Wir besuchten gestern die nördliche Spitze der Belle Ile, denn während der letzten Tage konnten wir hohe Wellen beobachten. Wellen am Pointe de Poulains sind besonders eindrucksvoll und das wollten wir fotografisch festhalten.
Immer wieder fragen Leser unseres Blogs, wie wir die Fotos aufnehmen. Deswegen erkläre ich in diesem Beitrag einmal genau, wie und warum ich diese wellenbewegten Motive ablichte.
Welle im Gegenlicht, Anwesen der Sarah Bernhardt auf der Belle Ile
Es ist mitunter schwierig die Farben der Wellen in einem Foto festzuhalten. Die Kamera tut sich schwer, den hohen Kontrastumfang im Gegenlicht darzustellen. Der Himmel frisst aus, er ist in Richtung Sonne einfach zu hell, die Felsen werden nur noch als Silhouette dargestellt. Aber genau im Gegenlicht zeigen die Wellen ihre schönsten Farben – sie leuchten meist grünlich und heben sich von der Gischt des Meeres ab.
Ich wählte die kurze Langzeitbelichtung, um Ruhe ins Bild zu bringen und trotzdem die Fließrichtung des Wassers und die Bewegung der Wellen zu verdeutlichen.
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Die Mowe und die Brandungswelle
Durch die Möwe im Foto kann man sich die Größe und Dynamik der Welle besser vorstellen.
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Der Leuchtturm am Pointe de Poulains
In diesem Bild war mir die Dynamik der Wellen wichtig, deswegen wählte ich die Belichtungszeit von einer Sekunde. Wie die Wellen den großen Felsen umspülen wird durch diese Belichtungszeit gut dargestellt.
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Langzeitbelichtung der Felsen & des Leuchtturms Poulains mit einem 1000fach Graufilter, nd 3
Wir liefen entlang der Küste um einen Blick auf die großen Felsen und den Leuchtturm zu bekommen. Der Leuchtturm dient, wie die Möwe bei dem zweiten Foto, zum Größenverlgleich:
diese Felsen und die Wellen sind gewaltig!
Mit der Belichtungszeit von einer Minute brachte ich Ruhe ins bewegte Meer.
Weiter entlang der Küste fanden wir eine Stelle, an der es möglich war, hinunter zu klettern. Dieser niedrige Standpunkt gibt einen interessanten Blick auf die Felsformationen frei.
Der Leuchtturm „sitzt“ nicht mehr auf der Bildkomposition, sondern er fügt sich ein.
15 Sekunden reichten bei der wilden Wellenbewegung aus, um die Dynamik aufzuzeigen und trotzdem ein ruhiges Foto zu gestalten.
Hier noch als Vergleich ein Foto ohne Graufilter, ein sogenanntes nd Filter.
Als Vergleich eine kurze Belichtungszeit, die das wilde Meer darstellt!
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Langzeitaufnahme zum Sonnenuntergang am Pointe de Poulains
Durch die 30 Sekunden lange Belichtung wird das Meer „glatt“ und die Form der Felsen kommt zur Wirkung.
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Angler und dynamische Wellen am Pointe de Poulains
Bei diesem Foto kommt es auf die richtige Belichtungszeit an. Ist sie zu lang, sieht man den Fischer nur noch verschwommen, die Angel gar nicht mehr. Ist sie zu kurz, ist das Foto eher ein langweiliger Schnappschuss. Durch die Belichtungszeit von 1/2 Sekunden, kommt die gewaltige Wellenbewegung sehr gut zum Ausdruck.
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Und noch ein paar Schnappschüsse von uns.
Technische Informationen und Hilfe für Langzeitbelichtungen findest du hier auf unserer Seite. Langzeitbelichtung mit und ohne nd Filter
zuletzt editiert am: 31.12.2023
Langzeitbelichtungen mit und ohne Graufilter
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Warum sind Langzeitbelichtungen so spannend
Langzeitbelichtungen machen Spaß. Nicht nur Profifotografen nutzen diese Technik, auch Hobbyfotografen hantieren gerne mit Graufiltern, oder auch ND Filter genannt.
Du möchtest jetzt auch gern in diese Art der Fotografie einsteigen? Doch wo fängst du an? Welchen ND Filter brauchst du am Anfang? Oder geht es auch ohne Filter?
Lies einfach weiter. Wir fangen ganz vorne an: Wir erklären dir, warum du Langzeitbelichtungen machen solltest und welche Motive sich dazu eignen. In einer genauen Anleitung beschreiben wir, wie deine Langzeitbelichtungen gelingen.
Die Belichtungszeit ist unserer Meinung nach das wichtigste Bildgestaltungsmittel in der Fotografie.
Du musst nicht viel rechnen, um perfekte Langzeitbelichtungen zu machen und eine App brauchst du dazu auch nicht.
Eine Kurzanleitung zum Ausdrucken findest du ganz unten auf der Seite.
Anwendungsbeispiele für Langzeitfotografie
Bei welchen Motiven lohnt es sich einen ND Filter auf das Objektiv zu schrauben?
- Fließende Gewässer, Wasserfälle; zur weichen Darstellung der Fließbewegung
- Glätten von Wellen am Meer, Gischt und Brandung, bei sehr langen Zeiten ergibt das den bekannten Nebeleffekt
- Wind – Bäume, Getreidefelder, flatternde Stoffe und alles, was sich sonst noch im Wind bewegt
- Eliminierung von Personen in Aufnahmen von belebten Straßen und Gebäuden zur Konzentration auf die Architektur
- Geisterhafte Personenaufnahmen, Doppelbilder, Wischeffekte
- Gewitter bei Tag
- Straßenverkehr in der Dämmerungsphase – Lichtspuren der Fahrzeuge und Straßenbeleuchtung
- Sternenhimmel, Zeiten von einigen Minuten bis mehrere Stunden möglich
- Polarlicht. Dazu haben wir ein großes Tutorial verfasst.
- Lichtmalerei – Ausleuchten von Nachtaufnahmen mit verschiedenen, wandernden Lichtquellen wie zum Beispiel entfesselten Blitzgeräten oder Taschenlampen.
Bildbeispiele mit Erklärungen findest du weiter unten!
Langzeitfotografie in der Stadt beim Lichterfest in Lyon (klick)
Langzeitaufnahmen in der Architekturfotografie
Mit sehr lange Belichtungszeiten kannst du an belebten Orten Menschen verschwinden lassen!
- Kreuzgang in St Michel, erstes Foto ist eine „normale“ Belichtung, das zweite Foto wurde 3 Minuten lang mit aufgesetztem 1000fach Graufilter belichtet – nur Lehrer, die ihre Klassen länger als 3 Minuten stehend langweilten waren ein kleines Problem.
Langzeitbelichtung in der Stadt zur Entfernung der Menschen aus dem Foto.
Fachwerkhäuser in Dinan, Bretagne
Weitere Fotos aus Dinan und Vergleich mit und ohne Filter.
Wind als Langzeitbelichtung
Das Ziehen der Wolken wird sichtbar
Fotos mit der Nik Filtercollection verbessern
Wind sieht man auf Fotos nur indirekt. Mit Hilfe von Langzeitbelichtungen kannst du Sturm gut darstellen, wenn Wolken über den Himmel ziehen. Idealerweise ziehen die Wolken auf dich zu oder von dir weg. Es ist besonders wichtig auf einen guten Stand des Statives zu achten. Und natürlich ein stabiles Stativ zu nutzen. Als ich das Foto des Fischerbootes aufnahm, war es so stürmisch, dass ich bei meinem Stativ die unteren Beine gar nicht erst ausgefahren haben. Ich blieb bodennah. Die Perspektive kam dem Motiv zusätzlich entgegen.
Welche Kameras eignen sich für Langzeitbelichtungen?
- Spiegelreflexkameras,
- Systemkameras und
- hochwertige Kompaktkameras mit größerem Aufnahmesensor sind ideal für die Zwecke der Langzeitbelichtungen.
- Smartphones mit guter Kamera wie zum Beispiel das Huawei P 30 Pro (natürlich nur ohne ND Filter, am Abend oder in der Nacht)
Es ist essentiell, dass das Objektiv ein Filtergewinde zum Anbringen der Grau- und Polarisationsfilter hat. Bei den Spiegelreflexkameras ist eine dicht schließende Okularabdeckung Pflicht. Spiegellose Systemkameras und Kompaktkameras sind dagegen unempfindlich gegen Sucherstreulicht.
Langzeitfotografie mit ND Filtern Schritt für Schritt erklärt
Vorgehensweise:
1. Kamera auf das Stativ setzen, Kabelauslöser anschließen und den Bildausschnitt einstellen.
2. Empfindlichkeit auf den niedrigst möglichen ISO-Wert stellen, Weißabgleich auf Tageslicht oder Automatisch (was besser ist, muss jeder für sich ausprobieren) und Bildspeicherung im RAW-Format.
3. Entfernungseinstellung auf manuell umschalten und kontrollieren. Das geht heutzutage gut mit LiveView und der Lupe für die Auschnittsvergrößerung.
4. Den vorhandenen Bildstabilisator solltest du unbedingt ausschalten, der fängt meist an das Foto zu verwackeln, wenn die Kamera auf dem Stativ steht.
5. Belichtungszeit bei vorgegebener Blende z.B. f/8.0 messen (in Av oder M), z.B. 1/125 sec.
6. Manuelle Methode: Graufilter z.B. ND 1000-fach aufschrauben und die Zeit mit Filter-Faktor multiplizieren: 1 / 125 x 1000 = 8 sec. Wem das zu kurz ist, schließt die Blende um zwei weitere Stufen von f8.0 auf f16 und verdoppelt dafür diese Zeit zweimal: 8 x 2 x 2 = 32 sec.
7. Automatik AV Modus: Du kannst natürlich auch testen, ob deine Kameraautomatik mit den starken Graufiltern zurechtkommt und einfach mit aufgesetztem Filter im Av-Modus belichten. Das sollte zumindest mit den 64-fach Filtern gut funktionieren. So macht Gabi das immer. Ich kenne meine Kameras recht gut und weiß aus Erfahrung, dass ich 1 Blende überbelichten muss. Da ist die Arbeit im AV Modus sehr einfach – ein wenig korrigieren, den Rest macht die Kamera.
Langzeitbelichtungen mit ND Filter und spiegellosen Kameras
8. Spiegellose Systemkameras haben es da einfacher. Im Gegensatz zu Spiegelreflexkameras stört hier kein Streulicht vom Sucher, und das elektronische Sucherbild kommt dem fertigen Bild schon sehr nahe. Eventuell musst du die Belichtungskorrektur aktivieren und in der Regel nach plus korrigieren, also überbelichten. Bei unseren Canon R6 und R5 funktioniert die Scharfstellung auch mit dem ND 3 also dem 1000 fach Graufilter.
9. Bis 30 Sekunden lässt sich im M-Modus die Belichtungszeit gewöhnlich einstellen, darüber hinaus gehende Zeiten werden in B-Einstellung über den feststellbaren oder programmierbaren Kabelauslöser realisiert. Den Auslöser die ganze Zeit mit dem Finger gedrückt halten ist keine gute Idee. Zu groß ist die Gefahr, dass sich die Kamera durch den dauernden Druck leicht bewegt oder in Schwingungen gerät.
10. Für Spiegelreflexkameras ist die Okularabdeckung (meist im Tragegurt integriert) unbedingt anzubringen. Die hält störendes Sucherstreulicht ab, was im Foto als heller Schleier zu sehen ist und zudem die Belichtung irritiert.
11. Belichtung starten! Schau dir die Aufnahme hinterher auf dem Display an, prüfe die Schärfe und schalte das Histogramm (mit der Info-Taste) ein. Da siehst du gut, ob die Belichtungsbalken über die ganze Diagrammbreite verteilt sind, und die Belichtung somit ausgeglichen ist.
Welche Belichtungszeit eignet sich für welches Motiv?
Grundsätzlich gilt: je schneller sich ein Objekt bewegt und je näher es plaziert ist, desto kürzer sollen die Zeiten sein.
Ein ruhiges Meer in einiger Entfernung benötigt dann schon etliche Minuten zum „Glattbügeln“, für einen Wasserfall genügen oft schon Sekundenbruchteile für einen ähnlich ruhigen Effekt.
Beste Aufnahmebedingungen findest du naturgemäß am frühen Vormittag und am späten Nachmittag. Das warme Licht passt gut zu der ruhigen Bildstimmung. Interessante Lichtstimmungen erhälst du nach Sonnenuntergang, das gibt den Fotos einen zusätzlichen geheimnisvollen Touch.
Ich benutze ungern mehrere Filter gleichzeitig, damit die Bildqualität nicht zu sehr leidet. Trotzdem verwende ich Pol- und Graufilter gemeinsam, um beide Filter Effekte zu kombinieren.
Graufilter (ND Filter) und ihre Bezugsquellen
Der meiner Meinung nach beste Graufilter zum Einsteigen in die Langzeitfotografie ist der 64-fache. Das entspricht 6 Blendenstufen. Damit kann man noch den Sucher der Kamera verwenden, wenn auch nicht mehr unbedingt den Autofokus.
Der 1000-fach-Filter erfordert weit mehr Aufwand (was ja bei den Systemkameras kaum noch eine Rolle spielt).
Und die üblichen in den Shops erhältlichen Graufilter mit 2-, 4- oder 8-facher Verlängerung sind einfach nicht dunkel genug, um bei Tageslicht auf Zeiten länger als eine Sekunde zu kommen. Übrigens, auch ein Polfilter verlängert je nach Ausführung schon ca. 1,8- bis 2,5-fach.
Gute Graufilter höherer Dichte für lange Belichtungszeiten bei Tageslicht gibt es von B+W, Heliopan, Haida, Rollei oder Hoya. Viele weitere Marken tummeln sich auf dem Markt und bieten meist ausreichende Güte.
Aber große Vorsicht vor Billigstprodukten. Macht einen großen Bogen drum. Es werden ganze Filtersets für ca. 20 Euro angeboten, deren Qualität ist schlicht unterirdisch, die ruinieren jede Aufnahme. Günstige und trotzdem ordentliche Ware liefert der chinesische Filterhersteller Haida, erhältlich über Amazon.de. Wir benutzen meist B+W-Filter und Haidafilter, hier als Hinweis die wichtigsten Ausführungen:
ND Filter und die Verlängerungsfaktoren
Artikel-Nr.: Verlängerung Blendenstufen Dichte
103 8-fach 3 0,9
106 64-fach 6 1,8
110 1000-fach 10 3,0
113 10000-fach 13 4,0
Diese Filter und Stative nutzen wir (Amazon Links)
- Rollei Rock Solid Carbon Stative Beta und Gamma
- Haida Optical Serie 100 Starterset II
- B+W 106 Graufilter 64x 72mm (Schneider Kreuznach)
B+W Graufilter ND 3,0 1000-fach - HAIDA Graufilter Set bestehend aus ND8, ND64, ND1000 Filtern 72mm inkl. Filtercontainer + Pro Lens Cap – ein günstiges Angebot für Einsteiger
- HAIDA Graufilter Set für Filterhalter
- Hama Kamera-Wasserwaage wer keine digitale Wasserwaage hat oder mag
Hier noch eine günstige Empfehlung für Stativköpfe:
Weitere Hilfsmittel für Langzeitfotografie
- Stabiles Stativ mit gutem Stativkopf. Eine Schnellwechselplatte ist empfehlenswert und natürlich bequemer (Unsere Rock Solid Carbon Stative im Erfahrungsbericht)
- Polarisationsfilter, Graufilter verschiedener Stärke (z.B. 8-, 64-, 400-, 1000-fach)
- Ich nutze mittlerweile das Haida Steck Filtersystem
- Okularverschlußkappe für Spiegelreflexkameras, wenn Okularverschluß nicht eingebaut ist
- Fernauslöser, idealerweise programmierbar mit einstellbarer Belichtungszeit und Intervalltimer
- Stoppuhr, entweder ist einer in die Kamera integriert, oder die Armbanduhr, das Smartphone muss herhalten, falls der Fernauslöser diese Funktion auch nicht bietet
Langzeitfotografie mit dem Smartphone
Die Masse der „normalen“ Kompaktkameras und die Smartphones sind weniger geeignet. Mein Huawei Smartphone Mate 9 und das Huawei P 30 Pro beherrschen allerdings Langzeitbelichtungen. Für solche Smartphones sind Stativhalterungen sinnvoll.
Auch, wenn oft Filtergewinde oder Einstellmöglichkeiten für lange Zeiten und das RAW-Format fehlen, ist der Smartphone-Einsatz einen Versuch wert. Zwar arbeiten die meisten Smartphones mit sehr kleinen Aufnahmechips, die auf lange Belichtungszeiten mit starkem Rauschen reagieren. Experimentierfreudige sollen sich trotzdem nicht davon abhalten lassen, damit auch Langzeitaufnahmen zu machen. Und die Kameras der Smartphones werden von Jahr zu Jahr immer leistungsfähiger.
Motivtipps für Langzeitbelichtungen
1. Lichtspuren auf Straßen
Bei relativ einsamen Straßen warten wir etwas länger bis ein Auto die Scheinwerferlinien ins Bild malt. Notfalls muss du selbst losfahren und deine eigenen Spuren ziehen. In belebten Städten ist das natürlich gar kein Problem, ausreichend viele Lichtspuren aufs Bild zu bekommen.
2. Meereslandschaften eignen sich besonders gut für Langzeitbelichtungen
An der Küste konkurriert oft die Struktur der Meeresoberfläche mit der Struktur der Felsen und des Sandes. Mithilfe einer Langzeitaufnahme verwischst du die vielen kleinen Details der Wasseroberfläche. Sie wird glatter, je länger du belichtest. Die Aufmerksamkeit des fertigen Bildes wird auf die umgebende Landschaft gelenkt. Das Foto wirkt ruhiger, ist einfacher gestaltet.
Langzeitbelichtung an der Meeresküste
Angepeilt habe ich eine Zeit von circa 30 Sekunden. Kamera ohne Filter auf Stativ, Ausschnitt festlegen, Belichtung messen, z.B.–> 1/30 sec f 16. ND Filter 110 (1000fach) aufsetzen, ergibt: 1/30 x 1000 = 1000 : 30 = 33 sec. Programmwählrad auf B stellen – Okular abdecken und Belichtungen mit 20 sec, 30 sec und 45 sec anfertigen. Damit hat man sicher eine gute Belichtung eingefangen.
Andersrum kann man natürlich auch bei Beibehaltung der Zeit die Blendenstufen variieren.
Kontrolliere unbedingt direkt nach der Aufnahme das Foto auf dem Display der Kamera. Noch bist du vor Ort und kannst nachbessern. Mach lieber ein paar Fotos zu viel als eins zu wenig!
Vergleich „normale“ Belichtungszeit und Langzeitbelichtung mit dem ND Filter
[caption id="attachment_18013" align="aligncenter" width="860"] Eshaness, Shetland, mit 1000-fach Graufilter[/caption]
[caption id="attachment_18012" align="aligncenter" width="860"] Eshaness, Shetland, ohne Filter[/caption]
Eshaness, Shetland – die Klippen habe ich an einem ruhigen Abend einmal mit und einmal ohne 1000-fach Graufilter belichtet. Bei beiden Fotos benutzte ich zusätzlich ein Polfilter. Die Langzeitbelichtung dauerte 62 Sekunden.
3. Langzeitbelichtungen im Wald am Bach
Im Wald da ist es dämmriger als man gemeinhin denkt. Hier komme ich mit Polfilter und moderatem Abblenden leicht auf einige Sekunden Belichtungszeit. Die Kamera stellst du auf Automatik und machst noch zwei flankierende Belichtungen von +/- ½ Blende, das reicht gewöhnlich aus. Schwierig wird es eventuell mit direktem Sonnenlicht, da dies gerade im Wald zu extrem hohen Kontrasten und unruhigen Lichtflecken führt.
Die Lichter fressen aus und die Schatten saufen ab.
Vorsicht mit dem Polfilter, nicht auf völliges Löschen der Reflexe drehen. Das Wasser braucht diese, damit es nicht völlig durchsichtig und unsichtbar wird. Mit wohldosierten Reflexen wirkt Wasser lebendig und zeigt die Fließstrukturen.
Die Scheidegger Wasserfälle sind ein ideales fotografisches Reiseziel am Bodensee.
Kleiner Wasserfall in Nordschweden einmal mit Polfilter bei 1/15 Sekunde mit Polfilter und einmal 20 Sekunden lang belichtet mit Polfilter plus 1000-fach ND-Graufilter!
4. Langzeitfotografie Sternenhimmel
In der Nacht sind keine ND Filter nötig, höchstens ein klares Schutzfilter, um das Objektiv vor Kondenswasser oder Taubildung zu schützen. Oder ein Astrofilter, welches die Lichtverschmutzung vermindert.
Häuser, Bäume, Berge und andere Gegenstände im Bild bilden einen Vordergrund für das Foto. Nur Sternenhimmel wäre extrem langweilig.
Nähere Objekte kann man auch während der Belichtung mit einer Taschenlampe oder mit dem entfesselten Blitzgerät ausleuchten.
Welche Kameraeinstellungen brauchst du für Sternenaufnahmen?
Bei 100 ISO verwende ich meist Blenden von f2.8 bis f5.6 bei Zeiten von 5 min aufwärts bis zu einigen Stunden.
Die Blendenöffnung bestimmt die Anzahl der abgebildeten Sterne. Höhere ISO-Werte bilden ebenfalls mehr Sterne ab, und bei klarer Sicht auch die Milchstraße.
Hohe ISO-Werte sind auch bei Nordlichtaufnahmen nötig, um die Verschlusszeiten möglichst kurz zu halten. Allerdings steigt dabei das Bildrauschen an. Und bitte auf den Mond aufpassen, daß der nicht unerwartet ins Bild wandert. Durchfliegende Flugzeuge erzeugen punktierte Linien, Sternschnuppen, Satelliten und Planeten ziehen Striche zwischen den Sternbahnen.
Kameraeinstellungen für Nordlichtfotos
[caption id="attachment_18010" align="alignnone" width="860"] Lyngvik Fyr, Dänemark, Nachtaufnahme,[/caption]
Da das Licht des Leuchtturms eine einzelne Aufnahme so weit überstrahlen würde, dass das Foto unbrauchbar wäre, fotografierten wir den Leuchtturm jeweils mit 16 Sekunden und setzten dann ca 150 Fotos zusammen. Die Nacht war eiskalt, dem Akku wollten wir bei minus 18 ° C sowieso keine 45 minütige Aufnahme zumuten.
So fotografierst du kreisrunde Sternenbahnen
5. Mit Langzeitbelichtungen den Wind sichtbar machen
Du kennst das sicher? Es stürmt, dir bläst der eiskalte Wind ins Gesicht, die Haare stehen dir gen Berg oder fliegen dir in den Augen rum. Du machst ein Foto, aber es wirkt zu ruhig. Es transportiert nicht diese wilde Meeresstimmung.Die Fotos sehen so harmlos und friedlich aus. Wind sieht man einfach nur indirekt auf Fotos.
Mit einer Langzeitbelichtung kannst du Wind sichtbar machen.
Und zwar bei den Wolken. Du machst sichbar, wie die Wolken ziehen. Je stürmischer es ist, desto schneller siehst du die Bewegung. Es ist sinnvoll, den Bildausschnitt nach der Windrichtung einzustellen. Hast du den Wind beim Fotografieren im Rücken oder im Gesicht, siehst du es an den Wolken besser. Das gibt dem Foto fast schon einen Sogeffekt! Wie weiter oben bei dem alten Boot auf Aland.
Die Wolken ziehen, das Gras wird hin und her geworfen. Die Fotos sind schwieriger umzusetzen, weil das Stativ mitsamt der Kamera durchgerüttelt werden. Doch es lohnt, die Kraft aufzuwenden, sich auf das Stativ zu stemmen, um wenigstens ein paar scharfe Fotos zu erhalten. Diese beiden Fotos zeigen den Leuchtturm Hirtshals in Dänemark. Die Langzeitaufnahme entstand mit einem 1000 fach Graufilter, Belichtungszeit 30 Sekunden.
Am Leuchtturm auf den Dünen war es richtig stürmisch. Die Langzeitbelichtung mit einem 1000-fach Graufilter erfolgte mit 30 Sekunden und bringt den Sturm und die ziehenden Wolken besser zur Geltung.
6. Einen Schneesturm mit Langzeitbelichtung und Blitz einfangen
7. Langzeitbelichtungen verstärken die Abendstimmung
Caerlaverrock Castle, Dumfries, Schottland – Die Abendstimmung war ganz nett, aber nicht der absolute Hammer. Die Langzeitbelichtung mindert die Kontraste und bringt die Farben und die ziehenden Wolken besser hervor.
8. Dynamische Fotos bewegter Objekte
Solche Fotos wirken durch die beiden Elemente: das bewegte Schiff und der unbewegte Leuchtturm als Kontrast. An den Leuchttürmen kann sich das Auge festhalten.
9. Kurze Langzeitbelichtungen – Bewegung sichtbar machen
Eine Langzeitbelichtung muss nicht immer mehrere Sekunden lang sein. Die Dynamik schneller Wellenbewegungen kommt oftmals besser in Belichtungszeiten von weniger als einer Sekunde rüber. Am Abend reicht dann manchmal ein Polfilter aus. Die Belichtungszeit wird bei diesen Aufnahmen als das wichtigste Bildgestaltungsmittel genutzt.
Wir erklären die Anwendung weiterer Filter für die Landschaftsfotografie
Das Polfilter – unverzichtbar in der Landschaftsfotografie
5 scharfe Tipps fürs Fotografieren mit Stativ
Ausführlicher Testbericht der Rock Solid Carbon Stative von Rollei
Kurzanleitung Langzeitfotografie zum Ausdrucken
Download: Eine Kurzanleitung für Langzeitbelichtungen als pdf
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Besuch bei Schneider Bad Kreuznach
- Wir waren bei der Firma Schneider Kreuznach zu Besuch. Jahrelang war ich auf dem Weg zur Schule an den Gebäuden von Schneider Kreuznach vorbeigelaufen.Heute sind die Graufilter mein „wichtigstes“ kreatives Fotohilfsmittel, und ich hüte die Filter auf jeder Reise wie meinen Augapfel! Die Firmenführung, bei der uns unsere Jungs begleiteten, war sehr informativ. Wir besichtigten auch die Produktionsstätten und bekamen viel Hintergrundinformation. Wir möchten uns daher hier bei Frau Wettel ganz herzlich bedanken!
- Übrigens zieren Fotos von uns die Verpackung der Graufilter und der Polfilter. Und in den Broschüren finden sich unsere Aufnahmen.
Wir müssen diesen Artikel wegen Namensnennung als Werbung deklarieren
Wir fingen mit Langzeitbelichtungen an, da legten wir noch Dia Filme in unsere Kameras. Durch die digitale Fotografie ist es leichter, Langzeitbelichtungen umzusetzen. Wir zeigen dir, wie das geht.
Langzeitbelichtungen entscheunigen die Naturfotografie. Wie du in der Natur mit deiner Kamera in die Ruhe kommen kannst.