Wir waren heute trotz des stürmischen Wetters den ganzen Tag auf den Beinen. Der Wind geht wegen der Feuchtigkeit in der Luft, Nieselregen und Gisch von der Brandung, voll in die Knochen. Wir sind schon von einem Ende der Insel bis zum anderen gewandert und haben sogar richtig liebe Leute getroffen. Gleich am ersten Tag lief uns ein deutsch/französischen Ehepaar über den Weg. Wir haben uns gleich zusammengetan: unsere journalistische Neugier und ihre Sprachkenntnisse. Das ist eine Win/Win Situation. Wir haben die Fragen und sind neugierig, aber allein kämen wir nicht rum ohne Französisch. Unsere neuen Freunde freuen sich darüber, mit uns zusammen auf Erkundungstour zu gehen.
Marc hat dazu gleich die wichtigste Person der Insel ausfindig gemacht. Ambrosius ist Inselarzt, Apotheker, Verwaltungsvize, Leiter der Seenotrettung und was weiß ich noch sonst, in Personalunion.
Aber dazu Morgen mehr. Heute erst Mal ein paar Sturmbilder zur Einstimmung.
Beiträge
Seit ein paar Tagen ist das Wetter eher trüb auf der Belle Ile. Nein, wir hatten bis jetzt nicht die Wolken, die fotogen am Himmel hängen, es sah einfach nur langweilig aus. Gestern gegen Nachmittag klarte der Himmel kurz auf und die Sonne kam durch. Für die Wellenfotografie brauche ich Licht und Wellen – jetzt war es soweit! Wir fuhren nach Donnant und kletterten auf die Felsen, um von oben herab über den Strand und das Meer zu schauen. Die Sonne beschien das bewegte Wasser von hinten – das waren optimale Bedingungen. Wir fotografierten auf den Felsen sitzend stundenlang Wellen.
Wellenfotografie auf der Belle Ile
Ich schraubte die 400mm Festbrennweite drauf, weil die noch schärfer ist als das Telezoom und verfolgte geduldig eine nach der anderen Welle mit dem Objektiv. Gegen Abend verschwand die Sonne hinter einer Wolkenwand am Horizon, dafür gesellten sich nach und nach immer mehr Surfer in das Wasser. Das machte Freude, den Männern bei ihren Surfversuchen zuzuschauen.
Hier erstmal ein paar Wellenfotos, ein paar Surferfotos zeige ich später.
Surfer am Strand Donnant, Belle Ile
Übersichtsseite Reise zur Belle Ile
Wir besuchten gestern die nördliche Spitze der Belle Ile, denn während der letzten Tage konnten wir hohe Wellen beobachten. Wellen am Pointe de Poulains sind besonders eindrucksvoll und das wollten wir fotografisch festhalten.
Immer wieder fragen Leser unseres Blogs, wie wir die Fotos aufnehmen. Deswegen erkläre ich in diesem Beitrag einmal genau, wie und warum ich diese wellenbewegten Motive ablichte.
Welle im Gegenlicht, Anwesen der Sarah Bernhardt auf der Belle Ile
Es ist mitunter schwierig die Farben der Wellen in einem Foto festzuhalten. Die Kamera tut sich schwer, den hohen Kontrastumfang im Gegenlicht darzustellen. Der Himmel frisst aus, er ist in Richtung Sonne einfach zu hell, die Felsen werden nur noch als Silhouette dargestellt. Aber genau im Gegenlicht zeigen die Wellen ihre schönsten Farben – sie leuchten meist grünlich und heben sich von der Gischt des Meeres ab.
Ich wählte die kurze Langzeitbelichtung, um Ruhe ins Bild zu bringen und trotzdem die Fließrichtung des Wassers und die Bewegung der Wellen zu verdeutlichen.
_____________________________________________________________________
Die Mowe und die Brandungswelle
Durch die Möwe im Foto kann man sich die Größe und Dynamik der Welle besser vorstellen.
_____________________________________________________________________
Der Leuchtturm am Pointe de Poulains
In diesem Bild war mir die Dynamik der Wellen wichtig, deswegen wählte ich die Belichtungszeit von einer Sekunde. Wie die Wellen den großen Felsen umspülen wird durch diese Belichtungszeit gut dargestellt.
_____________________________________________________________________
Langzeitbelichtung der Felsen & des Leuchtturms Poulains mit einem 1000fach Graufilter, nd 3
Wir liefen entlang der Küste um einen Blick auf die großen Felsen und den Leuchtturm zu bekommen. Der Leuchtturm dient, wie die Möwe bei dem zweiten Foto, zum Größenverlgleich:
diese Felsen und die Wellen sind gewaltig!
Mit der Belichtungszeit von einer Minute brachte ich Ruhe ins bewegte Meer.
Weiter entlang der Küste fanden wir eine Stelle, an der es möglich war, hinunter zu klettern. Dieser niedrige Standpunkt gibt einen interessanten Blick auf die Felsformationen frei.
Der Leuchtturm „sitzt“ nicht mehr auf der Bildkomposition, sondern er fügt sich ein.
15 Sekunden reichten bei der wilden Wellenbewegung aus, um die Dynamik aufzuzeigen und trotzdem ein ruhiges Foto zu gestalten.
Hier noch als Vergleich ein Foto ohne Graufilter, ein sogenanntes nd Filter.
Als Vergleich eine kurze Belichtungszeit, die das wilde Meer darstellt!
______________________________________________________________________
Langzeitaufnahme zum Sonnenuntergang am Pointe de Poulains
Durch die 30 Sekunden lange Belichtung wird das Meer „glatt“ und die Form der Felsen kommt zur Wirkung.
_____________________________________________________________________
Angler und dynamische Wellen am Pointe de Poulains
Bei diesem Foto kommt es auf die richtige Belichtungszeit an. Ist sie zu lang, sieht man den Fischer nur noch verschwommen, die Angel gar nicht mehr. Ist sie zu kurz, ist das Foto eher ein langweiliger Schnappschuss. Durch die Belichtungszeit von 1/2 Sekunden, kommt die gewaltige Wellenbewegung sehr gut zum Ausdruck.
______________________________________________________________________
Und noch ein paar Schnappschüsse von uns.
Technische Informationen und Hilfe für Langzeitbelichtungen findest du hier auf unserer Seite. Langzeitbelichtung mit und ohne nd Filter
Wir sind auf der Belle Ile in der Bretagne angekommen. Die Fahrt war wie immer lang – es sind über 1100 km von Bubenheim bis zum Fähranleger in Quiberon. Wir bekamen den Tipp, durch die Normandie zu fahren. Diese Strecke hat zwei Vorteile – es war ruhiger, wir vermieden die Staus vor all den Baustellen vor und nach Paris und die Maut war etwa 20 Euro günstiger.
Die Hauptproblematik bei der langen Anfahrt ist die Fähre am Ende der langen Tour. Wir erreichten Quiberon so frühzeitig, dass wir gerade noch Einkaufen konnten. Im strahlenden Sonnenschein genossen wir die 45 Minuten auf der Fähre zur Insel. Unser gemietetes Häuschen fanden wir sehr schnell. Es roch nach einem langen, feuchten Winter noch etwas muffig – wir lüfteten das Haus kräftig und räumten das Auto aus. Leider schaffte ich es wegen Kopfschmerzen an diesem Tag nicht mehr bis ans Meer.
Doch gleich am nächsten Tag besuchten wir unsere Lieblingsstrände Donnant und Baluden. Und wie die Wellen da reinrauschten. Es war einfach fantastisch. Ideale Verhältnisse, um sich mit der Kamera warmzuschießen.
Ich zeige jetzt erstmal ein paar Fotos von heute und berichte morgen meer…mehr…meer…
Ich muss sagen, der erste Tag war fotografisch ein großer Erfolg! Ich war jedenfalls sehr zufrieden!
Übersichtsseite Reise zur Belle Ile
Im Newsletter hatte ich bereits erwähnt: wir sind wieder daheim. Leider! Bornholm, die letzte Ostseeinsel, die wir besuchten, war ganz besonders abwechslungsreich und ein Traum für Meeresliebhaber. Und das bin ich ja! Der Abschied fiel mir also ganz besonders schwer. Überhaupt sind für mich die letzten Tage einer langen Reisen immer schwierig. Ich schaffe es dann nicht mehr live zu berichten, weil ich jede Sekunde an den Stränden und in den Wäldern verbringe und es nicht mehr im Mobil aushalte! Ja, ich bin wohl „meeressüchtig“.
Natürlich haben wir noch Einiges über Bornholm zu berichten – ich setze mich die Tage dran, damit ihr meine Begeisterung für diese kleine Insel in der Ostsee teilen könnt!
Veröffentlichungen in Magazinen
Im moment gibt es drei Magazine am Kiosk mit Artikeln von uns.
- 16 seitige Reportage über Shetland in Terra
- 10 seitiger Beitrag über Wellen in Naturfoto
- 6 seitiger Beitrag Die richtige Reisekamera im Allradler (das ist der erste Teil einer Serie!)
Wir möchten ein paar Magazine zum Kennenlernen an unsere Leser abgeben! Schreib einfach im Kommentar, welches Magazin Du haben möchtest. Wir werden per Los entscheiden!
Unterstütze unseren Blog, indem Du Deinen Freunden drüber erzählst und Beiträge, die Dir gefallen in Deinen Social Media Kanälen teilst. (Wenn Du uns das im Kommentar schreibst verdoppelst Du Deine Chancen auf ein Magazin).
Zwei Ausstellungen zum Jahresende
Am 7.11. 2014 sind wir Teil einer Gruppenausstellung in Gau Algesheim. Unser Thema dort sind Leuchttürme und Meer.
Am 8.11.2014 habe ich eine eigene Ausstellung in Merchweiler. Passend zum Artikel in der Naturfoto ist das Thema dort WELLEN – Pulsschlag der Meere.
Falls Du in der Nähe wohnst und uns kennenlernen möchtest, dann komme zu einer der Ausstellungen und sprech uns an. Wir freuen uns auf Dich!
Fünf Kalender – Sehnsucht nach dem Meer, Leuchttürme, Norwegen, Schottland und Meereswelten
Auf der Titelseite des Blogs sind nun alle fünf Kalender für 2015 abgebildet und verlinkt! Cool was? Wir haben fünf eigene Kalender dieses Jahr! Das wäre übrigens auch wirklich toll, wenn da jemand Lust hat, eine Rezension bei Amazon zu schreiben! Na? Mutige vor!
PS Ricarda, Gabi M, Edeltraud und Ursula – unsere treuen Kommentatoren und somit meine wichtigsten Motivatoren für den stetigen Fluß neuer Blogbeiträge bekommen ganz sicher eines der Magazine. Lasst uns nur wissen, welches ihr haben möchtet! DANKE für Eure Treue! Eure Kommentare sind enorm wichtig für mich, echt! Michael – Danke für die technische Unterstützung unseres Blog! Welches Magazin möchtest Du?
Die Nacht war sternenklar gewesen, der Morgen begrüßte uns mit Sonnenschein. Logischerweise war ich schon vor dem ersten Sonnenstrahl mit der Kamera draußen. Die fotogene Schleifmühle aus dem Jahr 1928 hatten erstaunliche Ausmaße. Doch wie üblich zog mich das Meer in seinen Bann. Gerade fuhren, von Möwen umkreist, zwei Fischer mit einem kleinen Boot hinaus. Die Wellen waren nicht wirklich groß, doch glasklar. Jedesmal, wenn sich das Wasser kurz vor dem Brechen der Welle hob, konnte ich auf den Boden der Ostsee schauen. Bunte Felsen und Steine lagen da. Eine Wonne für meine Fotografenseele.
Die Fischer kamen zurück, sie zogen das kleine Boot auf den Steinstrand und begannen ihren Fang zu putzen, zwei Aale und ein kleiner Fisch. Sie sprachen nur wenig Englisch, das reichte um zu fragen, ob ich zuschauen dürfe. Die beiden Filets vom Fisch bekam ich wohl aufgrund meiner großen Neugier geschenkt.
Kamele auf Öland
An der Straße nach Borgholm steht ein außergewöhnliches Schild: es warnt vor Kamelen. Wir hatten bereits von diesem Kamelzüchters gehört. Er ist aus dem Fernsehen bekannt, weil er in einer dieser Kupplungsshows eine Frau gesucht hat. Dazu würde ich ihn gern mal befragen und vor allem, warum züchtet er Kamele in Öland? Einige der Trampeltiere standen nah am Zaun, wir gingen hin und schauten sie uns genau an. Die breiten Hufe waren beeindruckend.
Herbstfest auf Öland
Das Herbstfest hatte begonnen. Es ist das größte in ganz Schweden und unendlich lange Kolonnen aus Autos und Wohnmobilen verstopften die Straßen der Insel. Fast alle fuhren sie nach Norden. Wir waren zum Glück unterwegs in den Südteil.
In den Ruinen des Borgholmer Schlosses aus dem 12. Jahrhundert herrschte geschäftiger Trubel. Die normalen Parkplätze waren bereits belegt. Männer in Warnwesten regelten den Verkehr auf der grünen Wiese. Was war jetzt noch von der idyllischen Insel Ölands übrig? Nun, ich hatte unsere Ankunft auf Öland zu diesem Fest geplant, aber nicht damit gerechnet, dass es so überlaufen ist!
Gunter hatte sich morgens das Knie verdreht, er schonte es, und ich lief mit Noah und Amy zum Schloss. Der Trubel war historisch authentisch, der äußere Hof war von Zelten belegt, Gaukler und Handwerker boten ihre Dienste an. Ein Löffelmacher zeigte uns ausführlich, wie das mit dem Schnitzen funktioniert. Ich hatte ihn auf seine Schnitzpferd angesprochen. Innerhalb einer halben Stunde hatte er aus einem Holzklotz einen Löffel freigelegt.
Schafe und Wolle auf dem Herbstfest
Im Schlossinnern waren Landwirte beim Schafe scheren. Drum herum boten Händler manngifaltige Waren aus Wolle an. Ich hätte mir ja gern eine warme, weiche Wolldecke geleistet, habe dann doch drauf verzichtet. Das gibt die Reisekasse leider nicht her.
Um dem Trubel zu entkommen,, fuhren wir nach Kapelludden. Dort erstahlt nachts ein Leuchtturm vor der Kapellenruine der heiligen Brita und einem Steinkreuz aus dem 13. Jahrhundert.
Der Himmel war grau, kein Sonnenstrahl schaffte es hindurch. Hmm. Wir machten trotzdem ein paar Fotos vom der Ruine und dem typisch schwedischen stählernen Leuchtturm. Wir haben bereits einige ähnliche Leuchttürme in Jaevre und Sandhammaren gesehen. Ein Künstler, der wohl auch Architekt ist, hat ihn entworfen. Der Rote Turm und das gelbe Gras hoben sich gut vom Himmelsgrau ab. Dann passierte es: Ein paar warme Lichtsstrahlen schafften es durch die Wolkendecke, und das Licht fiel genau auf den Leuchtturm. Asl ob das noch nicht genügte, setzte Nieselregen ein, ganz wenig nur, wir wurden nicht mal richtig nass. Ein vollkommener Regenbogen spannte sich genau über dem Leuchtturm! Wieviele Zufälle müssen da zusammenkommen? Kurz zuvor hatten noch zwei weitere Fotografen hier Halt gemacht, die waren aber schon wieder weg.
Drei Pferde grasten auf der Weide hinter der Kapellenruine. Gunter fotografierte von dieser Wiese aus, als die Pferde auf ihn zutrabten und einkreisten. Ihm war erst etwas mulmig zumute, aber, eines davon erwies sich als extrem verschmust, und verlangte Streicheleinheiten. Es machte großen Spaß mit ihm zu knuddeln.
Übernachtung in Borgholm
Trotz all dem Glück wollten wir hier nicht übernachten, mit freilaufenden Serienmördern und so was. Rainer informierte mich erst am nächsten Tag, dass der Serienmörder gefasst wurde und nun für den Rest seines Lebens im Gefängniss sitzt. Wir wollten ein klein wenig Gesellschaft. Das dürfte im Moment ja kein großes Problem sein.
In Bornholm waren wir nicht schlüssig wohin wir sollten. Überall standen Wohnmbile. Die Wiesen quollen über, im Hafen, in den Straßen, im Gewerbegebiet. Wir standen schließlich mit Hunderten anderer Wohnmobile auf einem Wiesenparkplatz. Musik hämmerte von irgendwo her, mir war das etwas zu laut.
Kunstnacht
Gegen 20:00 Uhr liefen wir los, Richtung Fußgängerzone. Zum Herbstfest sind nachts fast alle Ateliers geöffnet. Wir besuchten ein paar davon, und zum Abschluss gingen wir zur Öland Buchmesse. Auch wenn die Bücher alle auf Schwedisch waren, wir sehnten uns nach Büchern. Wir hatten gerade den Saal betreten, da wurde angekündigt, dass der 1000. Besucher gekommen war. Amy hat es getroffen, unsere bücherliebende Tochter. Zur Feier überreichte ihr die Moderatorin einen Kürbis, das Wahrzeichen des Herbstfestes. Gegen Mitternacht hörte auch die ungewünschte Musikberieselung auf und wir konnten halbwegs ruhig schlafen.
Seiten
Es konnte leider nichts gefunden werden
Entschuldigung, aber kein Eintrag erfüllt Deine Suchkriterien