kamerabatterien und vermeidet Komplikationen, falls die Kamera beim Herunterladen schlapp macht.
Ein würdiger Nachfolger ist das Transcend All-in-1 Multi Kartenlesegerät, das mit USB3.0 schneller ist, und dabei nur unwesentlich teurer.
Nützliche Tipps zur Reisefotografie! Nichts mehr verpassen….
Unabhängig vom Notebook mit einem Image-Tank
Als Backup-Lösung haben wir einen Image-Tank dabei, in den man den Speicherkarteninhalt direkt einlesen kann. Dami ist man Notebook-unabhängig. Unser erster Imagetank vor 16 Jahren war das DIP-Wiesel (Modell PD 70X) mit 80 GB Kapazität, und lief mit vier AA Akkus als Stromversorgung. (das war sehr praktisch, weil ich dieses Gerät auch als Ladegerät für die Blitzakkus nutzen konnte und kein Extraladegerät mitnehmen mußte!) Das Wiesel hatte zwar kein nennenswertes Display, war aber das schnellste Gerät am Markt und dazu recht preiswert. Irgendwann wurde es abgelöst von einem NEXTO eXtreme ND 2700, dann kam dessen Nachfolger, das Nexto ND 2901.
Inzwischen sind die Imagetanks ziemlich von der Bildfläche verschwunden. Vergleichbare Geräte sind mobile Festplatten mit integriertem SD-Kartenleser, wie das LaCie DJI Copilot. Das WD My Passport Pro hat auch einen SD-Kartenleser integriert und kann Karteninhalte ohne Computeranschluss speichern, benötigt aber für die erweiterte Bedienung einen Computer.
Die 5 Schritte des Foto-Backups unterwegs
1. Speicherkarteninhalte auf den Image-Tank kopieren
2. Speicherkarteninhalte auf das Notebook kopieren
3. Sicherheitskopie auf externer Festplatte ablegen
4. Zweite Sicherheitskopie auf zweiter externer Festplatte ablegen (nötig, wenn Punkt 1. weggelassen wurde, weil kein Image-Tank vorhanden ist)
5. Dann erst mit den Daten auf dem Notebook arbeiten!
Hardware Probleme sind nicht selten
Das ist jetzt keine Paranoia, auf unseren Reisen ist uns tatsächlich schon einiges an Hardware kaputtgegangen: Ein Notebook hatte sich ins Nirwana verabschiedet, eine externe Festplatte hat ihren Geist aufgegeben, und einmal hat ein Kartenlesegerät mit defektem Controller die Speicherkartendaten unbrauchbar gemacht.
Deswegen führen wir immer mehrere Kartenlesegeräte mit uns. Und zum Glück hatten wir die Daten schon sicher auf dem Image-Tank, bevor sie in die Fänge des Lesegerätes gerieten.
Punkt 5. ist auch eine Vorsichtsmaßnahme, da der RAW-Converter die Bilddateien hin und wieder falsch liest und die RAW-Datei beschädigt. Das passiert recht selten, betrifft leider oft die ausgesuchten Favoriten, die man als aller erstes prozessieren will.
Was ist aber zu tun, wenn die Speicherkarte Fehler meldet, und die Bilddaten darauf unauffindbar sind?
Gute Datenrettungsprogramme
Auf einer Schottlandreise haben wir jemanden getroffen, dem genau das passiert ist. Zum Glück hatte Robert, der Unglücksrabe, die besagte SD-Karte unangetastet beiseite gelegt, und wir konnten seine Bilder retten. Für eine erfolgreiche Wiederherstellung darf die defekte Karte weder weiter beschrieben noch formatiert worden sein.
Normale Datenrettungsprogramme wie Rescue-Disk oder Recuva retten gelöschte Daten von Festplatten und Speicherkarten, von versehentlich formatierten Festplatten, aber nicht immer von formatierten Flash-Speicherkarten. Sollte auch der Tiefenscan von Recuva (Piriform) keine Ergebnisse bringen, gibt es als letzte Instanz Photorec, das mit TestDisc zusammen ausgeliefert wird, was ich aber damals nicht hatte.
In Roberts Fall zeigte die SD-Karte keinerlei Inhalt an, die übliche Datenrettungssoftware fand auch nichts zum Wiederherstellen.
Erst einmal war ich ratlos, dann kam ich auf die Idee, das Dateisystem der SD-Karte zu prüfen:
Wie vermutet war die MFT (Master File Table), das Inhaltsverzeichnis der SD-Karte zerschossen. Die Lösung des Problems war mit dem Notebook relativ einfach:
Im Explorer mit Rechtsklick auf das Speicherkartenlaufwerk klicken, Eigenschaften wählen, und unter Extras oder Tools die Fehlerüberprüfung starten. Dabei “Dateisystemfehler automatisch korrigieren” wählen.
Die vormals korrupten Dateien sind hinterher wieder zusammengesetzt, befinden sich unter Umständen aber unter neuem Namen in einem separaten Ordner.
Ist das Löschen einzelner Bilder auf der Speicherkarte sinnvoll?
Noch eine Vorsichtsmaßnahme: ein Zusammenhang zwischen der Anzahl und Häufigkeit von in der Kamera gelöschten Bildern und dem Auftreten eines Datendefekts ist nicht auszuschließen. Deshalb löschen wir nur im Notfall Bilder über das Kameramenü.
Und nach dem Herunterladen formatieren wir die Speicherkartenn beim Wiedereinsetzen in die Kamera generell neu, damit sind wir auch eventuell versteckt vorhandene Dateisystem- und Schreibfehler los.
Unsere Packliste fürs Speichern unterwegs
Neben des obligatorischen Ladegeräten für die Kamerabatterien ist noch ein ganzer Haufen Krimskrams nötig, um für alle Fälle gerüstet zu sein:
-
- Notebook mit Ladegerät
- Externe Festplatten 2.5Zoll: 2 mal 2 TB, bei längeren Reisen auch mehr
- Transcend All-in-1 Multi Kartenlesegerät (SDHC/SDXC/MSXC, USB 3.0) schwarz
- Mehrere USB-Kabel für Ladegerät, Kartenleser und Festplatten
- 2 USB-Stromversorgungskabel für Festplatten, MP3-Player etc.
- USB 3.0 Hub mit eigener Stromversorgung, wenn mehrere Geräte für Datentransfer und auch zum Aufladen angeschlossen werden sollen.
- Verbatim DVD-R 16x Speed DVD-Rohlinge
- Mehrere USB-Sticks z.B. Corsair 64GB USB-Stick für kleinere Datentransfers und für Datenrettung, PC-Analyse
- USB- Mobiler Internet Stick, besorgen wir uns oft im Zielland, wenn dort die Konditionen günstiger sind.
- SanDisk SDHC 64GB Speicherkarten
- Sandisk Compact Flash Speicherkarten 64GB
Software für die Datensicherung und Bildbearbeitung
Adobe Photoshop Lightroom 6 WIN & MAC
Ideal für die Bildoptimierung, ist Lightroom mit seinen Möglichkeiten und der einfacheren Bedienbarkeit die Referenz für die Organisation und Bearbeitung großer Bilddatenbestände. Leider ist Adobe komplett auf das Abonnement-Modell umgestiegen. Die etwa 120 Euro teure Standalone-Version 6 ist nur noch vereinzelt im Handel zu finden. Für knapp 12 Euro pro Monat bekommst du Lightroom- und Photoshop-Abo als Bundle. Wenn du Lightroom und Photoshop regelmäßig nutzt, lohnt sich das.
Faststone Image Viewer 7.5
Sehr schneller, für private Zwecke kostenloser Bildbetrachter mit vielen Funktionen, wie Umbenennen, Konvertieren, Diashow erstellen, Basis-Bildbearbeitung und vieles mehr. Liest auch fast alle RAW-Formate.
FreeCommander XE
oder den neuen FreeCommander XE release candidate
Kostenloser, leistungsstärkerer Ersatz für den Windows-Explorer. Mit Zweifenstertechnik, Ordnergrößenanzeige, Screenshots, batchweises Umbenennen, FTP und tausend anderen Funktionen. Extrem anpassbar auf die persönlichen Bedürfnisse.
Free File Sync
Für Privatanwender kostenloses Backup- und Synchronisationsprogramm fürs sichere und bequeme Backups auf die externen Festplatten. Auch zum Synchronisieren und Spiegeln von Laufwerken, mit vielen Einstellmöglichkeiten.
Recuva Datenrettung
Findet gelöschte und verschwundene Daten, z.B. nach einem Crash, meist wieder. Leicht zu bedienen.
Photorec Datenrettung
Bei der Bedienung fühlt man sich zwar in die 80er Jahre zurückversetzt, so ohne Maus-Unterstützung und mit Befehlseingaben im DOS-Fenster, die Ergebnisse rechtfertigen aber den Aufwand. iPhotoRec ignoriert das Dateisystem und geht nach den darunter liegenden Daten, so daß es sogar funktioniert, wenn das Dateisystem deines Datenträgers schwer beschädigt oder formatiert ist.
Abschließende Tipps zur Sicherung der Fotos
1. Zuallererst: Sichert die frischen Bilddaten umgehend (Notebook, Festplatte, Online-Speicher, IPad etc.). Dann sind sie auch vor einem selbst sicher. Wir haben schon öfter erlebt, dass Leute ihre Fotos für’s Web verkleinert und unter dem Originalnamen gespeichert haben. Das Original war dann mal weg!
2. Nachdem der Inhalt der Speicherkarte heruntergeladen wurde, ist die einfachste und gleichzeitig sicherste Löschmethode, die Karte in der Kamera zu formatieren.
3. Beim Kopieren und bei Backups immer für ausreichend Stromzufuhr sorgen!!!
4. Die USB-Geräte entweder unter Eigenschaften für schnelles Entfernen optimieren, oder unbedingt über „Hardware sicher entfernen“ im Info-Bereich der Taskleiste deaktivieren.
In einem weiteren Beitrag zeigen wir Möglichkeiten für die „Wenigerfotografierer“ unter unseren Lesern: Datensicherung ist wichtig und zwar für JEDEN!
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