Der Wohnmobil-Stellplatz in Carteret liegt fast direkt am Plage de Potiniére. Nur eine feinsandige Düne will überwunden werden. Als wir ankommen, weht ein kräftiger Wind und der fliegende Sand schmirgelt uns die Schienbeine ab.
Plage de Potiniére in Carteret, Normandie
Der Strand ist breit, enorm breit. Bis zum Meer ist es eine gefühlte Ewigkeit. Für Fotografen gibt es eine Unmenge an Motiven. Sandstrukturen, Priele, Felsen, Windsurfer und natürlich das Meer. Zum Land hin begrenzt eine lange Reihe blau-weißer Badehäuschen den Strand, darüber thronen opulente Villen aus dem 19. Jahrhundert.
Hinter den Umkleidehäuschen führt eine Treppe hoch zum Küstenwanderpfad. Von oben haben wir einen fantastischen Panoramablick über den Plage de Potiniére. Die auslaufenden Meereswellen bilden ästhetische Muster, das Meeresblau kontrastiert hervorragend mit den beiggelben Farben des Sandes.
Blick auf den Strand, Carteret, Normandie
Blick auf den Strand, Carteret, Normandie
Gras, Sand und Meer, Carteret, Normandie
Gunter auf dem Wanderweg, Carteret, Normandie
Düne in der Hafeneinfahrt, Carteret
Halber Hund, Carteret
Klippen und Strand
Wir klettern weiter hinauf auf die Klippen, gehen um das Cap de Carteret herum und da liegt schon der nächste Strand. Von oben herab blicken wir über die 10 Kilometer Sand. Der Strand ist super breit und völlig naturbelassen. Das wechselhafte Wetter mit ziehenden Wolken malt uns Sonnenflecken aufs Wasser, die wir gern fotografieren. In der Ferne schweben die Kanalinseln Jersey und Sark im Licht der Nachmittagssonne über dem Meereshorizont.
Die Dünen von Hatainville
Hinter dem Cap Carteret, am Anfang des Strandes stehen die malerischen Mauern der Kirchruine von Carteret. Dahinter fängt das gewaltige Dünengebiet von Hatainville an. Bis zu 80 Meter hoch sind diese unter Naturschutz stehenden Sandgebirge. Viele Wege führen kreuz und quer durch die Dünen. Der weiche, feine Sand fließt bei jedem Schritt unter den Schuhen weg. Das Laufen ist anstrengend aber macht Spaß, weil die hölzernen Zäune und das Gras im Sand unglaublich fotogen unter den dunklen Wolken liegen. Als wir anschließend wieder den steilen Weg auf das Cap Carteret erklimmen, haben wir genug Sand in den Schuhen, um uns unsere eigene kleine Düne zu basteln.
Die Dünen von Hatainville, Carteret
Die Dünen von Hatainville, Carteret
Gunter am Strand
Wolken über dem Leuchtturm auf der Klippe
Leuchtturm Phare de Cap de Carteret
Hoch auf der Spitze des Kaps steht der Leuchtturm Phare de Cap de Carteret. Klein und gedrungen sind der quadratische Backsteinturm und seine Nebengebäude von einer Natursteinmauer umgeben. Sehr hoch muss sein Leuchtfeuer ja nicht aufragen, es muss nur über die Hecken, Bäume und Hubbel der Kapspitze scheinen können. So reichen auch 58 Stufen die eine freischwebende Wendeltreppe bilden, um auf die Leuchtturmbalustrade zu gelangen.
Phare de Cap de Carteret
Phare de Cap de Carteret
Mauer um den Leuchtturm von Carteret
Das Treppenhaus des Leuchtturms Carteret
Die Fresnellinse des Leuchtturms Carteret
Der Leuchtturm Carteret
Es gefällt uns so gut, wir bleiben gleich zwei Tage in Carteret
Diese Region des Cotentin gefällt uns so gut, dass wir gleich Tage bleiben. Es gibt so viel zu sehen und zu erwandern und natürlich zu fotografieren, dass auch diese beiden Tage nicht genug sind.
Früh, schon kurz vor Sonnenaufgang ziehen wir wieder in Richtung Klippen los. Wir möchten den Leuchtturm im Morgenlicht fotografieren, aber die Wolken lassen keine Sonnenlücke. Wir stehen geduldig allein in der grandiosen Landschaft und es gelingt uns, hie und da einen schwachen Sonnenschein einzufangen. Die Ruhe tut uns gut und der Blick hinunter zum Meer. Unsere Beine tun jetzt beim Wandern übrigens nicht mehr weh – wir sind eingelaufen und das fühlt sich richtig gut an. An den Tagen in Carteret schaffen wir gut 20 km pro Tag, bei den Höhenmetern und dem gut 8 kg schweren Rucksack ganz gut für den Anfang.
Sonnenuntergang über den Dünen beim Hafen, Carteret
Sonnenuntergang über den Dünen beim Hafen, Carteret
Sonnenuntergang über den Dünen beim Hafen, Carteret
Am Strand, Carteret
Am Strand, Carteret
Mittags laufen wir ins nahe Dorf, besichtigen den Hafen, schauen den Ruderern zu, die bei Flut in der Hafenarbeit trainieren. Dann wandern wir nocheinmal den Hang hinauf, den Leuchtturm besichtigen, nochmal durch die Dünen laufen. Im Sonnenuntergang fotografiere ich noch ganz lange die Muster im Sand und die Dünenlandschaft vor dem Wohnmobilstellplatz. Diese Region können wir ganz besonders für Fotografen empfehlen.
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2019/09/Carteret-2.jpg613920Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2019-09-16 23:25:222024-02-14 13:33:15Cotentin: Cap de Carteret – Sand, Felsen, Klippen & ein Leuchtturm
Wir fahren zum nächsten Leuchtturm an der Spitze der Halbinsel Peniche. Auf den ersten Blick gefällt uns diese eigenartig zerklüftete Klippenküste außerordentlich. Irgendwie fühlt es sich an, als hätten Giganten mit diesen Felsen wie mit Bauklötzchen gespielt, und wir sind mittendrin viel zu klein dafür. Die Felsen türmen sich hoch auf, dazwischen gibt es Spalten, die 6-7 Meter tief in den Fels einschneiden. Beeindruckend gewaltig halt.
Leuchtturm Cavoeiro, Peniche, Portugal
Der ständig an uns zerrende stürmische Wind ist auch wieder da. Es ist schwierig, sich sicher auf den Beinen zu halten, und direkt an der Klippenkante auch nicht ungefährlich. Das kompliziert das Fotografieren, vor allem die Langzeitaufnahmen. Wir fahren die Stative nicht voll aus, lassen sie in Bodennähe und beschweren sie. So klappt es ganz gut. Wir müssen nicht nur auf die steilen Klippen und den Wind achtgeben, sondern auch auf gefährliche Spalten und Hohlräume, die überall lauern.
Gabi fotografiert den Leuchtturm Cavoeiro
Treppe hinunter in die Felsen, Peniche, Portugal
So hoch oben traute ich mich nicht, mich noch schiefer in den Wind zu stellen
Überall gab es Möglichkeiten zum Erkunden der Felsen. Die Treppen waren durch die Wellen jedoch in einem üblen Zustand
Diese fast freischwebenden Felsen sind einmalig
Gunter hoch oben auf der Leiter
Treppen führen in die Tiefe der beeindruckenden Felslandschaft
An einigen Stellen gibt es Treppen hinunter in dieses Labyrinth mit Gucklöchern hinaus aufs Meer. Der Leuchtturm thront hoch über den außergewöhnlichen Klippen. Zwischen den Leuchtturmwärterhäusern und der Garage ist ein Durchgang, der den Sturm kanalisiert und beschleunigt. Mühevoll kämpfen wir uns durch diese Passage zur Westspitze des Kaps. Abends treffen wir Manuel, einen galizischen Fotografen, mit dem wir uns angeregt unterhalten. Er hat das Fotografieren wegen des Windes längst aufgegeben. Gerade als er mir erzählt, dass es keinen Sinn macht, belichte ich eine 30 Sekunden Aufnahmen. Er staunt nicht schlecht. Sein Stativ liegt allerdings sicher und vor allem unerreichbar im Hotel. Wir tauschen uns aus und verabreden uns in Galicien. Ich bin echt mal gespannt, ob das klappt.
Ein stürmische Nacht auf den Klippen
Gegen Abend versammeln sich hinter dem Leuchtturm ein gutes Dutzend Wohnmobile, weil dieser Platz als Stellplatz gelistet ist. So offiziell sieht er aber nicht aus. Wir überlegen, ob wir zu dem Campingplatz fahren sollen, lassen es dann, weil wir den Leuchtturm auch in der Nacht aufnehmen möchten. Daraus wird wegen des andauernden Sturmes dann doch nichts. Stundenlange Aufnahmen machen im Sturm nun wirklich keinen Sinn – vielleicht sind wir einfach nur müde und brauchen ne Ausrede?
Sonnenuntergang, Blick zur Insel
Leuchtturm Cavoeiro, Portugal
Cavoeiro und Wellen in Langzeitaufnahme
Fels im Meer, Peniche, Portugal
Endlich mal schön Wolken, Cavoeiro, Portugal
Gegen Abend am Leuchtturm Cavoeiro, Portugal
Surfer lieben die Halbinsel Peniche
Die Halbinsel Peniche ist auch bei Surfern beliebt. Im Internet gibt es eine Seite, wo für jeden Strand die typischen Wellenformen beschrieben werden. Der berühmteste Strand ist der Supertubus – bei guten Bedingungen rollen da die Wellen tunnelartig auf den Strand zu. Wir haben trotz windiger Verhältnisse leider nicht das Glück, die Brandung ist eher unscheinbar. Aber die Farben an diesem Strand sind so was von knallig blau und grün, das wirkt richtig surreal. Wer da noch nicht gesehen hat, der glaubt es nicht.
sonniges Wetter und kleine Wellen, Peniche, Portugal
Die Farben der Welle, Peniche, Portugal
Blick nach Peniche, Portugal
Blick nach Peniche, Portugal
Trotz fehlender Wellen tummeln sich die Surfer im Meer, Peniche, Portugal
Hafenleuchtturm in Peniche, Portugal
Blick von der Hafenmauer zur Bucht
Farbenfrohe Hafenleuchttürme in Peniche
Die beiden kleinen Leuchttürmchen im Hafen bilden einen tollen Farbkontrast. Wir laufen über die Mole, fotografieren und haben Spaß im frischen Wind und unter den brennenden Sonnenstrahlen. Die Wellen verlocken mich unwiderstehlich dazu, ins Wasser zu gehen. Ausnahmsweise habe ich heute lange Hosen an. Das hält mich aber nicht davon ab, hüfttief ins Wasser zu laufen. Nur auf das Smartphone und die Speicherkarten in der Hosentasche muss ich aufpassen. Im Wind und in der Sonne trocknen die nassen Hosen schneller als wir unser geparktes Wohnmobil erreichen können.
knallige Farben im Hafen von Peniche
Hafenleuchtturm in Peniche, Portugal
Das blaugrüne Meer, Peniche, Portugal – läd das nicht zum Reinlaufen ein?
In Nazaré, dem für die weltweit größten surfbaren Wellen bekannten Ort, sind höhere Wellen gemeldet. So fahren wir erwartungsvoll dort hin. Unterwegs entdecker wir aber noch ein kleines Dörfchen von unglaublicher Schönheit. Davon aber mehr im nächsten Blogbeitrag.
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2017/08/GAL3220.jpg573860Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2017-08-25 13:47:542022-10-10 07:34:07Die gewaltige Felsenküste der Halbinsel Peniche, Portugal
Obwohl es uns in Almograve so unglaublich gut gefällt, fahren wir weiter – wir wollen die Küste Portugals weiter erkunden. Wir fahren nur etwa 50 km, denn in Porto Covo soll es einen Stellplatz geben. Wir finden den auch auf Anhieb, er liegt zentral im Ort. Der Platz wirkt auf uns trist und deprimierend. Der gestrige Tag ist einfach nicht zu toppen. Ich parke in der Mitte des schmutzigen, schäbigen Schotterplatzes, der extrem eng beparkt ist. Anscheinend gibt es auch hier einige Dauercamper. Also Leute, die Wochen oder gar Monate hier stehen. Ich laufe mit der Kamera um den Hals los. Das Städtchen ist wirklich nett, Restaurants, Eisdielen, Souvenirläden, aber alles nicht aufdringlich. Außerhalb des Ortes in der Nähe einer heruntergekommenen, ehemaligen Disko gibt es einen Parkplatz, wo schon ein französisches und ein spanisches Wohnmobil stehen. Dort knallen die Wellen gegen und über die Felsen, dort gibt es kleine sandige Buchten – dort ist noch ein Platz frei fürs Womo und uns. Ich fotografiere, weil gerade Flut und das Meer so aufgewühlt ist. Aber das Wetter ist trist, die Wolken ein langweiliges Grau ohne Konturen. Mir geht es gut dabei, diese Meereslandschaft in Langzeitbelichtungen einzufangen. Die Arbeit hat immer etwas Meditatives, das brauche ich gerade. Abends wird das Wetter leider auch nicht besser. Trotzdem erfreuen wir uns an der Küste und den Wellen. Unsere Klamotten, die Kameras und Stative sind nach der stundenlangen Tour salzig und klamm. Meine Finger und die Kamera sind so nass von der Gischt, dass ich die Schalter am Objektiv nicht mehr betätigen kann. Das hatte ich bisher noch nie.
Porto Covo
Verlassenes Gebäude in Porto Covo
So sind hier die Strände „beschriftet“
Sines
Am nächsten Tag suchen wir uns noch andere Strände. Die Internet-SIM-Karte meldet, dass sie nur noch einen Tag gültig ist. Huch, die sollte eigentlich noch eine Woche nutzbar sein? In Sines fragen wir im Vodafone Laden nach – da lief tatsächlich was schief, leider. Ich kaufe also nochmal für 15 Euro Internetvolumen und schaue mir dabei die Stadt ein wenig an. Gunter ruht sich derweil im Womo aus, er hat sich den Rücken verspannt. Sines ist eine seltsame Stadt. Neue, feine Häuser stehen direkt neben sehr heruntergekommenen. Auf der Straße laufen mir immer wieder riesige Kakerlaken über den Weg. Nur 500 m von der Kirche und dem netten Marktplatz entfernt, fühle ich mich wie in einem Slum. Mit der Kamera um den Hals komme ich mir richtig fehl am Platz vor.
Die hölzerne Tür zur Burganlage ist geöffnet. Von dort aus kann ich zu einem Aussichtstürmchen steigen. Die Übersicht auf die Stadt ist wunderschön.
Die Straße zurück nach Porto Covo führt entlang vieler Strände, die sich vor allem für Surfer eignen. Ich kann die Aussicht darauf nicht genießen, denn die Straße ist unglaublich holprig. Hätten wir Sahne in einem Becher geschüttet, sie wäre hinterher geschlagen gewesen.
Sines
In den Gassen von Sines
In den Gassen von Sines
Aussichtspunkt
Die Strände und Klippen von Porto Covo
Auf einem holprigen, weiten Platz etwa zwei Kilometer vor der Stadt stehen ein paar Mobile. Wir stellen uns dazu. Der Strand ist traumhaft, das Wetter ist es auch. Und diese Blütenpracht oberhalb der Küste, der Wahnsinn!! Das Meer ist grün und blau, die Felsen spitz und weniger spitz. Der Sand ist super fein und hell. Wir sind glücklich. Hier bleiben wir. Insgesamt bleiben wir sogar drei Tage, Ann Barbro und Erik besuchen uns noch einmal in Porto Covo, bevor wir uns zu weit von der Algarve entfernen. Wir fotografieren gemeinsam, zeigen Ann Barbro, wie man Langzeitaufnahmen macht. Sie ist frustriert, weil das Kameradisplay in der grellen Sonne nicht zu erkennen ist, überlegt schon, eine neue Kamera zu kaufen, bis Gunter auf die Idee kommt, die Kameraeinstellungen mal genauer durchzusehen. Klar, das Display stand auf schwacher Helligkeit, dann kann man in der Sonne nichts erkennen! Jetzt funktioniert es wieder.
Strandgrasnelken und Häuser in Porto Covo
Einige der Blumen riechen nach Curry, fanden wir cool
knallig grüne Algen auf den Felsen, Ebbe in Porto Covo
Gunter mit dem neuen Rollei Stativ am Strand
Wir laufen abends entlang der Küste bis in den Ort, eine Bucht schließt hier an die andere an, jede hat ihren eigenen Charme und überall sind die Wellen anders. Da bieten sich unglaublich vielfältige Fotomöglichkeiten. Wenn nur mal das Wetter so richtig mitspielen und uns einen guten, dramatischen Sonnenuntergang präsentieren würde! Unser letzter Tag ist wieder so fantastisch, endlich gibt es kleine Wölkchen, wir fotografieren auch mittags, wer weiß, was da abends wieder kommen wird. Der Wetterwechsel geht schnell hier am Meer im Wind. Der bringt dann auch tatsächlich viele, dicke, dunkle Wolken. Innerhalb weniger Minuten ist der ganze Himmel bedeckt. Wir fotografieren trotzdem – oder gerade deswegen. Diese Wolken sind endlich mal fotogen. Zum Sonnenuntergang gib es leichten Regen und Sonne. Fotografisch etwas zu grell, aber als Erlebnis ein Traum. Wir sind ganz allein draußen, es ist kalt, aber wunderschön. In den Wohnmobilen auf den Klippen rührt sich nichts, keiner öffnet die Tür und schaut raus, da flackern nur die Fernsehbildschirme.
Sonnenuntergang im Regen
Müll an den Stränden
Am Strand liegt relativ viel Müll. Am frustrierensten finde ich hier das Styropor, denn die Wellen zerschlagen es in die feinsten Krümmel. Mit einer großen Mülltüte bewaffnet sammel ich den Dreck auf. Auch zahlreiche grüne und rote Seilknoten. Die Leute liegen auf dem Strand und sonnen sich, mitten im Dreck. Wenn jeder eine Tüte Dreck mitnähme? Nach der nächsten Flut ist wieder Müll da, aber nicht mehr ganz so viel.
Ich am Strand – so braun war ich übrigens noch nie – außer als Kind vielleicht
Unfreundliche Camper
Ich habe eine Weile überlegt, ob ich hier im Blog auch mal lästern darf? Habe mich entschieden, dass das mal sein muss. Wer also keinen Bock drauf hat, hüpft zum nächsten Kapitel.
Wir hatten uns einen Stellplatz in der Nähe des Hafens ausgesucht. Dort standen die letzten Tage schon Mobile, da gibt es ein großes Toilettenhäuschen, allerdings jetzt geschlossen und mit Graffiti versehen. Ist das vielleicht im Sommer ein offizieller Stellplatz? Oder war es mal einer? Wir parkten hinter einem deutschen Mobil ein, einem kleinen äteren Hymer. Da der Platz auch von PKW benutzt wird, lasse ich nur 3-4 m Zwischenraum. Schon als wir vorbei fahren schaut die Frau im Campingstuhl nicht gerade freundlich. Campingstuhl ist auf einem öffentlichen Parkplatz sowieso ein „no go“. Sie steht auf, schaut aufs Mobil und meint, ich solle doch noch einen Meter weiter vorfahren. Ich hab zwar keine Ahnung warum, mache das aber. Jetzt ist sie noch schlechter gelaunt, weil sie mich aufklären muss, dass das ironisch gemeint war. So naiv bin ich. Ja, ich geb es zu. Gunter und ich schauen uns nur kurz an und sind der Meinung, dass Portugal zu groß ist, um solche Nachbarn zu ertragen. Unser Haus hat Räder, wir fahren halt woanders hin.
Am nächsten morgen, wir haben eine ruhige Nacht neben französischen Nachbarn gehabt, sind gerade ausgeschlafen, da kommt dieser kleine, alte Hymer angeholpert. Die Dame in schwarz (schwarzes Höschen, schwarzes Top, alles etwas zu eng, sieht aus, wie eine Presswurst) sitzt drinnen. Sie hat auch einen Gatten dabei, der lenkt das Mobil. Die beiden parken ganz vorne an den Klippen, da, wo das Parkverbotsschild steht. Dann hängen sie die Wäscheleine auf, drauf kommen 10 schwarze kurze Höschen und 10 schwarze Tops. Die Leine hängt am Parkverbotsschild! Er öffnet die Motorhaube und fängt an zu schauben, das Ersatzrad steht neben dem Mobil. Also echt jetzt?
Es kommt aber noch besser. Der Platz ist beliebt bei Mobilisten. Immer wieder fährt jemand an, wendet und fährt wieder weg. Wir fotografieren bis spät abends und lachen mal herzhaft auf, als wir das sehen: das kleine, alte Mobil steht vorne auf der Klippe, da wo man nicht parken sollte, und vier, fünf Mobile parken weitest möglich davon weg in der hintersten Ecke des Schotterplatzes. Auch wenn es lustig aussieht, so was macht mich echt traurig. In den nächsten Tagen traue ich mich kaum, neben einem anderen Mobil zu parken. Was, wenn ich auch da nicht erwünscht bin? Lasse ich auch genügend Platz?
Große Wellen bei der Lagune Santo Andre e Sancha
Wir fahren weiter, schauen uns nur 30-40 km weiter nördlich eine Lagune in Costa de Santo Andre an. Da parkt ein kleiner Volkswagen Camper neben uns ein. Die freundliche ältere Dame steigt aus und fragt uns, ob sie zu dicht stünde. Sie möge das nämlich selbst überhaupt nicht, wenn Camper sich direkt neben sie stellen! Dem gehe ich jetzt im Gespräch mit ihr – Susanne heißt sie – nach. Klar, wir mögen es auch nicht, wenn man, wie auf dem super häßlichen Stellplatz von Porto Covo so ganz dicht auf dicht steht. Aber dieses freundliche Miteinander wie in Almograve ist doch ganz wunderbar. Man spricht sich kurz ab, entweder mit Handzeichen oder einem freundlichen Nicken oder sogar verbal und dann steht man da gemeinsam und genießt die Natur. Susanne braucht mehr Raum zum Atmen, meint sie. Aber auf der anderen Seite hat sie auch gern weitere Camper in der Nähe, weil das ein Gefühl der Sicherheit gibt.
besser nicht schwimmen gehen
Wellen
Gemütlicher Campingplatz am Praia Gale
Die Lagune gefällt uns nicht ganz so gut, obwohl die Wellen außergewöhnlich hoch sind. Irgendwie wirkt im grellen Licht der Sonne alles sehr karg. Die Lagune ist grün und tief, sie riecht etwas abgestanden, was sie wohl auch ist. Wir möchten weiterziehen, Susanne will mit. So fahren wir gemeinsam, finden den engen Weg zu einem bestimmten Strand nicht und landen bei einem Campingplatz. Der kostet 15 Euro, das finde ich in Ordnung. Der Platz ist wirklich nett. Dort stehen ganz viele deutsche Familien mit kleinen Kindern, die alle glücklich, teilweise nass und naturschmutzig herumtollen.
Der angrenzende Strand ist der Hammer! Das sieht aus wie der Bryce Canyon im Meer. Diese Farben sind überirdisch und sie wirken unecht aber unglaublich schön. Dazu das Blau des Meeres, das Rauschen der Wellen und diese Weite. Was für ein Kontrast zum Campingplatz mitten im ruhigen Wald voller glücklicher Kleinkinder. Cool.
Praia Gale
Welle am Praia Gale
Leider erfahre ich an diesem Traumstrand, dass unser guter Freund Per Ole, der Walkapitän aus Norwegen, gestorben ist. Ich schaue auf das Meer, welches Per Ole so geliebt hatte und bin unendlich traurig. Die Wellen, das Kommen und Gehen des Meeres, das Wetter – alles scheint unendlich, nur der Mensch ist Besucher in diesem grandiosen Theater. Ich sage Euch – es ist unsere Pflicht, die Schönheit der Welt zu genießen in der Zeit, die wir auf dieser Erde haben!!
Susanne will die 10 Euro für den Campingplatz nicht ausgeben, sie kommt aber zum Essen vorbei. Zum Frühstück treffen wir uns auch noch einmal, dann trennen sich unsere Wege wieder.
Die Lagune von Rio Sado und die Halbinsel Troia
Die Landschaft ändert sich wieder. Wir fahren vorbei an Reisfeldern – ich bin ganz aus dem Häuschen. Zum ersten Mal sehe ich Reisfelder. Zu Reisfeldern gehören Störche, die brüten hier überall und stehen in den Feldern und suchen nach Fröschen. In einem kleinen Dorf sind es ganz besonders viele brütende Störche.
Leider bin ich so ins Staunen vertieft, dass ich kein Foto mache. Der Fähranleger für die Fähre nach Setubal kommt auch ziemlich schnell, eigentlich hätte ich mir gern die Küste, die Dünen, die Reisfelder und Störche noch genauer angesehen. Aber: es gibt viel zu entdecken, also weiter nach Norden. Die Fähre kostet etwas über 30 Euro, sie hat uns einen recht großen Umweg außen herum gespart.
Wir sind schnell durch Setubal durch und steuern mal wieder auf einen Leuchtturm zu.
ANMERKUNG: ich hänge im Live Bericht hinterher, weil tagsüber das Licht zu grell zum Arbeiten am Notebook ist und ich Nachts viel zu müde bin. Ich schreibe aber fleißig, der Bericht wird nur geringfügig zeitversetzt veröffentlicht. Wir sind zur Zeit im Norden Spaniens und hängen mal wieder mit einem Womoschaden fest.
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2017/06/portoCovo-6586.jpg573860Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2017-06-19 00:33:462022-10-10 07:30:23Die Klippen von Porto Covo, der Strand Gale und unfreundliche Camper
Portugal sieht auf der Landkarte ja ein wenig eckig aus. Wir befinden uns gerade in der untersten Ecke Portugals, die auch gleichzeitig der südwestlichste Punkt Europas ist. Eigentlich nichts halbes und nichts ganzes. Aber das wird hier trotzdem zelebriert.
Ich möchte gern den Leuchtturm besichtigen, weil ich immer wieder Leute im Inneren vor dieser gigantischen Fresnellinse stehen sehe. Vier Meter ist die Linse hoch, die Leuchtkraft macht sogar dem Leuchtturm von Creac’h auf derr Ile d’Ouessant Konkurrenz. Im Souvenirshop weiß niemand über die Führungen Bescheid, im kleinen Laden für Feinkost aus der Region auch nicht, im Museum werde ich auch ganz erstaunt angeschaut. Ich solle doch mal in der Bar nachfragen.
Du denkst jetzt sicher auch: mensch, aber das ist auch ein einsamer Leuchtturm hoch oben auf einer steilen Klippe.
Nicht wirklich einsam.
Hier fahren die Tourbusse einer nach dem anderen hin und laden Scharen von Touristen ab, die in den verschiedensten Sprachen miteinander plappern. Hier wimmelt es nur so vor Menschen, wie in einem Ameisenhaufen. Ein Stand bietet die letzte deutsche Bratwurst vor Amerika an, und etliche Souvenirstände auf dem Schotterplatz vor dem Eingang alles mögliche an billigem Kram. Läuft man nur ein klein wenig an diesen 60 Meter hohen Klippen entlang, dann wird es ganz schnell viel einsamer.
Ein paar wilde Hunde streunen auf der Suche nach Essbarem um die Stände herum, der Anblick stimmt mich traurig. Einer ist sehr krank und alt. Er sucht mit seinem Kumpel Schatten unter den Ständen, sie werden aber jedes mal, wenn sie es sich gemütlich gemacht haben, wieder weggescheucht.
Souvenirstände am Cabo Vicente
typischer Bewuchs an den Klippen
typischer Bewuchs an den Klippen
Besichtigung des Leuchtturms Cabo Sao Vicente
Irgendwann sehe ich jemanden in schwarzen Hosen und blauem Hemd vor dem Leuchtturm stehen, irgendwie sieht das offiziell aus. Das ist bestimmt der Leuchtturmwärter.
Sofort fragte ich ihn nach einer Leuchtturmtour. Vor allen Seiten kommen plötzlich Leute und im Nu hat sich eine Gruppe von etwa zehn Leuten versammelt. Und los geht die Tour. Der Leuchtturmwärter hat es drauf, die Infos zum Leuchtturm spannend vorzutragen. Die Leute sind begeistert.
Der Leuchtturm Cabo Sao Vicente ist der stärkste Leuchtturm Europas und der zweitstärkste der Welt. Der 28 Meter hohe Turm steht auf der 75 Meter hohen Klippe und hat in seinen besten Zeiten über 100 Kilometer weit gestrahlt. Mit dem Aufkommen von GPS-Navigation wurde die Leuchtkraft verringert, und heute strahlt der Turm nur noch 60 Kilometer weit. Übrigens genausweit wie der Leuchtturm Creac’h auf der Insel Ouessant. Also sind wohl beide die leuchtstärksten Leuchttürme!
Diese mächtige Reichweite war auch nötig, denn das Meer um das Kap Sao Vicente ist voller gefährlicher Klippen und Strömungen, so dass die Schiffe auf der viel befahrenen Route um das Kap einen großen Sicherheitsabstand halten müssen.
Später wurde mir auch klar, warum anscheinend kaum jemand über die Leuchtturmführungen Bescheid weiss. Es gibt nur einmal die Woche zwei Führungen, Mittwoch nachmittags. Und wir hatten Glück und waren genau da vor Ort.
Besucher im Leuchtturm – so erkennt man, wie groß die Fresnellinse ist
Der Leuchtturmwärter und die Fresnellinse
romantisch…
Blick aus dem Leuchtturm heraus
Das Licht des Leuchtturms, Cabo Sao Vicente
Steile, hohe Klippen am Cabo de Sao Vicente
Farol Sao Vicente, Algarve, Portugal
Ann Barbro, Eric und ich – wir trinken einen Saft in der Bar vor dem Leuchtturm
Im Leuchtturmwärterbüro – coole Kacheln, was?
Sonnenuntergang am Leuchtturm
Wir sind begeistert von der Tour, auch, wenn die Luft hinter dem Glas des Leuchtenhauses sehr stickig ist und es mächtig nach Schmieröl riecht. Als Kontrast ist die frische Luft am Cap mit dem kühlen Wind umso besser, als wir das Gebäude wieder verlassen. Gegen Abend, es ist schon merklich kühler geworden, aber noch habe ich kurze Hosen an, und es kommen noch mehr Menschen zum Leuchtturm. Was wollen die nur alle hier? Das Licht auf der Klippe ist ganz nett, es könnte aber besser sein. Nebel hängt in der Luft, der nimmt der abendlichen Sonne die Kraft weg.
Wir haben den Leuchtturm und die Klippen im Visier. Die Leute schauen alle Richtung Westen aufs offene Meer. Dort plumpst die Sonne ohne großes Tamtam einfach so ins Meer. Und alle diese Leute wollen genau das, genau hier sehen. Und jeder macht Fotos von der Sonne, kaum jemand vom Leuchtturm. Ich versteh es nicht. Mir geht das Gedicht von Heinrich Heine durch den Kopf.
Das Fräulein stand am Meere, Heinrich Heine
Das Fräulein stand am Meere
Und seufzte lang und bang,
Es rührte sie so sehre
Der Sonnenuntergang.
Mein Fräulein! sein Sie munter,
Das ist ein altes Stück;
Hier vorne geht sie unter
Und kehrt von hinten zurück.
Die Fotografin steht am Meere und sieht die Sonn nicht an
Mehrere Pferde und eine Kuhherde laufen frei in Sagres herum
Sagres
Morgens früh sind auch wir wieder munter. Der Himmel ist wolkenlos, das freut zwar die Sonnenanbeter, aber nicht die Fotografen. Das Licht ist schnell sehr hart. Wir wandern entlang der Küste, erreichen irgendwann Sagres. Dann genießen wir es einmal, dass wir nur zu zweit unterwegs sind. In einer Snack Bar futtern wir was und trinken noch einen Kaffee hinterher. Das gönnten wir uns die letzten 17 Jahre nicht, das ist zu fünft zu teuer. Portugal ist aber auch im Vergleich zu Norwegen extrem günstig. Ein Kaffee kostet gerade mal 0,70 Euro, ein Bier 1 Euro. Da kann man nichts sagen.
Wir besuchen das Fort in Sagres früh am nächsten Morgen, in der Hoffnung auf weicheres Licht, doch das wird nichts. Kein Wölkchen verziert den Himmel und dämpft das Licht etwas. Es ist heiß, ohne Sonnenbrille und Sonnenhut ist es unangenehm. Auf den ersten Blick wirkt diese Landzunge extrem karg und steinig. Doch beim genaueren Hinsehen blüht und grünt es an jeder Ecke. Halt nur zaghaft und dezent. Die Architektur ist genauso karg wie das Land. Wir fühlen uns wie in einer Wüstenlandschaft. Ein hoch interessanter Kontrast. Das Gebiet ist bei Ornithologen beliebt.
Leuchtturm von Sagres
Kirche am Fort, Sagres
Gunter beim Wandern
Blumen
Leuchtturm von Sagres
Das Fort von Sagres
Eine der Buchten bei Sagres
Das Örtchen Burgau und ein irreales Blau
Dieser kleine Fischerort ist wirklich sehenswert. Diese Farben. Sie sind so grell, das glaub uns keiner. Nur, mit dem Womo sollte man oben an der Straße parken, die Strassen sind steil und eng.
Die Küste vor Burgau
Auf einem T-Shirt stand: The drinking village with a fishing problem
In den Gassen von Burgau
Häuser in Burgau
In den Gassen von Burgau
Der weite Strand von Carrapateira
Wir ziehen weiter entlang der Küste. Es sieht nun ganz anders aus, als in der südlichen Algarve. Die Felsen sind nicht mehr rot, sondern eher grau. Die Klippen sehr hoch, es gibt nicht mehr sov iele kleine Buchten, sondern weite, unendlich scheinende Strände.
In Carrapateira finden wir nicht nur einen schönen Stellplatz, sondern auch einen außergewöhnlichen Strand. Es gibt Zeiten, da staut sich der Fluß vor dem Strand zu einer Art Lagune auf, dann wieder fließt er wohl einfach ab. Wir haben Glück: Als wir ankommen, staut er sich auf. Viele Besucher waten durch das warme Wasser, um den Strand zu erreichen. Wir sind begeistert, das Wasser ist klar, der Strand im ersten Gebiet ziemlich zertrampelt, weiter vorne – sehr weit vorne – da rollen immer neue, große Wellen auf den weiten, nassen Sand. Ach, das ist herrlich.
Carrapateira – Lagune und Strand
Es sind zwar viele Strandbesucher da, der Parkplatz ist bis zum letzten Platz besetzt, doch am Strand verläuft es sich extrem schnell. Hier kann man kilometerweit laufen, ohne jemandem zu begegnen. Fast bis zu den Hüften stehen wir im Wasser und fotografieren Wellen.
Das ist nicht ganz ungefährlich für die Kamera. Ich bin beunruhigt, aber mein verspieltes Ich muss es riskieren. Die Wellen sind so glasklar und trümen sich beim Anrollen auf den Strand so wunderbar auf. Ach, schaut selbst. Ich kann es nicht beschreiben.
Praia Carrapatreira, Algarve, Portugal
Praia Carrapatreira, Algarve, Portugal
Morgens laufe ich kurz vor Sonnenaufgang nochmal alleine los zum weiten Strand. Diesmal gehe ich nicht durch die Lagune, sondern über die Straße. Von hoch oben habe ich einen tollen Blick über die Lagune und das Meer. Ein Angler kommt auch gerade an. Er stellt sein Sonnenschirmchen genau da hin, wo das Meer den Strand in der Nacht sauber geputzt hat. So früh ist der Strand ansonsten ganz leer. Das gefällt mir. Ich laufe durch die Lagune wieder zum Mobil zurück.
Womostellplatz am Strand
Carrapateira, Steg zum Strand
Der Angler stellt seinen Sonnenschirm früh morgens auf
Foto der Woche – In letzter Zeit poste ich einzelne Fotos immer in Facebook. Doch dort lade ich die Fotos höchstens mit 600 pixeln hoch. Doch gefallen mir selbst die Fotos etwas größer besser. Außerdem bleiben die Fotos so unseren Bloglesern verwehrt. Aus diesem Grund werde ich nun häufiger Fotos hochladen, die wir unterwegs nicht gezeigt haben, weil es zu viel gewesen wäre. Außerdem könnt ihr die Fotos dann mal ohne lange Texte genießen. Ein Ein-Minuten-Urlaub (wenn überhaupt so lang!)
Was meinst du? Hast du Lust darauf? Oder zu langweilig?
Wir besuchten in den letzten beiden Wochen mehrfach die Strände in Uig. Die Küste dort gefällt uns ausgesporchen gut. Sie bieten unglaublich abwechslungsreiche fotografische Möglichkeiten. Der Himmel war bewölkt, die Sonne zeigte sich nicht. Es passte perfekt zur dramatischen Steilküste.
Küste bei Mangersta, Uig, Isle of Lewis
Vor einem Parkplatz fanden wir den König der Lewis Chessmen überlebensgross wieder. An diesem Strand wurden die Figuren damals gefunden. wir verweilten lange an diesem weiten, hellen Strand – es war Ebbe, die Sandfläche enorm! Auf der Surfer Internetseite wurden für ein paar Strände sehr hohe Surfwellen vorhergesagt. Das hatte uns neugierig gemacht. Am weitläufigen Sandstrand sahen wir keinen nennenswerten Wellen. An den Klippen würde wir sicher welche finden.
Felsen am Sandstrand, Uig, Isle of Lewis
die 5 Reicherts in der Hütte
Hütte in den Felsen, Uig, Isle of Lewis
Je weiter wir Richtung Ende der Straße kamen, desto diesiger wurde es. Über den Bergen hingen schwere, dicke Wolken. Sie regneten in der Ferne ab. Wir blieben verschont. Wir wanderten vom gleichen Startpunkt wie beim letzten Besuch, liefen diesmal jedoch in die andere Richtung. Dort fanden wir weit und breit keinen Sandstrand, dafür Klippen mit abwechslungsreicher Aussicht und natürlich Fotomöglichkeiten. Fotografisch war nur eine Blickrichtung ergiebig, nur dort hingen die dunklen Regenwolken, die sich für die Bildgestaltung eignenten. Wir konnten nicht in die andere Richtung fotografieren, da dort die Sonne zu stark durch die dünne Wolkendecke schien und der Himmel auf dem Foto weiß gewesen wäre. Dieser Umstand schränkte unsere Fotografie jedoch nur wenig ein. Wir machten aufgrund fast fehlender Wellen – ja wo waren die denn jetzt? – Langzeitaufnahmen. Da lag die Wellenvorhersage aber voll daneben! Machte aber nichts!
Unsere Nachbarin Anne hatte uns von einer kleinen Hütte zwischen den Felsen erzählt. Fast hätten wir die kleine Unterkunft übersehen, so gut ist sie in die Felslandschaft integriert. Innen machten wir ein paar Fotos von der ganzen Familie. Es ist erlaubt in der Hütte zu übernachten. Dazu soll man sich vorher bei den Erbauern die Erlaubnis mit genauer Anleitung für den Ofen holen. Ich fand das Klasse und kam ins Träumen. Das wäre doch der perfekte Ort für die sternklaren Nächte gewesen! Keine Lichtverschmutzung, Felsen und das Meer! Jetzt fand ich es zu nass und stürmisch, da würde mir das Schalfen in der hoch auf den Klippen stehenden Hütte wahrscheinlich Angst machen.
Komischerweise war es an diesem Tag fast unangenehm warm. Obwohl wir die warmen Wollpullover im Auto gelassen hatten, kamen wir mächtig ins Schwitzen. Ich lies deswegen der Tag mit einem warmen Bad ausklingen und wusch dabei meinen müden Körper wieder rein.
An dieser Stelle habe ich ausnahmsweise mal ein PS!
PS Als wir vor einigen Tagen mit Uisoean noch zum Tolsta Strand gefahren waren, trafen wir einen „alten“ Bekannten: Roy mit seinem Hund Siggi. Wieder unterhielten wir uns lange. Siggi forderte unsere Kinder ununterbrochen zum Spielen auf. Ich nutzte die Gelegenheit um ein paar Fotos zu machen.
typischer wirf mir das Stöckchen Blick
PPS Es gibt eine neue Funktion im Blog: Die Kommentare können abonniert werden. Ihr bekommt dann eine E-Mail, wenn jemand auf den Kommentar antwortet! Ist vielleicht einfacher als immer wieder nach zu schauen?
Und hier habe ich ein Bild in höherer Auflösung abgelegt, als Bildschirmschoner.
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2019/05/Leuchtturm-2020-4.jpg613920Gunterhttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGunter2019-05-08 20:24:002024-02-07 17:22:34Phare du Cap Frehel, Bretagne, Frankreich